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Autor: Rügenbote

Vorlesen ist der Grundstein früher Sprachförderung

Bundesweiter Vorlesetag: Mecklenburg-Vorpommern stärkt Lesenlernen von Anfang an

Schwerin – Wenn aus kryptischen Zeichen Buchstaben, wenn aus Buchstaben Wörter, wenn aus Wörtern Sätze werden und am Ende sogar eine ganze Geschichte, dann beginnt für Kinder in der Grundschule der Weg in die Welt des Lesens. Der Grundstein für eine gute Lesekompetenz wird jedoch deutlich früher gelegt – nämlich durch das Vorlesen.

Der aktuelle Vorlesemonitor der Stiftung Lesen zeigt, dass Eltern in den vergangenen Jahren wieder häufiger zum Kinderbuch greifen als noch während der Corona-Pandemie. Dennoch wird jedem fünften Kind nach wie vor nie vorgelesen. „Vorlesen fördert die Sprachentwicklung, Konzentration und Fantasie. Es schafft dazu wichtige gemeinsame Momente zwischen Kindern und Erwachsenen“, sagt Bildungsministerin Simone Oldenburg anlässlich des bundesweiten Vorlesetages am 21. November.

Das Motto des diesjährigen bundesweiten Vorlesetages lautet „Vorlesen spricht Deine Sprache“. Der Vorlesetag ist eine Initiative von DIE ZEIT, Stiftung Lesen und Deutsch Bahn Stiftung. Deutschlands größtes Vorlesefest ist ein öffentliches Zeichen, um alljährlich am dritten Freitag im November Kinder und Erwachsene für die Bedeutung des Vorlesens zu begeistern. Das Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung dankt allen Einrichtungen, die mit ihrem Engagement Kindern Freude am Lesen vermitteln.

Anlässlich des Vorlesetages besucht Bildungsministerien Simone Oldenburg am Montag, 24. November 2025, die Kita „De Lütten Plappersnuten“ in Proseken, um den Kindern eine Geschichte vorzulesen.

„Wer gut lesen kann, hat bessere Chancen im gesamten Bildungsweg“, betont die Ministerin und ergänzt: „Deshalb fördern wir mit dem Leseband das tägliche Lesen an den Grundschulen. Und auch das Vorlesen ist ein unverzichtbarer Baustein auf dem Weg zum Lesenlernen.“ Mit einer neuen ganzheitlichen Sprachbildungsstrategie für Kita und Schule verfolgt das Land einen umfassenden Ansatz in der Sprachförderung.

Ein wichtiges Projekt dieser Initiative ist das landesweite Buchprojekt „Lesereise MV“. Alle 4- bis 5-jährigen Kinder in Mecklenburg-Vorpommern erhalten ab 2026 ein eigens für sie entwickeltes Geschichtenbuch, das sie beim Übergang von der Kita in die Schule begleitet. Es enthält Geschichten, Reime, Bilder und Rätsel. Die Texte stammen von namhaften Autorinnen und Autoren wie Kirsten Boie oder Paul Maar und von Autorinnen und Autoren aus der Region. Ergänzt wird das Buch durch eine digitale Lernplattform und Fortbildungen für Erzieherinnen und Erzieher.

Zuwendung für die Sicherung der Zukunftstage in M-V

Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt übergab einen Bescheid über gut 627.000 Euro an das Bildungswerk der Wirtschaft.

Schwerin  – Mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) wird die Koordinierung der nächsten drei Zukunftstage „Girls’Day“ und „Boys’Day“ in Mecklenburg-Vorpommern abgesichert. Die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt hat an das Bildungswerk der Wirtschaft einen Zuwendungsbescheid in einer Höhe von bis zu 627.630,74 Euro überreicht. Das Bildungswerk der Wirtschaft, das Bildungsinstitut der Vereinigung der Unternehmensverbände (VU) in Mecklenburg-Vorpommern e. V., ist mit Arbeit und Leben M-V e.V., einer gemeinsamen Landesorganisation des Deutschen Gewerkschaftsbundes Bezirk Nord (DGB) und des Volkshochschulverbandes M-V Landeskoordinator der jährlichen Aktionstage. ->ZU!MV

„Mit dem ‚Girls’Day‘ und dem ‚Boys’Day‘ gibt es ein wirksames Instrument zur geschlechtergerechten Berufsorientierung. Eine aktuelle Evaluation von Prognos zeigt, dass die Mehrheit der Mädchen und Jungen nach der Teilnahme diesen Tag weiterempfehlen würden. In Mecklenburg-Vorpommern kann nun an dieser Stelle angesetzt und das Projekt weiterentwickelt werden. Es soll künftig noch nachhaltiger im schulischen, betrieblichen und gesellschaftlichen Kontext eine Rolle spielen. Wenn wir Gleichstellung erreichen wollen, müssen Klischees aufgebrochen und alte Rollenbilder ad acta gelegt werden.

Denn nur, wer sich über den Tellerrand hinaus orientiert, sieht das gesamte Angebot der Gesellschaft. Niemand soll vorgeben, welches Geschlecht wo arbeiten darf oder muss. In einem freiheitlich-demokratischen Land wie Deutschland entscheidet jeder Mensch selbst. Die Zukunftstage zeigen Wirkung. Sieben von zehn teilnehmenden Mädchen und fast genauso viele Jungen sagen in Befragungen, dass der Aktionstag in ihrer Berufswahl geholfen habe.

95% der teilnehmenden Mädchen und rund 89 % der teilnehmenden Jungen empfehlen die Zukunftstage weiter. Der Tag ist unverzichtbar und sollte umfangreich genutzt werden. Die Mittel aus dem ESF+ sichern die Organisation und Durchführung der nächsten drei Girls’Days und Boys‘Days nun ab. Ich danke dem DGB und der VUMV, dass sie das Konzept engagiert fortführen wollen“, so Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt zur Übergabe des Zuwendungsbescheids.

Die nächsten Zukunftstage „Girls’Day“ und „Boys’Day“ sind wieder zeitgleich am 23. April 2026. Ziel ist es, mehr Chancengleichheit durch praxisnahe Einblicke in Berufsfeldern zu erreichen, die bislang oft geschlechtsspezifischen Zuschreibungen unterliegen.

Kiellegung Flottendienstboot

Jochen Schulte: „MV unterstreicht seine Bedeutung als maritimer Industriestandort“

Wolgast – Auf der Peene-Werft in Wolgast erfolgte heute die Kiellegung von einem der insgesamt drei neuen Flottendienstboote der Klasse 424. Jochen Schulte, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit sowie Industriebeauftragter und Koordinator der Landesregierung für die Maritime Wirtschaft, nahm an der traditionellen Zeremonie teil und schlug einen der ersten Nägel in die Kiellegungsplatte.

„Mit den hochmodernen Flottendienstbooten zeigt die Peene-Werft erneut, dass sie ein sehr leistungsstarker Partner des deutschen Marineschiffbaus ist. Mecklenburg-Vorpommern unterstreicht seine Bedeutung als maritimer Industriestandort – mit guten Arbeitsplätzen und hoher regionaler Wertschöpfung“, sagte Staatssekretär Schulte.

In Wolgast werden das erste und zweite Vorschiff der drei Flottendienstboote der Klasse 424 gefertigt. Das erste Vorschiff wird Ende dieses Jahres, das zweite Vorschiff voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2026 zur Lürssen-Werft nach Lemwerder (Niedersachsen) verholt. Dort erfolgt die Montage des gesamten Rumpfes. Die Kiellegung des ersten Bootes der Klasse fand im Februar 2025 ebenfalls in Wolgast statt.

Die Flottendienstboote der Klasse 424 dienen der Überwachung von See- und Küstengebieten mit elektronischen, hydroakustischen und elektrooptischen Sensoren sowie der Aufklärung und Informationsgewinnung. Die rund 132 Meter langen Schiffe haben eine Verdrängung von bis zu 4.000 Tonnen. Sie verfügen über eine Fahrbesatzung von rund 50 Personen sowie eine ähnlich große Aufklärungsmannschaft. Die Ablieferung der drei neuen Einheiten ist im Zeitraum 2029 bis 2031 geplant; die Ausbildungs- und Referenzanlage soll der Deutschen Marine bereits 2027 zur Verfügung stehen. Der Vertrag über die Beschaffung der Flottendienstboote wurde im Juni 2021 zwischen dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr und der Lürssen-Gruppe geschlossen.

Die Peene-Werft gehört seit 2013 zur Lürssen-Gruppe. Der Marineschiffbau der Gruppe wird seit 2021 unter der Dachmarke Naval Vessels Lürssen (NVL) geführt. Diese verantwortet das gesamte Neubauspektrum sowie alle Reparaturaktivitäten von Marineschiffen und Küstenwachbooten. Am Standort sind rund 400 Mitarbeitende, darunter Auszubildende und dual Studierende, beschäftigt.

Zum Jahreswechsel 2025/2026 soll – vorbehaltlich kartellrechtlicher Genehmigungen – die NVL-Gruppe vom Rheinmetall-Konzern übernommen werden. Mit der Übernahme der militärischen Schiffbausparte der Lürssen-Gruppe erweitert Rheinmetall sein Portfolio auf den Marineschiffbau und setzt auf die Entwicklung integrierter Systemlösungen für maritime Anwendungen, einschließlich Marine-Flugkörpern, Haupt- und Sekundärgeschützen, Raketenabwehr, Sensorik und Gefechtsführungssystemen. Dabei plant Rheinmetall sowohl den Umsatz, als auch die Arbeitsplätze am Standort deutlich zu erhöhen.

„Der geplante Eigentümerwechsel eröffnet weitreichende Chancen für zusätzliche Investitionen und eine langfristige Stärkung maritimer Technologien in unserem Land“, so Jochen Schulte.

Verleihung des Kulturpreises und Kulturförderpreises des Landes

Schwerin – Die Fantasia AG wird in diesem Jahr mit dem Kulturpreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet. „Die Fantasia AG hat sich mit ehrgeizigen Projekten und mutigen Konzepten in Mecklenburg-Vorpommern und darüber hinaus einen Namen gemacht. Als Kultur- und Bildungsanbieter, als Ort der Inklusion und Teilhabe, der Kreativität und Gemeinschaft,“ begründet die Ministerpräsidentin die Auszeichnung.

Die Laudatio auf die Fantasia AG hält Jan Holze, Gründungsvorstand der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt.

Der Kulturförderpreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern geht an Prof. Dr. Kilian Heck, Inhaber des Lehrstuhls für Kunstgeschichte an der Universität Greifswald. „Prof. Dr. Kilian Heck zeigt, wie Forschung, Lehre und Praxis Hand in Hand gehen. Als Mitbegründer und stellvertretender Vorsitzender des „Ukraine Art Aid Centers“ setzt er sich für den Denkmal- und Kulturgutschutz in der Ukraine ein“, würdigt die Ministerpräsidentin das besondere Engagement.

Die Laudatio auf Prof. Dr. Kilian Heck hält der Botschafter der Ukraine in der Bundesrepublik Deutschland, S.E. Oleksii Makeiev.

Der Landeskulturpreis ist mit 10.000 Euro dotiert, der Kulturförderpreis mit 5.000 Euro.

Landesbranchenkonferenz „Kreatopia“

Dr. Blank: „Unsere Kultur- und Kreativwirtschaft trägt erheblich zur Wirtschaftsleistung bei“

Rostock  –  „Die Kreativwirtschaft in Mecklen­burg-Vorpommern ist ein wichtiger Innovationstreiber mit wirtschaftlichem Potenzial, das es weiter zu stärken gilt. So kann MV seine kulturelle Vielfalt wirtschaftlich nutzen und neue regionale Wertschöpfung schaffen.“ Das hat Dr. Wolf­gang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, heute bei seinem Besuch der Kreatopia im Warnow Valley Lab in Rostock gesagt. Die Kreatopia ist die Landesbranchekonferenz der Kultur- und Kreativwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern.

Dr. Blank: „Unsere Kultur- und Kreativwirtschaft hat auf Grund ihrer kleinteiligen Struktur nicht immer die Sichtbarkeit, die sie eigentlich verdient. Das gilt es zu ändern.“ Die rund 2.200 Unternehmen – vom Architekturbüro bis zur Werbeagentur – und ihre knapp 13.000 Beschäftigten würden „nahezu unbe­merkt“ jährlich fast eine Milliarde Euro Umsatz erzielen und so erheblich zur Wirtschaftsleistung Mecklenburg-Vorpommerns beitragen.

Die wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen Teilmärkte der Kultur- und Kreativwirtschaft verläuft dabei unterschiedlich. Gemessen am Umsatz zählen der Pressemarkt (z.B. Verlegen von Zeitschriften), die Software-/ Games-Branche und der Architekturbereich zu den stärksten Teilmärkten. Diese drei Teilmärkte erwirtschaften gut zwei Drittel des Branchenum­satzes. Klares geographisches Zentrum der Branche in Meck­lenburg-Vorpommern ist Rostock, wo mehr als 40 Prozent der Beschäftigten leben und arbeiten.

Auf der Kreatopia wird eine im Auftrag des Wirtschafts­ministeriums erstellte aktuelle Potenzialanalyse der Kultur- und Kreativwirtschaft vorgestellt. Die Branche hat demnach großes Potenzial für die wirtschaftliche und kulturelle Entwick­lung Mecklenburg-Vorpommerns.

Allergiediagnostik: Land fördert Verbundforschung

Dr. Wolfgang Blank: „Mit der Förderung von Innovationen stärken wir den Forschungs- und Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern“

Dassow – Dr. Wolfgang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, hat heute in Dassow einen Zuwen­dungsbescheid in Höhe von rund 7,9 Millionen Euro an die Euroimmun Medizinische Labordiagnostika AG und die Verbundpartner XOTO Technology GmbH, Enzymicals AG und die Universitätsmedizin Rostock über­reicht. Das Land fördert damit das Verbundprojekt „Minia­turisierte Multiplex-Tests für die Allergiediagnostik“, mit dem neuartige Testsysteme zur Allergiediagnostik entwickelt werden.

„Das Projekt verbindet angewandte Spitzenforschung mit einem klaren Nutzen für die medizinische Diagnostik. Die enge Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft zeigt die Innovationskraft unseres Landes“, so Minister Dr. Blank. „Deshalb unterstützen wir regionale Akteure, die im Verbund neue Lösungen entwickeln und damit den Weg für zukunfts­orientierte Diagnostiktechnologien aus Mecklenburg-Vorpom­mern ebnen. So sichern wir Wertschöpfung und schaffen hochwertige Arbeitsplätze in unserem Land.“

Im Rahmen des Verbundvorhabens sollen breit angelegte, nichtinvasive und präzise Diagnostikverfahren entwickelt werden, die einen deutlich geringeren Material- und Proben­bedarf aufweisen. Die Verbundpartner erwarten erhebliche Einsparungen beim Verbrauch von Reagenzien. Die neuen Testsysteme sollen zudem aussagekräftigere diagnostische Ergebnisse liefern.

Das Unternehmen Euroimmun ist ein führender internationaler Hersteller im Bereich der medizinischen Labordiagnostik mit rund 3.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit, davon rund 1.000 Beschäftigten an den Standorten Dassow und Selmsdorf.  Euroimmun entwickelt, produziert und vertreibt Testsysteme für die Autoimmun-, Allergie- und Infektions­diagnostik, für die Molekulargenetische Diagnostik und für Antigennachweise. Darüber hinaus entwickelt und produziert das Unternehmen Software- und Automatisierungslösung für die Durchführung und Auswertung der Tests.

Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Verbundvorhaben mit Mitteln aus der „Richtlinie über die Gewährung von Zu­wendungen zur Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation“, die aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung stammen. Mit der Förderung werden Gesamt­ausgaben für das Projekt in Höhe von insgesamt rund 13,8 Millionen Euro ermöglicht. Die Bewilligung der Mittel erfolgte durch die TBI Technologie-Beratungs-Institut GmbH.

MV führt bundesweit erste Zertifizierung für Bauernhofpädagogik ein

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern setzt ein starkes Zeichen für hochwertige Bildungsarbeit im ländlichen Raum: Als erstes Bundesland in Deutschland wird  ein Zertifizierungslabel für Bauernhofpädagogik eingeführt. Damit werden Qualitätsstandards erstmals klar definiert, überprüfbar gemacht und für Schulen, Kitas, Familien und weitere Einrichtungen sichtbar.

Das neue Label steht für pädagogische Fachkompetenz, strukturierte Bildungsarbeit und authentische Lernangebote auf landwirtschaftlichen Betrieben. Es ist in Deutschland bislang einzigartig und macht Mecklenburg-Vorpommern bundesweit zum Vorreiter in der Professionalisierung der Bauernhofpädagogik.

Qualität sichtbar machen – Vertrauen stärken

Der Lernort Bauernhof verbindet Landwirtschaft, Natur und Verbraucherbildung. Kinder, Jugendliche und Erwachsene erhalten dort realistische Einblicke in landwirtschaftliche Abläufe, Lebensmittelproduktion und nachhaltiges Handeln. Diese Form der Bildung gewinnt an Bedeutung – zugleich bestand bundesweit lange Zeit ein Mangel an unabhängigen, einheitlichen Qualitätsstandards.

Das neue Zertifizierungslabel schließt genau diese Lücke:

  • Es macht die Qualität der Bildungsarbeit nachvollziehbar.
  • Es stärkt die Professionalität der Lernorte.
  • Es schafft Transparenz für Lehrkräfte, Pädagog:innen, Familien und Verbraucher.
  • Und es setzt erstmals  landesweit Standards.

Minister Backhaus: „Wir sind stolz darauf, bundesweit voranzugehenKinder und Jugendliche sollen verstehen, wie Landwirtschaft funktioniert – und dafür brauchen wir Lernorte, die zuverlässig, pädagogisch fundiert und praxisnah arbeiten. Mit dem Zertifizierungslabel schaffen wir Orientierung und Vertrauen. Wir stärken die landwirtschaftlichen Betriebe, die diese wertvolle Bildungsarbeit leisten, und leisten zugleich einen Beitrag für Nachhaltigkeit, Verbraucherverständnis und ländliche Entwicklung.“

Strategische Weiterentwicklung der Bauernhofpädagogik in MV

Um die Qualitätsentwicklung langfristig zu sichern, hat das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern einen Werkvertrag mit dem LERNORT BAUERNHOF MV e.V. abgeschlossen. Für die Umsetzung stellt das Ministerium 40.000 Euro in 2024 und 50.000 Euro in 2025 bereit.

Der Auftrag umfasst drei zentrale Aufgabenbereiche:

  1. Entwicklung einer landesweiten Strategie für das Zertifizierungslabel, abgestimmt mit bundesweiten Konzepten.
  2. Stärkung und Strukturierung des Netzwerks „Lernort Bauernhof MV“, um Austausch, Vernetzung und Kooperationen zwischen Landwirtschaft, Verbrauchern und Bildungseinrichtungen auszubauen.
  3. Aufbau einer Unterstützungsstruktur für Betriebe, bestehend aus zentraler Koordinierungsstelle und regionalen Clustern.

Damit schafft Mecklenburg-Vorpommern nicht nur ein Label, sondern ein umfassendes Qualitäts- und Entwicklungsmodell für Bauernhofpädagogik, das deutschlandweit Vorbildcharakter besitzt.

Erste Zertifikate bereits vergeben

Die ersten neun Lernorte im Land haben das Zertifizierungsverfahren bereits erfolgreich durchlaufen – ein eindrucksvoller Start für das neue System. Sie zeigen, wie vielfältig, praxisnah und inspirierend Lernen in der Landwirtschaft gestaltet werden kann.

Hintergrund: bisher zertifizierte Lernorte Bauernhof

  • Der Insel e.V. Kransdorf verbindet Umweltbildung, Inklusion und Nachhaltigkeit auf beispielhafte Weise und wurde bereits mit der NUN-Zertifizierung „Norddeutsch und Nachhaltig“ ausgezeichnet.
  • Die Krackower Agrar AG mit Ines Kause zeigt, wie Landwirtschaft, Lebensmittelproduktion und Bildungsarbeit zu einem modernen Lernraum zusammenwachsen können.
  • Auf dem Johanneshof Stralendorf schaffen Nicole Möller-Titel und ihr Mann wertvolle Naturerfahrungen mit Herz und pädagogischer Kreativität.
  • Der Kastanienhof Bandow unter der Leitung von Susanne Ewert steht für gelebte Bauernhofpädagogik – fachlich fundiert, herzlich und mitreißend.
  • Der Natur- und Imkerhof Zingst von Martin Troelenberg macht die faszinierende Welt der Bienen zum Sinnbild für nachhaltiges Lernen und gemeinschaftliches Handeln.
  • Der Skuddenhof Keltensonne von Carmen und Markus Hafner verbindet Tiererlebnisse mit Verantwortungsbewusstsein, Tradition und Zukunftsorientierung.
  • Der Elisabethhof Werle (Güstrower Werkstätten) lebt Inklusion in der Landwirtschaft – unter Leitung von Andrea Zeitz und Doreen Salzmann wird hier Bildung zu Teilhabe.
  • Das Institut für Tierzucht der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei MV in Dummerstorf vermittelt praxisnahe Forschung als lebendiges Bildungsangebot.
  • Die Solidarische Landwirtschaft Stralsund (SoLaWi) unter Ingo Felgenhauer steht für gemeinschaftlich getragene Landwirtschaft und Bildungsarbeit, die Verantwortung und Gemeinschaft wachsen lässt.

Sport als Schlüssel zur Rückkehr in die Gesellschaft

Drese übergibt Fördermittel an Traktor Schwerin

Schwerin – Sozial- und Sportministerin Stefanie Drese hat heute einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 50.000 Euro an den Schweriner Boxclub Traktor Schwerin e.V. übergeben. Mit den Mitteln, die aus dem Bürgerfonds des Landes stammen, soll Kindern und Jugendlichen aber auch älteren Menschen der Weg zurück in die Gesellschaft geebnet werden.

„Der BC Traktor ist der erfolgreichste Boxsportverein in Deutschland und leistet eine hervorragende Arbeit im Nachwuchs- und Spitzensport. Der Verein ist in den vergangenen 15 Jahren aber auch insbesondere für sozial schwache Sportlerinnen und Sportler, darunter viele Menschen mit Migrationshintergrund, zur sportlichen Heimat geworden“, erklärte Drese. Im Laufe der Jahre habe sich der Fokus der Trainerinnen und Trainer deshalb auch immer mehr auf das soziale Umfeld ihrer Mitglieder zugewandt.

„Vielen Kindern und Jugendlichen fehlt zu Hause der Rückhalt. Auch Segregation, eine gefühlte Perspektivlosigkeit oder Einsamkeit spielen oftmals eine Rolle“, weiß Drese. Das wolle der Verein nicht hinnehmen und plane nun ein Patenschaftsprogramm, das junge Vereinsmitglieder gezielt mit Menschen aus dem Umfeld des Vereins zusammenbringt, die bei persönlichen Herausforderungen helfen können. „Das kann zum Beispiel ein Pate sein, der bei der Erledigung schulischer Aufgaben hilft oder eine Patin, die beim Spracherwerb unterstützt“, erörterte die Ministerin den Ansatz des Projektes. Die gemeinsame Identifikation mit dem Boxsport solle hierfür jeweils die verbindende Brücke schlagen.

Auch eine weitere Gruppe soll durch das Boxen zurück in den Sport und die Vereinswelt finden – vereinsamte Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen. „Ihnen soll durch einfachere Sportangebote im Bereich des Gesundheitssports, durch die gemeinsame Betätigung oder die Mithilfe bei der Organisation von Sportveranstaltungen der Weg zurück in das familiäre Vereinsleben und die körperliche Betätigung geebnet werden“, so die Ministerin.

Reguläre Sportangebote können auf diese Zielgruppe oftmals abschreckend wirken. „Insbesondere, wenn die Sorge im Vordergrund steht, ob man mit der eigenen Leistung mithalten kann. Dass das kein Hindernis sein muss, zeigt der Boxclub Traktor vorbildlich“, unterstrich Drese.

Drese: „Ungeachtet des Alters, der Kultur, der Herkunft oder der sozialen Schichten bringt der Verein Menschen zusammen, fördert die Akzeptanz und das ehrenamtliche Engagement und zeigt zugleich, welche gesellschaftliche Kraft im Sport steckt.  Das unterstützen wir als Landesregierung natürlich sehr gerne.“