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Kategorie: Landwirtschaft / Forst / Fischerei

Erster Samengarten des Landes eingeweiht

Schwerin – Im Forstamt Jasnitz ist heute das Landeskonzept „Erfassung, Erhaltung und nachhaltige Nutzung von Waldgenressourcen in Mecklenburg-Vorpommern“ vorgestellt und zugleich den erste Samengarten des Landes Mecklenburg-Vorpommern eingeweiht worden. Klimaschutz- und Forstminister Dr. Till Backhaus, der krankheitsbedingt nicht vor Ort sein konnte, lobt das vorgestellte Konzept, das mehr sei als eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme:

„Es ist ein Bekenntnis zum Schutz der genetischen Vielfalt unserer heimischen Wälder und damit zu ihrer Zukunftsfähigkeit. Denn genetische Vielfalt ist die Lebensversicherung unserer Wälder in Zeiten des Klimawandels. Nur wenn unsere Baum- und Straucharten über eine breite genetische Basis verfügen, können sie sich an veränderte Umweltbedingungen anpassen, widerstandsfähig bleiben und die vielfältigen ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Funktionen des Waldes auch künftig erfüllen“, so Backhaus.

Mit dem heute vorgelegten Landeskonzept werde erstmals eine umfassende Grundlage geschaffen, um die Erhaltung forstlicher Genressourcen im Land strategisch, fachlich fundiert und zukunftsorientiert zu gestalten, erklärt der Minister

„Es beschreibt nicht nur den rechtlichen und wissenschaftlichen Rahmen, sondern zeigt vor allem konkrete Maßnahmen zur Sicherung und Nutzung dieser Ressourcen auf, vom Aufbau von Generhaltungsflächen über die Pflege seltener Baum- und Straucharten bis hin zur Entwicklung einer Forstgenbank und einer landeseigenen Gendatenbank.

Ein Beispiel dafür ist der heute eingeweihte Samengarten für die Eibe im Forstamt Jasnitz. Die Eibe ist eine unserer ältesten und zugleich seltensten heimischen Baumarten, ein Symbol für Beständigkeit und Erneuerung. Mit der Anlage dieses Samengartens wird nicht nur ein wichtiger Schritt zum Erhalt ihrer genetischen Vielfalt getan, sondern auch ein sichtbares Zeichen für aktiven Artenschutz und nachhaltige Waldent­wicklung gesetzt.

Die Pflanzung von über 600 Eibenklonen aus verschiedenen Regionen unseres Landes zeigt, wie praxisnah Generhaltung funktionieren kann: Hier wird genetische Vielfalt bewahrt, Saatgut für zukünftige Generationen gesichert und gleichzeitig ein Beitrag zur ökologischen Stabilität unserer Wälder geleistet. Das Konzept und der Samengarten sind Teil unserer Initiative „Unser Wald für Mecklenburg-Vorpommern“, die seit 2020 über 20 Millionen Euro in die Verbesserung des Waldzu­standes, in Wiederbewaldung, Forschung und Klimaanpassung investiert hat.

Damit setzen wir ein klares Signal: Der Wald in MV ist Zukunft für Klima, Artenvielfalt und die Menschen in unserem Land. Ich wünsche mir, dass das heute veröffentlichte Konzept als Grundlage dienen möge, um unseren Wäldern die genetische Vielfalt zu erhalten, die sie stark macht und um den kommenden Generationen einen widerstandsfähigen, lebendigen und vielfältigen Wald zu hinterlassen.“

M-V wird Partner der Grünen Woche 2026

100 Jahre Messe, 25 Jahre MV-Halle

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern wird Partner der Grünen Woche 2026, die vom 16. bis zum 25. Januar in Berlin stattfindet. Im Jubiläumsjahr der weltgrößten Ernährungs-, Landwirtschafts- und Gartenbaumesse feiert die Grüne Woche ihr 100-jähriges Bestehen – und Mecklenburg-Vorpommern präsentiert sich zum 25. Mal mit einer eigenen Länderhalle.

„Ich freue mich sehr, dass Mecklenburg-Vorpommern Partner der Grünen Woche 2026 wird“, sagte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus. „Die Grüne Woche ist unser Schaufenster in die Welt. Sie bietet uns die einmalige Gelegenheit, die Stärken unseres Landes noch sichtbarer zu machen: unsere hochwertigen regionalen Produkte, unsere innovativen Betriebe und unseren nachhaltigen Tourismus. Unsere Land- und Ernährungswirtschaft ist systemrelevant – sie sichert die Ernährung, ist Partner beim Klimaschutz, beim Schutz von Wasser und Böden und beim Erhalt der Biodiversität.“

Mit jährlich rund 400.000 Besucherinnen und Besuchern gehört die Grüne Woche zu den größten und bedeutendsten Verbrauchermessen Europas. Mecklenburg-Vorpommern nutzt den Auftritt seit dem Jahr 2000, um die Vielfalt seiner Land- und Ernährungswirtschaft sowie die touristische Attraktivität des Landes zu präsentieren. In der MV-Halle 5.2b erwarten die Gäste 2026 neben kulinarischen Höhepunkten wieder regionale Spezialitäten, Genuss aus dem Meer, Musik, Kultur und Begegnungen mit den Menschen, die hinter den Produkten stehen.

Als Partner wird Mecklenburg-Vorpommern 2026 erstmals den offiziellen Messerundgang eröffnen. Die MV-Halle ist damit Startpunkt für die internationale Presse, zahlreiche Delegationen und die offizielle Eröffnungsveranstaltung mit Spitzenvertretern aus Politik, Wirtschaft und Landwirtschaft.

Der Landesauftritt bringt dabei nicht nur Imagegewinn, sondern auch wirtschaftlichen Mehrwert: Über 60 Unternehmen, Verbände und Regionen präsentieren jährlich ihre Produkte, schließen Kooperationen, testen Innovationen und gewinnen neue Handelspartner. Ausstellerinnen und Aussteller berichten regelmäßig von positiven Kontakten und stabilen Umsätzen. Die Messe 2024 zählte rund 200.000 Gäste in der MV-Halle – mehr als zwei Drittel aller Messebesucher.

Für den Auftritt als Partner rechnet das Land mit Gesamtkosten von rund eine Million Euro. Minister Backhaus betonte: „Unser Engagement ist eine effiziente Investition in die Zukunft – umgerechnet etwa zwei Euro Werbeaufwand pro Besucherin oder Besucher. Davon profitieren Landwirtschaft, Tourismus, Wirtschaft und Kultur gleichermaßen.“

Mit dem Jubiläum der Grünen Woche blickt auch Mecklenburg-Vorpommern auf 25 erfolgreiche Messejahre zurück – als Land, das mit seiner Mischung aus Tradition und Moderne, Genuss und Nachhaltigkeit überzeugt.

Backhaus abschließend: „Wir werden zeigen, dass Mecklenburg-Vorpommern weit mehr ist als ein Urlaubsland. Wir sind ein starker Wirtschafts- und Agrarstandort mit Menschen, die ihre Arbeit lieben und mit Stolz zeigen, was unser Land zu bieten hat.“

Weitere Fälle von Geflügelpest

Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald betroffen

Schwerin – In einer Legehennenhaltung mit rund 55.000 Tieren in der Gemeinde Poseritz im Landkreis Vorpommern-Rügen und in einer Legehennenhaltung mit 93.000 Tieren in der Gemeinde Rothemühl im Landkreis Vorpommern-Greifswald wurde das hochpathogene aviäre Influenza-A Virus (HPAIV) des Subtyps H5N1 durch das Nationale Referenzlabor für Aviäre Influenza am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) festgestellt.

Beide betroffenen Betriebe haben erhöhte Tierverluste gemeldet, woraufhin amtliche Proben entnommen und zur Untersuchung in das Landesamt für Landwirtschaft, Lebens­mittelsicherheit und Fischerei M-V zur Untersuchung gebracht wurden. Aufgrund des Nachweises von aviären Influenza-A Viren des Subtyps H5 erfolgte die Weiterleitung von Probenmaterial zur weiteren Untersuchung (Subtypisierung und Bestimmung des Pathotyps) an das FLI.

Die beiden betroffenen Landkreise haben die erforderlichen Schutzmaßnahmen getroffen und Sperrzonen, bestehend aus Schutz- und Überwachungszone, um die Ausbruchsbetriebe eingerichtet.

Es handelt sich jetzt bereits um den fünften Fall bei Geflügel in Mecklenburg-Vorpommern in diesem Herbst. Insgesamt gab es in 2025 bisher neun Ausbrüche der Geflügelpest bei gehaltenen Tieren in MV. Hinzu kommen in den vergangenen Tagen vermehrt Meldungen über tote Wildvögel, vorwiegend Kraniche, bei denen aviäres Influenzavirus (AIV) nachgewiesen werden konnte.

Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus appelliert an die geflügelhaltenden Betriebe und private Tierhalter: „In Ihrer Verantwortung liegt die strikte Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen. Erwägen Sie eine Aufstallung der Tiere oder halten Sie diese dem derzeitigen Risiko entsprechend in geschützten Bereichen. Das derzeitige dynamische Geschehen fordert Ihre Umsicht, um einen Eintrag und eine Weiterver­breitung des Virus möglichst zu vermeiden.

Auch eine vorzeitige Schlachtung sollte in Betracht gezogen werden. Dies ist umso wichtiger, wenn eine geschützte Unterbringung der Tiere nicht möglich ist. Geflügelhalter, die Auffälligkeiten – zum Beispiel vermehrte Todesfälle oder eine verminderte Futter- und Wasseraufnahme sowie Leistungsabfall – in ihrem Bestand bemerken, sollten sich umgehend beim Veterinäramt melden.“

Allianz für regionale Wertschöpfung durch heimisches Laubholz

Malchow – Am Vormittag hat Forst- und Agrarminister Dr. Till Backhaus das Werk der Pollmeier Schnittholz GmbH und Co. KG in Malchow besucht. Die Geschäftsführung informierte den Minister vor Ort über die Kampagne „Laubholz+“ der Deutschen Säge und Holzindustrie e.V. (DeSH). Dazu erklärt Minister Backhaus:

„Unser Wald in MV fungiert als CO2-Senke und ist damit enorm wichtig für den Klimaschutz. Er ist aber auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor: Im Cluster Forst und Holz sichern 90 m³ einen Arbeitsplatz pro Jahr. In MV umfasste das Cluster Forst und Holz 2023 4.318 Unternehmen mit 23.950 Beschäftigten, mit einem Umsatz von rund 4,8 Mrd. Euro und einer Bruttowertschöpfung von ca. 1,6 Mrd. Euro.

Die Holzindustrie steht jedoch vor einem Dilemma. Einerseits soll die Laubholzverwendung erhöht werden (Bioökonomie, Erreichung der Klimaschutzziele); andererseits wird die Laubholznutzung zunehmend durch Nutzungsverzichte und Flächenstilllegungen eingeschränkt. Für die Unternehmen der Laubholzindustrie sind die Rahmenbedingungen nicht mehr verlässlich und die Rundholzversorgung unsicher. Seit Anfang 2000 haben in Deutschland ca. 100 laubholzverarbeitende Unternehmen den Betrieb eingestellt.

Vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Trockenschäden in den Jahren 2018 und 2019, den Unsicherheiten im Zusammenhang mit den Auswirkungen der Klimaveränderung sowie den sich ändernden politischen Rahmenbedingungen in Deutschland und in der EU verstehe ich die Sorge, dass es zu Einschränkungen der Waldbewirtschaftung und der Bereit­stellung von Laubholz kommen kann. Zwar haben wir unsere Wälder seit Jahren erfolgreich umgebaut, 70 Prozent Laubmischwald, doch der Buchenholzeinschlag ist bereits rückläufig. Während im Jahr 2014 deutschlandweit ca. 12 Mio. m³ (davon 0,63 Mio m³ in MV) genutzt wurden, waren es 2024 9,7 Mio. m³ (davon 0,33 Mio. m³ in MV).

Die Bundeswaldinventur 4 (BWI 4) ergab bundesweit einen Rückgang der Buchenvorräte um 1,2% (in MV einen Anstieg um 7,2%) sowie eine leichte Zunahme der Eichenvorräte um 1,6% (in MV um 2,4%). In MV liegt die Fläche ohne Nutzung (Nullnutzung und Prozessschutz) mit 30,7% der Waldfläche deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 12,9%.

Ich teile die Einschätzung des DeSH, wonach die Laubholzbranche in Deutschland vor einer historischen Weichenstellung steht. Der ökologische Umbau der Wälder, das wachsende gesellschaftliche Bewusstsein für nachhaltige Produkte sowie die Notwendigkeit, CO₂-intensive Materialien durch umweltfreundliche Alternativen zu ersetzen, machen deutlich: heimisches Laubholz ist ein Schlüssel­­rohstoff der Zukunft. Mit dem Bekenntnis der Landes­regierung zum Dauerwald in MV bieten wir die Möglichkeit einer stabilen Versorgung der heimischen Wirtschaft mit dem wichtigen Rohstoff Holz.

Gleichzeitig zeigen sich deutliche Spannungsfelder: zwischen zunehmenden regulatorischen Anforderungen und wachsendem Rohstoffbedarf, zwischen forstpolitischen Zielkonflikten und globalem Wettbewerbsdruck sowie zwischen technologischen Chancen und Investitionshemmnissen. Um diese Herausfor­derungen zu bewältigen, braucht es ein entschlossenes, koordiniertes und zukunftsorientiertes Handeln von Politik und Wirtschaft. Die „Allianz für regionale Wertschöpfung durch heimisches Laubholz“, die die DeSH aktuell anstößt, kann dieses vernetzte Handeln nach meiner Ansicht vorantreiben“, so Backhaus.

Förderbescheid für nachhaltige Fischerei in der Lewitz übergeben

Neustadt-Glewe – Am Nachmittag übergibt Klimaschutz- und Agrarminister Dr. Till Backhaus am Fischereihof in Neustadt-Glewe einen Förder­bescheid in Höhe von rund 50.000 Euro an den Geschäftsführer des Unternehmens LEWITEP. Beantragt wurden Gelder für die Schaffung eines Verarbeitungs- und Verkaufsraumes zur Direktvermarktung eigener fischereilicher Produkte. Gefördert wurde dieses Vorhaben im Rahmen des EMFAF-Maßnahmen­bereiches „Stärkung wirtschaftlich, sozial und ökologisch nachhaltiger Fischereitätigkeiten“ (34.637,19 EUR EMFAF-Mittel (70%) und 14.844,52 EUR Landesmittel (30%)).

„Die Lewitz ist eine der größten zusammenhängenden Niedermoorgebiete Norddeutschlands. Sie ist durch jahrhundertelange Landnutzung und intensive Meliorations­maßnahmen geprägt. Im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) gab es bereits erste Gespräche zwischen dem Bund und meinem Haus, die Lewitz als Leuchtturmprojekt im Rahmen des ANK auszuweisen, um hier eine sozioökologische Umgestaltung im Sinne des natürlichen Klimaschutzes als Beispielprojekt zu etablieren“, erklärt Minister Backhaus.

„Mit Aufgabe der Fischerei durch den ehemaligen Pächter stellt sich seit längerer Zeit die Frage der nachhaltigen Nachnutzung der Fischteiche unter Einhaltung der naturschutzfachlichen Ziele (NSG; NATURA2000). Herausfordernd sind u.a. die maroden Wasserregulierungssysteme und der hohe Investitionsstau des Fischereihofes, der sich im Ressortvermögen des LM befindet, das fehlende Wasserrecht, die hohe Anzahl relevanter Akteure inklusive des Bundes durch die Elde-Müritz-Wasserstraße (Bundeswasserstraße) und die hohe Anzahl EU-relevanter Naturschutzgebietskategorien.

Der Bund hatte auf der Sitzung der Taskforce Moorschutz selbst die Lewitz als mögliches Leuchtturmvorhaben vorgeschlagen und sich auch vor Ort angeschaut. Eine Arbeitsgruppe hat seitdem mit Mitteln der MoorAgentur eine Projektskizze erarbeitet, die der Öffentlichkeit bereits auf zwei Veranstaltung vorgestellt worden ist. Sie ist Grundlage zur Interessensbekundung des Landes beim Bund. Leider wartet M-V seit beinahe einem Jahr nach dem Beginn der Öffentlichkeitsbeteiligung noch immer auf den Förderaufruf des Bundes.

In der Zwischenzeit hat mein Haus eine Arbeitsgruppe zur „Bewirtschaftung der Lewitz“ gemeinsam mit der unteren Naturschutzbehörde LUP, dem StALU WM und weiteren Gästen wie Hannes Wagner als Eigentümer von LEWITEP,  der Rohrdach­deckerinnung und anderen eingerichtet. LEWITEP übernimmt bis auf Weiteres die für die naturschutzfachlichen Zielstellungen notwendigen Pflegemaßnahmen. Ziel ist, dass diese Arbeits­gruppe die Weiterentwicklung der Lewitz voranbringt, bis eine Bundesförderung vorliegt und damit ein Vorhabenträger diese Aufgabe übernehmen kann. Hier wurde gemeinsam mit LEWITEP erreicht, dass ein Wasserrecht für die Neuhöfer Teiche 1 für eine sanfte Fischerei vorliegt und wir damit heute den Förderbescheid übergeben können und die Vorbereitung einer Rohrmahd in ausgewählten Spornitzer Teichen erfolgen kann.“

Das Unternehmen LEWITEP wurde am 27.9.2024 gegründet und schloss am 1.12.2024 mit der Landgesellschaft M-V einen Landschaftspflegevertrag für die Lewitz im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Der Pflegevertrag umfasst breit gefächerte Aufgaben, darunter Gebietskontrolle, Holzungsarbeiten, Wasserstandsregulierung, Gebäudepflege, Verkehrssicherungspflichten sowie Pflege und Instandhaltung der Teiche und Dämme.

Ein besonderer Punkt im Wirken des Unternehmens ist die Aktivierung von 160 ha Teichflächen der ehemaligen Teichwirtschaft und deren fischereiliche Nutzung. In diesem Zusammenhang wurden auch Mitarbeiter der ehemaligen Lewitz Fischerei übernommen und wurde mit dem ehemalige Geschäftsführer Herrn Hermann Stahl ein Beratervertrag geschlossen.

Ziel des Projektes ist es, die Fischerei und die damit einhergehende Tradition und Geschichte innerhalb der Lewitz weiterzuführen. Mit der Förderung wird eine Grundlage zur selbstständigen Verarbeitung und Vermarktung der fischereilichen Produkte geschaffen.

Land unterstützt Forschung zum Heringsbestand mit 290.000 Euro

Schwerin – Das Land Mecklenburg-Vorpommern fördert gemeinsam mit dem Europäischen Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds (EMFAF) das Forschungsprojekt HERBIS MV mit rund 290.300 Euro. Ziel ist es, neue Erkenntnisse zur ökologischen Rolle des Herings in der Ostsee zu gewinnen und Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Fischerei abzuleiten.

Agrar- und Fischereiminister Dr. Till Backhaus betonte: „Der Hering ist für unsere kleine handwerkliche Küstenfischerei von existenzieller Bedeutung. Deshalb setzen wir uns in Brüssel für eine kleine Quote ein – und fördern zugleich Forschung, die helfen soll, den Bestand zu sichern und die Fischerei zu erhalten.“

Das Projekt HERBIS MV wird von der Universität Rostock koordiniert und läuft bis Dezember 2028. Es untersucht, welche Folgen veränderte Umweltbedingungen für den Hering als Schlüsselart im Ökosystem haben.

Die Arbeitspakete umfassen:

  • die Erfassung der Heringsbestände in der südlichen Ostsee,
  • Untersuchungen zum Nahrungsnetz und zu Umweltfaktoren,
  • die Entwicklung von Handlungsempfehlungen für Fischerei und Politik.

Kooperationspartner sind unter anderem die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei MV sowie die örtliche Fischereiwirtschaft.

Backhaus abschließend: „Forschung und Praxis müssen Hand in Hand gehen. Mit HERBIS MV stärken wir die Grundlagen für eine verantwortungsvolle Bewirtschaftung des Herings – und damit auch die Zukunft der Fischerei in Mecklenburg-Vorpommern.“

18. Bio-Landpartie: 62 Höfe öffnen ihre Türen

Land fördert Ökolandbau mit 230 Millionen Euro

Schwerin – Am Sonnabend öffnet die 18. Bio-Landpartie landesweit ihre Tore. Von 10 bis 17 Uhr laden 62 Bio-Betriebe und Einrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern Gäste ein, die ökologische Landwirtschaft hautnah zu erleben. Landwirtschaftsminister Dr. Backhaus „Die Bio-Landpartie ist ein Schaufenster für Transparenz, Regionalität und Qualität. Hier können Verbraucherinnen und Verbraucher sehen, wie gesunde Lebensmittel entstehen und wer dahintersteht.“

Die Bio-Landpartie wird vom BUND Mecklenburg-Vorpommern organisiert und vom Landwirtschaftsministerium mit 5.000 Euro für die Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Die Eröffnung findet in diesem Jahr beim Insel e.V. in Kransdorf (Rügen) statt, der zugleich sein 35-jähriges Bestehen feiert.

Ökolandbau als Motor für Umwelt, Klima und ländliche Räume

Minister Dr. Till Backhaus: „Ökologisch wirtschaftende Betriebe leisten nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit, sondern auch zu Biodiversität, Gewässerschutz und Klimaschutz. Klimaanpassung bedeutet, Landwirtschaft zukunftsfähig zu gestalten. Die Bio-Landpartie zeigt, wie das in der Praxis gelingt – vom ökologischen Ackerbau über die Tierhaltung bis hin zur regionalen Verarbeitung. Damit schaffen wir regionale Wertschöpfung, stärken die ländlichen Räume und tragen aktiv zum Klimaschutz bei“.

„Damit verbunden sehe ich die 18. Bio-Landpartie auch als ein Höhepunkt der bundesweiten Klimaanpassungswoche 2025. Denn die Bio-Höfe zeigen, wie regionale und saisonale Landwirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit und Widerstandskraft gegenüber den Folgen des Klimawandels beiträgt“, so Minister Dr. Backhaus weiter.

Die bundesweite Klimaanpassungswoche findet vom 15. bis 19. September zum vierten Mal statt. Ziel ist es, erfolgreiche Maßnahmen in ganz Deutschland sichtbar zu machen und andere zur Nachahmung zu ermutigen. Die Bio-Landpartie reiht sich mit ihrem Ansatz „regional und saisonal“ als beispielhaftes Projekt ein.

Verlässliche und starke Förderung für den Ökolandbau in MV

„Bio ist mehr als ein Marktsegment. Es ist ein Bekenntnis zu nachhaltigem Wirtschaften und regionaler Wertschöpfung. Deshalb setzen wir uns auch künftig dafür ein, dass Mecklenburg-Vorpommern Bio-Land ist und Bio-Land bleibt.“ erklärt Backhaus weiter.

Mecklenburg-Vorpommern zählt zu den führenden Bundesländern im Ökolandbau. Aktuell wirtschaften 1.548 Betriebe ökologisch, davon 1.247 in der Landwirtschaft – das entspricht rund 26,5 % aller Höfe. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche beträgt 208.686 Hektar bzw. 16 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche im Land.

Um diesen Weg weiter zu unterstützen, stellt das Land in der aktuellen Förderperiode insgesamt 230 Mio. Euro für die Honorierung der ökologischen Wirtschaftsweise bereit. Seit 2024 sind die jährlichen Auszahlungen von rund 35 Mio. Euro auf ca. 45 Mio. Euro gestiegen. „Diese Mittel sind eine klare Zusage: Wer ökologisch wirtschaftet, kann in Mecklenburg-Vorpommern auf verlässliche Rahmenbedingungen bauen“, betont Minister Dr. Backhaus.

Dank einer erfolgreichen Initiative Mecklenburg-Vorpommerns bei der EU-Kommission und beim Bund können auch im Herbst 2025 wieder Anträge auf Öko-Förderung gestellt werden – für Neueinsteiger und für Erweiterungen im Verpflichtungsjahr 2026 (FP 528). Für Neueinsteiger ist im Hinblick auf das Auslaufen der aktuellen Förderperiode ein dreijähriger Verpflichtungszeitraum vorgesehen.

 „Damit geben wir den Betrieben Planungssicherheit und unterstützen Investitionen, die Klima- und Umweltschutz in der Fläche sichtbar machen. Die erneute Möglichkeit zur Antragstellung im Herbst 2025 ist ein klares Signal: Mecklenburg-Vorpommern steht fest an der Seite seiner Ökobetriebe,“ so Backhaus.

Solidarische Landwirtschaft in M-V

Schwerin – Mit einer neuen Fördermaßnahme unterstützt das Land Mecklenburg-Vorpommern den Aufbau eines landesweiten Netzwerks für Solidarische Landwirtschaft (Solawi). Ziel ist es, die Zusammenarbeit der bestehenden Betriebe zu stärken, Neugründungen zu begleiten und Verbraucherinnen und Verbraucher über die Vorteile dieser besonderen Form des Wirtschaftens zu informieren. Für das Netzwerk stehen bis zu 200.000 Euro zur Verfügung. Die Projektlaufzeit ist vom 1. Januar 2026 bis zum 30. Juni 2029 vorgesehen.

„Die Solidarische Landwirtschaft ist ein Gewinn für beide Seiten: Landwirte erhalten Planungssicherheit, Verbraucherinnen und Verbraucher gesunde, regionale Lebensmittel – und zugleich wächst das Bewusstsein für die Arbeit unserer Landwirtschaft“, betont Klimaschutz- und Agrarminister Dr. Till Backhaus.

Das Netzwerk soll Solawi-Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern künftig enger miteinander vernetzen, regionale Vermarktungsstrukturen aufbauen und Versorgungsketten – etwa auch für die Außer-Haus-Verpflegung – weiterentwickeln. Auch Beratungsangebote, Workshops und Öffentlichkeitsarbeit sind Teil der Förderung.

„Gerade in Zeiten, in denen Regionalität, Nachhaltigkeit und faire Partnerschaften wichtiger denn je sind, wollen wir diese Form der Landwirtschaft gezielt unterstützen. Das Netzwerk hilft, Wissen zu teilen, Betriebe zu begleiten und den Gedanken der Solidarität in die Breite zu tragen“, so Minister Backhaus weiter.

Die Ausschreibung für das Netzwerk läuft vom 15. September bis zum 30. Oktober 2025. Bewerben können sich Kooperationen aus mindestens vier bestehenden Solawi-Zusammenschlüssen mit Sitz in Mecklenburg-Vorpommern. Weitere Partner können aus Landwirtschaft, Ernährungswirtschaft, Forschung, Beratung oder Umweltverbänden stammen.

Bei der Solidarischen Landwirtschaft finanzieren die Mitglieder gemeinsam die jährlichen Betriebskosten einer Landwirtschaft. Im Gegenzug erhalten sie regelmäßig ihren Anteil an der Ernte. So entstehen direkte Partnerschaften zwischen Produzent:innen und Verbraucher:innen, die Planungssicherheit für die Betriebe schaffen und regionale Wertschöpfung fördern.