Backhaus: Von korrodierten Atomabfallfässern in Lubmin geht keine Gefahr für Mensch und Umwelt aus
Lubmin – Beim im Rückbau befindlichen ehemaligen Kernkraftwerk Lubmin wurden vor einer Woche Beschädigungen an drei Abfall-Fässern festgestellt. Nachdem sich die zuständigen Experten aus dem Bereich Strahlenschutz im Umweltministerium vor Ort ein Bild von der Lage gemacht haben, betont der zuständige Fachminister Dr. Till Backhaus heute, dass zu keiner Zeit eine Gefahr für Mensch und Umwelt bestanden hat.
„Sie können davon ausgehen, dass wir solche Vorfälle sehr ernst nehmen. Ich habe umgehend veranlasst, dass die Kontrollen bei EWN in Lubmin deutlich erhöht werden. Der Schaden ist bei einer visuellen Prüfung der 200-Liter- Fässer aufgefallen, die mit feuchten Schlamm aus Hochdruck-Nassstrahlanlage befüllt und auf dem Weg zur Trocknung in die Pellettrocknungsnalge waren. Hierbei wurde an 3 Fässern Korrosion festgestellt, wobei an einem Fass bei der Begutachtung der Schadstelle eine Durchrostung festgestellt wurde. Eine Freisetzung radioaktiver Stoffe war zu jeder Zeit ausgeschlossen und Mensch und Umwelt damit zu keiner Zeit in Gefahr.“
Der Minister wies zudem daraufhin, dass die Meldekette sehr gut funktioniert hat. Die EWN hat den Befund als meldepflichtig gemäß Atomrechtliche Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung (AtSMV) eingestuft und fristgemäß gemeldet. Dabei handelt es sich um ein meldepflichtiges Ereignis der geringsten Kategorie.
Ein vergleichbares Ereignis trat im September 2022 auf. Damals wurden Durchrostungen an Fässern mit Verdampferkonzentraten festgestellt. Auch wenn die Untersuchungen nicht abgeschlossen sind geht man davon aus, dass die wahrscheinliche Ursache in der mangelnden Qualität der Gesamtfarbbeschichtung im Vergleich zu aktuellen Behälteranforderungen und dem Alter der Fässer zurückzuführen ist.
Das Ereignis wird auch durch das Umweltministerium mit seinen Sachverständigen weiter ausgewertet.