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Kategorie: Wirtschaft

Neu: Weiterbildungs-Förderkompass online

Schwerin – Die Weiterbildungsdatenbank für Mecklenburg-Vorpommern ist erweitert worden – ab sofort gibt es online einen Förderkompass, der über die finanzielle Unterstützung der Angebote informiert.

„Mitarbeiter zu qualifizieren, ist ein wichtiger Beitrag, um den eigenen Fachkräftebedarf in der heimischen Wirtschaft langfristig zu sichern. Über fachlich fundierte Weiterbildungen und Qualifizierungen gelingt es, sich neue Kompetenzen anzueignen, denn durch den technologischen Fortschritt ändern sich die Anforderungen im Beruf. Um dieses Engagement zu unterstützen, gibt es eine Vielzahl von Förderprogrammen. Der neue Förderkompass bietet Unternehmen, Mitarbeitern und Selbstständigen Orientierung für die Unterstützungsmöglichkeiten“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Die Weiterbildungsdatenbank (www.weiterbildung-mv.de) wird vom Verein zur Förderung der Weiterbildungs-Information und Beratung – WIB – e.V. betrieben.

„Die Weiterbildungsdatenbank für Mecklenburg-Vorpommern bietet umfassende, aktuelle und benutzerfreundliche Informationen zu Angeboten rund um das Thema Weiterbildung“, sagte Glawe. Im vergangenen Jahr gab es nach Angaben von WIB e.V. knapp 572.000 Seitenaufrufe von rund 110.000 Besuchern. 548 Bildungsanbieter hatten knapp 16.000 Kurse in die Datenbank eingestellt. Dazu kamen unter anderem 613 Beratungen für Einzelpersonen und 144 Beratungen von Unternehmen, die persönlich, per Mail oder telefonisch durchgeführt wurden.

„Für viele Weiterbildungen gibt es eine staatliche Förderung. Auch Arbeitgeber unterstützen immer häufiger mit Zeit oder Geld. Dabei müssen selbst Arbeitgeber die Weiterbildung ihrer Beschäftigten nicht allein finanzieren. Förderprogramme können helfen, die Kosten zu mindern“ erklärt Martina Schwartzer, Projektleiterin von weiterbildung-mv.de. Das weiß auch Nicole Dierker-Refke zu berichten: „In der Beratung begegnen mir immer häufiger Fragen zur Förderung von Weiterbildung“, so die Beraterin von weiterbildung-mv.de. „Das war für uns Anlass, ein handhabbares Online-Tool zu entwickeln.“

„Vor allem Bildungsschecks haben sich für branchenübergreifende und branchenspezifische Fortbildungsmaßnahmen bewährt. Unternehmen können diese im Rahmen unserer Qualifizierungsrichtlinie für ihre Mitarbeiter beantragen“, sagte Glawe.

Die Förderung beträgt 50 bis 75 Prozent; maximal ist ein Zuschuss von 500 Euro pro Bildungsscheck beziehungsweise 3.000 Euro bei abschlussorientierten Bildungsschecks möglich.

Die Weiterbildungsdatenbank für Mecklenburg-Vorpommern wird im Jahr 2020 vom Wirtschaftsministerium aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) in Höhe von 446.000 Euro gefördert. „Wir haben die Rahmenbedingungen insbesondere für Weiterbildung und Qualifizierung bei uns im Land deutlich verbessert“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafsminister Harry Glawe abschließend. In der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 können etwa 6,0 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) für Bildungsschecks und unternehmensspezifische Projekte im Rahmen der Qualifizierungsrichtlinie eingesetzt werden. In der aktuellen Förderperiode wurden bereits über 14.000 Bildungsschecks bewilligt.

So funktioniert der Förderkompass: Die eigene Fördergruppe auswählen (beispielsweise Arbeitnehmende, Arbeitssuchende, Unternehmen, Zeitsoldaten), anklicken, dann werden die möglichen Förderprogramme aufgelistet und erläutert. So gibt es beispielsweise Informationen zu Bildungsschecks für Existenzgründungen in Mecklenburg-Vorpommern und zum Meister-Extra für den erfolgreichen Abschluss einer Meisterprüfung. Mit einem Klick auf das Förderprogramm erscheinen wichtigen Tipps: Was und wer wird gefördert? Wie hoch ist die Förderung? Wo erhalte ich weitere Informationen?

Verein der Köche M-V Neubrandenburg e. V.

Neubrandenburg – Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph hat beim Jahresauftakttreffen des Vereins der Köche Mecklenburg-Vorpommern Neubrandenburg e.V. die engagierte Arbeit der Branchenvertreter hervorgehoben.

„Sie sind für den touristischen Erfolg Mecklenburg-Vorpommerns unabdingbar. Unsere Gäste immer wieder mit außergewöhnlichen Kreationen, hoher Qualität und möglichst regionalen Produkten zu überraschen, ist eine große Herausforderung, die sie mit ihren Teams täglich meistern. Um dieses hohe Niveau zu halten, ist es dringend notwendig, sich intensiv um die Fachkräftesicherung zu kümmern. Dabei unterstützen wir die Branche“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph vor Ort in Neubrandenburg.

Nach Angaben des Bundesagentur für Arbeit fallen derzeit (Stand Ende September 2019) von den insgesamt 1.600 noch unbesetzten Berufsausbildungsstellen 404 Stellen (rund 25 Prozent) auf den Hotel- und Gaststättenbereich. Bei den unbesetzten Ausbildungsstellen liegt auf dem ersten Platz der Beruf Koch/Köchin (126 offene Stellen), auf dem 2. und 3. Platz liegen die Berufe Restaurantfachmann/Restaurantfachfrau (119) und Hotelfachmann/Hotelfachfrau (107), und auf Platz 6 der Beruf Fachkraft im Gastgewerbe (52).

„Es ist notwendig, bei Jugendlichen noch intensiver für eine Ausbildung im Hotel- und Gaststättenbereich zu werben. Dafür muss ein realistisches Bild der Anforderungen gezeigt werden. Die unterschiedlichen Berufsfelder sind herausfordernd, spannend und kreativ. Zudem locken auch Karrieremöglichkeiten im Gastgewerbe. Mit der neuen Kampagne ´Gastro Burner´ werden junge Menschen angesprochen, sich in der Branche auszuprobieren. Das ist ein guter Weg, um Fachkräfte zu gewinnen“, sagte Rudolph.

Wirtschaftsstaatssekretär Rudolph verwies auf den jüngst erfolgten Tarifabschluss im Gastgewerbe Mecklenburg-Vorpommern. Danach gilt seit dem 01.12.2019 eine Steigerung der Löhne um bis zu 28 Prozent (durchschnittlich 2,80 Euro pro Stunde). Für die Auszubildenden im Gastgewerbe MV erhöhen sich die Vergütungen in drei Stufen um bis zu 32 Prozent (um bis zu 220 Euro).

Um Auszubildende zu gewinnen, hat der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA MV) die Kampagne „Gastro Burner“ gestartet. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Kampagne mit 750.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF). In einer Roadshow mit dem „Gastro-Burner Food Truck“ werden die Schulstandorte in Mecklenburg-Vorpommern besucht. Zusammen mit einer breit angelegten medialen Kampagne aus Imagefilmen, einer Kampagnenwebseite und Auftritten in Social Media Kanälen soll Jugendlichen ein modernes Bild der Ausbildungsberufe gezeigt werden.

Der Verein der Köche Mecklenburg-Vorpommern Neubrandenburg e.V. ist einer von insgesamt fünf regionalen Vereinen der Köche in Mecklenburg-Vorpommern, die im Landesverband der Köche Nord organisiert sind, einem Zusammenschluss der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen.

Der Landesverband engagiert sich nach eigenen Angaben unter anderem für die Themen Nachwuchs und Nachwuchsförderung, positives Image der Branche/Bekämpfung Fach- und Nachwuchskräftemangel, gesunde Ernährung und gegen Lebensmittelverschwendung. „Die Köche nutzen ihr regionales Netzwerk intensiv, um sich fachlich auszutauschen. Ein wichtiges Ziel ist es, in der Bevölkerung das Bewusstsein für eine qualitativ hochwertige, regionale Versorgung mit gesunden und frischen Lebensmitteln zu stärken“, sagte Rudolph abschließend.

In Mecklenburg-Vorpommern hat das Gastgewerbe volkswirtschaftlich betrachtet mit über drei Prozent im Jahr 2016 einen etwa doppelt so hohen Anteil an der Gesamtwirtschaft wie im deutschen Durchschnitt. Im Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2016 hatte das Gastgewerbe in MV einen in etwa gleich großen Anteil an der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung wie beispielsweise der Bereich Land- und Forstwirtschaft, Fischerei.

Rund 40.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer sind in der Hotellerie und Gastronomie des Landes beschäftigt. Das entspricht einer Steigerung seit dem Jahr 2009 von 22 Prozent. Etwa drei Milliarden Euro Umsatz erzielt das Gastgewerbe jährlich im Land, dabei sind die Vorleistungsanbieter entlang der Wertschöpfungskette und die nachrangigen Effekte in der zweiten Wertschöpfungsstufe nicht eingerechnet.

Arbeitskräfte für die Landwirtschaft

Ribnitz-Damgarten – Das Kompetenzzentrum für Tourismus und Landwirtschaft (KTL GmbH & Co. KG) aus Ribnitz-Damgarten (Landkreis Vorpommern-Rügen) engagiert sich für den Bedarf regionaler Unternehmen an Fach- und Arbeitskräften. Hierfür werden insbesondere Langzeitarbeitslose und bislang erwerbslose Mütter sowie Migranten für passende Stellenangebote angesprochen und vermittelt.

„Ziel des Projektes ist es, noch mehr Menschen gesellschaftliche Teilhabe über einen Arbeitsplatz zu ermöglichen. Gleichzeitig gilt es, Unternehmen aus den Bereichen Agrartourismus und Landwirtschaft zu unterstützen, die aktuell nach Mitarbeitern suchen. Von dem Projekt der KTL GmbH & Co. KG profitieren beide Seiten“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Als staatlich anerkannte Einrichtung der Weiterbildung ist der Projektträger ein Anbieter in den Bereichen Agrartourismus und Landwirtschaft in der Region. In den vergangenen Jahren konnte durch die Arbeit in der Region erfolgreich ein Branchennetzwerk etabliert werden, das in Zusammenarbeit mit den Jobcentern und Arbeitsagenturen die Vermittlung von Fach- und Arbeitskräften deutlich erleichtert. Zudem ermöglicht das Kompetenzzentrum den vornehmlich in der Landwirtschaft tätigen Betrieben, geeignete Mittel bei der Mitarbeitersuche zu wählen und diese professionell einzusetzen.

„Es soll konkrete Unterstützung bei der Fachkräftesicherung und -gewinnung leistet werden. Kleine und mittelständische Betriebe verfügen in der Regel nicht über Personal, das sich einzig und allein um Stellenbesetzungen kümmern kann. Da ist externe Hilfe, die Wege und Möglichkeiten aufzeigt und den Unternehmen bei der Umsetzung zur Seite steht, häufig genau das Richtige“, so Glawe.

Als besonders zielführend bei der Bewerbersuche hat sich die Fokussierung auf Langzeitarbeitslose, erwerbslose Mütter und Migranten erwiesen. Vor der Vermittlung der Bewerber an die jeweils passenden Unternehmen werden den Jobsuchenden häufig Praktikumsmöglichkeiten oder Weiterbildungsangebote aufgezeigt und empfohlen.

„Oftmals reicht ein Praktikum, um sich wieder an den Arbeitsalltag zu gewöhnen. Für viele Migranten wird die Vermittlung nach einem erfolgreich absolvierten Sprachkurs deutlich leichter. Bei Müttern, die gern wieder in die Berufswelt zurückkehren möchten oder ihre Arbeitszeit erhöhen wollen, fehlt es in vielen Fällen betriebsseitig an den geeigneten Rahmenbedingungen, Erwerbstätigkeit und Familienleben unter einen Hut zu bringen. Auch hierfür gibt es passende Angebote, beides miteinander zu vereinbaren“, so Glawe weiter.

Um potentiellen Bewerbern und suchenden Unternehmen geeignete Anlaufstellen aufzuzeigen, finden sich unter www.ktl-hirschburg.de Verweise auf offene Stellen und branchenspezifische Empfehlungen für Bewerber.

Die Gesamtkosten des Projektes betrugen rund 122.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützte das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) in Höhe von 50.000 Euro.

An der Pforte zum Fischland, auf einer der größten und modernsten Reitanlagen an der Ostsee, befindet sich das Kompetenzzentrum für Tourismus und Landwirtschaft. Die KTL GmbH & Co. KG ist ein moderner Bildungsdienstleister, der sich mit der Fort- und Weiterbildung, der Aktivierung und Eingliederung sowie Arbeitsmarktförderung für Erwachsene im Bereich Tourismus und Landwirtschaft beschäftigt.

Als zertifizierte Einrichtung der Weiterbildung ist das Kompetenzzentrum der erste Bildungsdienstleister Norddeutschlands, der als leistungsfördernder Partner in den Branchen Tourismus und Landwirtschaft die Aus- und Weiterbildung, die Strukturentwicklung und Arbeitsförderung unterstützt.

IGW: 300.000 Besucher in der MV-Halle

Berlin – Geräucherte Fischpraline, Kräuter-Gin, Avocado-Eis: Die Mecklenburg-Vorpommern-Halle auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin war für das Land und die 62 Ausstellerinnen und Aussteller ein voller Erfolg, resümierte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus. Mehr als 300.000 Gäste haben im Laufe der zehn Messetage die MV-Halle besucht. „Alle Landkreise und viele Unternehmen wollen auch im kommenden Jahr wieder dabei sein. Unsere Halle ist also schon jetzt wieder so gut wie ausgebucht“, sagte der Minister.

Dass die weltweitgrößte Leistungsschau für die Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion ein wichtiger Absatz- und Testmarkt ist, bestätigten auch die Ausstellerinnen und Aussteller. „Es lief super für uns“, fasste Randolf Beck von der Gaststätte „Alter Amtsturm“ in Lübz zusammen. Besonders überrascht habe ihn, dass er in Berlin von vielen Menschen angesprochen wurde, die gerne in M-V urlauben und – wie sich im Gespräch herausstellte – auch schon in seinem Lokal zu Gast waren. Viele informierten sich bei Beck über weitere spannende Reiseziele zwischen Ostsee und Elbe. „Ich fungiere hier sozusagen auch als Multiplikator für die Kollegen aus der Tourismusbranche“, so der Gastronom.

Erstmals auf einer Messe überhaupt mit dabei war die Käsemanufaktur Müritz aus Bollewick. „Uns gibt es erst seit November 2019. Auf der Grünen Woche zu stehen, ist für uns eine große Sache“, erzählt Mitarbeiter Tobias Meyer. In den Landwerkstätten Bollewick wird Rohmilch vom lokalen Familienbetrieb Van der Ham zu hochwertigem Hofkäse verarbeitet. Und die Produkte, wie „Moor-Käse“, „Scheunenkäse“ oder „Chili-Käse“ kommen an: Auf der Grünen Woche hat das junge Unternehmen bereits Anfragen von Rügener Hoteliers erhalten, die daran interessiert sind, Käsevariationen aus der Müritz in ihr Angebot aufzunehmen.

Die Reaktionen der Aussteller zeigen Backhaus zufolge, dass die Grüne Woche vieler Unkenrufe zum Trotz mehr ist, als nur eine Fress-Meile: „Auf der Grünen Woche ging es immer ums Essen – das gilt auch heute noch. Aber in den zurückliegenden Jahren hat sich viel verändert: Zum Genießen gehört immer häufiger auch das Bewusstsein für gesunde, regionale und umweltschonend produzierte Lebensmittel. Die Besucherinnen und Besucher haben zudem die Erwartung ein Land oder eine Region in all seinen Facetten zu erleben. „Mit der richtigen Mischung aus Kulinarik, Natur und Kultur konnten wir auch in diesem Jahr wieder beim Publikum punkten und zeigen, welche enorme Entwicklung unser Land seit der Wende genommen hat. Wir sind das Land zum Leben und stehen für eine solide Haushalts- und Wirtschaftspolitik sowie seine starke Land- und Ernährungswirtschaft“, so der Minister.

Für ihr „großartigen Einsatz“ sprach Backhaus den teilnehmenden Unternehmen und Verbänden seinen ausdrücklichen Dank aus. Auch wenn das Land den Messeauftritt finanziell und organisatorisch maßgeblich unterstütze, so hänge der Erfolg der Länderhalle letztlich von den Kreationen und dem Engagement das Austellerinnen und Aussteller ab. Der Erfolg des Hallenkonzepts könne laut Backhaus auch an den Verkaufszahlen abgelesen werden. So seien beispielsweise 10.000 Liter Bier, 8.000 Fischbrötchen und über 2.000 Schoko-Pralinen über die Theke gegangen.

In diesem Jahr übernahm Mecklenburg-Vorpommern zum zweiten Mal die Verantwortung für den Waldbesitzerempfang am Eröffnungsabend der Grünen Woche, zudem auch Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner gekommen war. „Es ist uns gelungen, den Empfang in höchster Qualität auszurichten“, zeigte sich Backhaus zufrieden. Es sei deutlich geworden, dass die Wälder im gesamten Bundesgebiet deutlich unter den klimatischen Veränderungen und Wetterextremen leiden und jede erdenkliche Hilfe benötigen, um ihre vielfältigen Funktionen auch künftig erfüllen zu können.

Berührt zeigte sich Backhaus von den Bauernprotesten und Treckerkonvois in Berlin und bundesweit. „So ernst der Anlass auch ist, so beeindruckend ist es zu sehen, dass die Branche zusammensteht und gemeinsam für ihre Interessen eintritt. Eine Traktordemo ist ein wirkungsvolles und legitimes Mittel, um Aufmerksamkeit für die Sache zu generieren. Eine für alle Beteiligten tragfähige Lösung kann es aber nur geben, wenn wir in konstruktive Gespräche eintreten. Dazu habe ich sowohl im Vorfeld, als auch während der Messe mehrfach das Gespräch mit der Bauernschaft, unter anderem mit Vertretern der Initiative „LandschafftVerbindung“, gesucht. Zu meiner eigenen Enttäuschung sind mir leider keinen konkreten Aussagen zu der Frage begegnet, wie man die globalen Umweltprobleme unserer Zeit aus Sicht der Branche angehen möchte.“

Glawe reist zur Arab Health nach Dubai

Dubai – Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe reist von Sonnabend bis Donnerstag (25. Januar bis 30. Januar 2020) zur Internationalen Medizintechnik-Fachmesse „Arab Health“. „Die ´Arab Health´ ist der bedeutendste Marktplatz der Branche, vor allem für den enorm wachsenden Markt in Asien und Afrika. Unternehmer, Hersteller, Großhändler, Händler und Lieferanten treffen sich in den nächsten Tagen, um sich mit den bedeutendsten und einflussreichsten Entscheidungsträgern insbesondere aus der arabischen Welt auszutauschen. Dabei wollen sich beide Seiten über neue Entwicklungen informieren, bestehende Kontakte ausbauen und neue Wirtschaftsbeziehungen knüpfen. Das Qualitätssiegel ´Made in Germany´ ist hier sehr hoch angesehen. Dies verschafft den deutschen Unternehmen durchaus einen Wettbewerbsvorteil, den es auch im Interesse der Patienten zu nutzen gilt“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Freitag. Die Messe ist die weltweit zweitgrößte Fachmesse der Gesundheitswirtschaft.

Wirtschaftsminister Glawe wird in Dubai im Rahmen der „Arab Health“ den Messeauftritt der norddeutschen Länder eröffnen. Zudem wird er sich über die Messeaussteller durch den Besuch auf dem Norddeutschen Gemeinschaftsstand und dem Besuch der Einzelaussteller informieren. Die Allergo Natur Health Care wird in Dubai Kooperationspläne unterzeichnen. Diabetes-Experten aus Mecklenburg-Vorpommern – das Institut für Diabetes „Gerhardt Katsch“ Karlsburg sowie die SHS-Med GmbH aus Rostock – werben für das medizinische und unternehmerische Know-how aus Mecklenburg-Vorpommern zum Thema Volkskrankheit Diabetes. „Diabetes steigt insbesondere in arabischen Ländern dramatisch an“, sagte Glawe.

Darüber hinaus führt Wirtschaftsminister Glawe Gespräche mit dem Gesundheitsminister der Vereinigten Arabischen Emirate sowie der Deutsch-Emiratischen Industrie- und Handelskammer. Auch in weiteren Branchen ist es Unternehmen aus M-V gelungen, dort Fuß zu fassen. So wird die Firma ME-LE die erste Biogasanlage in Dubai errichten. Wirtschaftsminister Glawe wird den Spatenstich vollziehen.

Insgesamt werden 12 Medizintechnikfirmen aus unserem Land vor Ort sein. Darüber hinaus werden 11 weitere Firmen der Gesundheitswirtschaft mit Produktinformationen durch die BioCon Valley® GmbH – dem Netzwerk der Gesundheitswirtschaft des Landes – am Norddeutschen Gemeinschaftsstand vertreten sein. „In den Vereinigten Arabischen Emiraten ist der Gesundheitssektor stark ausgebaut worden. Deutsche Unternehmen profitieren hiervon in besonderem Maße. Deutsche Medizintechnik und Dienstleistungen gehören zu den qualitativ besten der Welt und werden aufgrund ihres hohen Standards in den Vereinigten Arabischen Emiraten und der Golfregion insgesamt besonders nachgefragt. Die Unternehmerinnen und Unternehmer haben die Möglichkeit, ihre Produkte und Dienstleistungen einem breiten und internationalen Fachpublikum vorzustellen“, so Glawe weiter. „Von Medizintechnik und Rehabilitationsgeräten über Arzneimittel bis hin zu Krankenhaus- und Laborausrüstung: Auf der ´Arab Health´ wird die gesamte Bandbreite der Branche präsentiert und verkauft.“

Erwartet werden über 100.000 Besucher aus 160 Ländern und 4.250 Aussteller aus der gesamten Bandbreite der Gesundheitswirtschaft. Mecklenburg-Vorpommern ist zum 17. Mal vor Ort vertreten – zusammen an einem Norddeutschen Gemeinschaftsstand mit den Bundesländern Hamburg und Schleswig-Holstein. Minister Glawe wird während des Norddeutschen Abendempfangs (26. Januar) die Eröffnungsrede zum diesjährigen Messeauftritt der norddeutschen Bundesländer halten. Diese renommierte Veranstaltung findet traditionell am Vorabend der „Arab Health“ statt und wird in diesem Jahr erstmals von über 200 internationalen Gästen besucht.

Anknüpfend an die Aktivitäten der Bundesregierung im Rahmen der Exportoffensive Gesundheitswirtschaft unterstützt die Landesregierung gemeinsam mit der BioCon Valley® GmbH die außenwirtschaftlichen Vorhaben der kleinen und mittleren Unternehmen im und mit dem Ausland. Die BioCon Valley® GmbH betreut seit 2009 im Auftrag der Landesregierung die Aussteller in Dubai und vermittelt auf Anfrage Kontakte zu Einrichtungen und Entscheidungsträgern der Gesundheitswirtschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie in weiteren Staaten des arabischen Raums. „In dieser Region kommt es mehr als anderswo auf eine konstante Pflege der Kontakte und eine konstante Präsenz vor Ort an. Dies geht nicht ohne Partner. Aus diesem Grund organisieren die BioCon Valley® GmbH gemeinsam mit dem Land M-V, mit Life Science Nord – unserem Partner aus Hamburg und Schleswig-Holstein – den Norddeutschen Gemeinschaftsstand auf der Messe“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Gesundheitsminister Harry Glawe abschließend.

17. Agrarpoltischen Tagung

Backhaus: Umweltprobleme lassen sich nicht wegdemonstrieren

Güstrow – 30 Jahre nach der Wiedervereinigung steht die Landwirtschaft vor einer Zeitenwende, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Landwirtschaft und Umwelt Dr. Till Backhaus heute auf der 17. Agrarpoltischen Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung im Güstrower Heizhaus. „Sie soll die Ernährung einer rasant wachsenden Weltbevölkerung sichern, ressourcenschonender und nachhaltiger werden und profitabel sein. Das klingt nach der eierlegenden Wollmilchsau – ist aus meiner Sicht aber möglich“, so der Minister.

Dazu seien Veränderungen auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette notwendig und auch die Politik sei gefragt, führte er aus. „Es muss uns endlich gelingen den Handel dazu zu bewegen, angemessene Preise zu zahlen. Auch die Verbraucherinnen und Verbraucher müssen die ständige Verfügbarkeit eines abwechslungsreichen und qualitativ hochwertigen Produktsortiments wieder anders schätzen lernen. Die Agrarpolitik kann die Umweltorientierung der Branche durch finanzielle Anreize stärken. Ein entsprechendes Modell hat Mecklenburg-Vorpommern bereits Ende 2017 vorgelegt“, sagte er weiter. Ebenso seien Investitionen in landwirtschaftliche Forschung und Entwicklung notwendig.

Doch auch die Erzeuger, also die Bauern selbst, sieht Backhaus in der Pflicht: „Der Schutz unserer natürlichen Ressourcen liegt auch im ureigenen Interesse der Landwirtschaft. Die Branche wird nicht umhinkommen, ihre Produktionsweise an die sich ändernden Klimabedingungen anzupassen. Die globalen Probleme unserer Zeit lassen sich nicht wegdemonstrieren. Das muss jedem klar sein. Insofern würde ich mir wünschen, dass auch die Branche den Blick nach vorne richtet und echte Lösungsvorschläge unterbreitet, wie wir unsere Ziele im Boden-, Gewässer- und Klimaschutz aus ihrer Sicht erreichen können. Klare Aussagen dazu habe ich in Gesprächen auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin vermisst.“

Backhaus bekräftigte seine Position, dass die Landwirtschaft für ihn Teil der Lösung ist und deshalb als Partner und nicht als Schuldiger für alles gesehen werden dürfe. „Uns allen muss klar sein, dass es ohne gute und gesunde Lebensmittel ebenso wenig geht, wie ohne sauberes Wasser, fruchtbare Böden und eine hohe Artenvielfalt.“

Wertholzverkauf

Eiche aus dem Forstamt Güstrow erzielt Spitzenwert

Malchin – Den Spitzenwert bei dem heute durchgeführten 29. Wertholztermin des Landes Mecklenburg-Vorpommern in Malchin erzielte die Eiche eines Privatwaldbesitzers aus dem Bereich des Forstamtes Güstrow mit 1.274 Euro pro Festmeter. Den Stamm ersteigerte ein Furnierkäufer aus Bayern.

Insgesamt kamen bei dem diesjährigen Termin, der erstmals als Submission (Verkauf nach schriftlichem Meistgebot) durchgeführt wurde, 800 Festmeter Wertholz von 11 Baumarten unter den Hammer. Die gesamte Angebotsmenge konnte nahezu vollständig verkauft werden. Die beteiligten Waldbesitzer des Landes erzielten einen Erlös von insgesamt ca. 440.000 Euro.

17 Unternehmen der Furnier- und Sägeindustrie sowie des Holzhandels aus dem gesamten Bundesgebiet (u.a. Hessen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein) sowie dem Ausland (Niederlande, Polen, Dänemark) erhielten Zuschläge. Im vergangenen Jahren hatten zehn Unternehmen mitgeboten. „Die gestiegene Resonanz zeigt, dass es richtig war, die Verkaufsform von einer Versteigerung in eine Submission zu ändern. Eine persönliche Anwesenheit der Bieter war dadurch nicht erforderlich. Das steigert die Bereitschaft, sich zu beteiligen – insbesondere bei Unternehmen, die nicht in MV ansässig sind“, resümierte Forstminister Dr. Till Backhaus.

Als Renner bei der diesjährigen Submission erwies sich wie im Vorjahr die Eiche. Sie wurde sehr gut beboten. Der teuerste Eichenstamm kam mit 1.274 Euro pro Festmeter aus dem Forstamtsbereich Güstrow. Der Durchschnittspreis der Eiche lag mit 648 Euro pro Festmeter 10 Prozent über dem Durchschnittspreis des Vorjahres.

Auch die Esche wurde insgesamt sehr gut beboten. Auch hier ist der Durchschnittspreis um 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 215 Euro pro Festmeter gestiegen.

Der Durchschnittspreis über alle angebotenen Baumarten, darunter Bergahorn, Roterle und Vogelkirsche, ist im Vergleich zum Vorjahr um 9,5 Prozent auf 577 Euro pro Festmeter gestiegen.

„Die Ergebnisse zeigen, dass sich erstklassige Qualität weiterhin gut verkaufen lässt und bundesweit nachgefragt ist“, so der Minister. Auch die Landesforst MV als Ausrichter des Wertholztermins zeigte sich mit den Ergebnissen und der Teilnahme sehr zufrieden.

Jahresempfang bei der Centogene AG

Rostock – Wirtschaftsminister Harry Glawe hat am Donnerstag am Jahresempfang des Medizintechnikunternehmens Centogene AG in Rostock teilgenommen. „Die in Rostock entwickelten und produzierten Medizintechnikprodukte erobern weltweit Märkte. Das ist vor allem ein Ergebnis der intensiven Forschungs- und Entwicklungsarbeit, die Centogene im Verbund mit der Universitätsmedizin in Rostock und der Universitätsmedizin in Greifswald kontinuierlich betreibt. Die Forschung und vor allem auch die Produktion sichern und schaffen innovative Arbeitsplätze bei uns im Land“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort. In der Centogene AG in Rostock sind rund 280 Mitarbeiter beschäftigt, weltweit sind es etwa 400.

Die Centogene AG betreibt auf dem Gebiet der Medizin molekularbiologische und gentherapeutische Laboratorien. Das Unternehmen unterstützt weltweit medizinische Institutionen, Ärzte und Patienten bei genetischen und biochemischen Analysen seltener Erkrankungen. Es werden nach Unternehmensangaben jährlich rund 200.000 Patienten- und Forschungsproben von internationalen Einsendern im Bereich genetischer und biochemischer Analytik bearbeitet. Die Kunden finden sich in mehr als 100 Ländern, wesentliche und wachsende Märkte liegen in Europa, Nord- und Südamerika sowie dem Mittleren Osten. „Centogene zeichnet sich durch eine stete Entwicklung neuer innovativer Produkte in der Humangenetik aus. Vor allem die von eigenen Forscherteams entwickelten molekulargenetischen und biochemischen Analysen haben international für Aufmerksamkeit gesorgt. Derzeit wird an der Entwicklung von Diagnostiktools für personalisierte immunbasierte Therapieansätze bei Colon- und Pankreastumoren geforscht, um neue immuntherapeutische Ansätze zu finden“, so Glawe.

Die Centogene AG ist in dem Vorhaben gemeinsam mit der Universitätsmedizin Rostock (Zentrum für Innere Medizin, Klinik für Hämatologie, Onkologie, Palliativmedizin) und der Universitätsmedizin Greifswald (Klinik für Innere Medizin A) aktiv. Die Gesamtkosten des Projektes betragen rund 11,6 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in Höhe von rund 6,4 Millionen Euro.

Für die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation in Mecklenburg-Vorpommern werden in der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 insgesamt 236,3 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung gestellt. „Das Wirtschaftsministerium wird auch künftig Technologievorhaben und vor allem auch Vorhaben im Rahmen der Verbundforschungsförderung von Unternehmen und Hochschulen unterstützen, um im Ergebnis zu mehr marktfähigen Produkten zu kommen“, sagte Glawe. Im Zeitraum von 2014 bis Ende 2019 wurden davon Zuschüsse von insgesamt 164,3 Millionen Euro für 500 Vorhaben bewilligt. Davon wurden unter anderem 109,6 Millionen Euro für 241 Verbundforschungsvorhaben, 37,8 Millionen Euro für 78 einzelbetriebliche Forschungs- und Entwicklungsvorhaben sowie 6,6 Millionen Euro für 41 Prozessinnovationen bewilligt.

In Mecklenburg-Vorpommern sind 154.000 Menschen in der Gesundheitswirtschaft beschäftigt. Mit einem Anteil an der Bruttowertschöpfung der Gesamtwirtschaft von rund 15 Prozent (= 5,8 Milliarden Euro) leistet die Branche zudem einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaftsentwicklung. Jeder fünfte Erwerbstätige (20,6 Prozent) arbeitet in der Gesundheitswirtschaft. Jeder siebte Euro an Bruttowertschöpfung entsteht in dieser Branche. „Innerhalb der Gesundheitswirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns nimmt die Medizintechnik eine besondere Bedeutung ein. Sie gilt als besonders innovativ, wachstumsstark und zukunftsträchtig. Medizinprodukte leisten einen wichtigen Beitrag für eine effiziente Gesundheitsversorgung und sind zudem ein bedeutender Wirtschafts- und Arbeitsmarktfaktor. Hier besteht noch ordentliches Potential“, machte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend deutlich.

Mit einem Anstieg der Bruttowertschöpfung von durchschnittlich 4,7 Prozent pro Jahr seit 2006 bis 2015 (aktuellster Wert) verzeichnete der Bereich Medizintechnik in Mecklenburg-Vorpommern eine weit überdurchschnittliche Wachstumsdynamik (Bundesschnitt: 2,6 Prozent pro Jahr). Im Jahr 2015 betrug die Bruttowertschöpfung der Medizintechnik 213 Millionen Euro in MV. Überdurchschnittlich wuchs auch die Zahl der Beschäftigen um 3,4 Prozent pro Jahr (=4.400 Erwerbstätige; Bundeschnitt 0,6 Prozent pro Jahr). Deutliche Zuwächse gab es auch im Export. 7,7 Prozent beträgt das durchschnittliche Wachstum pro Jahr seit 2006 (Bundesdurchschnitt: 4,1 Prozent pro Jahr). Auf Initiative der BioCon Valley® GmbH wurde in Kooperation mit dem unabhängigen Wirtschaftsforschungsinstitut WifOR die Studie „Ökonomischer Fußabdruck – Die Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern“ erstellt. Darin wurden erstmals bundesweit vergleichbare Zahlen zur Gesundheitswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern ausgewertet.