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Kategorie: Natur und Umwelt

27. Gewässersymposium

Wasserrahmenrichtlinie und Moorschutz

Schwerin – Wasser muss sauber, Moor muss nass und Landwirte müssen Land bewirtschaften. Um diese Punkte zusammenzudenken, führt das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie am 7. März das 27. Gewässersymposium durch. Wissenschaft, Politik und Praxis werden hier darüber beraten, wie das Land beim Gewässer- und Moorschutz weiterkommt – zusammen mit der Landwirtschaft.

Die Staatssekretärin des Ministeriums für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommerns

Elisabeth Aßmann freut sich auf die Veranstaltung: „Für die derzeit im Ministerium vorbereitete Moor- und Landnutzungsstrategie sind die vom LUNG erarbeiteten fachlichen Grundlagen die beste Voraussetzung, zielgerichtet Maßnahmen zur konkreten Umsetzung des Moorschutzes entwickeln zu können.

Denn wir müssen beim Moorschutz dringend weiterkommen, noch schneller als bislang. Moore sind die größten Treibhausgasemittenten im Land und daher unser drängendstes Handlungsfeld auf dem Weg zur Klimaneutralität 2040. Derzeit sind 55% der Moore landwirtschaftlich genutzt. Erfolgreicher Moorschutz funktioniert vor allem dann in der Fläche, wenn die Moorböden weiter bewirtschaftet werden können. Daher müssen wir intensiver überlegen, wie Moorschutz und Landnutzung zusammen gedacht werden können.

Das beginnt mit Grünlandnutzung bei höheren Wasserständen, der Erprobung von Paludikulturen und meint auch die Honorierung der Klimaschutzleistungen durch MoorFutures oder CO2-Zertifikate. Ziel ist es, dass Landwirte Wirte ihres Landes bleiben und sie auch unter der Prämisse des Moorschutzes Planungssicherheit und sichere Einkünfte behalten. Ich bin froh, dass es den Fachleuten aus unserem Haus und den nachgeordneten Fachbehörden gemeinsam gelungen ist, die scheinbar widersprüchlichen Themen im Entwurf der Moornutzungsstrategie zusammenzuführen und Synergien auszuweisen.“

Gewässerrenaturierungen und die Wiederherstellung eines möglichst natürlichen Wasserrückhalts in der Landschaft zum Schutz von Mooren dienen dem Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel. Auf dem Weg diese Ziele zu erreichen ist es unsere gemeinsame Aufgabe, offensichtliche Zielkonflikte fachlich fundiert aufzulösen.

Wasserrückhalt in der Fläche und die natürliche Durchgängigkeit von Gewässern, wie als Strukturverbesserung von der europäische WRRL gefordert, scheinen sich auf den ersten Blick zu widersprechen. Das 27. Gewässersymposium des LUNG widmet sich deshalb den Herausforderungen, Lösungsansätzen und Synergien einer gemeinsamen Herangehensweise.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern ist mit einem Anteil von 12,5 % der Landesfläche eines der moorreichsten Bundesländer in Deutschland. 30% der landesweiten CO2-Emissionen stammen aus den trockengelegten Moorböden. Mehr als 280.000 Hektar kohlenstoffreiche Böden treffen dabei auf über 40.000 km Fließgewässer und ca. 2.000 Seen. Für 8.000 km Fließgewässer, über 2000 Seen und deren Einzugsgebiete gelten dabei die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie unmittelbar.

Das Symposium gibt aus Sicht der Wasserrahmenrichtlinie einen Überblick über die Leitbilder und Entwicklungsziele von Gewässern im Bereich von Mooren. Es zeigt, wie WRRL-Projekte auch zum Erreichen der Moorschutzziele beitragen können und welche Rahmenbedingungen und Herangehensweisen dafür erforderlich sind. Das Symposium soll ausdrücklich Anregungen und einen lösungsorientierten fachlichen Austausch zulassen.

Ute Hennings, Direktorin des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie M-V, verweist auf die Schwerpunkte in diesem Prozess: „Zunächst müssen die Ziele aufeinander abgestimmt werden. Wasserrückhalt in der Fläche und natürliche Gewässerentwicklung sind auch Ziele der WRRL, die insbesondere in den Mooren mit dem Klimaschutzziel Reduktion von CO2-Ausstoß übereinstimmen.

Das bedeutet, Entwässerungssysteme in Mooren in Frage zu stellen und durch Melioration veränderte Landschaft hinsichtlich des Rückbaus von Anlagen zu prüfen.“

EnergieTag in MV – Ganz klar. Erneuerbar.

Anmeldung von Aktionen jetzt möglich

Schwerin – Zum neunten Mal wird in Mecklenburg-Vorpommern der Tag der Erneuerbaren Energien in Mecklenburg-Vorpommern unter dem Motto „Ganz klar. Erneuerbar.“ begangen. Unternehmen und Initiativen aus den Bereichen erneuerbare Energien, Wasserstoff und Elektromobilität sind eingeladen, sich am Aktionstag am 27. April 2024 interessierten Besucherinnen und Besuchern vorzustellen.

Der EnergieTag MV ist ein wichtiger Beitrag, um in Mecklenburg-Vorpommern für regionale Wertschöpfung durch erneuerbare Energien zu werben. Mit einem ganzen Tag voller lehrreicher, spannender und unterhaltsamer Aktionen wird das komplexe Thema Energiewende an konkreten Beispielen fass- und erlebbar. Interessiert, sich mit einer Aktion am EnergieTag MV 2024 zu beteiligen? Anmeldungen möglichst bis Ende März unter energietag-mv@wm.mv-regierung.de.

Das Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit koordiniert die Aktivitäten der einzelnen Teilnehmer und unterstützt sie in der Öffentlichkeitsarbeit.

Hohe Wasserstände an der Elbe

Schwerin – Nachdem im Januar 2024 gleich zwei Hochwasserwellen die Mecklenburgischen Pegel Dömitz und Boizenburg passiert haben (Dömitz: Höchststand am 03/04.01. mit 5,58 m am Pegel und am 13.01. mit 5,31 m a.P.; Boizenburg am 05.01 mit 5,61 m. a.P. und 14.01. mit 5,20 m) sind die Wasserstände nicht mehr unter die
3 m – Marke an den Pegeln gefallen.

Aktuell steigen die Wasserstände wieder, so dass für das kommende Wochenende Wasserstände prognostiziert werden, die wiederum die Alarmstufe 1, die bei 5,00 m an den Pegeln Dömitz und Boizenburg liegt, erreicht bzw. überschritten werden können.

Der Hochwassermeldedienst des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt (StALU WM) beobachtet die Lage kontinuierlich und gibt entsprechende Meldungen und Warnungen heraus.

Diese langanhaltenden hohen Wasserstände machen einen Dauereinsatz der Schöpfwerke an der Elbe erforderlich. Daher ist auch die Anlagenrufbereitschaft des StALU WM im Dauerein-satz. Bisher haben alle Anlagen den Anforderungen standgehalten, eine Gefahr für Leib und Leben bestand zu keinem Zeitpunkt.

„Hochwasser macht nicht an Ländergrenzen halt. Deshalb bin ich froh, dass die Zusammenarbeit in der Flussgebietsgemeinschaft Elbe gut organisiert ist und funktioniert. Die gemeinsame Hochwasservorhersagezentrale in Magdeburg arbeitet kontinuierlich und verteilt die Vorhersagen an die Länder. Auch für die Steuerung der Anlagen in den Sudepoldern und an der Löcknitz funktioniert die länderübergreifende Zusammenarbeit zwischen dem StALU WM und dem Niedersächsischem Landesbetrieb für Wasserwirtschaft in Lüneburg, dem Neuhauser Deich- und Unterhaltungsverband in Neuhaus und dem Landesamt für Umwelt in Potsdam bislang reibungslos“, sagt Minister Dr. Backhaus.

Von November 2023 bis Januar 2024 wurden an der Station Boizenburg Niederschläge von 267 mm gemessen. Das entspricht einer Niederschlagsmenge, die bei 162 % bezogen auf die Zeitreihe von 1991-2020 liegt. Diese hohen Niederschläge führen dann auch fortgesetzt zu Abflüssen und Wasserständen, die über den mittleren Hochwasserabflüssen bzw. Hochwasserständen liegen.

 „Diese Niederschlagsmengen können dann auch dazu führen, dass die an den Gewässern Rögnitz, Sude, Schaale, Müritz-Elde-Wasserstraße und weiteren Binnengewässern angrenzenden Flächen nasser als bislang gewohnt sein können. Vorteil dieser Niederschlagsmengen ist aber auch, dass sich die in den Jahren 2017-2019 stark gesunkenen Grundwasserstände langsam wieder erholen“, so Minister Backhaus.

Weiterer Anstieg der Öko-Anbaufläche

Unternehmen aus MV präsentieren sich auf der Bio-Weltleitmesse

Schwerin – Nach ersten Auswertungen für das Jahr 2023 ist im Zeitraum vom 01.01.2023 bis 31.12.2023 die bewirtschaftete Öko-Fläche von 196.867 ha auf 200.300 ha um 3.433 ha weiter gestiegen. In MV wurden erstmals in 2023 über 200.000 ha ökologisch bewirtschaftet.

Dieser Trend konnte sich auch in 2024 mit einem weiteren leichten Flächenwachstum fortsetzen. Zum 31.01.2024 werden nunmehr 202.416 ha, damit 2.116 ha mehr ökologisch bewirtschaftet. 69 Landwirtschaftsbetriebe haben zum 01.01.2024 einen Förderantrag als Umstellungsbetrieb gestellt.

Ca. 15% der landwirtschaftlichen Nutzfläche in MV befinden sich damit im Bioanbau. „Trotz geänderter Förderbedingungen und aktuell schwieriger Rahmenbedingungen am Biomarkt konnte ein Flächenzuwachs in MV erzielt werden,“ stellt Minister Dr. Backhaus fest. „Im Zeitraum 01.01.2023 bis 31.01.2023 ist die bewirtschaftete Öko-Fläche um 5.548 ha gestiegen,“ so Backhaus weiter.

Im Vergleich zu den Jahren 2022 (6.793 ha Zuwachs) und 2021 (13.283 ha Zuwachs) hat sich jedoch das Tempo der Flächenumstellung verringert (2023 mit 3.433 ha Zuwachs). Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass die Förderung ökologisch bewirtschafteter Grünlandflächen mit Beginn der neuen Förderperiode ab Januar 2023 an einen geforderten Mindestviehbesatz von 0,3 RGV/ha Dauergrünland gekoppelt wird.

Reine Grünlandbetriebe, die diesen Mindestviehbesatz nicht erreichen, fallen aus der Förderung und haben sich überwiegend von der Biozertifizierung abgemeldet. Aktuell wird im LM der Umfang dieser Flächen auf ca. 4.000 ha geschätzt. Ziel der Landesregierung ist, dass die Tierhaltung in MV, hier die Beweidung von Grünlandflächen, auch in Zukunft erhalten bleibt und die Leistungen der Landwirt-schaft – hier in der Tierhaltung – u.a. mit einem höheren Fördersatz honoriert werden.

Ein weiterer wesentlicher Grund für den geringeren Flächenzuwachs sind aber auch die derzeitigen schwierigen Rahmenbedingungen am Biomarkt, insbesondere geringe Preise im Getreidemarkt. Aktuell wird jedoch eine Marktstabilisierung bei Biomilch sowie im Bereich Rind- und Schweinefleisch festgestellt.

Daher ist es umso wichtiger, dass sich Bio-Betriebe weiter am Markt ausrichten und sich u.a. auf nationalen und internationalen Messen präsentieren, Einblicke in Ihre Arbeitsweisen geben und ihr Produktsortiment darbieten. Die Bio-Weltleitmesse BioFach in Nürnberg bietet hierzu die beste Gelegenheit.

Vom 13.02.2024 bis zum 16.02.2024 trifft sich die Biobranche zur Biofach 2024 im Messezentrum Nürnberg. Die BioFach ist bereits im 35. Messejahr. Die gesamte Verarbeitungs- und Handelsbranche tauscht sich über die aktuellen und neuesten Entwicklungen des Biomarktes aus. Es werden über 3.200 Aussteller aus ca. 100 Ländern erwartet.

Aus Mecklenburg-Vorpommern sind sechs Aussteller mit einem Gemeinschaftsstand vertreten, den das Landwirtschaftsministerium finanziell unterstützt. Besonders verweist Landwirtschaftsminister Backhaus dankend auf die Unternehmen, die unser Land seit vielen Jahren in Nürnberg auf dem M-V-Messestand repräsentieren. Dies sind die Biopark Markt GmbH, die Behr AG, die Ludwigsluster Fleisch- und Wurstspezialitäten GmbH & Co.KG, die Qualitätsfleischerzeugergemeinschaft Weidehof GmbH sowie die Biosanica GmbH. Zum zweiten Mal präsentiert die Wuff & Mau Heimtiernahrung GmbH ihre Produkte am Gemeinschaftsstand MV.

Weitere Unternehmen aus MV, wie z.B. die Mecklenburger Landpute und die Gläserne Molkerei, sind ebenfalls seit Jahren vertreten und präsentieren sich u.a. auf Messeständen gemeinsam mit den ökologischen Anbauverbänden.

Der Landwirtschaftsminister weist darauf hin, dass sich mit der BioFach den Bio-Unternehmen eine hervorragende Gelegenheit bietet, Bio-Produkte aus MV kennen zu lernen und die Menschen dahinter einem breiten Fachpublikum zu präsentieren sowie die Vermarktung durch die Pflege vorhandener und den Aufbau neuer Kundenbeziehungen zu festigen und zu stärken. Denn dies ist in diesen turbulenten, schwierigen wirtschaftlichen Zeiten von enormer Bedeutung.

Weiter führt Backhaus an: „Der Auftritt auf der Fachmesse BioFach auch zeigt auch, welche hohe Leistungsfähigkeit und Bedeutung der Ökolandbau in Mecklenburg-Vorpommern hat.“

Valentinstag ohne Gift im Strauß

BUND: Schluss mit toxischen Liebesbeweisen 

Berlin – Der Klassiker zum Valentinstag am kommenden Mittwoch (14. Februar) sind rote Rosen. Doch Achtung: Die Liebesboten enthalten oft einen Pestizid-Cocktail. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) rät, beim Kauf auf Siegel zu achten. Im Winter kommen Rosen, Nelken oder Lilien auf dem deutschen Markt fast immer aus dem Ausland. Neben Holland sind ostafrikanische und südamerikanische Länder Herkunftsländer. Rund 330 Millionen Rosen kommen jährlich mit dem Flugzeug aus Kenia, Sambia und Äthiopien nach Deutschland; insgesamt importiert Deutschland jährlich 1,3 Milliarden Stück.

Corinna Hölzel, BUND-Pestizidexpertin: „In der Blumenproduktion im globalen Süden werden zahlreiche und zum Teil gefährliche Gifte gespritzt. Darunter sindl auch Insektizide und Fungizide, die in der EU aufgrund ihrer Gefährlichkeit verboten sind. Diese Stoffe schaden der Umwelt und der Gesundheit der Arbeiter*innen im Rosenanbau, die zumeist unter schlechten Bedingungen tätig sind. Aber auch hier in Deutschland können sie für Floristinnen und Floristen eine Gefahr darstellen. Wer am Valentinstag Freude ohne giftiges Beiwerk schenken will, sollte auf Siegel achten: die von den Lebensmitteln bekannten Bio-Siegel, das Slowflower- und das Fairtrade-Siegel.“

Wenn das Siegel „Fairtrade“ auf dem Blumentopf, der Rose oder dem Blumenstrauß erkennbar ist, werden die Blumen nach besseren sozialen und ökologischen Standards produziert. Die Beschäftigten werden fair entlohnt. „Slowflower“ setzt konsequent auf Regionalität und Nachhaltigkeit und vermeidet damit lange Transportwege.

Hölzel: „Alternativ zu Schnittblumen und wunderschön sind Trockensträuße oder Zweige von Kirsche oder Forsythien, die in der warmen Wohnung vorzeitig zu blühen beginnen. Die Pflanzen wachsen bei uns, sie sind unbelastet und halten sogar länger als jeder Blumenstrauß.“

Die beste Wahl sind Bio-Blumen oder Bio-Topfpflanzen möglichst aus der Region. Bio-Pflanzen werden ohne den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden und ohne Mineraldünger produziert. Auch chemische Hemmstoffe, die die Pflanzen klein halten, sind tabu ebenso wie Gentechnik. Im Bio-Zierpflanzenanbau werden Schadinsekten mit Nützlingen wie Schlupfwespen, Raubmilben oder Marienkäfern reduziert statt bienengefährliche Insektizide einzusetzen.

Bio-Pflanzen gibt es das ganze Jahr: Die Saison startet im Frühjahr mit Ranunkeln, Anemonen, Narzissen und Tulpen. Im Sommer gibt es dann eine riesige Palette Sommerblüher wie Rosen, Lilien oder Sonnenblumen. Im Herbst blühen Dahlien, Astern, Chrysanthemen und Gräser, im Winter gibt es Christrosen und Weihnachtssterne im Angebot.

Hölzel: „Für jeden Anlass von Valentinstag bis Weihnachten gibt es also Möglichkeiten, mit seinem Blumengruß nicht nur dem Empfänger oder der Empfängerin eine Freude zu machen, sondern gleichzeitig auch Umwelt und Produzent*innen vor gefährlichen Giften zu schützen.“

In diesem Zusammenhang fordert der BUND eine deutliche Pestizidreduktion und ein Verbot besonders gefährlicher Pestizide in Europa und weltweit. Gefährliche Pestizide dürfen nicht länger hier produziert und dann in den globalen Süden exportiert werden, so wie es momentan der Fall ist.

Warnung vor Spaziergängen an Steilufern

Schwerin – Achtung an den Steilküsten: Die Gefahr von Abbrüchen und Hangrutschungen ist derzeit besonders hoch. Umweltminister Dr. Till Backhaus mahnt daher zu besonderer Vorsicht.

„Bedingt durch vermehrt auftretende Sturmhochwasser und ergiebige Niederschläge müssen wir im Winterhalbjahr permanent mit Abbrüchen rechnen. Die Böden sind feucht und aufgeweicht, da kann es schnell zu Bewegungen kommen.

Deshalb bitte ich alle Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste dieses Landes, sich von den Steilufern fernzuhalten und auf Strandspaziergänge zu verzichten. Auch an Dünen können sich sogenannte Kliffkanten bilden. Das sind Abbrüche an Dünen, die bis zu 7,00 m hoch sein können, wie sich bei der Sturmflut vom 20./21. Oktober letzten Jahres gezeigt hat. Alle Kliffkanten über 1,50 m werden von der Küstenschutzverwaltung aktiv abgeschoben.

Gleichwohl sollten insbesondere Familien mit Kindern auch diese Bereiche meiden. Bei Spaziergängen in Steilufernähe empfiehlt sich grundsätzlich erhöhte Vorsicht. Mit jedem Abbruch rückt auch der Hochuferweg näher an die Abbruchkante heran. Risse im Boden oder überhängende Bäume sind erste Anzeichen für weitere Bewegung.“, betont Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus.

Klima- und Artenschutz

Mecklenburg-Vorpommern und Callirius AG kooperieren im Klima- und Artenschutz

Schwerin – Das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt und die international agierende Climate Tech Firma Callirius AG werden in den Themenfelder Klima- und Artenschutz eng zusammenarbeiten. Zukünftig können Kunden von Callirius aus einer Reihe von naturbasierten Klimaschutzprojekten auswählen, die in Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt werden.

Die Projekte basieren auf den innovativen sog. “Ökowertpapieren”, die in Mecklenburg-Vorpommern entwickelt wurden und Ökosystemleistungen und Biodiversität fördern. Unternehmen, die im Rahmen ihrer Corporate Social Responsibility Strategie (CSR-Strategie) aktiv werden wollen, können einfach und transparent einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

„Über diese Kooperation freue ich mich sehr!“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus. „Über Callirius haben wir nun Zugang zu Unternehmensnetzwerken, die wir bislang nicht erreicht haben. Das Interesse von Callirius, mit uns diesen Schritt zu gehen zeigt einmal mehr, dass die Qualität von MoorFutures, Waldaktie & Co überzeugen.“

„Auch wir begrüßen diese Kooperation sehr!“, freut sich Michael Grohmann, Mitbegründer der Callirius AG. „Wir erfahren in Gesprächen mit unseren Kunden ein sehr großes Interesse an Klima- und Artenschutzprojekten, die in Deutschland umgesetzt werden. Die “Ökowertpapiere” und Sponsoringprojekte aus Mecklenburg-Vorpommern überzeugen durch Methodologie, Transparenz und Projektsicherheit, die eine Umsetzung und Kontrolle durch das Ministerium mit sich bringt.”

Zu den Projekttypen aus Mecklenburg-Vorpommern, die zukünftig auf dem Callirius Projekt Portal angeboten werden, gehören Moorwiedervernässungen, Erstaufforstungen, Heckenpflanzungen und die Anlage bzw. Pflege von Streuobstwiesen. Neben den überaus wichtigen Klimaschutzleistungen wie der Speicherung von Kohlenstoff, tragen die genannten Projekttypen darüber hinaus bei, die Biodiversität zu schützen und zu fördern.

 „Ökowertpapiere“ können Unternehmen helfen, den Anforderungen gerecht zu werden, die sich aus der Pflicht zur Nachhaltigkeitsbericht­erstattung ergeben. Unter anderem durch Vorgaben der EU ist die Nachhaltigkeitsberichterstattung mittlerweile genauso wichtig wie die Finanzberichterstattung. Dabei erkennt die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) an, dass die Finanzierung von Klima- und Naturschutzprojekten außerhalb der eigenen Wertschöpfungskette eines Unternehmens einen wesentlichen Beitrag zur Abschwächung des Klimawandels leisten kann.

 „Vor allem die Vielseitigkeit der Projekte, der Standort Mecklenburg-Vorpommern und die Möglichkeit, zusammen mit dem Ministerium neue Wege im Klima-und Artenschutz zu gehen, hat uns überzeugt“, so Grohmann. Durch die Beteiligungen an Umweltprojekten in diesem schönen Land können Unternehmen nicht nur einen positiven Beitrag zu Klimaschutz und Biodiversität leisten, sondern auch die Motivation und Bindung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärken und ihre positive Außenwirkung erhöhen.

Dazu Umweltminister Backhaus: „Wir müssen noch viel mehr darauf hinweisen, welchen gesellschaftlichen Wert die Natur und Ihre Ökosystemleistungen hat, auch bezifferbar in Euro und Cent. So ermöglicht eine Moorwiedervernässung die Kohlenstoffspeicherung über Jahrtausende. „Vor diesem Hintergrund von einer Entwertung der Fläche zu sprechen, verkennt diese Leistungen!“

Die Callirius AG will den Klimaschutz vorantreiben. Dafür wird privates Kapital direkt in hochwertige naturbasierte Klimaschutzprojekte geleitet. Dies erfolgt in einem datengestützten, wissenschaftlich fundierten und regulierten Rahmen. Alle angebotenen naturbasierten Klimaschutzprojekte werden von einer Qualitäts-AI vorgefiltert und von einem Expertenteam manuell nach strengen Bewertungskriterien geprüft, um eine hohe Qualität sicherzustellen. Nicht nur zu Beginn, sondern kontinuierlich, um eine maximale Klimawirkung zu gewährleisten und Risiken zu minimieren.

Alleenbestand wird aufgefrischt an der L 04

Meyer: Alleenschutz ist in Landesverfassung verankert

Bobzin – Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer hat heute an der Landesstraße L04 im Bereich der Ortschaft Bobzin mit dem symbolischen Setzen eines Ahornbaumes die Pflanzmaßnahmen zur Verdichtung der Allee weitergeführt.

„Mecklenburg-Vorpommern gehört zu den alleenreichsten Ländern Deutschlands. In Mecklenburg-Vorpommern säumen rund 250.000 Bäume die Bundes- und Landesstraßen in Form von Alleen oder einseitigen Baumreihen. Uns ist es wichtig, die Alleen zu erhalten, das ist sogar in der Landesverfassung verankert“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Die gesamte Alleebaumpflanzung entlang der L04 zwischen Wittenburg und Zapel dient der Entwicklung einer homogenen Allee. Auf der Ostseite der L04 werden 138 Bäume (Eiche, Ahorn) gepflanzt. Gleichzeitig erfolgt die ackerseitige Sicherung mit Eichenspaltpfählen. Auf der westlichen Seite der Landesstraße erfolgt die Pflanzung von 190 Bäumen (Eiche, Birke, Ahorn) in Alleebaumqualität zwischen dem vorhandenen Radweg und der Landesstraße.

Dabei handelt es sich um Pflanzungen zur Kompensierung der durch die Verkehrssicherungspflicht gefällten Bäume. Die Ausführung der Pflanzmaßnahmen erfolgt durch die Firma GaLaBau Torsten Kallweit GmbH. „Die Kosten für diese Pflanzmaßnahme inklusive einer fünfjährigen Pflege betragen rund 298.000 Euro“, sagte Meyer.

Für die Erhaltung, den Schutz und die Pflege der Alleenbäume ist die Straßenbauverwaltung Mecklenburg-Vorpommern zuständig. Statistisch gesehen stehen seit 1996 bis 2022 ca. 135.500 Neupflanzungen rund 101.500 Fällungen gegenüber. Die Finanzierung der Maßnahme erfolgt aus dem Alleenfonds, in den die Straßenbaulastträger einzahlen, sofern eine Kompensation gefällter Bäume nicht durch Neupflanzungen möglich ist.

Knapp 40 Prozent der insgesamt 5.306 Kilometer Bundes- und Landesstraßen in Mecklenburg-Vorpommern werden von Alleen und Baumreihen gesäumt. Auf der digitalen Alleenkarte der Straßenbauverwaltung können zu jedem einzelnen Baum Informationen eingesehen werden, wie beispielsweise Art, Durchmesser, Pflanzjahr und Standort. (https://www.strassen-mv.de/strassenbau/Umweltschutz/alleen/)