Meyer: Rostocker Hafen ist moderner, wettbewerbsfähiger und international attraktiver Standort
Schwerin – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat heute beim Neujahrsempfang der Rostock Port GmbH auf die Bedeutung des Rostocker Hafens für die Energiesicherheit Mecklenburg-Vorpommerns und Deutschlands hingewiesen.
„Die gute verkehrstechnische Anbindung, die leistungsfähige Umschlagstechnik und die steten Investitionen haben dazu beigetragen, dass sich der Rostocker Hafen zu einem modernen, wettbewerbsfähigen und international attraktiven Standort entwickelt hat. Jetzt gilt es, dieses Niveau zu halten und weiter auszubauen.
Dafür sind weitere ineinandergreifende und nachhaltige Projekte auf dem Energiesektor geplant. Dazu zählen beispielsweise die Wasserstoffproduktion am Standort und ein Importterminal für grüne Energieträger. Im späteren Verlauf ist der Import von noch festzulegenden grünen Energieträgern geplant. Das sind wichtige Schritte, den Rostocker Hafen weiter zukunftsfähig aufzustellen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.
Die Ölversorgung des PCK Schwedt und anderer ölverarbeitender Standorte wird in Abstimmung mit dem Bund in Mecklenburg-Vorpommern vorgenommen. So kann das Land dazu beitragen, die Versorgungssicherheit der ost- und mitteldeutschen Raffinerien sicherzustellen.
Das PCK Schwedt ist dabei ein verlässlicher Partner, der sich um den Import von Rohöl zum Rostocker Hafen kümmert. Dort werden Umschlagsanlagen und Tanklager vorgehalten und müssen aufgrund der stark ansteigenden Umschlagsmengen ausgebaut werden. Zwischen dem PCK Schwedt und dem Rostocker Hafen besteht eine direkte Verbindung via Pipeline, die vom PCK betrieben wird.
„Über diese Aufgabe hinaus soll der Seehafen Rostock zum Energiehafen ausgebaut werden. Da sind wir dran, beispielsweise über das Vorhaben HyTechHafen Rostock. Hier ist bis 2025 der Bau eines Elektrolyseurs mit einer Leistung von 100 Megawatt geplant, der bis 2030 auf ein Gigawatt erweitert werden soll“, sagte Meyer.
Das Land und der Bund unterstützen mit der IPCEI-Förderung zentrale Wasserstoffprojekte, die sowohl national als auch europäisch von großer Bedeutung sind. IPCEI ist die Abkürzung für „Important Projects of Common European Interest“.
Seit November 2022 wird die Seekanalvertiefung durchgeführt. Mit der Anpassung der seewärtigen Zufahrt auf im Schnitt 16,5 Meter Sohltiefe (abgeladener Schiffe mit einem Tiefgang von 15 Metern) wird die natürliche Grenze für in der Ostsee verkehrende Schiffseinheiten ausgeschöpft, was eine deutliche Erhöhung der nutzbaren Tragfähigkeit darstellt.
Durch das Vorhaben ist von einer Anpassung der Flottenstruktur hin zu tiefergehenden Massengutfrachtern und Tankern im Rostocker Revier sowie dem Erzielen von Synergieeffekten im Hinterlandverkehr auszugehen. Die Arbeiten sollen voraussichtlich im Frühjahr 2025 abgeschlossen sein.
Der Ausbau der Liegeplätze (LP) 31 und 32 soll die 60 Jahre alte Infrastruktur auf einer Länge von 360 Metern für weitere Jahrzehnte wieder nutzbar machen. Mit dem Neubau soll die Kaianlage für den zunehmenden Umschlag von normierten Großladungseinheiten mit größeren Gewichten hergerichtet werden.
Dem soll mit der Erhöhung der Flächenbelastbarkeit Rechnung getragen werden. Im Zusammenspiel mit der Vertiefung soll eine multifunktionale Umschlagsanlage entstehen, die künftigen Anforderungen gerecht wird.
Das Fördervorhaben Verkehrsertüchtigung, 2. Bauabschnitt besteht aus verschiedenen Einzelmaßnahmen. Teilweise wurden diese bereits abgeschlossen. Die Ertüchtigung der Ost-West-Straße als Haupterschließungsstraße des Seehafens Rostock befindet sich derzeit im Bau.
Außerdem sollen baufällige Gebäude zur Schaffung neuer Vorstellflächen rückgebaut werden. Das Vorhaben enthält außerdem die Schwerlastertüchtigung am LP 13 zur Verladung und Montage von Projektladungen.
Der Seehafen Rostock ist mit einer Nutzfläche von 770 Hektar und über 40 Schiffsliegeplätzen der größte Universalhafen an der deutschen Ostseeküste. Er ist zudem das größte maritime Industrie- und Gewerbegebiet im Land. Rund 150 Unternehmen mit etwa 5.500 Arbeitsplätzen sind direkt auf dem Hafengelände bzw. in unmittelbarer Nachbarschaft ansässig.
Im Jahr 2023 wurde nach Angaben des Hafens ein neuer Umschlagsrekord mit 30,9 Millionen Tonnen erzielt. Das bedeutet ein Plus von 6,5 Prozent im Vergleich zu 2022. Damit konnte zum ersten Mal in der Geschichte des Rostocker Hafens die Schwelle von 30 Millionen Tonnen überschritten werden.
Zurückzuführen sind diese Werte auf die Rohölimporte für PCK Schwedt, die allein knapp 6 Millionen Tonnen ausmachten und das Umschlagsvolumen für Flüssiggüter insgesamt mehr als verdoppelten.