Anwendungszentrum Wasserstoff

Schulte: Durch Entwicklung zu einer klimaneutralen Wasserstoffwirtschaft entstehen neue wirtschaftliche Perspektiven für Mecklenburg-Vorpommern

Warnemünde – Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat sich heute beim Fraunhofer Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik (IGP) in Warnemünde über die aktuellen Entwicklungen des Anwendungszentrums Wasserstoff informiert.

„Am Standort entsteht eine Forschungsinfrastruktur zum Thema Wasserstoff, die langfristig auch Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern zur Verfügung stehen soll für eigene Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen. Insbesondere durch den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien und die Entwicklung hin zu einer klimaneutralen Wasserstoffwirtschaft entstehen neue wirtschaftliche Perspektiven für Mecklenburg-Vorpommern. Das unterstützen wir, unter anderem mit Förderungen des Anwendungszentrums Wasserstoff“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte.

Das Fraunhofer Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik (IGP) hat im August 2023 die ehemaligen Räumlichkeiten der Caterpillar Motoren Rostock GmbH (CAT) bezogen. Das Anwendungszentrum Wasserstoff ist Teil des Gesamtvorhabens Forschungsfabrik Wasserstoff, in dem Konzepte und Lösungen für die emissionsarme beziehungsweise emissionsfreie Schifffahrt entwickelt werden sollen.

Die aus der praxisorientierten Forschung hervorgehenden Funktionsmuster sollen im späteren Verlauf in Verbundprojekten mit regionalen Unternehmen zu Prototypen weiterentwickelt werden. Das Anwendungszentrum wird nun über mehrere Jahre in zwei Umsetzungsphasen und an zwei Standorten realisiert werden. In Umsetzungsphase 1 soll das Interim Anwendungszentrum entstehen. Diese erste Phase umfasst die Erweiterung der Ausstattung der Infrastruktur, die nach Baufertigstellung auch in der Umsetzungsphase 2 Verwendung finden soll. Umsetzungsphase 2 beinhaltet den Neubau der Versuchshallen. Nach Fertigstellung sollen Teile der Ausstattung in den Neubau umziehen.

Die Gesamtinvestition für das Anwendungszentrum beträgt rund 9,9 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium plant bei Vorlage aller Unterlagen eine Förderung in Höhe von 9,9 Millionen Euro aus Landesmitteln.

Die Forschungsschwerpunkte des Fraunhofer Instituts für Großstrukturen in der Produktionstechnik bilden ingenieurtechnische Aufgabenstellungen aus maritimen und anderen Bereichen der Industrie. Die wissenschaftlichen Kompetenzen umfassen Fertigungstechnik, Automatisierungstechnik, Qualitätstechnik, Organisationstechnik sowie Funktionsmusterbau, Messtechnik und Prüftechnik unter anderem für die Geschäftsfelder Schiffe und Offshore, Bauwesen, Stahlbau sowie Flugzeug- und Schienenfahrzeugbau. Derzeit sind über 200 wissenschaftliche und technische Mitarbeitende am Institut beschäftigt, dazu kommen etwa 100 wissenschaftliche Hilfskräfte.

Planungsleistungen für Gewerbegebiete

Planungsleistungen für Gewerbegebiet Grevesmühlen/Upahl können starten / Schulte: Höchste Klimaschutz-Maßstäbe werden angesetzt – Fläche soll langfristig „Grünes Gewerbegebiet“ werden

Grevesmühlen – Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat heute einen Fördermittelbescheid an die Stadt Grevesmühlen übergeben. Dabei geht es um Planungs- und Beratungsleistungen für die Erschließung des interkommunalen Gewerbegebietes Grevesmühlen/Upahl. „Die Stadt Grevesmühlen und die Gemeinde Upahl haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam ein neues Gewerbegebiet auszuweisen. Bei jeder Neuausweisung von Gewerbegebieten sollten höchste Maßstäbe aus Sicht des Klimaschutzes angelegt werden. Das wird hier vor Ort geschehen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte.

Der Standort mit einer Fläche von rund 42 Hektar ist im Landesraumentwicklungsprogramm für die Ansiedlung klassischer Industrie- und Gewerbeunternehmen festgelegt. Die Entwicklung erfolgt in interkommunaler Zusammenarbeit der Stadt Grevesmühlen sowie der Gemeinde Upahl und zielt auf ein 100%ige Versorgung des Gewerbegebietes aus lokal generierter erneuerbarer Energie ab. „So soll vor Ort ein sogenanntes ´Grünes Gewerbegebiet´ entstehen. Dann müssen mehr als 50 Prozent erneuerbare Energien vor Ort genutzt werden“, sagte Schulte.

Die Erschließung von Gewerbegebieten kann aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW), der Infrastrukturrichtlinie, gefördert werden. Bei der Ausweisung von Gewerbegebieten wird unter Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien ein erhöhter Fördersatz von bis zu 90 Prozent gewährt. Darüber hinaus ist die Förderung eines G³-Koordinators möglich, der die Zusammenarbeit der Unternehmen, Kommunen und weiterer Akteure (z. B. Energieversorger) in den Gewerbegebieten unterstützt.

Die Gesamtinvestition beträgt rund 766.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 575.000 Euro.

Mit dem Landesdialog „Grüne Gewerbegebiete in MV“ hat das Land eine Initiative gestartet, um Erneuerbare-Energie-Konzepte in Gewerbegebieten modellhaft zu erproben. Ein Anforderungskatalog enthält Kriterien für die Vergabe des Labels „Grünes Gewerbegebiet“. Entscheidend sind eine erneuerbare Energieversorgung sowie das Engagement von Kommune und Unternehmen vor Ort. Die Beantragung der Zertifizierung ist freiwillig, denn nur so werden die Planungshoheit der Gemeinde sowie die unternehmerische Verantwortung geachtet.

Das Label kann nur für bestehende Gewerbegebiete vergeben werden. Um zu wissen, ob mehr als 50 Prozent erneuerbare Energien genutzt werden, werden die Energiewerte der einzelnen Unternehmen miteinander verrechnet. Das Label „Grüne Gewerbegebiete – natürlich erfolgreich“ ist als Wort-Bild-Marke beim Bundespatentamt geschützt.

Für die Zertifizierung eines „Grünen Gewerbegebietes“ wird zwischen drei Basiskriterien – erneuerbare Energieversorgung; Maßnahmen zur Verbesserung des Energiemanagements und Steigerung der Energieeffizienz sowie Bewusstseinsbildung im Bereich des nachhaltigen Flächenmanagements und Zusatzqualifikationen unterschieden. Die Zusatzqualifikationen spezifizieren die Ausrichtung des Gewerbegebietes und spiegeln die lokalen Bedingungen wider. Hierzu zählen beispielsweise die gemeinsame Nutzung und Verwaltung von Infrastrukturen; die gemeinsame Erbringung von Dienstleistungen sowie eine nachhaltige Verkehrsplanung oder Flächenreduzierung bei der Flächeninanspruchnahme.

Branchentreff des E-Handwerks

Schulte: Photovoltaik und Wärmepumpentechnologien sind Schlüsseltechniken der Zukunft

Rostock – Wirtschafts-Staatssekretär Jochen Schulte hat heute im Rahmen der Mitgliederversammlung des Landesinnungsverbandes der Elektro- und Informationstechnischen Handwerke Mecklenburg-Vorpommern über die zentrale Rolle des Elektro-Handwerks für den Ausbau der erneuerbaren Energien diskutiert.

„Im Bereich der Klimaschutzmaßnahmen erfährt der Ausbau erneuerbarer Energien und die energetische Sanierung neuen Aufwind unter anderem durch das Gebäudeenergiegesetz. Vor allem die Themen Photovoltaik und Wärmepumpentechnologien sind Schlüsseltechniken der Zukunft.

Daraus ergibt sich – das E-Handwerk spielt auch künftig eine zentrale Rolle bei bestehenden Herausforderungen im Ausbau der erneuerbaren Energien“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte.

 Die Mitgliederversammlung fand im Rahmen der 34. Fachschulung für Gebäudetechnik statt, die in diesem Jahr unter dem Motto „All Electric Society“ stand. Das Zukunftsbild der All Electric Society beschreibt nach Angaben der Veranstalter eine Welt, in der Energie aus erneuerbaren Ressourcen in ausreichendem Maße und bezahlbar zur Verfügung steht.

Neben der konsequenten Erzeugung und Nutzung regenerativer Energien sind die Senkung des primären Energiebedarfs durch Effizienzmaßnahmen und die Schaffung von intelligenten und vernetzten Systemen die Schlüssel für eine nachhaltige Zukunft. „Wir erleben einen umfassenden Wandel in den E-Handwerken. Die Digitalisierung ist ein zentraleres Thema – vom Werkzeug, über Messtechnik hin zum smarten Lichtschalter findet Digitalisierung überall ihren Einzug.

Der Weg dorthin wird maßgeblich durch das Fachhandwerk der gebäudetechnischen Gewerke geebnet. Hier brauchen die Fachkräfte intensive Unterstützung durch passende Weiterbildungsmaßnahmen. Der Landesinnungsverband der Elektro- und Informationstechnischen Handwerke bietet dazu aktuelle Schulungen an. Diese Ausrichtung auf neue Technologien scheint sich auch auf die Besetzung von Ausbildungsplätzen positiv auszuwirken“, sagte Schulte.

Nach Angaben der Innung gab es im Jahr 2023 insgesamt 543 Auszubildende; das entspricht einer Steigerung um 8,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Insgesamt sind derzeit über 20.200 Betriebe bei den Handwerkskammern verzeichnet. Diese beschäftigen über 112.000 Menschen und rund 5.000 Auszubildende.

Es wird ein jährlicher Umsatz von neun Milliarden Euro erwirtschaftet. Gemessen an den gesamtwirtschaftlichen Eckdaten können dem Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern etwa 10 Prozent der Bruttowertschöpfung, rund 14 Prozent der Erwerbstätigen und etwa 25 Prozent des Ausbildungsmarktes zugerechnet werden.

Mit 12,4 Handwerksbetrieben je 1.000 Einwohner wird der deutsche Durchschnitt von 11,8 Betrieben pro 1.000 Einwohnern deutlich übertroffen.

Der Landesinnungsverband der Elektro- und Informationstechnischen Handwerke Mecklenburg-Vorpommern (LIV MV) setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Interessen von aktuell 420 elektro- und informationstechnischen Betrieben mit einem Umsatzvolumen von rund 500 Millionen Euro ein.

Ehrenamt bei der IHK gewürdigt

Schwerin – Am 23. Januar erhielten mehrere Unternehmerinnen und Unternehmer aus Mecklenburg-Vorpommern die goldene Ehrennadel für ihre 20-jährige ehrenamtliche Tätigkeit bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Schwerin.

„Eine Industrie- und Handelskammer lebt vom Ehrenamt. Die sachkundigen Engagierten begleiten junge Fachkräfte in der dualen Ausbildung und bereiten sie bestmöglich für ihre berufliche Zukunft vor“, sagte Sozialstaatssekretärin Sylvia Grimm auf der Festveranstaltung in der Landeshauptstadt.

Die Goldene Ehrennadel der IHK erhalten Unternehmerinnen und Unternehmer, wenn sie mindestens 20 Jahre lang ehrenamtlich in Branchenausschüssen oder als Prüferin oder Prüfer für die Kammer tätig waren. Die IHK prüft jährlich mehrere Tausend Absolventinnen und Absolventen in der Aus- und Weiterbildung.

„Dies kann nur mit Hilfe des Ehrenamts gelingen“ betonte Grimm. „Die duale Ausbildung auf diese Weise abzusichern, verdient allergrößten Respekt. Genau das brauchen wir, um die dringend benötigten Fachkräfte auch weiterhin qualitativ gut ausbilden zu können“, so Grimm weiter.

Insgesamt erhielten rund 50 Menschen die goldene Ehrennadel der IHK zu Schwerin. „Bundesweit engagieren sich fast 30 Millionen Menschen für das Gemeinwohl. Auch in Mecklenburg-Vorpommern sind laut Studien knapp 40 Prozent der Menschen ab 14 Jahren bürgerschaftlich engagiert. Die heutige Auszeichnung zeigt, wie wichtig und vielseitig Engagement auch jenseits unserer Vereinslandschaft ist“, betonte Grimm.

Grimm verwies zudem auf die Entwicklung einer umfassenden Engagementstrategie für Mecklenburg-Vorpommern durch die Landesregierung: „Gemeinsam mit vielen Akteurinnen und Akteuren wollen wir so die Rahmenbedingungen für das ehrenamtliche Engagement weiter verbessern, Fördermöglichkeiten zur Realisierung von Ideen und Projekten entbürokratisieren und, da wo der Schuh noch drückt, für Entlastung sorgen.“ Bis zum Ende des Jahres 2025 solle die Strategie vorliegen.

Internationale Messe „Boot Düsseldorf“

13 Aussteller aus Mecklenburg-Vorpommern vor Ort / Meyer: Neue Absatzmärkte erschließen und neue Gäste für das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern begeistern

Düsseldorf – Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhard Meyer hat sich am Montag (22.01.) auf der Messe „Boot“ in Düsseldorf über aktuelle Trends im maritimen Tourismus informiert. Im Mittelpunkt stand dabei auch der Besuch der 13 Aussteller aus Mecklenburg-Vorpommern.

„Die Präsenz vor Ort ist beste Werbung für Mecklenburg-Vorpommern. Dass Aussteller auf die Messe gehen, ist dabei besonders wertvoll. Trotz wirtschaftlich turbulenter Zeiten nutzen sie die Möglichkeit, auf sich und ihre Produkte und Dienstleistungen aufmerksam zu machen.

Es geht darum, neue Absatzmärkte zu erschließen und neue Gäste für das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern zu begeistern“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer vor Ort.

Die noch bis zum 28. Januar laufende Messe „Boot“ gilt mit fast 237.000 Besuchern aus über 60 Ländern und mehr als 1.500 Ausstellern aus 68 Nationen auf 220.000 Quadratmetern in 16 Messehallen als die größte Yacht- und Wassersportmesse der Welt. Mecklenburg-Vorpommern ist insgesamt mit 13 Ausstellern vertreten.

Einen Schwerpunkt der Präsentation stellt die Mecklenburgische Seenplatte dar. Sie ist mit einem eigenen Stand in Halle 13/D54 vertreten. „Ziel ist es, die Region überregional noch bekannter zu machen und für die idealen Bedingungen im Wassertourismus zu werben. Denn dieser touristische Bereich ist eine Erfolgsgeschichte für Mecklenburg-Vorpommern.

In den vergangenen Jahren wurde in erheblichem Umfang in den Ausbau der maritimen Wirtschaft investiert, insbesondere in den Bau von Wasserwanderrastplätzen, Strandpromenaden, Schiffsanlegern, Seebrücken, Badestellen, Anlegestellen, Rettungstürmen und barrierefreien Strandzugänge“, sagte Meyer.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es fast 2.000 Kilometer Ostseeküste, mehr als 2.000 Binnenseen und über 26.000 Kilometer lange Fließgewässer. Dazu kommen derzeit 350 Marinas, Sportboothäfen und Wasserwanderrastplätze mit rund 22.000 Liegeplätzen, davon 14.000 an der Küste.

Jährlich besuchen etwa 150.000 Wassersportler das Land. Rund 1.400 Wassertourismusunternehmen mit über 7.100 Arbeitsplätzen erwirtschaften einen jährlichen Umsatz in Höhe von rund 474 Millionen Euro, das entspricht rund zehn Prozent des Tourismusumsatzes in Mecklenburg-Vorpommern.

Seit 1990 ist der Bereich Wassertourismus vom Wirtschaftsministerium im Bereich der gewerblichen Förderung (beispielsweise für Sportboothäfen/Marinas, Steganlagen in Sportboothäfen, Bootsverleihstationen, Segelschulen und Badestellen) bei Gesamtinvestitionen in Höhe von rund 261 Millionen Euro in Höhe von knapp 93 Millionen Euro unterstützt worden.

Über die Förderungen sind 686 neue Arbeitsplätze entstanden und 759 Jobs wurden gesichert. Im Bereich der maritim-touristischen Infrastrukturförderung (dabei handelt es sich beispielsweise um Wasserwanderrastplätze, Strandpromenaden, Schiffsanleger, Seebrücken, Badestellen, Anlegestellen, Rettungstürme und barrierefreie Strandabgänge) wurden seit 1990 insgesamt 409 Vorhaben mit einer Gesamtinvestitionshöhe von 715 Millionen Euro mit insgesamt 573 Millionen Euro unterstützt.

Backhaus trifft REWE Group

Berlin – Zur Rolle und die damit einhergehende Verantwortung des Lebensmitteleinzelhandels in der Wertschöpfungskette hat Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus mit der REWE Group am Freitag auf der Grünen Woche in Berlin gesprochen. Minister Backhaus kündigte an, eine Sektoruntersuchung beim Bundeskartellamt anstreben zu wollen. REWE befürwortete das Vorgehen. Der Konzern räumte eine „konzentrierte Marktsituation“ ein, sieht die Verantwortung aber vor allem bei den Discountern.

„Für mich ist in dem Gespräch deutlich geworden, dass der Bund den Lebensmitteleinzelhandel zu keinem Zeitpunkt an den Tisch geholt hat, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, mit denen kostendeckende Rohstoffpreise erreicht werden können und die Position der Erzeuger gestärkt werden kann“, kritisierte Backhaus. Gegenüber REWE formulierte er die eindringliche Bitte, noch stärker auf Regionalität, konkret auf Produkte aus ortsnaher Erzeugung, zu setzen.

Das Unternehmen zeigte sich aufgeschlossen und versicherte, bereits auf eine regionale Angebotspalette zu setzen, da die Kunden diese Produkte verstärkt nachfragen würden. Schon jetzt seien regionale Produkte der größte Selling Point des Unternehmens. Auch informierte REWE auf Nachfrage des Ministers, dass ihre Einkäufer direkte Beziehungen zu den Erzeugern unterhielten und dass der Preis in den Verhandlungen kein Problem darstelle.

Das Unternehmen arbeite zudem daran, vermehrt Exklusivverträge mit heimischen Erzeugern zu schließen, die beispielsweise mehr Obst und Gemüse anbauen sollen. Laut des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft lag der Selbstversorgungsgrad in 2021 bei Obst bei rund 20 Prozent und bei Gemüse bei rund 38 Prozent.

Als zweiten Themenkomplex sprach Minister Backhaus das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz an: „Ich nehme zur Kenntnis, dass weder REWE, noch andere Lebensmitteleinzelhändler bei der Erarbeitung des Gesetzes eingebunden waren. Das erschüttert mich sehr, denn für REWE ist das staatliche Tierwohllabel nach eigenen Aussagen gar nicht umsetzbar.

Zu einer ähnlichen Einschätzung kommen auch andere Anbieter. Damit ist das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz für mich ein klassisches Beispiel für ein schlecht gemachtes Gesetz, das nicht bis zu Ende gedacht wurde und damit an der Lebensrealität der Branche vorbeigeht – mit fatalen Auswirkungen für einen Berufsstand, der unser aller Überleben sichert.

Ich fordere die Bundesregierung deshalb dazu auf, dass Gesetz zu stoppen. Es ist ein bürokratisches Monster, dessen Einhaltung am Ende gar nicht kontrolliert werden kann. Anstatt noch mehr Geld in bürokratischen Prozessen versumpfen zu lassen, sollten wir es lieber für die Kompensation der Agrardiesel-Streichung einsetzen. Ich bin für weitere kreative Lösungen offen und werde nicht aufhören, die Interessen der Landwirtschaft und der ländlichen Räume in Mecklenburg-Vorpommern auf Bundesebene zu vertreten.“

Großgewerbegebiet Bentwisch

Meyer: Gemeinde Bentwisch ist attraktiver Gewerbestandort

Bentwisch – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat am Freitag (19.01.) eine Fördermittelzusicherung an die Gemeinde Bentwisch übergeben. Dabei handelt es sich um Fördermittel für die Erschließung des Großgewerbegebietes Bentwisch.

„Die Gemeinde Bentwisch ist ein attraktiver Gewerbestandort und hat sich zu einem gefragten Standort für Handel, Dienstleistung, Handwerk und Produktion im Großraum Rostock entwickelt. Das liegt auch an der guten Verkehrsanbindung, die Nähe zur Hansestadt Rostock, den Autobahnen A19 und A24 und dem Überseehafen Rostock. Jetzt werden langfristig weitere Fläche benötigt. Deshalb wird das Gewerbegebiet westlich der Ortsumgehung und nördlich des Hansecenters erschlossen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Die Gemeinde Bentwisch hat gemeinsam mit der Hanse- und Universitätsstadt Rostock ein interkommunales Gewerbegebiet geplant für die Ansiedlung hafenaffiner Industrie- und Gewerbeunternehmen. Das Gewerbegebiet liegt im hafennahen Bereich des Seehafens Rostock. Die Gesamtgröße beträgt rund 60 Hektar. Nach dem Bebauungsplan sind davon 38 Hektar für die Bebauung, 11,5 Hektar als Kompensationsflächen und zehn Hektar als landwirtschaftliche Fläche vorgesehen.

Die Gesamtmaßnahmen umfasst die Errichtung, Modernisierung und den Ausbau von Verkehrsanlagen zur Anbindung an das überregionale Straßennetz sowie den Bau von Versorgungsleitungen beispielsweise für Abwasser, Strom, Gas und Fernwärme. „Um langfristig zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern, ist eine kluge Ausweisung von Gewerbegebieten im Land weiter nötig. So schaffen wir für potentielle Investoren attraktive hafennahe Flächen als Unternehmensstandorte“, sagte Meyer.

Die Gesamtinvestition beträgt knapp 23,4 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium plant eine Unterstützung des Vorhabens aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von knapp 20,8 Millionen Euro.

Im Jahr 2023 gab es 59 Vorhaben mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 269 Millionen Euro, die in Höhe von rund 188 Millionen Euro gefördert wurden. Dabei handelte es sich unter anderem um zwölf Vorhaben zur Erschließung und Anbindung von Gewerbegebieten, die mit etwa 81,55 Millionen Euro unterstützt wurden – hervorzuheben sind hier die Förderung der Erschließung der Gewerbegebiete in Wismar-Kritzow und Bentwisch.

Neujahrsempfang der Rostock Port GmbH

Meyer: Rostocker Hafen ist moderner, wettbewerbsfähiger und international attraktiver Standort

Schwerin – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat heute beim Neujahrsempfang der Rostock Port GmbH auf die Bedeutung des Rostocker Hafens für die Energiesicherheit Mecklenburg-Vorpommerns und Deutschlands hingewiesen.

„Die gute verkehrstechnische Anbindung, die leistungsfähige Umschlagstechnik und die steten Investitionen haben dazu beigetragen, dass sich der Rostocker Hafen zu einem modernen, wettbewerbsfähigen und international attraktiven Standort entwickelt hat. Jetzt gilt es, dieses Niveau zu halten und weiter auszubauen.

Dafür sind weitere ineinandergreifende und nachhaltige Projekte auf dem Energiesektor geplant. Dazu zählen beispielsweise die Wasserstoffproduktion am Standort und ein Importterminal für grüne Energieträger. Im späteren Verlauf ist der Import von noch festzulegenden grünen Energieträgern geplant. Das sind wichtige Schritte, den Rostocker Hafen weiter zukunftsfähig aufzustellen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Die Ölversorgung des PCK Schwedt und anderer ölverarbeitender Standorte wird in Abstimmung mit dem Bund in Mecklenburg-Vorpommern vorgenommen. So kann das Land dazu beitragen, die Versorgungssicherheit der ost- und mitteldeutschen Raffinerien sicherzustellen.

Das PCK Schwedt ist dabei ein verlässlicher Partner, der sich um den Import von Rohöl zum Rostocker Hafen kümmert. Dort werden Umschlagsanlagen und Tanklager vorgehalten und müssen aufgrund der stark ansteigenden Umschlagsmengen ausgebaut werden. Zwischen dem PCK Schwedt und dem Rostocker Hafen besteht eine direkte Verbindung via Pipeline, die vom PCK betrieben wird.

„Über diese Aufgabe hinaus soll der Seehafen Rostock zum Energiehafen ausgebaut werden. Da sind wir dran, beispielsweise über das Vorhaben HyTechHafen Rostock. Hier ist bis 2025 der Bau eines Elektrolyseurs mit einer Leistung von 100 Megawatt geplant, der bis 2030 auf ein Gigawatt erweitert werden soll“, sagte Meyer.

Das Land und der Bund unterstützen mit der IPCEI-Förderung zentrale Wasserstoffprojekte, die sowohl national als auch europäisch von großer Bedeutung sind. IPCEI ist die Abkürzung für „Important Projects of Common European Interest“.

Seit November 2022 wird die Seekanalvertiefung durchgeführt. Mit der Anpassung der seewärtigen Zufahrt auf im Schnitt 16,5 Meter Sohltiefe (abgeladener Schiffe mit einem Tiefgang von 15 Metern) wird die natürliche Grenze für in der Ostsee verkehrende Schiffseinheiten ausgeschöpft, was eine deutliche Erhöhung der nutzbaren Tragfähigkeit darstellt.

Durch das Vorhaben ist von einer Anpassung der Flottenstruktur hin zu tiefergehenden Massengutfrachtern und Tankern im Rostocker Revier sowie dem Erzielen von Synergieeffekten im Hinterlandverkehr auszugehen. Die Arbeiten sollen voraussichtlich im Frühjahr 2025 abgeschlossen sein.

Der Ausbau der Liegeplätze (LP) 31 und 32 soll die 60 Jahre alte Infrastruktur auf einer Länge von 360 Metern für weitere Jahrzehnte wieder nutzbar machen. Mit dem Neubau soll die Kaianlage für den zunehmenden Umschlag von normierten Großladungseinheiten mit größeren Gewichten hergerichtet werden.

Dem soll mit der Erhöhung der Flächenbelastbarkeit Rechnung getragen werden. Im Zusammenspiel mit der Vertiefung soll eine multifunktionale Umschlagsanlage entstehen, die künftigen Anforderungen gerecht wird.

Das Fördervorhaben Verkehrsertüchtigung, 2. Bauabschnitt besteht aus verschiedenen Einzelmaßnahmen. Teilweise wurden diese bereits abgeschlossen. Die Ertüchtigung der Ost-West-Straße als Haupterschließungsstraße des Seehafens Rostock befindet sich derzeit im Bau.

Außerdem sollen baufällige Gebäude zur Schaffung neuer Vorstellflächen rückgebaut werden. Das Vorhaben enthält außerdem die Schwerlastertüchtigung am LP 13 zur Verladung und Montage von Projektladungen.

Der Seehafen Rostock ist mit einer Nutzfläche von 770 Hektar und über 40 Schiffsliegeplätzen der größte Universalhafen an der deutschen Ostseeküste. Er ist zudem das größte maritime Industrie- und Gewerbegebiet im Land. Rund 150 Unternehmen mit etwa 5.500 Arbeitsplätzen sind direkt auf dem Hafengelände bzw. in unmittelbarer Nachbarschaft ansässig.

Im Jahr 2023 wurde nach Angaben des Hafens ein neuer Umschlagsrekord mit 30,9 Millionen Tonnen erzielt. Das bedeutet ein Plus von 6,5 Prozent im Vergleich zu 2022. Damit konnte zum ersten Mal in der Geschichte des Rostocker Hafens die Schwelle von 30 Millionen Tonnen überschritten werden.

Zurückzuführen sind diese Werte auf die Rohölimporte für PCK Schwedt, die allein knapp 6 Millionen Tonnen ausmachten und das Umschlagsvolumen für Flüssiggüter insgesamt mehr als verdoppelten.

Anwendungszentrum Wasserstoff

Meyer: Mit grünem Wasserstoff alternative Treibstoffe entwickeln, um Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern

Rostock – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat heute eine Fördermittelzusicherung an das Fraunhofer Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik (IGP) übergeben. Mit der Zuwendung soll die Errichtung eines Anwendungszentrums Wasserstoff am Standort Rostock weiter vorangetrieben werden.

„Wir brauchen intensive Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Mecklenburg-Vorpommern, um im Bereich regenerativer Energien sowie alternativer Energieträger alle Anstrengungen stärker voranzutreiben. Die Idee der Forschungsfabrik Wasserstoff trägt dieser Anforderung Rechnung. Drei Forschungseinrichtungen bündeln ihre Kompetenzen, um gemeinsam ganzheitliche und dabei anwendungsbezogene Lösungen für die Transformation hin zu einer klimaneutralen maritimen Wasserstoffwirtschaft zu entwickeln.

Mit Hilfe von grünem Wasserstoff sollen alternative Treibstoffe entwickelt werden, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Das unterstützen wir“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Im Rahmen des Gesamtvorhabens Forschungsfabrik Wasserstoff entwickeln derzeit das Leibniz Institut für Katalyse (LIKAT), das Fraunhofer Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik (IGP) sowie das Leibniz Institut für Plasmaforschung und Technologie e. V. (INP) technologische Ansätze für eine Wasserstoffwirtschaft der Zukunft. Hierfür soll in Rostock eine Forschungsinfrastruktur errichtet werden.

In einem ersten Schwerpunkt sollen Konzepte und Lösungen für die emissionsarme bzw. emissionsfreie Schifffahrt entwickelt werden. Die entwickelten Produkte und Technologien sollen im späteren Verlauf von der Wirtschaft des Landes produziert und vermarktet werden. Die Fördermittelzusage bezieht sich auf das Anwendungszentrum Wasserstoff des IGP, dessen Herzstück ein Großmotorenprüfstand darstellt, mit dem geeignete Motorentechnik für den Einsatz von PtX-Kraftstoffen für eine nachhaltige Schifffahrt entwickelt und getestet werden können.

Dabei wird die motorische Verbrennung von Wasserstoff als Primärkraftstoff oder als Additiv gleichermaßen in den Fokus genommen, wie die Verbrennung von Wasserstoffträgern (Methanol, Ammoniak etc.). Um bestehende Bestandsflotten der maritimen Industrie umrüsten zu können, sollen im Anwendungszentrum Retrofitlösungen für Motoren, Infrastruktur, Tanksysteme, Leitungen und Rohre entwickelt werden, da die alternativen Kraftstoffe neue werkstofftechnische Wechselwirkungen mit sich bringen.

Das Anwendungszentrum soll an zwei Standorten und in zwei Umsetzungsphasen realisiert werden. Kürzlich wurde ein Mietvertrag für den Standort eines Interim Anwendungszentrums abgeschlossen. „Das langfristige Ziel ist, dass Unternehmen im Land von der Entwicklung neuer Produkte und Verfahren sowie bei Nutzung alternativer Treibstoffe partizipieren können“, sagte Meyer.

Die Gesamtinvestition beträgt rund 9,9 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium plant bei Vorlage aller Unterlagen eine Förderung in Höhe von 9,9 Millionen Euro aus Landesmitteln.

Die Forschungsschwerpunkte des Fraunhofer Instituts für Großstrukturen in der Produktionstechnik bilden ingenieurtechnische Aufgabenstellungen aus maritimen und anderen Bereichen der Industrie. Die wissenschaftlichen Kompetenzen umfassen Fertigungstechnik, Automatisierungstechnik, Qualitätstechnik, Organisationstechnik sowie Funktionsmusterbau, Messtechnik und Prüftechnik unter anderem für die Geschäftsfelder Schiffe und Offshore, Bauwesen, Stahlbau sowie Flugzeug- und Schienenfahrzeugbau. Derzeit sind über 200 wissenschaftliche und technische Mitarbeitende am Institut beschäftigt, dazu kommen etwa 100 wissenschaftliche Hilfskräfte.

Verbundforschungsvorhaben „indTiplant“

Forschungsvorhaben zu individualisierten orthopädischen Implantaten / Meyer: Innovative, wettbewerbsfähige Produkte durch praxisnahe Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft

Wismar -Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat heute in Wismar Fördermittelbescheide für das Verbundforschungsvorhaben „indTiplant“ an die Materion GmbH und die Produktionstechnologie-Institut WAVE gGmbH übergeben. Weiterer Partner in dem Projekt ist die Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie.

„In einem gemeinsamen Verbundforschungsprojekt wollen die drei Partner Materion GmbH, die Produktionstechnologie-Institut WAVE gGmbH und die Universitätsmedizin Greifswald ein technologisches Verfahren entwickeln, um möglichen Infektionen bei orthopädischen Implantaten vorzubeugen oder diese zu reduzieren. Das Vorhaben ist ein gutes Beispiel für die praxisnahe Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft.

So können innovative, wettbewerbsfähige Produkte und Dienstleistungen entstehen, die langfristig Arbeitsplätze in Mecklenburg-Vorpommern schaffen und sichern“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Ziel des Verbundprojektes ist die Erarbeitung einer Technologie zur Herstellung von individualisierten orthopädischen Implantaten mit biokompatiblen und antibakteriellen Oberflächen. Implantate sind Medizinprodukte, die für einen zeitlich begrenzten oder dauerhaften Verbleib im Körper bestimmt sind.

Nach Angaben der Projektpartner umfassen die schwerwiegendsten potentiellen Komplikationen in der orthopädischen Chirurgie aseptische Entzündungen, Implantatlockerungen und Infektionen. Zur Vorbeugung beziehungsweise Senkung der Infektionshäufigkeit wurden bereits unterschiedliche Oberflächenmodifikationen entwickelt. Hier wollen die Projektpartner ansetzen und unterschiedliche makroskopische Oberflächenstrukturen sowie Oberflächenbehandlungsverfahren untersuchen und präklinisch auf Bioverträglichkeit testen.

Im gemeinsamen Vorhaben wird angestrebt, neben der Forschung und Entwicklung auch die Fertigungstechnologie so weit zu entwickeln, dass Kleinserien für klinische Test produziert werden können. „Innovationen sind die entscheidende Triebkraft für nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung. Deshalb fördern wir die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Denn nur mit international wettbewerbsfähigen Produkten und Dienstleistungen können sich die heimischen Unternehmen auf dem Markt etablieren“, sagte Meyer.

Die Gesamtinvestition beträgt rund 582.500 Euro für die drei Projektpartner. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von knapp 461.000 Euro.

Die Materion GmbH wurde im Jahr 2007 gegründet und beschäftigt derzeit neun Mitarbeitende. Das Unternehmen beschäftigt sich mit Dünnschichttechnologien und funktionalen Oberflächen sowie deren Anwendungen für innovative Produkte.

Die gemeinnützige Produktionstechnologie-Institut WAVE Gesellschaft ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung zur Förderung von Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Produktionstechnik.

Die Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie der Universitätsmedizin Greifswald deckt als universitäres Zentrum ein vollumfängliches therapeutisches Leistungsspektrum zur Behandlung des erkrankten Bewegungsapparates ab.

Strompreise stabil

WEMAG bewältigt Kostensteigerungen aus eigenen Mitteln / Keine Erhöhung der Strompreise trotz Anstieg der Netzentgelte

Schwerin – Zum Start ins neue Jahr hat die WEMAG gute Nachrichten für ihre Kundinnen und Kunden: Es wird keine Preiserhöhung geben, obwohl der Wegfall des Bundeszuschusses für Übertragungsnetzentgelte einen deutlichen Kostenanstieg gegenüber der ursprünglichen Planung bedeutet.

Mitte Dezember 2023 hatte die Bundesregierung darüber informiert, dass der geplante Zuschuss für Übertragungsnetze aufgrund der notwendigen Anpassung der Haushaltsplanung wegfallen wird. Mit den insgesamt rund 5,5 Mrd. Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds sollten Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Industrie ursprünglich bei den Energiepreisen entlastet werden. Diese zusätzlichen Kosten werden gemäß den gesetzlichen Vorgaben deutschlandweit über alle Verteilnetzbetreiber umgelegt.

Diese Weitergabe der höheren Kosten der Übertragungsnetzbetreiber führt zu einer Erhöhung der Netzentgelte im Versorgungsgebiet der WEMAG Netz GmbH, die sich im Bereich der Haushaltskunden mit +0,63 ct/kWh auswirkt.  Da die Netzentgelte nur einen Teil des Strompreises ausmachen, zeigt sich der Effekt für die jeweiligen Endkunden über den gewählten Stromliefervertrag.

Die WEMAG und andere Versorger traf diese Nachricht unerwartet. „Die im Oktober veröffentlichte Höhe der Netzentgelte hatte bereits einen Anstieg gezeigt. Wir waren daher froh, unsere Preise für den Großteil unserer Kundinnen und Kunden trotzdem senken zu können“, berichtet Michael Hillmann, Vertriebsleiter der WEMAG. „Nun kam zum Jahresende ein weiterer unvorhergesehener Anstieg der Netzentgelte hinzu. Wir sind sofort in die Kalkulation gegangen, haben erneut geprüft und durchgerechnet, was das für unsere Kundinnen und Kunden bedeutet“, erklärt Hillmann weiter.

Für die WEMAG als regionaler Energieversorger war klar, dass Kundinnen und Kunden in der aktuellen wirtschaftlich angespannten Situation möglichst nicht zusätzlich belastet werden sollen. „Daher werden wir die Kostensteigerung mit erheblichen Anstrengungen aus eigenen Mitteln abfangen „, so Hillmann.

Die WEMAG fordert bereits seit Jahren eine faire Verteilung der Netzentgelte innerhalb Deutschlands. Aktuell werden vor allem die Regionen belastet, die einen großen Beitrag zum Ausbau der erneuerbaren Energien leisten und in denen entsprechend hohe Kosten für die Netzinfrastruktur anfallen. Einen Entwurf für eine solidarische Wälzung der Netzentgelte hat die Bundesnetzagentur inzwischen vorgelegt. Er könnte zum 1. Januar 2025 in Kraft treten und würde für Mecklenburg-Vorpommern eine Senkung der Netzentgelte bedeuten.

Prozessinnovationen bei TAMSEN MARITIM

Rostock – Wirtschafts-Staatssekretär Jochen Schulte hat heute einen Fördermittelbescheid an die TAMSEN MARITIM GmbH am Standort Rostock übergeben.

„Das Unternehmen TAMSEN MARITIM hat sich dank jahrelanger Erfahrung in den Bereichen Schiffsneu- und -umbau einen sehr guten Ruf als hochspezialisiertes Unternehmen erarbeitet. Mit rund 100 Mitarbeitenden wird die gesamte Fertigungskette von der Konstruktion, über Komposite- und Formenbau bis hin zum Schiffsbau abgedeckt.

Jetzt geht es darum, die im Unternehmen eingesetzten Verfahren noch effektiver zu gestalten und separat laufende Prozessschritte zusammen zu führen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit und Koordinator der Landesregierung für die maritime Wirtschaft, Jochen Schulte.

Die TAMSEN MARITIM GmbH aus Rostock wurde im Jahr 2009 gegründet und hat sich als Werftbetrieb auf den Neubau von Schiffen bis zu einer Länge von 50 Metern spezialisiert. Neben der Schiffsreparatur werden auch große Composite-Strukturen gefertigt. Jetzt plant das Unternehmen, Verfahren, Prozesse und Arbeitsabläufe zu definieren und zu digitalisieren. Ziel ist, sämtliche Fertigungsschritte, Maschinen, Anlagen und betriebliche Prozessketten digital miteinander zu vernetzen.

„Das Unternehmen will langfristig die bisher aufwändig manuell erstellten Prozessabläufe und Ist-Stände der Projekte vollständig automatisieren. Das stärkt die Wettbewerbsfähigkeit, sichert Arbeitsplätze und schafft Freiraum für neue Vorhaben“, sagte Schulte.

 Die Gesamtinvestition beträgt rund 400.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben nach der Richtlinie zur Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovationen aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von rund 200.000 Euro.

Waldzustandsbericht 2023

Nur jeder sechste Baum in MV ist gesund

Kaliß – Heute hat Forstminister Dr. Till Backhaus im Forstamt Kaliß (Landkreis Ludwigslust-Parchim) den Waldzustandsbericht 2023 vorgestellt. Dieser ermöglicht eine landes- und bundesweite Einschätzung von Waldschäden. Die Daten wurden zwischen dem 30. Juli und dem 4. September 2023 an 2.448 Bäumen erhoben.

„Die Erhebung ergab, dass sich der Gesundheitszustand unserer Wälder weiterhin besorgniserregend ist. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Gesundheitszustand zwar nicht verschlechtert, aber leider auch nicht verbessert.

Der mittlere Nadel-/Blattverlust als Zeiger für die Vitalität der Bäume beträgt durchschnittlich 21,3 Prozent. Der Anteil von Bäumen mit deutlichen Schäden (Bäume mit mehr als 25 Prozent Nadel- oder Blattverlust) verringerte sich von 25,7 Prozent im Jahr 2022 auf 23,1 Prozent im Jahr 2023. Auch der Anteil der Bäume ohne Schäden ging um 2,3 % zurück. Damit ist der Gesundheitszustand allgemein schlecht. Dennoch ist 17 Prozent der Bäume, rund jeder sechste, ist gesund.

Ein Blick auf andere Bundesländer zeigt, dass im Süd-Westen Deutschlands der Waldzustand noch deutlich schlechter ist als bei uns. So liegt der Anteil deutlich geschädigter Wälder in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt bei 26 und in Hessen bei 29 Prozent. Wir haben es hier mit einem Problem zu tun, das weite Teile Deutschland betrifft und den Handlungsbedarf umso dringlicher macht “, betonte Forstminister, Dr. Till Backhaus.

Um den Gesundheitszustand der einzelnen Baumarten besser beurteilen zu können, wird der mittlere Nadel- und Blattverlust herangezogen. Hier ist eine leichte Verbesserung zum Vorjahr zu erkennen.

Die Ergebnisse im Einzelnen:

  • Als die am weitesten verbreitete Baumart bestimmt die Kiefer mit ihrem Gesundheitszustand wesentlich das Ergebnis der Erhebung.

Ihr mittlerer Nadelverlust beträgt 22,4 Prozent. Das entspricht nahezu dem Vorjahreswert mit 22,5 Prozent.

  • Die Fichte als flachwurzelnde Baumart ist im besonderem Maße durch die Belastungen der langanhaltenden warm-trockenen Witterung betroffen. Die Schwächung in Verbindung mit günstigen Witterungsbedingungen für Massenvermehrungen verschiedener Borkenkäferarten führten zu einer erhöhten Mortalität. Der mittlere Nadelverlust beträgt 23,7 Prozent und deutet damit weiterhin auf eine schlechte Vitalität der noch lebenden Fichten hin.
  • Profitierte die Eiche in den vergangenen drei Jahren noch von der warmen und trockenen Witterung, ist doch bei den aktuellen Aufnahmen aufgefallen, dass erstmals seit drei Jahren eine Zunahme der mittleren Kronenverlichtung zu beobachten ist. Der mittlere Blattverlust liegt derzeit mit 23,4 Prozent. Der schlechte Kronenzustand der Eichen ist im Wesentlichen aus verstärktem Blattfraß durch die Eichenfraßgesellschaft zurückzuführen. Zudem ist der Johannistrieb (Regenerationstrieb) nicht selten vom Eichenmehltau befallen. Dieser Pilz trägt dann zusätzlich zu einer weiteren Verschlechterung des Kronenbildes bei.
  • Die Buche ist vitaler als im vergangenen Jahr, ein Grund hierfür kann die geringe Fruktifikation im Jahr 2023 sein. Während 2022 noch weit über die Hälfte aller Buchen der Waldzustandserhebung Bucheckern in der Baumkrone aufwiesen, war 2023 nur ein sehr geringer Fruchtbehang zu verzeichnen. Dadurch konnten die Bäume die zur Verfügung stehenden Energie- und Nährstoffvorräte ganz in die Ausbildung von Trieben und Blättern investieren, was die Regeneration der Buchenkronen begünstigt hat. Der mittlere Blattverlust liegt bei 20,4 Prozent.

Eine entscheidende Rolle bei der Waldentwicklung spielt das Wetter. Das Frühjahr war sehr warm und vor allem in den nördlichen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns erheblich zu trocken. Der Sommer 2023 fiel zu warm und zu nass aus. Vor allem in Vorpommern, aber auch im westlichen Mecklenburg, waren die Niederschläge überdurchschnittlich hoch. Auf ein mildes Frühjahr und einen warmen Sommer folgten ein stürmischer und regenreicher Herbst und Winter. Durch die niederschlagsreichen Monate hat sich in den meisten Regionen das Grundwasser wieder aufgefüllt.

„Wie sich die derzeitige Entwicklung auf den Waldzustand 2024 auswirkt, kann niemand sagen. Ich blicke positiv in die Zukunft. Es scheint, dass zum Beginn der forstlichen Vegetationsperiode die Bodenwasserspeicher gefüllt sind. Der Nachteil: Die Niederschläge haben die Waldböden stark aufgeweicht und damit sind selbst tiefwurzelnde Laubbäume nicht mehr standfest und können schneller umstürzen“, sagte Backhaus.

Die wohl größte Herausforderung für unsere Wälder stellt Minister Backhaus zufolge der Klimawandel dar. „Wir setzen alles daran, den Aufbau des Waldes noch klimastabiler und artenreicher zu gestalten.  Dies möchten wir durch die Entwicklung strukturreicher Mischbestände, einen beschleunigten Waldumbau, Pflege und nachhaltige Waldbewirtschaftung sowie einen besseren Wasserrückhalt im Walderreichen“, sagte der Minister.

Für die Waldbewirtschaftung ist die Etablierung eines funktionierenden Risiko- und Krisenmanagements wichtig, da sich die gestiegenen Unsicherheiten im Klimawandel bei den langen Lebenszyklen von Wäldern besonders stark auswirken. Mecklenburg-Vorpommern besitzt ein gut funktionierendes elektronisches Waldschutzmeldewesen (eWSM), welches der Überwachung der wichtigsten biotischen und abiotischen Schaderreger in Gesamtwald dient.

So können beginnende Kalamitäten rechtzeitig erkannt und Gegenmaßnahmen vorbereitet werden. „Dass dieses System funktioniert, haben wir hier bei der Massenvermehrung der Kleinen Grünen Kiefernbuschhornblattwespe im Frühjahr 2023 gesehen. Wir waren gut vorbereitet, hatten die Populationsentwicklung aber auch den Vitalitätszustand der Kiefern im Blick und konnten uns wissensbasiert, fachlich fundiert für eine Pflanzenschutzmaßnahme entscheiden. Ich bin den Mitarbeitenden des Waldschutzes und der betroffenen Forstämter sehr dankbar für Ihre gewissenhafte und verantwortungsbewusste Arbeit“, sagte Backhaus.

Abschließend wies er darauf hin, dass Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2020 die bundesweit größte Aufforstungsinitiative gestartet hat. Innerhalb von zehn Jahren sollen rund 8.600 ha – das entspricht 10 Prozent der landeseigenen Flächen – neu aufgeforstet werden und für andere Klima- und Naturschutzprojekte, wie etwa Moorrenaturierung und Wiedervernässung, eingesetzt werden. Bisher wurden bereits circa 800 Hektar neue Waldflächen aus Mitteln der Initiative und unter Beteiligung von Vereinen, Verbänden und Schulklassen angelegt.

Insgesamt wurden dabei circa 3,5 Millionen standortgerechte und klimaresiliente Bäume und Sträucher gepflanzt. „Damit liegen wir im Plan, denn bis zum Ende der Legislaturperiode sollen laut Koalitionsvertrag fünf Millionen neue Bäume gepflanzt werden“, betonte Backhaus. Für die laufende Pflanzperiode (Herbst 23/Frühjahr 24) sind in der Landesforstanstalt 350 ha Erstaufforstungsfläche vorbereitet worden.

Die Waldzustandserhebung gibt es in MV seit 1992. Sie wird nach einem einheitlichen, bundesweit abgestimmten Verfahren durchgeführt. Sie ist ein entscheidender Bestandteil des Forstlichen Umwelt Monitorings und liefert jährlich aktuelle Informationen über den Gesundheitszustand der Wälder.

Die Waldzustandserhebung in MV wird seit 1998 auf einem landesweiten Stichprobennetz im 8×8 km-Raster durchgeführt. Ab 2014 wurden zur besseren Repräsentanz von Buchen und Eichen einige Aufnahmepunkte aus dem vorherigen 4×4 km-Raster in das Aufnahmenetz der Waldzustandserhebung integriert. An jedem Aufnahmepunkt werden 24 Bäume systematisch ausgewählt und dauerhaft markiert, um eine jährliche Bewertung an denselben Bäumen sicherzustellen.

Fallen Bäume aus der Stichprobe heraus, z. B. durch forstliche Nutzung oder Windwurf, werden sie durch die nächsten Nachbarbäume ersetzt. Bäume, die im aktuellen Jahr stehend abgestorben sind, werden mit 100 Prozent Nadel-/Blattverlust erfasst und im nächsten Jahr ausgetauscht.

Die Waldzustandserhebung basiert auf der visuellen Bewertung der Baumkronen. Der Kronenzustand dient als Indikator für die Baumgesundheit und wird anhand von Nadel-/Blattverlust sowie Vergilbung bewertet. Diese Parameter werden in 5- Prozent-Schritten erfasst und anschließend zu Schadstufen zusammengefasst. Zusätzlich erfolgt eine detaillierte Schadansprache für jeden Baum, bei der alle biotischen Schäden (z. B. durch Insekten, Pilze oder Wildtiere) und abiotischen Schäden (z. B. durch Trockenheit, Frost oder Nährstoffmangel) erfasst werden, die die Baumvitalität beeinflussen.

Förderung für Großgewerbestandort

Meyer: Sehr gute Erreichbarkeit und Hafennähe sind attraktiv für Investoren

Wismar – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat heute zwei Zuwendungsbescheide an den Bürgermeister der Hansestadt Wismar, Thomas Beyer, übergeben. Dabei handelte es sich um Zuwendungen für die Verkehrsanbindung und die Erschließung des Großgewerbestandortes Wismar-Kritzow.

„Mecklenburg-Vorpommern bietet mit seinen gut ausgebauten Gewerbegebieten attraktive Standortvorteile für Investoren. Der Großgewerbestandort Wismar-Kritzow besticht durch die sehr gute Anbindung an benachbarte Metropolregionen und die Hafennähe. Um weiteres Wirtschaftswachstum zu generieren und damit gute Arbeitsplätze zu schaffen, soll hier weiter in die Infrastruktur investiert werden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Das Großgewerbegebiet Wismar-Kritzow weist eine Gesamtfläche von 54 Hektar auf. Die Arbeiten zur besseren verkehrstechnischen Anbindung der Osttangente mittels eines Kreuzungsbauwerkes mit Ampel sind weitgehend abgeschlossen. Zudem müssen weitere Erschließungsarbeiten vorgenommen werden, wie beispielsweise die Verlegung von Ver- und Entsorgungsleitungen, Flächenherrichtung sowie die Straßen und Wege innerhalb des Gewerbegebietes.

Die Hansestadt Wismar hat seit dem Jahr 1990 aus GRW-Mitteln für 78 Vorhaben einen Zuschuss von insgesamt rund 269 Millionen Euro erhalten. Dadurch sind Investitionen von rund 367 Millionen Euro entstanden.

„Die Investitionen zeigen das Vertrauen der Unternehmer in den Standort. Nach wie vor ist das Interesse an der Region von Unternehmerseite groß. Wir haben mit den Großstandorten für Industrie und Gewerbe sowie den hafennahen Flächen wichtige Drehkreuze für den Transport von Waren, die Versorgung mit Nahrungsmitteln und die Anlandung von Energieträgern. Wir werden weiter investive Maßnahmen unterstützen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu verbessern“, sagte Meyer.

Die Gesamtinvestition für beide Fördermaßnahmen beträgt rund 28 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 23 Millionen Euro.

Café, Dorfladen und Online-Shop

Bio24 in Poppendorf lebt soziales Engagement

Poppendorf – Wirtschafts-Staatssekretär Jochen Schulte hat sich am 12.01. bei der Bio24 gUG in Poppendorf über aktuelle Vorhaben informiert. Das Unternehmen betreibt ein Café, einen Dorfladen und einen Online-Shop.

„Die gemeinnützige Organisation bietet älteren Menschen die Möglichkeit, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen und ihre Lebensqualität zu verbessern. Gemeinsam werden Lebensmittel nach den Lieblingsrezepten der Seniorinnen und Senioren eingekocht und gebacken. Das ist ein wichtiger Beitrag gegen Alterseinsamkeit. Die Lebensmittel werden im Dorfladen oder dem Onlineshop verkauft. Die Zutaten stammen aus biologischem Anbau und werden überwiegend regional bezogen. Das stärkt zugleich die Wirtschaftskraft der regionalen Erzeuger“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte.

Das Geschäftsmodell der Bio24 gUG fußt auf zwei Säulen: einem gemeinnützigen Schwerpunkt (auf soziale Teilhabe zielende Angebote, vor allem gemeinsame Ideenentwicklung und Umsetzung rund um die Herstellung von Lebensmitteln) und einem wirtschaftlichen Bereich mit Gastronomie, Dorfladen, Veranstaltungen und Kursen sowie einem Onlineshop. Eröffnet wurde das ehemalige „Stall.Dich.Ein“ Poppendorf im Herbst 2022.

Derzeit sind Café und Dorfladen ganztägig geöffnet, dabei finden Koch- und Backkurse, Näh- und Töpferangebote mit Ehrenamtlichen (Fokus: Senioren) statt, hinzu kommen Veranstaltungen in der Festscheune. Im Dorfladen wird ein Mix aus Eigenprodukten (Eigenlabel ‚Bio24‘) und Waren anderer regionaler Anbieter verkauft. Daneben existiert ein Online-Shop. „Die erzielten Gewinne werden nach Abzug der Kosten gemeinnützigen Zwecken, insbesondere zur Präventionsarbeit gegen Einsamkeit, zugeführt. Das ist ein wichtiges gesellschaftliches Engagement“, sagte Schulte.

Die Bio24 gUG (haftungsbeschränkt) wird derzeit vom Wirtschaftsministerium über die „Richtlinie zur Förderung von Strukturentwicklungsmaßnahmen“ gefördert. Aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF+) erhält die Bio24 gUG knapp 68.000 Euro. Ziel des Projektes ist es, ein Netzwerk regionaler Erzeuger und Veredler mit überregionalen Absatzkanälen weiter auszubauen und zu professionalisieren.

Das Netzwerk, zu dem auch Anbieter im Bereich Online-Marketing und Content-Produktion zählen, soll die Reichweite für die Erzeuger und Veredler vergrößern, um das Absatzpotential zu steigern.

Neben Schulungen zu digitalen Geschäftsmodellen und der Bündelung von Angeboten auf einer gemeinsamen Verkaufsplattform sind innovative Vermarktungsansätze angedacht, wie die Planung und Durchführung von Kochshows mit kooperierenden Influencern, die die Erzeugnisse und Produkte regionaler Anbieter sowie den gemeinsamen Online-Shop bewerben.

Hierdurch sollen landwirtschaftliche, lebensmittelverarbeitende regionale Unternehmen im digitalen Wandel gefördert sowie die Wirtschaftsleistung gerade im ländlichen Bereich der Region Rostock gestärkt werden.

Im vergangenen Jahr erhielt die Bio24 den Sonderpreis Social-Entrepreneurship im Rahmen der Preisverleihung „Inno Award“. Der Inno Award ist ein Verbund der Technologiezentren in Mecklenburg-Vorpommern (VTMV), der gemeinsam mit Wirtschaftspartnern ausgelobt wurde. Fünf Gründer- und Technologiezentren mit derzeit 360 Unternehmen fungieren als Ansprechpartner mit professioneller Beratung und Unterstützung.

Zur Umsetzung der innovativen Ideen und Konzepte fördern die Technologiezentren Start-up-Standorte in M-V. Ziel ist es, die Gründungsaktivitäten mit innovativen und nachhaltigen Konzepten in MV anzuregen. Die Auszeichnung bezog sich auf das Konzept „Vor Einsamkeit schützen & Tradition bewahren“. Das Unternehmen engagiert sich für Senioren und die Gemeinschaft. Die Unternehmensgründer haben gemeinsam mit einem Team ein Social Business gegründet. Ziel ist, eine Möglichkeit für ältere Menschen zu schaffen, der Vereinsamung entgegenzuwirken und gemeinsam zu kochen.