Städtebauförderprogramme 2023

57 Millionen Euro für 30 Kommunen

Schwerin – Die Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern erhalten in diesem Jahr rund 57 Millionen Euro aus der Städtebauförderung von Bund und Land. Das Programm, das sich in die Programmteile „Sozialer Zusammenhalt“, „Lebendige Zentren“ und „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ gliedert, ist heute im Rahmen einer gemeinsamen Kabinettsitzung dem Bund zur Genehmigung übergeben worden.

„Bei der Stadtentwicklung sind das Land und die Kommunen der Umsetzung der nationalen Stadtentwicklungspolitik und der Ziele der Leipzig Charta 2020 verpflichtet. Außerdem sind seit dem vergangenen Programmjahr Maßnahmen des Klimaschutzes zwingende Fördervoraussetzung für neue Gesamtmaßnahmen. Dementsprechend liegt der Fokus auf Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen. Die Schaffung von Barrierefreiheit als Querschnittsaufgabe bleibt bestehen“, sagte Bauminister Christian Pegel zum diesjährigen Programm.

Schwerpunkte der Förderung werden weiterhin die Erneuerung von Erschließungsanlagen wie Straßen, Wege, Plätze und Grünanlagen sowie Vorhaben der Bildungs- und der sozialen Infrastrukturerneuerung sein. Auch Maßnahmen zur sozialen Durchmischung sowie die Erarbeitung oder Fortschreibung von Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepten (ISEK) werden gefördert.

Drei Gesamtmaßnahmen wurden neu in das Programm aufgenommen: die „Anklamer Vorstadt 2“ in Demmin, das Gebiet „Schlossberg“ in Gadebusch und das „Stadtumbaugebiet Weststadt“ in Stavenhagen.

„Mit der Städtebauförderung investieren wir auch und vor allem für die kommenden Generationen. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auch in diesem Jahr auf Neubau und Sanierung von Schulen. Mehr als zwölf Millionen Euro werden wir dafür einsetzen, unter anderem in Bützow, Grevesmühlen und Stavenhagen. Bei der Planung dieser für viele Jahre konzipierten Bauten haben Klimaschutzaspekte besondere Priorität“, hob der Minister hervor. Weiter sagte er:

„Außerdem haben wir wieder besondere Akzente bei denkmalgeschützten und das Stadtbild prägenden Gebäuden wie dem Schloss Gadebusch im Blick und besonders wichtige Infrastrukturprojekte wie die neue Feuerwehr in Wismar“, so Christian Pegel. Eine der größten Einzelmaßnahmen sei der Neubau des Volkstheaters Rostock, für das in diesem Jahr 6,67 Millionen Euro bereitgestellt werden.

Auch für den Rückbau von nicht mehr benötigten Wohnungen ist wieder Geld eingeplant. Mit 840.000 Euro wird der Rückbau oder Teilrückbau von 142 Wohnungen in Strasburg, Wolgast und Schwerin gefördert, wo es einen überdurchschnittlichen Wohnungsleerstand gibt.

„Bei der Prüfung dieser Förderanträge haben wir die Akteure vor Ort eng eingebunden, damit wir sicherstellen, dass nicht Wohnraum abgerissen wird, der zum Beispiel für das Unterbringen von Flüchtlingen benötigt wird“, sagte der Minister.

Dem Aufruf Städtebauförderung 2023 des Landes waren 34 Kommunen mit 48 städtebaulichen Gesamtmaßnahmen gefolgt. Sie haben insgesamt rund 83 Millionen Euro beantragt. Dazu Christian Pegel:

„Damit ist das Programm mit gut 26 Millionen Euro überzeichnet. Wir haben abwägen und einige Projekte zeitlich verschieben müssen. Insgesamt werden wir aber mit der Städtebauförderung 2023 die erfolgreiche Stadterneuerung fortsetzen, die seit drei Jahrzehnten unsere Städte lebenswerter und schöner denn je macht.“

Seit 1991 wurden in Mecklenburg-Vorpommern etwa 3,5 Milliarden Städtebaufördermittel in mehr als 120 Kommunen investiert. Mehr als 2,6 Milliarden Euro davon haben Bund und Land bereitgestellt. Damit konnten rund 14.000 öffentliche Bauwerke und Wohngebäude sowie rund 3.800 Straßen, Wege und Plätze gefördert werden.

Eine Liste der größeren Vorhaben im Programm 2023 finden Sie im Anhang. Mehr Informationen zur Städtebauförderung des Landes erhalten Sie auf den Webseiten des Ministeriums für Inneres, Bau und Digitalisierung.

Schüler bauen mobile Kräuterbeete

Schnittlauch, Rosmarin und Erdbeeren kommen frisch auf den Kantinentisch der Schule Gingst

Insel Rügen – Gingster Schüler sind nicht auf dem Holzweg, wenn sie aus alten Paletten etwas Neues bauen. Gerade damit liegen sie voll im Trend und beweisen das mit den ersten zwei mobilen Kräuterbeeten. Diese entstanden unter Anleitung von Kursleiter Goswin Schreck, der mit seinen jungen Handwerkern aus der 8. Klasse im Wahlpflichtunterricht eine nachhaltige Idee umsetzte.
„Die Ergebnisse können sich sehen lassen“, sagt er beim Fototermin auf dem Schulhof, wo die Beete in der Nähe der Holzwerkstatt stehen.

„Die Schüler wurden erst langsam mit dem Projekt warm“, erinnert er sich an die ersten gemeinsamen Stunden im letzten Herbst. Die Aufbereitung der Holzteile sei für die Jungen noch sehr abstrakt gewesen. Mit den ersten sichtbaren Erfolgen wuchsen Begeisterung, Arbeitsleistung und Ideenreichtum.

Dieser reichte sogar für eine Tour mit dem schuleigenen Bus nach Bergen, wo verschiedene Hilfsmittel und Bauteile besorgt werden mussten. „Mir hat gefallen, dass wir selbst zum Baumarkt gefahren sind und die Materialien aussuchen durften“, meint Felix Bonau, einer der Kursteilnehmer. Ihm stimmt Philipp Neisener zu, der es super fand „mal aus der Schule raus zu kommen und Unterricht woanders zu machen.“

Die Beete-Bauer Philip Neisener, Kevin Krüger und Felix Bonau mit ihrem Lehrer Goswin Schreck. (v. l. n. r.) Foto: A. Farin

Die Beete-Bauer Philip Neisener, Kevin Krüger und Felix Bonau mit ihrem Lehrer Goswin Schreck. (v. l. n. r.) Foto: A. Farin

In gut 20 Arbeitsstunden recycelten die Beete-Tischler die vom Glasfaserausbau kostenlos zur Verfügung gestellten Paletten. Dabei nutzten sie die Maschinen und Materialien, die der Förderverein der Schule mit einer finanziellen Unterstützung der Deutschen Postcode Lotterie im vergangenen Winter anschaffen konnte. „Unsere Holzwerkstatt im Grünen durften wir im Wert von 7.500 Euro aufrüsten“, erklärt André Farin, Vorsitzender des Schul- und Sportvereins 09 Gingst. Das Interesse der Schüler an handwerklichen und Bastelarbeiten sei sehr groß und müsse unbedingt gefördert werden.

Inzwischen ist Erntezeit auf den mit Schwerlastrollen versehenen Beeten. Fast täglich gehen die Jungen um Goswin Schreck dorthin, um Zutaten für die Schülerspeisung zu holen: Schnittlauch für Salat und Salzkartoffeln, Rosmarin für den Gemüseeintopf oder eine Erdbeere für zwischendurch. „Eine lohnenswerte Investition“, schätzt Goswin Schreck ein, „für gut 100 Euro pro Beet haben wir eine wiederverwertbare Bereicherung des Schullebens geschaffen.“