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Autor: Rügenbote

Deutschlandticket: Mehr als 250.000 Nutzer in M-V

Dr. Blank: „Das Deutschlandticket ist das Fundament für den Erfolg“

Schwerin – Vor der Sonderkonferenz der Verkehrsminister am heutigen Freitag hat Verkehrsminister Dr. Wolfgang Blank auf die besondere Bedeutung des Deutschlandtickets für Mecklen­burg-Vorpommern hingewiesen und vom Bund die zukunfts­fähige Finanzierung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) gefordert: „Mit unserer Mobilitätsoffensive heben wir den öffentlichen Personennahverkehr in Mecklenburg-Vor­pommern auf ein neues Level – insbesondere im ländlichen Raum. Mit deutlich mehr als 250.000 Ticket-Nutzern in M-V ist das Deutschlandticket das Fundament für diesen Erfolg. Des­halb setzen wir uns mit besonderem Nachdruck für seine zukunftsfähige Finanzierung ein“, so der Minister für Wirt­schaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit M-V.

Beim Treffen der Verkehrsminister der Länder in Berlin steht insbesondere die Finanzierung des Deutschlandtickets auf der Tagesordnung. Im Koalitionsvertrag ist die Fortsetzung des Tickets angekündigt. Derzeit wird das Deutschlandticket jeweils zur Hälfte von Bund und Ländern mit jeweils 1,5 Milli­arden Euro pro Jahr getragen. Dr. Wolfgang Blank: „Für die Länder ist angesichts ihrer klammen Kassen mit 1,5 Milliarden Euro jährlich eine Schmerzgrenze erreicht.“

Um angesichts der allgemein steigenden Kosten das Nahver­kehrsangebot aufrechtzuerhalten und ausbauen zu können, ist es außerdem entscheidend, die sogenannten Regionalisie­rungsmittel dauerhaft zu erhöhen. Für die Bundesländer sind diese Mittel die Grundlage, um einen bedarfsgerechten ÖPNV anzubieten. Sie werden etwa genutzt, um bei den Eisenbahn­unternehmen den Betrieb von Regionalzügen zu bestellen. Dr. Wolfgang Blank: „Den Worten des Koalitionsvertrags müssen Taten folgen. Die Nutzerinnen und Nutzer, die Städte und Gemeinden und die Verkehrsunternehmen brauchen endlich Planungssicherheit. Jetzt müssen die Weichen für einen weiterhin attraktiven, gut ausgestatteten öffentlichen Nahver­kehr in Stadt und Land gestellt werden.“

Zahlen zum Deutschlandticket in M-V 

Verkaufte Deutschlandtickets im April 2025*:

  • Gesamtzahl 257.295
  • davon D-Tickets für Azubis in MV: 11.795
  • davon D-Tickets für Senioren aus MV: 40.153

* ohne Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, Zahlen liegen noch nicht vor

Land unterstützt zukunftsweisendes Sportbauprojekt

Stralsund – Sport-Staatssekretärin Sylvia Grimm hat am (heutigen) Freitag die Glückwünsche der Landesregierung zur feierlichen Eröffnung der McArena in der Hansestadt Stralsund überbracht. Das Land förderte die erste derartige Freilufthalle in Mecklenburg-Vorpommern mit multifunktionaler Trainingsfläche und Kunstrasen-Spielfeld, die Sportlerinnen und Sportler wetterunabhängig und ganzjährig nutzen können, mit 427.000 Euro aus Mitteln der Sportstättenbauförderung.

„Die McArena Stralsund ist ein zukunftsweisendes Sportbauprojekt, das nicht nur flexibel nutzbar ist, sondern auch durch eine umweltfreundliche Bauweise und damit verbundenen niedrigen Betriebskosten hervorsticht“, betonte Grimm in ihrem Grußwort. So ist u.a. eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert.

„Das ist eine echte Win-Win-Situation für Stadt, Verein, Umwelt und alle sportlich aktiven Bürgerinnen und Bürger in und um Stralsund. Hier steht der Name Mc tatsächlich für etwas Gutes und Gesundes“, fügte Grimm mit einem Augenzwinkern hinzu.

Die Staatssekretärin würdigte zudem den Stralsunder Sportverein „sport live e.V“, der Träger des Projekts ist und dafür erhebliche Eigen- und Kreditmittel aufgebracht hat. „Der Verein zeichnet sich besonders durch seine integrativen, gesundheitsorientierten und familienfreundlichen Angebote vom Kleinkind bis zum Reha-Sport aus. Jede und jeder ist willkommen. Deshalb hat ‚sport live‘ in den letzten Jahren eine enorme Mitgliederentwicklung genommen“, verdeutlichte Grimm.

Aktuell treiben hier ca. 1.400 Mitglieder in acht Abteilungen Sport, so Grimm. Durch die Freilufthalle mit ihrer innovativen Mischung aus Sporthalle und Sportplatz, die geeignet für verschiedene Ballsportarten und Outdoor-Fitness ist, werde diese Entwicklung weiter und ganz bewusst befördert. „Denn solche zukunftsweisenden Projekte wie hier in Stralsund tragen entscheidend dazu bei, den Breitensport in unserem Land nachhaltig zu stärken. Sie fördern neben dem sportlichen Erlebnis den Zusammenhalt, die Gesundheit und die Lebensqualität in unseren Städten und Gemeinden – gerade auch für Kinder und Jugendliche“, hob Grimm hervor.

Grimm: „Wie groß die Sportbegeisterung in MV insgesamt ist, zeigt die aktuelle Bestandserhebung des Landessportbundes. Danach zählt das Land mittlerweile 301.650 Mitglieder in 1.809 Sportvereinen – ein Plus von mehr als 11.000 Sportbegeisterten im Vergleich zum Vorjahr.“

Bundesbronze für „Gingster Welle“

Erfolgreiche Redakteure beim Wettbewerb der besten deutschen Schülerzeitungen

Berlin/Insel Rügen – Sagenhaft. Die Redakteure der „Gingster Welle“ sind nach dem M-V-Landesieg nun auch auf Bundesebene erfolgreich. Im Schülerzeitungswettbewerb der Länder holen sie sich in der Kategorie „Realschulen“ einen beachtenswerten 3. Platz. Im Plenarsaal des Deutschen Bundesrates gehörten sie am letzten Donnerstag im Juni zu den Preisträgern aus 13 Bundesländern.

32 Redaktionen aus sechs Schulformen erhielten die begehrten Preise von den Organisatoren und Kooperationspartnern des Ländervergleichs von gedruckten und Online-Schülerzeitungen. Außerdem wurden acht Sonderpreise an Zeitungsmacher vergeben, die mit ihrem Thema, die Art der Zeitung oder dem journalistischen Stil besonders punkten konnten.

„Die Zeitung aus dem Norden überzeugte die Jury mit einem klar strukturierten Layout sowie lesenswerten Beiträgen aus Schulleben und Region“, sagte Sophia Hofer, Geschäftsführerin der Jugendpresse Deutschland in ihrer Laudatio für die Wettbewerbsausgabe der „Gingster Welle“. Sie hob den Artikel über die Nebenwirkungen der bekannten Störtebekerfestspiele, die sportliche Seiten der Schule oder den gelungenen Blick auf die vielen verschiedenen Wellen dieser Welt hervor.

Erfolgreiche Zeitungsmacher aus Gingst: Lotta Oppermann, Maja Janz, André Farin, Dean Redemann und Niklas Rienow (v. l. n. r.) bei der Preisverleihung im Deutschen Bundesrat. Foto: Martina Zabel
Erfolgreiche Zeitungsmacher aus Gingst: Lotta Oppermann, Maja Janz, André Farin, Dean Redemann und Niklas Rienow (v. l. n. r.) bei der Preisverleihung im Deutschen Bundesrat. Foto: Martina Zabel

Lotta Oppermann, eine der langjährigen Autorinnen der „Gingster Welle“, freute sich mit ihren Mitstreitern Maja Janz, Niklas Rienow und Dean Redemann über die Auszeichnung. „Durch solche Honorierungen bekommt man das Gefühl, etwas Wichtiges zu tun und Motivation weiter zu machen“, erklärt sie nach der würdigen Preisverleihung.

„Wir sind stolz auf unser Konzept der SchülerzeitungsAG“, meint Projektleiter André Farin, der mit seiner Kollegin Martina Zabel die Schüler nach Berlin begleitete. „In der Handy-Zeit halten wir ein Medium bewusst am Leben“, erklärt er die Redaktionsarbeit an seiner Schule. Damit fördere man den Schreib- und Leseanteil junger Menschen und trage zur Informationsvielfalt und Meinungsbildung bei. „In jeder Ausgabe unserer Zeitung steckt wahnsinnig viel Arbeit – von der Grundidee, über das Verfassen von Texten bis zur optischen Gestaltung“, ergänzt Deutschlehrerin Martina Zabel den Blick auf die gelungene Wertschätzung in der Bundeshauptstadt.

35 Jahre Deutsche Wiedervereinigung

Bildungsministerkonferenz beschließt Erklärung zur Stärkung der Demokratiebildung

Klütz – Die Bildungsministerkonferenz ruft Schulen zur Auseinandersetzung mit der Geschichte der Wiedervereinigung auf. Die Bildungsministerinnen und -minister haben auf der 4. Bildungsministerkonferenz am Donnerstag auf Schloss Bothmer in Klütz (Mecklenburg-Vorpommern) einen wegweisenden Beschluss zur Würdigung des 35. Jahrestags der deutschen Wiedervereinigung gefasst. Anlässlich des historischen Datums vom 3. Oktober 1990 soll eine Erklärung erarbeitet werden, die Schulen dazu aufruft, sich intensiv mit der Geschichte der Wiedervereinigung auseinanderzusetzen und die Bedeutung von Demokratie, Freiheit und Frieden zu vermitteln.

Sven Teuber, Minister für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz und Initiator der Vorlage: „Die Wiedervereinigung ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie Demokratie gelingt – und sie kann Schülerinnen und Schüler motivieren, unsere Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Diese Chance sollten wir nutzen. Deshalb habe ich diese Initiative mit voller Überzeugung in die BMK erfolgreich eingebracht und freue mich über die bundesweite Unterstützung. Gerade 35 Jahre nach der Wiedervereinigung ist es wichtiger denn je, jungen Menschen konkrete Zugänge zu demokratischer Bildung zu eröffnen. Es geht dabei nicht nur um Erinnerung, sondern um gelebte Demokratie, um echte Begegnungen und gegenseitiges Verstehen. Denn unsere gemeinsame Geschichte und unsere demokratischen Werte verbinden uns weit mehr, als sie uns trennen. Junge Menschen sollen erfahren, dass Demokratie von Beteiligung lebt. Freiheit, Vielfalt und Zusammenhalt sind keine Selbstverständlichkeiten – sie sind ein gemeinsamer Auftrag an uns alle.“

Simone Oldenburg, Präsidentin der Bildungsministerkonferenz und Bildungsministerin von Mecklenburg-Vorpommern: „Als Präsidentin der Bildungsministerkonferenz und Ministerin eines Landes, das die Wiedervereinigung hautnah erlebt hat, liegt mir diese Initiative besonders am Herzen. Die friedliche Revolution von 1989 und die Wiedervereinigung 1990 sind Meilensteine unserer deutschen Geschichte, die uns bis heute prägen. Durch eine gemeinsame Erklärung aller Länder senden wir ein starkes Signal: Die Vermittlung demokratischer Werte und historischer Zusammenhänge ist ein zentraler Bildungsauftrag, dem wir uns alle verpflichtet fühlen.“

Dorothee Feller, Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen und Koordinatorin der B-Länder: „Die Wiedervereinigung ist eine Errungenschaft der Demokratie über die Diktatur. Gerade in Zeiten, in denen demokratische Werte zunehmend in Frage gestellt werden, ist es wichtig, dass unsere Schulen diese historischen Erfahrungen vermitteln. Als Koordinatorin der B-Länder unterstütze ich diese Initiative nachdrücklich. Wir müssen unseren Schülerinnen und Schülern zeigen, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist und täglich neu erkämpft werden muss.“

Christine Streichert-Clivot, Ministerin für Bildung und Kultur des Saarlandes und Koordinatorin der A-Länder: „Die deutsche Wiedervereinigung steht für Mut, Hoffnung und den Willen zur Veränderung. Als Koordinatorin der A-Länder sehe ich in dieser gemeinsamen Erklärung eine wichtige Chance, unseren Bildungsauftrag zu stärken. Wir wollen nicht nur an die Vergangenheit erinnern, sondern auch die Zukunft gestalten – indem wir junge Menschen für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt begeistern.“

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2025 jährt sich die deutsche Wiedervereinigung zum 35. Mal. Die Bildungsministerkonferenz hat beschlossen, anlässlich dieses Jahrestags eine Erklärung zu verabschieden, die auf die historisch-politische Bedeutung des 3. Oktober 1990 verweist. Die Erklärung soll Schulen dazu ermutigen, sich mit der Geschichte der Wiedervereinigung auseinanderzusetzen und damit die Demokratiebildung zu stärken.

Die Erklärung wird von einer Redaktionsgruppe erarbeitet und der 5. Amtschefskonferenz Bildung im September 2025 in Entwurfsform vorgelegt. Anschließend folgt ein Umlaufverfahren auf Ebene der Bildungsministerkonferenz. Die finale Erklärung soll im Vorfeld des 35. Jahrestages der Wiedervereinigung am 3. Oktober 2025 veröffentlicht werden.

Die Initiative unterstreicht das gemeinsame Engagement aller Länder, die Erinnerung an die deutsche Wiedervereinigung zu bewahren und gleichzeitig die Demokratiebildung in den Schulen zu stärken.

Drese würdigt Entwicklung der Selbsthilfe

Rund 700 Gruppen im Land nehmen Probleme selbst in die Hand und werden mit anderen aktiv

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese hat in der Landtagsdebatte am Donnerstag die positive Entwicklung der Selbsthilfe in Mecklenburg-Vorpommern hervorgehoben. So treffen sich mittlerweile rund 700 Selbsthilfegruppen regelmäßig im gesamten Land. Gewachsen ist in den letzten Jahren auch die Zahl der Selbsthilfekontaktstellen von 6 auf 9, die beraten, informieren und dabei helfen, die passende Gruppe zu finden.

Halt finden, sich austauschen und neuen Mut schöpfen. Nicht mehr allein sein, mit seinen Herausforderungen, Krankheiten oder Problemen, auf Gleichgesinnte zu treffen und emotionale Unterstützung zu erfahren – all das sind gute Gründe, warum Betroffene sich dafür entscheiden, in einer Selbsthilfegruppe aktiv zu werden, betonte Drese.

„Dieses Engagement, die eigenen Probleme und deren Lösungen selbst in die Hand zu nehmen und im Rahmen der eigenen Möglichkeiten aktiv zu werden, unterstützt das Land seit vielen Jahren und fördert Selbsthilfe- und Kontaktstellen in Mecklenburg-Vorpommern“, betonte Drese. Diese seien in Wismar, Hagenow, Neustrelitz, Schwerin, Güstrow, Rostock, Neubrandenburg, Stralsund und Pasewalk angesiedelt.

Mit der Förderung durch das Land werde der Zugang zur Selbsthilfe erleichtert, aber auch die Qualität, Stabilität und Kontinuität dieser Arbeit unterstützt. Die Ansprechpartnerinnen und -partner verfügen über umfassende Kenntnisse der regionalen Hilfs- und Unterstützungsangebote und vermitteln themenübergreifend.

Drese informierte im Landtag, dass das Land die Förderung der Selbsthilfe- und Kontaktstellen mit dem Landesdoppelhaushalt 2024/25 von 135.000 auf knapp 144.000 Euro jährlich erhöht hat. „Auch für das nächste Haushaltsjahr sieht es so aus, als könnten wir die erhöhte Förderung aufrechterhalten. In Zeiten knapper Kassen und einer schwierigen Haushaltslage werte ich das als Erfolg“, verdeutlichte Drese.

Backhaus: Unser Wald muss als Klimaschützer gestärkt werden

Schwerin – Anlässlich der Debatte über den klimaresilienten Waldumbau in Mecklenburg-Vorpommern sieht Forst- und Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus die Landesforstanstalt auf einem guten Weg. Sie habe im Rahmen des naturnahen Waldumbaus bereits viel erreicht:

„Der durchschnittliche Holzvorrat pro Hektar hat sich von 2012 bis 2022 um 24 m³ auf 342 m³ erhöht. Damit hat der Wald seine wichtige CO² Senkenfunktion weit über dem Bundesdurchschnitt entwickelt. Diese wichtige Senkenfunktion ist für die Einhaltung der rechtsverbindlichen LULUCF (Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft) Vorgaben im Rahmen der internationalen Klimaschutzbemühungen von wesentlicher Bedeutung. Diese Vorratsentwicklungen unterstreichen den behutsamen und vorausschauenden Umgang mit den Wäldern in MV, die eine gute Balance zwischen Schutz und Nutzung darstellen.

Zudem greift der Waldumbau in Mecklenburg-Vorpommern, wie die Ergebnisse der Bundeswaldinventur zeigen und dass die Waldmanagement Maßnahmen der letzten Jahre richtig waren. Der eingeschlagene Weg zur Entwicklung klimaangepasster Wälder muss konsequent weitergegangen werden. Nur so können unsere Wälder nachhaltig die Klimaschutzfunktionen erfüllen.

Neben dem Holzvorrat ist auch die Waldflächenbilanz positiv. Die mit Waldbäumen bewachsene Fläche ist in den letzten 10 Jahren im Vergleich zur 3. Bundeswaldinventur deutlich gestiegen, so dass der Waldflächenanteil im selben Zeitraum von 24,1% der Landesfläche auf 25% gestiegen (582.000 ha) ist. Dabei sind Laubbäume auf dem Vormarsch; erstmalig sinkt der Anteil der Nadelbaumarten unter 50% auf 48,4%.

Die Einführung des Dauerwaldkonzeptes durch die Ivenacker Erklärung vom 09.09.2021 für den Landeswald wird in Zukunft auch für die Stabilität, Naturnähe und wirtschaftliche Entwicklung, insbesondere im Bereich Risikovorsorge wesentliche Beiträge leisten. Dies betrifft zum Beispiel auch die Entwicklung der wichtigsten Laubbaumarten. So hat sich neben der Buche (13,4%, zuvor 12,5%) und Eiche (11,3%, zuvor 9,6%) die Erle (9,4%) und Birke (7,7%) positiv in den letzten 10 Jahren entwickelt.

Für die Dauerwaldentwicklung ist die Zunahme von mehr Mischwäldern und mehrschichtiger Bestände ein wichtiger Bestandteil der Klimaschutzstrategie in den Landeswäldern. Im Zeitraum der letzten 10 Jahre hat der Anteil einschichtiger und damit strukturarmer Bestände um weitere 8% auf knapp 32% abgenommen.

Ausbaufähig ist vor allem die Entwicklung von Dauerwaldstrukturen die erst bei ca. 5% der Fläche liegt. Hier müssen wir geduldig sein, da nach wissenschaftlichen Untersuchungen aus anderen Umstellungsbetrieben mit Zuwachsraten der Dauerwaldstrukturen von 1 bis 2 % pro Jahr auszugehen ist. Dieser Trend wird durch eine positive Entwicklung starker alter Bäume unterstützt, die eine hohe Bedeutung für den Klima- und Naturschutz im Wald haben. So ist der Holzvorrat von Bäumen die in Brusthöhe dicker als 90 cm sind, um 1,6 Mio. m³ in den letzten 10 Jahren gestiegen. Besonders gefährdete und Risiko behaftete einschichtige Reinbestände haben hingegen nur noch 13% Flächenanteil.

Neben diesen unbestreitbaren positiven Entwicklungen des Waldes in den Landesforsten müssen die Anstrengungen zur Forcierung der Einführung der Dauerwaldbewirtschaftung durch die LFoA im Rahmen von Inventuren und Controllingvorgaben weiter vorangetrieben werden.

Klimaschutz kann und darf nicht an Ressort- und Landnutzungsformgrenzen haltmachen, deshalb müssen neben dem Wald auch waldnahe Lebensräume mit bedacht werden. Diese stehen zum einem unter dem Einfluss des Waldes, beeinflussen diese aber auch. Moore sind dabei von besonderer Bedeutung, da sie neben dem Wald und den Meeresökos­ystemen die einzigen nennenswerten Kohlenstoffsenken in unserer Landschaft darstellen.

Die Landesregierung hat deshalb in ihrem Koalitionsvertrag Moorrenaturierungsvorgaben formuliert. Bei der Umsetzung der ambitionierten Waldmoorrenaturierungen ist es immer wieder zu unterschiedlichen Rechtsauffassungen zur Frage des Waldausgleichs gekommen. Auch wenn die rechtlichen Grundlagen vermeintlich klare Regelungen aufweisen. Trotzdem hat es zum Teil zu erheblichen Zeitverzögerungen in der Umsetzung der Projekte, oder im Extrem zum Stopp der Projekte geführt. Wesentliche Moorschutzvorhaben wie das Grambower Moor oder das Teufelsmoor bei Horst sind durch die aktuelle zu enge Auslegung des Landeswaldgesetzes akut gefährdet.

Die Einstufung der, zur Wiedervernässung notwendigen Kahlhiebe und Rodungen (Bau von Verwallungen), als Waldumwandlung oder temporäre Waldumwandlung würden am Beispiel vom Grambower Moor einen Finanzbedarf von ca. von ca. 8,5 Mio. € (ca. 2,4 Mio. Waldpunkte á 3,50 € pro Waldpunkt) im Zuge des Waldausgleiches erfordern und somit die ohnehin angespannten, zur Verfügung stehenden NATURA2000 Mittel in extremen Maße beanspruchen – und die Hochmoorrenaturierung in MV unmöglich machen.

Daher ist auch eine Novellierung des Landeswaldgesetzes wichtig, weil wir hier eine gesetzliche Klarheit brauchen.

Zur Abschätzung der flächigen Bilanz werden im Rahmen der Integrierten Forsteinrichtung auch entsprechende Flächenübersichten und Managementpläne in Zusammenarbeit den zuständigen Naturschutzbehörden erarbeitet. Die rechtlichen Interpretationsauffassungen zwischen den verschiedenen Akteuren wird der in Bearbeitung befindliche LWaldG Entwurf auflösen und zu einer erheblichen Verein­fachung des Verfahrens führen.

Neben den reinen Verfahrens- und Planungsvorgaben ist die Finanzierung der Maßnahmen eine wesentliche Aufgabe der beteiligten Akteure. Daher dränge ich darauf, dass die Landesforstanstalt die Möglichkeiten des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz nutzt und die Strategie des Landes zum Schutz und zur Nutzung der Moore auch umsetzt. Das bedeutet, dass sich die Landesforstanstalt um die Waldmoore in Mecklenburg-Vorpommern und mit den Bundesgeldern einen massiven Kapazitätsaufbau für den Waldmoorschutz vorantreibt. Ich möchte, dass die Landesforstanstalt den Waldmoorschutz als eigene Aufgabe sieht; genau wie die Wasser- und Bodenver­bände sich um die landwirtschaftlichen Moore kümmern.“

Zukunftskonferenz der Maritimen Wirtschaft gestartet

Jochen Schulte: „Wir gestalten gemeinsam den Strukturwandel und sichern dabei Perspektiven für die maritime Wertschöpfung in Mecklenburg-Vorpommern“

Rostock – Jochen Schulte, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit sowie maritimer Koordi­nator und Industriebeauftrager der Landesregierung, hat heute in Rostock die 11. Zukunftskonferenz der maritimen Wirtschaft eröffnet. Die Konferenz versammelt zentrale Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verbänden, um aktuelle Entwicklungen und Perspektiven der Branche zu diskutieren.

„Die maritime Wirtschaft ist einer der bedeutendsten Wirt­schaftszweige Mecklenburg-Vorpommerns – sie prägt unsere Wirtschaftskraft, schafft attraktive Arbeitsplätze und steht für hohe Wertschöpfung“, sagte Staatssekretär Schulte. „Die 11. Zukunftskonferenz ist ein starkes Signal für den Schulter­schluss zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Mit dem gemeinsam entwickelten Zukunftskonzept und dem neuen, darauf aufbauenden 10-Punkte-Plan gestalten wir aktiv den Strukturwandel unserer maritimen Wirtschaft und setzen deutliche Impulse für Innovation, Beschäftigung und nachhaltiges Wachstum.“

Der maritime Sektor ist mit rund 2.000 Betrieben und fast 37.500 Beschäftigten ein bedeutender Jobmotor im Land. Trotz globaler Krisen hat die Branche ihre Umsätze und ihre Wertschöpfung in den vergangenen Jahren gesteigert. 2024 betrugen der Umsatz rund 6,9 Mrd. Euro und die Wertschöp­fung rund 2,7 Mrd. Euro. Wesentliche Teilbranchen wie der Schiffbau, die Zulieferindustrie, die Hafenwirtschaft sowie der maritime Tourismus machen gemeinsam über 70 Prozent der Beschäftigung aus.

„Die Schiffbauindustrie in Mecklenburg-Vorpommern hat sich nach dem Umbruch der vergangenen Jahre neu aufgestellt und beweist eindrucksvoll ihre Stabilität, Wandlungsfähigkeit und technologische Kompetenz. Vom Bau von U-Boten und Kreuzfahrtschiffen über Reparaturstützpunkte der Marine bis hin zu neuen Projekten im Bereich Forschung, Offshore-Wind und Wasserstofftechnologie – unsere Werften und Zulieferer zeigen enormes Entwicklungspotential“, betonte Staats­sekretär Schulte. „Diese positive Entwicklung bestätigt den klaren Kurs der Landesregierung zur Stärkung der maritimen Industrie und Sicherung von langfristigen Perspektiven für den Standort Mecklenburg-Vorpommern.“

Ein zentrales Thema der Konferenz ist die Rolle der maritimen Wirtschaft im Kontext der Energiewende. Mecklenburg-Vor­pommern setzt auf den beschleunigten Ausbau der Offshore-Windenergie und den Aufbau einer grünen Wasserstoffwirt­schaft. Dabei stehen die Weiterentwicklung der Häfen sowie der Ausbau der landseitigen Hafeninfrastruktur zunehmend im Fokus der Landesregierung.

Zudem steht der steigende Fachkräftebedarf der Branche im Fokus der Zukunftskonferenz. Dazu ist im neuen 10-Punkte-Plan eine Vielzahl von Maßnahmen vorgesehen, die von Landesregierung und Stakeholdern kurz- bis mittelfristig um­gesetzt werden sollen. Zudem beinhaltet der 10-Punkte-Plan Maßnahmen zur Verbesserung des Marketings, zur Stärkung von Netzwerken, zur Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren und zur weiteren Förderung von Forschung und Entwicklung.

„Die Herausforderungen sind groß – vom Fachkräftebedarf über den Infrastrukturausbau bis hin zu technologischer Inno­vation. Aber wir haben im Land das Know-how, die Netzwerke und die Entschlossenheit, durch kluges Handeln diese Her­ausforderungen zu Chancen zu machen“, so Staatssekretär Schulte. „Die Zukunft der maritimen Wirtschaft in Mecklen­burg-Vorpommern liegt in nachhaltiger Wertschöpfung, tech­nologischem Fortschritt und enger Zusammenarbeit der betei­ligten Akteure.“

Mit Blick auf die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen und Chancen der Branche wurde in intensiver Zusammen­arbeit von Wirtschaft und Wissenschaft und in enger Beglei­tung des maritimen Koordinators des Landes, Staatssekretär Jochen Schulte, das rund 80-seitige „Zukunftskonzept für die maritime Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern“ erarbeitet. Auf Grundlage der darin enthaltenen Handlungsempfehlungen entstand in einem breit angelegten Prozess mit den Stake­holdern der neue 10-Punkte-Plan erarbeitet.

Die 11. Zukunftskonferenz der maritimen Wirtschaft wird ge­meinsam vom Ausschuss „Maritime Wirtschaft“ der Industrie- und Handelskammern in Mecklenburg-Vorpommern, dem Maritimen Cluster Norddeutschland e. V. und dem Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit veranstaltet. Sie dient als eine zentrale Plattform zum Austausch zwischen Land und Branche und setzt regelmäßig wichtige Impulse für die Vorbereitung der Nationalen Maritimen Konferenzen des Bundes.

Weltdrogentag

Gesundheitsministerium und LAKOST sensibilisieren Jugendliche für Umgang mit Drogen

Schwerin – Anlässlich des heutigen Weltdrogentages betont Gesundheitsministerin Stefanie Drese die Notwendigkeit, junge Menschen frühzeitig für die gesundheitlichen Folgen des Drogenkonsums zu sensibilisieren. „In jungen Jahren mag es cool wirken, legale Drogen wie Alkohol oder Zigaretten oder illegale Drogen wie Cannabis oder synthetische Drogen zu konsumieren. Aber wissenschaftlich erwiesen ist, dass Drogen, egal in welcher Form, für Heranwachsende besonders stark gesundheitsschädigend sind. Außerdem ist das Risiko eine Suchtabhängigkeit zu entwickeln deutlich größer“, erklärte die Ministerin zum Aktionstag.

Gemeinsam mit der Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen (LAKOST) habe das Ministerium darum eine Vielzahl von Maßnahmen zur Reduzierung des Konsums von Suchtmitteln ins Leben gerufen. Hierzu gehören neue Informationsflyer für junge Erwachsene und ihre Eltern, eine Informationskampagne mit Citycards, die Ausbildung von Suchtpräventionsfachkräften und entsprechende Schulungsangebote sowie thematische Elternabende in Schulen. Rund 280.000 Euro stellt das Land hierfür zusätzlich zur Verfügung.

„Denn über Gefahren aufzuklären und Verhaltensänderungen herbeizuführen, ist aus meiner Sicht entscheidend, um dem veränderten Drogenkonsum zu begegnen“, führte die Ministerin aus. Aus diesem Grund setze Mecklenburg-Vorpommern auch auf das Drug-Checking bei Events wie dem derzeit laufenden Fusion-Festival. „Der Konsum findet statt, ob wir es wollen oder nicht. Also nutzen wir die Chance, über dieses Angebot mit den oftmals unbedachten Konsumentinnen und Konsumenten ins Gespräch zu kommen, sie über Risiken und Gefahren aufzuklären und zugleich lebensbedrohlich überdosierte Substanzen aus dem Verkehr zu ziehen“, erklärte Drese.

Die Ministerin warb heute außerdem gerade bei der jungen Generation für die Inanspruchnahme von Hilfs- und Unterstützungsangeboten bei Anzeichen von Suchtverhalten. „Sich Hilfe zu holen ist keine Schwäche, auch wenn sich das in jungen Jahren so anfühlen mag. Im Gegenteil, es beweist Weitsicht und Stärke. In MV gibt es neben der LAKOST noch 25 weitere Suchtberatungsstellen, an die man sich jederzeit und unabhängig von Alter oder Art der Sucht wenden kann – auch als Freund oder Familienmitglied“, hob Drese hervor.

Auch online gibt es Anlaufstellen für verschiedene Zielgruppen, darunter das Online-Portal www.drugcom.de  für junge Erwachsene, Fach- und Lehrkräfte sowie Eltern oder das individualisierte Verhaltensänderungsprogramm „Quit the Shit“ (www.quit-the-shit.net )

Drese: „Ich würde mir wünschen, dass der heutige Aktionstag den einen oder die andere dazu bringt, den eigenen Umgang mit Drogen kritisch zu reflektieren und vielleicht eine Hand nach Unterstützung auszustrecken – denn niemand muss den Weg zur Suchtfreiheit allein gehen.“