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2. Innovationsforum Wirtschaft-Wissenschaft

Jochen Schulte: „Wir bringen Wirtschaft und Wissenschaft zusammen – für Innovation und Wertschöpfung in unserem Land“

Karlsburg – Jochen Schulte, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, hat heute im Klinikum Karlsburg das 2. Innovationsforum Wirtschaft-Wissenschaft eröffnet. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen aktuelle Entwicklungen in der Plasmamedizin und Diabetesforschung. Ziel der vom Wirtschaftsministerium initiierten Reihe ist es, Wirtschaft und Wissenschaft im Land noch enger zu vernetzen und Forschungsaktivitäten gezielt an den praktischen Bedarfen des Marktes auszurichten.

„Die enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft ist der Schlüssel, um in Mecklenburg-Vorpommern auch in Zukunft wettbewerbsfähige Produkte zu entwickeln, Wertschöpfung zu sichern und neue Arbeitsplätze zu schaffen“, sagte Staatssekretär Schulte.

„Dabei müssen sich Forschung und Entwicklung an konkreten Bedarfen orientieren – und die Unternehmen sollten die wissenschaftliche Expertise im Land aktiv nutzen. So entstehen Innovationen, die in der Praxis funktionieren und am Markt bestehen. Mit dem Innovationsforum setzen wir ein klares Signal für eine enge Verzahnung von Forschung und Wirtschaft: Wir unterstützen den Austausch zwischen den regionalen Akteuren und regen neue Verbundforschungsprojekte an.“

Das Innovationsforum bringt Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Kliniken zusammen. Es dient dem Austausch über zukunftsweisende Ideen, Produkte und Verfahren – insbesondere in Bereichen, in denen Mecklenburg-Vorpommern bereits über besondere Kompetenzen verfügt. Nach der Auftaktveranstaltung im Januar in Rostock zum Thema Herz- und Gefäßmedizin widmet sich das zweite Forum nun den Fachgebieten Plasmamedizin und Diabetes. Beide Forschungsfelder haben für die Gesundheitswirtschaft des Landes eine herausragende Bedeutung.

Das Klinikum Karlsburg, das größte Diabeteszentrum Norddeutschlands, wird ab 2026 Teil der Universitätsmedizin Greifswald. Zusammen mit dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e. V. (INP) bildet es ein Kompetenzzentrum mit bundesweiter Strahlkraft. „Die Verbindung von Forschung, klinischer Praxis und regionaler Wirtschaft schafft hier ein einzigartiges Innovationsumfeld, das wir gezielt fördern“, so Staatssekretär Schulte.

Ein Schwerpunkt der Landespolitik liegt auf der wirtschaftsnahen Forschung und Entwicklung. Mit der Regionalen Innovationsstrategie Mecklenburg-Vorpommern 2021–2027 konzentriert sich das Land auf Zukunftsfelder wie Medizintechnik und Biotechnologie, Erneuerbare Energien sowie Maschinen- und Anlagenbau. „Mehr als die Hälfte der bislang bewilligten FuE-Mittel entfällt auf die Medizintechnik und Biotechnologie – das zeigt, wie stark Wissenschaft und Wirtschaft in diesem Bereich bereits zusammenarbeiten“, betonte Staatssekretär Schulte.

Bis August 2025 wurden im Rahmen der FuEuI-Richtlinie rund 90 Millionen Euro für 233 Projekte bewilligt, davon rund 49 Millionen Euro im Aktionsfeld Medizintechnik und Biotechnologie. In der laufenden EU-Förderperiode stehen insgesamt 266 Millionen Euro für wirtschaftsnahe Forschung zur Verfügung.

Schule im Wandel: KI und digitale Bildung im Dialog

Länderoffenes Forum an der Digitalen Landesschule in Rostock bringt Bildungsakteure aus ganz Deutschland an einen Tisch

Rostock – Auf Einladung der Präsidentin der Bildungsministerkonferenz, Simone Oldenburg, trafen sich Vertreterinnen und Vertreter aller Bundesländer zum länderoffenen Forum „Künstliche Intelligenz und Bildung – im Dialog mit Elternvertretungen“ in der Digitalen Landesschule in Rostock.

Auf der Tagesordnung standen zentrale Zukunftsfragen zur digitalen Entwicklung im Schulwesen, mit besonderem Fokus auf den Einsatz von KI im Unterricht und die Rolle der Eltern in diesem Prozess. „Künstliche Intelligenz wird die Schule grundlegend verändern. Dabei ist es uns wichtig, Eltern frühzeitig einzubinden. Sie sind nicht nur Begleiter ihrer Kinder, sondern auch wichtige Impulsgeber für die Schulentwicklung“, betonte Simone Oldenburg.

Neben dem Thema „Künstliche Intelligenz” stand im Länderforum auch die „Digitale Landesschule” (DiLas) als Schule für das ganze Bundesland im Mittelpunkt. Die Leiterin der DiLas, Dr. Ulrike Möller, hat den Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Konzept der Digitalen Landesschule vorgestellt. Bei einem Rundgang konnten sie einen Eindruck davon gewinnen, wie modernes Lernen in Mecklenburg-Vorpommern bereits heute umgesetzt wird.

Die Digitale Landesschule ist seit dem Schuljahr 2025/2026 gesetzlich verankert. Das Land baut die Angebote stetig aus. So bietet die Digitale Landesschule seit diesem Schuljahr unter anderem Vertretungsunterricht in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch für die Jahrgangsstufen 9 bis 12 nach einem festen Stundenplan an. In einer geplanten Änderung des Schulgesetzes sollen die Lehrkräfte der Digitalen Landesschule künftig auch Leistungsbewertungen vornehmen können. Diese Bewertungen werden wie gewohnt an die Stammschule der Schülerinnen und Schüler übermittelt.

Das Land unterstützt Lehrkräfte beim Thema „Künstliche Intelligenz” mit dem Handlungsleitfaden „Gemeinsam die Welt der generativen KI-Systeme erkunden”. Dieser zeigt, wie Lehrkräfte KI zur eigenen Entlastung und im Unterricht einsetzen können. „Wir unterstützen unsere Lehrkräfte bei den neuen Entwicklungen und bieten selbstverständlich auch Fortbildungen zu diesem Thema an“, so Simone Oldenburg.

Gemeinsam für sicheres Wohnen

Landesweite Aktion mit Polizei und Wohnungsgesellschaften startet

Schwerin – Sicherheit in den eigenen vier Wänden ist für viele Menschen ein zentrales Thema – insbesondere für ältere Bürgerinnen und Bürger. Betrugsmaschen, Einbrüche und Unsicherheiten im Umgang mit digitalen Technologien nehmen zu. Um dem entgegenzuwirken, startet in Mecklenburg-Vorpommern die landesweite Aktion „Gemeinsam für sicheres Wohnen“.

„Sicherheit beginnt in der Nachbarschaft. Wenn Menschen aufeinander achten und sich gegenseitig unterstützen, ist das der beste Schutz vor Kriminalität und Betrug“, betont der Minister für Inneres und Bau Christian Pegel, der die Schirmherrschaft dieser Aktion übernimmt, und ergänzt: „Deshalb unterstütze ich diese Initiative ausdrücklich. Sie verbindet Aufklärung, Prävention und Gemeinschaft – drei entscheidende Bausteine für ein sicheres Zuhause.“

Im Rahmen der Aktion haben die drei Wohnungsunternehmen gemeinsam mit der Polizei Mecklenburg-Vorpommern die sogenannten „10 goldenen Regeln“ entwickelt – leicht verständliche Tipps für mehr Sicherheit im Alltag und im Wohnumfeld. Diese wurden bei der heutigen Auftaktveranstaltung vorgestellt. Zudem informierte die Landespolizei über bewährte Maßnahmen zum Einbruchschutz und zu aktuellen Betrugsmaschen.

„Gerade in der dunklen Jahreszeit steigt das Risiko für Einbrüche. Mit einfachen Verhaltensänderungen und aufmerksamen Nachbarn kann man viel erreichen. Mir ist wichtig, dass sich alle Bürgerinnen und Bürger in ihrem Zuhause sicher fühlen – unabhängig von Alter oder Wohnort“, so Pegel weiter.

Auch die Initiatoren sehen in der Zusammenarbeit zwischen Wohnungsunternehmen, Polizei und Land ein starkes Signal: „Für uns hat das Wohl unserer Mieterinnen und Mieter und ein lebendiges, sicheres Miteinander im Quartier eine große Bedeutung. Wir möchten gemeinsam das Sicherheitsgefühl stärken und konkrete Unterstützung anbieten“, sagt Claudius Oleszak, Regionalleiter TAG Wohnen Mecklenburg-Vorpommern.

Geplant sind in den kommenden Monaten kostenlose Beratungsveranstaltungen in verschiedenen Wohnquartieren des Landes, bei denen Polizeiexperten über Präventionsmaßnahmen informieren. Ziel ist es, Wohnungseinbrüche und Betrugsfälle durch Aufklärung und praktische Tipps zu verhindern.

Die Aktion soll Schritt für Schritt auf ganz Mecklenburg-Vorpommern ausgeweitet werden. Jedes Wohnungsunternehmen im Land ist eingeladen, sich zu beteiligen.

„Sicherheit ist eine gemeinsame Aufgabe. Wenn wir miteinander reden, uns gegenseitig informieren und unterstützen, schaffen wir Vertrauen – und damit Sicherheit“, fasst Innenminister Christian Pegel zusammen.

Bauminister Pegel: „Der Bau-Turbo ist ein Geschenk für MV“

Schwerin – Der Bund hat den Bau-Turbo für schnelleren Wohnungsbau beschlossen – Mecklenburg-Vorpommern soll in besonderem Maße davon profitieren. Bauminister Christian Pegel zeigt sich hoch erfreut „Der Bau-Turbo ist ein Geschenk – gerade für ein dünn besiedeltes Flächenland wie unseres. Wir haben wertvolle Wohnprojekte, die bisher an zu langen Planungsverfahren gescheitert sind. Jetzt können wir sie endlich ermöglichen.“

Bislang dauerten Planungsverfahren für selbst kleinste Vorhaben oft Jahre. Musste etwa für wenige Bauplätze ein vollständiger Bebauungsplan aufgestellt werden, verzögert sich die Realisierung vieler Projekte enorm. Auch Lückenbebauungen oder das Bauen in zweiter Reihe scheiterten häufig an restriktiven Regelungen. „Sogar wenn jemand ein bestehendes Gebäude zu Wohnzwecken umbauen wollte, war das bauplanungsrechtlich oft kaum darstellbar“, so Christian Pegel weiter.

Der Bau-Turbo setzt genau hier an. Wenn Wohnraum geschaffen wird und die Gemeinde zustimmt, kann künftig von aufwendigen Planungsverfahren abgewichen werden – zum Beispiel vom Erlass eines Bebauungsplans. „Das spart Zeit, Arbeit und Geld – und macht viele Vorhaben überhaupt erst möglich“, betont Pegel. Der Turbo greift bei Neubauten, Aufstockungen, Umbauten oder der Umnutzung bisher anders genutzter Gebäude in Wohnungen. Auch die notwendige Infrastruktur wie Kitas oder kleine Läden kann zugelassen werden.

„Wenn ein Dorf nur drei oder vier neue Bauplätze ergänzen will, soll das nicht mehr einen kompletten Bebauungsplan auslösen müssen. Genau dafür ist der Bau-Turbo da“, nennt Bauminister Christian Pegel ein konkretes Beispiel und unterstreicht:

„Wir schaffen neue Spielräume, aber keine rechtsfreien Räume.“ Der Bau-Turbo gelte ausschließlich für Wohnbebauung und nur mit Zustimmung der jeweiligen Gemeindevertretung. Natur-, Umwelt- und Denkmalschutz bleiben unberührt. Bei möglichen erheblichen Umweltauswirkungen wird weiterhin eine Umweltprüfung durchgeführt. Die Regelung ist bis zum 31. Dezember 2030 befristet. „Wer jetzt ein Wohnprojekt unter Nutzung der neuen Erleichterungen umsetzen wolle, sollte deshalb möglichst frühzeitig in einen Dialog mit der betroffenen Gemeinde treten. So kann vorab geklärt werden, ob die eigenen Vorstellungen mit denen der Gemeinde in Einklang stehen, damit die Baugenehmigung später nur noch Formsache ist.“

Der Effekt ist enorm: Verfahren werden kürzer, Kosten sinken – für Verwaltung, Bürgerinnen und Bürger sowie die Wirtschaft. Gleichzeitig wird bezahlbarer Wohnraum geschaffen – insbesondere für Familien, Auszubildende, Studierende, ältere Menschen und Menschen mit geringem Einkommen.

„Schneller bauen heißt günstiger bauen – und zwar dort, wo Menschen leben wollen. Wir haben lange auf solche Lösungen gewartet. Jetzt liegt es an uns, den Bau-Turbo mutig zu nutzen. Diese Chance dürfen wir nicht verstreichen lassen“, betont Christian Pegel.

Beste Förderung und Bildung – auch für die Kleinsten

Betreuungsumfang, Öffnungszeiten, Angebotsvielfalt, Beitragsfreiheit auch künftig unangetastet

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern bleiben sämtliche Betreuungsumfänge, Öffnungszeiten und die Angebotsvielfalt sowie die Beitragsfreiheit auch künftig bestehen. Bildungsministerin Simone Oldenburg erklärt dazu: „Wir investieren weiterhin in die Bildung auch unserer Kleinsten. So wurden beispielsweise durch mehr Landesgeld 1.200 zusätzliche Erzieherinnen und Erzieher eingestellt, um den Mindestpersonalschlüssel in unseren Kitas umzusetzen.“

Betreuungsumfang

  • Bis zu zehn Stunden tägliche Betreuung in Krippe, Tagespflege und Kindergarten sowie bis zu sechs Stunden Betreuung im Hort bleiben erhalten.
  • Keine Veränderungen bei den Betreuungsansprüchen für Ganztags- und Teilzeitplätze.
  • Ab dem Schuljahr 2026/2027 haben Grundschulkinder einen Rechtsanspruch auf einen Hortplatz, der unabhängig von der Erwerbstätigkeit ihrer Eltern gilt.

Angebotsvielfalt

  • Alle pädagogischen Angebote der Einrichtungen werden weiterhin finanziert und stehen allen Kindern beitragsfrei zur Verfügung.

Schließung von Kitas

  • Das Gesetz macht keine Vorgaben für den Betriebsablauf der Kindertageseinrichtungen. Von den Trägern der Einrichtungen wird jedoch mehr Transparenz hinsichtlich der Mittelverwendung gefordert.
  • Wir wollen besser dafür sorgen, dass die Steuergelder, die für Kinder sowie für Erzieherinnen und Erzieher vorgesehen sind, auch ihnen zugutekommen.

Die derzeitigen Forderungen nach einer Senkung des Fachkraft-Kind-Verhältnisses in der Krippe von 1:6 auf 1:3, in der Kita von 1:14 auf 1:8 und im Hort von 1:22 auf 1:12 würden zu zusätzlichen Kosten in Höhe von 450 Mio. Euro jährlich führen. Das wäre fast eine Verdopplung der bisherigen Landesausgaben. Dieses Geld steht weder dem Land noch den Kommunen derzeit zur Verfügung. Weitere Qualitätsmaßnahmen, besonders in der Krippe, sind dennoch dringend notwendig. Dies kann jedoch nur schrittweise, mit Augenmaß und gemeinsam mit den Kommunen erfolgen.

35 Jahre Multiple Sklerose Gesellschaft

Drese gratuliert Deutscher Multiple Sklerose Gesellschaft zum 35-jährigen Bestehen in MV

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese gratulierte am (heutigen) Sonnabend der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) Mecklenburg-Vorpommern e.V. zum 35-jährigen Bestehen. „Mit großem Engagement ist der Landesverband stets für Betroffene und deren Angehörige da“, sprach Drese, die langjährige Schirmherrin der DMSG M-V ist, ihren Dank für die vor allem ehrenamtlich geleistete Arbeit aus.

Die DMSG ist mit über 43.000 Mitgliedern in 16 Landesverbänden die größte deutsche Selbsthilfeorganisation für an Multipler Sklerose erkrankte Menschen. Dazu zählt auch der Landesverband in Mecklenburg-Vorpommern mit seinen über 600 Mitgliedern.

Eine Multiple Sklerose, abgekürzt MS, ist eine Autoimmunkrankheit, das heißt das fehlgesteuerte Immunsystem bildet Antikörper gegen körpereigenes Gewebe und greift dieses an. Die Krankheit lässt noch viele Fragen unbeantwortet und ist in Verlauf, Beschwerdebild und Therapieerfolg individuell sehr unterschiedlich. Aus diesem Grund ist MS auch als „Krankheit mit den 1.000 Gesichtern“ bekannt.

„MS-Betroffene und ihre Angehörigen in Mecklenburg-Vorpommern erhalten durch die hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter der DMSG umfassende Unterstützung“, betonte Drese in ihrem Grußwort anlässlich des Jubiläums-Symposium in Greifswald. Als Beispiele benannte Drese sozialmedizinische, rechtliche, berufliche oder psychologische Beratungen. „Das erfolgt bei Bedarf sogar in der Häuslichkeit. Wie wertvoll diese Unterstützung für die Betroffenen ist, kann ich nur erahnen“, betonte Drese.

Die DMSG liefere zudem regelmäßig und zuverlässig die neuesten Informationen rund um das Thema Multiple Sklerose. „Sie klären auf und verbreiten Hoffnung indem sie vermitteln, dass Betroffene nicht allein bei der Bewältigung ihres Alltags und der Neuorientierung im beruflichen und privaten Bereich sind“, betonte Drese.

Die Ministerin hob insbesondere das Projekt „MS-Lotse“ hervor. Dadurch konnten 15 engagierte Ehrenamtliche gewonnen werden, die nach einer Weiterbildung Beratungen rund um das Thema MS anbieten und Betroffene und ihre Angehörigen etwa beim Ausfüllen von Anträgen unterstützen. „Die MS-Lotsen kommen in Seniorenheime, Reha-Einrichtungen, Kliniken oder das eigene Zuhause und haben für alle die es brauchen, stets ein offenes Ohr“, sagte Drese.

„Für von chronischen Erkrankungen betroffene Menschen ist das Wissen über die Krankheit von unschätzbarem Wert“, so die Ministerin weiter. „Umso wichtiger ist es, dass die DMSG M-V ihr Wissen in unzähligen Seminaren und Veranstaltungen teilt und so allen hilft, die Krankheit MS besser zu verstehen, die richtigen Entscheidungen zu treffen und so nichts Geringeres als Lebensqualität zu gewinnen“, würdigte Drese die Arbeit der DMSG in Mecklenburg-Vorpommern.

Backhaus: MV wird Klimaziele bis 2045 erreichen

Schwerin – Anlässlich der Debatte im Landtag erklärt Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus, dem Plenum noch in diesem Jahr ein Klimaschutzgesetz vorlegen zu wollen: „Die Erarbeitung eines Klimaschutzgesetzes ist ein Prozess, der weit über die reine Formulierung von Paragrafen hinausgeht.

Dieser Prozess verlangt nicht nur wissenschaftliche Fundierung, sondern auch politische Verantwortung und gesellschaftliche Akzeptanz. Denn: Klimaschutz bedeutet, dass wir ökologische, ökonomische und soziale Fragen untrennbar zusammendenken müssen.

Das Klima hat sich bereits erheblich geändert: Die mittlere Jahrestemperatur in MV ist zwischen 1881 und 2023 um plus 1,7 Grad gestiegen, wir verzeichnen 28 weniger Frosttage und plus 21 Sommertage pro Jahr. Die Wahrscheinlichkeit, dass die 3-Grad-Grenze schon deutlich früher als 2100 erreicht wird, ist inzwischen deutlich höher. Daher ist Klimaschutz volkswirt­schaftlich die beste Investition: So ergeben sich für Deutschland jährliche Einsparungen von 18 bis 25 Milliarden Euro bei Energieimporten und acht bis zwölf Milliarden Euro bei Gesundheitskosten durch geringere Luftverschmutzungen.

Von 2000 bis 2021 entstanden in Deutschland mindestens 145 Milliarden Euro Schäden durch die Folgen des Klimawandels. Allein 80 Milliarden Euro Schadkosten entstanden seit 2018. Hitzewellen waren die tödlichsten Extremwetterereignisse in der EU der ver-gangenen Jahre. Mehr als 85 % aller durch Extremwetterereignisse verursachten Todesfälle lassen sich auf Hitzewellen zurückführen.

Und MV leistet bereits seit langem seinen Beitrag zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung: Neben der Landesenergie- und Klimaschutzagentur, die Beratungen zum Bürgerbe-teiligungsgesetz sowie zur Akzeptanz für erneuerbare Energien und für Energieeffizi-enz in Unternehmen anbietet, werden mit Hilfe von EFRE-VI-Mitteln auch weitere Informationsprojekte in gemeinnützigen Organisationen unterstützt, z.B. zu den Themen Förderberatung, nachhaltiges Bauen oder Sektorkopplung. Insbesondere der Bedarf für eine zielgerichtete Förderberatung ist hoch (Leea, BUND, LEE).

Über EFRE-VI-Mittel (82 Mio. €) werden Unternehmen und Kommunen bei Energieeffizienzprojekten und Investitionen in regenerativ versorgte Quartiere sowie intelligente Netze gefördert. Die Klimaverträglichkeitsprüfung wurde mit einem online-Tool integriert. Die Förderung von steckerfertigen PV-Anlagen läuft noch bis Ende 2027 und ist wei-terhin offen für Mieterinnen und Mieter.

Stichwort Moorschutz: Anfang Januar 2025 wurde die Strategie zum Schutz und zur Nutzung der Moore in Mecklenburg-Vorpommern veröffentlicht. Die MoorAgentur MV ist bei der Landgesellschaft MV mbH als Schnittstelle zwischen Praxis, Verwaltung und Wissenschaft für Moorschutzfragen mit Fördermitteln des Bundes aus dem ANK ein-gerichtet worden. Sie informiert über zentrale Frage­stellungen, berät, vernetzt und steht den verschiedenen Akteuren beratend mit Fachexpertise zur Seite.

Ergänzend werden sechs Moorschutzbeauftragte bei den Wasser- und Bodenverbände in MV (WBV) mit 3,6 Mio. € gefördert, um diese für Moorschutzvorhaben im Rahmen der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen im Zeitraum 2024 bis 2028 zu unterstützen. Sie bereiten Moorschutzprojekte vor und erfassen die Staubauwerke in den Verbandsgebieten, die erneuert und angepasst werden müssen.

Für die finanzielle Unterstützung wurde die „Moorschonende Stauhaltung“ eingeführt, sie gleicht geringere Erträge aufgrund von höheren Wasserständen finanziell aus. So werden 450 Euro für die Einstellung eines durchschnittlichen Zielwasserstandes von 10 cm unter Flur gewährt. Für 30 cm unter Flur gibt es 150 Euro pro Jahr.

 Und das Land unterstützt weitere bedeutende Moorschutz­projekte:

  • Moorklimaschutz an der Ostseeküste (Fokus auf Küstenmoore, 2024-2034, 31 Mio. €. ANK-Finanzierung);
  • Wiederansiedlung von Seegraswiesen an der Ostseeküste (2025-2032, 12 Mio. €. ANK-Finanzierung);
  • Ausbildung von MoorspezialistInnen: Qualifizierungs- und Praxisprogramm von jährlich ca. 20 bis 25 AbsolventInnen (2025-2032, ANK-Finanzierung, 34 Mio. €);
  • Das ANK-Regionalbüro MV ist eingerichtet und hat die Arbeit aufgenommen.

Nicht zuletzt hat mein Haus das Akzeptanzprojekt „MV tut was“ angeschoben: Ein Projekt mit einer Laufzeit von zwei Jahren zur Förderung der Akzeptanz von Klimaschutzprojekten und Nutzung von erneuerbaren Energien im ländlichen Raum.

Niemand kann also sagen, wir würden das Thema nicht vorantreiben. Doch der Landtag hat dazu klare Leitplanken benannt: Klimaschutz muss auf einem breiten gesellschaftlichen Konsens beruhen. Er muss für alle finanzierbar sein und darf keine sozialen Härten verursachen. Angebote sollen Vorrang vor pauschalen Verboten und Verpflichtungen haben“, so Backhaus, der ergänzt:

„Die Landesregierung ist nach intensiven Beratungen zu dem Ergebnis gekommen, dass es sachgerecht ist, landesrechtliche Regelungen vorzulegen, die das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 aufnehmen. Damit schließen wir uns dem Bund an und leisten unseren Beitrag zum Pariser Klimaabkommen.

Gerade in Mecklenburg-Vorpommern stellt uns dies vor besondere Aufgaben. Unsere großen Moorflächen sind dabei ebenso wie die Nutzung erneuerbarer Energien ein Schlüssel für den Klimaschutz. Die Renaturierung der Moore soll diese CO₂-Quelle in dauerhafte Senken verwandeln. Ebenso gilt es, die Energieeffizienz zu verbessern, die Potenziale der erneuerbaren Energien zu nutzen – und dabei sicherzustellen, dass nicht einzelne Regionen überlastet, sondern alle fair beteiligt werden. Dies ist ein Prozess, der Zeit, Investitionen und gesellschaftliche Unterstützung erfordert.

Wir müssen sicherstellen, dass ländliche Räume mit ihrer oft schwächeren Infrastruktur nicht benachteiligt werden, sondern von den Investitionen in die Energiewende und in den Klimaschutz profitieren. Und wir müssen Generationengerechtigkeit wahren, indem wir den jungen Menschen eine lebenswerte Zukunft bieten, ohne den Älteren unverhältnismäßige Lasten aufzubürden.

Klimaschutz muss machbar, finanzierbar und für alle gerecht sein. Die bisherigen Beteiligungsprozesse haben gezeigt, wie wichtig Transparenz und Mitgestaltung sind. Online-Beteiligungen wurden breit angenommen, regionale Foren haben Stimmen aus allen Teilen des Landes eingefangen. Gerade in einem Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern ist diese Breite entscheidend, um die Akzeptanz für notwendige Veränderungen zu sichern.

Die Landesregierung wird nun, auf Grundlage der Verbände- und Öffentlichkeitsbeteiligung, den Gesetzentwurf überarbeiten und ihn noch in diesem Jahr dem Landtag vorlegen. Die eingegangenen Stellungnahmen sind unterschiedlich. Dabei findet das Zieljahr 2045 überwiegend Zustimmung, natürlich sind aber auch einige Verbände für ein ambitionierteres Ziel.

Klimaschutz ist aber nicht nur eine ökologische, sondern ebenso eine soziale und gesellschaftliche Aufgabe. Nicht zu vergessen ist dabei, dass wir neben dem Klimaschutz ebenso die Klimaanpassung verbessern müssen, um robuste Systeme in unserem Land aufzubauen und zu erhalten – sowohl in der Natur als auch bei Gebäuden, im sozialen Bereich, zum Schutz der Infrastruktur und auch zur Anpassung in der Land- und Forstwirtschaft.

Fest steht aber auch, dass präventiver Klimaschutz ein volkswirtschaftlicher Vorteil ist. Der Gesetzentwurf ist also in der Abstimmung und wird kurzfristig im Kabinett behandelt werden. Wir werden am Zieljahr 2045 festhalten.“

21. Wildwochen Usedom

Kulinarische Höhepunkte und Programm für die ganze Familie

Insel Usedom – Gestern eröffnete Forstminister Dr. Till Backhaus die 21. Usedomer Wildwochen im Forstamt Neu Pudagla im Seebad Ückeritz. Bis 9. November bieten unter anderem 24 Restaurants sowie zahlreiche Unternehmen und Institutionen ein umfangreiches Programm rund um die Themen Wald, Forstwirtschaft, Naturschutz, Jagd und Wildbret. Begleitet wird die Eröffnung von einem „Wilden Markt“, zu dem rund 1.000 Besucher aller Altersklassen erwartet werden. Zu den morgigen Höhepunkten gehören eine Jagdhunde-Vorführung (Pfostenschau), Bogenschießen, Hirschrufer und ein „wildes Quiz“.

Schon im Vorfeld bricht der Minister eine Lanze für das Naturprodukt Wildfleisch. „Es ist eine ausgesprochene Delikatesse. Die Wildtiere wachsen artgerecht auf und ernähren sich gesund am reich gedeckten Tisch von Mutter Natur. Im intakten Naturkreislauf gelangen auch keine schädlichen Fremdstoffe, zum Beispiel Medikamente, in das Fleisch. Wildtiere haben überwiegend Muskelfleisch. Aufgrund ihrer vielen Bewegung und ihrer eisenhaltigen Ernährung hat das Fleisch eine dunklere Farbe als das von Nutztieren. Wildbret ist deshalb von Natur aus mager und eiweißreich, leicht verdaulich sowie cholesterin- und kalorienarm. Es ist reich an Mineralstoffen und Spurenelementen. Es liefert die lebenswichtigen Omega-3-Fettsäuren. Kurze Wege zu den Bezugsquellen in der Region machen lange Lagerzeiten und Transportwege überflüssig. Das Fleisch kommt frisch beim Kunden an.

Wenn man bedenkt, dass jeder Bundesbürger im Jahr durchschnittlich rund 90 Kilogramm Fleisch und knapp 14 Kilogramm Fisch verbraucht, dann muten die jährlich rund ein Kilogramm Wildfleischverzehr pro Person doch bescheiden an. Es ist also noch deutlich Luft nach oben, was die Vermarktung von Wildbret angeht. Nicht zuletzt mit Veranstaltungen wie der 21. Usedomer Wildwoche wollen wir die Verbraucherinnen und Verbraucher davon überzeugen, mehr heimisches Wild und Fisch zu konsumieren.“

Aktuell sind in Mecklenburg-Vorpommern mehr als 15.300 Jägerinnen und Jäger aktiv. Sie bejagen eine Fläche von rund 2,3 Millionen Hektar. „Bevor das Wild auf den Tisch gelangt, bedarf es der ordnungsgemäßen Hege der Wildbestände und der damit verbundenen Biotoppflege. Das Erlegen von Wild ist nur eine von vielen Aufgaben im Jagdrevier. Es krönt jedoch das Weidwerk“, bemerkt Dr. Backhaus.

In ganz Mecklenburg-Vorpommern wurden im Jagdjahr 2024/25 rund 3.311 Tonnen Wildbret erzeugt. Zum Großteil handelt es sich mit rund 1.800 Tonnen um Schwarzwild, gefolgt von Reh- (747,6 Tonnen), Rot- (443,5 Tonnen) und Damwild (305,2 Tonnen). „Dieses Wildbret hat einen Wert von knapp sechs Millionen Euro. Das ist bereits ein nicht zu vernachlässigender Wert für die Wertschöpfung im ländlichen Raum“, sagt der Minister.

Die Wildwochen werden von der Interessengemeinschaft „Wildwochen auf Usedom“ organisiert. Dazu gehören u.a. Dr. Friedhelm Acksteiner, das Forstamt Neu Pudagla, der Jagdverband Ostvorpommern sowie Kurverwaltungen, Restaurants und Hotels auf Usedom.

Während der Wildwochen gibt es zahlreiche Veranstaltungen wie Kräuterwanderungen, Wald-Yoga und Outdoor-Nachmittage für die ganze Familie. Die teilnehmenden Restaurants locken mit einer speziellen Wildkarte. Zu den Höhepunkten gehören das Wild Fashion Dinner am 25. Oktober, ab 18 Uhr im Forsthaus Damerow in Koserow sowie zum Abschluss die Wildgala am 8. November im Restaurant Alexander im Seebad Kölpinsee.