Neue Ausbildung von Lehrkräften im Seiteneinstieg gestartet
Oldenburg: Sprung ins kalte Wasser vermeiden
Schwerin – Im Mai hat in Mecklenburg-Vorpommern die neue Qualifizierung für Lehrkräfte im Seiteneinstieg begonnen. Zum ersten Mal absolvieren Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger eine intensive, dreimonatige Vorqualifizierung, bevor sie ihre Tätigkeit in den Schulen aufnehmen bzw. zeitnah zu ihrer Einstellung.
Als Bestandteil einer insgesamt 15-monatigen Grundlegenden Pädagogischen Qualifizierung (GPQ) enthält sie sowohl theoriegeleitete als auch schulpraktische Ausbildungsteile. Bildungsministerin Simone Oldenburg hat heute den Qualifizierungskurs in Schwerin besucht.
„Mit der neuen Vorqualifizierung bereiten wir Lehrkräfte im Seiteneinstieg besser auf die Lehrtätigkeit in der Schule vor. Wir geben ihnen mehr Sicherheit, weil sie bisher in anderen Berufen gearbeitet und in den seltensten Fällen schon einmal vor einer Klasse gestanden haben. Wichtig ist, den Sprung ins kalte Wasser zu vermeiden.
In der jetzigen Situation sind wir auf Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger an den Schulen angewiesen. Daraus entsteht für das Land die Verantwortung, die Lehrkräfte im Seiteneinstieg bestmöglich zu unterstützen. Mit der neuen Vorqualifizierung verbessern wir die Ausbildung deutlich“, betonte Bildungsministerin Simone Oldenburg.
An der neuen Vorqualifizierung für allgemein bildende Schulen nehmen 50 Personen, die an Schulen in öffentlicher Trägerschaft beschäftigt sind, und neun Personen von Schulen in freier Trägerschaft teil. Die Vorqualifizierung besteht aus Präsenz- und Distanzveranstaltungen sowie Selbstlerntagen.
Die 27 Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger in den Schulamtsbereichen Rostock und Schwerin werden an den Präsenztagen im „CAMP“ in Schwerin qualifiziert. Für die Schulamtsbereiche Greifswald und Neubrandenburg finden die Präsenzveranstaltungen im „E-Werk“ in Greifswald statt. Organisiert und durchgeführt werden die Qualifizierungskurse durch das Institut für Qualitätsentwicklung (IQ M-V) des Bildungsministeriums.
Die Vorqualifizierung umfasst insgesamt 15 thematische Module. Kurstage und Schulpraxistage wechseln sich ab. Nachdem in der vergangenen Woche Grundlagen der Pädagogik und das neue Berufsfeld „Lehrkraft“ im Mittelpunkt standen, richtet sich der Fokus in dieser Woche auf das Unterrichten an sich. Dafür wird mit dem Themengebiet „Allgemeine Didaktik/guter Unterricht“ ein Grundstein gelegt.
Außerdem erlangen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer grundlegende Kenntnisse in Methodik, Kommunikation und Fachdidaktik sowie im Bereich der Bewertung von Schülerleistungen.
Im weiteren Verlauf der berufsbegleitenden Qualifizierung erhalten die Lehrkräfte im Seiteneinstieg eine enge Begleitung durch Schulleitungen, Mentorinnen und Mentoren und durch die Qualifizierungsbeauftragten des IQ M-V. An die Grundlegende Pädagogische Qualifizierung (GPQ) schließt sich die dreijährige Modularisierte Qualifizierungsreihe (MQR) an.
Wer beide Qualifizierungen mit Erfolg durchlaufen hat und den Zeitraum der Mindestbeschäftigung nachweisen kann, erfüllt die Voraussetzungen, einen Antrag auf Anerkennung einer Lehrbefähigung zu stellen.