Nichtberücksichtigung M-V an Bildungsstudie

Oldenburg: Kritik des Abgeordneten Torsten Renz haltlos – Pandemie Ursache für Nichtberücksichtigung Mecklenburg-Vorpommerns in Bildungsstudie

Schwerin – Bildungsministerin Simone Oldenburg weist die Kritik des Abgeordneten Torsten Renz zurück, die sich auf die Nichtberücksichtigung Mecklenburg-Vorpommerns in der aktuellen IQB-Bildungsstudie bezieht.

„Es ist bemerkenswert, dass ein erfahrenes Mitglied im Bildungsausschuss weder weiß, wie die nationalen Leistungserhebungen durchgeführt werden, noch über Erinnerungen zu den Schulschließungen im Frühjahr vergangenen Jahres verfügt. Diese Schulschließungen hatte er als Innenminister der damaligen Landesregierung mit zu verantworten. Wenn keine Schülerinnen und Schüler zum Zeitpunkt der Leistungstests in der Schule, sondern in der Notbetreuung oder im Distanzlernen sind, können diese Erhebungen selbstverständlich nicht durchgeführt werden. Ein Vergleich mit allen Bundesländern, deren Schulen während des Testzeitraums nicht so lange im Lockdown waren, hinkt. In Mecklenburg-Vorpommern waren die Schulen bis Mitte Mai 2021 im Lockdown“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Das unabhängige IQB hatte die Untersuchung in allen Bundesländern in einem Zeitraum von April bis August 2021 durchgeführt. Für Mecklenburg-Vorpommern wurde im April die Abfrage gestartet. Das IQB führt in seinem veröffentlichten Bericht ausdrücklich aus: „Eine Ausnahme ist Mecklenburg-Vorpommern, wo die Erhebungen aufgrund von Schulschließungen in Verbindung mit einem frühen Beginn der Sommerferien nur an einem Fünftel der vorgesehenen Schulen durchgeführt wurden. Daher werden in diesem Bericht keine Ergebnisse für Mecklenburg-Vorpommern ausgewiesen.“

Oldenburg: „Es ist also mitnichten so, dass die Untersuchungen in allen Bundesländern im gleichen Zeitraum durchgeführt wurden und werden konnten. Das IQB hat entschieden, dass die Datenbasis nicht groß genug ist, um in der Erhebung Berücksichtigung zu finden. Damit war die pandemische Lage in Verbindung mit dem frühen Sommerferienstart in Mecklenburg-Vorpommern Ursache für die Nichtteilnahme des Landes MV.“

Um als Land schnell auf die Ergebnisse der Bildungsstudie zu reagieren, sollen die Kompetenzen der Grundschülerinnen und Grundschüler, vor allem in den Hauptfächern, gestärkt werden. Es werden weitere landeseigene Lernstandserhebungen durchgeführt.

Neben den verpflichtenden Vergleichsarbeiten in Klasse 3 ist LEO.MV 5, Lernausgangslage für die 5. Klasse des Landes Mecklenburg-Vorpommern, als freiwilliges Angebot ins Leben gerufen worden. Schülerinnen und Schüler haben hier die Möglichkeit, zu Beginn der Tests die eigenen Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen kurz einzuschätzen und erhalten im Nachgang Rückmeldungen zu ihrer Selbsteinschätzung. Damit fragt man laut Ministerin nicht nur Leistungen ab, sondern motiviert auch.

Außerdem stellt MV unter anderem 120 Alltagshelferinnen und Alltagshelfer zur Unterstützung der Arbeit der Lehrkräfte in den Jahrgangsstufen 1 bis 6 ein. „Die Kinder können gezielter im Lernprozess begleitet werden und die Lehrerinnen und Lehrer gewinnen mehr Zeit für den Unterricht“, sagt Bildungsministerin Oldenburg.

Die Kernergebnisse der Studie waren bereits im Juli verkündet worden. Gestern hat die Kultusministerkonferenz (KMK) auch die detaillierten Länderanalysen veröffentlicht. Grundlage waren Tests an fast 1500 Schulen in ganz Deutschland mit etwa 27.000 Viertklässlern zwischen April und August 2021. Die Studie legte wachsende Defizite offen.

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