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Autor: Rügenbote

M-V beliebtestes Reiseziel der Deutschen

Schwerin – Zum vierten Mal in Folge konnte Mecklenburg-Vorpommern seinen Platz als beliebtestes Inlandsziel der Deutschen behaupten. Nirgendwo anders in Deutschland verbrachten im Jahr 2019 mehr Deutsche ihren Urlaub als zwischen Ostsee und Seenplatte. Das geht aus der Reiseanalyse 2020 der Forschungsgruppe Urlaub und Reisen hervor, die heute nicht wie geplant auf der ITB Berlin, sondern über den Youtube-Kanal des Unternehmens präsentiert wurde.

Nach Angaben der Reiseanalyse ist Deutschland mit 26 Prozent aller Urlaubsreisen weiterhin das wichtigste Reiseziel der Deutschen. Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet einen Marktanteil von 5,1 Prozent an allen 2019 angetretenen Urlaubsreisen der Deutschen (ab fünf Tagen Dauer) und liegt damit 0,5 Prozentpunkte vor Bayern an der Spitze der beliebtesten Reiseziele. Zudem hält Mecklenburg-Vorpommern den deutlichen Abstand zu den Küstenländern Schleswig-Holstein (4,2 Prozent) und Niedersachsen (3,4 Prozent).

Auch im Vergleich mit den internationalen Reisezielen behauptet sich Mecklenburg-Vorpommern gut. Das Urlaubsland landete vor Österreich (4,7 Prozent) auf Platz vier. Spitzenreiter bleiben Spanien (12,7 Prozent) und Italien (8,7 Prozent), gefolgt von der Türkei (6,3 Prozent).

„Wir liegen einen kräftigen Wimpernschlag vor Bayern. Das ist ein Erfolg der Tourismusbranche im Land. Wir klotzen weiter: Der Tourismus bleibt ein wachstumsstarker Wirtschaftsfaktor für unser Land. Um diese Position in der äußerst dynamischen Branche und dem starken Wettbewerb halten zu können, müssen wir stets innovative Impulse setzen, attraktive Angebote für unsere Besucher schaffen und die Qualität hoch halten. Nur dann wird es gelingen, weiterhin als beliebtestes Urlaubsziel der Deutschen ganz vorn zu landen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Birgit Hesse, Präsidentin des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, ergänzte: „Die Reiseanalyse bestätigt die hohe Nachfrage nach Reisen in unser Bundesland. Sie ist neben der erst kürzlich veröffentlichten 36. Deutschen Tourismusanalyse die zweite maßgebliche Studie, die Mecklenburg-Vorpommern als beliebtestes Reiseziel der Deutschen herausstellt.“ Zudem verwies Hesse darauf, dass es in Zukunft einmal mehr darauf ankomme, das Angebot weiter zu qualifizieren. In Zeiten von gesamtgesellschaftlich geführten Debatten um Nachhaltigkeit und Klimaschutz halte Mecklenburg-Vorpommern das passende Angebot bereit. „Natur, Nachhaltigkeit und Nähe sind die Koordinaten, an denen wir den Tourismus der Zukunft ausrichten werden. Hiermit können und werden wir ganz sicher punkten.“ Deshalb sei es laut Hesse sehr wichtig, den qualitativen Ausbau naturnaher Angebote wie Radfahren und Wandern und Reiten zu forcieren, um etwa die Natur noch erlebbarer zu machen.

Der größte Veranstalter TUI reagiert bereits auf die gestiegene Nachfrage und will sein Angebot im Nordosten um fünf Prozent ausbauen. „Mecklenburg-Vorpommern ist die begehrteste Urlaubsregion unserer Gäste. Rund 25 Prozent aller Deutschlandurlauber verbringen hier ihre Ferien, Tendenz steigend“, sagte Gerald Schmidt, Leiter TUI Produktmanagement für Deutschland.

Auch der Ferienobjektanbieter Novasol, der insgesamt 750 Ferienhäuser und -wohnungen zwischen Ostseeküste und Seenplatte offeriert und sein Angebot weiter ausbauen will, bekräftigt: „Novasol konnte seine Buchungszahlen in das beliebte nördliche Bundesland stark verbessern. 2019 stiegen die Buchungszahlen um 19 Prozent. Und auch für 2020 scheint sich der Trend weiter fortzusetzen. Momentan kann ein Wachstum von knapp 25 Prozent für Mecklenburg-Vorpommern vermeldet werden“, erklärt Kai-Uwe Finger, Head of Sales & Marketing Central Europe.

Die durch die Reiseanalyse bestätigte Beliebtheit Mecklenburg-Vorpommerns spiegelt sich auch in der aktuell veröffentlichten Jahresbilanz wider. Zwischen Januar und Dezember wurden knapp 8,4 Millionen Gäste (+6,2 Prozent) an das Statistische Amt gemeldet, die etwa 34,1 Millionen Übernachtungen (+10,4 Prozent) im Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern verbracht haben. „Die Zahlen zeigen, unser Land präsentiert sich erfolgreich als nachhaltige, weltoffene und internationale Reisedestination, die von Urlaubern mehr und mehr geschätzt wird. Das reicht noch nicht. Wir haben noch Luft nach oben. Gefragt sind kreative Ideen, nachhaltige Innovationen beim Thema Saisonverlängerung sowie eine noch stärkere serviceorientierte Gastgeberqualität. Gäste, die einmal da waren, sollen auch gern wiederkommen und im besten Fall neue Urlauber mitbringen“, sagte Harry Glawe.

Zwischen Sommer 2018 und Sommer 2019 wurde durch das Statistische Amt eine so genannte Berichtskreisprüfung vorgenommen, in deren Rahmen rund 500 bisher nicht erfasste Betriebe mit insgesamt 45.000 Betten, vor allem Ferienhäuser und -wohnungen sowie Pensionen, in die Statistik mit aufgenommen wurden. Birgit Hesse ordnet das deutliche Wachstum ein: „Die Gäste- und Übernachtungszahlen für das Jahr 2019 eignen sich deshalb nur bedingt für einen Vorjahresvergleich und sind vielmehr als neue Basis für zukünftige Gegenüberstellungen zu betrachten. Dies wird erst im kommenden Jahr wieder möglich sein“, sagte Hesse.

Die Übernachtungszahlen aller Reiseregionen des Landes haben sich im Jahr 2019 positiv gegenüber dem Vorjahreszeitraum entwickelt. So verzeichnen vor allem die Küstenregionen, darunter Fischland-Darß-Zingst (+17,2 Prozent) sowie die Inseln Usedom (+15,6 Prozent) und Rügen (+11,9 Prozent) und die Mecklenburgische Ostseeküste (+10,0 Prozent) besonders hohe Übernachtungszuwächse. Im Vorpommerschen Festland lag das Übernachtungswachstum bei +3,8 Prozent, in der Mecklenburgischen Seenplatte und Schweiz bei +3,7 Prozent und in Westmecklenburg bei +2,8 Prozent. „Besonders in den Küstenregionen macht sich die höhere Anzahl der Betriebe in den Veränderungsraten gegenüber 2018 bemerkbar. Etwa drei Viertel der Übernachtungen werden an der Küste verbracht“, sagte Hesse.

Im Bereich des Städtetourismus schlagen für die sechs größten Städte des Landes, die rund zwölf Prozent aller Übernachtungen auf sich vereinen, folgende Zahlen zu Buche: Die Hansestadt Stralsund (+9,8 Prozent), die Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg (+9,0 Prozent) und die Welterbestadt Wismar (+8,9 Prozent) vermelden ein hohes Wachstum und führen die Statistik an. Rostock (+7,0 Prozent) und Schwerin (+2,2 Prozent) verzeichnen ebenfalls ein Wachstum; etwa auf dem Niveau des Vorjahres bewegt sich die Hansestadt Greifswald (-1,1 Prozent).

5,07 Millionen Übernachtungen (+1,2 Prozent) wurden auf den Campingplätzen im Nordosten gezählt. Damit kann sich Mecklenburg-Vorpommern im bundesweiten Vergleich auf dem dritten Platz hinter Bayern und Niedersachsen positionieren.

Rund 393.000 ausländische Gäste (-3,0 Prozent) verbrachten im vergangenen Jahr mehr als 1,1 Millionen Übernachtungen (+3,4 Prozent) in Mecklenburg-Vorpommern. Von den fünf wichtigsten Quellmärkten übernachteten Urlauber aus Dänemark (+3,3 Prozent), Österreich (+2,5 Prozent) und der Schweiz (+1,9 Prozent) häufiger im Nordosten als im Vorjahr. Die Übernachtungen aus den Niederlanden (-10,8 Prozent) und Schweden (-0,4 Prozent) sind rückläufig.

Gemäß einer Umfrage zum Jahreswechsel des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern in der Branche sind die Erwartungen an das Jahr 2020 überwiegend positiv: Eine Mehrheit von 62 Prozent der 265 befragten Touristiker und Quartiersanbieter rechnet mit einer vergleichbar guten Saison wie im Vorjahr. Knapp zwölf Prozent erwarten sogar eine höhere Auslastung als 2019. Als Grund für diese Einschätzung gaben mehr als 50 Prozent der Befragten gute Vorbuchungszahlen an. Inwieweit sich die aktuelle Nachrichtenlage rund um das Coronavirus auf diese Prognose niederschlagen wird, wird im Rahmen einer Umfrage ermittelt, deren Ergebnisse zur ersten großen Reisewelle zum Osterfest vorliegen werden.

Hort an der Fritz-Reuter-Grundschule

Ludwigslust – Für die Schaffung eines zentralen Horts an der Grundschule „Fritz Reuter“ in Ludwigslust (Landkreis Ludwigslust-Parchim) übergibt Bauminister Christian Pegel heute dem Bürgermeister der Stadt Reinhard Mach einen Zuwendungsbescheid über eine Förderung in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro. Die Fördermittel stammen aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) und dienen der Förderung der integrierten nachhaltigen Stadtwicklung gemäß der Stadtentwicklungsförderrichtlinie Mecklenburg-Vorpommern.

Vorgesehen ist, das Dachgeschoss der Fritz-Reuter-Grundschule in der Kanalstraße 26 aus- sowie das benachbarte Nebenschulgebäude an der Kanalstraße 24 umzubauen. Im Dachgeschoss des Schulgebäudes werden 140 Hortplätze geschaffen. Die Räume des Nebengebäudes werden zu Projekträumen für die Schulsozialarbeit und den Hort umgebaut.

Die Gesamtkosten betragen ca. 1,6 Millionen Euro. Aufgrund der Genehmigung des vorzeitigen Vorhabenbeginns laufen die Arbeiten bereits. Sie sollen Ende November 2020 abgeschlossen sein.

Ziel des EFRE-Förderprogramms „Integrierte nachhaltige Stadtentwicklung“ ist es, die dauerhafte Nutzung des Kulturerbes, die städtische Umweltqualität und die Möglichkeit zur Integration in Bildung, Arbeit und Gesellschaft in den 23 Mittel- und Oberzentren des Landes zu verbessern. Dafür stehen dem Land von 2014 bis 2020 insgesamt rund 210 Millionen Euro zur Verfügung.

VR-Landwirtschaftstag

Backhaus fordert Branche erneut zum Dialog auf

Linstow – Über aktuell drängende Themen der Landwirtschaft diskutierte Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umwelt, heute auf dem VR-Landwirtschaftstag in Linstow. Dazu zählten unter anderem strittige Themen wie das Agrarpaket der Bundesregierung, die Novellierung der Düngeverordnung, die Nutztierhaltung oder auch die zukünftige Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2020.

„Wir erleben zunehmend ein gesellschaftliches Auseinanderdriften und eine übergreifende Unzufriedenheit quer durch alle Gesellschaftsschichten. Auch in der Landwirtschaft ist die Stimmung gedrückt“, sagte Backhaus. Er habe Verständnis für die anhaltenden Proteste der Landwirte. Schließlich sei die wirtschaftliche Situation vieler Betriebe nach wie vor angespannt. Auch könne man die Branche nicht pauschal für alle Umwelt- und Klimaprobleme verantwortlich machen. „Ich vermisse jedoch von Seiten der Landwirtschaft konkrete Vorschläge, wie man die Herausforderungen des Umwelt- und Klimaschutzes ernsthaft angehen will“, stellte der Minister klar und forderte erneut zum konstruktiven Dialog zwischen Politik und Wirtschaftsbeteiligten (Erzeuger, Handel, Verbraucher) auf. „Wir müssen gemeinsam Wege in Richtung zukunftsfähige nachhaltige Landwirtschaft finden“, betonte Backhaus.

Mit Blick auf die Diskussionen um die Düngeverordnung verwies der Minister erneut darauf, dass Deutschland mit dem Rücken zur Wand stehe und es keinerlei Spielraum für die Forderungen der Landwirte nach Beibehaltung der bisherigen Düngeregelungen gebe. Auch das Agrarpaket sei für die Branche zwar schmerzlich, aber aus seiner Sicht alternativlos. Mit der Erhöhung der Umschichtung auf 6 Prozent stehen Mecklenburg-Vorpommern zusätzlich 5,0 Mio. Euro für Umweltmaßnahmen in der 2. Säule zur Verfügung. „Das ist Geld, das wir dringend für den Ökolandbau und unsere Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen brauchen“, betonte Backhaus.

Auch die Einführung eines staatlichen Tierwohllabels habe das Land MV seit Langem gefordert. „Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Aus meiner Sicht müssen wir zu einem verpflichtenden System auf europäischer Ebene kommen. Und warum nicht zuerst in Deutschland?! Wir könnten damit Vorreiter in Sachen Tierwohl sein“, bekräftigte der Minister. Er unterstütze auch das Aktionsprogramm Insektenschutz. Das Land MV habe bereits 2018 die Initiative „Mehr Respekt vor dem Insekt“ ins Leben gerufen. Bezüglich der vorgesehenen Reduktion von Pflanzenschutzmitteln rate er von Panikmache ab. „Phytosanitäre Maßnahmen wird es auch in Zukunft geben. Wir werden aber auch hier Umdenken müssen“, sagte Backhaus und sicherte zu, die Umsetzung des Agrarpakets mit fachlichem und rechtlichem Augenmaß zu begleiten.

Gleichzeitig verwies er nochmals darauf, dass Landwirtschaft künftig nicht nur die Nahrungssicherheit einer rasant wachsenden Weltbevölkerung und das Einkommen der Landwirte absichern muss, sondern ebenso Mitverantwortung für den Schutz der natürlichen Ressourcen trägt. „Das klingt nach der Quadratur des Kreises, ist aber lösbar – wenn wir die zukünftige Agrarpolitik deutlich stärker auf Umweltleistungen und vor allem deren angemessene Honorierung ausrichten“, betonte Backhaus. Außerdem müsse man zwingend zu einer höheren Wertschätzung von Lebensmitteln und zu angemessenen Preisen für landwirtschaftliche Erzeugnisse kommen.

A 20 bei Tribsees

Auftrag für Bau der westlichen Brückenhälfte vergeben

Tribsees – Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr hat zu Wochenbeginn dem Unternehmen Wayss & Freytag Ingenieurbau AG aus Hamburg den Zuschlag für den Bau des nordwestlichen Brückenteils der Autobahn 20 bei Tribsees in Richtung Rostock erteilt. Das Bundesverkehrsministerium hat der Vergabe mit einem Auftragswert von knapp 43 Millionen Euro zugestimmt.

„Damit können wir die Wiederherstellung dieses Autobahnabschnitts wie geplant fortsetzen“, sagt Landesverkehrsminister Christian Pegel. Das Hamburger Unternehmen wird im zweiten Quartal dieses Jahres mit der Baustelleneinrichtung und der Herstellung der Baustraßen beginnen. Die Fertigstellung für dieses Baulos zwei der Instandsetzung der A 20 ist für Ende 2021 geplant.

„Dann kann der Autobahnverkehr wieder vierspurig – auf zwei eingeengten Fahrspuren je Richtung – durch das Trebeltal rollen. Das Beispiel der Petersdorfer Brücke an der A 19 zeigt, dass damit größere Staus im regulären Verkehr Geschichte sein werden“, so Pegel.

Für den Minister bedeutet die Zuschlagserteilung auch: „Wir sind unserem Ziel, mit dieser Baumaßnahme bei der Übergabe an die Bundesinfrastrukturgesellschaft zu Beginn des kommenden Jahres weitest möglich vorangeschritten zu sein, deutlich näher gekommen. Ich möchte dies zum Anlass nehmen, mich erneut bei allen Beteiligten – den Kollegen der Abteilung Autobahn im Landesamt, den Planern, den Unternehmen, die bereits fleißig an der A 20 bauen und vor allem den Bund, der uns stets dabei unterstützt hat, dass wir die wichtigste Ost-West-Verbindung unseres Landes so schnell wie möglich wiederherstellen können – zu danken. Ich bin zuversichtlich, dass auch nach der Übergabe an den Bund Anfang 2021 die Wichtigkeit dieser Baumaßnahme im Fokus bleibt.“

Der Bund wird dann den Auftrag fürs Baulos drei, die südwestliche Brückenhälften bis zur Trebeltalbrücke sowie in deren Anschluss in Richtung Stettin vergeben. „Die Kollegen im Landesamt beginnen bereits in diesem Jahr mit der Vorbereitung dieser ebenfalls EU-weiten Ausschreibung. Alles Weitere liegt dann in Händen der Autobahngesellschaft des Bundes“, so Pegel. Der Bund als Eigentümer der Autobahn trägt alle Baukosten für die Wiederherstellung.

Auch am nordöstlichen Brückenteil, das auf die Trebeltalbrücke zuläuft, verläuft alles nach Plan. Im zweiten Quartal dieses Jahres sollen die Arbeiten dort abgeschlossen werden.

Warum die Autobahn an dieser Stelle im Herbst 2017 abgerutscht ist, untersucht die Bundesanstalt für Straßenwesen im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums. „Nach dessen Auskunft wird Mitte 2020 mit dem Abschlussbericht der Bundesanstalt gerechnet“, nennt Christian Pegel hier den aktuellen Stand.

Auf die EU-weite Ausschreibung für das ca. 700 Meter lange nordwestlicheTeilstück, das von der Trebeltalbrücke über die Grundbruchstelle auf die bestehende intakte Fahrbahn führt, waren drei Angebote eingegangen. Das wirtschaftlich günstigste erhielt den Zuschlag. Wayss & Freytag ist ein renommiertes Unternehmen, das bereits Großprojekte wie Tunnel, Brücken, U-Bahn-Abschnitte oder auch Schleusen umgesetzt hat.

Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung

Schwerin – Die Integrations- und Ausländerbeauftragten von Bund und Ländern fordern von Staat und Zivilgesellschaft, mehr gezielte Maßnahmen, um Rassismus, Islam- und Muslimfeindlichkeit sowie Antisemitismus den Nährboden zu entziehen. Vor dem Hintergrund der rassistischen Anschläge von Halle und Hanau wurde die Resolution „Vielfalt stärken – Rassismus und Diskriminierung bekämpfen“ bei einem Treffen auf Einladung von Staatsministerin Annette Widmann-Mauz am 3. März im Bundeskanzleramt verabschiedet.

„Wir alle sind aufgefordert, verstärkt gegen Rassismus und Diskriminierung vorzugehen“, betonte die Integrationsbeauftragte der Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern, Reem Alabali-Radovan heute in Schwerin.

Bestandteil der Resolution ist ein 6-Punkte-Forderungskatalog an Bund und Länder. Dort fordern die Integrations- und Ausländerbeauftragten u.a. einen Ausbau des interreligiösen und interkulturellen Dialogs sowie eine verbesserte Teilhabe von Migrantinnen- und Migrantenorganisationen. Zudem sprechen sie sich für mehr Demokratiebildung und praxisnahe Demokratieförderung insbesondere für Jugendliche sowie eine Präventionsarbeit aus, die pädagogische Fachkräfte und Multiplikatoren im Umgang mit Abwertung und Hass stärkt.

„Wir brauchen überall in Deutschland Eltern, Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer, Beratungsstellen, Vereine und eine engagierte Zivilgesellschaft, die in der Lage sind, Widerspruch zu leisten, wenn Menschen wegen ihrer Herkunft, ihres Aussehens oder ihrer Religion ausgegrenzt werden“, verdeutlichte Alabali-Radovan.

Weitere Punkte der Resolution sind eine Stärkung der Antidiskriminierungsarbeit mit der Etablierung von Ansprechpersonen in öffentlichen Institutionen und eine Evaluation der Umsetzung der Empfehlungen der Untersuchungsausschüsse zum NSU.

Alabali-Radovan: „Die aktuellen Entwicklungen in Deutschland sind unerträglich. Den vielen Worten müssen jetzt Taten folgen. Nur so setzen wir die richtigen Signale gegen jede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.“

Land fördert bürgerschaftliches Engagement

Schwerin – Das Land unterstützt die Aktivitäten um die Schweriner Weltkulturerbe-Bewerbung bei der UNESCO mit zusätzlichen Mitteln. Der Förderverein „Welterbe Schwerin“ erhält in diesem Jahr für sein bürgerschaftliches Engagement 100.000 Euro. Die Mittel stammen aus dem Strategiefonds und sind für Aktivitäten vorgesehen, die das Ziel verfolgen, die Bewerbung „Residenzensemble Schwerin – Kulturlandschaft des romantischen Historismus“ bekannter zu machen und mehr Menschen für dieses Vorhaben zu begeistern.

„Genau fünf Jahre ist es her, dass sich der Verein im Plenarsaal des Landtags gegründet hat. Seitdem macht er sich mit verschiedenen Aktionen und Projekten für das ambitionierte Welterbe-Vorhaben in Schwerin stark“, lobte Kulturministerin Bettina Martin am Dienstagabend bei der 5-jährigen Jubiläumsveranstaltung des Vereins. „Damit Schwerin einen Weltkulturerbe-Titel erhält, muss nicht nur eine aufwändige Bewerbung geschrieben und eingereicht werden. Wichtig ist vor allem, dass die Welterbe-Idee verbreitet wird und der Funke der Begeisterung für die Bewerbung des Schweriner Residenzensembles auch auf die Bürgerinnen und Bürger der Region überspringt. Der Förderverein macht hier eine sehr gute und wichtige Arbeit, die das Land sehr schätzt und unterstützt“, so Martin.

Mit den Fördermitteln sollen eine Medienkampagne, ein Imagefilm, Broschüren und die Ausstattung für Unterstützerinnen und Unterstützer in der Tourismusbranche finanziert werden. Bei der Festveranstaltung des Fördervereins im Goldenen Saal des Neustädtischen Palais in Schwerin wurde zudem der bisherige Vorsitzende Norbert Rethmann verabschiedet.

„Sein Herzensanliegen, die Schweriner Bevölkerung in die Bewerbung mit einzubeziehen, war von Beginn seiner Amtszeit an spürbar“, würdigte Kulturministerin Martin. „Damit hat Herr Rethmann zugleich einer wichtigen Voraussetzung der UNESCO Rechnung getragen, denn eine solche Bewerbung kann nur mit bürgerschaftlichem Engagement gelingen“, sagte sie. Die Ministerin dankte dem scheidenden Vorsitzenden, der zugleich zum neuen Ehrenvorsitzenden des Vereins ernannt wurde. Sein Engagement, sein starkes Netzwerk und seine Professionalität seien in den vergangenen Jahren ein großer Gewinn für die Bewerbung gewesen. Zum neuen Vorsitzenden des Fördervereins wurde Joachim Brenncke gewählt.

Zu den Aktivitäten des Welterbe-Fördervereins zählen Foto-, Mal- und Schreibwettbewerbe für Schülerinnen und Schüler, um junge Menschen einzubinden, sowie ein Welterbetag, bei dem sich verschiedene Vereine Bürgerinnen und Bürgern vorstellen können. Seit November 2018 zeigt ein bronzenes 3-D-Stadtmodell auf dem Alten Garten 43 Gebäude des historischen Residenzensembles, die auch ertastet werden können. Bürgerinnen und Bürgern soll auf diese Weise veranschaulicht werden, von welch kulturellem Reichtum sie umgeben sind.

Jugend-Beteiligungsportal mvmituns.de startet

Schwerin – Das Sozialministerium verfolgt seit Ende 2018 das Ziel, die Jugendbeteiligung im Land auszubauen. Das Leitmotiv der Initiative zum Ausbau der (digitalen) Jugendbeteiligung ist „MVMITUNS“.

Hierzu wurden in Kooperation mit dem Jugendmedienverband MV zunächst eine Reihe von vorbereitenden Maßnahmen umgesetzt. Dazu gehören Offline-Angebote wie Vorträge und Workshops, Barcamps zur digitalen Jugendbeteiligung, Begleitungen von Jugendparlamenten oder auch die „digitale Sprechstunde“.

Nunmehr werden diese Formate um das Online-Beteiligungsportal www.mvmituns.de ergänzt, das seit heute freigeschaltet ist.

„Das neue Online-Portal soll eine echte demokratische Teilhabe von Kindern und Jugendlichen ermöglichen und unterstützen“, betonte Sozialministerin Stefanie Drese zum Start der Website. Zudem sind dort Veranstaltungen rund um das Thema Kinder- und Jugendbeteiligung zu finden, wie auch Weiterbildungsmöglichkeiten für Haupt- und Ehrenamtliche aus dem Bereich der Kinder- und Jugendhilfe. Darunter fällt die im Jahr 2019 gestartete erste Online-Weiterbildung (MOOC) für alle Fachkräfte und Interessierten zur digitalen Jugendbeteiligung, die weiterhin absolviert werden kann.

Auf dem Beteiligungsportal www.mvmituns.de ist darüber hinaus die Beteiligungslandkarte eingebettet. Die Beteiligungslandkarte ist aus dem Projekten „Jugend im Landtag“ und „Jugend fragt nach“ durch den Landesjugendring MV gemeinsam mit Jugendlichen entwickelt worden. Hier können Interessierte eigene und geplante Angebote zur Beteiligung bzw. zum ehrenamtlichen Engagement auf einer MV-Landkarte eintragen und finden.

Das Sozialministerium wird Anfang Mai eine Öffentlichkeitskampagne unter dem Titel „MVMITUNS“ zum landesweiten Ausbau der (digitalen) Jugendbeteiligung starten.

Drese: „Ich freue mich über die vielen zusätzlichen Chancen zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. So können sie vor Ort in ihrer Region mitreden und mitentscheiden und Projekte und Vorhaben selbst initiieren oder mitgestalten.“

Fahrgastbeteiligung zum Bahn-Fahrplan 2021 startet heute

Schwerin – Nutzerinnen und Nutzer des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) im Land können sich wieder zu den Entwürfen für den neuen Fahrplan äußern. Im Auftrag des Ministeriums für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung beteiligt die Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (VMV) die Fahrgäste an der Vorbereitung des Jahresfahrplans 2021. Ab heute, 4. März 2020, sind die Entwürfe im Internet unter www.fahrplan2021mv.de einzusehen. Über ein Kontaktformular auf dieser Webseite oder per Post an die VMV, Schloßstraße 37 in 19053 Schwerin, können Fahrgäste bis zum 22. März 2020 ihre Hinweise übermitteln.

„Die regelmäßige Beteiligung der Fahrgäste an der Fahrplangestaltung – es ist bereits die vierte in Folge – zahlt sich aus. Dass 2019 mit 155 Anregungen deutlich weniger eingingen als im Vorjahr – da waren es 377 – zeigt, dass wir im Laufe der vergangenen drei Jahre bereits viele Wünsche der Fahrgäste umsetzen konnten“, sagt Verkehrsminister Christian Pegel und führt weiter aus: „Auch im vergangenen Jahr fanden die Hinweise der Bürgerinnen und Bürger Eingang in den aktuellen Fahrplan, der seit Dezember 2019 gilt. So wurden auf der Linie RB 13 die Verbindungen so angepasst, dass Fahrgäste aus Rehna und Gadebusch in Schwerin bessere Anschlüsse an die Züge nach Rostock, Wismar und Berlin haben“, nennt er ein Beispiel.

Eine weitere Neuerung: Werktags fährt jetzt zusätzlich je ein Zug am frühen Abend von Schwerin nach Hamburg und in der Gegenrichtung. „Zudem wurde der Regionalexpress sonnabends um 21.25 Uhr von Berlin-Hauptbahnhof über Ludwigslust nach Schwerin bis Wismar verlängert. Damit tragen wir dem Wunsch aus Wismar Rechnung, abends das Kulturangebot in der Landeshauptstadt nutzen und danach mit dem Zug heimfahren zu können“, begründet Christian Pegel.

Inklusive des Saisonverkehrs, der Ostern auf der Strecke der Südbahn zwischen Parchim und Plau am See beginnt, hat die VMV so im Auftrag des Landes fürs laufende Jahr 360.000 Zugkilometer mehr bestellt als 2019.

Auch in diesem Jahr werden Plakate die Fahrgäste wieder darauf hinweisen, dass sie ihre Anregungen zum Fahrplan einbringen können. Sie werden seit Wochenbeginn sukzessive in den Regionalzügen sowie auf den Bahnhöfen in Mecklenburg-Vorpommern ausgehängt. Auch die Monitore in den Zügen weisen auf die Befragung hin.

Nach Abschluss der Fahrgastbeteiligung wird es voraussichtlich im Juli 2020 eine gesammelte Stellungnahme zu den Hinweisen geben. „Wir werden die Anregungen wieder gründlich prüfen und in der Fahrplangestaltung für 2021 und die Folgejahre berücksichtigen, soweit es nach Abwägung der Vor- und Nachteile zweckmäßig erscheint“, kündigt Christian Pegel an.

Unabhängig von dieser Fahrgastbeteiligung werden auch in diesem Jahr die Landkreise und kreisfreien Städte sowie Verbände an der Fahrplangestaltung beteiligt. Ihre Vertreter treffen sich heute, am 4. März, in Rostock zu ihrer alljährlichen Fahrplankonferenz mit der VMV.