„Digitrans“-Förderung

Greifswald – Mit einem Zuwendungsbescheid erhält die Firma E&N Collection in Greifswald vom Digitalisierungsministerium aus Mitteln des Landesprogramms zur Förderung der digitalen Transformation in Unternehmen, kurz „Digitrans“, rund 46.000 Euro für eine neue Software.

Die Fashion Firma E&N Collection baut sich auf zwei verschiedenen Geschäftsprinzipien auf. Zum einen besteht die Firma aus den beiden Bekleidungsläden in der Langen Strasse und im Elisen Park in Greifswald, zum anderen betreut die Firma verschiedene Partnershipstores in ganz Mecklenburg-Vorpommern.

Mit Hilfe der Förderung wird eine zentrale Software in Verbindung mit allen Betriebsprozessen der Firma und der beiden Fachgeschäfte über insgesamt mehr als 92.000 Euro angeschafft.

Mit dem Landesprogramm zur Förderung der digitalen Transformation in Unternehmen, kurz Digitrans, unterstützt das Innenministerium kleinere Unternehmen in M-V bei der Digitalisierung. Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten und entweder einem Jahresumsatz von bis zu 50 Millionen Euro oder einer Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Mil-lionen Euro können Fördermittel von bis zu 10.000 Euro, in Ausnahmen bis zu 50.000 Euro beantragen.

Mit den nicht rückzahlbaren Zuschüssen werden der Aufbau neuer digitaler Geschäftsmodelle oder die Umstellung von analogen auf digitale Prozesse gefördert, ebenso Investitionen in IT-Sicherheit und Datenschutz.

Anträge auf Förderung nach der Digitrans-Richtlinie sind vor Beginn des Vorhabens beim Landesförderinstitut (LFI) zu stellen. Weitere Informationen zum Programm finden Sie unter www.digitalesmv.de/digitrans. Die Unterlagen zur Antragstellung finden Sie auf der Webseite des LFI.

13. Imkertag der Imker M-V e.V.

„Imker sind unverzichtbare Partner für Landwirtschaft und Naturschutz“

Linstow – Am Sonntag hält Agrarminister Dr. Till Backhaus ein Grußwort beim 13. Imkertag des Landesverbandes der Imker Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LIMV) in Linstow.

„Die Imkerschaft ist ein unverzichtbarer Partner der Landwirtschaft und des Naturschutzes. Sie zu stärken ist mir ein besonderes Anliegen. Ich freue mich, dass die positive Entwicklung der vergangenen Jahre anhält. Aktuell haben wir rund 3.200 Imker im Land, die mittlerweile 30.000 Bienenvölker halten. Das sind rund 25 Prozent mehr Imker als noch vor fünf Jahren und 18 Prozent mehr Bienenvölker. Dieser Trend ist Beleg für die gute Nachwuchsarbeit. Allein in MV werden jährlich schätzungsweise 1.000 Tonnen Honig erzeugt, am meisten Rapshonig. Nach zwei Jahren mit überdurchschnittlichen Erträgen war dieses Bienenjahr mit ca. 35 Kilo Honig je Bienenvolk eher durchschnittlich.

Was viele aber gar nicht im Blick haben: Die Honigproduktion ist nur ein Nebeneffekt. Denn der eigentliche Wert der Honigbiene liegt in der Bestäubungsleistung der Bienen. Denn auch wenn viele die Imkerei nur als Hobby verrichten, leisten sie damit einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Die Imkerei ist ein traditionelles, regionales und doch Grenzen überschreitendes Handwerk – das mit und von der Natur lebt. Denn sie macht uns die Bedeutung von Insekten und Nützlingen in der Natur begreiflich. Dadurch lehrt sie auch einen wachsamen Umgang mit der Natur. Dieses Handwerk gilt es zu erhalten und an unsere kommenden Generationen weiterzugeben – und zwar nicht nur aus traditionellen oder ökonomischen, sondern vor allem aus ökologischen Gesichtspunkten“, sagt der Minister.

Auch für die kommenden Jahre werden wieder Förderrichtlinien aus der zweiten Säule aufgelegt, die direkt oder indirekt auf die Bienenhaltung wirken. Zum einen durch Einschränkungen beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln oder Einschränkungen bei der Bewirtschaftung, zum anderen durch ein entsprechendes Trachtangebot. Der GAP-Strategieplan des Bundes, der Grundlage dieser Förderungen ist, ist noch nicht von der EU genehmigt. Insofern stehen alle unsere Planungen noch unter Vorbehalt. Ich bin hier aber zuversichtlich, dass der Strategieplan noch im November genehmigt wird.

Im Einzelnen sind zu nennen: dauerhafte Umwandlung von Ackerland in Grünland, Gewässerschutzstreifen, Umweltschonender Obst- und Gemüseanbau, vielfältige Kulturen im Ackerbau (großkörnige Leguminosen), extensive Dauergrünlandbewirtschaftung, naturschutzgerechte Dauergrünlandbewirtschaftung, Pufferstreifen an gesetzlich geschützten Biotopen, Alleen und Waldrändern sowie die Einführung und Beibehaltung des ökologischen Landbaus.

Auch Blühflächen sollen zukünftig weiterhin gefördert werden, allerdings nur mehrjährige, da diese einen größeren Nutzen zur Erhaltung bzw. Verbesserung der Biodiversität bringen als einjährige Blühflächen. Zu verwenden ist regionales Wildpflanzensaatgut oder Heudruschsaatgut oder standortangepasstes Saatmischung mit der zuständigen Naturschutzbehörde abgestimmt.

Auch die die Förderung der Imkerei ist Teil der GAP.  Eine neue Honigrichtlinie wurde in Absprache mit den Imkerverbänden erarbeitet. Inhaltlich hat sich die neue Honigrichtlinie nicht viel geändert, da sich die bisherige Förderung bewährt hat. Neu ist, dass die Mindestzuwendung von 500 auf 300 Euro herabgesetzt wurde. Anträge können ausnahmsweise bis zum 31. Januar 2023 gestellt werden. Pro Jahr stehen 176.000 Euro zur Verfügung, je zur Hälfte aus EU- und Landesmitteln. Gefördert werden Gerätschaften zur Honiggewinnung und -Verarbeitung für Einzelimker. Dafür wird der größte Teil der Mittel verwandt. Daneben werden Bienenlehr- und Schaugärten, Schulungen, Honiguntersuchungen, Varroabekämpfungsmittel und –Maßnahmen bezuschusst.“, so der Minister.

Aus Tierzuchtfördermitteln erhält der LIMV jährlich ca. 10.000 Euro, unter anderem zur Beschickung der Bienenbelegstellen. Das Bienenzuchtzentrum Bantin wird mit jährlich steigenden Zuschüssen institutionell gefördert. Der aktuelle Zuschuss liegt bei 306.500 Euro. Mit LEADER- und Landesmitteln wurde es zu einem Apineum entwickelt. In den vergangenen 14 Jahren wurden zur Unterstützung der Bienen insgesamt mehr als 10 Millionen Euro Fördergelder ausgezahlt.

„Das ist gut angelegtes Geld! Die Arbeit mit Bienen lebt vor allem durch die Menschen, die hier ihre Leidenschaft entdeckt haben. Glücklicherweise steigt der Anteil der Jung- und Neuimker weiter. Nur so kann die Zukunft der Imkerei gesichert werden. Für die gute und konstruktive Zusammenarbeit danke ich dem LIMV herzlich“, sagt Backhaus.

Verpach­tung von BVVG-Flächen

Schwerin – Wie das Bundeslandwirtschaftsministerium gemeinsam mit dem Bundesfinanzministerium in der Pressemit­teilung vom 17.11.2022 berichtet hat, wird die Privatisierung der BVVG-Flächen in Ostdeutschland weitgehend beendet. Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus, zeigt sich erleichtert über die Entscheidung.

„Ich selbst habe den Verkaufsstopp in den Ampel-Koalitionsvertrag vor einem Jahr hineinverhandelt und bin froh, dass diese Absprache nun endlich umgesetzt wird. Damit behalten der Bund und mittelbar auch die Länder den Zugriff auf die Flächen, die für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sowie Klima- und Artenschutz benötigt werden. Diese sind damit auch für kommende Generationen gesichert. Das war mir ein wichtiges Anliegen.

Im Übrigen bleiben die BVVG-Flächen für die Produktion von Nahrungsmitteln erhalten. Sie werden mit Blick auf die klimatischen Veränderungen nur noch an ökologisch oder nachhaltig wirtschaftende Betriebe verpachtet. Wir alle wissen spätestens seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, was das bedeutet.

Nun kommt es darauf an, dass sich die ostdeutschen Länder und der Bund zügig auf die Kriterien einigen, nach denen die Flächen zukünftig zur Pacht vergeben werden können. Bis zum Beginn des kommenden Wirtschaftsjahres ab Oktober 2023 müssen die Karten auf dem Tisch liegen. Die Verfahrensweise in Mecklenburg-Vorpommern könnte in der Sache beispielgebend sein.

Denn wir haben unsere Verpachtungskriterien zur Vergabe landeseigener landwirtschaftlicher Nutzflächen jüngst überarbeitet und transparent gemacht. Darum biete ich auch gerne an, dass wir zukünftig die Verpachtung der BVVG-Flächen im Auftrag des Bundes übernehmen. Wir haben den Weg bereitet und wir haben die Expertise“, so Backhaus.

Wolfspopulation leicht angestiegen

Schwerin – Im abgeschlossenen Monitoringjahr 2021/22, welches vom 01. Mai 2021 bis zum 30. April 2022 läuft, wurden durch das landesweite Wolfsmonitoring sowie die Bereitstellung von Daten örtlicher Jäger, Landwirte und Wolfsbetreuer, in Mecklenburg-Vorpommern 18 Wolfsrudel (davon 6 grenzübergreifend), 6 Wolfspaare sowie 4 territoriale Einzelwölfe nachgewiesen. Bei 5 weiteren Territorien, blieb der Status unklar.

2 Rudel aus Brandenburg (Steinförde & Wittstocker Heide) und 1 Rudel aus Niedersachsen (Amt Neuhaus) können sich zeitweise auch in Mecklenburg-Vorpommern aufhalten.

„Die Zuwachsrate beim Wolfsbestand liegt innerhalb unserer Erwartungen“, sagt Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus. „Trotz der äußeren Einflüsse auf den Bestand, zeigt die Wachstumsrate weiter nach oben. Das ist zum einen Beleg für einen gelungenen Artenschutz, zeigt aber andererseits, dass wir weiter zunehmenden Herausforderungen hinsichtlich des Konfliktmanage­ments gegenüberstehen.

In unseren diesbezüglichen Bemühungen hinsichtlich tragfähiger und nachhaltiger Lösungen dürfen wir daher nicht nachlassen.  Ich habe das Thema auf die Tagesordnung der in der nächsten Woche stattfindenden Umweltministerkonferenz gesetzt. Das sind wir den Weidetierhaltern schuldig ebenso wie den Menschen in Wolfsschwer­punkt­gebieten, die sich inzwischen klar heraus­kristallisieren“, so Backhaus.

Die vom Land beglichene Schadenssumme beläuft sich seit 2007 bis einschließlich zum 31.10.2022 auf ca. 200 T € als Kompensationsleistung an Nutztierhalter.

Präventions- und Akzeptanzmaßnahmen wurden seit 2013 (Veröffentlichung der FöRi Wolf) insgesamt in einem Umfang von etwa 2.180 T € bewilligt, davon 2020 etwa 685 T € und 2021 etwa 410 T € und 2022 bislang etwa 510 T €.

In den 18 bestätigten Rudeln wurden insgesamt 67 Welpen nachgewiesen, wobei in einigen Fällen die ermittelte Welpenzahl als Mindestanzahl angesehen werden muss und deshalb die reale Anzahl an Welpen etwas höher gelegen haben dürfte.

In Mecklenburg-Vorpommern wurden 7 neue Rudel (Vellahn, Parchim, Schwinzer Heide, Leppiner Heide, Feldberger Hütte, Stadtwald Barth, Greifswald) festgestellt. 4 Rudel aus dem Vorjahr konnten hingegen nicht mehr nachgewiesen werden: Kaliß, Eichhorst, Kirch-Rosin, Sternberg (verschollen bzw. Status unklar). Insgesamt steigt damit die Anzahl an Rudeln von 15 im Monitoringjahr 2020/21 auf 18 in 2021/22. Seit dem Abschluss des Monitoringjahres 2021/22 konnten für das Wolfspaar Drewensee Welpen nachgewiesen werden.

Anders als in anderen Bundesländern konnten keine Hinweise auf Doppelreproduktionen (2 Würfe in einem Rudel) festgestellt werden.

Mit 18 Totfunden stieg deren Anzahl im Vergleich zum Vorjahr deutlich an. Neben 5 bestätigten illegalen Tötungen waren die meisten Totfunde auf den Verkehr zurückzuführen (10 Wölfe). Neben 8 Welpen waren diesem Zeitraum auch 3 territoriale Wölfinnen und 3 territoriale Rüden betroffen.

In der neuen Verbreitungskarte wurden 2021/22 für 115 Rasterzellen (10×10 km) sichere Wolfsnachweise erbracht. Damit gilt ziemlich genau 50 % der Landesfläche als vom Wolf besiedelt. Mit den 115 belegten Rasterzellen liegt Mecklenburg-Vorpommern auf Platz 3 in der bundesweiten flächenmäßigen Besiedlung, nach Brandenburg und Niedersachsen. In fast allen Regionen mit größeren Waldkomplexen wurden Wölfe nachgewiesen. Es ist damit zu rechnen, dass in den kommenden Jahren verstärkt auch Gebiete mit kleineren Wäldern dauerhaft besiedelt werden.

Eine aktuelle Karte mit den Wolfsvorkommen in M-V sowie weiteren Informationen rund um den Wolf kann unter

https://wolf-mv.de/woelfe-in-m-v/

eingesehen werden.

Wolfssichtungen, bevorzugt mit Foto- oder Videodokumentation können weiterhin an das landesweite Monitoring unter der E-Mailadresse  stier@wildundforst.de oder telefonisch unter 0171-485 97 89 gemeldet werden.

Vorfälle mit der Beteiligung von Wölfen (z.B. Schadensfälle in Nutztierherden oder Nahbegegnungen) werden sieben Tage die Woche durch die zentrale Koordination Wolf M-V unter der Telefonnummer 0170-765 88 87 aufgenommen und bearbeitet. Termine zu den Themen Herdenschutz- und Präventionsberatung können ebenfalls unter der Nummer 0171-727 06 24 abgestimmt werden. Diese Kontaktdaten finden Sie auch auf der Webseite des Landes.

Passende Jobs im Blick

280 Gingster Schüler besuchen die schuleigene 16. Berufsmesse

Insel Rügen – „Wir sind stolz auf diese Berufsmesse in unserer Gemeinde“, lobt Bürgermeisterin Gerlinde Bieker die besondere Veranstaltung der Gingster Schule, die sie zusammen mit Schulleiter André Farin in dieser Woche eröffnete. Es sei nicht der Regelfall, dass Lehrer, Schüler und die technischen Kräfte mit einem großen Kraftakt die Turnhalle in eine Messehalle verwandeln. „Doch dieser Aufwand lohnt sich“, ergänzt Goswin Schreck, der neue Messechef der Schule. „Wir können auf ein gewachsenes Konzept zurückgreifen und müssen nur noch an Details feilen“, erklärt er und ist froh, dass seine Vorgängerin Ramona Hatrath alles so gut vorgearbeitet habe.

Zur mittlerweile 16. Berufsmesse reisten über 30 Unternehmen und Institutionen der Insel und vom Festland an, um sich den 280 Schülern aus den Jahrgangstufen 5 bis 10 vorzustellen. Mit im Gepäck hatten sie die wichtigsten Informationen für junge Leute, die auf Ausbildungssuche sind oder schon erste Eindrücke aus der Berufswelt sammeln möchten. In persönlichen Gesprächen erfuhren sie mehr über Ausbildungschancen, Voraussetzungen für die angebotenen Jobs und Karriereaussichten.

Bürgermeisterin Gerlinde Bieker (links) und Schulleiter André Farin (rechts) eröffneten die 16. Berufsmesse an der Gingster Schule zusammen mit den Schülersprechern Neele Nordt (2. v. r.) und Fynn Venzmer (3. v. r.). Foto: Martina Zabel

Bürgermeisterin Gerlinde Bieker (links) und Schulleiter André Farin (rechts) eröffneten die 16. Berufsmesse an der Gingster Schule zusammen mit den Schülersprechern Neele Nordt (2. v. r.) und Fynn Venzmer (3. v. r.). Foto: Martina Zabel

Langjährige Partner kamen nach Gingst, wie etwa die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege Güstrow, die Bundespolizeiakademie, die Arbeitsagentur, die Deutsche Rentenversicherung oder die AOK. Altbekannte Gesichter von Rügenhaustechnik, Liebherr, Nordex, vom Bauernverband oder Media Markt warben an ihren Ständen für verschiedene Ausbildungsangebote. Erstmals nahmen mehr Handwerker teil, die Kay Wellner von der Kreishandwerkerschaft ins Boot geholt hatte. Neben Sattlermeister Arne Witt nutzten Malermeister Lutz Lubozki und Dachdeckermeister Christian Stöhr die Chance, Einblicke in ihren Arbeitsalltag zu geben. Premiere hatte auch die Firma Hanse Yacht aus Greifswald, die vom Interesse und von der Vorbereitung der jungen Messebesucher beeindruckt war.

„Wir können wieder viele Firmen vor Ort ansprechen und haben mit den Messeaufgaben gut zu tun“, sagt Neele Nordt, Schülersprecherin der Gingster Schule. Zusammen mit ihrem Sprecherkollegen Fynn Venzmer erzählt sie von der Messemappe, die alle Besucher mit dabei haben und bis zum Ende des Schultages ausfüllen. Darin sind Deutschaufgaben und Aufträge aus dem Fach Arbeit-Wirtschaft-Technik, die das Erkunden der Stände und Angebote unterstützen sollen. Gerade das loben die Unternehmen in der abschließenden Feedbackrunde, die schon einen Ausblick auf das kommende Jahr gab: Die Neuauflage der Messe steht bereits jetzt für November 2023 fest.

Nandu-Herbstzählung: Population bleibt konstant

Schwerin – Die Nandu-Population im Biosphärenreservat Schaalsee-Elbe in Mecklenburg-Vorpommern ist nahezu konstant geblieben: Im Rahmen des Herbstmonitorings am 28. Oktober 2022 wurden im Biosphärenreservat Schaalsee insgesamt 144 Nandus gezählt; das sind 13 Tiere mehr als im vergangenen Frühling.

Die Arbeitsgruppe Nandumonitoring sowie Landwirte und Mitarbeitende des Biosphärenreservatsamtes Schaalsee-Elbe bestimmten aktuell insgesamt 56 Altvögel (19 Hähne und 37 Hennen), 82 Jungvögel aus diesem Jahr und weitere 6 Tiere, deren Alter und Geschlecht nicht differenziert werden konnte.

„Die Aufnahme des Nandus ins Jagdrecht zeigt, dass die Anzahl der Nandus auf ein biotopangepasstes Maß reguliert werden konnte und somit die Konfliktdichte im Schutzgebiet abgenommen hat. Gleichwohl zeigen mir die Zahlen, dass der Bestand der Art Nandu im Schaalseebereich gesichert ist“, schätzte Umweltminister Dr. Till Backhaus die Lage ein.

Der Nandu wurde 2020 in das Jagdrecht aufgenommen, da die von Laufvögeln verursachten Schäden in der Landwirtschaft enorm gestiegen waren. Wurden im Jagdjahr 2020/2021 (Jagdjahr 1. April bis 31. März des Folgejahres) noch 181 Nandus erlegt, so waren es im Jagdjahr 2021/2022 nur noch 79 Nandus.

Im Zeitraum von 1999 bis 2001 sind mehrere Nandus (Rhea ameri-cana) aus einem unzureichend gesicherten Freigehege bei Groß Grönau, in Schleswig-Holstein, nördlich des Ratzeburger Sees ausgebrochen und in den Nordbereich des UNESCO-Biosphärenreservates Schaalsee (zwischen Utecht und Schattin) gelangt. Zweimal im Jahr werden die Tiere in einer Synchronzählung erfasst. Ursprünglich stammen Nandus aus Südamerika. Nordwestmecklenburg ähnelt mit seinen weitläufigen Ackerflächen der baumfreien Pampa in ihrer angestammten Heimat.

Der Nandu ist eine von vielen Arten auf der Liste der Neozoen, übersetzt „Neue Lebewesen“. Als solche werden Arten bezeichnet, die nach dem Jahr 1492 durch direkte oder indirekte Aktivitäten der Menschen in Deutschland angesiedelt wurden. In Deutschland geht man von mehr als 1000 Neozoenarten aus. Unter anderem gehören Damwild, Waschbär, Mink, Nutria, Fasan und Regenbogenforelle dazu.

Nach einer Einschätzung des Bundesamtes für Naturschutz gilt der Nandu zurzeit nicht als invasiv, da bislang nicht nachgewiesen werden konnte, dass die Art negative Auswirkungen auf heimische Arten hat. Der Nandu wird daher auf einer sogenannten „Grauen Liste“ geführt. Das bedeutet, dass die Art besonders intensiv zu beobachten ist, um Entscheidungen, etwa zur Bestandsregulierung, auf fachlich fundierter Grundlage treffen zu können.