Schwerin – Heute Früh, neun Uhr, waren knapp 6.000 Betten in den Unterkünften belegt, die Land und Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern für ukrainische Kriegsflüchtlinge bereitgestellt haben. In der Sitzung des Landeskrisenstabs heute Früh berichteten die Vertreter der Landkreise und kreisfreien Städte aber erneut, dass sie von weit mehr Menschen wissen, die bei ihnen ein Obdach gefunden haben – in der Summe um die 9.000.
„Das bestätigt erneut, dass die Zahl derer, die inoffiziell ein Obdach gefunden haben – bei Freunden, Verwandten oder Helfern – weit höher liegt als anfangs vermutet. Diese Zahl dürfte bis doppelt so hoch liegen wie die Zahl der staatlich untergebrachten Menschen“, sagte Innenminister Christian Pegel heute nach der Sitzung und fügte hinzu: „Wir erhalten zunehmend ein genaueres Bild. Dieses Wissen ist natürlich hilfreich, um die Schutzsuchenden aus der Ukraine auch weiterhin möglichst gut unterbringen und begleiten zu können.“ Erfreulich sei in seinen Augen auch, wie schnell die Kommunen die erforderlichen Kapazitäten bereitgestellt haben: „Es sind mittlerweile mehr als 10.000 Betten verfügbar, davon gut die Hälfte in regulären, also längerfristig nutzbaren Unterkünften“, sagte der Minister.
Eine weitere gute Nachricht: „3.300 Kriegsflüchtlinge sind mittlerweile ausländerrechtlich erfasst im bundesweiten (,Easy-System‘). Damit wird unser Bild, dass wir im bundesweit einsehbaren Erfassungssystem zeichnen, zunehmend realistischer. Da dieses auch Grundlage für die Verteilung durch den Bund an die Länder nach Königssteiner Schlüssel ist, werden damit auch die Zuweisungen an Mecklenburg-Vorpommern entsprechend angepasst“, sagte Christian Pegel und führte weiter aus:
„Unsere Anstrengungen, in den Ausländerbehörden der Kommunen wie auch in der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes schnell viele Menschen zu erfassen, zahlen sich aus. Da wir mit diesem realistischen Bild seit einigen Tagen über unserer erforderlichen Quote nach Königsteiner Schlüssel liegen, bedeutet das auch, dass der Bund uns schon seit zwei Tagen keine neuen Flüchtlinge zuteilt.“ Das entlaste die Kommunen für den Moment.
„Es kommen aber weiterhin Menschen eigenständig oder über private Initiativen. Allein für Rostock sind an diesem Wochenende mehr als 500 Flüchtlinge ankündigt, die private Helfer in die Hansestadt bringen wollen“, sagte der Minister weiter.
Christian Pegel bedankte sich erneut bei allen Haupt- und Ehrenamtlichen, die die Flüchtlinge in Empfang nehmen, unterbringen, versorgen – und registrieren: „Die dafür zuständigen Kolleginnen und Kollegen legen Sonderschichten ein und Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bereichen helfen aus. Es ist überwältigend, wie alle Beteiligten sich anstrengen, der Situation, die Putins Krieg gegen die Ukraine verursacht hat, gerecht zu werden.“
In der kommenden Woche solle der Probebetrieb der sechs zusätzlichen Registriergeräte in Schwerin-Görries abgeschlossen sein. „Wenn alles funktioniert, wie es soll, können wir dann die Landkreise und kreisfreie Städten bei der Registrierung ihrer Flüchtlinge unterstützen. Sie können sie mit dem Bus dorthin bringen lassen und unsere Kolleginnen und Kollegen der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes sowie Helfer von der Landespolizei registrieren, registrieren, registrieren“, so Christian Pegel. Wie viele Registrierungen am Tag zu schaffen seien, werde der Probebetrieb zeigen.
Weitere Informationen sowie die aktuellen Zahlen zu den Menschen, die in M-V Schutz vor dem Krieg suchen sowie den Kapazitäten, die für sie bereitgestellt werden, finden Sie auf der Webseite des Innenministeriums.