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Kategorie: Wirtschaft

Eiskalt elektrisch laden

Schwerin – Das Thema Elektromobilität löst bei vielen Kraftfahrern noch Skepsis und Vorbehalte aus. In dem jetzt in der Schweriner Marienplatz-Galerie eröffneten e-laden können sich alle Autofahrer, die auf elektrischen Antrieb umsteigen wollen oder sich zunächst nur dafür interessieren, kompetent beraten lassen. Angeboten wird hier alles rund um das Thema Elektromobilität.

„Wir setzen auf ganzheitliche Lösungen. Sie reichen von der Konzeption der Ladestationen zu Hause oder in der Firma, über individuelle Stromversorgungsangebote, bis hin zum geeigneten Elektrofahrzeug. Hier bieten wir alles an einem Ort, alles aus einer Hand“, sagt Inhaber Jens Ahnefeld von der gleichnamigen Unternehmensgruppe mit Autohäusern für die Marken Volkswagen, Skoda und Audi an den Standorten Schwerin, Wismar und Parchim.

Wer sich für den Umstieg auf ein elektrisch angetriebenes Fahrzeug entscheidet, muss auch problemlos laden können. „Dank unserer Kooperationspartner, wie dem Landesinnungsverband der Elektro- und Informationstechnischen Handwerke Mecklenburg-Vorpommerns und der WEMAG, sind wir in der Lage, unseren Kundinnen und Kunden hier im e-laden praktisch alle Fragen rund um den Einstieg in die Elektromobilität zu beantworten“, so Jens Ahnefeld.

Neben verschiedenen E-Autos, E-Rollern oder E-Choppern gibt es auch ein Angebot unterschiedlicher Wallboxen und einen Ladesäulen-Konfigurator. Selbst einen kleinen Energiespeicher für den Heimbereich und passende Photovoltaikmodule können sich die Interessenten im „e-laden“ ansehen und erklären lassen. Sie bekommen auch Antworten auf diese Fragen: Für wen lohnt sich der Umstieg? Welches Fahrzeug ist der optimale Alltagsbegleiter – ein vollelektrisches oder ein Hybrid-Fahrzeug? Wo und wie kann ich laden? Welche Förderungen gibt es?

„Als Öko-Energieversorger unterstützen wir die Elektromobilität über verschiedene Wege. Neben der Installation einer geeigneten Photovoltaikanlage auf dem Dach und einem dazugehörigen Hausspeicher bieten wir auch die passende Ladestation“, erklärte WEMAG-Vertriebsleiter Michael Hillmann und verwies darauf, dass im ersten e-laden Mecklenburg-Vorpommerns auch über die Öko-Strom- und Gastarife informiert wird.

Zu den Initiatoren des Projektes gehört auch der Landesinnungsverband der Elektro- und Informationstechnischen Handwerke Mecklenburg-Vorpommern. „Wir halten dieses hier erstmals umgesetzte Format einer ganzheitlichen Beratung für sinnvoll. Zum sicheren Anschluss und Betrieb von Ladepunkten, ob im privaten oder gewerblichen Bereich, braucht es qualifizierte Fachbetriebe für Elektromobilität. Diese haben wir bereits geschult und zertifiziert, damit sie Verbraucher beraten und die vorhandenen Anschlussmöglichkeiten bewerten können. Für weitere Informationen rund um das Thema E-Mobilität empfiehlt sich auch die Plattform MV-tankt-Strom.de“, sagte Landesinnungsmeister Olaf von Müller.

Doch das „e“ im „e-laden“ steht nicht nur für „elektrisch“, sondern auch für „eiskalt“, denn zum Angebot gehört auch das bekannte Eis aus der Eis-Manufaktur in Schwerin Mueß. Ob Soft- oder Kugel-Eis, selbstgebackene Waffeln oder Mixgetränke: So können sich die Besucherinnen und Besucher ihren Aufenthalt im „e-laden“ ganz besonders versüßen.

MV-Halle auf der IGW eröffnet

Berlin – Für eine bunte Mischung aus regionalen Produkten steht das Angebot der Mecklenburg-Vorpommern-Halle auf der 85. Internationalen Grüne Woche (IGW) in Berlin. Kein anderes Bundesland hat so viele Klein- und Kleinstunternehmen an Bord geholt wie wir, sagte der Minister für Landwirtschaft und Umwelt Dr. Till Backhaus heute Vormittag bei der offiziellen Halleneröffnung. Insgesamt 62 Unternehmen und Verbände präsentieren die kulinarischen und touristischen Besonderheiten aus allen Landesteilen bis zum 26. Januar auf 1.800 Quadratmeter Ausstellungsfläche.

„Auch wenn Mecklenburg-Vorpommern im bundesweiten Vergleich verhältnismäßig Einwohner hat, so mangelt es nicht an Menschen, die unser Land mit Unternehmergeist, kreativen Ideen und Leidenschaft voranbringen. Davon können sich die über 400.000 Messebesucher aus aller Welt in den kommenden zehn Tagen in Halle 5.2b selbst ein Bild machen“, so der Minister.

Backhaus würdigte die Land- und Ernährungswirtschaft als eine der wichtigsten Branchen in Mecklenburg-Vorpommern. Für die Landesregierung sei es daher selbstverständlich, die eher kleinstrukturierten Firmen insbesondere bei der Vermarktung ihrer Produkte gezielt zu unterstützen. Die Unterstützung der IGW-Teilnahme sei dabei ein wichtiger Bestandteil der Strategie des Landes. „Auf der IGW können die Unternehmen nicht nur testen, wie ihre Produkte beim Publikum ankommen, sondern auch mit ihrem Image spielen. Ein interessantes und positives Image ist für den Unternehmenserfolg inzwischen ebenso wichtig wie das reine Leistungsangebot“, erklärte Backhaus.

Erstmals auf der IGW mit dabei sind in diesem Jahr die Unternehmen Elephant Gin aus Wittenburg, die Schokoladenmanufaktur Biedenweg aus Wolgast, die Gourmet Manufaktur Klepelshagen (Uckermark), die Rösterei Rostock, das Schloss Gut Ulrichshusen, die Region Mecklenburger ParkLand (Mecklenburgischen Schweiz), die Käsemanufaktur Müritz aus Bollewick und die Eiswerkstatt Rostock.

Backhaus sprach allen Austellern sowie den Helfern hinter den Kulissen für ihr Engagement seinen ausdrücklichen Dank aus. Im Anschluss an die Eröffnung startete der Minister seinen traditionellen Rundgang durch die Länderhalle, um jeden Aussteller persönlich zu begrüßen.

Am Nachmittag trifft sich Minister Backhaus mit Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium. „In dem Gespräch möchte ich noch einmal deutlich auf die angespannte Lage in der Landwirtschaft hinweisen und mit Blick auf das Agrarpaket für Regelungen werben, die die Unternehmen auch wirtschaftlich mitgehen können“, so der Minister.

Warnung vor Kürzung des EU-Agrarbudgets

Berlin – Um die Gemeinsame Europäische Agrarpolitik nach 2020 an den aktuellen gesellschaftlichen Anforderungen auszurichten, braucht es rechtliche, finanzielle und planerische Sicherheit auf allen Seiten. Darin waren sich die AgrarministerInnen der Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen heute bei einem Treffen in der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern in Berlin einig. Es war das fünfte turnusmäßige Treffen der Minister zur Vorbereitung der neuen Förderperiode und nach den jüngsten Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen das erste in neuer Zusammensetzung. Mit dabei waren auch die Präsidenten der Landesbauernverbände der ostdeutschen Bundesländer.

„Es ist wichtig, dass die EU nun endlich den Mehrjährigen Finanzrahmen, also den eigenen Haushaltplan, festlegt und dabei im Hinterkopf behält, worauf es in Europa und der Welt ankommt. Dazu zählen für mich ganz klar Investitionen in den Umwelt- und Klimaschutz, den Ressourcenschutz, den Tierschutz und das Tierwohl sowie in die Entwicklung der ländlichen Räume; konkret heißt das Investitionen in Kitas, Schulen, medizinische Versorgungseinrichtungen, Dörfer und Infrastruktur“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister und Gastgeber Dr. Till Backhaus.

Vom Bund erwarten die MinisterInnen und Bauernpräsidenten einen entsprechenden finanziellen Ausgleich, sollte die EU zur Bewältigung der genannten Herausforderungen nicht ausreichend Geld über die einzelnen EU-Fonds zur Verfügung stellen. Mit Blick auf den von der EU angekündigten eine Billion Euro schweren „Green Deal“ und das dicke Plus im Bundeshauhalt müsse sichergestellt werden, dass die Landwirtschaft und die ländlichen Räume im Falle von Finanzhilfen ausreichend berücksichtigt werden. Dafür müsse sich Deutschland im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr dieses Jahres stark machen. Das Geld müsse den Unternehmen und Kommunen zu Gute kommen, die sich für Umwelt und Gesellschaft engagieren. „Öffentliches Geld für öffentliche Leistungen!“ – so das Credo der ostdeutschen Bundesländer. Eine Absenkung der finanziellen Ressourcen würde alle Ziele, die man sich im Bereich Umwelt- Klima- und Ressourcenschutz gesetzt habe, konterkarieren.

Darüber hinaus bekannten sich die Ost-AgrarministerInnen und Bauernpräsidenten bei ihrem Treffen in Berlin dazu, die seit Jahren gepflegte konstruktive Zusammenarbeit fortzusetzen. Aufgrund der ähnlichen Agrarstrukturen gebe es gemeinsame Interessen.

„Wir wollen keinen Konflikt zwischen kleinen und großen Betrieben konstruieren. Uns ist jeder Hektar gleich viel wert. Entscheidend ist die Leistung die der Landwirtschaftsbetrieb für die Umwelt und die Gesellschaft erbringt“, betonte Minister Backhaus im Hinblick auf die Diskussion zu Kappung und Degression der Direktzahlungen und die besonderen Zahlungen für kleine Betriebe.

Im Hinblick auf den drohenden Ausbruch der ASP in Deutschland forderten die Minister und Bauernpräsidenten den Bund erneut auf, sich intensiv mit Fragen des Ertragsschadenausgleich für Landwirtschaftsbetriebe zu beschäftigen, die aufgrund von Restriktionen in den Risikogebieten Einbußen hinnehmen müssen. Hier wäre ein einheitliches Vorgehen wichtig. Aufgrund der geringen Dichte von Schlachthöfen in den ostdeutschen Ländern appellierten die Minister an Bundesagrarministerin Julia Klöckner in den Gesprächen mit der Fleischwirtschaft darauf hinzuwirken, sich solidarisch mit dem Osten zu zeigen. Es dürfe nicht sein, dass gesunde Schweine nicht abgenommen und vermarktet werden können.

Internationale Grüne Woche

Schwerin – Kein anderes Bundesland präsentiert auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin so viele Klein- und Kleinstunternehmen wie Mecklenburg-Vorpommern. „Wir sprechen nicht nur über die Bedeutung von regionalen Produkten – wir arbeiten auch strategisch daran, die vielen kleinen Betriebe im Land und ihre Produkte überregional bekannt zu machen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute in der Landespressekonferenz, bei der er die Besonderheiten der MV-Halle vorstellte. Insgesamt werden sich vom 17. bis 26. Januar 62 Unternehmen aus M-V auf der IGW in Berlin präsentieren.

„Viele dieser Unternehmen haben ohne die Unterstützung des Landes gar nicht die Möglichkeit, an einer solchen Messe teilzunehmen, obwohl sie qualitativ hervorragende Produkte anbieten.“, sagte Backhaus.

Die IGW hat für Unternehmen aus MV eine besondere Bedeutung. Minister Backhaus: „Mehr als 95 % der Beschäftigten in Mecklenburg-Vorpommern arbeiten in Klein- oder Kleinstbetrieben. Es liegt auf der Hand, dass es für diese Unternehmen deutlich schwieriger ist, ihre Kreise weiter zu ziehen. Deshalb hat die Landesregierung gezielt Maßnahmen aufgelegt, um die Absatzchancen dieser Unternehmen zu verbessern. Die Teilnahme an der IGW ist für Unternehmen aus der Ernährungswirtschaft ein wichtiger Strategie-Bestandteil. Die Grüne Woche wird von 400.000 Menschen in zehn Tagen besucht und ist ein sehr geeigneter Testmarkt für die eigenen Produkte.“

Am Freitagabend (17.01.2020) lädt die Staatskanzlei anlässlich des Empfangs der Landesregierung Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft ein, sich über die zukünftige Gestaltung der Land- und Ernährungswirtschaft auszutauschen. Erstmals wird die ganze Halle für die etwa 300 Gäste genutzt. Rund 15 Ausstellerinnen und Aussteller werden an diesem Abend ihre Stände öffnen und sich mit ihren Produkte am Gelingen der Veranstaltung beteiligen.

Zum dritten Mal in Berlin mit dabei sind die Eismacher Franziska Göttsche und Martin Horst. Mit ihrer Eismanufaktur „Jackle und Heidi“ beliefert das dynamische Duo ausgewählte Läden und Cafés sowie auf kleinen und großen Veranstaltungen mit mehr als 20 Sorten – darunter Klassiker wie Vanille, Schokolade oder Erdbeere, aber auch Ausgefallenes wie Wacholder-Basilikum, Avocado-Limette oder Biereis. Noch in diesem Jahr wollen die Jungunternehmer in Penzlin bei Neubrandenburg ihren ersten Laden eröffnen. Über eine App sollen Kunden künftig auch Bestellungen von unterwegs aufgeben und im Laden abholen können. Die Ware soll dann sicher verpackt direkt durchs Autofenster gereicht werden.

Martin Horst begleitete den Minister in die Landespressekonferenz, um sein Unternehmen vorzustellen. „Ich freue mich, dass heute ein junger kreativer Mensch neben mir sitzt und stellvertretend für alle IGW-Aussteller Gutes aus MV zum Probieren mitgebracht hat. Es ist schön zu sehen, dass es junge Leute gibt, die ihre ersten beruflichen Schritte ganz woanders und durchaus erfolgreich gemacht haben und jetzt sagen: Ich möchte Nahrungsmittel herstellen. Diese „Jungen Wilden“ mit ihren kreativen Ideen tun uns gut. Sie zeigen, dass die Branche spannend sein kann – man muss sich nur trauen“, kommentierte Backhaus.

„Doch die Grüne Woche steht nicht nur für buntes Treiben und kulinarische Hochgenüsse; sie ist ebenso der Rahmen für mehr als 300 Foren, Seminare, Kongresse und Ausschusssitzungen und damit eine zentrale Plattform für den politischen Austausch“, betonte der Minister.

Mit Sorge blickt Backhaus in diesem Jahr auf die Stimmung der Landwirte, von denen sich viele insbesondere durch die Ankündigungen im Agrarpaket in ihrer Existenz bedroht sehen. Gleichwohl betonte er, dass er die verfolgten Ziele für gut und wichtig hält: „Es ist richtig, mehr für den Insektenschutz und die Biodiversität erreichen zu wollen. Dafür brauchen wir die Landwirtschaft als Partner. Es wird Zeit, dass sich die Branche darauf konzentriert, was getan werden muss, damit unser Planet gesund und für nachfolgenden Generationen lebenswert bleibt, anstatt immer nur darauf zu verweisen, was alles nicht geht.“

Zweifelsohne haben die Landwirte immer wieder bewiesen, dass sie am Umwelt-, Ressourcen- und Klimaschutz interessiert sind, führte er aus. Das zeige unter anderem die rege Teilnahme an den Agrarumwelt- und Klimaschutzprogrammen des Landes. Alle bisherigen Schritte reichen aber nicht aus, um beispielsweise den Boden- oder Grundwasserschutz nachweislich zu verbessern. Als konkretes Beispiel nannte er die Düngeverordnung. „Vor nunmehr sieben Jahren wurden wir von der EU-Kommission erstmals auf die Nichteinhaltung verschiedener Verpflichtungen aus der Nitrat-Richtlinie hingewiesen. Seither arbeiten wir daran, das Problem in den Griff zu bekommen. Die Landwirtschaft hat indes auf Zeit gespielt. Sie hat das Beste gehofft, sich aber nicht auf das Schlimmste vorbereitet. Nun ist der Unmut groß.“ Vor diesem Hintergrund bekräftigte er, dass sein Haus weitere Einschränkungen so flankieren wird, dass kein Landwirt in Mecklenburg-Vorpommern um seine Existenz fürchten muss.

Auch die Zukunft der Wälder wird die Internationalen Grünen Woche inhaltlich bestimmen. „Rund um die Welt brennt der Wald – in Brasilien, Bolivien, Australien. Etliche Brände sind menschengemacht – entweder direkt oder als Folge des Klimawandels. Das heißt im Klartext, dass wir alle eine Mitschuld und eine Mitverantwortung an diesen Katastrophen haben. Sie stellen eine echte Bedrohung für das Weltklima und für den Erhalt der Artenvielfalt dar. Wenn Emmanuel Macron sagt „Unser Haus brennt“, dann weist er ganz richtig auf die weltweiten Zusammenhänge hin“, unterstrich Minister Backhaus.

Mecklenburg-Vorpommern wird in diesem Jahr gemeinsam mit dem Verband der Waldbesitzer den Empfang im Rahmen der IGW gestalten. „Wir wollen an diesem Abend MV als ein Bundesland präsentieren, in dem gezielt Waldmehrung und der Umbau der Wälder hin zu einer naturnahen und nachhaltigen Nutzung betrieben wird. Der Wald ist ein Multitalent: Klimaschützer, Sauerstoffproduzent, Holzlieferant, Lebens- und Erholungsraum. Der Wald kann ohne uns, aber wir nicht ohne ihn. Deshalb müssen wir alles daransetzen, um diese wichtige Lebensgrundlage zu schützen und weiterzuentwickeln“, erklärte der Minister.

Dazu brauche es weit mehr als waldbauliche Anpassungsstrategien. „Wir benötigen schnell und konsequent weitreichende umweltpolitische Maßnahmen, um die Veränderungen des Klimas auf ein für den Wald verträgliches Maß einzuschränken. Das Ziel muss sein, dass unsere Wälder ihre Funktionen in ganzer Breite weiterhin erfüllen. Mit der Schweriner Erklärung „Wald neu denken – Wald neu lenken“ haben wir in der vergangenen Woche einen ersten wichtigen Schritt in diese Richtung gemacht und sind damit deutschlandweit Vorreiter. Nun heißt es: dranbleiben! Wir müssen nun zeitnah konkrete Instrumente entwickeln, mit denen sich die Ökosystemleistungen des Waldes für Forstbetriebe in Wert setzen lassen und der langfriste Erhalt der Wälder gesichert werden kann.

Gastland der IGW ist in diesem Jahr Kroatien. Die Ernährungswirtschaft des Landes steckt laut Backhaus seit dem EU-Beitritt im Juli 2013 in einem „harten Anpassungsprozess“. Aus diesem Grund gebe es nur wenige kroatische Produkte in deutschen Supermärkten, obwohl Deutschland mit etwa 10 % aller Ausfuhren der wichtigste Exportmarkt für Kroatien ist. Kroatien will die IGW nutzen, um für die Qualität seiner Produkte zu werben.

Erweiterung des Maschinenparks

Neubrandenburg – Das Neubrandenburger Unternehmen SMW Spezialmaschinen- und Werkzeugbau GmbH & Co. KG investiert derzeit in seinen Maschinenpark, um die Produktionskapazitäten auszubauen.

„Die SMW Spezialmaschinen- und Werkzeugbau GmbH & Co. KG hat sich national und international einen guten Ruf als Spezialist für Metallbearbeitungen und Schweißtechniken erarbeitet. Jetzt wird der Maschinenpark erweitert, um das Produktportfolio zu vergrößern. Mit den Investitionen werden 193 Arbeitsplätze gesichert und sieben neue Jobs geschaffen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Die SMW Spezialmaschinen- und Werkzeugbau GmbH & Co. KG produziert vor allem sicherheitsrelevante Schweißbaugruppen mit komplizierter geometrischer Bearbeitung für den Schienenfahrzeugbau, Maschinenbau und die Wehrtechnik. Dabei handelt es sich beispielsweise um Puffer und Zugeinrichtungen für Züge, Drehgestell-Rahmen, Motortragrahmen, Wiegen und Traversen. Um die Produktionskapazitäten auszubauen und die Absatzgebiete vor allem im internationalen Bereich zu erweitern, sind umfangreiche Investitionen in den Maschinenpark bereits getätigt worden und derzeit in der Umsetzung. Unter anderem sind zwei große CNC-Fräsmaschinen, Schweißgeräte und Dreh-Hub-Kipp-Vorrichtungssysteme angeschafft worden.

„Ob in Straßenbahnen, Lokomotiven und Gleisbaumaschinen, den Produkten aus Neubrandenburg begegnet man in Europa, Asien, Australien und Amerika. Das ist beste Werbung für den Produktionsstandort Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Glawe.

Die Gesamtinvestitionen des Unternehmens betragen mehr als 3,7 Millionen Euro. Das Land unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 629.000 Euro.

Im Maschinenbau in Mecklenburg-Vorpommern sind derzeit in 31 Betrieben mit mehr als 50 Beschäftigten knapp 6.200 Mitarbeiter beschäftigt und erwirtschafteten dabei im Jahr 2018 einen Umsatz von insgesamt rund 2,8 Milliarden Euro. Im Bereich der Metallerzeugung und -bearbeitung sowie Herstellung von Metallerzeugnissen sind derzeit in 35 Betrieben mit mehr als 50 Beschäftigten rund 4.900 Mitarbeiter beschäftigt und erwirtschafteten dabei im Jahr 2018 einen Umsatz von insgesamt rund 0,95 Milliarden Euro.

Be- und Verarbeitung von Natursteinen

Cammin – In Cammin (Landkreis Rostock) entsteht derzeit eine neue Betriebsstätte zur Be- und Verarbeitung von Natursteinen, die „Steindesign formen und gestalten, Inh. Markus Müller“. „Der Meisterbetrieb verbindet das traditionelle Steinmetz-Handwerk mit hochwertigem Design und moderner Technik, um Naturstein und Holz nach Kundenwünschen zu verarbeiten. Mit dem Vorhaben entstehen drei neue Arbeitsplätze“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Auf dem Gelände einer ehemaligen Landmaschinenwerkstatt in Cammin ist eine Halle zum Steinmetzbetrieb umgebaut worden. Zudem investiert der Betrieb in Werkzeuge und Maschinen, unter anderem in eine CNC-Fräse. Das Produktportfolio des Unternehmens umfasst nach eigenen Angaben Fensterbänke, Arbeits-, Fußboden- und Fassadenplatten, Waschbecken, Duschwannen und Natursteinheizungen für Bäder sowie Grabmale. „Die Naturmaterialien Stein und Holz bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten in der Gestaltung des persönlichen Lebens- und Arbeitsumfeldes“, sagte Glawe.

Die Gesamtinvestitionen des Unternehmens betragen rund 759.000 Euro. Das Land unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 162.000 Euro.

Insgesamt sind über 20.200 Betriebe bei den Handwerkskammern Mecklenburg-Vorpommerns verzeichnet. Diese beschäftigen über 112.000 Menschen sowie 5.113 Lehrlinge und erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von neun Milliarden Euro. Gemessen an den gesamtwirtschaftlichen Eckdaten können dem Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern etwa 10 Prozent der Bruttowertschöpfung, rund 14 Prozent der Erwerbstätigen und etwa 25 Prozent des Ausbildungsmarktes zugerechnet werden.

Kritik des Bauverbandes zurückgewiesen

Schwerin – Finanzminister Reinhard Meyer hat die Kritik des Bauverbandes an fehlenden öffentlichen Aufträgen zurückgewiesen. „Das Problem ist nicht das Fehlen öffentlicher Aufträge, sondern dass die Bauwirtschaft es in Teilen versäumt hat, frühzeitig die personellen Weichen zu stellen.“

Allein im laufenden Jahr hat das Land Investitionen in Höhe von 1,74 Mrd. Euro eingeplant – in neue Landesbauten, die Sanierung von Schulen, den Breitbandausbau und nicht zuletzt den Straßenbau. Das sind die höchsten Investitionen seit Jahrzehnten. „Das ist kein Strohfeuer“, so Finanzminister Reinhard Meyer mit Blick auf die mittelfristige Finanzplanung, „auch in den kommenden Jahren wollen wir weiter auf hohem Niveau investieren.“

Um geplante Vorhaben umzusetzen, ist die öffentliche Hand auf eine leistungsstarke Bauwirtschaft angewiesen. Allerdings gibt es seit Jahren einen deutlichen Trend: Immer wieder müssen Ausschreibungen aufgehoben werden, weil die Bauwirtschaft keine Angebote abgibt. Blieben im Jahr 2017 bei gerade einmal 24 Ausschreibungen die Angebote völlig aus, so war das allein im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres bereits bei 28 Ausschreibungen der Fall.

Finanzminister Reinhard Meyer hat daher eine klare Forderung an die Bauwirtschaft: „Nach Jahren des Personalabbaus wird es Zeit, dass die Bauwirtschaft ihre Kapazitäten endlich den gestiegenen Bedarfen anpasst.“ Meyer untermauerte seine Forderung mit Zahlen des Statistischen Bundesamtes. So hat sich die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe bundesweit von über einer Million im Jahr 1995 mittlerweile auf unter 500.000 mehr als halbiert. In Mecklenburg-Vorpommern war der Rückgang sogar noch stärker: Von rd. 41.000 Beschäftigten im Jahr 1995 auf mittlerweile nur noch knapp 9.000.

„Die Folgen dieses Personalabbaus“, so Finanzminister Reinhard Meyer, „spüren private Häuslebauer genauso wie die Öffentliche Hand: Zum einen wird es immer schwieriger überhaupt Firmen zu finden und zum anderen steigen die Preise für das Bauen immer weiter.“ Meyer appellierte an die Bauwirtschaft, den längst überfälligen Personalaufbau durch Fachkräftegewinnung und Ausbildung zügig anzugehen. „Nur gemeinsam mit der Bauwirtschaft werden wir die vorgesehenen Mittel für Investitionen auch umsetzen können“, so Meyer.

Umweltleistungen von Waldbesitzern

Schwerin – Waldbesitzer, die in ihren Wäldern Gutes für die Gesellschaft oder die Umwelt tun, sollen künftig – ähnlich wie Landwirte – entsprechende finanzielle Unterstützung erhalten. Die finanziellen Anreize sollen helfen, um die gestiegenen gesellschaftlichen Anforderungen an den Wald und dessen Nutzung besser abzugelten und den Erhalt der Wälder langfristig zu sichern.

„In der Vergangenheit konnten zahlreiche Ökosystemleistungen durch den Holzverkauf finanziert werden. Dies ist heute so nicht mehr möglich. Konnten 1969 aus dem Erlös eines Festmeters Holz noch acht Stunden Arbeitslohn finanziert werden, so sind es heute gerade noch zwei Stunden, die sich daraus bezahlen lassen. Wir müssen also gemeinsam nach anderen Instrumenten suchen, um die stark nachgefragten Waldfunktionen zu finanzieren“, sagte Forstminister Dr. Till Backhaus heute in der Landespressekonferenz im Schweriner Schloss.

Gleichwohl betonte er, dass es weiterhin ein freies Betretungsrecht für den Wald geben wird. „Wer mit seinem Hund spazieren geht oder durch den Wald joggt, wird nicht zur Kasse gebeten“, so Backhaus. Mögliche Vergütungsmechanismen sollen sich ausschließlich auf besondere Nutzungen beziehen, zum Beispiel in Kur- und Heilwäldern, in denen Waldbesitzern durch komplexere Wegenetze, ausreichend Ruhestätten oder spezielle Therapieplätze Mehrkosten entstehen. An diesen Kosten sollten zum Beispiel die Kurkliniken fairerweise beteiligt werden.

Die Schweriner Erklärung „Wald neu denken – Wald neu lenken“, die der Minister heute gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Waldbesitzerverbandes M-V, Dr. Ulrich Ivo von Trotha, und dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Kommunalwald beim Städte- und Gemeindetag M-V, Jörg Harmuth, in Schwerin vorstellte, trägt diesem Ansatz Rechnung. Darin verständigen sich Forstministerium sowie kommunale und private Waldbesitzer darauf, die Ökosystemleistungen des Waldes bei dessen Entwicklung künftig noch stärker in den Blick zu nehmen.

Zentrale Ökosystemleistungen des Waldes seien neben der Holzproduktion vor allem der Arten- und Biotopschutz, die Sauerstoffproduktion, der Klimaschutz, der Lärmschutz, der Erosionsschutz, der Küsten- und Hochwasserschutz, der Trinkwasserschutz sowie der Naherholungswert, präzisierte Backhaus. Eine vom ihm in Auftrag gegebene und in Deutschland bislang einmalige Studie über den Landeswald M-V beziffert den Wert dieser Leistungen jährlich auf etwa 65 Millionen Euro. Das entspricht rund 350 Euro pro Hektar. Das ist das 1,3-Fache der jährlichen Einkünfte aus dem Holzverkauf (ca. 50 Millionen Euro). „Dieses Geld fließt an den Waldbesitzern weitestgehend vorbei. Es lohnt sich also, in den kommenden Jahren intensiv zu diskutieren, wie die Ökosystemleistungen zukünftig für die Forstbetriebe in Wert gesetzt und für den langfristigen Erhalt unserer Wälder eingesetzt werden können“, so der Minister.

Laut der Schweriner Erklärung sollen deshalb in einem ersten Schritt Ökosystemleistungen einvernehmlich definiert und anschließend bewertet werden. Auf Basis dieser Inwertsetzung soll eine breite öffentliche Diskussion über die Bedeutung der einzelnen Ökosystemleistungen angeschoben werden. Die Honorierung einzelner Ökosystemleistungen kann dem Minister zufolge im Bereich Naturschutz zum Beispiel über die Ökokonto-Regelung bzw. die Natura 2000-Erschwernisausgleichregelung erfolgen. In den Bereichen Erholung, Tourismus, Wasser, und CO2-Speicher müssten entsprechende Vergütungsmechanismen noch erarbeitet werden.

Was sind Ökokontomaßnahmen?

Wer in Natur und Landschaft eingreift, ist gesetzlich verpflichtet, nicht vermeidbare erhebliche Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes oder des Landschaftsbildes durch geeignete Maßnahmen zu kompensieren (Eingriffsregelung). In der praktischen Umsetzung dieser Regelung hat sich gezeigt, dass es zunehmend schwieriger wird, zum Zeitpunkt des Eingriffes, geeignete Flächen und Maßnahmen für die Kompensation zu finden. Durch die Ökokontierung soll diesem Problem begegnet werden. Ökokontierung bedeutet, dass Kompensationsmaßnahmen zeitlich vorgelagert und ohne konkreten Eingriff durchgeführt, anerkannt und in ein Ökokonto eingebucht werden. Damit wird auch für den Waldeigentümer eine Einnahmequelle geschaffen. Er kann zum Beispiel von der Bewirtschaftung ausgenommene Flächen an Kompensationspflichtige veräußern.

Was ist der Natura-2000-Erschwernisausgleich?

Das Land gewährt seit 2016 als erstes Bundesland überhaupt jährlich Zuwendungen zum Ausgleich von naturalen oder wirtschaftlichen Einschränkungen bei der Bewirtschaftung und Nutzung von Waldflächen innerhalb von Natura 2000-Gebieten von bis zu 200 Euro je Hektar.