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Kategorie: Gesundheit / Pflege

Forum des Verbandes der Ersatzkassen

Drese: Widerstandsfähigkeit des Landes in Krisensituationen optimieren

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese hat auf dem Forum des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) verdeutlicht, dass die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie aktiv in das Politik- und Krisenmanagement des Landes eingebunden werden. “Die aus drei intensiven Pandemiejahren gewonnenen Erkenntnisse nutzen wir, um die Widerstandsfähigkeit des Landes in Krisensituationen zu optimieren“, sagte Drese am (heutigen) Dienstag in Schwerin.

Das diesjährige Ersatzkassenforum stellte die Folgen und Auswirkungen der Corona-Pandemie in den Mittelpunkt der Veranstaltung.

Drese hob hervor, dass die Einbeziehung der Wissenschaft ein entscheidender Aspekt für politische Entscheidungen ist. Zudem müssen Infektionskrankheiten genauer überwacht werden, um rechtzeitig reagieren zu gehören.

„Deshalb bauen wir in MV das Infektionsmonitoring aus. Die ARE-Surveillance, Abwasseruntersuchungen und der epidemiologischer Wochenbericht des Landesamtes für Gesundheit und Soziales verschaffen einen Überblick über grassieredende Erreger und die Häufigkeit von Erkrankungen“, betonte Drese.

Eine weitere Maßnahme sei die Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes im Krisenmanagement sowie als zusätzliche Säule des Gesundheitswesens. „Dies erfolgt durch eine personelle Aufstockung und langfristige Personalsicherung, die Digitalisierung und Vernetzung wichtiger Arbeitsprozesse sowie die Professionalisierung des Hygienesachverstandes einschließlich der Hygienebeauftragten – insbesondere in den Pflegeeinrichtungen und Angeboten der Eingliederungshilfe“, so Drese.

Nach Ansicht von Drese müsse auch das öffentliche Bewusstsein für die Wahrnehmung von Impfungen als wichtige Präventionsmaßnahmen geschärft werden. „Vor allem für Risikogruppen bieten Impfungen gegen Influenza und Corona elementaren Schutz“, sagte Drese.

Die Ministerin verdeutlichte, dass die Corona-Schutzmaßnahmen nicht ohne Folgen geblieben sind. Drese: „Die Reduzierung von Kontakten hat die Menschen belastet. Vor allem Kinder und Jugendliche mussten Teile ihre Entwicklung anders durchlaufen. Mehr junge Menschen sind von Stress und psychischen Erkrankungen betroffen. Deshalb ist es auch eine Lehre aus der Pandemie, dass jede Entscheidung akribisch zu hinterfragen und abzuwägen ist und flächendeckende Kita- und Schulschließungen vermieden werden müssen.“

Pakt für Pflege

M-V bekommt breites Bündnis für Pflege

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern werden künftig alle im Pflegebereich tätigen Akteure gemeinsam an Lösungen für die Zukunft arbeiten. Darauf verständigte sich Sozialministerin Stefanie Drese in der heutigen Sitzung des Landespflegeausschusses in Schwerin mit Kranken- und Pflegekassen, sowie Vertretungen von Wohlfahrtsverbänden, Pflegediensten und Kommunen.

Drese: „Wir gehen die Zukunft der Pflege mit dem Pakt für Pflege ab jetzt gemeinsam an. Wir benennen die Probleme und erarbeiten Stück für Stück Maßnahmen und Lösungen“, teilte Drese nach der Sitzung des Ausschusses mit. „Ich bin dankbar, dass alle Beteiligten dem Bündnis beitreten und ihre Expertise einbringen wollen.“

Um die Pflege auch in der Zukunft gut aufzustellen, müsse der Pakt laut Drese Prioritäten setzen. So sollen zunächst sechs Kernthemen bearbeitet werden. Als erstes verwies Drese auf das Personal in der professionellen Pflege. „Die Arbeitsbedingungen müssen weiter optimiert werden. Sie müssen zu den Menschen passen. Es muss möglich sein, die Familie und den Beruf zu vereinbaren“, so Drese. Attraktive Arbeitsplätze würden bestenfalls auch dazu führen, dass ehemalige Pflegende zurück in ihren alten Beruf kämen. Auch die Integration ausländischer Arbeitskräfte müsse laut Drese besser gefördert werden.

Als weitere Kernthemen benannte Drese die Sicherstellung der Versorgungsinfrastruktur und die Pflegeplanung. Unter anderem müssten neue Modelle und Ansätze demnach mehr genutzt werden. „Es gibt diese inspirierenden Vorreiterprojekte. Davon können auch andere Anbieter profitieren“, betont Drese. Daten der Kranken- und Pflegekassen könnten dazu dienen, Bedarfe in den Regionen zu identifizieren und besser zu planen.

„Wenn wir diese Routinedaten besser nutzen, können wir auch die Beratungs- und Versorgungsangebote für die Menschen gezielter einsetzen“, ergänzte Drese zum vierten Topthema „Case-Management“. So gebe es zwar bereits mehrere individuelle Unterstützungsleistungen für Angehörige und die zu Pflegenden im Rahmen des Case-Managements, die Menschen würden sich aber noch zu wenig zurechtfinden.

Als fünftes Thema benannte Drese den stärkeren Fokus auf Demenzerkrankungen. „Die Zahl der Demenzfälle wird in den kommenden Jahren in Folge der demografischen Entwicklung weiter steigen. Die Beratungs- und Versorgungsangebote müssen Demenz daher stärker berücksichtigen“, so Drese. „Für die Betroffenen darf es kein mit Scham behaftetes Anliegen sein, sich Hilfe zu suchen. Sie sind nicht allein. Es muss für jede Form von Demenz eine passende Begleitung geben“, forderte die Ministerin.

Zum Abschluss hob Drese die Pflegenden Angehörigen hervor. Ihre Situation müsse sich verbessern. „In vielen Bereichen unserer Gesellschaft setzen wir uns für Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen ein. Das muss auch für die häusliche Pflege gelten“, sagte Drese. In den meisten Fällen würden Frauen neben der Erwerbstätigkeit und dem Familienalltag zusätzlich die Sorgearbeit für Angehörige übernehmen. Drese: „Wir brauchen neue Ansätze und Konzepte, wie die häusliche Pflege besser organisiert werden kann. Dazu zählen neben Entlastungen auch mehr Qualifizierungsmöglichkeiten für Angehörige.“ 84 Prozent der Pflegebedürftigen werden in Mecklenburg-Vorpommern zu Hause gepflegt. Fast 50 Prozent der Pflegebedürftigen haben keine Unterstützung durch professionelle Dienste und Einrichtungen.

Im nächsten Schritt bringen die Partner des Pakts nun ihre Anregungen zu den Themen ein, bevor in themenspezifischen Arbeitsgruppen und Treffen konkrete Maßnahmen entwickelt werden. „Über den Stand der Umsetzung wird es dann Berichterstattungen an den Landespflegeausschuss geben“, kündigte Drese an.

Die nächste Sitzung ist für den 19.01.2024 angesetzt.

Gesundheitsversorgung und -forschung

Drese: Gesundheit stärker verknüpft denken

Greifswald – „Eine zukunftsorientierte Gesundheit muss verknüpft gedacht werden, denn Mensch, Tier und Umwelt bedingen sich immer gegenseitig. Wir brauchen deshalb Ansätze in der Gesundheitsversorgung und -forschung, die diesen als „One Health“ bezeichneten Ansatz stärken und festigen“, hob Gesundheitsministerin Drese heute beim Auftakt des Greifswalder Hygienetages hervor.

Die von KOMPASS e.V. und dem Landesamt für Soziales und Gesundheit bereits zum 21. Mal organisierte Veranstaltung stand unter dem Motto „Zukunftsorientierte Hygiene: Wie geht es nach der Pandemie weiter?“ und brachte Fachpersonal aus allen Gesundheitsbereichen zusammen, um über aktuelle Entwicklungen im hygienischen und infektiologischen Bereich zu diskutieren.

„Infektionskrankheiten gehören zu den größten Gefahren für die globale Gesundheit und haben ihren Ursprung oftmals im Tierreich. Ein besseres Verständnis der Zusammenhänge und Abhängigkeiten kann deshalb zur Verhinderung neuer Endemien und Pandemien beitragen“, erklärte Drese.

Besonders vor dem Hintergrund der zunehmenden Eingriffe des Menschen in den Lebensraum der Tiere, einer hohen globalen Mobilität aber auch des Klimawandels sei der One Health Ansatz wichtiger denn je, um neue Krankheiten zu verhindern, effektive Strategien zu entwickeln und die globale Gesundheit zu verbessern, so Drese.

Dafür brauchen es eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit und Veranstaltungen wie den Greifswalder Hygienetag, um das Fachpersonal aus Human-, Veterinärmedizin und den Umweltwissenschaften enger zu vernetzen.

Vor diesem Hintergrund danke die Ministerin KOMPASS e.V. für die wichtige Arbeit des Vereines im Bereich des sektorenübergreifenden Infektionsschutzes. „Mit Ihrer Mitwirkung bei der Erkennung, Vermeidung und Bekämpfung von Infektionen leisten Sie so einen bedeutenden Beitrag für die Gesundheit in unserem Bundesland.“

Regionalkonferenzen zur Krankenhausreform

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese zog heute gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern, Uwe Borchmann, ein positives Fazit zum Abschluss der Regionalkonferenzen zur Krankenhausreform. „Damit haben wir etwas geschafft, dass in dichter besiedelten Ländern kaum möglich gewesen wäre und haben uns intensiv mit Vertreterinnen und Vertretern aller 37 Krankenhäuser im Land austauschen können“, erklärte Drese.

Die Gespräche mit den Krankenhaus- und Pflegedienstleitungen sei eine hervorragende Möglichkeit gewesen, um Transparenz zu schaffen und zugleich die geplante Reform mit der gelebten Praxis abzugleichen. „So konnten die Häuser ihre Hinweise und Vorstellungen zur Reform einbringen, die ich als Mitglied der Redaktionsgruppe mit nach Berlin tragen werde“, erklärte die Ministerin.

„Gleichzeitig war es mir wichtig, an die Reformbereitschaft der Krankenhäuser zu appellieren. Ein ‚Weiter so‘ wird es nicht geben. Wir brauchen verstärkte regionale Kooperationen, eine Verzahnung von stationären und ambulanten Angeboten und eine Konzentration auf die vor allem in der Fläche wichtige Grundversorgung“, hob sie hervor.

Uwe Borchmann betonte, die Krankenhäuser seien zu einer stärker sektorenübergreifenden Versorgung bereit. „Allerdings muss die Reform zu praxistauglichen bürokratiearmen Lösungen führen und muss weiterhin einer attraktiven Facharztweiterbildung Rechnung tragen“, erklärte er. Auch ein Vorschaltgesetz zur Erhöhung der Landesbasisfallwerte sei dringend notwendig, um die Reform nicht zu gefährden.

Die Forderungen nach einem Bürokratieabbau und attraktiven Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten seien Knackpunkte für die weitere Ausgestaltung der Reform, die auch von den Teilnehmenden der Regionalkonferenzen vorgebracht wurden, so DreseHierzu zähle ebenfalls die Forderung eines Vorschaltgesetzes sowie einer Transformationsfinanzierung, deren Notwendigkeit auch die Länder sehen. „Auch die detaillierte Ausgestaltung der Vorhaltefinanzierung, die für M-V eine große Chance darstellt, ist bisher nicht abschließend geklärt. Das bereitet mir momentan Sorge“, erklärte sie.

Positiv zu bewerten sei hingegen, dass es nach jetzigen Planungen für die Bereiche Pädiatrie, Geburtshilfe, Stroke Unit, Spezielle Traumatologie und Intensivmedizin gesonderte Förderbeträge geben soll. Auch die koordinativen Aufgaben, die künftig die vier Maximalversorger im Land übernehmen sollen, werden voraussichtlich entsprechend vergütet.

Drese: „Wir sind also auf einem guten Weg, aber längst noch nicht im Ziel – gerade, was die Frage der Finanzierungen betrifft. Dennoch stimmen mich die Entwicklungen positiv, dass wir mit der Reform den ökonomischen Druck auf unsere Krankenhäuser und DRG-verursachte Fehlanreize weiter abbauen werden.“

Die Redaktionsgruppe werde sich in wenigen Wochen nun erneut zu einer Sitzung treffen, in deren Ergebnis dann der Gesetzesentwurf durch das Bundesministerium für Gesundheit überarbeitet wird.

„Das bedeutet zum einen, dass der ursprüngliche Zeitplan, der ein Inkrafttreten am 01.01.2024 vorsah, sicherlich nicht haltbar sein wird. Zum anderen ermöglicht dies aber genug Zeit, damit die Länder zum Entwurf Stellung nehmen können – ein unabdingbarer Schritt, wenn wir leistungsfähige Krankenhäuser in erreichbarer Distanz für unsere Patientinnen und Patienten erhalten wollen“, so Drese.

Umfangreiches Infektionsmonitoring in M-V

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern setzt in den kommenden Monaten auf die zuverlässige Erfassung und Überwachung (Surveillance) von Infektionsverläufen. Darauf wies Gesundheitsministerin Stefanie Drese am (heutigen) Freitag angesichts der beginnenden Herbst-/ Wintersaison hin, die mit deutlich höheren Atemwegs- und Infektionskrankheiten verbunden ist.

„Wir sind gut vorbereitet, um die Menschen in unserem Land bestmöglich vor schweren Krankheitsverläufen zu schützen. Zeitnahe Surveillancedaten ermöglichen ein situationsabhängiges und lageangepasstes Handeln, wodurch Auswirkungen auf das Gesundheitswesen frühzeitig erkannt und vermindert werden können“, betonte Drese.

Eine wesentliche Lehre aus der COVID-19-Pandemie sei, dass eine fortlaufende Erfassung, Analyse und Interpretation von Daten im Zusammenhang mit Infektionen weiterhin wichtig ist. „So können wir Krankheitsverläufe umfassend identifizieren und möglichst frühzeitig auf Entwicklungen reagieren“, verdeutlichte die Ministerin.

Drese hob hervor, dass mittels der finanziellen Unterstützung des Bundes und des Landes die für Mecklenburg-Vorpommern bestehenden Überwachungs-Mechanismen (Surveillance) optimiert und ausgebaut wurden.

Dazu gehöre der epidemiologische Wochenbericht über die erfassten meldepflichtigen Infektionskrankheiten in Mecklenburg-Vorpommern, der vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) zur Verfügung gestellt wird. „Außerdem läuft die Abwasser-Untersuchung an vier Standorten im Land weiter“, so Drese. Darüber hinaus erfolge ab sofort bis April 2024 die ARE-Berichterstattung des LAGuS mit einer erweiterten Datenbasis.

„Der Ausbau unserer landeseigenen ARE-Surveillance ermöglicht uns zeitnah und regionenbezogen Entwicklungstrends vorherzusagen, altersspezifische Verteilungen zu verstehen und somit die Belastung unseres Gesundheitssystems abzusehen“, so Drese. Zugleich können Erkrankungswellen verschiedener Jahre miteinander verglichen werden.

Die Abkürzung ARE steht für Akute Respiratorische Erkrankungen und bezeichnet unter anderem die typischen Erkältungsanzeichen wie Husten, Schnupfen und Fieber, aber auch Bronchitis, Halsentzündung und Lungenentzündung.

Vorsicht beim Drachensteigen

WEMAG Netz GmbH erinnert an lebenswichtige Grundregeln

Schwerin – Für Familien bieten die Herbstferien und windige Herbstwochenenden ideale Voraussetzungen, einen bunten Drachen steigen zu lassen. Während sich die Augen auf den Drachen konzentrieren, kann schnell einmal vergessen werden, dass sich in der Nähe Freileitungen und Strommaste befinden.

Damit das Drachensteigen ein herbstliches Vergnügen bleibt und die Drachenlenker nicht in Gefahr geraten, empfiehlt die WEMAG Netz GmbH das Einhalten einiger lebenswichtiger Regeln:

  1. Ein Mindestabstand von 600 Metern zu Strommasten und Freileitungen muss unbedingt eingehalten werden, da die elektrische Spannung von Freileitungen auf die Drachenschnur überspringen kann – mit möglicherweise tödlichen Folgen.
  2. Sollte sich ein Drachen dennoch in einer Freileitung verfangen, ist die Schnur sofort loszulassen. Es dürfen auf keinen Fall selbst Versuche unternommen werden, den Drachen zu befreien. Dabei besteht Lebensgefahr! Stattdessen ist umgehend die WEMAG-Störungsnummer 0385 755 111 anzurufen.
  3. Abgerissenen oder tiefhängenden Freileitungen darf sich nicht genähert werden. Sie dürfen auf keinen Fall berührt werden. Auch hier ist umgehend die WEMAG-Störungsnummer anzurufen beziehungsweise die Polizei oder Feuerwehr zu verständigen.

Drachen dürfen maximal 100 Meter hochsteigen. Außerdem ist bei nahendem Gewitter der Drachen sofort einzuholen, da feuchte und nasse Kunststoffschnüre den Blitz zu den Haltegriffen leiten.

Drese plant Pakt für Pflege

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese will auf Landesebene einen „Pakt für Pflege“ initiieren, der unter anderem Lösungen zur Fachkräftesicherung und Sicherstellung der Versorgung im ländlichen Raum entwickeln soll. „Der Pflegepakt soll im Rahmen des Landespflegeausschusses, der am 20. Oktober zum nächsten Mal tagt, auf den Weg gebracht werden“, sagte Drese heute in Schwerin.

Der Landespflegeausschuss Mecklenburg-Vorpommern ist ein gesetzliches Gremium, in dem über wesentliche pflegerelevante Themen beraten wird. Der Ausschuss setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern von Krankenkassen, Pflegeverbänden, Kommunen, Landkreisen und der Landesregierung. Vorsitzende des Gremiums ist Sozialministerin Drese.

„Die Pflege erhält vor allem durch den demografischen Wandel und den damit verbundenen höher werdenden Fachkräftebedarf eine immer stärker werdende gesellschaftliche Bedeutung“, so Drese. „Die Herausforderungen meistern wir nicht, indem wir mit dem Finger auf andere zeigen, sondern nur gemeinsam im Dialog – Politik, Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste sowie Krankenkassen.“

Drese verwies darauf, dass sich innerhalb von zwölf Jahren die Zahl der pflegebedürftigen Menschen im Land mehr als verdoppelt habe. Ende 2021 bezogen rund 123.000 Menschen Leistungen der Pflegeversicherung. Allein von 2019 auf 2021 betrug der Anstieg fast 20 Prozent. Berechnungen gehen davon aus, dass die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2030 auf 140.000 steigt.

Auf Bundesebene brauche es deshalb weitere gesetzliche und finanzielle Verbesserungen, wie etwa eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung, betonte Drese. „Im Land wollen wir mit dem Pakt für Pflege in einen beständigen Arbeits- und Problemlösungsprozess eintreten“, verdeutlichte die Ministerin.

Drese: „Die Personalsicherung durch weitere Verbesserungen der Arbeits- und Ausbildungsbedingungen sowie die Gewinnung von Pflegekräften im In- und Ausland gehören ganz nach oben in einen Pakt für Pflege. Darüber hinaus geht es um organisatorische und finanzielle Entlastungen in der häuslichen Pflege, die Entwicklung von sozialräumlichen Sorgestrukturen vor Ort, die Weiterentwicklung der Pflegeplanung sowie die Verbesserung der Beratungsstrukturen, um Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen passgenau helfen zu können.“

Bio-Brotbox für ein gesundes Schulfrühstück

Dechow – Heute übergibt Agrar- und Umwelt­minister Dr. Till Backhaus in der „Gläsernen Molkerei“ in Dechow Bio-Brotboxen an Schülerinnen und Schüler der Grundschule Schlagsdorf.

„Trotz der derzeitigen schwierigen Rahmenbedingungen – Ukraine-Russlans-Krieg und Inflation – haben sich der Verein ländlichfein e.V., beteiligte Unternehmen sowie verschiedene Institutionen entschlossen, dass die Bio-Brotbox-Aktion in MV auch in diesem Jahr stattfindet“, erklärt Minister Backhaus und dankt den über 30 Unter­nehmen und Einrichtungen, die sich zusammengetan haben, um die Brotboxen der Kinder der ersten Schul­klasse zu füllen.

„Erfreulich ist, dass in diesem Jahr ca. 6.200 Schüler­innen und Schüler in 110 Schulen die traditionell gelbe Bio-Brotbox erhalten. Das Frühstück gehört für Kinder zu den wichtigsten Mahlzeiten des Tages.

Doch leider scheint das nicht selbstverständlich: Im Ergebnis des Deutschen Schulbarometers, einer Studie der Robert Bosch Stiftung aus dem September dieses Jahres, wird festgestellt, dass im Durchschnitt 30 % der Kinder und Jugendlichen ohne Frühstück in die Schule kommen. Das muss sich dringend ändern.

Bemerkenswert ist, dass in diesem Jahr zum zweiten Mal die neue Bio-Brotbox aus nachwachsenden Rohstoffen übergeben wird. Die neue Box besteht zu 75% aus Zuckerrohrpflanzen. Bei der Verarbeitung von Zuckerrohr fällt als faseriger Rückstand die sogenannte Bagasse an.

Diese Bagasse dient als Bio-Kunststoff für die neue Bio-Brotbox. Auf diese Weise können ca. 75 Prozent der fossilen Rohstoffe ggenüber dem alten Modell einspart werden. Und selbstverständlich entspricht auch der Inhalt der neuen Bio-Brotbox aus nachwachsenden Rohstoffen den höchsten Qualitätsansprüchen“, so der Minister.

Das Agrarministerium unterstützt die Aktion für ein gesundes Schulfrühstück mit 3.000 Euro und der Bereitstellung von Packhelfern.