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Autor: Rügenbote

Neue Integrationsbeauftragte

Schwerin – Reem Alabali-Radovan soll neue Integrationsbeauftragte der Landesregierung werden. Das teilten Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und die Ministerin für Soziales, Integration und Gleichstellung Stefanie Drese heute im Anschluss an die Kabinettssitzung mit. Alabali-Radovan folgt auf Dagmar Kaselitz, die seit Anfang Dezember 2019 Abgeordnete des Landtags ist und ihr Amt als Integrationsbeauftragte der Landesregierung deshalb niedergelegt hat.

„Wir wollen, dass Männer und Frauen, die aus anderen Ländern zu uns kommen, sich gut in unsere Gesellschaft integrieren können. Das setzt Anstrengungen auf beiden Seiten voraus. Dagmar Kaselitz hat in den vergangenen Jahren mit viel Engagement vor allem vor Ort gewirkt und die Akteure im Bereich der Integration zusammengeführt. Dafür vielen herzlichen Dank. Ich wünsche der neuen Integrationsbeauftragten, dass sie an diese gute Arbeit anknüpfen kann. Es bedarf einer gemeinsamen Anstrengung von Land und Kommunen sowie von ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helferinnen und Helfern, damit die Aufgabe der Integration gelingt“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.

Sozial- und Integrationsministerin Stefanie Drese betonte: „Reem Alabali-Radovan hat als junge Frau schon vielfältige berufliche Erfahrungen im Bereich Integration und Migration gesammelt und Akzente gesetzt – sowohl auf wissenschaftlicher als auch auf praktischer Ebene. Ich kenne Frau Alabali-Radovan seit etwa 1 ½ Jahren und schätze ihre Arbeit als Büroleiterin der bisherigen Integrationsbeauftragten sehr. Sie ist sehr gut vernetzt mit den relevanten Akteuren im Land und bestens vertraut mit den integrations- und migrationspolitischen Strukturen in Mecklenburg-Vorpommern. Deshalb habe ich dem Landeskabinett vorgeschlagen, sie zur neuen Integrationsbeauftragten zu ernennen und freue mich über den heutigen Beschluss.“

Reem Alabali-Radovan war seit August 2018 Leiterin des Büros der Landesintegrationsbeauftragten im Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung. Vorher arbeitete sie ab 2015 im Amt für Migration und Flüchtlingsangelegenheiten des Landesamtes für innere Verwaltung Mecklenburg-Vorpommern in der Erstaufnahmeeinrichtung Nostorf-Horst und der Außenstelle Schwerin/OT Stern Buchholz in verschiedenen Funktionen. Von 2012 bis 2014 war Alabali-Radovan in Berlin wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Orient-Institut und Länderreferentin beim Nah- und Mittelost-Verein e.V. (NUMOV).

Alabali-Radovan ist studierte Politikwissenschaftlerin und spricht Arabisch, Englisch und Assyrisch. Sie wurde am 1. Mai 1990 in Moskau geboren und lebt seit 1996 mit Unterbrechungen in Mecklenburg-Vorpommern.

Förderung von Ladesäulen

Insel Rügen – Für die Installation von zwölf öffentlichen Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge in verschiedenen Urlaubsregionen der Insel Rügen sowie der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst erhält das Unternehmen SWS Energie Stralsund einen Zuschuss in Höhe von 58.798,80 Euro (Fördersatz 30 Prozent).

Die Fördermittel aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) dienen der Förderung von Projekten zur Umsetzung des Aktionsplans Klimaschutz gemäß der Klimaschutz-Förderrichtlinie Unternehmen.

Bei den geplanten Ladesäulen handelt es sich um Normalladesäulen mit je zwei Ladepunkten zu jeweils 22 Kilowatt Ladeleistung. Alle Ladesäulen werden mit Ökostrom betrieben.

Dieses Vorhaben dient der Verdichtung der Ladeinfrastruktur zur beschleunigten Einführung der Elektromobilität in den Tourismusregionen. Dadurch können jährlich ca. 25 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden.

Erweiterung des Maschinenparks

Neubrandenburg – Das Neubrandenburger Unternehmen SMW Spezialmaschinen- und Werkzeugbau GmbH & Co. KG investiert derzeit in seinen Maschinenpark, um die Produktionskapazitäten auszubauen.

„Die SMW Spezialmaschinen- und Werkzeugbau GmbH & Co. KG hat sich national und international einen guten Ruf als Spezialist für Metallbearbeitungen und Schweißtechniken erarbeitet. Jetzt wird der Maschinenpark erweitert, um das Produktportfolio zu vergrößern. Mit den Investitionen werden 193 Arbeitsplätze gesichert und sieben neue Jobs geschaffen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Die SMW Spezialmaschinen- und Werkzeugbau GmbH & Co. KG produziert vor allem sicherheitsrelevante Schweißbaugruppen mit komplizierter geometrischer Bearbeitung für den Schienenfahrzeugbau, Maschinenbau und die Wehrtechnik. Dabei handelt es sich beispielsweise um Puffer und Zugeinrichtungen für Züge, Drehgestell-Rahmen, Motortragrahmen, Wiegen und Traversen. Um die Produktionskapazitäten auszubauen und die Absatzgebiete vor allem im internationalen Bereich zu erweitern, sind umfangreiche Investitionen in den Maschinenpark bereits getätigt worden und derzeit in der Umsetzung. Unter anderem sind zwei große CNC-Fräsmaschinen, Schweißgeräte und Dreh-Hub-Kipp-Vorrichtungssysteme angeschafft worden.

„Ob in Straßenbahnen, Lokomotiven und Gleisbaumaschinen, den Produkten aus Neubrandenburg begegnet man in Europa, Asien, Australien und Amerika. Das ist beste Werbung für den Produktionsstandort Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Glawe.

Die Gesamtinvestitionen des Unternehmens betragen mehr als 3,7 Millionen Euro. Das Land unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 629.000 Euro.

Im Maschinenbau in Mecklenburg-Vorpommern sind derzeit in 31 Betrieben mit mehr als 50 Beschäftigten knapp 6.200 Mitarbeiter beschäftigt und erwirtschafteten dabei im Jahr 2018 einen Umsatz von insgesamt rund 2,8 Milliarden Euro. Im Bereich der Metallerzeugung und -bearbeitung sowie Herstellung von Metallerzeugnissen sind derzeit in 35 Betrieben mit mehr als 50 Beschäftigten rund 4.900 Mitarbeiter beschäftigt und erwirtschafteten dabei im Jahr 2018 einen Umsatz von insgesamt rund 0,95 Milliarden Euro.

Neubau einer Grundschule

Wismar – Eine ganz neue Grundschule mit spezifischer Kompetenz (inklusive Schule) einschließlich der Außenanlagen entsteht auf dem Grundstück der Bürgermeister-Haupt-Straße in der Hansestadt Wismar.

Zur Finanzierung der seit dem Frühjahr 2019 begonnenen Baumaßnahme übergibt Innenminister Lorenz Caffier heute dem Bürgermeister, Herrn Thomas Beyer einen Zuwendungsbescheid über 2 Mio. Euro Sonderbedarfszuweisung. Das Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung förderte bereits im Oktober 2019 mit Mitteln in Höhe von 3,5 Mio. Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) das Vorhaben.

„Wir haben es hier also mit einem gelungenen Gemeinschaftswerk zu tun, von dem am Ende alle gleichermaßen profitieren. Wenn Schüler und Lehrer sich wohlfühlen, sind das die besten Voraussetzungen fürs Lernen und Lehren. Ein Ort zum Wohlfühlen verbessert die Lernatmosphäre und die Leistungen“, so Minister Caffier.

Das Bauvorhaben umfasst den Neubau einer dreizügigen, barrierefreien inklusionsgerechten Grundschule und wird mit einem Personenaufzug ausgerüstet. Neben den normalen Klassenzimmern und den entsprechenden Nebenräumen sind mehrere Fachunterrichtsräume, eine Bibliothek, ein Mehrzweckraum sowie eine Essensausgabeküche vorgesehen.

Zuschuss für Nahwärmeleitung

Walkendorf – Um eine Nahwärmeleitung in Walkendorf (Landkreis Rostock) zu errichten und zu betreiben, erhält das Feriengut Dalwitz einen Zuschuss in Höhe von 147.330,73 Euro (Fördersatz 60 Prozent).

Die Fördermittel aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) dienen der Förderung von Projekten zur Umsetzung des Aktionsplans Klimaschutz gemäß der Klimaschutz-Förderrichtlinie Unternehmen.

Das Gut Dalwitz betreibt seit 2007 eine Biogasanlage vor Ort. Um die Abwärme sinnvoll zu nutzen, wurde ein Nahwärmenetz an die Biogasanlage angeschlossen. Dadurch soll die Abwärmenutzung optimiert und erweitert werden. Für eine energieeffiziente Nutzung der Wärme werden Differenzdruckregler, Hocheffizienz-Heizungspumpen und die notwendigen Absperreinrichtungen installiert.

Das zu errichtende Nahwärmenetz hat eine Länge von ca. 420 Metern und transportiert durch den Anschluss an die Biogasanlage ausschließlich Wärme aus erneuerbaren Energien

Durch diese Maßnahme können jährlich rund 457 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden.

Optimistisch ins neue Jahrzehnt

Stralsund – Auf ihrem Neujahrsempfang in Stralsund hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig den Aufbau des Landes Mecklenburg-Vorpommern seit der Deutschen Einheit gewürdigt. „30 Jahre, eine Generation lang, haben die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern unser Land schöner, besser und lebenswerter gemacht. Die Aufbauarbeit hat sich gelohnt“, erklärte die Ministerpräsidentin vor ihren rund 400 Gästen im Stralsunder Theater.

„Wenn wir vor 30 Jahren durch die Stralsunder Altstadt zum Theater gelaufen wären, wären wir an Ruinen vorbeigekommen. Viele der alten Häuser, die heute so schön renoviert sind, standen leer. Wir haben seit 1990 die historischen Städte und Dörfer restauriert. Die Altstadt von Stralsund zählt heute zum Weltkulturerbe. Wir haben Straßen gebaut. Unternehmen haben sich angesiedelt. Die Beschäftigung ist gestiegen. Die Arbeitslosigkeit ist gesunken. Die Abwanderung ist gestoppt“, hob die Ministerpräsidentin hervor.

Noch nicht ausreichend vorangekommen sei die Angleichung der Löhne. Allerdings seien auch hier Fortschritte erzielt worden. Das Bruttoinlandsprodukt sei seit Gründung des Landes auf fast das Dreifache gestiegen. Auch der Landesteil Vorpommern habe sich in den letzten Jahren gut entwickelt.

„All das haben die Menschen in unserem Land geschafft. Diejenigen, die hier geboren wurden, und diejenigen, die in den vergangenen 30 Jahren nach Mecklenburg-Vorpommern gekommen sind. Das verdient Anerkennung und Respekt. Vielen Dank an alle, die sich seit 1990 für unser Land engagiert haben“, sagte die Ministerpräsidentin.

„Mir ist wichtig, dass diese Generation, die all das geleistet hat, keine Angst vor dem Alter zu haben braucht“, sagte die Ministerpräsidentin weiter. Deshalb habe sie sich auf Bundesebene persönlich für die Einführung einer Grundrente eingesetzt. Gerade in Ostdeutschland hätten nach 1990 viele Menschen zu nur niedrigen Löhnen arbeiten müssen. Viele seien unverschuldet in Arbeitslosigkeit geraten. „Die Grundrente ist für diese Menschen nicht nur ein Schutz vor Altersarmut. Die Grundrente ist auch eine Respekt-Rente für die Aufbaugeneration. Respekt vor einem Leben, in dem vieles anders gekommen ist, als man dachte.“ Im vergangenen Jahr habe man sich nach schwierigen Verhandlungen auf Eckpunkte verständigt. In diesem Jahr müsse die Grundrente auf den Weg gebracht werden.

„Wir haben allen Grund, optimistisch ins neue Jahrzehnt zu gehen“, erklärte die Ministerpräsidentin. „Die Menschen, die um 1990 herum geboren wurden, die Menschen, die so alt sind wie unser Land, brauchen heute nicht mehr wegzugehen, um Arbeit zu finden. Sie haben alle Chancen hier in Mecklenburg-Vorpommern. Es gibt Ausbildungs- und Arbeitsplätze. Wir gewinnen neue Unternehmen für unser Land, zum Beispiel aus der Medizintechnik. Sie bringen gute, moderne Arbeitsplätze mit, damit sich die gute wirtschaftliche Entwicklung auch in besseren Löhnen für die Beschäftigten auszahlt.“ Die Zugehörigkeit zu den Metropolregionen Hamburg und Stettin würde dem Land neue Chancen eröffnen.

Ziel der Landesregierung sei es, dass sich Mecklenburg-Vorpommern im neuen Jahrzehnt weiter gut entwickelt. „1,7 Milliarden Euro investieren wir in diesem Jahr in Wirtschaft und Arbeit, Kitas und Schulen, in die Ausstattung unserer Kommunen und in die Infrastruktur“, erläuterte Schwesig.

Das neue Jahr sei mit der Abschaffung der Elternbeiträge für die Kita schon gut gestartet. „Seit dem 1. Januar sind Krippe, Kindergarten, Tagesbetreuung und Hort für Eltern in unserem Land gebührenfrei. Damit sind wir Vorreiter in ganz Deutschland“, sagte Schwesig. Im Schulbereich plane die Landesregierung ein 200-Millionen-Paket. Unter anderem soll im Sommer die Bezahlung der Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer verbessert werden. Außerdem gebe es zusätzliche Mittel für das Schulbauprogramm.

Die Ministerpräsidentin begrüßte den Vorschlag von Wirtschaft und Gewerkschaften zur Einführung eines Azubi-Tickets: „Gerade in einem Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern wäre ein Azubi-Ticket eine konkrete Unterstützung für junge Menschen. Allerdings brauchen wir dafür eine seriöse Finanzierung. Wir haben deshalb im Zukunftsbündnis eine entsprechende Studie zu den Kosten in Auftrag gegeben. Und es gibt auch schon Signale aus der Wirtschaft, sich zu beteiligen. Wir sollten dieses Jahr nutzen, um ein gemeinsames Konzept zu entwickeln. Das Azubi-Ticket muss eine gemeinsame Aktion mit gemeinsamer Finanzierung sein.“

Mit dem neuen Haushalt würden zudem die Investitionen in den Breitbandausbau verstärkt und die Mittel für die Kommunen deutlich angehoben. „Ab diesem Jahr reicht das Land jedes Jahr 1,5 Milliarden Euro pro Jahr an die Kommunen weiter“, so die Ministerpräsidentin.

Der Anfang eines neuen Jahrzehnts lade ein, sich zu überlegen, wie die Zukunft aussehen könnte und sollte. Die Landesregierung werde deshalb ab dem 2. Quartal einen Dialogprozess unter dem Titel „Mein MV 2030“ starten. „Es wird Veranstaltungen im ganzen Land geben. Wir planen Foren für Jugendliche, für ältere Menschen, für alle Bürgerinnen und Bürger“, kündigte die Ministerpräsidentin an und lud alle Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme ein.

„Mit Menschen zu sprechen, sich auszutauschen, auch wenn man anderer Meinung ist: Das ist der Kern von Demokratie“, betonte Schwesig. Sie sehe mit Sorge, das bei vielen Debatten heute allzu schnell in ein Schwarz-Weiß-Denken verfallen wird. „Unterschiedliche Meinungen auszuhalten, kann anstrengend sein. Aber es ist auch spannend. Denn auch der andere könnte Recht haben. Wenn man sich austauscht, werden alle Beteiligten klüger. Und das, was man danach tut, ist besser und durchdachter. Diskussion braucht die Bereitschaft, sich darauf einzulassen. Und das braucht Geduld.“

Die Aufgabe der Politik sei es, „in der Vielfalt der Meinungen einen Weg zu finden, auf dem möglichst viele mitgehen können. Auch das geht nicht immer von heute auf morgen. Und es ist oft anstrengend. Aber die Suche nach dem gemeinsamen Weg ist das, was Demokratie stark macht“, erklärte die Ministerpräsidentin.

„Wenn wir in diesem Jahr 30 Jahre Mecklenburg-Vorpommern feiern, dann feiern wir auch 30 Jahre Demokratie in unserem Land. Es gibt immer wieder Angriffe auf die Demokratie. Es sind wenige, die die Demokratie weghaben wollen, aber sie machen mit Lautstärke, Einschüchterung und manchmal mit Gewalt auf sich aufmerksam. Dagegen müssen wir unsere Demokratie verteidigen und stärken.“, sagte die Ministerpräsidentin. „Trotz all ihrer Schwächen ist die Demokratie die mit Abstand beste Staatsform, die wir kennen.“

Be- und Verarbeitung von Natursteinen

Cammin – In Cammin (Landkreis Rostock) entsteht derzeit eine neue Betriebsstätte zur Be- und Verarbeitung von Natursteinen, die „Steindesign formen und gestalten, Inh. Markus Müller“. „Der Meisterbetrieb verbindet das traditionelle Steinmetz-Handwerk mit hochwertigem Design und moderner Technik, um Naturstein und Holz nach Kundenwünschen zu verarbeiten. Mit dem Vorhaben entstehen drei neue Arbeitsplätze“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Auf dem Gelände einer ehemaligen Landmaschinenwerkstatt in Cammin ist eine Halle zum Steinmetzbetrieb umgebaut worden. Zudem investiert der Betrieb in Werkzeuge und Maschinen, unter anderem in eine CNC-Fräse. Das Produktportfolio des Unternehmens umfasst nach eigenen Angaben Fensterbänke, Arbeits-, Fußboden- und Fassadenplatten, Waschbecken, Duschwannen und Natursteinheizungen für Bäder sowie Grabmale. „Die Naturmaterialien Stein und Holz bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten in der Gestaltung des persönlichen Lebens- und Arbeitsumfeldes“, sagte Glawe.

Die Gesamtinvestitionen des Unternehmens betragen rund 759.000 Euro. Das Land unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 162.000 Euro.

Insgesamt sind über 20.200 Betriebe bei den Handwerkskammern Mecklenburg-Vorpommerns verzeichnet. Diese beschäftigen über 112.000 Menschen sowie 5.113 Lehrlinge und erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von neun Milliarden Euro. Gemessen an den gesamtwirtschaftlichen Eckdaten können dem Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern etwa 10 Prozent der Bruttowertschöpfung, rund 14 Prozent der Erwerbstätigen und etwa 25 Prozent des Ausbildungsmarktes zugerechnet werden.

Landesorden verliehen

Stralsund – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig wird auf ihrem Neujahrsempfang am Montag im Stralsund drei Landesorden verleihen. „Mit dem Verdienstorden des Landes Mecklenburg-Vorpommern wollen wir Menschen ehren, die etwas ganz Besonderes, etwas Herausragendes geleistet haben für unser Land und für unser Miteinander hier in Mecklenburg-Vorpommern, so wie es die drei neuen Ordensträger getan haben“, erklärt die Ministerpräsidentin Manuela Schwesig im Vorfeld.

Christoph de Boor, Hannelore Kohl und Reno Tiede seien auf ganz unterschiedliche Weise mit dem Land verbunden. Sie seien aktiv. „Sie wollen bewegen und mitgestalten. Für ihr großes Engagement wollen wir ihnen heute mit der höchsten Auszeichnung, die das Land zu vergeben hat, danken. Ich gratuliere sehr herzlich.“

Christoph de Boor, Jahrgang 1961, habe die Friedliche Revolution in Waren von Anfang an begleitet, mitgestaltet und mit seinem Einsatz ein Stück ermöglicht. „Seine Wohnung war ein Ausgangspunkt der Friedlichen Revolution in Mecklenburg-Vorpommern. Das war mutig. Wer kam, musste damit rechnen verhaftet zu werden. Aber das hat die Menschen nicht aufgehalten. Es kamen immer mehr. Die Wohnung war bald zu klein“, sagt die Regierungschefin. Es folgten Versammlungen in den Räumen der Gemeinde und schließlich die erste Demonstration in Waren: „Bei all diesen Momenten, die uns heute noch bewegen, war Herr de Boor dabei und als Warener Bürger und Vikar fast immer mittendrin.“

1990 bis 1994 habe er für den Landkreis Waren als Sozialdezernent Verantwortung in der Politik übernommen. Von der Kirche habe er sich aber nie entfernt und seit 1994 seinen Platz in der Diakonie gefunden. Herr de Boor ist ein Brückenbauer: bei der Zusammenlegung zweier Werke der Diakonie, bei der Fusion der Nordkirche als Mitglied der verfassungsgebenden Synode, dann als Synodaler der ersten Landessynode der Nordkirche und seither in vielen weiteren kirchlichen Gremien“, hebt Schwesig hervor.

„Herr de Boor war 1989 ein mutiger Wegbereiter für ein demokratisches Mecklenburg-Vorpommern in Freiheit und für eine offene, einige, den Menschen zugewandte Kirche. Herzlichen Glückwunsch zu der hohen Auszeichnung.“

Hannelore Kohl, Jahrgang 1948, sei lange das Gesicht der Rechtsprechung im Land gewesen. Sie war von 1997 bis zum Eintritt in den Ruhestand 2013 Präsidentin des Oberverwaltungsgerichtes Mecklenburg-Vorpommern und damit die erste Frau an der Spitze eines deutschen Oberverwaltungsgerichtes. Von Ende Januar 2008 bis Ende Januar 2017 war sie außerdem Präsidentin des Landesverfassungsgerichtes. „In diesen hohen Ämtern hat sie Eigenschaften ausgeführt, die sich schon Sokrates für Richter wünschte: Höflichkeit, Weisheit, Vernunft und Überparteilichkeit. Dabei hat sie nie die Bodenhaftung verloren. Sie hat sich stets auf das besonnen, worauf unsere Gesellschaft wahrlich fußt: auf Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt“, lobt die Ministerpräsidentin.

Trotz hoher Ämter habe sich Frau Kohl immer ehrenamtlich engagiert. Sie ist Mitglied der Bürgerinitiative „Bunt statt braun“ in Rostock und außerdem Leiterin der regionalen Arbeitsgruppe des Vereins „Gegen das Vergessen – für Demokratie e.V.“ Auch die Kunst habe einen wichtigen Platz in ihrem Leben. Seit 2014 ist sie ehrenamtliche Vorsitzende der Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft in Greifswald, die das Erbe des Malers pflegt. Darüber hinaus gehört sie weiteren Gesellschaften und Fördervereinen an.

Schwesig: „Mit ihrem herausragenden Einsatz gehört Frau Kohl zu den 43 Prozent der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern, die sich ehrenamtlich engagieren. Diese Menschen möchte das Land u.a. mit der Ehrenamtsstiftung unterstützen, die 2015 gegründet wurde. Frau Kohl war von Anfang an dabei. Mit ihren vielfältigen Aktivitäten und Erfahrungen ist sie geradezu prädestiniert, das Ehrenamt und die Engagementförderung im ganzen Land voranzubringen.“ Als ehrenamtliche Vorsitzende habe sie den Aufbau und die Etablierung der Stiftung maßgeblich vorangetrieben. „Besonders wichtig ist ihr, dass sich die Engagierten untereinander austauschen und Ideen teilen können, dass sie mit der Bürokratie, die Ehrenamt auch mitbringt, nicht allein sind. Mit ihrem Engagement zeigt Frau Kohl eindrucksvoll: Ehrenamt ist eine wunderbare Aufgabe. Ehrenamt bereichert ungemein. Und dieses Engagement wollen wir heute verdient würdigen.“

„Ausprobieren, sich nicht abbringen lassen, egal, was für Hürden einem in den Weg gestellt werden – so könnte man sicher den Lebensweg von Reno Tiede beschreiben“, betonte die Ministerpräsidentin in ihrer Laudatio auf den Leistungssportler mit Sehbehinderung.

Seit seiner Jugend sei der Goalballer erfolgreich, „in einer Sportart, die nicht so populär ist wie Fußball oder Handball. Aber durch seine Erfolge wurde ihr Bekanntheitsgrad deutlich gesteigert. Herr Tiede ist Jugendweltmeister, Kapitän der Nationalmannschaft, Vizeweltmeister und frischgebackener Europameister. Letztes Jahr hat er mit seiner Mannschaft den Titel bei der Heim-EM in Rostock gewonnen. Dazu herzlichen Glückwunsch!“

Es seien aber nicht nur die eigenen sportlichen Erfolge, die den Goalballer auszeichnen würden. Tiede, Jahrgang 1990, wolle seine Sportart insgesamt nach vorn bringen, sie in die Mitte der Gesellschaft rücken. Schwesig: „Herr Tiede setzt sich ein für nachhaltige Wettkampfstrukturen in ganz Deutschland und hat großen Anteil daran, dass nach einer längeren Pause wieder in einer 1. Bundesliga gespielt wird und eine 2. Bundesliga eingeführt wurde. Und seine Heimatstadt Rostock will er als Goalballstandort Nummer 1 entwickeln.“ Mit der Gründung des Rostocker Goalballclubs Hansa 2014, den er leitet, habe er dafür beste Grundlagen geschaffen. Seit drei Jahren sei Rostock einer von zwei paralympischen Trainingsstützpunkten in ganz Deutschland.

„Lieber Herr Tiede, Ihr Engagement ist wirklich ein gutes Beispiel dafür, dass Sport Menschen verbinden kann, hinweg über sprachliche und kulturelle Barrieren, über Unterschiede des Alters und des Geschlechts hinweg. Dieses herausragende Engagement für Integration und Teilhabe wollen wir heute würdigen.“