Bewegung bei den Netzentgelten

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute auf dem Sommerschnack der Vereinigung der Unternehmensverbände die Pläne der Bundesregierung und der Bundesnetzagentur begrüßt, zu einer gerechteren Verteilung der Stromkosten zu kommen.

„Ein Thema, für das wir uns seit vielen Jahren gemeinsam einsetzen, ist eine gerechtere Verteilung der Stromkosten“, sagte Schwesig an die Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft gewandt. „Es kann nicht sein, dass Länder, die wie Mecklenburg-Vorpommern beim Ausbau der erneuerbaren Energien vorangehen, dafür auch noch höhere Stromkosten zahlen müssen. Das ist eine ungerechte Belastung der Bürgerinnen und Bürger und auch der Unternehmen unseres Landes.“

Es habe lange gedauert. Aber jetzt gebe es Bewegung bei diesem Thema. „Die Bundesnetzagentur hat Eckpunkte vorgelegt, um zu einer gerechteren Verteilung der Stromkosten kommen. Dafür hat sich Mecklenburg-Vorpommern viele Jahre eingesetzt. Die Details werden noch bekannt gegeben. Aber wir können heute schon sagen: Die Vorschläge werden insgesamt zu einer Entlastung der Bürgerinnen und Bürger und auch der Wirtschaft unseres Landes führen. Und das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung für unser Land“, sagte die Ministerpräsidentin.

Weitere Schritte müssten folgen. „Ich halte es für falsch, dass der Ausbau der Stromnetze auf die Bürger und die Wirtschaft umgelegt wird. Das Straßennetz wird aus Steuern finanziert. Wir brauchen ein anderes Konzept, um zu einer dauerhaften Absenkung der Strompreise zu kommen“, so Schwesig.

Die Ministerpräsidentin dankte in ihrer Rede den Vertreterinnen und Vertretern für die gemeinsamen Anstrengungen zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Mecklenburg-Vorpommern. „Es sind schwierige Zeiten für die Wirtschaft“, sagte Schwesig. Dennoch zeige sich die Wirtschaft des Landes robust. „Wir hatten in Mecklenburg-Vorpommern im vergangenen Jahr das höchste Wirtschaftswachstum aller Bundesländer: 3,3 Prozent. Das sei in erster Linie der Verdienst der Unternehmen des Landes und ihrer Beschäftigten.

„Für uns als Landesregierung ist es die wichtigste Aufgabe, die Wirtschaft weiter voranzubringen. Arbeitsplätze mit guten Löhnen zu schaffen und zu sichern“, sagte die Ministerpräsidentin mit Blick auf die noch folgenden Jahre der Wahlperiode. Die Landesregierung investiere gezielt in die Zukunft des Landes. „Wir sind mit 17 Prozent auch das Bundesland mit der höchsten Investitionsquote im aktuellen Landeshaushalt.“

Investiert werde beispielsweise in den Ausbau der digitalen Infrastruktur, der Verkehrswege, der erneuerbaren Energien und der Wasserstoffwirtschaft. „Wir bleiben außerdem bei unserem strategischen Schwerpunkt in der Gesundheitswirtschaft. In diesem Bereich haben wir in MV mit mehr als 170.000 Beschäftigten und einer Bruttowertschöpfung von 6,8 Milliarden Euro den höchsten Anteil aller Bundesländer an den gesamtwirtschaftlichen Aktivitäten. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten nochmal um 3,4 Prozent gewachsen“, betonte Schwesig.

Eine gemeinsame Herausforderung für Regierung und Wirtschaft sei die Sicherung des Fachkräftebedarfs. „Wir freuen uns über den Ausbildungsstart und über alle Jugendlichen, die sich für eine Berufsbildung in Mecklenburg-Vorpommern entschieden haben. Die duale Berufsausbildung ist genauso wichtig und genauso wertvoll wie ein Studium. Und ich sage herzlichen Dank an alle Unternehmen, die ausbilden. Sie sichern damit den Fachkräftebedarf der Zukunft“, sagte die Ministerpräsidentin. Das Land unterstütze die Fachkräftesicherung beispielsweise mit der Praktikumsprämie im Handwerk, das Azubi-Ticket und der beitragsfreien Kita in Mecklenburg-Vorpommern. „Aufgabe der Arbeitgeber ist es, mit guten Löhnen und guten Arbeitsbedingungen für Fachkräfte attraktiv zu sein.“

Dreifacher Weltmeister im Drachenboot!

Drese gratuliert Mixed-Nachwuchsteam des SC Neubrandenburg

Schwerin – Vom 3. bis zum 8. September fand die 14. Club-Weltmeisterschaft im Drachenboot im italienischen Ravenna statt. Dabei wurde das Smallboot-Mixed-Team des SC Neubrandenburg Jugend dreifacher Weltmeister über die Distanzen 200, 500 und 2.000 Meter. Sportministerin Stefanie Drese gratulierte den Athletinnen und Athleten sowie dem Trainer- und Betreuerteam zu diesem großen Erfolgen.

„Der Gewinn des Club-WM-Titels auf drei Strecken ist der absolute Wahnsinn. Das ist eine herausragende Leistung und zeigt die überragende Arbeit, die in der Abteilung Drachenboot des SCN gerade im Nachwuchsbereich geleistet wird“, sagte Drese am Montag in Schwerin.

Die Ministerin hob hervor, dass Mecklenburg-Vorpommern und besonders der SC Neubrandenburg Hochburgen im Drachenboot in Deutschland seien. „Das haben die jungen Sportlerinnen und Sportler eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Es zeigt zudem die Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft unserer Nachwuchsspitzensportler“, betonte Drese.

Die 14. Club-Weltmeisterschaft im Drachenboot in Ravenna war die bisher größte durchgeführte Club-Weltmeisterschaft. Teilgenommen haben rund 7.000 Athletinnen und Athleten aus 500 Sportvereinen und 50 Nationen. „Umso höher sind die Erfolge unseres Mixed-Teams zu bewerten“, so Drese.

Neben den 14 Sportlerinnen und Sportlern gratulierte die Ministerin Cheftrainer Frank-Rüdiger Behrens, Teamchef und Trainer Thomas Palm sowie Lukas Palm als Steuermann und Trainer. Außerdem wird der SCN Jugend-Drachenboot von einer Ärztin, einem Physiotherapeuten sowie weiteren Betreuerinnen und Betreuern unterstützt. „Sie alle haben Anteil an diesem großartigen Erfolg“, verdeutlichte Drese.

Gemeinsame Forschung

Schweriner Unternehmen und Rostocker Forschungseinrichtung forschen gemeinsam zu Schweißtechniken / Schulte: Produkt soll höhere Präzision, Effizienz und Qualität in der Fertigung ermöglichen

Schwerin – Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat am Montag in Schwerin einen Zuwendungsbescheid für ein Verbundforschungsvorhaben übergeben. Das Unternehmen S.K.M. Informatik GmbH und die Forschungseinrichtung Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt MV (SLV) GmbH wollen gemeinsam zum Thema „RoADS – Robotik und Automatisierung in additiven DED-Prozessketten mit Smart Services“ forschen.

„Konkret geht es darum, beim Verbindungsschweißen und bei der Fertigung komplexer 3-D-Konstruktionen eine höhere Präzision, Effizienz und Qualität zu ermöglichen. Um dieses Ziel zu erreichen, soll gemeinsam ein innovatives Produkt entwickelt werden. Die enge Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft in Mecklenburg-Vorpommern im Bereich von Forschung, Entwicklung und Innovation ist elementar, um unsere Unternehmen national und international erfolgreich aufzustellen.

So werden die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern gestärkt und zugleich zukunftsfähige Arbeitsplätze gesichert“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte.

Ziel des Vorhabens ist ein Bearbeitungssystem zum automatisierten und sensorgestützten Schweißen komplexer 3D-Bauteile für individuelle mehrlagige Schweiß- und adaptive Fertigungsaufgaben. Gleichzeitig soll ein digitales Modell für kontinuierliche Verbesserungen des Gesamtsystems genutzt werden.

Die Gesamtinvestition beträgt rund 1,78 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von knapp 1,4 Millionen Euro für beide Partner.

Charta der Vielfalt

Güstrow – Innen-Staatssekretär Wolfgang Schmülling hat beim Tag der offenen Tür der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege des Landes Mecklenburg-Vorpommern in Güstrow stellvertretend für die Landesregierung die Charta der Vielfalt unterzeichnet. Mit der Unterzeichnung verpflichtet sich die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern, Diversität am Arbeitsplatz zu fördern und zu leben.

„Daher eignet sich dieser Tag der offenen Tür ausgezeichnet für die offizielle Unterzeichnung. Wir wollen junge Menschen für den öffentlichen Dienst gewinnen – und diese sind vielfältig, divers und wünschen sich eine offene Gesellschaft. Auch wir als Landesregierung sind vielfältig und bunt. Bei uns sollen alle Beschäftigte für ihre Individualität wertgeschätzt werden sowie ihre Potentiale richtig einsetzen – dieses Umfeld bieten wir schon seit Jahren an und möchte dies mit der heutigen Unterzeichnung noch einmal unterstreichen“, erklärt Staatssekretär Wolfgang Schmülling.

Die Zusammensetzung der Landesverwaltung in Mecklenburg-Vorpommern spiegelt die Vielfalt der Gesellschaft in Mecklenburg-Vorpommern bisher nicht in allen Dimensionen wider. Bezüglich der Gleichberechtigung der Geschlechter hat die Landesverwaltung als Arbeitgeber bereits Fortschritte erzielt. Auch bei der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen agiert das Land bereits in vorbildlichem Maße.
Die Landesregierung setzt sich künftig u.a. folgende Ziele:

  • Das Land strebt an, den Anteil an Beschäftigten mit Einwanderungsgeschichte nachhaltig zu erhöhen und Ausbildungsplätze verstärkt mit Menschen mit Einwanderungsgeschichte zu besetzen (vgl. Integrations- und Teilhabegesetz M-V).
  • Das Thema Diversity fließt insbesondere in Aus- und Fortbildungen ein, um für die sexuelle, geschlechtliche, religiöse und ethnische Vielfalt zu sensibilisieren.
  • Die interkulturelle Kompetenz der Beschäftigten wird insbesondere durch Fortbildungsangebote gesteigert.

Eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung aller Ressorts wird den Prozess begleiten.

Die Charta der Vielfalt betont die Anerkennung von Diversität in Organisationen. Sie ist eine Selbstverpflichtung, die sich für Diversity Management einsetzt.

Diversity Management – Management der Vielfalt oder Diversität – ist Teil des Personalwesens. Diversity Management toleriert nicht nur die individuelle Verschiedenheit der Mitarbeitenden, sondern hebt diese im Sinne einer positiven Wertschätzung besonders hervor und setzt sich dafür ein, sie für den Erfolg der Organisation nutzbar zu machen.

Ziel der Charta der Vielfalt ist es, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem alle Beschäftigten die gleiche Wertschätzung und Förderung erfahren, unabhängig von Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, sozialer Herkunft, Behinderung, Alter sowie sexueller Orientierung und Identität.

Bundeskanzler Olaf Scholz übernahm 2022 die Schirmherrschaft der Charta der Vielfalt e. V.