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Kategorie: Natur und Umwelt

Naturschutz und die Erinnerungskultur

Grünes Band entlang der Landesgrenze M-V als Nationales Naturmonument sichern

Schwerin – „In diesem Jahr feiern wir nicht nur 30 Jahre Deutsche Einheit, sondern blicken auch auf 30 Jahre Naturschutz im geeinten Deutschland zurück. Wie kein anderer Ort in Deutschland erinnert das insgesamt ca. 1.400 km lange Grüne Band an die jahrzehntelange Trennung entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Das Grüne Band steht für die Überwindung der Teilung und ist damit zum Symbol für die Einheit Deutschlands geworden,“ sagt Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus anlässlich der Unterzeichnung der Vereinbarung zur Entwicklung des Grünen Bandes in M-V zu einem Nationalen Naturmonument. Weitere Unterzeichner sind die Stiftung Umwelt- und Naturschutz M-V und der BUND M-V.

Ziel sei es, entlang des ca. 173 km langen Abschnittes am Grünen Band in Mecklenburg-Vorpommern ein Nationales Naturmonument auszuweisen, das sowohl den bundes­gesetzlichen naturschutzfachlichen Anforderungen als auch den Anforderungen an eine lebendige Kultur des Erinnerns an die ehemalige inner­deutsche Grenze sowie an deren friedliche Überwindung im Rahmen der Deutschen Einheit genügt. Dies solle mit entsprechenden Bildungsangeboten begleitet werden, so der Minister weiter.

„Uns verbindet die gemeinsame Idee, das Grüne Band als Ort des Gedenkens zu erhalten und zu einer Lebensader für die Natur zu weiterzuentwickeln. Hier, entlang der Landesgrenzen zu Schleswig-Holstein und Niedersachsen ist ein bedeutender Biotopverbund entstanden, der für viele seltene und bedrohte Pflanzen und Tiere einen wichtigen Rückzugsraum und Wanderkorridor bietet.

Entlang des Grünen Bandes mahnen uns viele Zeugnisse des Kalten Krieges, wie kostbar das friedliche Miteinander in Deutschland und in Europa ist. Vielfältige Initiativen haben dazu geführt, dass diese Besonderheiten am Grünen Band inzwischen für die Menschen vor Ort und für die Besucher aus anderen Regionen Deutschlands und der Welt erlebbar sind.“

Das diesjährige Jubiläum ist Anlass und Verpflichtung, das bisherige umfangreiche Engagement zu würdigen und die Errungenschaften am Grünen Band für künftige Generationen zu sichern, sind sich die Unterzeichner einig.

Das Land M-V beabsichtigt daher, das Grüne Band im Dialog mit den Akteuren vor Ort vollständig hoheitlich zu sichern, wobei angestrebt wird, das Grüne Band als Nationales Naturmonument auszuweisen und sich dabei mit dem Bundesumweltministerium und den anderen betroffenen Bundesländern abzustimmen.

Bereits bei der Umweltministerkonferenz im November 2019 war ein richtungsweisender Entschluss aller Anrainerländer entlang des Grünen Bandes Deutschland gefasst worden, der maßgeblich auf die Initiative von Minister Dr. Backhaus zurückging.

Bei der Vorbereitung und Verwirklichung wollen das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, die Stiftung Umwelt- und Naturschutz Mecklenburg-Vorpommern (StUN) und der BUND Landesverband Mecklenburg-Vorpommern eng zusammenarbeiten. Dazu stehen zunächst 300.000 Euro aus dem Strategiefonds des Landes zur Verfügung. Weitere Mittel sollen eingeworben werden.

„Die Ausweisung als Nationales Naturmonument bietet die Chance, die unterschiedlichen ökologischen, erinnerungs­kulturellen und auf das Landschaftserleben ausgerich­teten Ziele für das Grüne Band herauszuheben und konzeptionell zusammenzuführen,“ erläutert Minister Backhaus. „Dies soll in M-V unter dem Dach des Biosphärenreservatsamtes Schaalsee-Elbe erfolgen, bei dem die Verwaltungszuständigkeit für das zu schaffende Nationale Naturmonument angesiedelt werden soll.“

Dies sei zweckmäßig, weil das Amt für die beiden UNESCO-Biosphärenreservate zuständig ist, die schon jetzt wesentliche Teile des Grünen Bandes abdecken: Das UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe besteht seit 1997, wobei das Teilgebiet Mecklenburg-Vorpommerns im Jahr 2015 auch landesrechtlich als Biosphärenreservat ausgewiesen wurde. Das UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee besteht seit 1990 und ist seit dem Jahr 2000 auch landesrechtlich als Biosphären­reservat ausgewiesen.

Überdies hat das Biosphärenreservatsamt mit dem „Biosphärenband Schaalsee-Elbe“ eine Initiative ins Leben gerufen, die der Kommunikation des Grünen Bandes weit über die Landesgrenzen hinaus dient, beispielsweise in die Metropolregion Hamburg hinein. Im Rahmen des Biosphärenbandes Schaalsee-Elbe werden u.a. thematische Führungen, Wanderungen und Ausstellungen angeboten, die die Einzigartigkeit dieser Region als Teil des Grünen Bandes herausstellen. Mit den vier vorhandenen Informationseinrichtungen der beiden Biosphärenreservate in Schlagsdorf, Zarrentin, Boizen­burg und Dömitz werden Besucher schon jetzt mit attraktiven Ausstellungen über die Aufgaben und Ziele der UNESCO- Biosphären-reservate und zugleich über das Grüne Band informiert.

Dabei informiert das Grenzhus Schlagsdorf ganz besonders über den Themenkomplex „Natur und Grenzen“. Zusätzlich widmet sich z.B. in Dömitz und Schlagsdorf eine Fotoausstellung, in der Bilder von Gestern und Heute gegenübergestellt und die Dynamik von Natur und Gesellschaft gezeigt werden, der Natur- und Grenzthematik am Grünen Band.

Nördlich des Biosphärenreservates Schaalsee ist ein weiterer Teil des Grünen Bandes bisher als einstweilig gesichertes Naturschutzgebiet Wakenitz geschützt. An diese Erfolgsgeschichte soll nun mit der Vorbereitung eines Nationalen Naturmonumentes angeknüpft werden.

Zehn Jahre „Natur im Garten“

Schwerin – Unter dem Motto „Gesund halten, was uns gesund hält“ feierte die Aktion „Natur im Garten“ am 26. September ihr zehnjähriges Jubiläum. In Klein Plasten wurden an Familie Rohde aus Barnin die 600. und an Jana Andes aus Pinnow die 650. Gartenplakette verliehen. Darüber hinaus wurde die Grundschule Moltzow mit der 50. Schulgarten-Plakette ausgezeichnet. Außerdem wurden die Beiträge zum Igelwettbewerb prämiert.

Neu ist in diesem Jahr die erstmalige Ausbildung von „Natur-im-Garten-Botschaftern“. Über eine dreitägige Lizenzschulung erlangen engagierte Gärtner die Befähigung, im Ehrenamt die Gartenplakette zu vergeben. Sie werden in Zukunft das Projekt mit der Plakettenvergabe tatkräftig unterstützen. Anlass ist die rasant angestiegene Zahl der ausgezeichneten Gärten. Während 2018 noch 112 Plaketten vergeben wurden, wurden im vergangenen Jahr mehr als 150 Gärtner ausgezeichnet. Aktuell gibt es 35 „Plakettenanwärter“. Insgesamt wurden bislang knapp 700 Gärten in MV prämiert.

Seit 2010 animiert das Projekt Gartenbesitzer in MV, ihre Gärten und Grünräume ökologisch zu bewirtschaften und dadurch die Böden zu schützen sowie die Artenvielfalt zu fördern. Durch eine Initiative des Bundeslandes Niederösterreich und dessen damaligen Umweltlandesrat Mag. Wolfgang Sobotka entstand 1999 die Aktion „Natur im Garten“. „Ziel war und ist es, allen Interessierten die Bedeutung einer naturnahen Gestaltung und umweltschonenden, ökologischen Bewirtschaftung von Gärten und Grünräumen bewusst zu machen. Fachberater geben vor Ort kostenlos praktische Tipps, wie man seine grüne Oase zu einem auszeichnungsfähigen Garten entwickeln kann. Denn durch das Begreifen des eigenen Gartens als lebendes Ökosystem im Kleinen wird auch das Bewusstsein für allgemeine Umweltthemen geschärft“, sagte Minister Backhaus.

Die drei zentralen Kriterien der Aktion „Natur im Garten“ sind:

  • der Verzicht auf chemisch-synthetische Dünger
  • der Verzicht auf Pestizide
  • der Verzicht auf Torf.

Zusätzlich wird Wert auf eine auf Struktur- und Artenvielfalt ausgerichtete Gartengestaltung mit heimischen und/ oder ökologisch wertvollen, regionaltypischen Pflanzen gelegt. Grünräume sollen nach ökologischen Kriterien bewirtschaftet werden. Dazu gehören Kompostierung, Regenwassernutzung, Nützlingsförderung und Bodenpflege.

Auch Schaugärten gehören dazu. Derzeit werden neun offizielle Schaugärten in MV betreut, die nach den Kriterien von „Natur im Garten“ gestaltet und gepflegt werden. Sie stehen für Besucher nach persönlicher Vereinbarung offen.

Am Projekt beteiligt sich auch der gärtnerische Nachwuchs. Insgesamt erhielten bisher 51 Schulen, Kitas und Jugendeinrichtungen die „Natur im Garten“-Plakette. Zudem werden 19 Schulen betreut. Das heißt, sie profitieren von der Aktion in Form von Planung, Beratung, Aktionstagen oder Unterstützung beim Schulgartenunterricht. Neun Kitas und zwei Kinder- und Jugendheime werden aktuell im Rahmen des Projektes gefördert.

Viele Schulen und Kitas haben Interesse an einem eigenen Garten. Das zeigt zum einen die große Resonanz auf den 2016 ausgelobten Schulgarten-Wettbewerb des Landes MV. Zum anderen steigt die Nachfrage an “Natur im Garten“ stetig an, verbunden mit der Bitte um Unterstützung bei der Gestaltungs- und Pflegekonzeption. Die Anfragen der Einrichtungen sind so hoch, dass eine Warteliste mit derzeit 15 Schulen und vier Kitas eingeführt wurde.

Zum zehnjährigen Bestehen wurden Schulen, Kitas und Jugendeinrichtungen in MV dazu aufgerufen, beim „Igelwettbewerb“ mitzumachen. Ziel war es, zu zeigen, wie kreativ die Einrichtungen die Corona-Zeit überstanden haben. Aber auch, was ihre Gärten nachhaltig, naturnah und damit so besonders macht. Unter allen Teilnehmern wurden am Sonnabend Gartenpreise vergeben.

Das Projekt „Natur im Garten“ wird aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) mit LEADER-Mitteln unterstützt. 2012 bis 2015 erhielt die Aktion eine 100-prozentige Förderung in Höhe von rund 442.000 Euro. Bis 30. Juni 2022 profitiert das Projekt weiterhin von einer ELER-Zuwendung in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro. Träger der Aktion ist der Landschaftspflegeverband Mecklenburger Endmoräne e.V. aus Neu Schloen (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte).

Sicherheit für Landwirte bei der Ernte

WEMAG Netz GmbH erinnert an Regeln zum Umgang mit elektrischen Freileitungen

Schwerin – Im Netzgebiet der WEMAG Netz GmbH überspannen, bedingt durch die ländliche Struktur, häufig Freileitungen landwirtschaftliche Nutzflächen. Zum Bearbeiten dieser Flächen werden sehr moderne Fahrzeuge eingesetzt. Dabei besteht die Gefahr, dass sich große Fahrzeuge den unter Spannung stehenden Freileitungen gefährlich annähern oder diese sogar berühren.

Neben den Sachschäden und Versorgungsausfällen kann es dabei auch zu einer erheblichen Gefährdung von Personen, speziell des Fahrzeugführers, kommen. Dies gilt ebenfalls bei Kollisionen von landwirtschaftlichen Fahrzeugen und deren Technik mit den Freileitungsmasten.

Vor wenigen Wochen ereignete sich auf einem Feld in der Nähe von Boizenburg ein schwerer Unfall, bei dem eine Erntemaschine gegen einen Hochspannungsmast fuhr. Der Fahrer blieb glücklicherweise unverletzt.

Damit die Ernte sicher eingebracht wird, erinnert die WEMAG Netz GmbH an wichtige Regeln für Landwirte. So soll immer genügend Abstand zu den Strommasten und den unter Spannung stehenden Leiterseilen eingehalten werden, damit eine Beschädigung durch ein landwirtschaftliches Gerät ausgeschlossen ist. Weiterhin müssen sowohl alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landwirtschaftsunternehmen als auch die ihrer Dienstleister auf den eigenen Flächen eingewiesen und auf die bestehenden Gefahren hingewiesen werden.

Bei Unfällen, besonderer Gefährdung oder sichtbaren Schäden an technischen Anlagen sollte umgehend die Störungsnummer der WEMAG Netz GmbH unter 0385 755 111 angerufen werden oder auch direkt die Rettungsleitstelle unter der 112.

Futternutzung auf öko­logischen Vorrangflächen

Schwerin – Landwirtschaftliche Unternehmen haben auch in diesem Jahr in MV auf Grund der Trockenheit erhebliche Einbußen in der Futtererzeugung zu verzeichnen. So ist der Futterschnitt weit unter den in normalen Witterungs­jahren erzielten Erträgen zurückgeblieben. Durch die fehlenden bzw. nicht ausreichenden Niederschläge in den vergangenen aber auch in diesem Jahr war insbesondere die gesamte Futterernte von hohen Mindererträge gekennzeichnet.

Um die Situation in den betroffenen Unternehmen etwas abzumildern, wurde nicht zuletzt auf Wunsch Mecklenburg-Vorpommerns seitens des Bundes geregelt, dass Untersaaten und Zwischenfruchtflächen, welche in 2020 als Ökologische Vorrangflächen durch die Landwirte im Agrarantrag ausgewiesen wurden, für die Futter­nutzung (sowohl Mahd wie Beweidung) in ganz Mecklenburg-Vorpommern genutzt werden.

Eine Anzeige der Nutzung ist erforderlich. Das Formular ist im „Agrarantrag 2020-Online“ unter „weitere Dokumente“ abgelegt (http://www.agrarantrag-mv.de). Die Anzeige ist vor Beginn der Nutzung im zuständigen Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt einzureichen

„Wir wollen damit über die bereits freigegebenen Bracheflächen als ökologische Vorrangflächen hinaus den viehhaltenden Betrieben helfen.“ betonte Minister Dr. Backhaus.

Das Ministerium macht damit von der am 24.09.2020 im Bundesanzeiger veröffentlichten Möglichkeit, diese Flächen auch mit anderen Tierarten zu beweiden bzw. einer Schnittnutzung zu zuführen, Gebrauch.

Eine vorzeitige anderweitige Nutzung bzw. Umbruch vor dem 15. Februar 2021 als relevanten Cross Compliance-Termin ist rechtlich nicht erlaubt und aus umwelt­politischer Zielstellung nicht zulässig und würde zur Aberkennung als Ökologische Vorrangfläche führen.

In MV haben in 2020 insgesamt 1.154 Landwirte Untersaaten und Zwischenfrüchte im Umfang von ca. 75.265 ha als ökologische Vorrangflächen angegeben, deren Aufwuchs dann für die Futtergewinnung zur Verfügung stehen könnte.

Notbetriebshilfe für Tierheime

Schwerin – Das Sondervermögen MV-Schutzfonds dient der Finanzierung von Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie. Die Mittel aus dem MV-Schutzfonds dienen der konkreten Gefahrenabwehr im Zusammen­hang der Corona-Pandemie, der Abwehr oder Abmilderung von Schäden aufgrund der Corona-Pandemie für die Wirtschaft und die anderen wichtigen gesellschaftlichen Bereiche. Sie sind nur subsidiär zu gewähren und nur zur Vermeidung unbilliger Härten soweit reguläre Finanzierungsmöglichkeiten nicht bestehen oder diese nicht ausreichend sind.

Deswegen sollen private und kommunale Träger von Tierheimen in Mecklenburg-Vorpommern Hilfen in Form von Billigkeitsleistungen zum Zweck der Aufrechterhaltung eines Notbetriebes erhalten.

Antragsberechtigt sind Tierheime die über eine Genehmigung nach § 11 Tierschutzgesetz verfügen. Tierheime sind alle Einrichtungen, die der Unterbringung von Fundtieren, fortgenommenen, eingezogenen oder sichergestellten Tieren oder kranken, verletzt aufgefundenen oder aus einem anderen Grund hilflosen Wildtieren dienen.

Die Billigkeitsleistung wird als einmaliger Ausgleich im Wege einer Anteilfinanzierung bezüglich des errechneten Defizits in Form eines nicht rückzahlbaren Zuschusses für zwei Fehlbetragszeiträume gewährt.

Fehlbetragszeitraum I: 17.03.2020 bis 09.04.2020
Fehlbetragszeitraum II: 20.04.2020 bis 31.05.2020

Für jeden Fehlbetragszeitraum muss ein gesonderter Antrag gestellt werden.

30 Jahre Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide

Schwerin – Hoher Waldanteil, extrem geringe Siedlungsdichte, viele Klarwasserseen, viele Schutzgebiete: Das sind nur einige Besonderheiten des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide, dessen Gründung sich heute zum 30. Mal jährt. Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern, gratuliert herzlich.

„Für mich ist der Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide einer der schönsten überhaupt. Was die Mitarbeiter hier in den vergangenen 30 Jahren geschaffen haben, verdient Respekt und Anerkennung. Über Öffentlichkeitsarbeit, Landschaftspflege und Umweltbildung tragen sie mit zum Natur- und Artenschutz bei. Für mich sind das zwei der drängendsten Themen heutzutage. Nur so ist es beispielsweise möglich, dass der gesamte Naturpark aufgrund seines Vorkommens von See- und Fischadler, Kranich, Rohrdommel, Rauhfußkauz und anderen Zielarten europäisches Vogelschutzgebiet ist“, so der Minister.

Die vielfältige Naturausstattung und die mit neun Einwohnern pro Quadratkilometer geringe menschliche Siedlungsdichte des 35.500 Hektar großen Naturparks sind Hauptursachen für das Vorkommen vieler bedrohter Tier- und Pflanzenarten. So wurden bisher 154 Brutvogelarten und 78 Vogelarten als Durchzügler nachgewiesen. Von besonderer Bedeutung sind unter anderem das Vorkommen von 15-16 Brutpaaren des Seeadlers und zwei Paaren des Wanderfalken.

Im Gebiet gibt es 60 Seen, von denen der Krakower Obersee der größte ist. Er gilt als Paradies für Wasservögel. Bei einigen dieser Seen kann man den Grund bis zu einer Tiefe von sechs Metern glasklar sehen.

Kernstück des Naturparks ist ein riesiger Flächensander, der heute zu knapp 60 Prozent von weiten Wäldern bedeckt ist. Der Wald wird aktuell von Kiefernforsten in Mischwälder umgewandelt. Die anderen Landflächen bewirtschaften ca. 25 Landwirtschaftsbetriebe, wobei etwa die Hälfte des Grünlandes extensiv genutzt wird.

„Dank zahlreicher Aktionen und Projekte entdecken nicht nur Touristen, sondern zunehmend auch Einheimische die Region für sich. So gibt es beispielsweise zwei Naturpark-Schulen und drei Junior-Ranger-Gruppen. Auf dem Gebiet der Umweltbildung herrscht ein hoher Bedarf“, sagt der Minister.

Es gibt verschiedene Initiativen zum Schutz der Dunkelheit, Ziel ist die Ausweisung als „Sternenpark“. Der Naturparkverwaltung stehen mit dem Förderverein Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide und der Naturpark-Stiftung (Stiftung Reepsholt) zwei starke Partner zur Seite.

Auf Initiative von Naturschützern um Wolfgang Mewes wurde im Januar 1990 ein Großschutzgebiet im Raum des Krakower Sees in das Nationalparkprogramm der DDR-Regierung vom 16.März 1990 aufgenommen. Der Arbeitstitel lautete damals „Krakower Heide- und Seenlandschaft“.

Am 24. September 1990 wurde durch die Regierungsbevollmächtigten Martin Brick und Dr. Georg Dietrich der Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide per „Entscheidung“ festgesetzt. In der Folgezeit wurde er juristisch als „einstweilige Sicherung“ anerkannt und im Juli 1994 endgültig festgesetzt. Es war die erste Festsetzung eines Naturparks nach neuem Recht. Demnach fungieren das Land und die Landkreise als Träger des Naturparks. Eine entsprechende Verwaltungsvereinbarung unterzeichneten das Land und die Landkreise Parchim, Güstrow und Müritz am 7. Februar 1995.

Am 1. September 1990 wurde Wolfgang Mewes als Aufbauleiter eingestellt. Im Oktober 1990 wurde die alte Ziegelei und spätere Försterei Karow Ziegenhorn von der Bezirksverwaltungsbehörde Schwerin erworben und Sitz der neuen Naturparkverwaltung. 1992 gab es die erste Ausstellung im Stallgebäude. Am 28. Oktober 2000 eröffnete der Karower Meiler als Kultur- und Informationsgebäude.

F amilienfreundliches Urlaubsziel

Schwerin – Der Tourismusverband Mecklenburgische-Seenplatte e.V. möchte verstärkt Familien mit jungen Kindern als Urlaubsgäste ansprechen und für die Zielgruppe die umfangreiche Angebotsvielfalt der Region herausstellen.

„Wir wollen die attraktiven Ausflugsziele im Binnenland Mecklenburg-Vorpommerns noch stärker herausstellen. Dabei wollen wir ganz gezielt auf die Bedürfnisse von Familien eingehen und mit Angeboten in bestmöglicher Qualität punkten. Kinder und Jugendliche zu erreichen, bedeutet eine Investition in unsere Zukunft, denn sie sind unsere Gäste von morgen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Der Tourismusverband Mecklenburgische-Seenplatte ist einer von derzeit sieben regionalen Tourismusverbänden in Mecklenburg-Vorpommern. Und ist für die Vermarktung der gesamten Region samt seiner Teilregionen Müritz Plus, Mecklenburgische Schweiz, Feldberger Seenlandschaft und der Mecklenburgischen Kleinseeplatte zuständig. Bei den Schwerpunkten der Marketingaktivitäten sollen künftig vor allem Familien als Zielgruppe in den Blick genommen werden. Das Hauptaugenmerk der Vertriebsaktivitäten soll im Onlinebereich liegen. Neben Präsenzen in Sozialen Medien sind unter www.1000Seen.de/familie zahlreiche Angebote der örtlichen Tourismuswirtschaft buchbar, die sowohl für Übernachtungen als auch Tagesaktivitäten nahezu sämtliche Vorlieben der Zielgruppe abdecken.

„Mit den ineinander greifenden Kooperationsbeziehungen lassen sich Freizeit- und Übernachtungsangebote ideal kombinieren. Von diesen Wertschöpfungsketten profitieren die Betreiber der Unterkünfte und vor allem auch die kleineren Partner wie etwa die Wassersportanbieter. Mit dem Zusammenhalt in der Region lässt sich zudem eine starke Marke kreieren, die dem Gast in Erinnerung bleibt und für eine weitere Marktdurchdringung sorgt“, so Glawe weiter.

Inhaltlich liegt ein weiterer Schwerpunkt des Tourismusverbandes mit seinen Netzwerkpartnern auf der Verbesserung der Servicequalität. Ziel ist es, ein einheitliches Qualitätsmanagement zu etablieren, das darauf abzielt, die eigenen Angebote zu überprüfen und ggf. zu verbessern. So können Urlaubsangebote, die sich in der Praxis bewährt haben, entsprechend zertifiziert werden.

Die Gesamtkosten des Projektes im Förderzeitraum von Juli 2019 bis Juni 2020 betrugen 36.900 Euro. Das Land unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) in Höhe von 22.500 Euro. Eine Fortsetzung des Projektes ist geplant.

Zudem unterstützen der Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte, das Familotel Borchard’s Rookhus, der Camping- und Ferienpark Havelberge, der Ferienpark Mirow sowie weitere Partner das Projekt finanziell und investieren gemeinsam zusätzliche 22.500 Euro für die Vermarktung der Familienbroschüre und die Webpräsenz.

Die Mecklenburgische Seenplatte bietet einmalige Natur, Ursprünglichkeit und jede Menge Genuss. Sie ist das größte zusammenhängende Seen- und Wassersportgebiet Mitteleuropas. Schon der Blick auf die Landkarte lässt die Wassermassen der mehr als 1.000 großen und kleinen Seen, die durch Flüsse, teils durch alte Kanäle miteinander verbunden sind, erahnen. Das Herzstück ist die Müritz (117 km²), der größte deutsche Binnensee. Große Teile der Region nehmen der Müritz-Nationalpark und sechs Naturparke ein. Abseits lauter Straßen und hektischer Großstädte erlebt man eine reizvolle Kulturlandschaft. Ein Paradies für alle, die gern auf Entdeckungsreise gehen.

Nothafen Darßer Ort: Ausbaggerungsarbeiten

Darßer Ort – Ab der kommenden Woche wird die Fahrrinne zum Nothafen Darßer Ort erneut ausgebaggert. Zwei Mal im Jahr ist dies aufgrund der Strömungsverhältnisse am Darßer Ort in der Regel erforderlich.

Bereits heute beginnen die vorbereitenden Peilungsarbeiten. Diese dienen dazu, die in den vergangenen Monaten entstandenen Untiefen genau zu lokalisieren und die ungefähre Menge des abzutragenden Baggergutes zu bestimmen.

Der Nothafen Darßer Ort wird durch die regelmäßigen Ausbaggerungen für den Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger sowie für in Seenot geratenen Boote offen gehalten, bis der neue Inselhafen Prerow in Betrieb geht.

Wieviel Sand letztlich genau ausgebaggert wird sowie die daraus resultierenden Kosten wird eine abschließende Peilung nach Ende der Arbeiten ergeben.