Förderung aus ELER-Programm

Schwerin – Der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Loitz, die Herrichtung einer Grünfläche an der Lauterbacher Straße in Putbus und die Sanierung des Orgelmuseums in Malchow werden nach dem 9. Projektauswahllauf des europäischen Programms „Ländliche Entwicklung“ im Bereich „Nachhaltige Entwicklung kleinstädtisch geprägter Gemeinden im ländlichen Raum“ (LEFDRL M-V) gefördert. Damit neigt sich das Programm, das seit 2014 läuft, dem Ende entgegen.

„Die Förderung in diesem Programm zielt darauf ab, die Lebensqualität ländlicher Räume durch die Aufwertung des Umfeldes zu verbessern. Dabei stand im Förderbereich 1, das das für Bau zuständige Ministerium verantwortet, die Sicherung der Daseinsvorsorge durch die Anpassung der sozialen Infrastrukturen im Vordergrund“, so Bauminister Christian Pegel. Insgesamt seien 67 Förderanträge eingegangen. „In diesem Programm haben wir kleine Städte des Landes mit insgesamt rund 63 Millionen Euro unterstützen können“, so Pegel.

Die zur Förderung ausgewählten Projekte des gesamten Programms verteilen sich wie folgt auf die Landkreise: Vorpommern-Rügen 3, Vorpommern-Greifswald 7, Mecklenburgische Seenplatte 23, Rostock 8, Ludwigslust-Parchim 19, Nordwestmecklenburg 4. Bewilligt wurden bislang 53 Projekte.

Neues Wahrzeichen für Warnemünde

Warnemünde – Als „neues, landesweites Wahrzeichen mit überregionaler Strahlkraft“ bezeichnet Sportministerin Stefanie Drese den Neubau der Sportschule Warnemünde in Trägerschaft des Landessportbundes (LSB). Am heutigen Freitag fand das Richtfest für die Sportschule mit Sport- und Bootshalle auf dem attraktiven Standort Mittelmole in Warnemünde statt.

„Die Sportschule wird mit ihrem modernen Seminarzentrum beste Möglichkeiten für die Aus- und Fortbildung des LSB bieten“, zeigte sich Drese überzeugt. Nach Fertigstellung finden die Fachverbände und Sportvereine professionelle Bedingungen für Tagungen, Seminare, Trainingslehrgänge und Wettkämpfe vor, so die Ministerin. Die Sportschule werde zudem weiterhin eine Unterkunft für Sportler, Trainer und Betreuer sein.

Der Neubau der LSB-Sportschule ersetzt die alte, sowohl in ihrer Funktion, als auch im Erscheinungsbild erheblich beeinträchtigte Sportschule an der gleichen Stelle in Rostock-Warnemünde. Neben dem Hauptgebäude der neuen Sportschule entstehen ein Kraftraum und eine Sporthalle. Die Bootshalle und Trockenräume bieten zukünftig für den Bundesstützpunkt Segeln die erforderlichen Bedingungen.

Die Gesamtkosten belaufen sich nach Baukostensteigerungen auf gut 27 Millionen Euro. Der Landtag hatte im vergangenen Jahr entschieden, dem Landessportbund insbesondere durch die gegenwärtig steigenden Baupreise in Deutschland und im internationalen Wirtschaftsraum zusätzliche 6,5 Mio. Euro bereitzustellen, um die Fertigstellung des Projekts nicht zu gefährden.

Neben der Förderung durch das Sportministerium stellt das Land Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung. Auch der Bund beteiligt sich am Bauvorhaben für den Teil des Bundesstützpunktes Segeln.

Drese: „Auf die neue, attraktive Sportschule mit ihren vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten können sich die Vereine und Mitglieder des Landessportbundes freuen.“

Danish Crown schließt Standort

Boizenburg – Mit großem Bedauern hat Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus die Nachricht aufgenommen, dass Danish Crown seine Produktionskapazitäten in Deutschland reduziert und den Zerlegebetrieb am Standort Boizenburg aufgibt.

„Das ich aus den Medien und zum Auftakt der Grünen Woche von dieser Unternehmensentscheidung erfahre, ist für mich ein besonders unglücklicher Umstand, aber ich denke in erster Linie an die rund 200 Beschäftigen, die nun zunächst vor einer ungewissen Zukunft stehen.

Ich bin aber felsenfest davon überzeugt, dass diese gut ausgebildeten Menschen schnell wieder in Lohn und Brot kommen. Aus berufenem Munde weiß ich, dass andere Betriebe hier im Land ihre Personalbüros bereits in die Spur geschickt haben, um diesen Fachkräften eine Perspektive anzubieten, denn die werden überall händeringend gesucht“, sagte Minister Backhaus am Rande der Grünen Woche in Berlin.

Die Schließung in Boizenburg ist laut Backhaus auf die dramatische Entwicklung im Schweinebereich zurückzuführen. Die Bestände in Deutschland und auch in MV sind allein im vergangenen Jahr um 10 Prozent zurückgegangen und eine Trendwende sei nicht in Sicht. Das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz sowie die vielen ungeklärten Fragen zur Förderung von Stallumbauten lasse viele Schweinehalter an der Zukunft der Schweinehaltung zweifeln und aufgeben.

„Ich habe Bundesagrarminister Cem Özdemir bei einem persönlichen Gepräch im Dezember nochmals auf die Folgen dieser Politik hingewiesen. Ich werde heute Abend die Gelegenheit nutzen und auf dem Empfang der Landesregierung M-V auf der IGW, zu dem sich der Bundesminister auch angesagt hat, erneut das Gespräch suchen“, sagte der Minister weiter.

Er betonte, dass am Standort Boizenburg fast ausschließlich dänisches Fleisch zerlegt wurde, das wieder nach Dänemark zurückgeschickt und dann am internationalen Markt, vor allem in Asien (Japan, Korea), vermarktet wurde. Die wirtschaftlichen Auswirkungen für die Veredlungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern seien daher in diesem speziellen Fall nicht ganz so gravierend, wie man annehmen könnte.

Insgesamt werde deutlich, dass der wirtschaftliche Vorteil für Dänemark am Standort Deutschland zu agieren, nicht mehr so erfolgsversprechend ist, da sich die Löhne in beiden Ländern inzwischen deutlich angenähert haben. Außerdem seien sinkende Tierbestände und Schlachtzahlen auch in Dänemark ein Problem.

Förderung für Kartlower Schalmeienverein

Kruckow – Der Parlamentarische Staatssekretär für Vorpommern und das östliche Mecklenburg Heiko Miraß hat heute in Kruckow einen Zuwendungsbescheid an den Vorsitzenden des Kartlower Schalmeien e.V. Jens Zander für die Anschaffung einer Doppel-Alt-Schalmei und einer Doppeloktav-Bariton-Schalmei in Höhe von 3.976,90 Euro übergeben. Weitere 2.385,10 Euro werden als Eigenmittel aufgebracht.

„Ich freue mich sehr, dass wir mit dem Fonds für Vorpommern und das östliche Mecklenburg ganz unbürokratisch die engagierte und kreative Arbeit vieler Menschen im östlichen Landesteil unterstützen können“, sagte Miraß bei der Übergabe.

Die mit dem Fonds einhergehenden Impulse für die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Stärkung der regionalen Identität haben den östlichen Landesteil in den vergangenen Jahren noch attraktiver gemacht.

Es sei gerade auf dem platten Land so wichtig, die Kultur, das Ehrenamt zu unterstützen, „denn da, wo die Menschen ihren Lebensmittelpunkt haben, da gehört natürlich auch Kultur und Frohsinn hin.

Das ist eine wichtige Komponente für ein abwechslungsreiches und freudvolles Leben auf dem Land. Besonders freue ich mich für den Vereinsvorsitzenden Jens Zander, der immer für seinen Schalmeienverein da ist und sich hingebungsvoll um so vieles kümmert.

Das hat größte Anerkennung verdient. Und die hat Jens Zander erst kürzlich sogar vom Staatsoberhaupt bekommen. Bundespräsident Frank Walter Steinmeier hatte ihn zu seinem Neujahrsempfang eingeladen. Herzlichen Dank, lieber Herr Zander.“

Qualität erhöhen statt Lehrkräfte abwerben

Oldenburg: Statt Konkurrenz der Länder um Lehrkräfte lieber Qualitätswettbewerb

Schwerin – Bildungsministerin Simone Oldenburg hat den Vorstoß des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder kritisiert, kurzfristig aus anderen Bundesländern Lehrkräfte abzuwerben und nach Bayern zu locken.

„Es ist unredlich, dass Bayern eine Abwerbeoffensive ankündigt“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

„Wenn das so kommt, verabschiedet sich das Land aus dem Konsens der Kultusministerkonferenz. Die Vereinbarung gilt weiterhin, dass gezielte Werbe- und Informationsmaßnahmen in einem anderen Land nur im Einverständnis mit dem jeweiligen anderen Land durchgeführt werden. Bis jetzt hat uns Herr Söder nicht gefragt und sollte er es tun, erhält er stehenden Fußes eine Absage“, betonte Oldenburg.

Gerade erst im vergangenen September hatte die Amtschefkonferenz der Kultusministerkonferenz einmütig bekräftigt, dass die „Stralsunder Beschlüsse“ weiterhin gelten, wonach sich die Länder untereinander offensiv keine Lehrkräfte abwerben.

„Statt in den Wettkampf zu gehen, müssen wir auf Qualität setzen“, führte die Ministerin weiter aus. „Neben unserer erfolgreichen Lehrerwerbekampagne verbessern wir schrittweise die Rahmenbedingungen für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte, um sie an unsere Schulen zu bringen und dort zu halten. Wir wollen Stellenbesetzungsverfahren schneller, sicherer und verlässlicher machen. Wir entbürokratisieren. Wir machen transparent.

Wir stellen eine hohe Bildungsqualität auch dann sicher, wenn es sich nicht um grundständig ausgebildete Lehrkräfte handelt“, erläuterte Oldenburg. „Mit dem ‚Bildungspakt für Gute Schule 2030‛ gehen wir im respektvollen Austausch und auf Augenhöhe mit den Partnerinnen und Partnern – und das ist bundesweit einmalig – gemeinsam den Weg, den Lehrerberuf in unserem Bundesland attraktiver zu machen.“

ErzieherInnen-Ausbildung ist förderfähig

Oldenburg: Bildungsministerium setzt sich für gesetzliche Änderung ein, damit noch mehr Auszubildende profitieren

Schwerin – Die zweijährige, vollzeitschulische Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher an einer Fachschule ist grundsätzlich sowohl nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) als auch nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG) förderfähig. Je nach Art der Förderung bestehen unterschiedliche Voraussetzungen für die Bewilligung.

In der Aufstiegsförderung nach dem AFBG gelten gesetzliche Regelungen. Eine Förderung nach dem AFBG kann ausschließlich für Unterrichtsstunden, nicht jedoch für Praxiszeiten bewilligt werden.

Mit der BAföG-Förderung hingegen sind uneingeschränkt neben den Ferienzeiten und den Prüfungsphasen ebenso die Praxiszeiten förderfähig.

Für die Schülerinnen und Schüler ist derzeit demnach die Wahl der Antragsstellung entscheidend darüber, ob sie eine Förderung erhalten und wenn ja, für welchen Bereich ihrer Ausbildung.

„Die Förderungsunterschiede nach beiden Leistungsgesetzen bei den Fachschülerinnen und -schülern für die gleiche Aus- bzw. Fortbildung können nur durch bundesgesetzliche Neuregelungen beseitigt werden. Wir setzen uns dafür ein, dass es hier schnellstmöglich eine Anpassung gibt, damit noch mehr Schülerinnen und Schüler von einer Förderung profitieren können“, so Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Die Unterrichtswochen werden durch die jeweils besuchte Schule nachgewiesen und vom Amt für Ausbildungsförderung bewertet. Entscheidend ist hier, dass Unterrichtswochen nur dann als solche bewertet werden, wenn in diesen Wochen an vier Werktagen mindestens 25 Unterrichtsstunden stattfinden.

M-V: Neue Schulabschlussverordnung

Oldenburg: Leistungsbereitschaft von Schülerinnen und Schülern wird anerkannt

Schwerin – Mit der neuen Schulabschlussverordnung für die Mittlere Reife wird künftig noch mehr Schülerinnen und Schülern im Land die Möglichkeit gegeben, sich der Mittleren Reife-Prüfung zu stellen – unabhängig davon, ob sie zum Beispiel an einer allgemein bildenden Schule, einer Volkshochschule oder als Nichtschülerin bzw. als Nichtschüler an der Mittleren Reife-Prüfung teilnehmen wollen.

Die Uneinheitlichkeit machte es den Personen komplizierter, den Abschluss der Mittleren Reife außerhalb der allgemein bildenden Schule zu absolvieren. Bislang fünf Verordnungen werden zu einer zusammengeführt, wodurch das Bildungsministerium klare Regeln, Struktur und standardisierte Verfahren schafft. Das Leistungsniveau des Abschlusses wird mit der neuen Verordnung nicht verändert.

Nach geltenden Bestimmungen der Kultusministerkonferenz (KMK) sind die Anforderungen zum Bestehen der Mittleren Reife-Prüfung in Mecklenburg-Vorpommern vergleichbar mit denen anderer Bundesländer.

„Der Abschluss der Mittleren Reife bleibt in seiner Wertigkeit unverändert. Die Ansprüche an die Jugendlichen werden nicht gesenkt. Diese Aussagen missachten die umfassenden und schwierigen Leistungen, die die Jugendlichen auch in der Prüfung absolvieren“, so Bildungsministerin Simone Oldenburg. Sie weist damit die Aussagen der AfD-Landtagsfraktion, mit der neuen Schulabschlussverordnung würde auf Qualität verzichtet werden, entschieden zurück.

„Das Gegenteil ist hier der Fall. Mit den neuen Regelungen fördern und honorieren wir die Leistungsbereitschaft von Schülerinnen und Schülern. Hierbei handelt es sich um eine Aufwertung von hervorragenden Leistungen“, so Oldenburg weiter.

Besonders gute Leistungen im Abschlussjahrgang werden im Rahmen der neuen Verordnung insofern belohnt, als dass unter eng gefassten Bedingungen eine von drei schriftlichen Prüfungen entfallen kann. Außerdem vereinfachen sich die Berechnungen zur Feststellung des Gesamtprüfungsergebnisses, da die Jahresarbeit nicht mehr Bestandteil der Prüfungsgestaltung sein wird.

Schülerinnen und Schüler, die ein hervorragendes Prüfungsergebnis erreichen, werden außerdem zukünftig besonders gewürdigt, indem ein „Qualifizierter Abschluss der Mittleren Reife“ für all jene eingeführt wird, deren Gesamtergebnis den Durchschnitt von 1,4 und besser beträgt.

Die neue Schulabschlussverordnung tritt mit Beginn des zweiten Schulhalbjahres 2022/2023 in Kraft.

Backhaus eröffnet MV-Halle auf der IGW in Berlin

Berlin – Auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin wirbt das Land Mecklenburg-Vorpommern seit heute mit rund 1.800 weiteren Ausstellern aus über 70 Ländern mit mehr als 100.000 Produkten um die Gunst des Publikums. Um 10 Uhr eröffnete Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus die Länderhalle (6.2a), in der sich 60 Aussteller aus allen sechs Landkreisen präsentieren.

Das sei nach zweijähriger Corona-Zwangspause ein anständiger Start zurück in eine neue Normalität, sagte er im Vorfeld der Eröffnung. Darüber hinaus betonte er die Bedeutung der ländlichen Räume und der Landwirtschaft.

„Der ländliche Raum sichert nicht nur einen Großteil unserer regionalen Lebensmittelversorgung, sondern trägt auch zur wirtschaftlichen Stärke bei. Lebensmittel in Deutschland sind durch den Krieg in der Ukraine deutlich teurer geworden. Zum Glück braucht in Deutschland niemand zu hungern. Die weltweiten Hungersnöte machen mir allerdings große Sorgen. Klimaschutz , Sicherung der Artenvielfalt , sauberes Wasser und eine gesunde Ernährung , sind deshalb die Eckpfeiler meiner Politik.

in MV ist die Land- und Ernährungswirtschaft ein zentraler Wirtschaftszweig. Sie steht für verantwortliches Handeln und innovative Ideen – auch in Krisenzeiten. Ich hoffe deshalb sehr, dass die Messegäste in diesem Jahr etwas bewusster durch die Hallen gehen und ebenfalls zu dem Schluss kommen, dass die Branche insbesondere in den vergangenen Monaten eine großartige Leistung erbracht hat.

Trotz Rohstoffmangel, Engpässen, allgemeiner Verteuerung, u.a. bei der Energie, sowie Lieferkettenprobleme waren die Regale immer gefüllt und nirgendwo herrschte ein grundsätzlicher Mangel. Zudem engagieren sich die Betriebe verstärkt für den Klima, Umwelt- und Naturschutz. Das belegen jedenfalls die vorläufigen Antragszahlen für die Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen für die kommenden fünf Jahre ab2023.

Demnach unterliegt mehr als jeder 3. Hektar im Land besonderen Maßnahmen für den Arten-, Klimaschutz und Gewässerschutz. Besonders gefragt sind die extensive Dauergrünlandbewirtschaftung, der ökologische Landbau, aber auch die moorschonende Stauhaltung, die wir neu entwickelt haben“, betonte Minister Backhaus. Allein für diese neue Maßnahme gebe es Anträge im Umfang von 16.000 Hektar. Das zeigt, dass sich die Landwirte ihrer Verantwortung stellen, wenn sie für besondere Anstrengungen auch besonders entlohnt werden.“

Auf seinem obligatorischen Rundgang durch die MV-Halle möchte der Minister mit vielen Ausstellern ins Gespräch kommen. Er zeigte sich aber schon jetzt davon überzeugt, dass die MV-Halle auch in diesem Jahr zu den Publikumsmagneten der Messe gehören werde.

Die Gäste dürften sich auf bekannte und neue Köstlichkeiten freuen: Neben Wildprodukten, Fisch sowie Wurst- und Bierspezialitäten profilierter Unternehmen, gebe es auch eine Bandbreite kleinerer Anbieter, die zum ersten Mal auf der Grünen Woche mit dabei sind, darunter eine Schokoladenmanufaktur aus Greifswald und eine Bäckerei und Konditorei aus Plau.

Backhaus ist sich sicher: „Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen und niemandem sollte es egal sein, was auf seinem Teller liegt. Ich begrüße es deshalb, dass die Art und Weise, wie unsere Lebensmittel produziert werden, mehr und mehr zu einem zentralen gesellschaftlichen Thema werde. Mit Blick auf die angekündigten Demonstrationen unter dem Slogan „Wir haben es satt!“ am kommenden Samstag am Brandenburger Tor plädierte er aber für mehr Sachlichkeit in der Debatte, zum Beispiel, wenn es um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, den Fleischkonsum oder die Tierhaltung der Zukunft geht.

Wer glaubt, es gebe nur Schwarz oder Weiß, der verkennt die Realität und wird das Höfesterben am Ende befeuern und nicht aufhalten. Wenn wir uns in ideologisch geführten Debatten verstricken und sich die dramatische Lage der Veredlungswirtschaft nicht bald bessert, brauchen wir uns bald für gar nichts mehr einsetzen. Es gibt dann einfach keinen Tierbestand mehr, da die Landwirte aufgeben müssen. Wurden in MV 1990 noch 1,1 Mio. Rinder im Land gehalten, sind wir heute bei rund 450.000 Rindern.

Die Entwicklung in der Schweinehaltung ist durch die stark gesunkenen Fleischpreise und die Afrikanische Schweinepest ebenfalls von einem drastischen Bestandsrückgang gekennzeichnet.  Insgesamt rund 569.000 Schweine waren es 2022. Das sind etwa 131.000 Tiere weniger – oder 18,6 Prozent – als im Jahr zuvor. 2021 standen noch ca. 700.000 Schweine im Nordosten in den Ställen.“

Das Ernährungsgewerbe MV exportierte im Jahr 2022 Waren im Wert von 989 Millionen Euro – das waren rund 14,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Beschäftigungsentwicklung war im genannten Zeitraum leicht ansteigend. Insgesamt sind im verarbeitenden Gewerbe des Landes über 50.200 Menschen beschäftigt (statistisch erfasst werden nur Personen in Unternehmen > 50 Mitarbeitende).

Auf der Internationalen Grünen Woche wird Agrarminister Backhaus u.a. Gespräche mit Bundesministern, Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, MinisterInnen anderer Bundesländer sowie dem Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter, dem Deutschen Jagdverband und dem Bund Ökologischer Lebensmittelwirtschaft führen.

Lehrkräfte werden schneller eingestellt

„Bildungspakt für Gute Schule 2030“ wird weiter umgesetzt

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern sollen vom 1. Februar 2023 an Lehrkräfte und unterstützende pädagogische Fachkräfte (upF) schneller an Schulen eingestellt werden. Darauf haben sich die Partnerinnen und Partner des „Bildungspaktes für Gute Schule 2030“ in ihrer jüngsten Verhandlungsrunde geeinigt. Das Bewerbungs- und Einstellungsverfahren wird gestrafft und beschleunigt, damit freie Stellen schneller besetzt werden können. Vom Z

eitpunkt der Bewerbung bis zum Arbeitsvertrag ist ein Zeitraum von sechs Wochen vorgesehen. Damit verkürzt das Land die Verfahrensdauer um mehr als die Hälfte. Das Land unterstützt Schulleitungen zudem mit einer praktikablen Handreichung, die ein ordnungsgemäßes und rechtssicheres Verfahren gewährleisten soll.

„Wir brauchen Lehrerinnen und Lehrer in den Klassen, die gut ausgebildet sind und guten Unterricht für die Mädchen und Jungen gestalten. Lehrkräfte und unterstützende pädagogische Fachkräfte sind Goldstaub. Deshalb müssen wir im bundesweiten Wettbewerb die Nase vorn haben. Wir setzen alles daran, Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte schneller zu gewinnen und an unseren Schulen zu halten.

Ich danke den Partnerinnen und Partnern des Bildungspaktes für die konstruktiven Verhandlungen. Mit den Änderungen kann das Land zügiger freie Stellen besetzen und Bewerberinnen und Bewerber erhalten schneller eine Stelle. Das hilft beiden Seiten“, betonte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

„Für uns, die GEW MV, sind zwei Aspekte besonders wichtig, die wir hervorheben wollen: Mit den Veränderungen für die Einstellung von Lehrer:innen im Seiteneinstieg stellen wir eine hohe Bildungsqualität auch dann sicher, wenn es sich nicht um grundständig ausgebildete Lehrkräfte handelt. Insbesondere vor dem Hintergrund der wachsenden Zahl von Seiteneinsteiger:innen muss der Zugang in die Schulen transparent und nachvollziehbar geregelt sein.

Wir wollen damit auch sicherstellen, dass die Lehrkräfte im Seiteneinstieg auch die Voraussetzungen erfüllen, die es braucht, um durch die berufsbegleitende Qualifikation den Weg in den regulären Beruf zu gehen. Der zweite, uns wichtige Aspekt ist der Bildungspakt selbst, der sich nun, nach einem Jahr auch in der rot-roten Landesregierung als stabil und verlässlich erweist. Dafür danken wir allen Partner:innen.

Die GEW hat im Jahr 2019 mit ihrer resPEKt-Kampagne und knapp 80 Punkten, die sich für eine gute Schule 2030 ändern müssen, dafür den Anstoß gegeben. Darunter waren so ‚altbekannte‛ Forderungen wie die Pflichtstundensenkung genauso wie die heute vorgestellten Verbesserungen für das Einstellungsverfahren. Alle Themen finden an diesem Verhandlungstisch im respektvollen Austausch auf Augenhöhe nach und nach ihren Raum.

Bundesweit ist dies einmalig! Wir sind davon überzeugt, dass dieses Miteinander der richtige Weg ist, um nachhaltige Verbesserungen in der Bildung zu erreichen. Das bedeutet ausdrücklich nicht, dass sich alle Partner:innen immer einig sind. Auch Kritik muss nach wie vor möglich sein und ausgehalten werden“, so die GEW-Landesvorsitzende Annett Lindner.

„Wichtig wird sein, dass wir viele Lehrkräfte durch schnelle und sichere Stellenbesetzungsverfahren in die Schulen bekommen. Deshalb geht es jetzt darum, die vorliegende Handreichung mit Leben zu füllen. Uns war es wichtig, dass bereits für September eine Evaluierung vereinbart wurde. Dann kann bei Bedarf schnell nachgesteuert werden“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des dbb MV und Landesvorsitzender des VBE MV, Michael Blanck.

„Mit der neuen Handreichung zum Einstellungsverfahren verbindet der BvLB die Erwartung, dass das bisher schon zügige Einstellungsverfahren an Beruflichen Schulen für Lehrkräfte auch in anderen Schularten umgesetzt werden kann. Gleichzeitig hoffen wir, dass sie zu einer besseren Steuerung der Bewerber innerhalb des Landes MV führt.

Wir wünschen uns, dass mit dem neuen Einstellungsverfahren mehr Lehrkräfte an Schulen ankommen, damit die Unterrichtsversorgung verbessert wird und sich die enorm hohe Belastung für die Lehrkräfte insgesamt verringert“, sagte der Landesvorsitzende des BvLB, Hans-Joachim Prakesch.

Mit dem „Bildungspakt für Gute Schule 2030“ gehen die Landesregierung, Gewerkschaften und Verbände gemeinsam neue Wege bei der Lehrergewinnung. Das Bildungsministerium, der Deutsche Gewerkschaftsbund Nord (DGB Nord), die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft MV (GEW MV) und der Deutsche Beamtenbund MV (dbb MV) mit dem Verband Bildung und Erziehung MV (VBE MV), dem Philologenverband MV und dem Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung, Landesverband MV (BvLB MV), haben sich darauf verständigt, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, ausreichend Lehrkräfte für die Schulen in Mecklenburg-Vorpommern zu finden, zu halten und auszubilden.

Ergebnisse der Verhandlungen im Überblick:

  • genaue und eindeutige Beschreibung des Bewerbungs- und Einstellungsverfahrens
  • präzise Festlegung der zeitlichen Abläufe des Verfahrens
  • klar definierte Gruppenzuordnung der Bewerberinnen und Bewerber für die Auswahl
  • Festschreibung der praxisorientierten Grundsätze für die Bewerbung und Auswahl von Personen mit ausländischer Qualifikation als Lehrkraft
  • Bei Ausschreibungen zum 1. August oder 1. Februar eines jeden Jahres kann den Lehrkräften, die nicht ausgewählt worden, jedoch grundsätzlich geeignet sind, eine andere Stelle ohne weitere Ausschreibung angeboten werden.
  • Als unterstützende pädagogische Fachkräfte können auch Personen mit staatlich anerkannten Ausbildungsabschlüssen, die nicht im Kindertagesförderungsgesetz genannt sind, und pädagogisch geeignet sind, eingestellt werden.
  • Fortbildungsveranstaltungen für Schulleitungen, bevor die Regelungen in der Handreichung angewendet werden
  • Inkrafttreten in Form eines Erlasses zum 1. Februar 2023

Grundlegende Pflegereform notwendig

Drese: Steigende Eigenanteile verdeutlichen Notwendigkeit einer grundlegenden Pflegereform

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese spricht sich dafür aus, die Eigenanteile von Pflegebedürftigen in der stationären Pflege zu deckeln. „Der Eigenanteil muss derjenige sein, der fest und starr ist. Und der Teil, der über die Pflegekassen und Steuerzuschüsse kommt, muss dynamisch sein. Nur so werden Pflegebedürftige und ihre Angehörige dauerhaft entlastet und können die ständig steigenden Kosten in der vollstationären Pflege aufgefangen werden“, sagte Drese in Reaktion auf die erneut deutlich gestiegene finanzielle Belastung von Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner.

Nach Angaben des Verbandes der Ersatzkassen stiegen die zu zahlenden Eigenanteile der Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen innerhalb der letzten zwölf Monate im Bundesdurchschnitt um 13 Prozent, in Mecklenburg-Vorpommern sogar um knapp 27 Prozent.

Der deutliche Anstieg in MV ist nach Ansicht von Drese vor allem auf die höheren Gehälter von Pflegebeschäftigten durch die seit dem 1. September 2022 geltende Tariftreueregelung zurückzuführen. Ein weiterer Grund sei die sukzessive Erhöhung der Pflegemindestlöhne. „Die überdurchschnittliche Steigerung zeigt damit auch, wie niedrig die Entlohnung in vielen Pflegereinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern war“, verdeutlichte die Ministerin.

„Die höhere Entlohnung für das Pflegepersonal ist deshalb absolut gerechtfertigt und begrüßenswert“, so Drese. „Im bestehenden System führt sie aber dazu, dass die Eigenanteile der Pflegebedürftigen exorbitant steigen. Dieser Mechanismus muss durch eine umfassende Pflegereform durchbrochen werden“, sagte Drese.

Die Ministerin erwartet von der eingesetzten Bund-Länder-Arbeitsgruppe in diesem Jahr belastbare Vorschläge, um die Eigenanteile in der stationären Pflege zu begrenzen und planbar zu machen. Auch ein Gesetzentwurf zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung müsse in diesem Jahr vorgelegt werden, so die Ministerin.

Die eingeleiteten Maßnahmen, wie die gestaffelten Zuschüsse zu den pflegebedingten Aufwendungen in vollstationären Einrichtungen oder die höheren Steuerzuschüsse sind wichtige Schritte in die richtige Richtung. „Sie reichen aber bei weitem nicht aus, um den vielfältigen Herausforderungen zu begegnen“, verdeutlichte Drese.

„Angesichts des demografischen Wandels wird die Zahl der Pflegebedürftigen in den nächsten zehn Jahren weiter rasant steigen. Für eine gute, zukunftsfeste Pflege brauchen wir deshalb eine Reform der Pflegeversicherung und eine ehrliche Diskussion über die Finanzierung aller notwendigen Maßnahmen“, so Drese.

Wertholz-Submission des Landes am 26.01.2023

Malchin – Am 26. Januar findet in Malchin die diesjährige Wertholz-Submission des Landes Mecklenburg-Vorpommern statt. Bereits seit 1992 führt die Landesforstverwaltung jährlich diesen Wertholztermin durch, bei dem die besten Holzqualitäten unseres Landes meistbietend verkauft werden. Nach 28 Jahren als Versteigerung wird der Termin seit dem Jahr 2020 als Submission (Verkauf nach schriftlichem Meistgebot) ausgerichtet.

Das diesjährige Angebot umfasst insgesamt 531 Festmeter Laubwertholz von 12 verschiedenen Baumarten, davon stammen 104 Festmeter aus Kommunal- und Privatforsten des Landes. Den Hauptanteil des Holzes stellt mit 401 Festmeter erneut die Baumart Eiche.

Aber auch Esche, Buche, Ahorn, Erle und Vogelkirsche sind mit teils nennenswerten Mengen vertreten. Neben der Landesforstanstalt als Hauptan-bietender sowie zwei Bundesforstbetrieben beteiligen sich auch acht kommunale und private Waldbesitzende des Landes mit Werthölzern am diesjährigen Meistge-botstermin. Unter ihnen befinden sich die Städte Rostock und Greifswald.

„Die Spitzenpreise vieler Baumarten können sich auch bundesweit sehen lassen. Beim letztjährigen Wertholz­termin konnten die beteiligten Waldbesitzenden unseres Landes einen Erlös von insgesamt ca. 527.000 Euro erzielen. Ich würde mich freuen, wenn sich künftig noch mehr Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer unseres Landes an der Wertholz-Submission beteiligen“ so Forstminister Dr. Till Backhaus.

Die auf der Submission angebotenen Hölzer werden aufgrund der guten Qualitäten überwiegend in der Furnier- und Möbelindustrie Verwendung finden. Die Kaufinteressierten erwartet ein vielfältiges Angebot, welches zentral auf dem Wertholzplatz Nossentiner Heide lagert und seit dem 02. Januar 2023 besichtigt werden kann.

Der Submissionskatalog wurde an Kaufinteressierte aus dem gesamten Bundesgebiet und dem Ausland gesandt und steht zudem auf der Homepage der Landesforstanstalt unter www.wald-mv.de als Download zur Verfügung.

Die Öffnung der schriftlichen Gebote erfolgt am 26.01.2023 ab 09.00 Uhr in der Zentrale der Landes­forstanstalt. Bei einer beabsichtigten Teilnahme von Anbietenden bzw. Kaufinteressierten bittet die Submissionsleitung um eine vorherige Information (Tel. 03994 / 235 210).

Die Ergebnisse der Submission werden ab 27.01. vom Ministerium bekanntgegeben.

TUI bietet mehr Urlaubserlebnisse in M-V

Schwerin – Gute Nachrichten zu Jahresbeginn: TUI, Deutschlands führender Reiseveranstalter, weitet sein Engagement in Mecklenburg-Vorpommern aus und eröffnet das erste TUI Suneo Hotel in Deutschland. Dazu wurde das TUI Suneo Kinderresort Usedom in Trassenheide im Stil der Marke weiterentwickelt. Eigentümer bleibt der Partner Seetelhotels.

Damit ist Mecklenburg-Vorpommern das Bundesland mit dem größten Angebot an TUI-Markenhotels. Dazu Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit: „Einer der international führenden Tourismuskonzerne baut sein langjähriges Engagement in unserem Bundesland weiter aus. Das spricht für den Wirtschafts- und Tourismusstandort Mecklenburg-Vorpommern.

Mit der Etablierung der frischen Marke auf Usedom wird ein abwechslungsreiches Angebot insbesondere für Familien weiter ausgebaut. Die Insel wird vor allem auch für Gäste mit Kindern noch attraktiver. Um im touristischen Wettbewerb mit anderen Bundesländern mithalten zu können, benötigt das Land vielfältige Angebote für unsere Gäste. Nicht Masse, sondern Klasse ist dabei die Devise im Tourismus.

Der weitere Ausbau des Qualitätstourismus hat große Bedeutung genauso wie die Schaffung nachhaltiger touristischer Angebote und Strukturen in Mecklenburg-Vorpommern. Das ist die Grundlage für die Steigerung der Wertschöpfung und für die zukünftige touristische Entwicklung des Landes“, betonte Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit.

 „Von den TUI-Gästen, die in Deutschland Urlaub machen, wählt ein Drittel Mecklenburg-Vorpommern als Reiseziel. Das zeigt die hohe Attraktivität des Reiselandes Mecklenburg-Vorpommern, der Urlaubsorte im Land, der Ausflugsziele, der Gastfreundschaft.

Wir bauen unsere Präsenz an der Ostsee weiter aus – jetzt mit dem neuen TUI Suneo – und sind dann mit unseren Hotelmarken und Konzepten Robinson, TUI Blue, TUI Kids Club und TUI Suneo in Mecklenburg-Vorpommern vertreten. Ein Wachstumssegment international und in Deutschland sind Aktivitäten und Ausflüge, die unsere Tochter TUI Musement vermittelt. Hier erweitern wir unser Angebot in Deutschland: vom Museumsbesuch bis zum Nachtwächter-Rundgang in Stralsund oder Sporterlebnisse an der Küste oder den Seen“, sagte Thomas Ellerbeck, Mitglied des Group Executive Committee der TUI Group.

Er wies darauf hin, dass die TUI auch ein wichtiges touristisches Ziel in Mecklenburg-Vorpommern seit vielen Jahren unterstützt: „Im Deutschen Bernsteinmuseum in Ribnitz-Damgarten befinden sich wertvolle Leihgaben der TUI-Sammlung. Dieses Museum ist ein bedeutender Ort zur Bernstein-Geschichte und eine international bekannte Touristen-Attraktion, für die TUI wesentliche Exponate zur Verfügung stellt.“

Mecklenburg-Vorpommern ist bei der TUI die beliebteste Urlaubsregion in Deutschland. Rund 30 Prozent aller Deutschlandurlauber der TUI verbringen ihre Ferien im Nordosten; Tendenz steigend. TUI engagiert sich seit Anbeginn im Urlaubsland und eröffnete 2000 den ersten Robinson Club Deutschlands in der Mecklenburgischen Seenplatte. 2008 folgten ein Dorfhotel sowie ein Iberotel in Boltenhagen.

2009 eröffnete ein weiteres Hotel am Fleesensee; das heutige TUI Blue Fleesensee. Das gesamte Angebot der TUI in Mecklenburg-Vorpommern umfasst acht Hotels eigener Marken und gesamthaft rund 150 Hotels in den Urlaubsregionen an der Ostseeküste, auf Rügen, Usedom und in der Mecklenburgischen Seenplatte.

 „Mecklenburg-Vorpommern ist seit langem die Nummer eins bei unseren Deutschlandurlaubern. Daher investieren wir seit vielen Jahren in den Ausbau und die Weiterentwicklung unseres Angebots. Wer das Besondere sucht, ist hier an der richtigen Adresse“, so Nicole Sohnrey, Leiterin Deutschlandreisen bei TUI. „In diesen Tagen öffnen wir zudem das erste TUI Suneo Hotel auf Usedom.

Das Hotelkonzept richtet sich generell an preissensible Qualitätsurlauber“, so Sohnrey weiter. Im TUI Suneo Kinderresort Usedom können sich Gäste auf eine weitläufige Anlage mit 120 modern ausgestatteten, Zimmern freuen, die auf die Bedürfnisse von Familien eingerichtet sind. Das All-Inclusive-Angebot mit hochwertiger regionaler Küche umfasst auch Kinderbetreuung ab zwei Jahren und ein vielfältiges Angebot für die ganze Familie.

Bis zum Ende des Jahres 2022 rechnet der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern (TMV) mit Blick auf das Ergebnis im Oktober mit mehr als 31 Millionen Übernachtungen. Das wäre ein Plus von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr, das allerdings bis Juni von Einschränkungen im Reiseverhalten aufgrund des Lockdowns geprägt war.

Insgesamt teilten sich die Besucherströme per Oktober wie folgt auf die Reiseregionen auf: Die meisten Besucher zählten mit 8,5 Millionen Übernachtungen (+31 Prozent) die Mecklenburgische Ostseeküste und mit rund sechs Millionen Übernachtungen (+18 Prozent) die Insel Rügen.

Es folgen die Insel Usedom (5,2 Millionen Übernachtungen; +18 Prozent), die Mecklenburgische Seenplatte (4,0 Millionen Übernachtungen; +17 Prozent) und die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst (2,9 Millionen Übernachtungen; +15 Prozent). Auf dem vorpommerschen Festland (rund 1,5 Millionen Übernachtungen; +16 Prozent) und in Westmecklenburg (rund 1,3 Millionen Übernachtungen; +14 Prozent) wurden die wenigsten Übernachtungen gezählt. Die hohen Zuwächse resultieren aus den Schließungen und Einschränkungen im Jahr 2021.

Bei den internationalen Gästen konnten per Oktober rund 707.000 Übernachtungen verbucht werden. Den größten Anteil stellen dabei Besucher aus den Niederlanden (rund 132.000 Übernachtungen) und der Schweiz (rund 117.000), gefolgt von Polen, Schweden, Österreich und Dänemark mit jeweils knapp über 60.000 Übernachtungen.

Ableitend aus den Zielvorgaben in der Landestourismuskonzeption, in der dem Qualitätstourismus ein hoher Stellenwert zugewiesen wird, engagiert sich der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern beim Ausbau hochwertiger und inklusiver Angebote.

Ein Indikator für familienfreundlichen Urlaub beispielsweise ist das seit 2005 vom Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern vergebene Qualitätssiegel „Familienurlaub MV – Geprüfte Qualität“, das inzwischen 90 Beherbergungs-, Gastronomie- und Erlebnisbetriebe sowie Tourismusorte im Land tragen. Sechs Betriebe sind im letzten Jahr neu dabei, darunter das Kunstmuseum in Schwaan, das Familien- und Inklusionshotel Querleben in Mirow sowie das Beech Resort Fleesensee in Göhren-Lebbin.

Weitere Informationen: www.auf-nach-mv.de/familie/zertifizierter-familienurlaub

Urlauber mit Einschränkungen finden zwischen Ostsee und Seenplatte 97 Betriebe mit dem Siegel „Reisen für Alle“, der bundesweit gültigen Kennzeichnung für Barrierefreiheit. Neu dabei sind unter anderem die Tourismusinformation im Ostseeheilbad Zingst sowie das Stadtmuseum in Güstrow. Ausblick: Güstrow wird noch im ersten Quartal dieses Jahres die erste barrierefreie Gemeinde in Mecklenburg-Vorpommern.

In der Barlachstadt gibt es elf Betriebe, die das Siegel „Reisen für Alle“ tragen. Höhepunkt im Bereich Barrierefreiheit wird auch die zweite Auflage des Inklusionsfestivals „all inklusiv“, das vom 24. bis 26. August 2023 in Rostock veranstaltet wird.

Erstmals hat Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen eines Pilotprojektes zur Erstellung von Treibhausgasbilanzen im Rahmen der Exzellenzinitiative Nachhaltige Reiseziele den Klima-Fußabdruck der Urlauber*innen in MV messen lassen.

Demnach verursachten diese 2021 Treibhausgasemissionen (CO2e*) in Höhe von 1,94 Millionen Tonnen. Der Großteil der Emissionen entfiel auf die Mobilität (46 Prozent), und hier insbesondere auf die An- und Abreise mit PKW (89 Prozent aller Mobilitätsemissionen). Über ein Drittel der touristischen Emissionen entstanden aus Beherbergungsleistungen (36 Prozent), mit hohen Anteilen aus dem grauen Beherbergungsmarkt (32 Prozent), Ferienwohnungen (17 Prozent), Campingplätzen (17 Prozent) und Hotels (16 Prozent). Verpflegungsleistungen machten 14 Prozent aller touristischen Emissionen aus, und touristische Aktivitäten verursachten lediglich vier Prozent der Gesamtemissionen.

Was die täglichen Treibhausgasemissionen betrifft, schlägt ein touristischer Aufenthalt pro Tag im Durchschnitt um etwa sieben Prozent mehr zu Buche als die Bewegung im Alltag. „Es ist gut, dass wir jetzt eine Datengrundlage haben und dadurch wissen, wie hoch die gesamten Treibhausgasemissionen im touristischen System im Urlaubsland sind.

Nur so können wir gezielt Strategien für Lösungen entwickeln, die zu einer notwendigen Reduktion derer führen. Insbesondere bei der Mobilität besteht Handlungsbedarf“, sagte Tobias Woitendorf, Tourismusbeauftragter des Landes und Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern.

Nachdem der Landestourismusverband im November 2022 einen so genannten Nachhaltigkeitsleitfaden herausgegeben hatte, der ein ausgewogenes Energie-, Wasser- oder Abfall-Management, Mobilität sowie Fördermöglichkeiten für den Bau beziehungswiese die Renovierung von Unterkünften und Freizeiteinrichtungen im nachhaltigen Sinne beleuchtet, soll in diesem Jahr ein Qualitäts- und Nachhaltigkeitsleitbild für die Tourismusbranche entwickelt werden für ein gemeinschaftliches Verständnis für die Themen Qualität und Nachhaltigkeit in der gesamten Branche. Ziel ist es, basierend auf der Grundmaxime „Nachhaltigkeit ist unser Weg zur Qualität“ zukünftig alle Dimensionen der Nachhaltigkeit im Qualitätsverständnis mitzudenken.

Erlebnisreich kommt das Urlaubsland auch in der Saison 2023 daher. Dabei sind es vor allem imposante Bauprojekte wie der geplante Skywalk Königsstuhl auf der Insel Rügen oder die Seebrücke in Prerow auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, die eröffnet werden und Besucher in den Bann ziehen sollen.

Darüber hinaus rückt der Landestourismusverband das Thema Radfahren – und hier speziell den Radfernweg Berlin-Kopenhagen – 2023 im Rahmen einer groß angelegten MV-Kampagne mittels Medienkooperationen oder auf Pressereisen in den Fokus. Des Weiteren setzt das Urlaubsland zum kulturellen Dreisprung an: Die Rostocker Kunsthalle eröffnet nach umfangreicher Sanierung im Frühjahr dieses Jahres und 2024 folgt der 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich, der in der Hansestadt Greifswald das Licht der Welt erblickte.

Hier sind eine Reihe von Höhepunkten geplant, darunter die zwei Sonderausstellungen „Zeichenstunde“ und „Geburtstagsgäste“ im Pommerschen Landesmuseum, die lithurgische Einweihung des Kirchenfensters im Dom St. Nikolai, ein Jubiläumskonzert in Uraufführung im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und ein Konzert mit dem Pianisten und Produzenten Martin Kohlstedt in der von Friedrich gezeichneten Klosterruine Eldena.

Die feierliche Eröffnung des Jubiläumsjahres ist für den 20. Januar im Dom St. Nikolai angesetzt. Nicht zuletzt ist die Wiedereröffnung des Staatlichen Museums Schwerin voraussichtlich für den Sommer 2025 geplant.

Portal FamilienInfo MV wertvoller Ratgeber

Drese: Portal FamilienInfo MV wertvoller Ratgeber für Eltern und Großeltern

Schwerin – Mit dem Beginn des neuen Jahres sind auch für Eltern und Familien weitere Entlastungen in Kraft getreten, darunter Neuerungen beim Kindergeld, ein höherer Kinderfreibeitrag, Sonderregelungen bei Kinderkrankentagen und Änderungen bei der Altersrente. Alle diese und viele weitere Informationen finden sich kompakt und gut aufbereitet auf dem Landes-Familienportal www.familieninfo-mv.de. Darauf wies Sozialministerin Stefanie Drese am Donnerstag in Schwerin hin.

„Das Web-Portal kann zentral und ohne große Suchwege dabei helfen, sich über die vielfältigen Neuerungen und insgesamt 46 Unterstützungsleistungen für Familien zu informieren“, erklärte die Ministerin. Ergänzt wird das Angebot durch einen Behördenfinder, der die Beantragung dieser Leistungen durch Auskünfte zu den benötigten Anträgen und entsprechenden Ansprechpartnerinnen und -Partnern vor Ort erleichtert.

Auch bei rechtlichen Fragen und der Suche nach Beratungsangeboten für Familien, Alleinerziehende und Pflegende könne das Portal beratend zur Seite stehen. Zudem seien Veranstaltungstipps sowie Ferien- und Freizeitangebote dort zu finden.

Drese: „Wir verfügen im Land über eine Vielzahl von Angeboten verschiedenster Träger, die den Familien nicht immer geläufig sind. Daher hält das Portal zu 44 Familienzentren, 26 Mehrgenerationenhäusern, 12 Familienferienstätten und zahlreichen lokalen Jugendclubs entsprechende Steckbriefe bereit“, erklärte die Ministerin.

Aber auch zu über 20 verschiedenen Lebenslagen, darunter auch schwierige Themen wie die plötzliche Pflege von Angehörigen oder Tod und Trauer, wisse die Plattform Rat. Ressourcen, Checklisten und eine Übersicht von Ansprechpartnerinnen und -Partnern können Eltern entlasten und dabei helfen, solch familiäre Notlagen zu navigieren.

Das Familienportal für Mecklenburg-Vorpommern sei daher für Eltern, Großeltern, Jugendliche und Familien ein umfassender Ratgeber zu sämtlichen Themen des Alltages geworden, betonte die Ministerin.

„Unser Anspruch ist es, die Menschen in allen Lebenssituationen zu unterstützen. Damit ist das Portal ein großer Zugewinn für die Familien im Land und für die Bewältigung des Alltages mit Kindern jeder Altersgruppe“, verdeutlichte Drese.

Die Plattform FamilienInfo MV stellt umfassende Informationen und Angebote für Familien in Mecklenburg-Vorpommern zur Verfügung. Träger ist das Institut für Sozialforschung und berufliche Weiterbildung gGmbH Neustrelitz. Das Portal wird durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport mit gut 80.000 Euro jährlich gefördert. Sozialministerin Stefanie Drese ist Schirmfrau der FamilienInfo MV.

Weitere Tourismusorte in M-V

Gemeinde Bugewitz sowie Städte Güstrow, Plau am See und Schwaan erhalten Prädikat

Schwerin – Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhard Meyer hat am Mittwoch offiziell die Anerkennung als Tourismusort nach dem Kurortgesetz an die Gemeinde Bugewitz sowie an die Städte Güstrow, Plau am See und Schwaan verliehen.

„Das Prädikat Tourismusort steht für das Engagement der Städte und Gemeinden im Land, die touristische Entwicklung gemeinschaftlich und partnerschaftlich voranzutreiben. Denn die Gäste sind über die Gemeinde- und Stadtgrenzen mobil und aktiv, möchten Regionen als Ganzes erleben und erwarten ein gleichbleibend hohes Qualitätsniveau. Mit der Anerkennung haben die Kommunen die Möglichkeit, eine Kurabgabe einzuführen und diese für die Finanzierung touristischer Infrastruktur im Sinne der Gäste zu nutzen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer in Güstrow.

Die Gemeinde Bugewitz mit den Ortsteilen Bugewitz, Rosenhagen, Kalkstein, Kamp und Lucienhof liegt direkt am Naturschutzgebiet Anklamer Stadtbruch, am Achterwasser sowie am Stettiner Hafff. Auf dem Wasserwanderrastplatz Kamp wird eine breite Palette an Wassersportaktivitäten geboten. Hierzu zählt auch die solarbetriebene Fahrrad- und Personenfähre der Oderhaff Reederei Peters im Hafen Kamp, die das Festland mit der Insel Usedom verbindet.

„Die Gemeinde plant, die touristischen Angebote weiter auszubauen. So soll beispielsweise eine Beschilderung intensiver auf die Besonderheiten der Region aufmerksam machen. Zudem ist vorgesehen, die Traditionen des Ortes stärker in die Vermarktung aufzunehmen“, sagte Meyer.

Die Barlachstadt Güstrow verfügt über ein großes touristisches und kulturelles Angebot. Der Wildpark MV, die Ernst-Barlach-Museen, das Freizeitbad Oase, das sich in Sanierung befindende Renaissance-Schloss, Museen, Galerien und das Ernst-Barlach-Theater sowie ein vielfältiges Spektrum an erlebnisreichen Naturgegebenheiten prägen die Stadt. Mit der Zertifizierung als „anerkannter Tourismusort“ sollen diese Qualitätskriterien ausgebaut werden.

„Gemeinsam mit Rostock, Schwaan und Teterow bildet Güstrow eine der fünf touristischen Modellregionen im Land. In dem Projekt sollen Tourismusentwicklung, Digitalisierung, Mobilität und Vernetzung in der Region weiter vorangetrieben werden. So ist beispielsweise vorgesehen, eine digitale GästeCard mit umfangreichen Zusatzangeboten einzuführen“, sagte Meyer.

Das Gesundheitswesen und der Tourismus sind die wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Stadt Plau am See. Die Stadt ist, ohne die Ortsteile Karow und Leisten, bereits staatlich anerkannter Luftkurort seit 1998. „Mit dem Titel anerkannter Tourismusort soll eine weitere touristische Aufwertung für die gesamte Stadt mit allen Ortsteilen einhergehen. Dann können auch alle Gäste einheitliche Vorteile genießen. Derzeit gibt es beispielsweise eine kostenlose Nutzung des Plauer Rundbusses für Kurkarteninhaber. Das Mobilitätsangebot kann dann für das gesamte Gemeindegebiet ausgeweitet werden“, sagte Meyer.

Die besondere Lage der Stadt Schwaan zwischen Ostsee, dem Fluss Warnow und der Obotritenhöhe bildet einen reizvollen Dreiklang aus Bade- und Erholungsmöglichkeiten sowie Aktivitäten in der Natur. Die Innenstadt besticht durch ihre historische Architektur. Parks und Naherholungsgebiete wie etwa der Skulpturenpark hinter dem Kunstmuseum, der Lindenbruch oder der Krasemansche Hof laden zum Verweilen ein.

„Perspektivisch strebt Schwaan die Bildung einer Tourismusregion mit den Partnern Rostock, Güstrow und Teterow an. Ziel ist, eine digitale GästeCard zu entwickeln, die auch den Gästen in den Partnerorten zur Verfügung stehen. Ein kluger Weg, um den Urlaubern die Vorzüge einer gesamten Region nahe zu bringen“, sagte Meyer.

Seit der Anpassung des Kurortgesetzes Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2021 haben 26 anerkannte Tourismusorte und eine anerkannte Tourismusregion (Mönchgut-Granitz) die Auszeichnung erlangt. Gemeinden, die über eine landschaftlich bevorzugte Lage oder bedeutende kulturelle Einrichtungen (insbesondere Museen oder Theater), internationale Veranstaltungen oder sonstige bedeutende Freizeiteinrichtungen von überörtlicher Bedeutung, Angebote für Naherholung wie insbesondere Ausflugsmöglichkeiten, Grünflächen, Rad- und Wanderwege, ein vielfältiges gastronomisches Angebot oder wichtige Dienstleistungsangebote für benachbarte Kur- und Erholungsorte verfügen, können ein Prädikat als „Tourismusort“ erhalten.

Weitere Tourismusorte im Land sind die Gemeinden Kargow, Ivenack, Stavenhagen, Anklam, Wittenbeck, Börgerende-Rethwisch, Kröpelin, Bastorf, Kalkhorst, Steffenshagen, Rostock, Hohenkirchen, Zarrentin am Schaalsee, Alt Schwerin, Elmenhorst/Lichtenhagen, Altwarp, Stolpe an der Peene, Ummanz, Bad Kleinen, Dassow, Dobin am See und Klütz. Zudem wurde im Sommer 2022 der Gemeindezusammenschluss „Mönchgut-Granitz“ als erste Tourismusregion des Landes anerkannt.

Backhaus: Fangverbot Aal ist unverhältnismäßig

Schwerin – Kürzlich verhängte der Ministerrat für die Freizeitfischerei ein Aalfangverbot in allen Meeres- und Küstengewässern der Union. „Das ist absolut unverhältnismäßig“, sagte Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt MV, der sich dazu mit dem Landesanglerverband MV und dem Ostseeangelverband Wismar e.V. verständigte.

„Bisher galt für den Aal in den Meeres- und Küstengewässern der EU eine dreimonatige Schonzeit. Sie galt für die Erwerbs- und Freizeitfischerei und wurde nach Maßgabe der Mitgliedstaaten festgelegt. Nun wurde gleich das schärfste Schwert gezogen und ein ganzjähriges, EU-weites Fangverbot erlassen“, stellte der Minister fest. Er kritisierte, dass die Maßnahme bereits auf Bundesebene nicht angemessen mit den Ländern abgestimmt worden war.

„Man hätte zweifellos weniger restriktive, aber dennoch effektive Maßnahmen ergreifen können, darunter eine Ausdehnung der Schonzeit korrespondierend zur Berufsfischerei, Tagesfangbegrenzungen – so genannte Baglimits, wie bereits bei Dorsch und Lachs – oder auch eine europaweite Verständigung über höhere Mindestmaße“, sagte der Minister.

„Darüber hat die Bundesregierung nicht mit dem nötigen Vorlauf und unter Einbindung der politischen Ebene gesprochen. Ärgerlich ist dabei, dass auch fachliche Argumente der Länder, die sich aus mehr als zehn Jahren wissenschaftlicher Begleitforschung und Erfahrungen aus dem Aalmanagement ergeben, nicht gehört werden“, kritisierte er.

Gleichzeitig äußerte Backhaus grundsätzliches Einverständnis, dass nach wie vor gezielte Maßnahmen zum Schutz bedrohter Arten erforderlich sind. „Genau dafür gibt es beim Aal eine gesonderte EU-Verordnung. Sie stellt die Grundlage für das in Deutschland etablierte und nach Flussgebietseinheiten strukturierte Aalmanagement da.

Nunmehr eine derart strenge Maßnahme wie ein totales Fangverbot für die Freizeitfischerei auf Aal über den Umweg einer TAC- und Quotenverordnung zu erlassen, diskreditiert die EU-Aalverordnung als eigentliches Hauptinstrument ebenso wie die Aktivitäten der Mitgliedstaaten im Rahmen ihrer nach bestem Wissen und Gewissen wahrgenommenen Verantwortlichkeiten.“

Demnächst wolle die Bundesregierung Gespräche mit den Ländern zur Umsetzung der für die Erwerbsfischerei ebenfalls erweiterten Schonzeit sowie über den besseren Schutz des Aals auch in den Binnengewässern führen. „Ich werde dies zum Anlass nehmen, die offensichtliche Diskriminierung der Angler anzusprechen. Außerdem werde ich deutlich machen, dass wir an dem bisherigen Aalmanagement in Deutschland grundsätzlich festhalten wollen.

Wer den langen Lebenszyklus des Aals kennt, muss einfach die nötige Geduld aufbringen, um zu prüfen, ob die bisherigen Maßnahmen Ergebnisse zeitigen. Gerade vom Küstenmeer Mecklenburg-Vorpommerns, wo nun ein totales Fangverbot gilt, haben wir Signale für erste signifikante Verbesserungen des Bestandes – das muss man jetzt endlich auch mal zur Kenntnis nehmen!“, stellt Dr. Backhaus heraus.

Was den Binnenbereich betrifft, so könne über vernünftige Maßnahmen immer geredet werden. Fangverbote auf die Binnengewässer auszudehnen, lehnt der Minister allerdings ab.

„Besonders beim Aal stellen wir eine hohe Sensibilität der Anglerschaft fest, die sich umfassend zum Schutz der Fische engagiert. Kernelement ist der Besatz. Jedoch reichen die Aktivitäten deutlich darüber hinaus, wenn es um die Verbesserung der Habitate, Fischwandereinrichtungen und die Einbettung in übergreifenden Artenschutz im und am Gewässer geht.

Der Landesanglerverband ist schließlich auch Naturschutzverband. Und das macht er mit Tausenden Stunden ehrenamtlicher Aktivitäten seiner Mitglieder und finanziellen Beteiligungen beim Besatz sehr deutlich“, würdigte Dr. Backhaus.

Zwischen 2019 und 2022 ist der jährliche Zuschuss des Landes aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds für Aalbesatz noch gestiegen: von rund 176.000 Euro auf 242.600 Euro. Dieses Jahr sind 246.000 Euro vorgesehen. Von 2009 bis 2022 sind die heimischen Gewässer mit 11,64 Millionen vorgestreckten und 10 Millionen Glasaalen besetzt worden.

Das ist eine Investition von rund 4,37 Millionen Euro, finanziert aus 2,52 Millionen Euro EU-Mitteln, rund 775.000 Euro Landesmitteln sowie mehr als 1 Million Euro Eigenmitteln der Angler und der Binnenfischer.

Dabei gäbe es nicht nur die mit EU- und Landesmitteln gestützten Maßnahmen. Auch der LAV finanziere selbst und mit Partnern Vorhaben – beispielsweise über die Aalaktie. „Wer etwa nur den Kochtopfangler im Blick hat, verkennt die Bedeutung der Freizeitfischerei als Wirtschaftsfaktor ebenso wie aktiv gelebte Funktion der Angler als Schutzpatrone ihrer Gewässer.“