Kartoffeln: Gesund und gut fürs Klima

Schwerin – „Aufgrund ihrer großen Anpassungsfähigkeit kann die Kartoffelpflanze fast überall auf der Welt gedeihen. Sie zählt zu den wassereffizientesten Ackerkulturen, ist reich an Nährstoffen, hält lange satt und ist daher für die Lebensmittelversorgung einer stetig wachsenden Weltbevölkerung von besonderer Bedeutung.

Deutschland ist mit rund 260.000 Hektar Anbaufläche, was etwa der Größe des Saarlandes entspricht, und 11,3 Millionen Tonnen geernteten Knollen im Jahr 2021 der größte Kartoffelproduzent in Europa und steht im weltweiten Vergleich auf Platz sechs, nach China, Indien, Ukraine, USA und Russland.

Auch Mecklenburg-Vorpommern exportiert Pflanzkartoffeln in über 30 Länder und wir wollen den Kartoffelbau weiter stärken und ausbauen“, sagte Agrarstaatssekretärin Elisabeth Aßmann heute anlässlich des Empfangs des Deutschen Kartoffelhandelsverbandes, der am Abend in Schwerin stattfindet.

Staatssekretärin Aßmann betonte, dass das Land die Förderung von Investitionen in Produktion, Aufbereitung, Verpackung, Lagerung und Vermarktung fort­setzen werde. Ebenso werde an der bevorzugten Verpachtung landeseigener Flächen an arbeitsintensivere Betriebsformen wie den Kartoffelanbau festgehalten. In MV haben sich die Rahmen­­bedingungen für die kartoffel­anbauenden Betriebe in den vergangenen Jahren bereits verbessert.

„Durch Verträge mit den Verarbeitungsbetrieben haben Landwirte Abnahmegarantien und damit Planungssicherheit. Insgesamt rund 500.000 Tonnen nehmen die Werke in Hagenow und Stavenhagen sowie die im benachbarten Nordbrandenburg gelegenen Kyritz und Dallmin ab“, so Aßmann. Auch die Kapazitäten für Lagerung und Aufarbeitung der Knollen seien auf einem guten Stand.

Mecklenburg-Vorpommern sei nach Niedersachsen das zweitgrößte Bundesland in der Vermehrungsproduktion, führte die Staatssekretärin aus. Als einziges Bundesland verfüge MV über gesetzlich geschützte Gesundlagen (geschlossene Anbaugebiete), die sich besonders für eine Pflanzkartoffelerzeugung eignen.

Dieses Alleinstellungsmerkmal hat dazu geführt, dass alle großen Kartoffelzüchter in Mecklenburg-Vorpommern vertreten sind. 380 landwirtschaftliche Unternehmen haben in 2021 hierzulande etwa 512.300 Tonnen Kartoffeln geerntet.

Die Bedeutung der Kartoffel für die Versorgungssicherheit zeige sich auch und im Besonderen in Krisenzeiten: „Der Krieg Russlands gegen die Ukraine wirkt sich auf die weltweite Versorgung mit Kartoffeln aus.

Zusammen werden in diesen beiden Ländern rund 40 Millionen Tonnen Kartoffeln und damit rund 11 % der Welterntemenge angebaut. Durch die anhaltenden Konflikte sind die Vorbereitungen für die Bestellung auf ukrainischer Seite stark eingeschränkt.

Der hohe Anteil der Produktion der beiden Länder wird Auswirkungen auf die bisherigen Lieferbeziehungen haben, sodass gegebenenfalls auch eine erhöhte Nachfrage nach deutscher Ware und damit verbunden auch ein Preisanstieg für den deutschen Kunden zu erwarten ist“, sagte sie abschließend.

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