Backhaus: Küstenfischer brauchen Rückhalt

Greifswald – Auf Einladung der Hansestadt Greifswald nahm der für Fischerei zuständige Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus am Montagabend an einer Podiumsdiskussion zum Thema „„Zwischen Schleppnetz und Fangquote – Vorpommerns Fischerei vor dem Aus“ teil. Gesprächspartner waren der Fotograf Franz Bischof, Wissenschaftler Dr. Christopher Zimmermann vom Thünen-Institut Rostock und der Wiecker Fischer Björn Machalak. Im Zentrum des Gesprächs stand die Zukunft der Küstenfischerei vor dem Hintergrund historisch niedriger Fangquoten.

Minister Backhaus betonte die Bemühungen von Bund und Land zur Unterstützung der Küstenfischerei, rief aber auch zu einer stärkeren gesellschaftlichen Unterstützung für das Traditionshandwerk auf:

„Mit den geltenden Fangquoten rechnen wir mit einer weiteren Welle von Betriebsaufgaben; wir gehen von bis zu dreißig bis zum Ende des Jahres aus. Um den Fischern einen sozialverträglichen und geordneten Ausstieg zu ermöglichen, haben wir mit dem Bund die Abwrackprämie aufgelegt. Diese wird von den Fischern genutzt und so erwarten wir, dass sich die Flotte in der ersten Jahreshälfte um bis zu 20 Prozent reduziert.

Auch die zeitweise Stillegung von Schiffen federt zumindest einen Teil der Verluste ab. So sind im Zeitraum 2017 bis 2020 rund 8 Millionen Euro an Prämien ausgezahlt worden. Wir haben weiterhin die Hoffnung, dass wir die zeitweillige Stillegung auch künftig über die EU-Fonds EMFF und EMFAF auffangen können. Der Niedergang dieses Traditionshandwerkes ist eine Tragödie, für die Menschen und auch für das kulturelle Erbe des Landes. Die geltenden Fangquoten, insbesondere bei Hering und Dorsch, aber machen einen wirtschaftlichen Weiterbetrieb für viele Fischer leider unmöglich und deshalb versuchen wir, den Prozess so geordnet wie möglich zu begleiten.“

„Ich sage aber auch ganz klar, dass ich weiterhin eine Zukunft für dieses großartige Handwerk sehe. Den verbleibenden Fischern helfen wir, sich breiter aufzustellen. Diversifizierung, Direktvermarktung und Veredelung sind der Schlüssel, mit dem sich die Betriebe krisensicherer machen können. Gerade in Bezug auf die Diversifizierung gibt es viele Synergien zu nutzen, zum Beispiel in der Mithilfe zur Bergung von Munitionsresten, im Bereich des Pesca-Tourismus an der Küste oder als Dienstleister in Gewerbe und Forschung.

Um die Fischerei als Handwerk langfristig zu retten, braucht es für sie aber auch eine neue Wertschätzung in der Gesellschaft. Wer traditionelles Handwerk erhalten möchte, muss es auch unterstützen. Regionalität ist hier das Stichwort. Es ist aus meiner Sicht eine fatale Entwicklung, dass eine Mehrheit der Menschen auf globale Märkte und eine dauerhafte Versorgung vertraut, die nicht mehr in Deutschland erzeugt, während wir hier vor Ort hochwertige Lebensmittel zu Verfügung haben und die Fischer zudem vor dem beruflichen Aus stehen.“

Aktuell gibt es in MV noch 184 Haupterwerbsfischer; im Dezember 2021 waren es noch 202. Die Zahl der Nebenerwerbsfischer liegt seit Jahren gleichbleibend bei 140-150. Etwa 80 Haupterwerbsfischer (HEF) sind hauptsächlich von den Quoten-gebundenen Fischarten, also Dorsch und Hering abhängig. Ewa 100 HEF befischen hauptsächlich Süßwasser- und Wanderfische in den inneren Küstengewässern (Aal, Zander, Hecht, Schnäpel, Lachs). Daneben werden von allen auch nichtquotierte Meeresfische (Plattfische wie Scholle, Steinbutt, Flunder, Kliesche sowie Hornfisch) gefangen.

Keine Gefährdung durch Affenpocken

Schwerin – Nachdem auch in Deutschland vor wenigen Tagen ein erster Fall von Affenpocken identifiziert worden ist, stehen das Gesundheitsministerium und das Landesamt für Gesundheit und Soziales im Austausch mit dem Robert Koch-Institut (RKI).

„Die Gesundheitsbehörden auf Bundes- und Landesebene nehmen das Infektionsgeschehen ernst. Eine Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung in Deutschland wird nach derzeitigen Erkenntnissen jedoch als gering eingeschätzt“, teilte Gesundheitsministerin Stefanie Drese heute nach einer Videokonferenz mit Expertinnen und Experten mit.

Der bestätigte Fall von Affenpocken in Bayern steht möglicherweise im Zusammenhang mit weiteren Affenpocken-Fällen (ohne Reiseanamnese in Endemiegebiete), die im Mai 2022 in verschiedenen Ländern außerhalb Afrikas registriert worden sind. Es handelt sich inzwischen um ein Geschehen mit internationaler Verbreitung.

Soweit bekannt, erkranken die meisten Betroffenen nicht schwer. Weitere Fälle sind auch in Deutschland zu erwarten. Affenpocken sind eine durch Affenpockenviren verursachte Viruserkrankung. Klinisch äußert sie sich vor allem durch Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen sowie durch Hauteffloreszenzen.

Drese: „Nach derzeitigem Wissen ist für eine Übertragung des Erregers ein sehr enger Körperkontakt erforderlich, deshalb kann gegenwärtig davon ausgegangen werden, dass der Ausbruch begrenzt bleibt. Das RKI beobachtet die Situation weiter sehr genau und passt seine Einschätzung dem aktuellen Kenntnisstand an.“

Barrierenabbau in Wohnungen

Schwerin – Neben den rund 38 Millionen Euro zinslosen Darlehen für die Modernisierung und den Barrierenabbau in Wohnungen stellt das Land im Jahr 2022 auch rund drei Millionen Euro Zuschussmittel für Investitionen bereit, um Wohnungen barrierearm oder sogar barrierefrei umzubauen. Insbesondere Senioren, Menschen mit Behinderungen und Familien mit Kindern sollen diese zu Gute kommen.

Gefördert wird der Umbau in Eigenheimen und Eigentumswohnungen mit Zuschüssen bis zu 30 Prozent der Umbaukosten, höchstens jedoch 4.500 Euro je Wohnung. Der Zuschuss kann auch höher ausfallen, wenn die Wohnung barrierefrei und rollstuhlgeeignet umgebaut werden soll.

„Was genau umgebaut werden soll, orientiert sich am individuellen Bedarf der Eigentümer. Das Spektrum der Möglichkeiten ist recht groß. Es reicht vom stufenlosen Hauseingang über Lifte, rutschhemmende Bodenbeläge und die Entfernung von Schwellen und Vergrößerung von Türöffnungen bis hin zur bodengleichen Dusche“, nennt Landesbauminister Christian Pegel Beispiele für Vorhaben, die gefördert werden können.

„Das Förderangebot ist für alle interessant, die ihre eigenen vier Wände umbauen wollen, um den Alltag zu erleichtern und den Wohnkomfort zu verbessern oder um frühzeitig bauliche Vorsorge für das Alter zu treffen“, führt Christian Pegel weiter aus.

Antragsberechtigt sind auch Mieter, die mit Zustimmung des Eigentümers bauliche Maßnahmen durchführen wollen. Anträge sind an das Landesförderinstitut zu richten. Dort können sich potenzielle Antragsteller auch beraten lassen. Informationen zum Förderprogramm finden Sie auch auf den Webseiten des Bauministeriums M-V.

Studium in der Stadt – Arbeiten auf dem Land

Oldenburg: Durch persönliche Kontakte zum Praktikum oder Referendariat aufs Land!

Rostock – Zur 4. Landesweiten Schulmesse in Rostock sind alle Lehramtsstudentinnen und -studenten willkommen. Viele können sich dabei direkt an ihrem Studienort ein Bild von den Schulen im ländlichen Raum machen.

20 Schulen stellen sich am Dienstag, 24. Mai 2022, in der Universitätsstadt vor. Die Messe ist Teil der Veranstaltungsreihe, mit der das Bildungsministerium um Nachwuchslehrkräfte auf dem Lande wirbt.

„In der vergangenen Woche erlebten begeisterte Rostocker Studierende Schulen in der Mecklenburgischen Seenplatte – in dieser Woche kommen die Schulen an die Uni“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

„Wer nicht vor Ort erfahren konnte, wie Schulen mit persönlicher Atmosphäre ein guter Arbeitsort für Lehrkräfte sind, hat nun eine weitere Chance: Vertreterinnen von weiteren ländlichen Schulen zeigen Einstiegsmöglichkeiten und Berufsperspektiven auf, das Bildungsministerium informiert über den Reisekostenzuschuss fürs Praktikum und den Referendarzuschlag für den Vorbereitungsdienst“, erläuterte die Ministerin.

Die teilnehmenden Schulen umfassen alle allgemein bildenden Schularten:

  • Kranichschule Neubrandenburg – Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung
  • Grundschule Boltenhagen
  • Grundschule am Friedenshof Wismar
  • Grundschule „Dr. Otto Steinfatt“, Wittenförden
  • Regionale Schule mit Grundschule Insel Poel „Prof. Dr. h.c. Dr. h.c. Hans Lembke“ Kirchdorf
  • Regionale Schule „Rudolf Tarnow“ Boizenburg
  • Regionale Schule Dummerstorf
  • Regionale Schule „Friedrich Rohr“ Grabow
  • Regionale Schule „Wasserturm“ Grevesmühlen
  • Regionale Schule „Siegfried Marcus, Malchin
  • Regionale Schule „Am Wasserturm“ Strasburg
  • IGS „Vier Tore“ Neubrandenburg
  • Reuterstädter Schulcampus Stavenhagen (KGS)
  • Ostseeschule Ückeritz
  • Elbe-Gymnasium Boizenburg
  • Eldenburg-Gymnasium Lübz
  • Goethe-Gymnasium – Musikgymnasium – Demmin
  • Fritz-Greve-Gymnasium Malchin
  • Evangelischer Bildungscampus Dettmannsdorf
  • Schloss Torgelow Privates Internatsgymnasium

Die Schulmesse findet von 14:30-16:30 Uhr an der Universität Rostock im Atrium des Konrad-Zuse-Hauses statt (Albert-Einstein-Str. 22, 18059 Rostock).

Für die Veranstaltungen zur Lehrkräftegewinnung für den ländlichen Raum kooperiert das Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung mit dem landesweiten Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZLB). Eine weitere LehrerbildungsLANDPARTIE wird es für  Studierende der Universität Greifswald geben: vom 30. Mai bis 1. Juni 2022 lernen die jungen Leute dann Schulen in Vorpommern-Greifswald kennen.

Weitere Informationen: www.Lehrer-in-MV.de

Saisonverkehr „Südbahn“ ab dem 25. Mai 2022

Meyer: Touristische Ausflugsziele über den öffentlichen Personennahverkehr besser miteinander vernetzt

Schwerin – Attraktive Ziele entlang der Elde und der Mecklenburger Seenplatte mit Bus und Bahn entdecken  – zwischen dem 25. Mai (Mittwoch) und dem 11. September 2022 bietet der Saisonverkehr auf der „Südbahn“ zusätzliche Angebote.

„Mit dem Saisonangebot werden touristische Ausflugsziele in Mecklenburg-Vorpommern über den öffentlichen Personennahverkehr besser miteinander vernetzt. Gleichzeitig wird die Anreise für Urlauber, Tages- und Fahrradtouristen aus den Metropolregionen erleichtert. Davon profitieren alle, die in der Region wohnen und auch Gäste des Landes, die Mecklenburg-Vorpommern entdecken wollen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Die erweiterten Angebote beziehen sich auf die Regionalbahnlinien 15 (Waren (Müritz) – Inselstadt Malchow – Karow (Meckl) – Plau am See), die Regionalbahn 19 (Parchim – Lübz – Karow (Meckl) – Plau am See) sowie den Bus der Linie 77 (Parchim – Lübz – Plau am See – Karow (Meckl) – Malchow).

Über den Südbahn-Saisonverkehr bedient die RB15 an Samstagen und Sonntagen im Zwei-Stunden-Takt in dieser Saison zusätzlich die Stationen in Alt Schwerin, Karow (Meckl) und Plau am See. Für Reisende aus westlicher Richtung verkehrt die RB 19 dieses Jahr ebenfalls erstmalig im Zwei-Stunden-Takt – und damit mit fast doppelt so vielen Fahrten im Vergleich zum letzten Jahr – mit Halt an den Stationen Parchim, Lübz, Passow (Meckl), Gallin, Karow (Meckl) und Plau am See. Eine Weiterreise ist ohne Umstieg in Parchim von/nach Ludwigslust und Hagenow möglich. Die Züge wechseln zwischen Parchim und Hagenow lediglich ihre Linienbezeichnung.

In Hagenow Land besteht Anschluss an die Züge des RE1 aus/in Richtung Hamburg. Zudem wird es in Parchim auch wieder passende Anschlusszüge aus/in Richtung Schwerin (RB13) geben. Der Zwei-Stunden-Takt der Regionalzüge wird durch das Busangebot der Linie 77 (VLP – Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim) ergänzt. Zusätzlich haben Reisende die Möglichkeit, an den Bahnhöfen in Parchim, Lübz und Plau Rufbusangebote in weitere Orte der Region zu bestellen (Rufbus VLP). „Das Saisonangebot auf der Südbahn ist wichtig für das Tourismusland Mecklenburg-Vorpommern und stärkt die Destinationen im Binnenland.

Mit wenigen und passenden Umstiegen gelangen Urlauber beispielsweise aus Berlin oder Hamburg mit Bus und Bahn in die Seenplattenregion. Im Juni, Juli und August gilt das 9-Euro-Ticket natürlich auch auf den Linien der Südbahn“, sagte Meyer.

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2021 hat die landeseigene Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH (VMV) im Auftrag des Landes die Verantwortung für die Müritzbahn (RB15) vom Landkreis Mecklenburgische Seenplatte übernommen. Das ermöglicht nunmehr die Bestellung des Saisonverkehrs auf der gesamten Südbahn aus einer Hand. Weitere Informationen unter https://suedbahn-saisonverkehr.de/.