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Kategorie: Natur und Umwelt

Wildschutzzaun: wirksame Barriere gegen ASP

Schwerin – Der Zaun hält. Die regelmäßigen Kontrollen der Landes­forstanstalt am Wildschutzzaun an der Grenze von Mecklenburg-Vorpommern zu Polen belegen, dass der Zaun das Einwechseln von Schwarzwild wirksam unterbindet.

„Der Zaun ist ein wichtiger Baustein zur ASP-Prävention. Neben vielen anderen seuchenhygienischen Maßnahmen, die dafür gesorgt haben, dass in MV die Seuche noch nicht ausgebrochen ist. Unsere Entscheidung war also richtig“, resümiert Agrarminister Dr. Till Backhaus.

Mehr als eine Million Euro stellte die Landesregierung zur Verfügung, um ab Juli 2020 einen 62,4 Kilometer langen Wildschutzzaun entlang der Landesgrenze zu Polen zu er­richten. Nach dem Ausbruch der ASP in Brandenburg im September 2020 war Eile geboten. Am 30. November war er in Rekordzeit fertiggestellt.

„Dies war aber nur möglich, weil die Eigentümer der be­troffenen Grundstücke dem Bau zugestimmt hatten. Ohne die aktive Mitwirkung durch die Eigentümer und die ört­lichen Landwirte hätte dieses Mammutprojekt nie umgesetzt werden können“, bedankt sich Backhaus nachträglich. Gegenwärtig wird die vereinbarte Entschädigung der Eigen­tümer vorbereitet. Sie erhalten pro Standjahr 0,70 Euro pro laufenden Meter Zaun auf ihrem Grundstück. Die Vermes­sung dafür ist jetzt abgeschlossen. Die Auszahlung soll zum 01. Juni erfolgen.

Von Anfang an war es wichtig, dass trotz Zaun die land- und forstwirtschaftliche Bewirtschaftung sowie eine touristische Nutzung der Wege zu Fuß oder per Rad weiterhin möglich sind. Dafür sorgen rund 100 Tore. „Leider haben die Kontrollen des Zaunes aber auch gezeigt, dass es mitunter versäumt wurde, ein Tor wieder zu verschließen. Damit werden Schlupflöcher für das Schwarzwild eröffnet. In Anbetracht der nach wie vor äußerst angespannten Gefähr­dungslage durch die ASP bitte ich darum, die Tore stets wieder zu schließen“, so der Minister.

Die Anwohner der vorpommerschen Grenzregion hätten den Bau des ASP-Wildschutzzaunes mit großem Interesse be­gleitet. Das zeuge von einem hohen Verantwortungs­bewusstsein der Menschen in der Region, so Minister Backhaus. Er bittet darum, weiterhin achtsam zu sein. Denn zur Seuchenprävention gehört das rechtzeitige Erkennen von kranken oder verendeten Wildschweinen.

Entsprechende Hinweise nimmt die Integrierte Leitstelle des Landkreises Vorpommern-Greifswald entgegen (Telefon 03834-77 78 79). Sie kann auch genutzt werden, wenn Auffälligkeiten am Zaun oder in seiner Nähe beobachtet werden.

Sichere Vorhersagen für das Weltraumwetter

Wissenschaftsministerin Martin eröffnet neues Forschungsinstitut des DLR in Neustrelitz

Neustrelitz – Wissenschaftsministerin Bettina Martin hat am Mittwoch auf einer digitalen Veranstaltung das neue Institut für Solar-Terrestrische Physik (DLR-SO) beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Neustrelitz eröffnet. In der neuen Forschungseinrichtung wird künftig das Weltraumwetter erforscht. Dabei geht es vor allem um die Sonnenstürme, die in regelmäßigen Abständen und unterschiedlicher Intensität auftreten und auf das tägliche Leben auf der Erde einen erheblichen Einfluss haben können.

„Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt ist nicht nur für Mecklenburg-Vorpommern, sondern deutschlandweit ein Leuchtturm in der Spitzenforschung. Mit der Standortentscheidung des DLR für Neustrelitz wird der Wissenschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern insgesamt erheblich gestärkt. Das DLR ist eine global vernetzte und international höchst renommierte Forschungseinrichtung. Hier wird nicht nur exzellente Grundlagenforschung betrieben, sondern auch angewandte Forschung, die die Mega-Themen unserer Zeit – Klimawandel, Energiewende, Mobilität oder Digitalisierung direkt betreffen. Ein großer Gewinn für das Land ist auch, dass das neue Institut rund 40 hochqualifizierte neue Arbeitsplätze schafft. Das ist wichtig und wertvoll für die Entwicklung der Region und macht MV weiter attraktiv für junge Nachwuchswissenschaftler“, sagte Wissenschaftsministerin Bettina Martin.

Das Land stellt rund 10 Mio. Euro als Anschubfinanzierung zur Verfügung. Es wird sich neben dem Bund künftig mit rund 670.000 pro Jahr an den Sach- und Betriebskosten beteiligen, was 10 Prozent der jährlichen Mittel ausmacht. Neustrelitz ist einer von bundesweit 30 Standorten des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten konzentrieren sich dort auf den Satellitendatenempfang, die Fernerkundung, den maritimen Verkehr, die Navigation sowie das Weltraumwetter.

An dem neuen Institut wird sowohl Grundlagenforschung als auch angewandte Forschung betrieben. Sie dient dazu, technische Abläufe, die durch das so genannte Weltraumwetter beeinträchtigt werden könnten, zu schützen und so Störungen zu minimieren.

Minister Backhaus eröffnet Naturparkweg MV

Großen Luckow – Mit einer Wanderung zwischen Großen Luckow und dem Röthelberg (Naturpark Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See) hat Dr. Till Backhaus, Minister für Land­wirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern, am Mittwoch den Naturparkweg MV eröffnet. Damit wird ein wichtiges Projekt der landschaftsgebundenen Erholung in unserem Bundesland umgesetzt.

„Über die Eröffnung des Naturparkwegs freue ich mich ganz besonders. Denn dieser Weg verläuft auf rund 907 Kilo­metern quer durch alle sieben Naturparks, durch das UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee und den Müritz-Nationalpark. Wir wollen damit die Nationalen Naturland­schaften (NNL) noch besser erlebbar machen und eine naturnahe, ressourcenschonende Nutzung ermöglichen“, so der Minister.

Der Naturparkweg MV bietet Chancen zur Belebung und zur Entwicklung strukturschwacher ländlicher Räume und schließt eine Lücke im Bereich des Wanderns. Er soll sich zu einem Werbeträger für ein ressourcenschonendes Naturerlebnis entwickeln.

„Natur, Nachhaltigkeit und Nähe – mit diesen Themen will das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern punkten. Da fügt sich die Eröffnung des Naturparkwegs ganz besonders gut ein. Das deckt sich auch mit der Maxime der Nationalen Naturlandschaften. Wir hoffen auf viele Wanderer, die den Weg erkunden möchten“, sagt Wolfgang Waldmüller, Präsident des Tourismusverbandes MV.

Durch gemeinsames Wirken der Landkreise, von Ämtern und Gemeinden, des LUNG, der Landesforst und der Verwal­tungen der NNL sowie zahlreicher Privatpersonen konnte der Wegeverlauf abgestimmt werden. Mit Fördermitteln für Wegweiser und Wegemarken aus dem Wirtschaftsministe­rium wurde der Naturparkweg MV beschildert. Insgesamt waren in den vergangenen Jahren mehr als 1.000 Personen in den Prozess eingebunden.

Anlässlich der Eröffnung des Naturparkwegs MV ist eine browserbasierte Wander-App freigeschaltet worden, die das GeoPortal des Landes nutzt.

Unter www.naturparkweg-mv.de zeigen zoomfähige Karten den Wegeverlauf an. Über eine Positionsbestimmung kann man seinen Standort erfragen und sich orientieren. Entlang des Weges werden touristische Attraktionen und Projekte angezeigt, die aus Mitteln des Europäischen Landwirtschafts­fonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) finanziert wurden. Dank eines responsiven Designs funktioniert die Anwendung auf allen mobilen Endgeräten.

Für ausgewählte Streckenabschnitte des Naturparkwegs hat das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklen­burg-Vorpommern Wanderbroschüren erstellt. Unter dem Motto „Europa vor Ort entdecken. Wandern auf dem Natur­parkweg MV“ verweisen die Publikationen auf beispielhafte Projekte, die über ELER gefördert wurden.

„Dieser Fonds, der durch mein Haus verwaltet wird, trägt wesentlich zum Schutz der NNL bei. Rund 1,7 Milliarden Euro hat das Land zwischen 2007 und 2020 in 46.000 Projekte investiert. Ich möchte Gästen und Einheimischen aller Altersgruppen Lust machen, die einzigartige Natur aktiv zu erkunden“, sagt Backhaus.

Vier Tage, bis 31. Mai, wandert Minister Dr. Till Backhaus auf dem Naturparkweg MV.

M-V: Förderungen für Tierschutz 2021

Schwerin – Fördergelder in Höhe von 350.000€ hat das Land MV in diesem Jahr für den Tierschutz bereitgestellt. Insgesamt 14 Anträge waren in diesem Jahr förderfähig und werden die zur Verfügung stehenden Mittel restlos ausschöpfen. Die ersten vier Zuwendungsbescheide wurden nun an Tierheime in Demmin, Rostock Schlage, Altentreptow und Schwaan übergeben.

Konkret handelt es sich um:

  • die Errichtung einer Heimtierstation mit Quarantäne- und Krankenabteilung für den TSV Demmin und Umgebung e.V. mit einer Zuwendung von 74.169,21 € bei einer Gesamtinvestition von 148.338,43 €,
  • die Sanierung des Regenwasserkanals der Katzengehege, eine Sanierung einer Fassade und des Hundetrainingsplatzes und der Ausläufe sowie eine teilweise Straßensanierung der Zuwegungen auf dem Tierheimgelände beim Rostocker TSV e.V. im Tierheim Rostock-Schlage mit einer Zuwendung von 263,26 € bei einer Gesamtinvestition von 158.526,52 €,
  • die Herstellung einer Beleuchtung der Hundeausläufe beim TSV Altentreptow e. V mit einer Zuwendung von 879,66 € bei einer Gesamtinvestition von 9.866,29 € und
  • die Beschaffung und Aufbau eines Gerätehauses mit Pflasterung der Gerätehausfläche sowie die Sanierung einer abgesackten Pflasterfläche für den Tierschutzverein Schwaan e.V. mit einer Zuwendung von 2.484,50 € bei einer Gesamtinvestition von 4.969,00 €.

 „Die Tierheimförderung ermöglicht wichtige existenzerhaltende Investitionen. Es ist mir ein persönliches Anliegen, die in den Tierheimen arbeitenden Menschen zu unterstützen, die sich zumeist ehrenamtlich rund um die Uhr und mit sehr viel Herzblut für den Tierschutz einsetzen“, begründet Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus die Förderung. „Mit den Fördermitteln sorgen wir dafür, dass die Einrichtungen auch baulich den Ansprüchen für einen guten Tierschutz gerecht werden.“

Das Vorliegen ausreichender baulicher Gegebenheiten wird neben anderen Voraussetzungen wie einer ausreichenden Sachkunde im Rahmen der Erteilung einer Erlaubnis zum Betrieb eines Tierheimes nach § 11 Tierschutzgesetz durch die Veterinär- und Lebensmittelämter überprüft. Das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt M-V hat hierüber die Fachaufsicht.

Da Tierheime generell auf Spenden und Mitgliedsbeiträge angewiesen sind, aber die Aufgabenerfüllung von Behörden durch die Aufnahme von z. B. fortgenommenen oder aufgefundenen Tieren unterstützen, fördert das Land solche Einrichtungen seit 1993. Insgesamt wurden Zuwendungen in Höhe von über 4,4 Millionen Euro für die Erhaltung von Tierheimen und ähnlichen Einrichtungen zur Verfügung gestellt.

Entsprechend der Tierheimförderrichtlinie M-V konnten bis zum 31. März alle Betreiber von Einrichtungen, die der Unterbringung von Fundtieren, fortgenommenen, eingezogenen oder sichergestellten Tieren oder kranken, verletzt aufgefundenen oder aus einem anderen Grund hilflosen Wildtieren dienen, beim Landesförderinstitut Anträge auf Förderung stellen. So gingen insgesamt diesmal 19 Anträge ein, von denen 14 förderungsfähig waren.

Über diese Mittel werden Investitionen gefördert wie:

  • bauliche Maßnahmen (Neu-, Erweiterungs-, Aus- und Umbauten und Modernisierungen)
  • Maßnahmen zur Verbesserung der hygienischen und energetischen Funktionalität sowie
  • Maßnahmen zur Verbesserung der Ausstattung, Ausgestaltung und Ausrüstung von Tierunterbringungsplätzen.

Laufende Kosten für den Betrieb eines Tierheims sowie z. B. Kosten für den Grunderwerb werden nicht gefördert.

Flyer und Samenmischung zum Weltbienentag

Schwerin – Anlässlich des heutigen Weltbienentags hat das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt MV einen neuen Flyer für Heim- und Kleingärtner aufgelegt. Mit diesem soll für mehr Insektenschutz im persönlichen Umfeld geworben werden.

„In der Landwirtschaft werden bereits intensive Maßnahmen zum Insektenschutz gefördert“, sagt der Minister für Landwirtschaft und Umweltschutz, Dr. Till Backhaus. „Während 2019 für besonders insekten­freundliche Maßnahmen etwa 374.000 Hektar gefördert wurden, sind es für 2021 bereits über 520.000 Hektar. Das ist ein Flächenzuwachs von fast 40% in zwei Jahren.“

In hochrangig geschützten Natura-2000-Gebieten gilt nun das Verbot zahlreicher Pflanzenschutzmittel. Dies betrifft etwa 2.300 Hektar im Land.

Die Landwirte werden dazu angehalten, freiwillig insektenfreundliche Methoden wie die Anlegung von Blühstreifen und die Nutzung vielfältiger Kulturen anzuwenden.

Doch auch für Heim- und Kleingärtner gelte es, mehr für die Biodiversität zu tun: „Der Schutz der Bienen ist eine äußerst wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Gemeinsam muss es uns gelingen, die Lebensräume der Wild- und Honigbienen zu erhalten und vor allem ihre Nahrungsgrundlagen zu sichern. Jeder einzelne Bürger kann dazu beitragen, die Nahrungssituation der Honigbiene und der wildlebenden Insekten zu verbessern. Jede kleine Gartenwiese oder jedes begrünte Dach zählt.“

Mit dem Flyer erhalten die Bürgerinnen und Bürger hilfreiche Tipps, wie sie mit kleinen, aber wirkungsvollen Maßnahmen die Situation für Insekten verbessern können. Zur direkten Umsetzung der Handreichung gibt es in jedem Exemplar ein Tütchen heimischer, bienenfreundlicher Wildblumensamen dazu.

In Mecklenburg-Vorpommern halten derzeit rund 3.000 Imkerinnen und Imker etwa 29.000 Bienenvölker. Imker können sich in MV über die Honigrichtlinie Ausrüstungs­güter, Schulungen, Varroabekämpfungsmittel und Honiguntersuchungen vom Land fördern lassen. Zur Prävention von Seuchen müssen sie ihre Bienen bei der Tierseuchenkasse melden, um im Schadensfall die Verluste erstattet zu bekommen. Eine Umfrage unter den Bienenhaltern MVs ergab, dass es im vergangenen Winter einen Auswinterungsverlust von 14% gab, was von Experten als ein gutes Ergebnis gewertet wird.

Zu den Honigbienen der Imker hinzu kommen die wildlebenden Bienen- und Wespenarten. Aktuell sind in MV 233 verschiedene Arten bekannt.

Die Broschüre kann nach Pfingsten beim Landwirtschafts­ministerium kostenfrei bestellt werden:

www.lm.mv-regierung.de/publikationen

Start der Badesaison 2021

Schwerin – Heute startet offiziell die Badesaison in den Landkreisen Vorpommern-Greifswald, Rostock, Ludwigslust-Parchim und den kreisfreien Städten Schwerin und Rostock. In den Landkreisen Vorpommern-Rügen, Nordwestmecklenburg und Mecklenburgische Seenplatte ist der offizielle Beginn der Badesaison coronabedingt auf den 20. Juni 2021 verschoben.

„Unsere Badegewässer sind ein wichtiges Qualitätsmerkmal für Mecklenburg-Vorpommern als attraktiven Urlaubs- und Lebensort. Die regelmäßigen Überprüfungen zeigen, dass 97 Prozent der Gewässer als sehr gut und gut eingestuft wurden. Wenngleich coronabedingt einige Landkreise etwas später mit dem offiziellen Auftakt starten, kann natürlich auch dort schon gebadet werden. Die Auswertungen zeigen: Das Baden in unseren Gewässern ist eine saubere Sache“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Insgesamt werden in Mecklenburg-Vorpommern 499 Badegewässer hygienisch überwacht, davon 156 an der Ostsee, 336 an Binnengewässern und sieben an Flüssen. 483 der Badegewässer in Mecklenburg-Vorpommern sind als gut und sehr gut eingestuft. Das sind 97 Prozent aller untersuchten Stellen. Von den 498 nach Badegewässerlandesverordnung überwachten Badegewässern sind insgesamt 91 Prozent von ausgezeichneter Qualität; sechs Prozent erhielten eine gute Einstufung.

Mit ausreichend wurden acht Badegewässer (Inselsee Güstrow – Kurhaus, Kummerower See in Sommersdorf, Massower See in Massow, und Greifswalder Bodden – Badestrand Wreechen, Greifswalder Bodden – Zeltplatz Zicker-Zudar, Plather See – Ballin-Plath, Bodden – Koppelstrom-Born-Grabenwiese und Müritz – Kleine Müritz-Rechlin) bewertet; fünf sind mangelhaft (Barther Bodden in Barth – Glöwitzer Bucht, Greifswalder Bodden – Neuendorfer Badestrand, Schlosssee Penkun, Stadtsee Woldegk und Penzliner See – Penzlin). Die Bewertungen basieren auf einem statistischen Mittelwert der Untersuchungsergebnisse aus den jeweils vergangenen vier Jahren. Für die Einstufung als mangelhaft sind hohe Einzelwerte verantwortlich.

„Bis zum 10. September werden die örtlichen Gesundheitsbehörden regelmäßig zur Kontrolle der Badegewässer unterwegs sein, um die Badegewässer zu überprüfen. Das gibt Sicherheit für Urlauber und Einheimische“, sagte Glawe.

„Für unsere Beschäftigten in den Laboren läuft die Saison bereits auf Hochtouren“, sagt Dr. Heiko Will, Erster Direktor des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS).

In der vergangenen Saison wurden pandemiebedingt durch einen späteren Saisonbeginn 1.795 Badegewässerproben analysiert, in 19 Fällen wurden Höchstwerte überschritten. Für die EU gemeldeten Badegewässer Barther Bodden in Barth – Glöwitzer Bucht, Greifswalder Bodden – Neuendorfer Badestrand besteht entsprechend der EG Badegewässer-Richtlinie für diese Badesaison ein Badeverbot.

Die Ergebnisse sind auf der Badegewässerkarte auf der Internetseite des Wirtschaftsministeriums unter

https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/wm/gesundheit/Badewasserqualitaet/

einsehbar. Die Badewasser-App „Badewasser-MV“ steht zum Download bereit. Die Informationen werden ständig aktualisiert. Zu jeder untersuchten Badestelle ist ein Kurzprofil hinterlegt, das die wichtigsten Informationen zusammenfasst, unter anderem auch Hinweise zu behindertengerechten Badegewässern. Weitere Merkblätter und Links rund ums Baden sind ebenfalls eingestellt. „Aktuell und benutzerfreundlich sind alle wichtigen Informationen zu den Badestellen zusammengestellt. Auch die Hygieneregeln, die aufgrund der Corona-Pandemie gelten, sind dort zu finden“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Das Umweltbundesamt (UBA) hat auf der Grundlage von Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Stellungnahme zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Badegewässer erarbeitet. Informationen sind dazu im Überblick beim UBA unter: Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf Badegewässer

https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/4031/dokumente/uba_covid_badegewaesser_2020-03-27_0.pdf

zu finden.

Das UBA hat festgestellt, dass es bislang keine Hinweise darauf gibt, dass der SARS-Coronavirus-2 über den Wasserweg übertragen wird. Die Corona–Hygieneregeln für Mecklenburg-Vorpommern sind auf den Seiten des Landesamtes für Gesundheit und Soziales zusammengetragen.

http://service.mvnet.de/_php/download.php?datei_id=1634996

Die Badewasserproben werden üblicherweise in der Zeit vom 01. Mai bis zum 10. September jeden Jahres alle vier Wochen durch die zuständigen Gesundheitsämter bei einer Mindestwassertiefe von einem Meter 30 Zentimeter unter der Wasseroberfläche entnommen. Aufgrund der Corona-Pandemie werden in einigen Landkreisen die Badewasserproben ab dem 01. Juni entnommen.

Das Wasser wird dann auf mikrobiologische Parameter wie Escherichia coli und Intestinale Enterokokken untersucht. Wird bei einer Probe der Höchstwert nach Badegewässerlandesverordnung überschritten, wird umgehend eine Nachprobe entnommen und geprüft, ob ein Badeverbot ausgesprochen werden muss. Die Prüfung beinhaltet auch Sichttiefe und pH-Wert des Wassers.

Bei Wassertemperaturen ab 20 Grad werden zusätzlich an sieben ausgewählten Badestellen an der Ostsee Untersuchungen auf Vibrionen durchgeführt. Vibrionen sind natürlicher Bestandteil salzhaltiger Gewässer, wie z.B. der Ostsee. Vibrionen können beim Baden in Hautverletzungen eindringen und bei Badenden mit Vorerkrankungen schwere Wundinfektionen hervorrufen. Auf der Badewasseronlinekarte sowie auf der Homepage des Wirtschaftsministeriums sind Fragen und Antworten zum Thema Vibrionen eingestellt. Alle Badestellen an der Ostsee haben dazu auch Informationen im Kurzprofil.

Forstbericht vorgelegt

Backhaus: Forstbericht liefert Fakten und Aufgabenstellungen

Schwerin – In Form einer Videokonferenz hat Agrar- und Forstminister Dr. Till Backhaus den 7. Bericht über den Zustand der Wälder und die Lage der Forstwirtschaft in M-V (7. Forstbericht) vorgestellt. Auf rund 130 Seiten beschreibt dieses Kompendium für einen Zeitraum von 5 Jahren, nämlich von 2015 bis 2019, alles Wissens­werte zur Lage von Wald und Forstwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Der 7. Forstbericht hat das Thema „Wald im Klimawandel“ als Schwerpunkt.

„Seit dem Waldsterben der 1980er Jahre, das durch sauren Regen verursacht wurde, gibt es nun erneut ein großes Waldsterben – und der Verursacher ist eben dieser Klimawandel. Und wir erinnern uns an den verheerenden Waldbrand in Lübtheen 2019. Darauf haben wir reagiert: Am 1. Mai 2020 startete das Waldbrandschutzprojekt „Vorbeugender Waldbrandschutz, Waldbrandnachsorge und Wissenstransfer in der praktischen Anwendung“ mit dem Kurztitel „THOR“ am Forstamt Kaliß“, so der Minister.

„Und wir reagieren, indem wir den Waldumbau und die Waldforschung stärken. Die seit Jahrtausenden stärksten Dürren und großen Orkane sind uns hierfür Mahnung und Ansporn. Alleine seit 2015 wurden etwa 3.000 Hektar Reinbestände in Mischbestände überführt. Das sind über 4.200 Fußballfelder. Egal was in der Zukunft kommen mag, gemischte Wälder streuen das Risiko eines Totalausfalls breiter. Das fördern wir als Land pro Jahr mit knapp 3 Millionen Euro“, fährt der Minister fort.

Während die Waldfläche um fast 711 Hektar zugenommen habe, wiesen die Wälder zusätzlich höhere Holzvorräte und einen größeren Laubbaum­anteil auf. Im Mittel würden die Forste des Landes älter und strukturreicher.

„Nahezu drei Viertel der Bestände sind heute bereits Mischwälder. Der Anteil reiner Nadelbaumbestände hat sich auf 30 % verringert. Die Anpassung unserer Wälder an den Klimawandel erreichen wir neben dem Waldumbau durch angepasste Wildbestände, eine anwendungsbezogene Waldforschung, integrative Waldnaturschutzkonzepte und eine gesamtgesell­schaftliche Teilhabe zur Umweltbildung. In Forschungs­projekten ist im Land Vermehrungsgut von wichtigen Baumarten, darunter Esche, Eiche und Douglasie, zur Anpassung der Wälder an die sich wandelnden Umwelt­einflüsse auf Versuchsflächen und in Sammlungen zusammengetragen und untersucht worden. Übrigens konnten im Rahmen der Waldforschung über 1.000 Insektenarten systematisch erfasst und lange verschollene Urwald-Reliktarten wiederentdeckt werden“, erklärt Backhaus.

Die Wälder Mecklenburg-Vorpommerns haben durch Witterungsextreme einen schlechten Gesundheits­zustand. Im Berichtszeitraum zeigten sich die seit Jahrzehnten stärksten Kronenverlichtungen von über 20% als Weiser für die schwindende Vitalität der Wälder.

Zudem fielen in M-V die größten je verzeichneten Schadholzmengen von über 1,6 Million Kubikmeter seit 2018 als Folge der Kalamitäten an.

„Wir haben die finanzielle Förderung für den Wald sofort an die Gegebenheiten angepasst und unterstützen den Waldbesitz. Seit 2019 sind die Folgen der Extremwetterereignisse förderfähig. Neben der fachlichen Förderung durch Personal der Landesforst­anstalt wurden unsere Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer von 2015 bis 2019 mit insgesamt rund 17 Millionen Euro finanziell gefördert. Hier hat sich das Land M-V an Programmen des Bundes und der EU zu hohen Anteilen beteiligt. Den Wald durch finanzielle Förderung zu unterstützen ist wichtig, weil die Einnahmen aus der Forstwirtschaft nicht ausreichen, um die laufenden Kosten zu tragen. Aus einem Kubikmeter Holz lässt sich nur noch der Arbeitslohn von zwei Stunden bezahlen“, rechnet der Minister vor.

Ökosystemleistungen der Wälder, wie die Bereitstellung von Sauerstoff, Trinkwasser, Rohstoff, Erholungs- und Bildungskulisse sowie die Schutzfunktion für bedrohte Tiere und Pflanzen würden dagegen unentgeltlich erbracht.

Eine bundesweite Vorreiterrolle habe Mecklenburg-Vorpommern bei der Ausweisung von Gebieten, in welchen auf fast 10 Prozent der Waldfläche zum Schutz totholzliebender Arten und als Beitrag zur biologischen Vielfalt die Holzernte ganz und gar unterbleibt.

Die Wertschöpfungskette von Walderzeugnissen, die im sogenannten Cluster Forst und Holz zusammengefasst werden, umfasst in M-V 2.703 Unternehmen mit 16.318 Beschäftigten und einem jährlichen Umsatz von rund 1,3 Milliarden Euro. Ihr Wirtschaften basiert auf der nachhaltigen regionalen Holznutzung von knapp 2 Millionen Kubikmetern pro Jahr.

„Derzeit herrscht keine Holzknappheit, weil unsere Wälder weiterhin steigende Holzvorrat aufweisen. Es herrscht ein Verteilungs- und Vergütungsproblem auf dem Weg vom Waldholz zum Schnittholz“, stellt Minister Backhaus klar.

„Eine Sache liegt mir zu guter Letzt besonders am Herzen: Die Unterstützung von jungen Menschen, die für und mit dem Wald arbeiten. Seit Jahren gibt es einen „Run“ auf die grünen Berufe. Der dreijährige Ausbildungsgang zur Forstwirtin oder zum Forstwirt zeigt hierzulande jährlich mittlerweile über 300 Bewerbungen. Wir haben reagiert und ausgebaut. Neben privaten Ausbildungsbetrieben konnten wir die Ausbildungszahlen der Landesforstanstalt um 50% anheben, sodass insgesamt nun 90 Plätze in den Forstämtern zur Verfügung stehen. Die Kosten für die Ausbildung in der Landesforstanstalt betragen jährlich über 3 Millionen Euro. Das ist eine wegweisende und lohnenswerte Investition in unsere Zukunft“, so Minister Backhaus abschließend.

Baggerung in der Zufahrt zum Nothafen

Darßer Ort – Bei der diesjährigen Frühjahrs-Ausbaggerung der Zufahrt zum Nothafen Darßer Ort hat die Mannschaft des Spezialschiffs „Elisabeth Høj“ rund 19.000 Kubikmeter Sediment aus der Fahrrinne gehoben. Das Baggergut wurde in einem offenen Gewässerbereich der Ostsee verklappt. Die Baggerarbeiten an der Fahrrinne wurden vor gut einer Woche abgeschlossen.

„Wir erfüllen damit unser Versprechen, den Zugang zum Darßer Nothafen für den Seenotrettungskreuzer offenzuhalten, um die wichtige Arbeit der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger an Mecklenburg-Vorpommerns Küsten jederzeit sicherzustellen – und sind damit pünktlich zum Saisonstart des maritimen Tourismus fertig. Diese aufwändigen Unterhaltungsmaßnahmen entfallen, sobald der Inselhafen in Prerow fertiggestellt wird“, erläuterte Infrastrukturminister Christian Pegel das Ziel der regelmäßigen Ausbaggerung vor dem Nothafen.

Die Gesamtkosten für die jetzt abgeschlossenen Baggerarbeiten betragen rund 240.000 Euro. Die Kosten trägt das Land.

Der Hafen ist Stützpunkt für den Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger und dient als Nothafen für in Seenot geratene Boote. Aufgrund der Strömungsverhältnisse am Darßer Ort lagert sich dort konstant Sand ab. Die Zufahrt zum Nothafen muss daher in der Regel zweimal im Jahr – bis zur Fertigstellung des Inselhafens Prerow – freigebaggert werden. Im neuen Inselhafen werden die Seenotretter ein neues „Zuhause“ bekommen und der jetzige Nothafen wird geschlossen.