Menü Schließen

Autor: Rügenbote

Regengüsse und wüstenähnliche Trockenheit

Norddeutsche Minister beraten über Umgang mit Wasser

Hamburg – Norddeutschland mit seinen ausgeprägten Küstenregionen ist zunehmend von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Neben den Folgen des Meeresspiegelanstiegs und Sturmfluten führen Extremwetterereignisse wie Starkregen bis hin zu längeren Trockenperioden zu steigenden Beeinträchtigungen und Schäden für Mensch und Umwelt sowie zu erheblichen Sachschäden in Norddeutschland.

Die Betroffenheit Norddeutschlands hat den Blick auf die Ressource Wasser verändert. Auf der Regionalkonferenz des Bundes und der norddeutschen Länder zu den Folgen des Klimawandels wurde heute darüber beraten, welchen Herausforderungen sich die Länder im Umgang mit Wasser stellen müssen. Auf der Konferenz, die sich an eine breite Fachöffentlichkeit richtet, werden Erfahrungen ausgetauscht, wie Risiken und Schäden durch Starkregenereignisse und Trockenperioden auch für die kommenden Jahrzehnte möglichst gering gehalten werden können.

Die für die Anpassung an den Klimawandel federführenden Minister und Senatoren der norddeutschen Länder Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein haben deshalb heute eine intensivere Zusammenarbeit im Hinblick auf diese Extremwetterereignisse vereinbart. Sie haben sich dafür ausgesprochen, den Umgang mit der Ressource Wasser auf den Prüfstand zu stellen und über die künftige Verteilung von Wasser zu beraten.

Mecklenburg-Vorpommerns Klimaschutzminister Christian Pegel sagte: „Die Anpassung an den Klimawandel erfordert ein umgehendes Handeln und wird darüber hinaus langfristig notwendig sein, um unsere Lebensgrundlagen und ein lebenswertes Umfeld in den Städten und Dörfern zu erhalten. Kluges Wassermanagement wird dabei ein Schwerpunkt beim Schutz und der Entwicklung von Infrastruktur sein. Die gemeinsamen Ansätze im Sinne der Konferenz bieten Chancen und Vorteile bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels.“

Hamburgs Umweltsenator und Gastgeber der Konferenz, Jens Kerstan, stellte fest: „Auch bei uns im Norden zeigt sich der Klimawandel mit realen Folgen wie Starkregen, aber auch Trockenheit und Hitze. Einerseits müssen wir dafür sorgen, Schäden an Häusern, Schienen, Straßen oder Straßen abzuwenden. Andererseits spielt das Regenwasser eine immer wichtigere Rolle auch zur Bewässerung. Trinkwasser ist eine wertvolle Ressource, die wir sinnvoll und umsichtig nutzen wollen. Die die Anpassung an Klimawandelfolgen und die Schaffung von Versickerungsflächen ist eine wichtige Planungsaufgabe. Mit der heute verabschiedeten gemeinsamen Erklärung machen wir deutlich, dass die Küstenbundesländer ihre Zusammenarbeit auf diesem Gebiet verstärken.“

Die gemeinsame Erklärung der norddeutschen Länder finden Sie unter

www.hamburg.de/regionalkonferenz-klimawandel/regionalkonferenz-erklaerung/.

Die Regionalkonferenz wird reihum von einem der fünf norddeutschen Länder ausgerichtet. Die diesjährige Konferenz hat sich die mit dem Klimawandel einhergehende Zunahme von Extremwettereignissen wie Starkregen und Trockenheit als Themenschwerpunkt gesetzt.

Mecklenburg-Vorpommern hat die Konferenz zuletzt 2018 ausgerichtet.

100.000 Selbsttests für Sportvereine

Schwerin – Unterstützung für den Freizeit- und Breitensport in unserem Land. Zum seit dieser Woche wieder möglichen Trainingsbetrieb auch im Innenbereich stellt das für Sport zuständige Sozialministerium den Vereinen 100.000 Selbsttests aus einer Landesbeschaffung kostenlos zur Verfügung.

„Wir wollen damit helfen, dass die Lockerungen im Breitensport unter Beachtung der Corona-Regelungen auch kurzfristig umgesetzt werden können“, begründete Sportministerin Stefanie Drese die Maßnahme. Die einfach anzuwendenden Tests werden dem Landessportbund zur Verfügung gestellt, der diese dann an die Vereine im Land verteilt.

„Für diese schnelle und unbürokratische Zusammenarbeit im Interesse des Freizeit- und Amateursports bin ich dem Landessportbund sehr dankbar“, so Drese. Die Tests können z. B. an ehrenamtliche Trainerinnen und Trainer und Sportlerinnen und Sportler im Verein ausgereicht werden.

In Mecklenburg-Vorpommern ist seit dem 1. Juni Sport im Innenbereich in öffentlichen oder privaten Sportanlagen wieder möglich. Der vereinsbasierte Trainingsbetrieb kann in allen Sportarten und Altersgruppen in Gruppen bis 15 Personen stattfinden. Erwachsene benötigen einen maximal 24 Stunden alten Test. Kinder und Jugendliche benötigen keinen Extratest, aber deren Trainer und Betreuende.

Für den ebenfalls wieder in Gruppen bis 25 Personen möglichen Sport im Freien und auf öffentlichen oder privaten Sportaußenanlagen ist kein Test notwendig.

Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft

Schwesig: Unser Gesundheitswesen hat sich in der Krise bewährt

Rostock – Die 16. Nationale Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft ist heute von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in Rostock eröffnet worden. Thematisch geht es bei der überwiegend digital veranstalteten Konferenz unter anderem um die Lehren aus der Corona-Pandemie. Partnerland der Konferenz ist in diesem Jahr Israel.

Mecklenburg-Vorpommern will mit dem Partnerland in Fragen der Gesundheitswirtschaft künftig enger zusammenarbeiten. Eine entsprechende Absichtserklärung wird am Mittag auf der Konferenz unterzeichnet. „Wir wollen ein Netzwerk wichtiger Akteure bilden und die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fördern“, erläuterte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in ihrer Rede zum Auftakt der Konferenz.

„Unser Gesundheitswesen hat sich in der Krise bewährt“, sagte die Ministerpräsidentin mit Blick auf die Corona-Pandemie. „Ich möchte mich bei allen bedanken, die dabei helfen: die Ärztinnen und Ärzte, die Pflegerinnen und Pfleger in den Krankenhäusern, Altenheimen, Pflegediensten, die Beschäftigten in den Gesundheitsämtern, die Menschen in den Impf- und Testzentren. Ich möchte auch all denen danken, die an anderen Stellen in unserer Gesundheitswirtschaft dazu beitragen, Corona zu bekämpfen. Dazu gehört auch Bio Con Valley, unser Netzwerk für die Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern.“

Für eine endgültige Bilanz der Corona-Pandemie sei es zwar noch zu früh. Auf die Frage, was der Corona-Pandemie zu lernen sei, gebe es aber schon heute drei Antworten. „Erstens ist es richtig, dass wir die Gesundheitswirtschaft in unserem Land seit längerem als strategisches Zukunftsfeld behandeln. Nicht nur, weil es sich auszahlt. 15 Prozent der Bruttowertschöpfung werden in MV in der Gesundheitswirtschaft erzielt. 20 Prozent der Beschäftigten arbeiten in diesem Bereich. Es ist auch für Krisenzeiten notwendig, über ein starkes Netzwerk zu verfügen.“ Schwesig sprach sich dafür aus, auch künftig einen Schwerpunkt in der Wirtschaftspolitik auf die Gesundheitswirtschaft zu legen: „Wir wollen die Verzahnung von Forschung und Entwicklung noch besser fördern und werben weiter um Ansiedlungen von Unternehmen aus der Gesundheitswirtschaft“, so die Ministerpräsidentin.

Deutschland brauche zweitens ein stärkeres öffentliches Gesundheitswesen. Vielen sei gar nicht mehr bewusst gewesen, welche Bedeutung Gesundheitsämter haben: bei der Kontaktverfolgung, bei der Quarantäne, bei Aufklärung und Beratung. Dazu kämen die Organisation von Tests, die Verteilung der Impfstoffe und die Impfkampagne selbst. „Damit Gesundheitsämter auch unter Krisenbelastung ihre wichtige Funktion ausüben können, müssen wir sie besser aufstellen“, so die Regierungschefin. Dazu hätten Bund, Länder und Kommunen im September 2020 einen gemeinsamen Pakt für den öffentlichen Gesundheitsdienst geschlossen. „Die Gesundheitsämter in ganz Deutschland werden personell aufgestockt, modernisiert und besser vernetzt.“

Drittens brauche es ein krisenfestes Gesundheitssystem, betonte die Ministerpräsidentin: „Mit Corona haben wir erlebt, was im Zusammenspiel von privater Wirtschaft und öffentlicher Hand möglich ist. Durch die Zusammenarbeit großer internationaler Unternehmen sind in Rekordzeit Impfstoffe entwickelt worden. Der Kampf gegen Corona ist ein gemeinsamer Kampf, private Unternehmen Seite an Seite mit der öffentlichen Hand. Das war notwendig in der Krise, das wünsche ich mir auch für die Zukunft. Für mich ist klar, dass der Staat wieder mehr Verantwortung übernehmen muss. Wir brauchen ein Gesundheitswesen, das in normalen Zeiten leistungsfähig ist und in Krisenzeiten Reserven hat.“

Sicher Navigieren durch Schutzgebiete

Insel Rügen – Rauf aufs Wasser, aber nicht rein ins Naturschutzgebiet – beim Befahren des Greifswalder Boddens hilft ab jetzt die neue Seekarten-App des WWF. Die kostenlose App integriert Schutzzonen, Hinweise zu Schonzeiten und geschützten Arten in eine elektronische Seekarte. So lassen sich Routen auf dem Wasser einfach planen und die Grenzen zu geschützten Bereichen vom Boot aus leicht erkennen.

„Die App WWF Seekarten wird den Bootsführern die Orientierung in Bezug auf sensible und geschützten Gebiete erleichtern. Darüber hinaus gibt sie viele Informationen zur Naturausstattung. Die App ist ein Meilenstein bei der Umsetzung der freiwilligen Vereinbarung zwischen dem Naturschutz und den Nutzerverbänden im Strelasund und Greifswalder Bodden. Ich hoffe, dass sie eine weite Verbreitung und Anwendung findet“, sagt Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus anlässlich der Vorstellung der App in Seedorf auf Rügen.

Die Wasserflächen des Greifswalder Boddens und Strelasundes, einem Natura-2000-Gebiet, sind für Seeadler, Gänse und viele Arten von Watvögeln ein wichtiger Ort zum Rasten und Brüten. Gleichzeitig befindet sich hier ein beliebtes Angel- und Wassersportrevier. Damit das funktioniert, regeln eine Vielzahl an Vorschriften wie sich der Mensch dort bewegen darf. „Es ist gar nicht so einfach, die unterschiedlichen Regelungen zu überblicken und vor allem vom Boot aus zu berücksichtigen. Auf dem Wasser gibt es beispielsweise keine Seezeichen, die die Grenzen der Schutzgebiete markieren. Dieses Problem haben wir jetzt gelöst“, erklärt Florian Hoffmann, Schutzgebietsbetreuer beim WWF.

Um die Navigation durch die Gesetzgebung und den Bodden zu erleichtern, hat der WWF in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern eine neue App entwickelt. „Mit unserer WWF Seekarte können Angler:innen und Wassersportler:innen ihre Routen planen und werden gewarnt, sobald sie ein geschütztes Gebiet durchfahren. Zusätzlich liefert die App wichtige Informationen über den Bereich, in dem sie sich gerade befinden. Auf diese Weise wollen wir Störungen von Tieren in den geschützten Buchten vermeiden und die Nutzung der Boddengewässer im Einklang mit der Natur vereinfachen“, so Florian Hoffmann.

Mit einem Klick auf die farbigen Flächen der insgesamt 23 Teilgebiete des Greifswalder Boddens hält die App zusätzlich interessante Informationen zur Natur, zum Angeln sowie zu den rechtlichen Grundlagen parat. So können beispielsweise Angler:innen auf einen Blick die Mindestmaße und Schonzeiten verschiedener Fischarten nachschlagen. Ein durchgestrichener Angelhaken neben einem Fisch signalisiert, wenn für diese Art gerade eine Schonzeit gilt. Um die App nicht mit Infos zu überfrachten, werden temporäre Schutzgebiete wie Laichschonbezirke oder Winterlager nur zu den entsprechenden Zeiten in der Karte angezeigt.

Die kostenlose App steht, je nach Spracheinstellung des Smartphones, auf Deutsch, Englisch und Polnisch für iOS und Android zur Verfügung.

Ost-West-Angleichung

Schwesig: Ost-West-Angleichung muss auch in Zukunft Schwerpunkt sein

Schwerin – Die Regierungschefin und die Regierungschefs der ostdeutschen Länder sind heute in einer Videokonferenz mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel zusammengekommen.

„Wir konnten leider das 30-jährige Bestehen der Deutschen Einheit nicht so groß feiern, wie wir das gern getan hätten. 30 Jahre Deutsche Einheit sind ein Grund zu großer Freude, weil unsere Kinder heute mit der allergrößten Selbstverständlichkeit in einem vereinten Deutschland aufwachsen und weil die ostdeutschen Länder in den letzten 30 Jahren deutlich vorangekommen sind“, erklärte Ministerpräsidentin Schwesig im Anschluss an die Konferenz.

„Zur Bilanz der letzten Jahre gehört aber auch, dass trotz aller Fortschritte die Ost-West-Angleichung noch nicht abgeschlossen ist. Es wird auch in der kommenden Wahlperiode des Bundes nötig sein, die wirtschaftliche Entwicklung im Osten gezielt zu fördern, mehr Ostdeutsche in Führungspositionen zu berufen und neue Einrichtungen des Bundes gezielt in den ostdeutschen Bundesländern anzusiedeln. So wie das in dieser Wahlperiode mit der neuen Ehrenamtsstiftung des Bundes in Neustrelitz beispielhaft erfolgt ist“, erklärte Schwesig.

„Ein besonderer Schwerpunkt muss auf Forschung und Technologie gelegt werden. Die Landesregierungen haben heute einen Beschluss gefasst, dass wir einen ostdeutschen Strang bei der Entwicklung der Wasserstofftechnologie wollen. Mecklenburg-Vorpommern geht bei diesem Zukunftsthema bereits voran“, sagte die Ministerpräsidentin weiter.

Ein großes Thema im Osten sei nach wie vor die noch fehlende Angleichung der Löhne und Renten. „Bei den Renten ist die Angleichung bis 2024 fest beschlossen. ‚Der Rentenwert Ost steigt zum 1. Juli auf 97,9 Prozent. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Im Osten steigen die Renten weiter“, sagte Schwesig. Hinzu komme die Einführung der Grundrente, von der gerade in den ostdeutschen Ländern überdurchschnittliche Rentnerinnen und Rentner profitieren.

Der nächste Schritt müsse der bei Bildung der Bundesregierung zugesagte Härtefallfonds für Rentnerinnen und Rentner sein, deren Ansprüche bei der Überleitung des Rentenrechts nicht berücksichtig wurden. „Der Härtefallfonds sollte jetzt auf den Weg gebracht werden, um Ungerechtigkeiten abzubauen. Ich denke da zum Beispiel an zu DDR-Zeiten geschiedene Frauen, die heute von Altersarmut betroffen sind“, sagte Schwesig

Als nächstes Bundesland übernimmt Mecklenburg-Vorpommern zum 1. Dezember den Vorsitz in der Konferenz der ostdeutschen Länder.

DDR-Altschulden aus dem Wohnungsbau

Schwerin – Innenminister Torsten Renz hat heute jeweils einen Bewilligungsbescheid für die Ablösung von Wohnungsbaualtschulden der Gemeinde Alt Bukow (rund 94.600 Euro) an Bürgermeister Manfred Wodars und der Gemeinde Am Salzhaff (rund 61.300 Euro) an den Bürgermeister Kai-Uwe Schlotmann übergeben (beides Amt Neubukow Salzhaff). Einen weiteren Bescheid erhält die Gemeinde Admannshagen-Bargeshagen im Amt Bad-Doberan-Land (rund 81.600 Euro) per Post.

Innenminister Torsten Renz: „Als bislang einziges ostdeutsches Bundesland unterstützen wir unsere Kommunen beim Abbau der sogenannten DDR-Wohnungsbaualtschulden. Es sind Verbindlichkeiten, die ihnen unverschuldet im Zuge der Deutschen Einheit aufgebürdet wurden. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass wir heute einen weiteren Meilenstein erreicht haben und den Startschuss für die Auszahlungen geben können. Der Entschuldungsfonds ist ein Segen für viele Kommunen, die endlich ihren Kernhaushalt beziehungsweise ihr kommunales Wohnungsunternehmen von der Altschuldenlast befreien können und wieder mehr Gestaltungsmöglichkeiten bekommen.“

Viele Städte und Gemeinden bzw. kommunale Wohnungsunternehmen haben auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung noch finanzielle Lasten, die ihren Ursprung im volkseigenen Wohnungsbau der DDR haben. Aufgrund Art. 22 Abs. 4 des Einigungsvertrags gingen sowohl das zur Wohnungsversorgung genutzte volkseigene Vermögen als auch die anteiligen Schulden auf die Städte und Gemeinden über.

Mit Stand 31. Dezember 2017 beliefen sich diese Wohnungsbaualtschulden der kommunalen Wohnungswirtschaft noch auf insgesamt rund 326 Millionen Euro.

Mit einer Änderung des Finanzausgleichsgesetzes (§ 26 FAG M-V) wurde ein Kommunaler Entschuldungsfonds vereinbart, in dem seit 2020 jährlich 25 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Mit dem Geld sollen Kommunen und kommunale Wohnungswirtschaft schrittweise von diesen Krediten entschuldet werden.

Mit Stand 31.05.2021 lagen 215 Anträge vor, welche sich derzeit in der Bearbeitung befinden.

Die Entschuldungshilfe werden zunächst schrittweise für vier Fallgruppen in voller Höhe und im Rahmen von De-minimis Beihilfen in Höhe von maximal 200.000 Euro ausgezahlt, zu darüber hinaus liegenden Ansprüchen hat das Innenministerium ein formelles Notifizierungsverfahren bei der Europäischen Kommission auf den Weg gebracht.

Die Anträge der Kommunen werden vom Landesförderinstitut bearbeitet. Anträge sind noch bis zum 31.01.2022 möglich. Der entsprechende Vordruck des Antrages ist der Verordnung beigefügt. Die Verordnung und Hinweise zum Antragsverfahren sind auf der Homepage des Innenministeriums nachzulesen unter

https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/im/Kommunales/Wohnungsbau-Altschulden/

Eine Millionen Impfungen in M-V

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern sind eine Millionen Impfungen verabreicht worden. „Seit gut fünf Monaten wird in Mecklenburg-Vorpommern gegen das Corona-Virus geimpft. Wir haben ein leistungsstarkes  Impfnetz im gesamten Land aufgebaut und etabliert. Das besteht aus den Impfzentren, mobilen Teams und aus den niedergelassenen Ärzten. Im Juni kommen die Betriebsärzte hinzu. Die Terminvergabe über das Callcenter und das Online Tool für die Impfzentren oder auch bei den Ärzten funktioniert. Auch wenn es hier und da mal ruckelt, wird gemeinsam mit den Beteiligten nach Lösungen gesucht. Die Impfkampagne kommt im gesamten Land deutlich voran“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Mittwoch.

Mit den Impfungen wurde am 27. Dezember 2020 begonnen. Zuerst wurde die besonders vulnerable Altersgruppe der über 80 Jährigen geimpft, insbesondere in Alten- und Pflegeheimen.  „Das ist eine wirkliche Erfolgsgeschichte. Nach den hohen Inzidenzzahlen zu Jahresbeginn in dieser Altersgruppe, dem Infektionsgeschehen in sehr vielen Einrichtungen verbunden mit zahlreichen Todesfällen gibt es aktuell ein Infektionsgeschehen in einer Einrichtung. Das ist auch ein Beleg dafür, dass die Impfungen wirken. Bei den über 60-Jährigen sind knapp 75 Prozent erstgeimpft“, so Glawe. Aktuell wird in den Priorisierungsgruppen 1,2 und 3 geimpft. Ab dem 07.06.2021 sollen die Priorisierungen insgesamt aufgehoben werden. „Leider steht dann aber noch nicht genug Impfstoff zur Verfügung, so dass alle Impfwilligen kurzfristig ein Impfangebot erhalten können“, erläuterte Glawe.

Bisher wurden in Mecklenburg-Vorpommern nach Angaben des Robert Koch-Institutes (Stand: 02.06.2021) 1.013.259 Impfungen verabreicht. Davon sind 710.163 Personen erstgeimpft (Impfquote: 44,2 Prozent). Als vollständig geimpft gelten 303.096 Personen (Impfquote 18,8 Prozent). „Impfen ist und bleibt eine freiwillige Entscheidung. Das gilt für Erwachsene, genauso wie für mögliche anstehende Impfungen bei Kindern und Jugendlichen“, so Glawe weiter. In Mecklenburg-Vorpommern werden vier von der Europäischen Arzneimittelbhörde (EMA) zugelassene Impfstoffe verimpft. Hierzu zählen neben BioNTec/Pfizer, auch AstraZeneca, Moderna und Johnson & Johnson. Bis Ende Juni kommen nochmal mindestens 555.000 Impfdosen nach gegenwärtigem Stand ins Land.

„Der Wunsch nach mehr Normalität im Alltag ist bei uns allen groß. Impfen ist dabei der Schlüssel, um die Pandemie nachhaltig zu bekämpfen. Wir brauchen am Ende eine Herdenimmunität. Das bedeutet, dass 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung immun sein müssten, um einen wirksamen Schutz gegen das Virus zu haben. Bislang lässt sich festhalten: Die Bereitschaft zum Impfen in Mecklenburg-Vorpommern groß, die Nachfrage nach den Impfungen übersteigt das Angebot. Für das Vorantreiben der Impfkampagne bleibt von elementarer Bedeutung, dass die Lieferungen mit Impfstoff stabil sind und wir kontinuierlich mehr Impfstoff bekommen. Unsere aufgebaute Impfinfrastruktur ist noch lange nicht ausgelastet. Jeder Bürger im Land soll bis September ein Impfangebot bekommen“, betonte Glawe weiter.

Gesundheitsminister Glawe dankte allen Beteiligten bei der Umsetzung der Impfkampagne. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten an der Hotline, bei den Impfzentren oder auch bei den niedergelassenen Ärzten eine hervorragende Arbeit. Es ist toll, was in den vergangenen Monaten vielerorts gewachsen ist. Allein beim Aufbau der Impfzentren hatten sich über 550 Freiwillige gemeldet, “, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe abschließend.

Erweiterung der Regionalen Schule

Waren – Die Stadt Waren erhält eine Förderung für die Erweiterung der Regionalen Schule Waren-West. Infrastrukturminister Christian Pegel und Bildungsministerin Bettina Martin laden am 3. Juni 2021 zur digitalen Übergabe des Bescheids an Warens Bürgermeister Norbert Möller im Beisein der Schulleiterin.

Die Stadt Waren/Müritz hatte sich im Rahmen des vierten Projektaufrufs des Infrastrukturministeriums für EU-Gelder aus dem EFRE-Programm zur integrierten nachhaltige Stadtentwicklung um Fördermittel für die Erweiterung der Schule beworben. Sie soll vergrößert und dazu ein neues Gebäude errichtet werden.

Die Regionale Schule Waren-West bietet unter anderem das „produktive Lernen“ als besondere Form des Förderunterrichts an. Dabei wird neben normalem Unterricht insbesondere auch durch praktische Tätigkeit gelernt. Für das „produktive Lernen“ müssen Schüler und Lehrer bislang zum Teil auf Räume außerhalb der Schule ausweichen. Mit dem Erweiterungsbau auf dem Schulgelände sollen künftig alle Klassenräume dauerhaft am Schulstandort eingerichtet werden.

Das Bauvorhaben wird zu fast 70 Prozent mit insgesamt 403.766 Euro gefördert.