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Kategorie: Gesellschaft / Gesundheit / Pflege / Ehrenamt

Pläne des Bundes zur Mehrbelastung der Krankenhäuser

Drese gegen einseitige Belastung der Krankenhäuser zur Stabilisierung der Gesetzlichen Krankenversicherung

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern leistet erheblichen Widerstand gegen die Pläne von Bundesgesundheitsministerin Warken zur Mehrbelastung der Krankenhäuser. „Wir nehmen es nicht hin, dass zur Deckung des Defizits der Gesetzlichen Krankenversicherung fast vollständig die Krankenhäuser herangezogen werden sollen. Sie laufen dagegen Sturm. Wir laufen dagegen Sturm“, sagte Drese auf der Mitgliederversammlung der Krankenhausgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern am (heutigen) Donnerstag in Schwerin.

Um das Defizit der Krankenkassen von zwei Milliarden Euro zu schließen, beabsichtigt der Bund, 1,8 Milliarden Euro dabei allein bei den Kliniken einzusparen, und zwar durch eine Absenkung des Anstiegs des Landesbasisfallwerts, der einen Inflationsausgleich für die gestiegenen Kosten darstellt.

„Wir unterstützen das Bemühen der Bundesregierung zur Beitragssatzstabilisierung in der GKV. Aber die einseitige Belastung der Kliniken ist nicht hinnehmbar und konterkariert alle Maßnahmen, die finanzielle Situation der Krankenhäuser im Zuge der Umsetzung der Krankenhausreform zu stabilisieren“, betonte Drese.

Die Ministerin machte deutlich, dass bei Umsetzung der Pläne des Bundesgesundheitsministeriums die Kliniken in MV mit Kürzungen in Höhe von 40 bis 60 Millionen Euro rechnen müssen. „Vor allem bei kleinen und mittleren Krankenhäusern kommt es dadurch zu einem Investitionsstau und steigt das Risiko von Liquiditätsengpässen“, verdeutlichte Drese.

Die Ministerin hob in ihrem Grußwort hervor, dass das Land bei der Umsetzung der Krankenhausreform bereits ein gutes Stück vorangekommen ist. „Mein Ministerium ist mit jedem Krankenhaus im vertieften Austausch. Alle Planungsbeteiligten werden regelmäßig informiert und eingebunden“, sagte Drese. „Ich werbe auch hier und heute dafür, dass wir diesen Weg zusammen gehen. Dabei sind Verständigungen zwischen den einzelnen Krankenhäusern ausdrücklich erwünscht und aus meiner Sicht auch notwendig für eine qualitativ gute und zukunftsfeste Krankenhauslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern“, so die Ministerin.

Drese bezeichnete die Krankenhäuser im Land als Rückgrat der medizinischen Versorgung. „Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte, Verwaltungsmitarbeitende, Geschäftsführungen leisten Enormes. Und Sie tun das in einer Zeit, in der Belastung und wirtschaftlicher Druck stetig zunehmen. Dafür möchte ich Ihnen ausdrücklich danken. Ohne Ihren Einsatz wäre die Gesundheitsversorgung in Mecklenburg-Vorpommern nicht das, was sie ist: verlässlich, menschlich und kompetent“, sagte Drese.

Die Krankenhausgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. (KGMV) ist der Zusammenschluss der Träger von Krankenhäusern und ihrer Verbände im Land Mecklenburg-Vorpommern. Aktuell sind alle 37 Akutkrankenhäuser und 3 Rehabilitationskliniken im Land Mitglied. Die angeschlossenen Krankenhäuser beschäftigen etwa 20.000 Mitarbeitende und haben ein Umsatzvolumen von ca. 1,5 Mrd. Euro. Jährlich werden rund 450.000 stationäre Patienten und etwa eine Million ambulante Patienten in den Mitgliedskrankenhäusern versorgt. Die KGMV ist im Lobbyregister des Deutschen Bundestags eingetragen und vertritt die Interessen der Krankenhäuser im Land.

20. Benefiz-Essens „Tischlein deck dich“

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig dankt dem Kinderschutzbund für 20 Jahre Benefiz-Arbeit

Schwerin – Anlässlich des 20. Benefiz-Essens „Tischlein deck dich“ des Kinderschutzbundes Schwerin bedankte sich Ministerpräsidentin Manuela Schwesig für das jahrelange Engagement: „Das heutige Benefizessen zeigt: Zusammenhalt entsteht durch Mitgefühl und Engagement – und heute sind wir gemeinsam Teil dieser starken Gemeinschaft. Der Kinderschutzbund Schwerin lebt diesen Geist – damit kein Kind in Schwerin vergessen wird. Mein großer Dank gilt allen Haupt- und Ehrenamtlichen des Kinderschutzbundes.“ Auch den vielen Sponsorinnen und Sponsoren dankte sie und zeigte sich überzeugt, auch in diesem Jahr viele Spenden zugunsten des Kindeschutzbundes sammeln zu können.

Die diesjährigen Spenden fließen an das Projekt „Brücken bauen“. Gemeinsam mit Unterstützung der Fernsehlotterie als Hauptsponsor entsteht im Kinderhaus eine Kreativwerkstatt. Diese soll auch Gesprächs-, Unterstützungs- und Bildungsangebote für Familien aus der Nachbarschaft bieten.

Das 20-jährige nutzte die Ministerpräsidentin, um auch zurückzublicken: „Durch die Erlöse der vergangenen Benefizveranstaltungen konnten zahlreiche Projekte des Kinderschutzbundes Schwerin gefördert werden. Vom pädagogischen Mittagstisch, Freizeit- und Bildungsangeboten über Beratungen bis hin zur Unterstützung sozial benachteiligter Familien.“ Die Mittel hätten es außerdem ermöglicht, den offenen Kindertreff im Kinderhaus „Blauer Elefant“ weiter auszubauen und nun bis zu 40 Kinder zu betreuen. „Alle Kinder sind hier willkommen – zum Spielen, für Unterstützung bei den Hausaufgaben und um die deutsche Sprache besser zu lernen. Das ist großartig“, sagte sie weiter.

Auch für die Landesregierung sei es ein prioritäres Ziel, Kinder und Jugendliche gesund, glücklich und mit guten Perspektiven aufwachsen zu lassen. Daher investiere das Land in Kitas und Schulen. „In den letzten Jahren haben wir viel bewegt: Seit fünf Jahren sind unsere Kitas beitragsfrei – seit 2022 auch der Ferienhort. Das bedeutet für viele Familien eine enorme finanzielle Entlastung. Und ich verspreche Ihnen: Das bleibt so“, betonte die Ministerpräsidentin.

Neuen Suchtbericht vorgestellt

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese hat heute im Rahmen der Landespressekonferenz gemeinsam mit Birgit Grämke, Geschäftsführerin der Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen (LAKOST), den Suchtbericht für Mecklenburg-Vorpommern 2024 vorgestellt.

Der Bericht bietet einen umfassenden Überblick über die Entwicklungen in der ambulanten Suchthilfe im Land und mache das Ausmaß der Herausforderungen bei Suchterkrankungen erneut deutlich, betonte Drese. „Sucht ist keine Randerscheinung, sondern eine chronische Krankheit mit gravierenden gesundheitlichen und sozialen Folgen für die Suchtkranken selbst und – ganz wichtig gerade mit Blick auf Familien mit Kindern – deren unmittelbares Umfeld.“, verdeutlichte die Ministerin.

So haben nach Angabe von Drese rund zehn Prozent der Bevölkerung in Deutschland ein Suchtproblem, vor allem mit einer alkoholbezogenen Störung, zunehmend aber auch durch Mischkonsum. „Insgesamt belasten Sucht und der Konsum von Rauschmitteln unsere Volkswirtschaft mit mindestens 150 Milliarden, wahrscheinlich sogar über 200 Milliarden Euro im Jahr“, sagte Drese mit Bezug auf Berechnungen der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS).

In Mecklenburg-Vorpommern suchten laut Suchtbericht im vergangenen Jahr 8.850 Menschen mit eigener Suchtproblematik Unterstützung in den Sucht- und Drogenberatungsstellen des Landes. Dies entspricht einer Zunahme von 290 Personen im Vergleich zum Vorjahr. Nahezu 75 Prozent der Klientel sind männlich. Darüber hinaus wandten sich 923 Angehörige an die Beratungsstellen.

Alkohol bleibe dabei das Hauptproblem. Knapp 60 Prozent (5.223 Klienten) aller vorstellig gewordenen Personen suchten mit dieser Problematik die Beratungsstellen auf.

„Der Suchtbericht macht deutlich, dass vor allem Alkohol-, Cannabis- und Mischkonsum weiterhin zu den zentralen Herausforderungen im Land gehören. Wir beobachten einen Anstieg beim regelmäßigen Konsum von Alkohol und Cannabis – und vor allem eine Zunahme riskanter Mischkonsummuster“, erklärte Birgit Grämke.

Gleichzeitig zeige der Bericht, dass sich problematische Konsummuster häufig erst spät bemerkbar machen. „Viele Betroffene suchen erst dann Unterstützung, wenn die Belastung im privaten oder beruflichen Umfeld nicht mehr zu übersehen ist“, so Grämke.

Auffällig im Bericht sei zudem, dass ein großer Teil der Klientinnen und Klienten erwerbstätig ist. Daraus ergebe sich ein klarer Auftrag an Betriebe und öffentliche Akteure. „Die meisten Menschen, die Unterstützung in der Suchtberatung suchen, gehen einer regelmäßigen Arbeit nach – das zeigt, dass Sucht mitten in der Gesellschaft stattfindet“, betont Grämke. Umso dringlicher sei es, Arbeitswelten stärker in Prävention und Frühintervention einzubinden.

Ministerin Drese bezeichnete das niedrige Erstkonsumalter beim Alkohol als besonders besorgniserregend. „Fast 75 Prozent der heutigen Klientinnen und Klienten hatten ihren ersten Alkoholkonsum noch vor dem 14. Lebensjahr“, verdeutlichte Drese. Vor allem beim Umgang mit Alkohol sei ein Kulturwandel in Deutschland und MV notwendig, sagte Drese auch mit Blick auf die von ihr mit angeschobene Diskussion, zur Abschaffung des Begleitenden Trinkens für 14- und 15-Jährige.

Drese: „Wir müssen Information und Prävention stärken, um in den Köpfen der Menschen das Bewusstsein für die Gefahr von Suchtmitteln zu schärfen. Wir brauchen gesamtgesellschaftliche Diskussionen zum Alkoholkonsum, aber auch zum Umgang mit Cannabis, illegalen Drogen, Tabletten und Zigaretten. Sich bewusst zu machen, dass wir ein Suchtproblem haben, ist ein wesentlicher Schritt zur Besserung. Es wird ein langwieriger, schwieriger Weg. Denn Prävention wirkt längerfristig. Und deshalb ist es besonders wichtig, die junge Generation zeitgemäß anzusprechen.“

Blank besucht Gesundheitsleitmesse MEDICA 2025

Dr. Wolfgang Blank: „Unsere Gesundheitswirtschaft steht für Innovationskraft und internationale Wettbewerbsfähigkeit“

Düsseldorf – Dr. Wolfgang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, hat heute die internationale Leitmesse der Gesundheitswirtschaft „MEDICA“ in Düsseldorf besucht. Die MEDICA findet in diesem Jahr vom 17. bis 20. November statt und gilt als weltweit führende Plattform für Medizintechnik, Health IT und digitale Gesundheitsinnovationen.

„Die Gesundheitswirtschaft ist eine Schlüsselbranche für Mecklenburg-Vorpommern – innovativ und wachstumsstark. Die MEDICA bietet hervorragende Bedingungen, um neue Partnerschaften zu knüpfen, Produkte vorzustellen und neue Märkte zu erschließen“, sagte Minister Dr. Blank.  „Unsere Unternehmen nutzen diese Plattform auch in diesem Jahr sehr gut. Das stärkt den Standort und trägt zu mehr Wertschöpfung und qualifizierten Arbeitsplätzen bei.“

Die MEDICA gilt weltweit als bedeutendste Plattform der Gesundheitswirtschaftsbranche. Die Themenschwerpunkte in diesem Jahr sind Medizintechnik, Health IT, Laborausstattung, Orthopädietechnik, Physiotherapie und Verbrauchsartikel. 2024 verzeichnete die Messe erneut rund 80.000 Besucherinnen und Besucher sowie etwa 5.300 Aussteller aus fast 70 Nationen. Parallel findet die begleitende Fachmesse COMPAMED für die medizinische Zulieferbranche und Produktentwicklung statt, auf der ebenfalls Unternehmen aus MV vertreten sind.

Messen wie die MEDICA spielen eine wichtige Rolle beim Aufbau und der Pflege von Kundenbeziehungen, der Partnersuche und Markterschließung. Sie sind zudem wichtige Testmärkte für neue Produkte und Marktforschungsinstrumente. „Gerade für junge Unternehmen kann schon der erste Messebesuch ein Sprungbrett sein, um Sichtbarkeit zu gewinnen und sich im Wettbewerb zu positionieren. Ich freue mich, dass unsere Firmen hier mit starken Innovationen und Ideen vertreten sind“, so Minister Dr. Blank. „Ich möchte insbesondere auch noch mehr kleine und mittlere Unternehmen dazu ermutigen, den Schritt auf den Weltmarkt zu wagen. Wir wollen zeigen, wofür Made in MV steht: Qualität, Ideenreichtum und Engagement.“

Die Gesundheitswirtschaft ist die größte Wachstumsbranche und zugleich der bedeutendste Arbeitgeber in Mecklenburg-Vorpommern. Mit rund 150.000 Beschäftigten sichert sie jeden fünften Arbeitsplatz im Land und umfasst die gesamte Wertschöpfungskette – von Forschung und Entwicklung über Produktion bis zu Dienstleistungen. Dazu zählen unter anderem Medizintechnik, Biotechnologie, Gesundheitstourismus, Gesundheitsdienstleistungen sowie digitale Gesundheitsanwendungen.

Für die Organisation und Durchführung des Gemeinschaftsstandes des Landes sind gemeinschaftlich die BioCon Valley GmbH und die Gesellschaft für Wirtschafts- und Technologieförderung Rostock mbH verantwortlich. Unterstützt wird der Gemeinschaftsstand zudem durch die Messeförderung der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern.

Kinderwunschbehandlungen: Land stellt Kofinanzierung sicher

Schwerin – Seit dem Start der Förderung im Jahr 2013 konnten in Mecklenburg-Vorpommern fast genau 3.500 Kinderwunschbehandlungen finanziell unterstützt werden. Allein im vergangenen Jahr waren es 226 Behandlungszyklen bei Ehepaaren sowie 45 Behandlungen bei Paaren in nicht ehelicher Lebensgemeinschaft, gab Sozialministerin Stefanie Drese in der heutigen Landtagsdebatte zum Thema „Kinderwunschbehandlungen weiter fördern“ bekannt.

Als familienfreundliches Bundesland beteiligt sich Mecklenburg-Vorpommern seit 2013 gemeinsam mit dem Bundesfamilienministerium an der finanziellen Förderung von Kinderwunschbehandlungen von verheirateten Paaren und seit 2017 von Paaren in nichtehelicher Lebensgemeinschaft.

Die finanzielle Förderung deckt dabei bis zu 50 Prozent des verbleibenden Eigenanteils nach Abzug der Leistungen der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung und erfolgt in paritätischer Aufteilung zwischen dem Bund und dem Land.

„Schätzungen zufolge ist in Deutschland rund jedes zehnte Paar ungewollt kinderlos“, sagte Drese. Durch eine künstliche Befruchtung wie die In-vitro-Fertilisation (IVF) könnten betroffene Paare, dennoch Kinder bekommen. Für viele sei die Kinderwunschbehandlung jedoch finanziell sehr belastend – gerade für Paare mit kleinem und mittlerem Einkommen.

„Manche Paare verzichten deshalb aus Kostengründen vollständig auf medizinische Maßnahmen, andere greifen auf einen Großteil ihrer Ersparnisse zurück. Für mich steht fest: Der Kinderwunsch darf nicht am Einkommen scheitern – vom medizinischen und technischen Fortschritt sollen die Eltern unabhängig von ihrem Geldbeutel profitieren können“, betonte Drese.

Umso schmerzlicher traf nach Angaben von Drese das Land die Entscheidung des Bundes, die Zuschüsse und Leistungen zur Unterstützung bei ungewollter Kinderlosigkeit in den Jahren 2024 und 2025 erheblich zu kürzen.

„Weniger Mittel aus dem Bund bedeuten zwangsläufig auch weniger Mittel aus dem Land. Wir konnten also in den vergangenen Monaten weniger Anträge bewilligen und mussten Paare auf das kommende Jahr vertrösten“, so die Ministerin.

Drese: „Ich begrüße deshalb ausdrücklich, dass die Zuschüsse für die Kinderwunschbehandlungen ab 2026 nach den Haushaltsberatungen des Bundes wieder erhöht werden und die Förderung über das LAGuS ab Januar wieder in gewohnter Weise möglich ist. Das ist es eine ausgesprochen gute Nachricht für betroffene Familien hier in Mecklenburg-Vorpommern.“

Bewegung für alle – modern, kreativ und unabhängig vom Geldbeutel

Drese würdigt Landessieger der „Sterne des Sports“

Linstow – Der Stralsunder Verein Baltic Dance e.V. ist mit seinem Projekt „Baltic Motion“ diesjähriger Landessieger des Wettbewerbs „Sterne des Sports“. Die Auszeichnungsveranstaltung fand im Beisein von Sportministerin Stefanie Drese am Montagabend in Linstow (Landkreis Rostock) statt.

Der junge, erst im Jahr 2020 gegründete Tanzverein setzt sich leidenschaftlich und erfolgreich dafür ein, dass Kinder und Jugendliche in der Region Spaß an Bewegung finden und Möglichkeiten zur kreativen Entfaltung erhalten. Die unabhängige Jury überzeugte vor allem, das mit dem Projekt „Baltic Motion“ Begeisterung für Bewegung modern, mitreißend und offen für alle geweckt wird – für eine aktive, kreative und solidarische Jugendkultur.

Ministerin Drese hob besonders den niedrigschwelligen Zugang des Projekts hervor: „Mit Breaking und anderen urbanen Styles werden alle Kinder und Jugendliche angesprochen – unabhängig vom Geldbeutel oder bisherigen Sporterfahrungen. Ich bin begeistert, dass Baltic Dance mit vielfältigen Angeboten Räume schafft, in denen sich die Jugendlichen ausprobieren können und in denen Kreativität und Gemeinschaft zählt und nicht Herkunft oder Status. Das ist mehr als nur Sport, sondern so entsteht Respekt, Teamgeist und ein soziales Miteinander.“

Drese brachte zudem ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass mit dem Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro der Verein sich weiter entwickeln kann, um noch mehr Kinder und Jugendlich in der Region anzusprechen und zu motivieren, sich zu bewegen. Baltic Dance e.V. vertritt als Landessieger nunmehr Mecklenburg-Vorpommern bei der Verleihung der „Sterne des Sports“ auf Bundesebene.

Insgesamt hatten sich vier Sportvereine aus MV als Sieger auf regionaler Ebene für den Landesentscheid „Sterne des Sports“ qualifiziert und wurden vom Landessportbund und Ministerin Drese gewürdigt. Dabei handelt es sich neben Baltic Dance e.V. um die DLRG-Ortsgruppe Laage-Kronskamp für das Projekt: „Baderegeltraining für mehr Sicherheit am und im Wasser“, den Turn- und Sportverein Malchin für das Projekt „Integrative Ballsportanlage“ und der Gesundheitssport Lewitz e.V. für sein Projekt: „TaktVoll“.

„In einer Zeit, in der viel über Ausgrenzung und den Rückzug in den privaten Raum gesprochen wird, zeigen diese herausragenden Projekte exemplarisch die integrative Kraft des Sports für unsere Gesellschaft über alle Alters- und Sozialgruppen hinweg“, betonte Drese in Linstow.

Die „Sterne des Sports“ ist eine Wettbewerbsinitiative des Deutschen Olympischen Sportbundes e.V. (DOSB) und des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken Raiffeisenbanken. Sie hat sich zu Deutschlands bedeutendster Auszeichnung für das gesellschaftliche Engagement von Sportvereinen über ihr sportliches Angebot hinaus entwickelt.

Die Durchführung des Wettbewerbs erfolgt auf drei Ebenen: auf regionaler Ebene („Bronzeebene“), auf der Ebene der Bundesländer („Silberebene“) und auf Bundesebene („Goldebene“), der höchsten Auszeichnung bei diesem Wettbewerb. Seit 2004 zeichneten entweder der Bundespräsident oder die Bundeskanzlerin bzw. der Bundeskanzler die Gewinner aus.

Hinschauen, Hören, Handeln

Drese betont Bedeutung von Prävention und Zusammenarbeit im Kinderschutz

Schwerin – Unter großer Beteiligung aus Fachpraxis, Wissenschaft und Verwaltung fand heute im Childhood-Haus Schwerin der zweite interdisziplinäre Fachtag zum Thema „Sexualisierte Gewalt durch Kinder und Jugendliche“ statt. Sozialministerin Stefanie Drese hob in ihrem Grußwort die große Bedeutung von Prävention, Kooperation und frühzeitigem Handeln im Kinderschutz hervor, insbesondere mit Blick auf die anhaltend hohen Fallzahlen.

Dabei bezog sich die Ministerin auf die Zahlen des Bundeskriminalamtes, nach denen die Strafverfolgungsbehörden im Jahr 2024 bundesweit 16.354 Verdachtsfälle von sexuellem Kindesmissbrauch registriert haben. Dabei seien dies lediglich die zur Anzeige gebrachten Taten, von viele weiteren Fällen im Dunkelfeld müsse leider ausgegangen werden, so Drese weiter.

„Ein Aspekt, der in der Diskussion um diese Zahlen bisher noch zu wenig Berücksichtigung gefunden hat, ist, dass fast ein Drittel der Tatverdächtigen selbst noch minderjährig ist“, erklärte Drese. Umso wichtiger sei es, diesen Sachverhalt nicht weiterhin als unbequem oder schambehaftet zu ignorieren. „Stattdessen sind wir alle aufgerufen hinzuschauen, zuzuhören und zu handeln – damit Gefährdungen frühzeitig erkannt, Gefahren für Kinder und Jugendliche minimiert und Betroffene bestmöglich begleitet werden“, würdigte Drese die Befassung des Fachtages mit dem Thema.

Auf fachlicher Seite gelinge dies am besten mit einer starken, interdisziplinären Zusammenarbeit. „Deshalb freue ich mich, dass beim heutigen Fachtag Expertinnen und Experten unter anderem aus den Bereichen der Pädagogik und Sexualpädagogik aber auch aus der Kinder- und Jugendpsychiatrie zusammengekommen sind“, so die Ministerin.

In diesem Zusammenhang hob die Ministerin zudem die Bemühungen der Landesregierung im Bereich des Kinderschutzes hervor, bessere politische Rahmenlinien zu schaffen. So befinde sich ein eigenständiges Kinder- und Jugendschutzgesetz für Mecklenburg-Vorpommern auf der Zielgeraden der parlamentarischen Beratung. „Dieses Vorhaben ist ein echtes Herzensprojekt von mir und aus meiner Sicht ein eminent wichtiger Schritt, um in Zeiten zunehmender Herausforderungen für den Kinderschutz die richtigen Voraussetzungen für ein gesundes Aufwachsen in MV zu schaffen“, erklärte Drese auf dem Fachtag.

Die zweite Lesung des Gesetzentwurfes ist für Anfang Dezember im Plenum des Landtages geplant.

Einführung von Integrierten Notfallzentren und Akutleitstellen

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese setzt bei der Reform der Notfallversorgung auf die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Kliniken, der Kassenärztlichen Vereinigung und dem Rettungsdienst. Vor allem durch die Einführung von Integrierten Notfallzentren (INZ) verspricht Drese sich eine zukunftsweisende Verbesserung.

„Die Integrierten Notfallzentren sollten flächendeckend aufgebaut werden und künftig als zentrale Anlaufstellen für alle medizinischen Notfälle dienen“, sagte Drese zur Eröffnung des 8. Notfalltages Mecklenburg-Vorpommern am Freitag in Rostock. Eine Notfallreform im Gesundheitswesen sei dringend notwendig. Der Gesetzentwurf des Bundes müsse nun zügig auf den Weg gebracht werden, so die Ministerin.

Die INZ verbinden die Notaufnahme eines Krankenhauses, die Notdienstpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung und eine zentrale Ersteinschätzungsstelle miteinander. „Ziel dieses gemeinsamen Tresens ist es, die Patientenströme gezielter zu lenken und so eine bedarfsgerechte Versorgung sicherzustellen“, verdeutlichte Drese. Damit würde nicht nur die Qualität der medizinischen Versorgung, sondern auch die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten gesteigert.

Die Ministerin wies darauf hin, dass es in Mecklenburg-Vorpommern bereits jetzt sieben Standorte gebe, an denen die Notaufnahmen der Krankenhäuser mit den Bereitschaftsdienstpraxen durch eine gemeinsame Ersteinschätzungsstelle eng verbunden sind. „Die Erfahrungen damit sind positiv. So können Patientinnen und Patienten je nach individuellem Bedarf zielgerichtet an die richtige Versorgungsebene verwiesen werden“, betonte Drese.

Um Hilfesuchende im Akut- und Notfall schneller in die passende Behandlung zu vermitteln und Notfalleinrichtungen effizienter zu nutzen, hält Drese zudem die Verknüpfung der Notrufnummer 112 und des ärztlichen Bereitschaftsdienstes 116 117 für sinnvoll. „Diese Akutleitstellen nehmen dann eine digitale Ersteinschätzung vor“, verdeutlichte Drese. „Durch eine telemedizinische Versorgung und Terminvergaben über das Telefon oder Internet werden die Notaufnahmen entlastet. Auch das muss sich im Gesetz zur Reform der Notfallversorgung wiederfinden“, so die Ministerin.

Drese: „Ein gut funktionierendes Rettungsdienstwesen ist wichtig, um Menschenleben zu retten und die präklinische Notfallversorgung zu gewährleisten. Mein Dank geht an alle Akteure in der Notfallrettung, die an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr, für die Menschen da sind. Sie müssen binnen Sekunden die richtige Entscheidung für die Patientin oder den Patienten treffen, sie tragen eine enorme Verantwortung und setzen sich einem starken physischen und emotionalen Stress aus.“