Grünkohlessen im Schloss Fleesensee

Schwesig: Übernachtungszahlen im Tourismus steigen weiter

Göhren-Lebbin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute beim traditionellen Grünkohlessen im Schloss Fleesensee die Bedeutung der Tourismusbranche für Mecklenburg-Vorpommern gewürdigt.

„In keinem anderen Bundesland ist die Tourismusbranche so bedeutend wie in Mecklenburg-Vorpommern. Wir gehören zu den beliebtesten Reiseregionen in Deutschland. Die Übernachtungszahlen sind auf hohem Niveau stabil. In den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres waren es 31,55 Millionen Übernachtungen und damit ein Plus von 2,2 Prozent im Vergleich zu 2023. Das ist der zweitbeste Wert in der Geschichte unseres Landes“, erklärte die Ministerpräsidentin.

Besonders erfreulich sei, dass die Ausbildungszahlen im Gegensatz zum Bundestrend stetig steigen. „Das ist ein Verdienst der vielen Ausbildungsbetriebe, die wissen, wie wichtig es ist, Fachkräfte zu gewinnen“, sagte die Ministerpräsidentin.

„Wir wissen, dass die Unternehmen durch die gestiegenen Kosten für Lebensmittel und Energie stark belastet sind“, sagte die Ministerpräsidentin. Die Landesregierung stehe fest an der Seite des Tourismus. „Die Förderung des Tourismus ist fester Bestandteil unserer Wirtschaftspolitik.“ Die Landesregierung werde sich dafür einsetzen, dass auch auf Bundesebene gute Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Branche gesetzt werden. „Der Tourismus ist eine tragende Säule unserer Wirtschaft. Und wir brauchen eine Bundespolitik, die das anerkennt.“

Ganztagsschulen: mehr Musik und Kunst

Oldenburg: Neue Kooperationspartner ermöglichen vielfältiges Angebot für Schülerinnen und Schüler

Schwerin – Mehr Musik und mehr kreative Angebote für Schülerinnen und Schüler: Mit dem Jugendkunstschulverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. und dem Landesverband der Musikschulen in Mecklenburg-Vorpommern e. V. wächst der Kreis der außerschulischen Bildungspartner beim ganztägigen Lernen. Die beiden Landesverbände haben die Rahmenvereinbarung für unterrichtsergänzende Angebote an ganztägig arbeitenden Schulen in Mecklenburg-Vorpommern unterzeichnet.

Simone Oldenburg, Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung: „Ganztägig arbeitende Schulen sind Lern- und Lebensorte für die Schülerinnen und Schüler, an denen sich über den Unterricht hinaus ein vielfältiges Schulleben mit zusätzlichen Bildungs- und Freizeitangeboten etabliert hat. Davon können alle profitieren. Musikalische und künstlerische Bildung wird oft von Eltern privat am Nachmittag organisiert und finanziert. Doch die Teilhabe an kultureller Bildung darf kein Privileg, sondern muss für alle zugänglich sein. Diese zusätzlichen Möglichkeiten an den ganztägig arbeitenden Schulen sind eine große Chance für mehr Bildungsgerechtigkeit. Daher freue ich mich sehr, dass wir mit dem Jugendkunstschulverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. und dem Landesverband der Musikschulen in Mecklenburg-Vorpommern e. V. zwei Partner gewonnen haben, die sich genau dieser Aufgabe verschrieben haben.“

Susann Rutscher, Vorstandsvorsitzende des Jugendkunstschulverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V.: „Die Jugendkunstschulen sind seit vielen Jahren verlässliche und wichtige Partner für die allgemein bildenden Schulen im Land. Der Beitritt zur ‚Kooperationsinitiative für ganztägiges Lernen‘ sowie der Ausbau der Zusammenarbeit mit ganztägig arbeitenden Schulen helfen, diese Potenziale weiterzuentwickeln und auszuschöpfen. Ziel ist es, kulturelle Teilhabe und zeitgemäße Bildung für alle Kinder und Jugendlichen zu gewährleisten, denn junge Menschen brauchen Raum und Zeit für Kreativität, zum Forschen und Reflektieren und um Neues zu denken, damit sie den persönlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen sind und selbstbestimmt wie auch verantwortungsvoll handeln. Leiten lassen sollten wir uns dabei von folgendem Gedanken des Regisseurs Erwin Wagenhofer: ‚Was wir lernen, prägt unseren Wissensvorrat, wie wir lernen, prägt unser Denken‘.“

Wolfgang Spitz, Vorstandsvorsitzender des Landesverbandes der Musikschulen in Mecklenburg-Vorpommern e.V.: „Die Musikschulen im Landesverband der Musikschulen in Mecklenburg-Vorpommern e. V. pflegen ein enges Netzwerk an unterschiedlichsten Kooperationen mit allgemein bildenden Schulen. Vom punktuellen Projekt bis zur Bläserklasse, von der Streicherklasse in einer Brennpunktschule zur Anerkennung von Musikschulangeboten – wir bereichern mit den Angeboten unserer staatlich anerkannten, gemeinnützigen Musikschulen die Bildungslandschaften und kommen damit dem Landesinteresse nach kultureller Bildung vor Ort nach.“

Der Kooperationsinitiative für ganztägiges Lernen gehören nunmehr 28 Organisation außerschulischer Akteure an, die die insgesamt 350 ganztägig arbeitenden Schulen mit ihren Kompetenzen, Erfahrungen und ihrem Wissen dabei unterstützen, den Schülerinnen und Schülern ein breitgefächertes Bildungsangebot aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu unterbreiten.

Stapelfest für die neue Zollhochschule

Rostock – Der Bau des neuen Hochschulcampus als Nebenstelle des für den Fachbereichs Finanzen der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Rostock-Lichtenhagen hat einen bedeutenden Fortschritt gemacht: Mit dem Stapelfest wird der nahende Abschluss der Montage der vorgefertigten Holzmodule gefeiert – ein innovatives Bauverfahren, das Schnelligkeit, Nachhaltigkeit und Modernität verbindet.

Das Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt (SBL) Rostock realisiert die-ses zukunftsweisende Bauvorhaben im Auftrag der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Mit der Umsetzung ist das Totalüber-nehmerteam aus PRIMUS developments und Kaufmann Bausysteme betraut. Mit einer Investitionssumme von rund 230 Millionen Euro handelt es sich um das größte Bauprojekt des SBL Rostock und eines der bedeutendsten Bundesbauvorhaben in Mecklenburg-Vorpommern. Der von Sauerbruch Hutton entworfene moderne Campus wird künftig Platz für bis zu 600 Studierende und 130 Mitarbeitende bieten und somit den steigenden Ausbildungsbedarf der Bundeszollverwaltung decken.

Der neue Campus umfasst ein Lehrgebäude mit Mensa, Lehrsälen und Bibliothek sowie zwei Wohngebäude, die über großzügige Grünflächen miteinander verbunden sind. Besonders hervorzuheben ist die Bauweise: Während Unter- und Erdgeschosse sowie die Treppenräume in Stahlbeton errichtet wurden, besteht der Großteil des Campus aus gestapelten Holzmodulen. Diese nachhaltige und ressourcenschonende Bauweise ermöglicht eine effiziente und umweltfreundliche Umsetzung. Mit über 1.000 Holzmodulen handelt es sich bei der Zollhochschule um das größte Holzmodulprojekt Europas.

Die Feierlichkeiten fanden in Anwesenheit von Innenminister Christian Pegel als Vertreter der Landesregierung statt. Seitens des Bundes waren Prof. Dr. Luise Hölscher, Staatssekretärin im Bundesministerium der Finanzen, Paul Johannes Fietz, Mitglied des Vorstands der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), sowie Dr. Armin Rolfink, Präsident der Generalzolldirektion (GZD), vertreten.

Staatssekretärin Prof. Dr. Luise Hölscher unterstreicht die Bedeutung des Zolls: „Nach ihrem dreijährigen Studium an der Hochschule des Bundes in der Hansestadt Rostock werden Generationen von zukünftigen Zöllnerinnen und Zöllnern Teil einer modernen Bürger- und Wirtschaftsverwaltung sein. Die Nachwuchskräfte sichern täglich die Leistungsfähigkeit unseres Gemeinwesens durch die Erhebung von Zöllen und Steuern, fördern den Wirtschaftsstandort Deutschland durch eine schnelle Warenabfertigung und tragen zur Stabilisierung unserer Sozialsysteme durch die Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung bei. Die Bekämpfung grenzüberschreitender organisierter Kriminalität sowie der Schutz von Verbraucherinnen und Verbrauchern vor mangelhaften Waren aus dem Ausland gehören ebenfalls zum Aufgabenportfolio und belegen, dass die erhebliche Zukunftsinvestition in die Bildungsinfrastruktur hier in Mecklenburg-Vorpommern richtig, wichtig und zukunftsweisend ist. Das spiegelt sich auch in der Bauweise dieser innovativen Gebäude selbst wider.“

Paul Johannes Fietz, Vorstandmitglied der BImA, hebt die sehr gute Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten hervor: „Dieses Projekt beweist, dass auch im öffentlichen Hochbau hochkomplexe und zugleich nachhaltige Bauvorhaben in Rekordzeit realisiert werden können. Hier haben von Anfang an alle Beteiligten an einem Strang gezogen und so zum Gelingen beigetragen: Stadt und Land, das Bundesministerium der Finanzen und die Generalzolldirektion ebenso wie unsere Projektpartner, die Bietergemeinschaft Primus und Kaufmann und die Architekten von Sauerbruch und Hutton. Ihnen allen und nicht zuletzt meinen engagierten Kolleginnen und Kollegen bei der BImA gilt mein Dank. Besonders freue ich mich, dass wir neben dem attraktiven Lehrgebäude auch 620 moderne Wohnunterkünfte schaffen und damit gleichzeitig den angespannten Rostocker Wohnungsmarkt entlasten.“

Finanzminister Dr. Heiko Geue, in dessen Ressort die staatliche Bau- und Liegenschaftsverwaltung Mecklenburg-Vorpommerns fällt, betont die Bedeutung des Projekts für das Land: „Mit dem neuen Campus der Zollhochschule gewinnt Rostock eine weitere erstklassige Bildungseinrichtung hinzu. Die Entscheidung des Bundes, diesen Standort auszuwählen, spricht für die Leistungsfähigkeit unserer Bau- und Liegenschaftsverwaltung und die Attraktivität Mecklenburg-Vorpommerns als Bildungs- und Verwaltungsstandort. Mein besonderer Dank gilt dem Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamt Rostock, das dieses anspruchsvolle Großprojekt mit hoher Fachkompetenz und großem Engagement vorantreibt. Mit einer Planungs- und Bauzeit von nicht einmal 4 ½ Jahren beweisen die Rostocker Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit diesem Großprojekt einmal mehr, dass sie komplexe Bauvorhaben nicht nur mit höchster Präzision, sondern auch in beeindruckender Geschwindigkeit umsetzen können. Ich freue mich zudem über die betriebswirtschaftliche Effizienz, mit der das Projekt vorangetrieben wird: Das Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt Rostock hält Termin- und Kostenrahmen zuverlässig ein – ein Maßstab für öffentliche Bauvorhaben.“

Innenminister Christian Pegel unterstreicht die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung: „Die Entscheidung, die neue Zollhochschule in Rostock anzusiedeln, ist ein starkes Signal für unsere Stadt und unser Land Mecklenburg-Vorpommern. Mit rund 600 Studierenden und 130 Mitarbeitenden wird diese Ausbildungsstätte nicht nur ein bedeutender Bildungsstandort, sondern auch ein wichtiger wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Impulsgeber für Rostock und die gesamte Region. Der Zoll leistet mit seiner Arbeit einen entscheidenden Beitrag für die Sicherheit, die Wirtschaft und die Gerechtigkeit in unserem Land. Ob im Kampf gegen Schmuggel, Geldwäsche oder Schwarzarbeit – gut ausgebildete Zollbeamte sind unerlässlich für den Schutz unserer Gesellschaft und unseres Wirtschaftsraums. Dass dieser anspruchsvolle und verantwortungsvolle Beruf nun in Rostock eine neue Heimat für seine Ausbildung findet, erfüllt uns mit Stolz. Ich bin überzeugt, dass Rostock mit seiner starken maritimen Prägung, seiner exzellenten Hochschullandschaft und seiner dynamischen Entwicklung ein idealer Standort für diese Einrichtung ist. Die Zollhochschule wird Rostock und Mecklenburg-Vorpommern langfristig bereichern und unsere Region als Standort für Verwaltung, Bildung und Sicherheit weiter aufwerten.“

Lorenz Nagel für die Totalübernehmer PRIMUS developments und Kaufmann Bausysteme dankt vor allem den Mitarbeitenden auf der Baustelle und in der Fertigung: „Mit der Zollhochschule entsteht in Rostock-Lichtenhagen eines der aktuell wegweisendsten Bauvorhaben Deutschlands. Das Projekt ist nicht nur das größte Holzmodulprojekt Europas, sondern vereint Nachhaltigkeit mit Effizienz, Geschwindigkeit und baukultureller Qualität. Ohne die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit SBL, BImA und Zoll genauso wie mit unserem gesamten Planungsteam wäre die Umsetzung in der Geschwindigkeit nicht möglich gewesen. An einem solchen Tag gilt der Dank aber vor allem den Menschen auf der Baustelle und in der Fertigung, die täglich hart arbeiten, um das Projekt zu realisieren.“

Nach dem Stapelfest folgen die Fassadenarbeiten sowie die Fertigstellung des Innenausbaus. Die Übergabe des Hochschulcampus ist für das Jahr 2026 geplant.

Einsamkeit im Alter

Land entwickelt Strategien gegen Einsamkeit im Alter: Drese dankt Rundem Tisch

Schwerin – Was braucht es für ein gutes Leben im Alter? Wie kann Einsamkeit vorgebeugt, gelindert oder gar behoben werden? Mit Fragen dieser Art beschäftigte sich zwei Jahre lang der Runde Tisch gegen Einsamkeit im Alter, den Sozialministerin Stefanie Drese 2023 ins Leben rief und der heute in einer gemeinsamen Sitzung seinen Abschluss fand.

„Einsamkeit ist nicht nur, aber vor allem auch im Alter ein großes gesellschaftliches Problem, dass wir aus der Tabuzone holen müssen“, verdeutlichte Drese. Insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern mit seiner geringen Bevölkerungsdichte, einer der bundesweit höchsten Altersstrukturen und oft langen Fahrtwegen im Alltag, brauchen wir innovative Ideen und Strategien um Einsamkeit effektiv zu begegnen“, so die Ministerin weiter.

Sie sei deshalb dankbar, dass der Runde Tisch breite Beteiligung aus der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Politik erfahren habe und damit von Anfang an ganz verschiedene Sichtweisen und Vorschläge eingebracht wurden.

„In fünf Arbeitsgruppen haben wir gemeinsam überlegt, diskutiert und erörtert, wie Faktoren wie die Wohnumfeldgestaltung, die Digitalisierung, ehrenamtliche Strukturen und der Übergang in die nachberufliche Phase gestaltet werden können, um Einsamkeit den Kampf anzusagen, Teilhabe zu ermöglichen und die seelische Gesundheit zu stärken“, führte die Ministerin weiter aus.

Besonders hob Drese die Mitarbeit der beteiligten Seniorinnen und Senioren, gerade aus den Kreisseniorenbeiräten hervor, die mit der Stimme der Älteren diese Diskussion maßgeblich mitgestaltet hätten. „So konnten wir am Runden Tisch gegen Einsamkeit im Alter mit der relevanten Generation und nicht über sie sprechen“, sagte Drese.

Die Empfehlungen der Arbeitsgruppen wurden bereits zusammengetragen und in der heutigen Sitzung noch einmal diskutiert und ergänzt. Ein Ergebnis nahm Drese heute jedoch bereits vorweg: „In den intensiven Beratungen zum Thema Einsamkeit ist deutlich geworden, dass nicht nur die ältere Generation betroffen ist, sondern auch zunehmend junge Menschen – vor allem junge Frauen – unter Einsamkeit leiden. Die heutige Abschlusssitzung bedeutet deshalb kein Ende, sondern gibt uns auch neue Wege und den Auftrag mit, den Blick zukünftig auf alle Altersgruppen zu werfen. Wir werden unsere Strategien und Maßnahmen gegen Einsamkeit ergänzen und ausweiten“, so Drese.