Wiedervernässung der Lüttwisch

Dargun – Am Montag, den 9. August 2021, um 14 Uhr, wird Umweltminister Dr. Till Backhaus im Forstamt Dargun/Revier Fürstenhof (Anfahrtsskizze im Anhang) den Startschuss für die Wiedervernässung des Moores Lüttwisch geben. Finanziert wird das Projekt von der Shopping- und Vergleichsplattform idealo Internet GmbH im Rahmen des Öko-Sponsorings mit 500.000 Euro.

Die damit erreichte Emissionsminderung beträgt rund 12.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid (berechnet auf 50 Jahre). Das entspricht der jährlichen Emission von rund 1.000 Bundesbürgern und Bundesbürgerinnen.

„Moore sind die effektivsten Kohlenstoffspeicher aller Landlebensräume und völlig unterschätzte Klimaschützer“, betonte Backhaus im Vorfeld. Wie viele andere deutsche Moore sei das etwa 22 ha große Moor nordwestlich Lüttwisch nahe Dargun in der Vergangenheit allerdings trockengelegt worden, um darauf Landwirtschaft betreiben zu können. „Durch die Wiedervernässung wird es in einen naturnahen Zustand zurückversetzt und kann seine Speicherfunktionen wieder übernehmen“, sagte er weiter.

Folgt man Rechnungen des Umweltbundesamtes, so Backhaus, können damit zudem Schadenskosten – die entstehen würden, wenn diese Emissionen ungehindert in die Atmosphäre gelangen – von zwei Millionen Euro verhindert werden.

Das Unternehmen ideal nutzt diese Einsparung, um die Emissionen aller Mitarbeiter eines Jahres auszugleichen und nennt dies „Überlebensversicherung“. Das Unternehmen will so seiner Verantwortung gerecht werden und seiner Belegschaft eine lebenswerte Zukunft ermöglichen.

„Ich finde das eine großartige Idee und hoffe, dass andere Unternehmen diesem Beispiel folgen. Denn um gestörte Biotope weltweit und die damit verbundenen positiven Effekte auf die Gesellschaft dauerhaft wiederherzustellen, werden künftig Investitionen von bis zu 18 Billionen Euro notwendig. Diese Summe kann nicht allein durch die öffentliche Hand aufgebracht werden, sondern verlangt nach privaten Investitionen Der zu erwartende Mehrwert an Ökosystemleistungen liegt bei knapp 8 Billionen Euro pro Jahr. Das heißt, nach zwei Jahren hätte sich die Investition bereits amortisiert“, unterstrich Backhaus.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat bereits vor mehr als 10 Jahren damit begonnen, für diese Art der Inwertsetzung Instrumente zu entwickeln: die Waldaktie (2008), die MoorFutures (2011) und der Streuobstgenussschein (2015).

„Nun wollen wir unsere Aktivitäten weiter ausbauen und haben dazu in meinem Ressort eine eigene Geschäftsstelle Öko-Wertpapiere eingerichtet“, verkündete der Minister. Mittels attraktiver Investitionsinstrumente sollen perspektivisch auch andere Biotope, wie zum Beispiel Hecken oder Totholzinseln, gepflanzt, gerettet und erhalten werden.

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