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Kategorie: Gesellschaft / Gesundheit / Pflege / Ehrenamt

Vorweihnachtliche Lebensmittelkontrollen

Backhaus: „Genuss ja, aber mit Aufmerksamkeit“

Schwerin – In der Vorweihnachtszeit hat das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock typische Saisonprodukte besonders intensiv geprüft. Nüsse, Trockenfrüchte, Nougat, Schokolade, Kaffee und Weihnachtsgebäck standen in diesem Jahr im Fokus der Untersuchungen. Viele der getesteten Lebensmittel gelten als empfindlich gegenüber Schimmelpilzgiften oder können aufgrund ihrer Herstellung erhöhte Rückstände aufweisen. Die gute Nachricht: Die überwiegende Mehrheit der Proben war unauffällig.

Um mögliche Belastungen durch natürliche Schimmelpilzgifte auszuschließen, wurden Pistazien, Erdnüsse, Nougat und Nusschokolade auf Aflatoxine untersucht, insgesamt 24 Proben. Zusätzlich wurden Rosinen und getrocknete Feigen auf Ochratoxin A geprüft. Alle untersuchten Proben waren frei von diesen Stoffen, und die empfindlichen Methoden der Lebensmittelüberwachung ermöglichen Messungen bis in den Spurenbereich von einem Millionstel Gramm je Kilogramm Produkt.

Da sich Pflanzenschutzmittelrückstände in getrockneten Trauben konzentrieren können, wurden zehn Proben Rosinen auf rund 450 verschiedene Wirkstoffe untersucht. Teils wurden bis zu 18 unterschiedliche Rückstände festgestellt – jedoch blieben alle Proben deutlich unterhalb der geltenden Höchstgehalte und waren somit rechtlich unbedenklich.

Auch Kaffee wurde kontrolliert: In sechs Proben suchten die Labore nach Hinweisen auf eine unerlaubte Beimischung von Robusta-Bohnen sowie nach Qualitätsmängeln durch übermäßige Erhitzung. Alle Proben lagen im normalen Bereich, es ergaben sich keine Hinweise auf Täuschung oder Qualitätsverluste. (Erläuterung: Die Verwendung von Robusta-Bohnen ist zulässig. Wenn Kaffee jedoch mit der Angabe „100% Arabica“ ausgelobt ist, dann darf auch kein Robusta enthalten sein.)

Bei klassischem Weihnachtsgebäck wie Lebkuchen und Spekulatius wurden acht Proben auf Acrylamid untersucht. Die Werte lagen zwischen 19,8 und 277,2 µg/kg – weit unter dem Orientierungswert von 800 µg/kg. Auch beliebte Backzutaten wie Mandeln oder Haselnüsse wurden geprüft. Spuren anderer Nüsse wurden gefunden, jedoch waren diese durch freiwillige Spurenhinweise korrekt deklariert.

Etwas anders fiel das Ergebnis bei Studentenfutter aus: Drei von sieben Proben waren sensorisch auffällig. Vor allem Paranüsse zeigten deutliche Verderbsmerkmale. Diese Proben wurden als nicht verkehrsfähig eingestuft. Die Behörden empfehlen daher, Nüsse, die alt, muffig oder ranzig schmecken, keinesfalls zu verzehren, da Verderb auch mit Schimmelpilzbelastungen einhergehen kann.

Auch getrocknete Apfelchips erfreuen sich großer Beliebtheit. Sechs Proben wurden auf Schwefeldioxid untersucht – nur eine enthielt den Stoff, und dies war korrekt deklariert. Bei 33 Proben Lachserzeugnissen wurden zwei Proben aufgrund erhöhter Keimzahlen beanstandet.

Ganzjährig wurden 163 Proben Fisch, frisch und tiefgefroren sowie 199 Fischerzeugnisse, darunter 119 Räucherfischprodukte untersucht. 38 Produkte waren auffällig, davon 7 Proben aufgrund einer abweichenden mikrobiologischen und sensorischen Beschaffenheit. Weitere Mängel betrafen die Kennzeichnung der Produkte.

Auch 86 Proben frisches Geflügelfleisch- Pute, Hähnchen und Ente standen auf dem Prüfstand. Nur eine Probe wies erhöhte Keimgehalte auf.

Minister Dr. Till Backhaus zeigt sich zufrieden mit den Ergebnissen, mahnt jedoch zur Umsicht: „Unsere Lebensmittelüberwachung arbeitet gerade in der Vorweihnachtszeit mit höchster Sensibilität. Die Kontrollergebnisse zeigen: Verbraucherinnen und Verbraucher können viele weihnachtliche Leckereien mit gutem Gefühl genießen. Gleichzeitig gilt: Wer Produkte mit ungewöhnlichem Geruch oder Geschmack findet, sollte vorsichtig sein und sie lieber nicht verzehren. Genuss und Verantwortung gehören in dieser Jahreszeit zusammen.“

Schwesig: Trauernde sollen wissen, sie sind nicht allein

Schwerin – Bei der traditionellen Adventsmusik der Chöre der Friedensgemeinde in der Schweriner Paulskirche sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig: „Kirchen sind Orte und Gemeinschaften, in denen das Mitgefühl, das geteilte Leid, das gemeinsame Nachdenken und Singen seit jeher ihren Platz haben. Nicht alle glauben an Gott, und wer an Gott glaubt, glaubt auf ganz unterschiedliche Weise. In der Kirche, in der Musik, in der Besinnung aber können wir einander näherkommen. Und das ist wichtig.“

Die Ministerpräsidentin bedankte sich bei allen, die die Adventsmusik möglich machen und bereichern, insbesondere den Kinder- und Jugendchören, dem Schweriner Vocalensemble sowie Pastorin Anne-Kathrin Schenk und der Paulsgemeinde.

Menschen, die in der Adventszeit um jemanden trauern, den sie in diesem Jahr verloren haben, an einer schwere Krankheit leiden oder anderes erfahren haben, was belastend war oder ist, sollen wissen, sie sind nicht allein. Sie fügte an: „Ich wünsche Ihnen, dass Sie in schwierigen Situationen immer Menschen haben, die Ihnen nahe sind. Auch diese Adventsmusik ist eine Gelegenheit, zu spüren: Ich bin mit meinem Schmerz nicht allein. Es gibt andere, die ähnliches erlebt haben. Es gibt andere, die mitfühlen.“

Die Adventsmusik fand in diesem Jahr unter dem Titel „Hoffnungslichter erklingen“ statt. Die gottesdienstliche Veranstaltung soll der Ermutigung und Stärkung von Menschen dienen, die im zurückliegenden Jahr von Verlust, Trauer oder einer anderen Belastenden Erfahrung betroffen waren.

Apotheken-Aktionstag

Drese sieht in geplanter Gesetzesreform Verbesserungen zur Stabilisierung der Apotheken vor Ort

Schwerin – Anlässlich des heutigen bundesweiten Aktionstages unter dem Motto „Versorgungsblackout“ hat Gesundheitsministerin Stefanie Drese den Apotheken im Land ihre weitere Unterstützung zugesichert und mahnt eine zügige Apothekenreform an.

„Die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln durch die Vor-Ort-Apotheken ist ein Grundpfeiler unseres Gesundheitswesens. Zwar liegt Mecklenburg-Vorpommern mit 22,6 Apotheken pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern leicht über dem Bundesdurchschnitt mit 21 Apotheken auf 100.000 Einwohnern. Diesen Versorgungsauftrag umzusetzen, wird für die engagierten Apothekenteams aber immer schwieriger“, betonte Drese am Mittwoch in Schwerin.

Der heute vom Bundeskabinett beschlossene Gesetzentwurf zur Weiterentwicklung der Apothekenversorgung bringe einige Verbesserungen insbesondere für Apotheken in ländlichen Regionen. Dazu gehört laut Drese die geplante zusätzliche Vergütung ländlicher Apotheken über eine signifikante Anhebung der Nacht- und Notdienstpauschale.

„Auch die beabsichtigte Zahlung von Zuschüssen für Teildienste bei der Durchführung der Nacht- und Notdienstbereitschaft und die Ausweitung von pharmazeutischen Dienstleistungen bewerte ich positiv für den Erhalt eines flächendeckenden Apothekennetzes“, sagte Drese. Zudem sei die vorgesehene Entlastung von Bürokratie und Dokumentationspflichten überfällig.

Ausdrücklich sprach Drese sich für eine angemessene Erhöhung des Honorars für Apothekerinnen und Apotheker aus. „Die Vergütungen müssen an die allgemeinen Preissteigerungen angepasst werden, um die Wirtschaftlichkeit der Apotheken zu sichern“, erklärte Drese. Es sei ein Schritt in die richtige Richtung, dass mit der Gesetzesreform jährliche Vergütungsverhandlungen zwischen den Vertragspartnern der Selbstverwaltung ermöglicht werden. Zusammen mit der geplanten Aufhebung des Skonti-Verbots würde dies die wirtschaftliche Situation vieler Apotheken verbessern, verdeutlichte die Ministerin.

Drese hob die gute Zusammenarbeit mit der Apothekerschaft auf Landesebene hervor. „Wir haben uns gemeinsam in den Gesetzgebungsprozess eingebracht und Maßnahmen angestoßen, um die Versorgung im Land zu stabilisieren und zukunftsfähig zu gestalten“, so die Ministerin. Dazu gehöre die Flexibilisierung der Apothekenöffnungszeiten, um die Personalressourcen und Bedürfnisse der Versorgung individuell besser vor Ort anpassen zu können.

Ab dem Jahr 2026 werde darüber hinaus die Einteilung der Apotheken zum Nacht- und Notdienst auf eine geodatenbasierte Grundlage umgestellt. „Dies soll die Notdienstbelastung der einzelnen Apotheken reduzieren und gleichzeitig die Versorgung der Bevölkerung im notwendigen Maß sicherstellen“, sagte Drese. Mit der Ausweitung der Landarztquote auch auf Absolventen der Pharmazie werde ein Beitrag zur Fachkräftesicherung geleistet.

Drese: „Mit diesem Bündel an Maßnahmen können die Apotheken vor Ort gestärkt und damit die fachkundige und sichere Arzneimittel- und Gesundheitsversorgung der Bevölkerung gesichert werden.“

Boddenklinik bekommt neue Lichtrufanlage

Drese überreicht Fördermittel in Höhe von 500.000 Euro

Ribnitz-Damgarten – Gesundheitsministerin Stefanie Drese hat dem Boddenklinikum in Ribnitz-Damgarten am Mittwoch einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 500.000 Euro überreicht. Mit den Fördermitteln des Landes soll die Erneuerung der Lichtrufanlage (kurz LRA) im Krankenhaus finanziert werden.

„Die bestehende Lichtrufanlage wurde im Jahr 2000 im Zuge des Krankenhausneubaus installiert und hat mittlerweile ihre technische Nutzungsdauer erreicht. Auch deshalb wird es zunehmend schwieriger, Ersatzteile für anfallende Reparaturen zu finden. Es wird also Zeit für eine grundlegende Erneuerung, um eine verlässliche Kommunikation zwischen Pflegepersonal und Erkrankten weiterhin ausfallslos zu gewährleisten“, betonte die Ministerin vor Ort.

Dies sei vor allem vor dem Hintergrund wichtig, dass die LRA, umgangssprachlich auch Schwesternruf genannt, zur wesentlichen sicherheitstechnischen Ausstattung einer jeden Klinik gehört. „Denn so können Patientinnen und Patienten im Bedarfsfall das Pflegepersonal am schnellsten auf sich aufmerksam machen – insbesondere in Situationen, in denen es auf jede Minute ankommt oder es gar um Leben und Tod geht“, so Drese weiter.

Die Förderung in Höhe von einer halben Million Euro sei deshalb gut angelegtes Geld. Die Baumaßnahme könne so voraussichtlich noch im kommenden Jahr beginnen. „Damit modernisieren und stärken wir die medizinische Versorgung vor Ort, erhöhen die Patientensicherheit und schaffen zugleich bessere Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal“, verdeutlichte die Ministerin abschließend.

Zusätzliches Sucht-Präventionsprogramm für M-V geplant

Schwerin – Etwa acht Millionen Menschen in Deutschland sind suchtkrank. In Mecklenburg-Vorpommern ist der prozentuale Anteil der Menschen mit einem Suchtproblem noch höher. Vor allem bei der Alkoholsucht ist die Zahl der Erkrankten überdurchschnittlich. Angesichts dieser alarmierenden Zahlen plant Gesundheitsministerin Stefanie Drese einen Ausbau suchtpräventiver und gesundheitsfördernder Maßnahmen.

„Sucht ist eine chronische Krankheit mit gravierenden gesundheitlichen und sozialen Folgen für die Suchtkranken selbst, aber auch für deren unmittelbares Umfeld. Mehr Prävention und Intervention bei Suchtproblematiken sind deshalb unglaublich wichtig, vor allem wenn Kinder unmittelbar oder mittelbar betroffen sind“, verdeutlichte Drese.

Mit der Verabschiedung des Landesdoppelhaushaltes 2026/ 2027 am vergangenen Mittwoch stehen nach Angabe von Drese zur Umsetzung der neuen Landesstrategie Gesundheit und Prävention vier Millionen Euro zur Verfügung. „Eine wesentliche Säule ist dabei die Suchtprävention“, betonte Drese.

So sind Mittel für den Aufbau einer mobilen Suchtberatung, die Ausbildung von Suchtpräventionsfachkräften sowie die Einführung einer digitalen Plattform vorgesehen, um die Suchtberatung gerade im ländlichen Raum noch zugänglicher zu gestalten, sagte Drese.

Ein Schwerpunkt bildet zudem die Stärkung der Suchtprävention bei älteren Menschen, da gerade die Gruppe der 60- bis 69-jährigen Männer stark von Alkoholerkrankungen betroffen ist. Schließlich wird auch die Beratungsstelle für Betroffene einer fetalen Alkoholspektrumstörung (FASD) vom Land gefördert.

Auch nicht-stoffbezogene Süchte wie die Glücksspielsucht und exzessive Mediennutzung rücken stärker in den Fokus. Zudem werden laut Drese die Ansätze für die allgemeine Suchtprävention und die Landeskoordinierungsstelle LAKOST um knapp 15 beziehungsweise 20 Prozent erhöht.

Drese: „Damit investieren wir in den kommenden Jahren so viel wie nie zuvor in Gesundheitskompetenz, Suchtbekämpfung und vorbeugende Maßnahmen.“

Hilfe bei Demenz

Grimm würdigt Arbeit der 67 GeriCoaches im Land

Schwerin – Die Diagnose Demenz stellt Betroffene, Familien und Angehörige oft vor große Herausforderungen. Schon jetzt leben in Mecklenburg-Vorpommern fast 40.000 Erkrankte – Tendenz steigend. Bis 2060 rechnen Experten sogar mit einer Verdoppelung der Diagnosen.

„Unterstützung finden Betroffene unter anderem in Form der sogenannten Geriatrie-Coaches (GeriCoaches) im Land, die in dieser Woche zu einem ersten landesweiten Austauschtreffen im Sozialministerium zusammenkamen“, verdeutlichte Sozial-Staatssekretärin Sylvia Grimm am (heutigen) Mittwoch in Schwerin.

„67 GeriCoaches hat im Auftrag des Landes der Landesverband der Deutschen Alzheimer Gesellschaft bisher detailliert zu allen Themenbereichen der Demenz ausgebildet. Sie alle besitzen so nicht nur medizinisches Basiswissen, verfügen über gute kommunikative Fähigkeiten mit Betroffenen, sondern kennen auch die Leistungen der Pflege- und Krankenversicherungen sowie lokale Unterstützungsangebote“, hob Grimm hervor.

Eine Ausbildung dauere aufgrund des Anforderungsprofils knapp 90 Stunden, auch wenn die GeriCoaches zumeist einen beruflichen Hintergrund in der (Heilerziehungs-)pflege, der Ergo-, Physio- oder Logopädie oder auch aus dem Bereich der Psychologie mitbringen.

„Mit ihrem umfangreichen Wissen sind die Coaches deshalb eine echte Stütze für Familien, die sich oft erstmals mit dem Thema Demenz konfrontiert sehen. Angebote wie Angehörigenschulungen, häusliche Anleitungen oder auch durch die Coaches gegründete Helferkreise können dabei aufklären und mehr Sicherheit geben“, so die Staatssekretärin weiter. Besonders wertvoll sei die Arbeit der GeriCoaches deshalb auch in den ländlichen Regionen des Landes, wo es entsprechende Angebote gegebenenfalls noch nicht gibt.

Die im Rahmen des ersten Austauschtreffens geteilten Erfahrungen und Best Practices fließen dabei nicht nur in die tägliche Arbeit der Coaches zurück, sondern auch in politische Prozesse ein. „Etwa in unseren Pakt für Pflege, in dem sich eine eigene Arbeitsgruppe der Herausforderung Demenz widmet, oder auch in den Landes-Geriatrieplan, den wir derzeit überarbeiten“, erklärte Grimm.

„Wir arbeiten kontinuierlich daran, Versorgungsstrukturen weiter zu verbessern und vorhandene Angebote sichtbarer zu machen“, sagte Grimm auch mit Blick auf die 19 Pflegestützpunkte und die Landesfachstelle Demenz, die Betroffene ebenfalls beraten und unterstützen. „Aber: Noch immer ist die Scham oft zu groß, Hilfe auch in Anspruch zu nehmen und noch immer ist die öffentliche Debatte zum Thema Demenz geprägt von Stigmatisierung und Unwissenheit. Ich hoffe deshalb sehr, dass die GeriCoaches als niederschwelliges Angebot künftig dazu beitragen, Berührungsängste abzubauen“, so die Sozial-Staatssekretärin.

Kinderschutzstrukturgesetz im Landtag M-V

Drese zu Kindeswohlgefährdungen: Neues Kinderschutzgesetz ist Fundament für die Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe

Schwerin – Im vergangenen Jahr gab es in Mecklenburg-Vorpommern mit 1.718 akuten oder latenten Kindeswohlgefährdungen eine leichte Steigerung gegenüber 2023 (1.673 Fälle). Für Sozialministerin Stefanie Drese zeigt diese aktuelle Zahl des Statistischen Landesamtes den kontinuierlich hohen Hilfe- und Handlungsbedarf zum Schutz von Kindern und Jugendlichen.

Mit dem in dieser Woche im Landtag zur Abstimmung stehenden Kinderschutzstrukturgesetz setze die Landesregierung genau dort an, um das sichere und gesunde Aufwachsen von allen Kindern und Jugendlichen im Land zu ermöglichen, hob Drese hervor.

„Jede Form von physischer, psychischer oder sexueller Gewalt darf uns als Gesellschaft nicht ruhen lassen“, sagte Drese am Dienstag in Schwerin. „Die Sensibilität und Achtsamkeit für das körperliche, geistige und seelische Wohl von Kindern sind durch die zunehmende Professionalität und Zusammenarbeit in den letzten Jahren größer geworden. Gleichzeitig sind aber auch die Anforderungen und Erwartungen an die Kinder- und Jugendhilfe stetig gewachsen“, so die Ministerin.

Mehr als bisher müsse fachübergreifend kooperativ gedacht und gehandelt werden – insbesondere dann, wenn sich Risiken für das Kindeswohl abzeichnen. „Das neue Kinderschutzstrukturgesetz fördert die Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure und trägt den vorhandenen Bedarfen und künftigen Herausforderungen Rechnung“, so Drese. Damit lege das Land das Fundament für die Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe und zur Stärkung des Kinderschutzes.

Es gehe darum, Prävention und Intervention zu vereinen und gemeinsam – über alle Ebenen hinweg – Schutzräume zu schaffen, bedarfsgerechte Hilfen anzubieten und die Rahmenbedingungen für das Aufwachsen junger Menschen zu verbessern, betonte Drese.

Außerdem sollen nach Angabe der Ministerin erfolgreiche Projekte im Kinderschutz fortgeführt werden. Dazu zählen insbesondere die Kinderschutzhotline, das Bündnis Kinderschutz MV und die Kontaktstelle Kinderschutz. Die im Rahmen dieser Projekte gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen würden mit dem Kinderschutzgesetz gebündelt und über Handlungsempfehlungen und Beratungen flächendeckend nutzbar gemacht.

Drese: „Auch die im kommenden Jahr geplante Rückübertragung des Landesjugendamtes in die Landesverwaltung wollen wir zur Stärkung des Kinderschutzes nutzen. Dazu gehört die zusätzliche Einrichtung der Zentralen Stelle Kinderschutz und eine personelle Aufstockung für kinderschutzrelevante Verbesserungen.“

Besondere Verdienste im Ehrenamt gewürdigt

Schwesig würdigte besondere Verdienste im Ehrenamt durch Verleihung der Ehrennadel

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat auch in diesem Jahr zum Tag des Ehrenamtes traditionell die Ehrennadel des Landes verliehen. Sie würdigte Engagierte, die sich mit besonderen Leistungen um das Ehrenamt verdient gemacht haben. „Jede und jeder von Ihnen ist ein tolles Beispiel dafür, wie vielfältig und wie wichtig das Ehrenamt in unserem Land ist. Jede und jeder von Ihnen bringt Zeit auf für andere, für die Sache, die Ihnen am Herzen liegt. Sie alle tragen damit zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft und zum Wohl unseres Landes bei“, erkannte sie an.

„Ich bin unseren vielen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz sehr dankbar. In einer Zeit, in der es viel Gegeneinander gibt, ist das Miteinander umso wichtiger. Es ist mir deshalb ein sehr wichtiges Anliegen, 37 Ehrenamtliche mit besonderen Verdiensten auszuzeichnen. Dabei werden auch die Partnerinnen und Partner sowie Mitstreiterinnen und Mitstreiter gewürdigt“, sagte Manuela Schwesig weiter.

Zudem betonte die Ministerpräsidentin: „Wir können auf das Ehrenamt nicht verzichten. Ich danke Ihnen für die Zeit, die Sie aufwenden. Ich danke Ihnen für Ihre Ideen. Und ich danke Ihnen für Ihren Mut.“ Denn für viele Ehrenämter brauche es Mut. Manche würden angefeindet und beschimpft. Leider sei Respekt vor dem Ehrenamt nicht selbstverständlich. „Viele gehen im Ehrenamt aus ihrer Komfortzone, machen etwas Neues, übernehmen Verantwortung, nehmen Situationen in Kauf, in denen man sich überwinden muss. Das ist mutig und dieser Mut tut Mecklenburg-Vorpommern gut“, würdigte sie.

Die Einsatzbereiche der Ausgezeichneten sind vielfältig: vom Einsatz für die Freiwillige Feuerwehr, dem Sport, dem Naturschutz oder der Heimatpflege bis hin zur ehrenamtlichen Tätigkeit in Landkreistagen und Gemeindevertretungen oder der rechtlichen Betreuung.

„Wir wollen als Land Ihre Arbeit stärken und unterstützen“, sagte die Regierungschefin. Damit die ehrenamtliche Arbeit leichter werde, habe man vor zehn Jahren die Ehrenamtsstiftung gegründet. Manuela Schwesig: „Die Stiftung hat sich in unserem Land als gute Partnerin des Ehrenamtes etabliert: mit juristischer Beratung, einer Mitmachbörse und Weiterbildungsangeboten unterstützt sie die Ehrenamtlichen im ganzen Land. Das Land fördert die Arbeit der Ehrenamtsstiftung mit rund zwei Millionen Euro im Jahr. Das wird auch im nächsten Doppelhaushalt für die kommenden beiden Jahre so bleiben.“

Für die konkrete Unterstützung durch die Ehrenamtsstiftung stehen unter anderem die Programme „Gutes tun in MV“ und „Junges Ehrenamt“ zur Verfügung. Außerdem vergibt die Ehrenamtsstiftung den Ehrenamtspreis und die Ehrenamtskarte als Anerkennung für ehrenamtliches Engagement.