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Kategorie: Gesellschaft / Gesundheit / Pflege / Ehrenamt

Hilfe bei Demenz

Grimm würdigt Arbeit der 67 GeriCoaches im Land

Schwerin – Die Diagnose Demenz stellt Betroffene, Familien und Angehörige oft vor große Herausforderungen. Schon jetzt leben in Mecklenburg-Vorpommern fast 40.000 Erkrankte – Tendenz steigend. Bis 2060 rechnen Experten sogar mit einer Verdoppelung der Diagnosen.

„Unterstützung finden Betroffene unter anderem in Form der sogenannten Geriatrie-Coaches (GeriCoaches) im Land, die in dieser Woche zu einem ersten landesweiten Austauschtreffen im Sozialministerium zusammenkamen“, verdeutlichte Sozial-Staatssekretärin Sylvia Grimm am (heutigen) Mittwoch in Schwerin.

„67 GeriCoaches hat im Auftrag des Landes der Landesverband der Deutschen Alzheimer Gesellschaft bisher detailliert zu allen Themenbereichen der Demenz ausgebildet. Sie alle besitzen so nicht nur medizinisches Basiswissen, verfügen über gute kommunikative Fähigkeiten mit Betroffenen, sondern kennen auch die Leistungen der Pflege- und Krankenversicherungen sowie lokale Unterstützungsangebote“, hob Grimm hervor.

Eine Ausbildung dauere aufgrund des Anforderungsprofils knapp 90 Stunden, auch wenn die GeriCoaches zumeist einen beruflichen Hintergrund in der (Heilerziehungs-)pflege, der Ergo-, Physio- oder Logopädie oder auch aus dem Bereich der Psychologie mitbringen.

„Mit ihrem umfangreichen Wissen sind die Coaches deshalb eine echte Stütze für Familien, die sich oft erstmals mit dem Thema Demenz konfrontiert sehen. Angebote wie Angehörigenschulungen, häusliche Anleitungen oder auch durch die Coaches gegründete Helferkreise können dabei aufklären und mehr Sicherheit geben“, so die Staatssekretärin weiter. Besonders wertvoll sei die Arbeit der GeriCoaches deshalb auch in den ländlichen Regionen des Landes, wo es entsprechende Angebote gegebenenfalls noch nicht gibt.

Die im Rahmen des ersten Austauschtreffens geteilten Erfahrungen und Best Practices fließen dabei nicht nur in die tägliche Arbeit der Coaches zurück, sondern auch in politische Prozesse ein. „Etwa in unseren Pakt für Pflege, in dem sich eine eigene Arbeitsgruppe der Herausforderung Demenz widmet, oder auch in den Landes-Geriatrieplan, den wir derzeit überarbeiten“, erklärte Grimm.

„Wir arbeiten kontinuierlich daran, Versorgungsstrukturen weiter zu verbessern und vorhandene Angebote sichtbarer zu machen“, sagte Grimm auch mit Blick auf die 19 Pflegestützpunkte und die Landesfachstelle Demenz, die Betroffene ebenfalls beraten und unterstützen. „Aber: Noch immer ist die Scham oft zu groß, Hilfe auch in Anspruch zu nehmen und noch immer ist die öffentliche Debatte zum Thema Demenz geprägt von Stigmatisierung und Unwissenheit. Ich hoffe deshalb sehr, dass die GeriCoaches als niederschwelliges Angebot künftig dazu beitragen, Berührungsängste abzubauen“, so die Sozial-Staatssekretärin.

Kinderschutzstrukturgesetz im Landtag M-V

Drese zu Kindeswohlgefährdungen: Neues Kinderschutzgesetz ist Fundament für die Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe

Schwerin – Im vergangenen Jahr gab es in Mecklenburg-Vorpommern mit 1.718 akuten oder latenten Kindeswohlgefährdungen eine leichte Steigerung gegenüber 2023 (1.673 Fälle). Für Sozialministerin Stefanie Drese zeigt diese aktuelle Zahl des Statistischen Landesamtes den kontinuierlich hohen Hilfe- und Handlungsbedarf zum Schutz von Kindern und Jugendlichen.

Mit dem in dieser Woche im Landtag zur Abstimmung stehenden Kinderschutzstrukturgesetz setze die Landesregierung genau dort an, um das sichere und gesunde Aufwachsen von allen Kindern und Jugendlichen im Land zu ermöglichen, hob Drese hervor.

„Jede Form von physischer, psychischer oder sexueller Gewalt darf uns als Gesellschaft nicht ruhen lassen“, sagte Drese am Dienstag in Schwerin. „Die Sensibilität und Achtsamkeit für das körperliche, geistige und seelische Wohl von Kindern sind durch die zunehmende Professionalität und Zusammenarbeit in den letzten Jahren größer geworden. Gleichzeitig sind aber auch die Anforderungen und Erwartungen an die Kinder- und Jugendhilfe stetig gewachsen“, so die Ministerin.

Mehr als bisher müsse fachübergreifend kooperativ gedacht und gehandelt werden – insbesondere dann, wenn sich Risiken für das Kindeswohl abzeichnen. „Das neue Kinderschutzstrukturgesetz fördert die Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure und trägt den vorhandenen Bedarfen und künftigen Herausforderungen Rechnung“, so Drese. Damit lege das Land das Fundament für die Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe und zur Stärkung des Kinderschutzes.

Es gehe darum, Prävention und Intervention zu vereinen und gemeinsam – über alle Ebenen hinweg – Schutzräume zu schaffen, bedarfsgerechte Hilfen anzubieten und die Rahmenbedingungen für das Aufwachsen junger Menschen zu verbessern, betonte Drese.

Außerdem sollen nach Angabe der Ministerin erfolgreiche Projekte im Kinderschutz fortgeführt werden. Dazu zählen insbesondere die Kinderschutzhotline, das Bündnis Kinderschutz MV und die Kontaktstelle Kinderschutz. Die im Rahmen dieser Projekte gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen würden mit dem Kinderschutzgesetz gebündelt und über Handlungsempfehlungen und Beratungen flächendeckend nutzbar gemacht.

Drese: „Auch die im kommenden Jahr geplante Rückübertragung des Landesjugendamtes in die Landesverwaltung wollen wir zur Stärkung des Kinderschutzes nutzen. Dazu gehört die zusätzliche Einrichtung der Zentralen Stelle Kinderschutz und eine personelle Aufstockung für kinderschutzrelevante Verbesserungen.“

Besondere Verdienste im Ehrenamt gewürdigt

Schwesig würdigte besondere Verdienste im Ehrenamt durch Verleihung der Ehrennadel

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat auch in diesem Jahr zum Tag des Ehrenamtes traditionell die Ehrennadel des Landes verliehen. Sie würdigte Engagierte, die sich mit besonderen Leistungen um das Ehrenamt verdient gemacht haben. „Jede und jeder von Ihnen ist ein tolles Beispiel dafür, wie vielfältig und wie wichtig das Ehrenamt in unserem Land ist. Jede und jeder von Ihnen bringt Zeit auf für andere, für die Sache, die Ihnen am Herzen liegt. Sie alle tragen damit zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft und zum Wohl unseres Landes bei“, erkannte sie an.

„Ich bin unseren vielen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz sehr dankbar. In einer Zeit, in der es viel Gegeneinander gibt, ist das Miteinander umso wichtiger. Es ist mir deshalb ein sehr wichtiges Anliegen, 37 Ehrenamtliche mit besonderen Verdiensten auszuzeichnen. Dabei werden auch die Partnerinnen und Partner sowie Mitstreiterinnen und Mitstreiter gewürdigt“, sagte Manuela Schwesig weiter.

Zudem betonte die Ministerpräsidentin: „Wir können auf das Ehrenamt nicht verzichten. Ich danke Ihnen für die Zeit, die Sie aufwenden. Ich danke Ihnen für Ihre Ideen. Und ich danke Ihnen für Ihren Mut.“ Denn für viele Ehrenämter brauche es Mut. Manche würden angefeindet und beschimpft. Leider sei Respekt vor dem Ehrenamt nicht selbstverständlich. „Viele gehen im Ehrenamt aus ihrer Komfortzone, machen etwas Neues, übernehmen Verantwortung, nehmen Situationen in Kauf, in denen man sich überwinden muss. Das ist mutig und dieser Mut tut Mecklenburg-Vorpommern gut“, würdigte sie.

Die Einsatzbereiche der Ausgezeichneten sind vielfältig: vom Einsatz für die Freiwillige Feuerwehr, dem Sport, dem Naturschutz oder der Heimatpflege bis hin zur ehrenamtlichen Tätigkeit in Landkreistagen und Gemeindevertretungen oder der rechtlichen Betreuung.

„Wir wollen als Land Ihre Arbeit stärken und unterstützen“, sagte die Regierungschefin. Damit die ehrenamtliche Arbeit leichter werde, habe man vor zehn Jahren die Ehrenamtsstiftung gegründet. Manuela Schwesig: „Die Stiftung hat sich in unserem Land als gute Partnerin des Ehrenamtes etabliert: mit juristischer Beratung, einer Mitmachbörse und Weiterbildungsangeboten unterstützt sie die Ehrenamtlichen im ganzen Land. Das Land fördert die Arbeit der Ehrenamtsstiftung mit rund zwei Millionen Euro im Jahr. Das wird auch im nächsten Doppelhaushalt für die kommenden beiden Jahre so bleiben.“

Für die konkrete Unterstützung durch die Ehrenamtsstiftung stehen unter anderem die Programme „Gutes tun in MV“ und „Junges Ehrenamt“ zur Verfügung. Außerdem vergibt die Ehrenamtsstiftung den Ehrenamtspreis und die Ehrenamtskarte als Anerkennung für ehrenamtliches Engagement.

Drese zum Welt-AIDS-Tag

Diskriminierung und Unwissen sind die größten Hindernisse für Prävention und Teilhabe

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern leben laut aktuellen Erhebungen des Robert Koch-Instituts etwa 1.000 Menschen mit einer HIV-Infektion, wobei ca. 200 Infektionen davon noch nicht diagnostiziert worden sind. Neuinfiziert haben sich 2024 rund 60 Personen, teilte Gesundheitsministerin Stefanie Drese anlässlich des heutigen Welt-Aids-Tages mit.

Bundesweit haben sich im vergangenen Jahr (Stand Ende 2024) nach Schätzung des RKI 2.300 Personen mit HIV infiziert und damit etwa 200 mehr als im Jahr 2023. Damit stieg die Zahl der Menschen mit einer HIV-Infektion in Deutschland im Jahr 2024 schätzungsweise auf 97.700. Von diesen sind etwa 8.200 HIV-Infektionen noch nicht diagnostiziert.

„Diese Entwicklung zeigt, dass weitere Maßnahmen notwendig sind, damit Menschen mit HIV früher von ihrer Infektion erfahren und eine Therapie erhalten können“, betonte Drese. Dabei gehe es etwa darum, Testangebote zu erleichtern und den Zugang zu Therapie und Prophylaxe in der Fläche zu verbessern, so die Ministerin

Der Welt-AIDS-Tag ist nach Ansicht von Drese ein wichtiger Anlass, Solidarität mit HIV-positiven Menschen zu zeigen und darauf hinzuweisen, dass Diskriminierung und Unwissen weiterhin die größten Hindernisse für Prävention und Teilhabe darstellen.

Drese: „Vor über 30 Jahren war eine HIV-Infektion meist tödlich. Heute ist HIV gut behandelbar, wenn auch noch nicht heilbar.“ Hoch effektive Medikamente verhindern die Vermehrung des Virus im Körper. HIV-positive Menschen bleiben bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung gesund und erkranken nicht mehr an Aids. „Ganz wichtig ist, dass HIV unter Therapie auch nicht mehr übertragbar ist“, hob Drese hervor.

In Mecklenburg-Vorpommern informiert die Internetseite www.sexuelle-gesundheit-mv.de umfassend über Informations-, Weiterbildungs- und Beratungsstellen zu den verschiedenen Themen der sexuellen Gesundheit und die entsprechenden Ansprechpartner.

Der Welt-Aids-Tag ist der Tag der Solidarität mit HIV-positiven Menschen und des Gedenkens an die an Aids Verstorbenen. Er wird seit 1988 jedes Jahr am 1. Dezember begangen. Die wichtigsten Ziele sind ein diskriminierungsfreier Umgang und Zugang zu medizinischer Versorgung für alle Menschen weltweit.

„Gemeinsam. Gerade jetzt.“ – lautet das Motto der diesjährigen Kampagne zum Welt-Aids-Tag. Damit soll ein deutliches Zeichen gegen das zunehmend polarisierte gesellschaftliche Klima gezeigt und zum entschlossenen Handeln aufgefordert werden.

Gleichstellungsministerin Bernhardt besucht Beratungsstelle STARKpunkt

„Als Landesregierung ist uns ein leistungsfähiges und starkes Hilfe- und Beratungsnetz wichtig“, so Ministerin Jacqueline Bernhardt.

Klütz – Im Rahmen der internationalen Woche gegen Gewalt an Frauen und Kindern hat die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt die Beratungsstelle STARKpunkt in Klütz bei Grevesmühlen besucht. „Die Beratungsstelle ist ein Beweis dafür, wie gut das Land mit der kommunalen Ebene zusammenarbeitet und Lösungen findet, wenn Lösungen gebraucht werden.

Der Landkreis Nordwestmecklenburg und die Arbeiterwohlfahrt garantieren seit nunmehr einem halben Jahr, dass die Beratungsstelle in Klütz wieder vollumfänglich betrieben wird. Das Hilfe- und Beratungsnetz in Mecklenburg-Vorpommern ist nur mithilfe des kommunalen Engagements leistbar. Als Landesregierung ist uns ein starkes und leistungsfähiges Hilfe- und Beratungsnetz wichtig. Allein im Jahr 2024 gaben wir insgesamt 2.840.100 Euro für das Netz. In diesem Jahr wurden die Mittel dynamisiert, so dass insgesamt 2.905.400 Euro zur Verfügung stehen. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und handeln.

Wir setzten uns dafür ein, dass die Träger der Einrichtungen Planungssicherheit und eine solide Basis für ihre wichtige Arbeit haben. Ein weiterer Meilenstein ist die Verstetigung von 140.000 Euro, die nicht mehr beantragt werden müssen, sondern fest im Haushalt eingeplant sind. Das erspart den Trägern unnötige Bürokratie und gibt Raum für die eigentliche Arbeit“, sagt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt in Klütz.

„Das Hilfe- und Beratungsnetz wird von uns auch weiterhin gestärkt. Mit den Stimmen von Mecklenburg-Vorpommern ist das Gewalthilfegesetz verabschiedet worden, das ab dem Jahr 2027 in Kraft tritt und ab dem Jahr 2032 einen Rechtsanspruch auf Beratung und Schutz für Frauen und Kinder, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind, garantiert“, so die Ministerin.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es neben den neun Frauenschutzhäusern auch acht Beratungsstellen für Betroffene häuslicher Gewalt. In fünf Interventionsstellen wird eine kurzfristige Beratung in der Krise geboten und durch rechtliche Unterstützung die Sicherheit erhöht. Zusätzlich hält das Land eine Beratung für Täterinnen und Täter in Güstrow, Greifswald und Stralsund vor sowie eine landesweite Fachberatungsstelle für Betroffene von Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung und Zwangsverheiratung. Im Mai 2024 hat die staatliche Koordinierungsstelle auf Landesebene zur Umsetzung der Istanbul-Konvention ihre Arbeit aufgenommen.

Weiterer Baustein im Kampf gegen Suchterkrankungen

50 neue Suchtpräventionskräfte für MV

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern bekommt 50 neue Suchtpräventionskräfte. Dem ersten von insgesamt zwei Ausbildungsgängen gratulierte Sozialministerin Stefanie Drese heute und freute sich über das große Interesse am Weiterbildungsangebot, dass für die Teilnehmenden kostenfrei ist. „Mit mehr Bewerbern als Plätzen zeigt sich: Es gibt großen Bedarf und großes Engagement bei der Suchtprävention. Viele Fachkräfte sind jetzt auch entsprechend zertifiziert und geschult, um bei der Suchtvorbeugung in den Kommunen und kreisfreien Städten künftig tatkräftig zu unterstützen“, so Drese.

Die neue Qualifizierung wurde durch eine Förderung des Gesundheitsministeriums in Höhe von 280.000 Euro ermöglicht und durch die Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen (LAKOST) durchgeführt. Fachkräfte aus den Bereichen der Schulsozialarbeit, der Suchtberatung aber auch aus der Eingliederungshilfe und Pflege nahmen seit März 2025 daran teil und sollen durch die insgesamt sechsteilige Ausbildung befähigt werden, in ihren Regionen eigene suchtpräventive Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen.

„Bei der Auswahl der Teilnehmenden wurde deshalb auch besonders auf eine regionale Ausgewogenheit geachtet, sodass ein wirklich flächendeckendes Angebot für Suchtprävention in Mecklenburg-Vorpommern realisiert werden kann“, betonte die Ministerin. Alle Teilnehmenden haben aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit zudem niedrigschwelligen Zugang zu verschiedenen Zielgruppen und ermöglichen so eine gezielte Hilfe vor Ort.

Inhaltlich sind die Teilnehmenden nun mit einer Vielzahl von Suchtproblematiken wie Alkohol, Cannabis und illegalen Drogen vertraut. Auch Wissen zu Glücksspiel- und Mediensüchten wurde ihnen vermittelt. Zum theoretischen Teil kamen zudem praxisnahe Übungen zu Präventionstechniken und Kommunikationsstrategien hinzu, aber auch der Austausch mit erfahrenen Fachleuten aus den unterschiedlichen Bereichen.

Drese: „Unsere Suchtpräventionskräfte sind ein weiterer Baustein im Kampf gegen Suchterkrankungen. Je früher Hilfen und Unterstützung ansetzen, desto größer sind die Chancen, Suchterkrankungen zu vermeiden.“

Weniger jugendliche Rauschtrinker in M-V

Drese sieht ermutigendes Zeichen im Einsatz gegen Alkoholmissbrauch

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern gibt es weniger Kinder und Jugendliche, die wegen einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt werden mussten. Nach Mitteilung der Krankenkasse DAK Gesundheit unter Berufung auf das Statistische Amt des Landes ist die Zahl der zehn- bis 19-jährigen Rauschtrinker von 374 im Jahr 2023 auf 284 im Vorjahr gesunken.

„Diese Zahlen machen Mut und geben Motivation, unsere vielfältigen und kreativen Präventionsmaßnahmen im Land zum Umgang mit Alkohol fortzuführen“, kommentierte Gesundheitsministerin Stefanie Drese den Rückgang um 24 Prozent beim sogenannten Komasaufen.

„Alkohol ist in Mecklenburg-Vorpommern über alle Altersgruppen hinweg ein schwerwiegendes und dauerhaftes Problem. Mit weitem Abstand steht der Alkohol an der Spitze der Suchterkrankungen. Gleichzeitig wird noch immer der Alkoholkonsum vor allem auch bei Jugendlichen gesellschaftlich verharmlost, die Gefahren werden bagatellisiert“, so Drese und verwies auf das durchschnittliche Einstiegsalter für Alkoholkonsum in Mecklenburg-Vorpommern, das bei 14,3 Jahren liegt.

„Es muss sich etwas ändern – und das beginnt in den Köpfen“, betonte die Ministerin. „Und offensichtlich sind wir hier in den letzten Jahren ein Stück vorangekommen“, so Drese.

Dazu hätten auch die umfangreichen Aufklärungsaktivitäten vieler Akteure im Land beigetragen. Als Beispiele führte die Ministerin die DAK-Kampagne „bunt statt blau“ sowie die App-gestützte Präventionsmaßnahme „Dein Leben gehört dir“ für Schülerinnen und Schüler, Themen-Elternabende vor Ort oder Fortbildungsangebote für Lehrerinnen und Lehrer an. Auch das interaktive Präventionsprojekt „Volle Pulle Leben – Auch ohne Alkohol“ vermittelt jungen Menschen viel über Risiken, Suchtgefahren und Wirkungen von Alkohol, so Drese.

Drese verdeutlichte, dass die Zahlen trotz allem erschreckend seien. „Jeder junge Mensch., der mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus muss, ist einer zuviel. Mich besorgt vor allem der riskante Alkoholkonsum von Mädchen und jungen Frauen. In der Altersgruppe von 10 bis 14 Jahren wurden 2024 in MV fast doppelt soviele Mädchen als Jungen in die Klinik eingewiesen“, so Drese

Drese: „Wir werden in unseren Anstrengungen nicht nachlassen. Dazu gehört auch die Streichung der wahrscheinlich weltweit einmaligen Regelung des begleitenten Trinkens für 14- und 15-Jährige. Auch hier sind wir – etwa durch einen Beschluss des Bundesrates – in den letzten Monaten vorangekommen, um den entsprechenden Passus im Jugendschutzgesetz zu streichen.“

Neue Vorgaben für den Apothekennotdienst ab 1. Januar 2026

Schwerin – „Nacht- und Notdienst sind Gemeinwohlaufgaben, die ausschließlich Vor-Ort-Apotheken erbringen. Deren Zahl sinkt seit Jahren in einem besorgniserregenden Ausmaß. Der Rückgang der Apothekenzahl führt auch zu einer Änderung der Versorgungsdichte im Nacht- und Notdienst.“ Der Vizepräsident der Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern, Marco Bubnick nennt damit den wesentlichen Grund, warum ab 1. Januar 2026 in Mecklenburg-Vorpommern neue Regeln für den Notdienst in Apotheken gelten werden.

Das Angebot der durchgehenden Apotheken-Notdienste wird dabei neu aufgestellt. Künftig ist für die Bevölkerung eine dienstbereite Apotheke im Umkreis von maximal 35 km erreichbar. Wie bisher werden Apotheken die Versorgung mit der Durchführung von Teildiensten ergänzen.

„Die Anzahl der Apotheken wird weniger, dafür sind künftig die Apotheken, die Notdienst leisten, zu einheitlichen Zeiten erreichbar“, fügt der Vizepräsident hinzu.

Die neue Notdienstrichtlinie ist Ergebnis einer Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium des Landes. Gesundheitsministerin Stefanie Drese ist überzeugt, dass der geodatenbasierte Apothekennotdienst ein echter Fortschritt für die Versorgungssicherheit ist.

„Die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln durch die Vor-Ort-Apotheken ist ein Grundpfeiler unseres Gesundheitswesens“, betont Drese. Gleichzeitig werde es für die engagierten Apothekenteams aber immer schwieriger, den Versorgungsauftrag umzusetzen. Deshalb sind wir in unterschiedlichen Formaten im intensiven Austausch mit der Apothekerschaft. Dadurch haben wir Maßnahmen angestoßen, um die Versorgung im Land zu stabilisieren und zukunftsfähig zu gestalten“, verdeutlicht die Ministerin. „Die Reduzierung der Notdienstbelastung der einzelnen Apotheken bei gleichzeitiger Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung ist Ausdruck dieser konstruktiven Zusammenarbeit“, so Drese.

Zur Einteilung der Notdienste nutzt die Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern wie Kammern anderer Bundesländer ein geodatenbasiertes EDV-Programm. Das sorgt dafür, dass notdienstbereite Apotheken optimal verteilt sind und für die Einwohnerinnen und Einwohner innerhalb des festgelegten Radius erreichbar bleiben. „Wir werden digitaler und damit aktueller, gedruckte Notdienstpläne wird es künftig nicht mehr geben, der Blick ins Internet zeigt neben der Beschilderung an jeder Apotheke im Land, wo sich die nächste dienstbereite Apotheke befindet“, stellt Marco Bubnick fest.

Die notdiensthabende Apotheke finden Bürgerinnen und Bürger unter https://akmv.de/notdienst/, alternativ, insbesondere wenn auch die Notdienste in angrenzenden Bundesländern von Interesse sind, unter https://www.aponet.de/apotheke/notdienstsuche.