Wanderausstellung zu Ökowertpapieren eröffnet

Kieve – Die „Ökowertpapiere“ Waldaktie, MoorFutures, Streuobstgenussschein und HeckenScheck sind ab sofort im Gemeindezentrum Kieve (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) im Rahmen einer Ausstellung erlebbar. Die Ausstellung betont die unverzichtbaren Ökosystemleistungen der Biotope Wald, Moor, Streuobstwiese und Hecken, etwa beim naturbasierten Klimaschutz, aber auch bei der Anpassung an den Klimawandel. Sie bietet den Besuchern die Möglichkeit, mehr über die Funktionsweise von Ökowertpapieren, ihre Vorteile für die Umwelt und ihre Rolle bei der Finanzierung nachhaltiger Initiativen zu erfahren.

„Über die neue Ausstellung freue ich mich ganz besonders. Denn der Polder Kieve ist wohl ohne Übertreibung eines der bekanntesten Moore der Welt. Und zwar nicht, weil hier eine besonders spektakuläre Moorleiche gefunden wurde, sondern weil hier erstmalig eine Wiedervernässung mit dem Verkauf von Kohlenstoffzertifikaten, den MoorFutures, finanziert wurde. Vor allem freut es mich aber, dass es der Bürgermeisterin und dem ganzen Dorf gelungen ist, dieses Moor in das Dorfleben einzubinden.

Die damit zum Ausdruck gebrachte Akzeptanz ist ebenso wichtig wie der Klimaschutz selbst. Die Ausstellung richtet sich übrigens nicht allein an Einheimische und Touristen, sondern sie bietet auch für Schulklassen interessante Objekte, sowohl digital wie auch auf Bannern. Am Terminal vor Ort können „Ökowertpapiere“ erworben werden, aber auch ein Quiz ist zu lösen. Ich bin überzeugt, dass die Ausstellung am richtigen Ort ist“, sagt Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus.

Die Gemeinde Kieve ist das namensgebende Dorf für den Polder Kieve, dem ersten MoorFutures-Projekt weltweit. Das dort im Sommer 2012 wiedervernässte Moor ist mittlerweile in das Dorfleben integriert und führt auch zu einem wahrnehmbaren Fachtourismus. Insbesondere Ornithologen treffen sich im Herbst um die Vögel zu beobachten, die, neben vielen anderen Tieren, den Polder Kieve für sich erobert haben.

Kieves Bürgermeisterin Christine Jantzen freut sich über die neue Attraktion. „Wir müssen ein stärkeres Bewusstsein für die Leistungen der ländlichen Räume entwickeln, die oft über Landwirtschaft und Forstwirtschaft hinausgehen. Die „Ökowertpapiere“ sind ein Instrument, dies zu erreichen. Kieve hat hier im Bereich der MoorFutures Pionierarbeit geleistet. Aber auch die anderen „Ökowertpapiere“ sind wichtig, vermitteln sie doch die gesellschaftliche Relevanz der Ökosystemleistungen.“

Die Ausstellung kann nach Voranmeldung jederzeit besichtigt werden. Auch Schulklassen sind nach Vereinbarung mit dem Gemeindebüro willkommen. Das Gemeindebüro ist telefonisch unter 039 925/ 775 040 erreichbar.

20. Norddeutsche Holzbautage in Wismar

Wismar – Vom 24. bis 25. April finden in Wismar die 20. Norddeutschen Holzbautage statt. Sie werden von der Hochschule Wismar und dem Kompetenzzentrum Bau Mecklenburg-Vorpommern (KBauMV) als wissenschaftliche Einrichtung der Hochschule organisiert. Das Leitthema lautet „Holzbau Gebäudetyp E – einfach – experimentell – erneuerbar“. Der als Kommunikationsebene für das Bauen mit Holz im Landwirtschaftsministerium gegründete Landesbeirat Holz Mecklenburg-Vorpommern ist Mitveranstalter.

Minister Dr. Till Backhaus begrüßt die Veranstaltung. „40 Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen entstehen im Gebäude- und Bausektor. Holz und andere nachwachsende Rohstoffe senken diese Emissionen deutlich. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die Holzverwendung vor allem im Baubereich anzukurbeln. Die Norddeutschen Holzbautage 2025 unterstützen diese Ziele. Aufgrund der langfristigen Bindung von Kohlenstoff ist der nachwachsende Rohstoff Holz somit unverzichtbar für einen nachhaltig angelegten Klimaschutz. Außerdem sprechen die konstruktiven Vorteile des Baustoffes für den Holzbau. Er ist wesentlich leichter als andere Baustoffe und damit für Aufstockungen bestens geeignet. Zudem macht der hohe Vorfertigungsgrad den Holzbau zu einer attraktiven Alternative“, sagt er.

Die Fachtagung richtet sich insbesondere an Architektur-, Planungs- und Ingenieurbüros, öffentliche Bauverwaltungen, holzverarbeitende Unternehmen sowie Studierende der Fachrichtungen Architektur und Bauingenieurwesen. Die Holzbautage werden unter anderem von der Ingenieurkammer MV, der Architektenkammer MV sowie einheimischen Unternehmen der Holzindustrie unterstützt.

Am ersten Tag besteht das Angebot, an einer Baustellenbesichtigung der neuen Zollhochschule Rostock, als derzeit größtes öffentliches Holzbauprojekt in Deutschland in Modelbauweise, teilzunehmen. Ein Höhepunkt ist die Vortrags- und Podiumsveranstaltung am 25. April. Hier wird über die vielfältigen Baumöglichkeiten mit Holz, insbesondere unter den Aspekten des Klimaschutzes und der Ressourceneffizienz, berichtet und diskutiert. Weiterhin gibt es neben einzelnen Firmenpräsentationen eine Begleitausstellung über Teilprojekte der Holzbauoffensive MV. Sie informieren über aktuelle Forschungsprojekte des KBauMV sowie die „Allianz für nachhaltiges Bauen in MV“.

Sassnitz feiert den Frühling

Saisonstart mit Musik, Motoren und maritimen Genüssen im Stadthafen

Insel Rügen – Am Ostersamstag, dem 19. April 2025, feiert Sassnitz traditionell den Start in die neue Saison und das mit allem, was dazugehört: Musik, Zweitakter, Mitmachaktionen, Fischbrötchen und Osterfeuer. Rund um das Molenfußgebäude und entlang der Windpromenade verwandelt sich der Stadthafen ab 12.00 Uhr in eine lebendige Flaniermeile. Erwartet werden zahlreiche Gäste, Zweitaktfreunde und Oldtimerfans, die gemeinsam den Auftakt in den Sassnitzer Veranstaltungssommer feiern. Eintritt frei!

Für musikalischen Schwung sorgt DJ Ben Benson, der aus seinem umgebauten Soundbus heraus zwischen den Oldtimern auflegt (12.00–17.00 Uhr). Um 13.00 Uhr stimmt der Sassnitzer Shantychor mit norddeutschen Klängen auf der Mole ein. Moderiert wird das Tagesprogramm von Bürgermeister Leon Kräusche, der unter anderem besondere Zweitakt-Fahrzeuge aus der Region vorstellt.

Ein kulinarisches Highlight ist die Wahl des „Sassnitzer Lieblings-Fischbrötchens 2025“. Ob Matjes, Bismarck, Lachs oder Backfisch, die Gäste dürfen vor Ort ihren Favoriten küren. Mit dabei sind die Fischkutter an der Mole sowie zahlreiche Restaurants im Hafengebiet. Die feierliche Prämierung mit Verlosung kleiner Preise für die Teilnehmenden findet um 15.00 Uhr statt.

Fans von Chrom, Benzingeruch und Motorenklang kommen beim „Saisonauftakt mit Zweitakt“ voll auf ihre Kosten. Über 100 Fahrzeuge rollen zur Windpromenade – darunter historische Mopeds, französische Klassiker, US-Oldtimer und DDR-Zweitakter. Mit von der Partie sind unter anderem die 2-Takt-Rokker Rügen, das Jagdgeschwader, der Simson Moped Club und die Oldtimerfreunde Rügen.

Auch jenseits von Musik und Motoren gibt es Spannendes zu entdecken. Im Molenfußsaal erwartet die Gäste erstmals eine fantasievolle Papiermodell-Ausstellung mit liebevoll gestalteten Nachbauten regionaler Wahrzeichen wie dem Schloss Dwasieden, dem Sassnitzer Leuchtfeuer oder dem Seenotrettungskreuzer „Harro Koebke“. Kreative Köpfe dürfen sich selbst am Basteln versuchen. Direkt nebenan informiert das Nationalpark-Zentrum KÖNIGSSTUHL an einem Mitmach-Stand kindgerecht über den Nationalpark Jasmund.

Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt: Neben den Fischkuttern sorgt „Onkel Zimmis Burger“ mit klassischen und vegetarischen Burgern für kulinarische Abwechslung. Ein Verkostungsstand des regionalen Likörs „Inselaffe“ lädt zur Entdeckung lokaler Spirituosen ein.

Zum feierlichen Ausklang des Tages lodert ab 17.00 Uhr das traditionelle Osterfeuer an der Feuerstelle hinter dem Kurplatz – ein stimmungsvoller Abschluss mit Blick aufs Meer.

„Mit diesem Fest starten wir in eine ganz besondere Saison in Sassnitz und heißen unsere Einwohner und Gäste herzlich willkommen “, sagt Leon Kräusche, Bürgermeister der Stadt Sassnitz. „Neben den bereits tollen Veranstaltungen wie dem Ostersonntag im Tierpark oder dem Vollmondfest am 09. August 2025 treffen in diesem Jahr mit der SailGP, der größten Sportveranstaltung des Jahres in Deutschland, und der Sail Sassnitz modernster Segelsport und maritime Tradition aufeinander und das vor einem internationalen Publikum. So etwas erlebt man nicht alle Tage.“

Und der Sommer in Sassnitz hat noch mehr zu bieten: Ob Kutterkochen und Konzerte bei den Rügener Fischertagen (16.–18. Mai 2025), historische PS bei der 24. Rügenclassics Oldtimerrallye (29. Mai 2025 in Sassnitz) oder Volksfeststimmung pur bei den Rügener Hafentagen (11.–13. Juli 2025), der Veranstaltungskalender ist prall gefüllt. Doch den Höhepunkt bildet im August die Deutschlandpremiere der SailGP, bei der futuristische Highspeed-Katamarane vor der Mole über das Meer fliegen. Parallel dazu feiert die Sail Sassnitz die Tradition klassischer Segelschiffe, ein Wochenende, das maritime Geschichte und internationale Segel-Elite eindrucksvoll verbindet.

Der Stadthafen Sassnitz präsentiert sich als eine attraktive Mischung aus Fischerei- und Tourismushafen. Wasserwanderer, die mit ihren Booten hier anlegen, erwartet eine Marina, die den höchstmöglichen Komfort bietet. Über kurze Wege erreicht man Schiffsausrüster, Segelmacher, Bunkerstation, Einkaufsmöglichkeiten sowie Gaststätten, die alle direkt im Stadthafen ansässig sind. In einer Bäckerei werden frische Backwaren angeboten, auf ehemaligen Fischkuttern Räucherfisch und Fischbrötchen. Museen, Kunsthandwerker und lokale Händler bieten Kultur, Kunst und Kulinarisches aus der Region.

Ortsumgehung frei gegeben

Elmenhorst: Minister gibt Teilstück der Ortsumgehung frei / Dr. Blank: „Die Ortsumgehung stärkt die Mobilität in der Region und verbessert die Lebensqualität der Menschen vor Ort“

Elmenhorst – Dr. Wolfgang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern, hat heute in Elmenhorst bei Rostock die Teilverkehrsfreigabe für die Ortsumgehung im Zuge der Landstraße 12 vorgenommen.

„Die heutige Teilfreigabe ist ein sichtbares Zeichen für den Fortschritt eines Projekts, das die Lebensqualität vor Ort nachhaltig verbessert“, betonte Minister Dr. Blank. „Nach einer langwierigen Planungs- und Genehmigungsphase zeigt sich nun, dass sich Geduld und Engagement lohnen. Die Ortsum­gehung wird die Mobilität in der Region nachhaltig stärken und die Menschen in Elmenhorst deutlich vom Durchgangsverkehr entlasten.“

Die Maßnahme umfasst einen rund 4,7 Kilometer langen Neubauabschnitt einschließlich dreier Kreisverkehre, eines Brückenbauwerks, zweier Fledermaus-Schutzwände, zweier Regenrückhaltebecken sowie begleitender landschafts­pflegerischer Ausgleichsmaßnahmen. Die aktuellen Bau­kosten belaufen sich auf rund 21,2 Mio. Euro und werden vollständig durch das Land getragen.

Mit der heutigen Teilfreigabe wird die Verbindung zweier bereits fertiggestellter Kreisverkehre sowie eines angren­zenden Abschnitts zur Anbindung an das bestehende Straßennetz freigegeben. Dies leistet einen wesentlichen Beitrag zur Entlastung der Ortslage Elmenhorst vom Durch­gangsverkehr. Prognosen gehen von einer Reduktion des innerstädtischen Verkehrs um rund 62 Prozent aus.

Das Projekt blickt auf eine relativ lange Planungs- und Geneh­migungshistorie zurück. Seit der Einleitung des Linienbe­stimmungsverfahrens im Jahr 2005 wurde die Maßnahme in mehreren Stufen entwickelt. Der Weg zur Genehmigung war von einem mehrjährige Planfeststellungsverfahren und einer anschließenden gerichtlichen Auseinandersetzung geprägt, sodass der Baubeginn erst 2022 erfolgen konnte.

Die Gesamtfertigstellung der Ortsumgehung steht für Ende 2025 an. Im nun freigegebenen Abschnitt erfolgen bis Ende Mai 2025 noch letzte Arbeiten – unter anderem die Installation von Wegweisern. Punktuell kann es dabei auch zu tempo­rären Verkehrseinschränkungen kommen.

Lesung für mehr Zivilcourage

Gingster Schüler und Lehrer erleben den deutschen Autor Jakob Springfeld

Autogrammzeit. Jakob Springfeld las vor Gingster Schülern und Lehrern aus seinem Buch „Unter Nazis“. Foto: Martina Zabel

Autogrammzeit. Jakob Springfeld las vor Gingster Schülern und Lehrern aus seinem Buch „Unter Nazis“. Foto: Martina Zabel

Insel Rügen – Wieder eine Premiere in Gingst. An der dortigen Regionalen Schule erlebten über 80 Schüler aus den 9. und 10. Klassen zusammen mit ihren Lehrern eine Autorenlesung. Der 23-jährige Jakob Springfeld reiste mit seinem Buch „Unter Nazis“ nach Rügen und machte auch hier Station, um von seinen Erfahrungen als ostdeutscher Jugendlicher zu erzählen.

In seiner Heimatstadt Zwickau erlebte er Ausschreitungen rechtsextremistischer Gruppen, gründete eine Ortsgruppe von „Fridays for Future“ und setzte sich aktiv gegen Rechtsextremismus und Alltagsrassismus ein. Sein Engagement veränderte sein Leben, zu dem nun regelmäßige Hassnachrichten, Beleidigungen und Gewaltandrohungen gehören. Trotzdem glaubt er daran, dass unsere Zivilgesellschaft viel mehr dagegen zu setzen habe. In über 215 Lesungen in allen Bundesländern sammelte er positive Erfahrungen und viel Zuspruch.

In der sich anschließenden Diskussion wollten die Gingster Jungen und Mädchen unter anderem wissen, was sie gegen den alltäglichen Rassismus auch an ihrer Schule tun können. „Der erste Schritt ist immer, dass ihr das ansprecht und zum Thema macht“ erklärt Jakob Springfeld. Er gab den Klassenräten den Ratschlag, bewusst über alle Erscheinungen zu sprechen, die nichts mit Demokratie und unserem Verständnis von Menschenrechten zu tun hätten.

Eine Botschaft, die an der Schule gut ankommt, denn seit letztem Jahr gehören die Gingster zum deutschlandweiten Netzwerk „Schule gegen Rassismus – Schule mit Zivilcourage“. Die überwiegende Mehrheit der Schüler, Lehrer und Mitarbeiter sprachen sich für die Aufnahme in die Organisation ein und führen seitdem verschiedene unterrichtsbegleitende Projekte an der Schule durch.

„Ich freue mich darüber, dass wir zusammen mit dem Literaturhaus Gingst einen solchen Baustein zum ersten Mal bei uns präsentieren können“, sagt Schulleiter André Farin gleich am Anfang der Veranstaltung. Die Idee von der Vorbereitung auf das Leben an seiner Schule beinhalte auch solche kulturellen Höhepunkte, die Themen ganz unterschiedlicher Art in den Blick nehmen. Mit der Buchladen-Chefin Petra Dittrich ist er sich einig, dass Lesungen jetzt regelmäßig an der Schule stattfinden werden.

Krebsinformationstag der Krebsgesellschaft MV

Schwesig: Niemand muss in Mecklenburg-Vorpommern mit Krebs allein sein

Schwerin – Auf dem 11. Krebsinformationstag der Krebsgesellschaft MV unter dem Motto „Gemeinsam statt einsam“ hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, hervorgehoben, wie wichtig es ist, dass von Krebs Betroffene nicht allein sind: „Ich habe diese schwere Zeit überstanden – nicht allein, sondern gemeinsam. Weil ich Menschen an meiner Seite hatte, die mich getragen haben: meine Familie, meine Freunde, mein medizinisches Team. Ohne diese Gemeinschaft hätte ich es nicht geschafft, den Krebs zu besiegen.“ Allein in Mecklenburg-Vorpommern erkranken jedes Jahr rund 11.000 Menschen neu an Krebs, Tendenz steigend. Weitere 80.000 Menschen leben mit der Krankheit.

Niemand sollte mit der Herausforderung Krebs allein sein, betonte die Ministerpräsidentin. „Und niemand muss das in unserem Land. Dafür haben wir starke Strukturen und engagierte Menschen, die mittragen, die mitfühlen und mitkämpfen: in den Kliniken, in Selbsthilfegruppen, in den Familien, unter Freunden und Nachbarn. Dazu gehören auch Privatpersonen, Stiftungen, die Spenden sammeln, um Krebspatientinnen und Patienten zu helfen.“

Die Krebsgesellschaft leiste einen unschätzbaren Beitrag zur Versorgung von Krebspatientinnen und Krebspatienten in Mecklenburg-Vorpommern: durch Beratung, Aufklärung, Selbsthilfeangebote, durch Malkurse, Yoga, Angebote für junge Menschen mit Krebs.

Schwesig: „Wir als Gesellschaft tragen Verantwortung für Krebserkrankte. Deshalb arbeitet das Land ganz konkret daran, die Versorgung für Krebspatientinnen und Krebspatienten in MV weiter zu verbessern. Wir hören zu, wir stärken, wir begleiten. Klar ist auch: Gute Krebsdiagnostik und Krebstherapie dürfen keine Frage des Wohnortes sein. Sie muss flächendeckend und wohnortnah möglich sein.“

Krebs früh zu erkennen und bestmöglich zu behandeln gelinge am besten mit schnellem Transfer von onkologischem Fachwissen und neuesten medizinischen Erkenntnissen. „Dazu wird das neue CCC-MV beitragen. Das Land fördert den Aufbau des Exzellenz-Zentrums mit jährlich 2 Millionen Euro“, ist sich Schwesig sicher.

Ganz im Sinne des Mottos „Gemeinsam statt einsam“ sei auch das Gesundheitsforschungsstärkungsgesetz zu verstehen, das der Landtag im vergangenen Jahr verabschiedet hat. Damit können Kliniken gemeinsam mit anonymisierten Patientendaten an der Verbesserung von Behandlungen arbeiten. Schwesig: „Für die Nutzung waren hohe Investitionen z.B. in die Informationstechnik nötig. Mehr als 10 Millionen Euro hat das Land dafür zur Verfügung gestellt. Mit dem Gesundheitsforschungsstärkungsgesetz sind wir Vorreiter in Deutschland. Das hat auch Professorin Buyx, die ehemalige Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, beim gemeinsamen Jahresempfang der Unimedizinen Rostock und Greifswald hervorgehoben. Sie betonte, dass alle Bundesländer nach MV schauen und so ein Gesetz haben wollen.“

EnergieTag MV 2025

Noch bis zum 16. April anmelden!

Schwerin – Am 26. April 2025 heißt es in ganz Mecklenburg-Vorpommern: Ganz klar. Erneuerbar. An diesem Tag findet, zum inzwischen zehnten Mal, der EnergieTag MV statt.

Noch bis zum 16. April können Aktionen, Führungen oder Mitmachformate für den EnergieTag MV 2025 angemeldet werden – ob im Betrieb, auf dem Marktplatz oder im eigenen Zuhause.

Bei mehr als 50 Aktionen zeigen Unternehmen, Initiativen und Institutionen, wie vielfältig und faszinierend erneuerbare Energien sein können. Ob Solar- oder Bioenergie, Windkraft, Wasserstoff oder Elektromobilität – hier wird aus Technik echtes Erlebnis: Wie klingt eigentlich eine Offshore-Windenergieanlage aus nächster Nähe? Was passiert hinter den Kulissen eines Wärmespeichers in Rostock? Und wer gewinnt beim Familiencup auf der Carrera-Bahn im Leea Neustrelitz?

Akteurinnen und Akteure, die Lust haben, die Energiewende erlebbar zu machen, sind herzlich eingeladen, am EnergieTag MV mitzuwirken.

Informationen zur Anmeldung und Mitgestaltung gibt es unter: www.energietag-mv.de

Erfolgreicher Treppenlauf in Oberhof

Minister Christian Pegel gratuliert Warener Feuerwehr zum erfolgreichen Treppenlauf in Oberhof

Waren (Müritz) – Innenminister Christian Pegel zeigt sich beeindruckt vom sportlichen Einsatz und dem Teamgeist der Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Waren (Müritz) aus dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, die am Wochenende erfolgreich am anspruchsvollen 4. Lotto Thüringer Treppenlauf in Oberhof teilgenommen haben.

„Ich gratuliere den sechs Warener Kameraden ganz herzlich zu dieser starken Leistung! Mit voller Ausrüstung und enormer Willenskraft die 701 Treppenstufen der Oberhofer Skisprungschanze zu bezwingen, die viele von uns nur durch den Wintersport aus dem Fernsehen kennen, zeugt von außergewöhnlicher Fitness und Teamgeist“, so Pegel du: „Was unsere Kameraden geleistet haben, ist wirklich bemerkenswert. Alle haben in voller Schutzausrüstung und mit gut 30 Kilogramm Gewicht die Stufen in unter zehn Minuten bewältigt – und hatten am Ende sogar noch Sauerstoffreserven – das ist körperlich und mental eine Höchstleistung.“

Der Treppenlauf im Oberhofer Skizentrum ist ein harter Wettkampf: Die Belastung durch die schwere Ausrüstung, die engen Stufen und den Zeitdruck ist enorm – genau wie die Anforderungen, die auch im realen Einsatz an die Feuerwehrleute gestellt werden.

„Diese Leistung zeigt nicht nur den hohen Fitnessgrad, sondern auch die enorme Professionalität und Disziplin der Warener Feuerwehr. Ich gratuliere herzlich zu diesem Erfolg und danke den Beteiligten für ihren Einsatz – nicht nur im sportlichen Wettbewerb, sondern Tag für Tag für die Sicherheit unserer Bevölkerung. Sie sind ein starkes Vorbild für unser Land“, so der Innenminister weiter.

Die Teilnahme an Wettkämpfen wie dem Treppenlauf in Oberhof sei nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern stärke auch den Zusammenhalt innerhalb der Feuerwehren und mache das Ehrenamt sichtbarer: „Solche beeindruckenden Leistungen verdienen Anerkennung und zeigen, mit welchem Engagement unsere Einsatzkräfte unterwegs sind – im Wettkampf wie im Ernstfall.“

Renommiertes Nierenforschertreffen in M-V

Fleesensee – Rund 17 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner Mecklenburg-Vorpommerns leiden an einer chronischen Nierenerkrankungen und damit mehr, als im Bundesdurchschnitt (10 Prozent). Wie neuste Therapieansätze aussehen, wie KI-Anwendungen dabei unterstützen können und welche Rolle Prävention spielt, haben in den vergangenen vier Tagen knapp 100 internationale Nierenforschende und Nephrologen in Fleesensee diskutiert.

„Die European Renal Cell Study Group (ERCSG) ist die führende Konferenz im Bereich der Nephrologie und ich betrachte es als Aushängeschild für die fantastische Arbeit unserer Forscherinnen und Forscher hier in Greifswald und MV, dass sie in diesem Jahr erstmalig hier bei uns stattfindet“, erklärte Gesundheitsministerin Drese in ihrem Videogrußwort zum Abschluss der Veranstaltung.

„Die Entwicklung der Region hin zu einem international anerkannten Gesundheits-Forschungsstandort unterstützen wir als Landesregierung aus voller Überzeugung – mit institutioneller und projektbezogener Forschungsförderung, aber auch mit verbesserten Rahmenbedingungen. Dazu gehört das Gesundheitsforschungsstärkungsgesetz, das wir im vergangenen Jahr verabschiedet haben“, erklärte Drese. Forschende können seitdem leichter auf in den Krankenhäusern erhobene Routinedaten zugreifen. „Das macht Spitzenforschung made in MV möglich“, so die Ministerin. Der Datenschutz werde hierbei unter strengen Standards weiterhin geleistet.

Letztlich hofft Drese, dass diese Änderungen dazu beitragen, neue Ideen und Ansätze zu entwickeln um Betroffene besser zu versorgen und Erkrankungen frühzeitig zu vermeiden. „Viele der Risikofaktoren für Nierenerkrankungen sind im MV überdurchschnittlich prävalent: Adipositas, Bluthochdruck und Alkoholkonsum zum Beispiel. Verbesserungen bei der Prävention würden also einer großen Gruppe der Bevölkerung zu Gute kommen. Auch hier in MV“, betonte Drese.

Die Initiative für die Konferenz ging von der Greifswalder Ärztin Frau Dr. Endlich aus, die unterer anderem jährlich den Weltnierentag organisiert, dessen Schirmherrin die Ministerin ist.

10 Jahre Stiftung „Betroffen“

Schwesig: Vielen Dank für alles, was Sie in den letzten 10 Jahren bewirkt haben

Stralsund – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute auf der Windflüchter-Gala in Stralsund die Arbeit der Stiftung „Betroffen“ gewürdigt, die in diesem Jahr ihr 10-jähriges Bestehen feiert.

 „Die Stiftung unterstützt Tumorerkrankte und ihre Angehörigen in der Region Vorpommern-Rügen. Unbürokratisch und unkompliziert, mit Beratung, Hilfe und auch mit Geld, wenn nötig und möglich. Die Stiftung informiert über den Krebs und stößt Projekte an, begleitet und unterstützt sie. Vielen Dank an Herrn Professor Birth, an sein Team und an alle Unterstützerinnen und Unterstützer für alles, was Sie in den vergangenen 10 Jahren getan und bewirkt haben“, sagte die Ministerpräsidentin. Auf der Gala werden traditionell Spenden für die Stiftung „Betroffen“ gesammelt.

Bei fast einem Viertel der Menschen, die in Mecklenburg-Vorpommern sterben, seien Krebs und seine Folgen die Ursache. „Das sind fast 6.000 Menschen im Jahr. Viel größer ist die Zahl der Menschen, die mit Krebs leben, nämlich ungefähr 80.000 in unserem Land. Krebs ist immer noch eine schlimme Krankheit, eine Diagnose, die das Leben auf den Kopf stellt und den Boden unter den Füßen wegzieht. Aber Krebs ist auch eine Krankheit, gegen die man viel machen kann: von Prävention und gesunder Ernährung über eine gute ganzheitliche Therapie bis zur Nachsorge“, erklärte die Ministerpräsidentin.

 „Wie offen man mit der eigenen Krankheit umgeht, das muss jede und jeder selbst entscheiden. Aber eines ist wichtig: dass man das Gefühl hat: Ich gehöre immer noch dazu. Es gibt andere Menschen, die mitfühlen und helfen wollen. Auf dem Weg zu dieser Offenheit und Solidarität sind wir, finde ich, als Land, als Gesellschaft schon weit vorangekommen“, sagte die Ministerpräsidentin. Die Stiftung Betroffen trage mit ihrer Arbeit dazu bei.

Kinder- und Jugendbeteiligungsgesetz M-V

Grimm würdigt Fortschritte bei politischer Teilhabe für junge Menschen / Kinder- und Jugendbeteiligungsgesetz des Landes feiert einjährigen Geburtstag

Schwerin – Bereits zum 38. Mal trat am Sonnabend in Schwerin die Vollversammlung des Landesjugendrings (LJR M-V) zusammen. Sozial-Staatssekretärin Sylvia Grimm hob in ihrem Grußwort insbesondere die Fortschritte hervor, die in den vergangenen Jahren bei der politischen Teilhabe von jungen Menschen erzielt wurden.

„Junge Perspektiven in Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit sind ein Gewinn für uns alle. Besonders in Zeiten gesellschaftlicher Herausforderungen und globaler Krisen, die auch Kinder und Jugendliche ganz besonders betreffen und Verunsicherung hervorrufen können, ist es wichtig, ihre Stimmen stärker zu hören“, betonte Grimm. So habe zum Beispiel die Bundestagswahl gezeigt, dass junge Menschen nach Orientierung suchen und diese zum Teil im rechten Spektrum finden.

„Deshalb müssen wir der jüngeren Generation nicht nur zuhören, sondern ihnen auch die Möglichkeit geben, ihre Zukunft aktiv mitzugestalten und so demokratische Prozesse, freiheitliche und soziale Werte auch selbst zu erlernen“, erklärte die Staatssekretärin. Die Absenkung des aktiven Wahlrechtes auf 16 Jahre bei Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern sei ein Bekenntnis zu diesem Ziel, so Grimm.

„Das neue Kinder- und Jugendbeteiligungsgesetz des Landes, dass in diesen Tagen seinen ersten Geburtstag feiert, ist ein weiterer Meilenstein. Damit ist gesetzlich verankert, dass die junge Generation bei Entscheidungen, die sie betreffen, mit einbezogen wird. In kommunalen Vertretungsorganen und Ausschüssen steht ihnen nun ein Anhörungs-, Rede- sowie Antragrecht zu“, führte die Staatssekretärin aus.

„Wer sich ernstgenommen fühlt, wer seine Anliegen und Probleme in der Politik reflektiert sieht, der lernt auch, sich für die Demokratie zu begeistern und Kompromisse zu schließen“, fasste sie zusammen. Vor diesem Hintergrund werte sie es auch als einen Erfolg, dass sich im vergangenen Jahr mit Hilfe einer Landesförderung auch ein migrantischer Jugendverband namens „Jugend spricht“ gegründet habe. Denn Teilhabe und Mitwirkung sollen allen zu Gute kommen, unabhängig von Faktoren wie der Herkunft oder dem rechtlichen Status.

Grimm: „Der Verbandsname bringt es dabei treffend auf den Punkt: Jugend spricht, Jugend will gehört werden – daran wollen wir gemeinsam, auch mit dem Landesjugendring, weiter hinarbeiten.“

Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung

Rostock – Gesundheitsministerin Stefanie Drese nahm am Sonnabend an der Kammerversammlung der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern teil. Dabei sagte die Ministerin ihre Unterstützung zu, die Ärzteschaft von überbordender Bürokratie zu entlasten.

„Ärztinnen und Ärzte brauchen mehr Zeit für Patientinnen und Patienten statt für Papierkram. Das muss im Zentrum jeder Reform stehen – egal ob im ambulanten oder stationären Bereich“, sagte Drese in Rostock.

Die Ministerin verdeutlichte, dass digitale Lösungen beim Bürokratieabbau unterstützen können. Sie müssten aber praxistauglich sein und Arbeitsabläufe wirklich erleichtern. „Die Digitalisierung im Gesundheitswesen wird nur dann ein Erfolg, wenn sie den ärztlichen Berufsalltag verbessert. Elektronische Patientenakten, Telemedizin und digitale Gesundheitsanwendungen müssen sinnvoll integriert werden und erst dann, wenn die Technik ausgereift ist“, betonte Drese.

Die Sicherstellung einer flächendeckenden medizinischen Versorgung hänge darüber hinaus aber auch ganz wesentlich von der Nachwuchsförderung und guten Arbeitsbedingungen ab. Deshalb setze sich das Land gemeinsam mit den ärztlichen Standesvertretungen dafür ein, dass die ärztliche Weiterbildung zukunftsorientiert gestaltet und die Niederlassung in unterversorgten Gebieten attraktiver gemacht wird. „Da ist in den letzten Jahren auch bereits viel geschehen“, so Drese.

Als eine der schwierigsten Herausforderungen bezeichnete die Ministerin die Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung vor allem in den ländlichen Regionen. Der demografische Wandel mache sich nicht nur bei den Patientinnen und Patienten bemerkbar, sondern auch in der Ärzteschaft: Viele Hausärztinnen und Hausärzte erreichen in den kommenden Jahren das Ruhestandsalter, während zahlreiche Praxissitze unbesetzt bleiben.

Drese: „Um diesem Trend entgegenzuwirken, müssen wir neue Wege gehen. Eine Möglichkeit ist der erleichterte Quereinstieg langjährig erfahrener Fachärztinnen und Fachärzte in die Allgemeinmedizin. Durch strukturierte Weiterbildungsmodelle und eine gezielte Anerkennung beruflicher Erfahrungen wollen wir diesen Übergang erleichtern und somit die hausärztliche Versorgung langfristig stärken.“

Einzigartige Natur

25 Jahre UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee

Schwerin – Im Rahmen einer Festveranstaltung begeht das Biosphärenreservat Schaalsee am Sonnabend sein 25jähriges Bestehen. Umweltminister Dr. Till Backhaus, der morgen vor Ort ein Grußwort halten wird, gratuliert zu diesem besonderen Anlass.

„In MV wurden seit 1990 drei Nationalparke, drei Biosphärenreservate und sieben Naturparke als Großschutzgebiete ausgewiesen. Sie erstrecken sich auf insgesamt 547.300 Hektar, das sind 17,74 Prozent der Landesfläche. Damals hatte die Schaalsee-Region noch den Status eines Naturparks. Im Juli 1998 wurde es als Biosphärenreservat ausgewiesen und das Biosphärenreservatsamt Schaalsee gebildet. Im Januar 2000 folgte dann die Anerkennung als UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee. Inzwischen wurde es in den Jahren 2010 und 2020 durch das deutsche MaB-Komitee evaluiert und als UNESCO-Biosphärenreservat bestätigt. Darauf bin ich sehr stolz“, sagt er.

Die wunderbare Naturausstattung zu schützen, sei die zentrale Aufgabe eines Biosphärenreservates. Doch gingen dessen Aufgaben darüber hinaus. Es gehe darum, den Naturschutz mit wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Aspekten der Region, insbesondere dem Tourismus, zu verknüpfen. „Es ist den Akteuren im rund 30.000 Hektar großen Biosphärenreservat Schaalsee auf beeindruckende Weise gelungen, die Region vom touristischen Niemandsland in eine gefragte Urlaubsregion zu entwickeln, ohne dabei die Belange des Naturschutzes aus den Augen zu verlieren“, würdigte Backhaus die Arbeit des Biosphärenreservatsamtes Schaalsee-Elbe, das auch für das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe Mecklenburg-Vorpommern zuständig ist.

Der Minister dankt allen Mitarbeitenden des Biosphärenreservatsamtes und allen lokalen Akteuren, die sich in diesen Entwicklungsprozess eingebracht haben. Besonders zu erwähnen sind hierbei der 1992 gegründete Zweckverband Schaalsee-Landschaft, der 1998 ins Leben gerufene Förderverein Biosphäre Schaalsee e.V., das im Jahr 2000 einberufene Kuratorium und die 2002 eingerichtete Stiftung Biosphäre Schaalsee. Mit und in diesen Gremien und Institutionen konnten die erforderlichen Abstimmungen und Diskussionen für die Entwicklung von nachhaltigen Projekten wie dem „Jobmotor Biosphäre“, der „Agenda 2000“, der LEADER-Region Schaalsee und der Regional-Partner-Marke „Für Leib und Seele“ erfolgen. In 1998 gegründeten Netzwerk engagieren sich inzwischen 94 Mitglieder mit ihren Unternehmen und Produkten.

„Durch den Schaalsee verlief einst die innerdeutsche Grenze. Der Artenreichtum der Landschaft und die Vielzahl mosaikartig vernetzter Klein- und Großbiotope machen das Gebiet zwischen Hamburg, Lübeck und Schwerin so besonders. Wir wissen um den unermesslichen Wert dieser einzigartigen Naturausstattung und haben frühzeitig erkannt, wie wichtig es ist, sie zu schützen und für die kommenden Generationen zu erhalten. Mein Haus hat dabei die regionale Entwicklung mit den bestehenden Förderinstrumenten unterstützt.

Die ELER-Förderung für die Gestaltung des Pahlhuus und des Moorpfades, das Grüne Klassenzimmer unter der ersten PV-Anlage in Zarrentin und auch die finanzielle Beteiligung beim Insektenschutzprojekt BROMMI sind nur Beispiele dafür. In dem 2020 gestarteten Verbundprojekt wurden im Biosphärenreservat Schaalsee auf insgesamt 30 Hektar mehrjährige Blühstreifen gemeinsam mit Landnutzenden umgesetzt. Darüber hinaus wurden in den vergangenen 25 Jahren wahre Meilensteine in den Bereichen Naturschutz, Regionalentwicklung und Umweltbildung realisiert. Das Projekt Lebensader Schilde zählt etwa zu den wichtigsten Naturschutzprojekten. Dabei wurde zwischen 2003 und 2010 die Schilde renaturiert. Der Fluss erhielt Raum für neue Mäander. Außerdem wurden drei Wehre durch Fischaufstiegsanlagen ersetzt“, sagt Backhaus.

Insgesamt wurden in den vergangenen 25 Jahre im Biosphärenreservat Schaalsee gemeinsam mit Partnern fünf Fließgewässer renaturiert. Etwa 1500 Hektar Moorfläche wurden renaturiert. 2025 wurde die Renaturierung des Roggendorfer und des Schönwolder Moores abgeschlossen. Innerhalb des Projektes „Mehr Lebensraum für die Rotbauchunke“ wurden zwischen 2020 und 2024 in mehreren Weidelandschaften 26 Kleingewässer neu angelegt und 13 Kleingewässer saniert. Damit wurde der Lebensraum für Amphibien verbessert bzw. neu geschaffen. Zwischen 2014 und 2020 wurden 692 Hektar Acker in Grünland umgewandelt. „58 Prozent des Dauergrünlandes im Biosphärenreservat werden heute ökologisch bewirtschaftet. Hier zeigt sich insbesondere, dass die 2010 erfolgte Übertragung von Flächen des ‚Nationalen Naturerbes‘ an das Biosphärenreservat sichtbare Erfolge bringt“, so der Minister.

Rund 818.600 Gäste besuchten in den vergangenen 25 Jahren das Besucherinformationszentrum PAHLHUUS. Seit 1998 fanden bisher 204 Mal die inzwischen traditionellen Biosphäre-Schaalsee-Märkte vor dem PAHLHUUS statt. Auch in der Umweltbildung ist das Biosphärenreservat aktiv. Fünf Biosphärenkindergärten und drei Biosphärenschulen gibt es in dem Gebiet. 32 Kinder engagieren sich derzeit als Junior Ranger. 97 Bildungsveranstaltungen wurden im vergangenen Jahr mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt. Diese Anzahl wird seit vielen Jahren kontinuierlich erreicht.

Zu den Plänen für die kommenden Jahre zählen unter anderem die Etablierung eines naturverträglichen Caravantourismus‘ und das Projekt Biosphäre-Obst. Bei diesem entwickelt der Förderverein Biosphäre Schaalsee e.V. in Kooperation mit dem Biosphärenreservatsamt und Partner-Unternehmen Ideen für innovative regionale Produkte aus den Früchten von Streuobstwiesen. Der Gewinn soll unter anderem für den Erhalt und die Erweiterung öffentlicher Streuobstwiesen und Obstbaumalleen verwendet werden. Außerdem soll die „Schaalsee-Stulle“ auf den Markt kommen. Das Projekt fördert die regionale Wertschöpfungskette durch die Verwendung von hochwertigem Mehl aus dem UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee, das von der Anzucht über die Ernte bis hin zum Mahlen und Backen in Zusammenarbeit mit regionalen Partnern entsteht. Ziel ist es, die Vernetzung lokaler Produzenten zu stärken und die kulinarische Vielfalt der Region zu präsentieren.

„All dies zeigt, dass das UNESCO-Biosphärenreservat mit Leben erfüllt wird. Ich wünsche alle Beteiligten weiterhin gute Ideen, Tatenkraft und ein glückliches Händchen bei der Gestaltung und Entwicklung des UNSECO-Biosphärenreservates Schaalsee als Modellregion im schönsten deutschen Bundesland“, sagt Backhaus abschließend

Umsetzung des Sondervermögens

Schwesig: Ost-MPs wollen schnelle Umsetzung des Sondervermögens Infrastruktur

Berlin – Die Regierungschefinnen und Regierungschefs der ostdeutschen Länder haben heute in Berlin eine schnelle Umsetzung des Sondervermögens für die Infrastruktur gefordert.

„Es geht um Investitionen in Wirtschaft und Arbeit, in Kitas und Schulen, in Verkehrswege und Krankenhäuser. Das ist wichtig für Ost und West. Wir brauchen eine Belebung der Wirtschaft. Unsere klare Erwartung ist, dass das Sondervermögen jetzt schnell gesetzgeberisch umgesetzt wird und dass Planungen beschleunigt werden können“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.

Die ostdeutschen Regierungschefinnen und Regierungschefs führten auf ihrer Konferenz ein Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der ostdeutschen Industrie- und Handels sowie Handwerkskammern. „Das wichtigste Thema sind Wirtschaft und Arbeitsplätze. Es ist das wichtigste Ziel, dass wir weiter an Wirtschaftskraft gewinnen“, sagte Schwesig.

Ein entscheidender Punkt seien die Strompreise. „Es darf nicht so bleiben, dass diejenigen Regionen, die beim Ausbau der erneuerbaren Energien vorangehen, weiter benachteiligt werden. Der Netzausbau muss vorangetrieben werden. Der Strom aus erneuerbaren Energien muss auch abtransportiert werden. Unternehmen brauchen mehr Möglichkeiten den erzeugten Strom auch direkt zu nutzen“, sagte Schwesig.

Ein weiteres wichtiges Thema sei die Rente. „Stabile Renten sind für Ostdeutschland ein besonders wichtiges Thema. Denn wir haben nur die gesetzliche Rente“, sagte Schwesig. 97% der ostdeutschen Rentnerinnen und Rentner würden ihr Alterseinkommen allein aus der gesetzlichen Rente beziehen.

Tag des Brotes im Schulzentrum Dömitz

Schulte: „Das Bäckerhandwerk steht für gelebtes Kulturerbe und bietet vielversprechende Zukunftsperspektiven für junge Menschen in MV“

Dömitz – Anlässlich des bundesweiten „Tag des Brotes“ hat Jochen Schulte, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern, heute an einem Projekt im Gymnasialen Schulzentrum Dömitz teilgenommen. Im Rahmen der Veranstaltung wurden den Schülerinnen und Schülern das Bäckerhandwerk und seine Produkte vorgestellt.

„Das Bäckerhandwerk ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer regionalen Wirtschaft und Kultur. Zum Tag des Brotes würdigen wir nicht nur die handwerkliche Tradition, sondern auch die Innovationskraft und die Leidenschaft, mit der unsere Bäckerinnen und Bäcker täglich hochwertige Produkte schaffen. Es ist wichtig, dieses wundervolle und wertvolle Handwerk zu unterstützen und für kommende Generationen attraktiv zu halten. Daher freue ich mich sehr über das rege Interesse der jungen Menschen am diesjährigen Schulprojekt“, betonte Staatssekretär Schulte.

Der Tag des Brotes bot den Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit, regionales Handwerk praxisnah und anschaulich zu erleben. Neben einem „Show-Backen“ und einer Brotprüfung durch die Mitglieder der Bäckerinnungen Süd-Westmecklenburg und Prignitz erwartete sie ein vielseitiges Programm, das die einzelnen Arbeitsschritte von der Produktion über die Verarbeitung bis hin zu Verkauf und Vermarktung und schließlich zum Verzehr umfasst hat. Zudem hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich an der Herstellung von Butter auszuprobieren und die selbst hergestellten Produkte zu verkosten.

Seit 2014 gehört das deutsche Brot zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe, da es zur „Vielfalt der lebendigen kulturellen Ausdrucksformen, die unmittelbar von menschlichem Können getragen werden“ gehört.

Der Tag des Brotes 2025 in Dömitz bietet die Gelegenheit, auf die regionale Handwerkskunst, die hochwertigen Produkte und die Zukunftsperspektiven der Branche aufmerksam zu machen. Im Rahmen solcher Kooperationen wird ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Berufsorientierung in Mecklenburg-Vorpommern geleistet, von dem sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Betriebe profitieren.

Nach Jahren rückläufiger Ausbildungszahlen verzeichnet die Backbranche eine positive Entwicklung. Laut dem Zentralverband des Deutschen Bäckereihandwerks e.V. haben im Jahr 2024 deutlich mehr junge Menschen einen Ausbildungsvertrag in dieser Branche abgeschlossen. Die Zahl der Ausbildungsverträge für Fachverkäufer:innen im Lebensmittelhandwerk stieg um 22,5 Prozent, während die Neuverträge für den Beruf Bäcker:in um 11,4 Prozent zunahmen. Damit entwickelten sich die Ausbildungsberufe im Bäckereihandwerk entgegen dem bundesweiten Trend, bei dem die Zahl der Ausbildungsverträge um insgesamt 0,5 Prozent zurückging.

Neben steigenden Ausbildungszahlen verbessert sich auch die Vergütung im Bäckerhandwerk. Seit März 2025 steigen die Ausbildungsgehälter schrittweise. Zudem kann die Vergütung für ein ÖPNV-Ticket genutzt werden. Der Tarifabschluss soll einen Beitrag dazu leisten, die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu erhöhen und die Attraktivität der Ausbildung für junge Leute weiter zu erhöhen.