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Kategorie: Landtag und Regierung MV

Länderübergreifendes Hochwasserwarnportal

Schwerin – Der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Till Backhaus, gibt Weiterentwicklungen des länderübergreifenden Hochwasserportals LHP bekannt.

„Die Hochwasserkatastrophe vom Juli 2021 hat verdeutlicht, in welch kurzer Zeit ein extremer Niederschlag zu einem zerstörerischen Hochwasser führen kann und wie wichtig die Gefahrenkommunikation ist. Für Hochwasserwarnungen ist das Länderübergreifende Hochwasserportal ein wesentlicher Baustein des Hochwasserrisikomanagements. Das bereits seit 15 Jahren im Auftrag der Umweltministerien und zuständigen Senatsverwaltungen bestehende Portal ermöglicht einerseits eine länderübergreifende Übersicht über die aktuelle Hochwassersituation und ist andererseits ein zentrales Zugangsportal auf amtliche Hochwasserinformationen der einzelnen Bundesländer. Zusätzlich zu Pegelmessdaten und Hochwasserberichten wurde das Informationsspektrum des LHP deshalb jetzt um eine Hochwasserwarnkarte erweitert, auf der auf einen Blick erkennbar ist in welchen Regionen bzw. Flussabschnitten eine akute Hochwassergefahr besteht“, so Minister Backhaus.

Die Weiterentwicklung des LHP, abzurufen unter: www.hochwasserzentralen.de , erfolgt gemeinsam durch die Hochwasserzentralen aller Bundesländer in Zusammenarbeit mit verschiedenen Bundesbehörden. Für das Jahr 2022 ist eine Ankopplung der neuen regionalen Hochwasserwarnungen des LHPs an die Warn-Apps NINA (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe), KATWARN (Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme) und Warnwetter (Deutscher Wetterdienst) geplant.

Im Jahr 2014 wurde das Internetportal um die App „Meine Pegel“ ergänzt. Diese App ermöglicht dem Nutzer einen raschen Überblick über die aktuelle Hochwasserlage, aktuelle Hochwasserwarnungen und die jeweils zuständigen Hochwasserzentralen in Deutschland. Sie liefert detaillierte Informationen für über rund 3.000 Pegel wie Messwerte und für viele Pegel auch Vorhersagen. Zusätzlich bietet „Meine Pegel“ die Möglichkeit, sich für frei wählbare Pegel und Warngebiete aktiv benachrichtigen zu lassen (Pushnachricht). Bei Überschreitung eines vom Nutzer selbst festgelegten Wasserstandes am Pegel oder beim Vorliegen von aktuellen Hochwasserinformationen für ein Bundesland oder ein Warngebiet erhält der Nutzer unmittelbar eine Benachrichtigung.

Die LHP-App „Meine Pegel“ ist für Android und iOS in den entsprechenden Stores kostenlos verfügbar. Die neue Version 2.0 wurde hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit grundlegend verbessert und bietet für den Nutzer nun zahlreiche individuelle Konfigurationsmöglichkeiten. Außerdem wurde die regionale Warnkarte neben weiteren Kartenansichten, wie z.B. Karten des Deutschen Wetterdienstes in die App integriert. Die Karten sind nun frei zoombar und erlauben die interaktive Auswahl einzelner Pegel oder Warngebiete um für diese mehr Informationen zu erhalten.

Datenbereitstellende für das LHP sind die für Hochwasser zuständigen Dienststellen der Bundesländer, die Wasserstraßen und Schifffahrtsverwaltung des Bundes sowie Hochwasserzentralen in benachbarten Staaten. Die Daten werden über eine ausfallsichere LHP-Datenbank nahezu in Echtzeit für den Nutzer bereitgestellt.

Minister Dr. Backhaus betont den großen Nutzen der engen Zusammenarbeit der Bundesländer im Kontext des länderübergreifenden Hochwasserportals: „Die Information über Hochwasserrisiken ist ein wesentlicher Teil des vorsorgenden Hochwasserschutzes. Neben der zentralen Bündelung aktueller Hochwasserinformationen ergeben sich Synergien in der Weiterentwicklung von gemeinsam betriebenen Warn-Werkzeugen wie der App ‚Meine Pegel‘ und bei der Zusammenarbeit mit Bundesbehörden wie dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Gefahrenkommunikation“.

ÖPNV-Modellprojekt MIRROR

Rostock – Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer hat in Rostock den offiziellen Start für das Modellprojekt MIRROR im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gegeben. Über das Projekt soll der ÖPNV gestärkt und zugleich eine höhere gesellschaftliche Teilhabe in der Region Rostock ermöglicht werden. Zu den Maßnahmen gehören neue und bessere Verbindungen der Verkehrsunternehmen, digitale Fahrgastinformationen sowie attraktivere Tickets wie beispielsweise ein neues Mieterticket in Zusammenarbeit mit den örtlichen Wohnungsgesellschaften, ein attraktives Teilhabeticket zur Nutzung in der Region Rostock sowie die Ausweitung des Semestertickets auf das gesamte Verbundgebiet.

„Mit der erfolgreichen Bewerbung des Verkehrsverbundes Warnow und seiner Verbundpartner wird es über das Modellprojekt gelingen, den Öffentlichen Personennahverkehr in Mecklenburg-Vorpommern weiter zu stärken. Vor allem der Fokus auf die soziale Teilhabe über ein Mieterticket und die Ausweitung des Semestertickets wird dazu beitragen, dass mehr Menschen auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen und das Auto öfter stehen lassen. Das ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer klimafreundlichen, bequemen und bezahlbaren Mobilität im Land“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer vor Ort.

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hat den Verkehrsverbund Warnow (VVW) zusammen mit den Verkehrsunternehmen im VVW, der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, dem Landkreis Rostock, dem Land Mecklenburg-Vorpommern und weiteren Beteiligten für die Durchführung des Modellprojektes aus deutschlandweit 160 Bewerbern ausgewählt. Durch das BMDV wurde der Fördermittelbescheid in Höhe von 29,3 Millionen Euro übersendet. Mit weiteren 2,9 Millionen Euro fördert das Land Mecklenburg-Vorpommern das Vorhaben.

Dazu Bundesminister Dr. Volker Wissing: „Wenn wir unsere Klimaziele im Verkehrsbereich erreichen wollen, müssen wir CO2-neutrale Mobilität für jede und jeden sicherstellen. Hier setzt MIRROR mit seinem modernen, inklusiven Angebot an. Ich freue mich deshalb sehr, dass wir das Projekt im Rahmen der ÖPNV-Modellprojekte mit insgesamt rund 29,3 Millionen Euro unterstützen können. Mit unserem Förderprogramm wollen wir dazu beitragen, dass Bus- und Bahnfahren überall in Deutschland einfach, bequem und bezahlbar wird. MIRROR wird es den Menschen leichter machen, sich für den ÖPNV zu entscheiden.“

Claus Ruhe Madsen, Oberbürgermeister der Hanse- und Universitätsstadt Rostock führt zum heutigen Auftakt aus: „Zusammen mit unseren Partnern haben wir eine zusätzliche Möglichkeit erhalten, den ÖPNV zu stärken – ein wichtiges Signal für unsere Stadt und die Region. Und ein weiterer Schritt Rostocks auf dem Weg zur Smile City, den wir gemeinsam gestalten. Ganz im Sinne unseres Ziels einer menschenfreundlichen, nachhaltigen und modernen Stadt.“

Sebastian Constien, Landrat des Landkreises Rostock, erläutert: „Die Bundesförderung für den Verkehrsverbund Warnow hilft uns, um die enormen Herausforderungen bei der angestrebten, maßgeblichen Erhöhung der Fahrgastzahlen bis 2030 und unserer Klimaschutzziele zu erreichen. Gemeinsam mit der Hanse- und Universitätsstadt Rostock stehen wir vor der Vollendung des neuen Nahverkehrsplans, der für Landkreis und Hansestadt mehr Verbindungen, bessere Verknüpfungen und schnellere Reisezeiten ermöglichen soll. Wir wollen mehr Erreichbarkeit in der Region und sie dadurch weiter aufwerten. So wird im ländlichen und städtischen Raum zugleich mehr Mobilität mit weniger Verkehr möglich. Die Bundesförderung wird uns dabei helfen, den Plan umzusetzen.“

Stefan Wiedmer, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Warnow ergänzt: „Die Projektskizze ist das Ergebnis einer engagierten und intensiven Zusammenarbeit aller Beteiligten seit Mitte 2020. Die Förderung durch den Bund und das Land ist eine sehr gute Nachricht für die Bürgerinnen und Bürger in unserer Region Rostock. Wir freuen uns auf dieses Leuchtturmprojekt, dass uns zusätzlichen Rückenwind für die weitere Attraktivierung des ÖPNV bringen wird.“

Mit der Förderung aus dem Klimaschutzprogramm des Bundes werden insgesamt 12 ÖPNV-Modellprojekte zur nachhaltigen Verbesserung des Verkehrsangebots, zur Vernetzung der Auskunfts- und Vertriebssysteme sowie zur Entwicklung attraktiver Tarifangebote mit insgesamt bis zu 254 Millionen Euro bis zum Jahr 2024 unterstützt. Die Vorhaben werden insbesondere mit Blick auf ihr CO2-Reduktionspotenzial wissenschaftlich durch das Fraunhofer IOA begleitet. Ebenfalls wird überprüft, inwiefern besonders wirksame Projekte auf andere Städte und Regionen übertragen werden können.

Maßnahmen an Schulen werden gelockert

Oldenburg: Situation weiter im Blick behalten

Schwerin – Ab Montag, 7. März, werden die Corona-Maßnahmen an den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern gelockert.

„Wir gehen schrittweise vor und behalten die Situation gemeinsam mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie den Schulpraktikern im Blick. Ich bedanke mich bei allen Schülerinnen und Schülern, Eltern, Lehrkräften und dem pädagogischen Personal, die in den vergangenen Monaten alles dafür getan haben, die Hygienekonzepte konsequent umzusetzen. Trotzdem müssen wir alle weiterhin vorsichtig sein und verantwortungsvoll handeln“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

In einem ersten Schritt entfällt ab Montag die Maskenpflicht im Unterricht. Die Empfehlung zum Tragen eines Mund-Nasen-Bedeckung bleibt bestehen. In den Pausen, wenn sich Kinder und Jugendliche im Schulgebäude bewegen, muss die Mund-Nasen-Bedeckung weiterhin getragen werden. Das dreimalige Testen pro Woche bleibt erhalten. Auch die Hygienevorschrift für Schülerinnen und Schüler, sich in der Schule in definierten Gruppen zu bewegen, wird zum 7. März aufgehoben.

In einem zweiten Schritt werden ab dem 21. März Schülerinnen und Schüler nur noch zweimal pro Woche getestet. Die Empfehlung zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung bleibt weiterhin bestehen, ebenso wie die Pflicht zum Tragen einer Maske in den Pausen im Schulgebäude.

Sollten Corona-Fälle auftreten, greift das Kontaktpersonenmanagement. Positiv getestete Schülerinnen und Schüler müssen in Quarantäne. Schülerinnen und Schüler der Klasse, in der das positive Testergebnis vorliegt, werden für mindestens fünf Tage zum Schutz eine Maske tragen und täglich getestet.

Aufnahme von Ukraine-Flüchtlingen

M-V erhöht Aufnahmekapazitäten für Ukraine-Flüchtlinge weiter

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern baut die Möglichkeiten für die Unterbringung von Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine in Deutschlands Nordosten fliehen könnten, weiter aus. Innenminister Christian Pegel hat heute die sechs Landkreise und zwei kreisfreien Städte im Land gebeten, zusätzlich zu den bisher geforderten jeweils 200 Plätzen weitere 500 Plätze je Landkreis/kreisfreie Stadt in Notunterkünften aufzubauen.

„Die Situation ist nach wie vor sehr dynamisch und niemand kann voraussagen, wie viele Menschen tatsächlich zu uns kommen. Um auch für einen deutlichen Anstieg gewappnet zu sein, müssen Land und Kommunen jetzt vorsorglich Notunterkünfte vorbereiten“, sagte der Minister heute in Schwerin und fügte hinzu: „Das bedeutet, sie statten Turnhallen und andere geeignete Gebäude für die kurzfristige Unterbringung und Versorgung von Schutzsuchenden aus. Nur für den Fall, dass die bisher bereitgestellten – deutlich komfortableren – Unterkünfte nicht ausreichen sollten. Wenn die Notunterkünfte letztlich nicht benötigt werden, ist das okay. Haben ist besser als brauchen.“

Christian Pegel bedankt sich bei den Landkreisen sowie Schwerin und Rostock, die heute in kurzfristigen Abstimmungsrunden dazu signalisiert haben, ergänzend zu den regulären Unterkunftsmöglichkeiten diese zusätzlichen Notplätze für eine schnelle Versorgung schutzsuchender Menschen zur Verfügung stellen zu können.

„Die Landesregierung wird ebenfalls für den Notfall kurzfristig 500 weitere Plätze herrichten. Zudem akquirieren wir für die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes ständig weitere Plätze für die Kriegsflüchtlinge, die direkt die Erstaufnahmeeinrichtung erreichen sowie um die Kommunen zu unterstützen im Fall, dass ihre Unterbringungskapazitäten vor Ort kurzfristig nicht ausreichen. Aktuell stehen der Erstaufnahmeeinrichtung knapp 400 Plätze an verschiedenen Standorten im Land zur Verfügung. An weiteren sind wir dran“, so Pegel.

Der Bund habe zudem heute die Verteilung von Schutzsuchenden, die in den an Polen angrenzenden deutschen Bundesländern ankommen, in alle Bundesländer in Gang gesetzt. Sie wird, so wie auch bei Asylsuchenden, nach dem Königssteiner Schlüssel erfolgen.

Begabungsgerechte Bildung

Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung und „Karg-Stiftung“ kooperieren erneut

Schwerin – Vor vier Jahren starteten die „Karg-Stiftung“ und das Bildungsministerium das Projekt „Karg Campus Schule Mecklenburg-Vorpommern“. In diesem wurden Schulleitungen und Lehrkräfte von vier Grundschulen und vier Gymnasien erfolgreich in der Begabungs- und Begabtenförderung qualifiziert und miteinander vernetzt. Jetzt wird mit dem Folgeprojekt „Karg Campus Mecklenburg-Vorpommern 2.0“ das Netzwerk erweitert und das erworbene Wissen an andere Schulen weitergegeben.

„Die Förderung von begabten Schülerinnen und Schülern ist genauso wichtig wie die Förderung von leistungsschwächeren“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Es ist wichtig, dass wir auch kleine Schulen im ländlichen Raum erreichen, damit Kinder nicht weite Schulwege auf sich nehmen müssen, um die Förderung zu erhalten, die sie benötigen. Wir unterstützen Schulleitungen und Lehrkräfte bei der Qualifizierung und begleiten sie bei den Schulentwicklungsprozessen“, so Oldenburg weiter.

Damit baut Mecklenburg-Vorpommern seine verlässlichen Strukturen für ein begabungsgerechtes Bildungssystem weiter aus und bietet so allen besonders talentierten Schülerinnen und Schülern die Chance, ihre Potenziale zu entwickeln. Von der „Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung“ wird das Projekt finanziell mitgefördert.

Landeskrisenstab tagte

Schwerin – Der Krisenstab Mecklenburg-Vorpommern, den Innenminister Christian Pegel Ende vergangenen Jahres anlässlich der Ausbreitung der Covid19-Variante Omikron in Leben gerufen hatte, berät jetzt zusätzlich zu den Pandemiefolgen auch über die Folgen des Ukraine-Kriegs für den Nordosten.

„Teilnehmerkreis und Tagesordnung sind dadurch deutlich umfangreicher geworden. Aber der martialische Angriff auf die Ukraine ist eine humanitäre Katastrophe und braucht jetzt unsere abgestimmte Hilfe im Land. Die Menschen, die vor dem Krieg in ihrer Heimat fliehen, beschäftigen uns in Mecklenburg-Vorpommern seit dem ersten Tag des Krieges und werden dies in den kommenden Tagen und Wochen noch deutlich mehr tun. Es werden dazu immer wieder kurzfristig Abstimmungen insbesondere mit den Kommunen und anderen Beteiligten erforderlich sein“, sagte Innenminister Christian Pegel heute bei der digitalen Krisenstabssitzung und führte weiter aus: „Genau dafür haben wir den Krisenstab gegründet. Und er hat sich seither hervorragend bewährt als Instrument, mit dessen Hilfe sehr schnell Dinge beraten und entschieden werden können.“

Neben Landkreisen und kreisfreien Städten, den Branchen der kritischen Infrastruktur im Land und den für diese zuständigen Ressorts der Landesregierung sind jetzt auch Bundespolizei, Arbeitsagentur, die Integrationsbeauftragte der Landesregierung und die Experten für Asyl- und Aufenthaltsrecht aus dem Innenministerium im Krisenstab vertreten.

Im ersten Teil der heutigen Sitzung wurde die aktuelle Pandemiesituation im Land beleuchtet. „Die Inzidenzen befinden sich weiterhin im roten Bereich. Die Zahl der Corona-infizierten Patienten in den Krankenhäusern steigt, während aufgrund von Erkrankung oder Quarantäne in einigen Regionen des Landes deutliche Personalausfälle festgestellt werden. Nicht alle aufgrund einer eigenen Infektion, teilweise auch lediglich als Quarantänemaßnahme oder um pandemiebedingt ausfallende Schul- oder Kita-Betreuungen der eigenen Kinder zu kompensieren. Auch in anderen Bereichen wie etwa der Pflege oder der Wasserver- und Entsorgung ist regional als Herausforderung zu beobachten, dass die zu Beginn der Omikron-Welle befürchtete schnelle Ausbreitung zu verstärkten Personalausfällen führt. Die Wasserspezialisten reagieren hierauf zum Beispiel, indem sie verschiebbare Vorhaben in die Zukunft verlegen“, sagte Christian Pegel.

Sein Fazit zum ersten Teil der heutigen Krisenstabssitzung: „Hier sehen wir, dass die befürchtete Ballung von Infektionen und infektionsbedingten Ausfällen von Eltern in den verschiedenen Bereichen der kritischen Infrastruktur ein abgestimmtes Vorgehen im Land, koordiniert durch den Krisenstab, erfordern und auch weiterhin genau im Blick behalten werden müssen.“

Im zweiten Teil der Sitzung ging es um die Menschen, die infolge des Ukraine-Kriegs nach M-V kommen: „Die Lage ist extrem dynamisch. Wir beobachten die Situation sehr genau“, sagte Christian Pegel und präzisierte: „Wir wissen, dass Hunderttausende auf der Flucht sind, viele von ihnen zunächst nach Polen. Wir wissen, dass viele dort bleiben wollen, weil es in Polen eine riesige ukrainische Community gibt. Wir beobachten mit Hilfe der Bundesregierung und unserer polnischen Nachbarn unentwegt, wie viele Ukrainer über ihre Nachbarländer nach Deutschland und in andere EU-Länder weiterreisen.“

Eine wichtige Aufgabe bleibe auch, die Zahl der bereits nach M-V eingereisten Schutzsuchenden, die privat untergekommen sind und deshalb gegenüber den staatlichen Stellen gar kein Ankunftssignal geben mussten, im Blick zu behalten. „Viele machen von der Möglichkeit der visumsfreien Einreise für 90 Tage Gebrauch und kommen bei Familie oder Freunden unter. Für diese Menschen gibt es zunächst keinen Anlass, sich bei offiziellen Stellen zu melden. Es ist aber davon auszugehen, dass – sofern der Krieg länger andauert und sie nicht zurückkönnen – auch diese Menschen zum Beispiel Medikamente benötigen, Kinder betreuen lassen oder einen Arzt aufsuchen müssen“, so Christian Pegel.

Die Beteiligten arbeiteten mit Hochdruck an der Organisation der Abläufe. Der Innenminister vereinbarte mit den Kommunen die tägliche Meldung ans Landesamt für innere Verwaltung, wie viele Ukrainer sich bei ihnen gemeldet und wie viele freie Unterbringungskapazitäten sie haben. „Diese Angaben benötigen wir dringend, um die neu Angekommenen innerhalb des Landes verteilen zu können. Und es gibt erste Anfragen aus anderen Bundesländern, ob wir eine gewisse Anzahl Schutzsuchende von dort aufnehmen können.“

In allen Landkreisen sowie Schwerin und Rostock wurden und werden Unterkunftskapazitäten für jeweils 200 Menschen geschaffen. Mit den gut 300 Plätzen in der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes sind es somit gut 2.000 in ganz M-V. „Und alle sind bereit, kurzfristig noch mehr Kapazitäten aufzubauen und zur Verfügung zu stellen, wenn sie gebraucht werden. Es ist wirklich toll, was hier alles ganz schnell mobilisiert wird“, sagte Christian Pegel. Das betreffe auch die riesige Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung, die aber ebenfalls koordiniert werden müsse.

„Um dieser sehr dynamischen Aufgabe im Krisenstab gerecht zu werden, wurden zwei weitere Unterarbeitsgruppen des Krisenstabs gebildet. Eine unter der Ägide der Integrationsbeauftragten des Landes im Sozialministerium für die verschiedenen Integrationsaufgaben im Land. Erste Informationen finden Hilfswillige auf dessen Webseite“, sagte Christian Pegel.

Informationen zu den Aktivitäten der Landesregierung im Hinblick auf Ankunft und Unterbringung der Flüchtlinge finden Sie auf den Webseiten des Innenministeriums.

Schadholz aus M-V erzielt gute Preise

Schwerin – Durch das Sturmquartett „Nadia“, „Ylenia“, „Zeynep“ und „Antonia“ Ende Januar/Anfang Februar 2022 sind in den Wäldern aller Besitzarten Mecklenburg-Vorpommerns in den vergangenen Wochen etwa eine Million Festmeter Schadholz angefallen. Eine aktuelle Auswertung der obersten Forstbehörde hat ergeben, dass die Ereignisse nicht als Extremwetterereignisse von landesweiter Tragweite eingestuft werden können. Fördergeldzahlungen, zum Beispiel für die Aufräumarbeiten oder Wiederaufforstungsmaßnahmen, über die Förderrichtlinie Extremwetterereignisse der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) werden Waldbesitzer daher nicht gewährt.

Dazu Mecklenburg-Vorpommerns Forstminister Dr. Till Backhaus: „Die angefallene Schadholzmenge entspricht etwa der Hälfte des regulären Holzeinschlags im Gesamtwald pro Jahr und ist somit bei landesweiter Betrachtung erstmal nicht kritisch zu sehen. Ausschlaggebender Punkt für diese Entscheidung ist aber vor allem, dass der Holzpreis auf einem guten Niveau ist und die vorliegenden Holzmengen gut abfließen werden. Dies hat auch damit zu tun, dass das Holz – anders als in den von Dürre und Borkenkäferbefall geprägten Vorjahren – von sehr guter Qualität ist. Wir gehen daher davon aus, dass sich die Erlössituation der Waldbesitzer im Vergleich zu 2019/2020 wieder deutlich gebessert hat.“

Lag der Erlös 2018 noch bei gut 50 Euro pro Festmeter, sank er in 2020 auf 39 Euro Festmeter und erholte sich bis Ende 2021 wieder auf 46 Euro pro Festmeter, sagte er weiter. Bei der Fichte sei die Preiserholung nicht ganz so stark ausgeprägt. Dennoch gingen die Fachleute davon aus, dass das Schadholz gut am Holzmarkt platziert werden kann.

Im Mittel der Jahre 2017 bis 2020 lag der Holzeinschlag hierzulande jährlich bei ca. 1,9 Millionen Festmeter im Gesamtwald von Mecklenburg-Vorpommern. Davon entfielen rund 900.000 Festmeter auf den Privat- und Kommunalwald.

Durch die Stürme 2017 und die nachfolgenden Dürrejahre 2018, 2019 und 2020 gab es deutschlandweit einen Schadholzanfall in Höhe von 170,6 Million Festmetern und dabei entstanden bundesweite rund 280.000 Hektar Schadflächen, die wieder zu bewalden sind. Das waren Schadereignisse von nationaler Tragweite, erinnerte Backhaus. Der Holzmarkt brach zusammen, sodass Bund und Länder zügig reagierten. Zur Bewältigung der Extremwetterschäden im Wald wurde der GAK-Rahmenplan um die Extremwettertatbestände erweitert.

Arbeitsmarkt Februar 2022 in M-V

Schwerin – Die Zahl der Arbeitslosen ist in Mecklenburg-Vorpommern im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 9.600 Arbeitslose gesunken (-13,3 Prozent). Im Vergleich zum Vormonat Januar ist die Zahl der Arbeitslosen um 100 (-0,2 Prozent) gesunken. Die Arbeitslosenquote liegt bei 7,6 Prozent. Insgesamt sind aktuell 62.100 Menschen arbeitslos.

„Es ist eine leichte Belebung auf dem Arbeitsmarkt im Februar spürbar. Unternehmen bieten mehr Stellen an und versuchen weiter Personal zu halten. Sorgen bereiten uns aktuell Probleme durch den möglichen Abbau von Arbeitsplätzen bei größeren Industrieunternehmen. Hier geht es um den wirtschaftlichen Kern des Landes. Wir brauchen die Fachkräfte, um den Strukturwandel im Land voranzutreiben. Das Land wird dabei gemeinsam mit den Beteiligten unterstützen, Lösungen für die Beschäftigten zu finden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer am Mittwoch.

Der Windkraftanlagenhersteller Nordex plant die Schließung der Rotorblatt-Fertigung, der Motorenhersteller Caterpillar will seinen Rostocker Standort schließen. Bei den MV Werften sind am 1. März rund 1.800 Beschäftigte in Transfergesellschaften gewechselt.

Wirtschaftsminister Meyer machte auch auf die Unterstützung von Bund und Land für die heimische Wirtschaft aufmerksam. „Insgesamt wurden seit Ausbruch der Corona-Pandemie in Mecklenburg-Vorpommern circa 80.300 Anträge beziehungsweise rund 1,5 Milliarden Euro an Unternehmenshilfen bewilligt. Das sichert Arbeitsplätze in den Unternehmen“, so Meyer weiter.

Das Land finanziert in der aktuellen Situation die Überbrückungshilfe IV teilweise vor, um Unternehmen schneller zu Liquidität zu verhelfen. Zur Liquiditätssicherung hat das Land außerdem die Zins- und Tilgungsfreiheit in der rückzahlbaren Corona-Liquiditätshilfe mindestens bis zum 31. März 2022 verlängert und bei der Rückzahlungsfrist von zu viel erhaltener Soforthilfe Aufschub bis zum 31. Oktober 2022 gewährt.

Zur Vermeidung von Kurzarbeit bei Auszubildenden legt das Land von Januar bis März 2022 die Zuschüsse zur Ausbildungsvergütung neu auf. Um Beschäftigte zu unterstützen, die während der aktuellen Welle besonders stark von Kurzarbeit betroffen sind, erfolgt eine Neuauflage der Neustart-Prämie ebenfalls für den Zeitraum Januar bis März 2022.

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten – aktuellste Daten aus dem Dezember 2021 – im Vorjahresvergleich um 6.800 (+1,2 Prozent) gestiegen. Die Zahl der Beschäftigten liegt aktuell bei 581.000.

„Erfreulich ist, dass auch in den kühleren Monaten die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung weiter wächst. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigen übersteigt auch den Wert aus dem Dezember 2019 (+4.600), also dem Vor-Corona-Vergleichsmonat. Die Nachfrage nach Fachkräften zieht wieder an“, so Meyer.

Zuwächse gibt es im Bereich des Gesundheits- und Sozialwesens (+2.800 SV-Beschäftigte) und im Gastgewerbe (+1.400). Darüber hinaus sind im Handel (+800) sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+800) neue Arbeitsplätze entstanden.