Medizinische Versorgung in M-V

Drese: Patientennahe Modelle als Bereicherung für ländliche Versorgung

Neubrandenburg – Vom 22. bis 24. Juni 2023 findet der 18. Fachkongress und die Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für Case und Care Management (DGCC) in Neubrandenburg statt. Gesundheitsministerin Stefanie Drese ging in ihrem Grußwort am Freitag auf die gesundheitliche Versorgung im ländlichen Raum ein.

Das sogenannte Case Management habe für die medizinische Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern als dünn besiedeltes Flächenland eine hohe Bedeutung, verdeutlichte die Ministerin. Abnehmende Bevölkerungszahlen würden zumeist auch eine geringere Zuweisung von Ärztinnen und Ärzten für eine Region bedeuten. Schon jetzt setze das Land deshalb auf patientennahe Lösungen und Modelle wie Nichtärztliche Praxisassistentinnen und -assistenten (NäPA) und Versorgungsassistentinnen und -assistenten in der Hausarztpraxis (VERAH).

„Diese erfahrenen und qualifizierten medizinischen Fachangestellten übernehmen arztentlastende Aufgaben. Sie kommen direkt zu den Patientinnen und Patienten nach Hause und unterstützen dadurch die Sicherstellung einer umfassenden Patientenbetreuung vor allem in ländlichen Regionen“, erklärte Drese.

Potential berge auch die von Bundesgesundheitsminister Lauterbach geplante stärkere Einbindung des öffentlichen Gesundheitsdienstes sowie die Einrichtung von Gesundheitskiosken. Dadurch könne die ambulante medizinische Versorgung vor Ort aber auch der Zugang zur gesundheitlichen Versorgung verbessert werden, hofft Drese.

Gesundheitskioske sollen insbesondere in sozial benachteiligten Regionen und Stadteilen niedrigschwellige Beratung anbieten und Leistungen der medizinischen Behandlung, Prävention und Gesundheitsförderung vermitteln.

„Besonders für unsere ländlichen Regionen sehe ich in diesem Ansatz die Chance, die Akteure im Gesundheitswesen besser zu vernetzen und die medizinische Versorgung zugänglicher im Sinne der Patientinnen und Patienten zu gestalten“, erklärte Drese. Das Angebot der Gesundheitskioske sollte deshalb in einem Flächenland mobil sein. Es gelte also die gesetzlichen Vorgaben so auszugestalten, dass das Projekt als aufsuchende Hilfe ermöglicht werden könne, so die Ministerin.

Tag der Architektur 2023 in M-V

Schwerin – Im Rahmen des Tages der Architektur findet in Mecklenburg-Vorpommern am 24.06. ein Tag der offenen Tür statt. Dieser ermöglicht einen Einblick in ausgewählte Gebäude in M-V, darunter auch interessante Holzbauprojekte. Des Weiteren wird in Stralsund an diesem Tag um 17:30 Uhr eine Podiumsdiskussion zum Thema „Nachhaltigkeit und zirkuläres Bauen“ durchgeführt.

Ein Beispielprojekt ist das Lern-Duett „Kita Stadtspatzen“ + Pädagogisches Forum in Wismar. Der dreigeschossige Holzrahmenbau am Gerberhof 5 öffnet am Sonnabend in der Zeit von 10:00 bis 16:00 Uhr für alle Interessenten die Türen. Um 11:00 und um 14:00 Uhr findet zudem jeweils ein Fachvortrag von den Architekten und den Bauherren zu diesem Gebäude statt, bei einer Aktion für Kinder unter dem Motto „Mach Mit–Plane.Baue.Gestalte“ sind junge Gestalter gefragt, die Ideen für Bildungsbauten zusammentragen.

Dieser Verbundbau als Bildungsstätte in Wismar präsentiert sich als gelungenes Beispiel eines mehrgeschossigen Holzrahmenbauprojektes in M-V, der alle Aspekte des Wärme,- Schall- und Brandschutzes erfüllt. Das Gebäude erhielt zudem einen Sonderpreis beim Bundeswettbewerb „HolzbauPlus 2020“.

Der Landesbeirat Holz unterstützt die Beteiligung von Holzbauprojekten am Tag der Architektur. Im Rahmen der Holzbauoffensive unseres Landes wurde eine Broschüre zum modularen Holzbau entwickelt, die als Anregung und Vorlage für vielfältige Bauvorhaben in Holzmodulbauweise gedacht ist.

Der Holzbau punktet u. a. durch seine Klimafreundlichkeit. Aufgrund der langfristigen Bindung von Kohlenstoff in Holzprodukten ist dieser nachwachsende Rohstoff unverzichtbar für einen nachhaltig angelegten Klimaschutz. Darüber hinaus besitzt Holz hervorragende Baueigenschaften und konstruktive Vorteile.

Nähere Hinweise zum Tag der Architektur unter www.ak-mv.de

Weitere Informationen zum Landesbeirat Holz unter www.lbh-mv.de

Am 24. und 25.06.2023 findet der bundesweite „Tag der Architektur 2023“ unter dem Motto „Planen, Bauen, Leben: Architektur verwandelt“ statt.

Tür und Tor vielfältiger Bauten stehen an diesen Tagen auch in Mecklenburg-Vorpommern für interessierte Gäste offen. Die Gebäude werden zu diesem Anlass von Architektinnen und Architekten bei Führungen und Besichtigungen vorgestellt und viel Wissenswertes zur Planung, Baugeschichte und Umsetzung vermittelt.

Bessere Vernetzung im Rettungswesen

Schwerin – Das Gesundheitsministerium erprobt in Kooperation mit den Landkreisen Vorpommern-Greifswald und Vorpommern-Rügen sowie der Universitätsmedizin Greifswald (UMG) ein Pilotprojekt für eine bessere Vernetzung im Rettungswesen. Sechs Wochen nach Einführung in der Praxis zieht Gesundheitsministerin Stefanie Drese eine erste Bilanz: „Es zeigt sich schon nach kurzer Zeit, dass das System ‚IVENA ehealth‘ einen echten Mehrwert für die Optimierung der Abläufe in der Notfallmedizin bringt.“

Im Zuge des Projekts tauschen die Integrierten Leitstellen der Landkreise, die Krankenhäuser sowie der Rettungsdienst über das System Informationen zu Versorgungressourcen in den einzelnen Krankenhäusern aus. „Das System funktioniert als Schnittstelle. Einerseits erhält der Rettungsdienst Echtzeit-Information über die aktuelle Verfügbarkeit klinischer Behandlungs- und Versorgungsressourcen in den Aufnahmekrankenhäusern, andererseits werden diese über die Anfahrt von Notfallpatienten vorab informiert“, erklärt Drese. Dies ermögliche den Krankenhäusern einen wichtigen Zeitvorsprung zur Vorbereitung auf den oder ggf. die Patientinnen bzw. Patienten, so Drese weiter.

Die Universitätsmedizin Greifswald hat bei der Implementierung von IVENA ehealth eine Vorreiterrolle übernommen. „Dort und in den anderen Krankenhäusern erleichtert das System erleichtert den Aufwand in der Abstimmung mit dem Rettungsdienst spürbar. So können sich die Krankenhäuser besser auf Notfälle vorbereiten und im Ernstfall somit noch zügiger die passende Behandlung vorhalten,“ verdeutlicht Drese.

Das Projekt wird mit 430.000 Euro aus Landesmitteln finanziert. Die für den Rettungsdienst verantwortlichen Landkreise haben es zur Einführung in der jeweiligen Leitstelle und dem Rettungsdienst implementiert und gemeinsam mit den jeweiligen Krankenhäusern den Start vorbereitet.

Die Optimierung der Patientenzuweisung sei laut Drese sowohl mit Blick auf die Sicherheit der Notfallpatientinnen und -patienten sowie die Arbeitslast der Fachkräfte ein Gewinn. Ziel sei es laut Drese das System im Laufe des Jahres auch in den anderen Landkreisen auszurollen und es perspektivisch als Standard einzuführen.

Auch andere Bundesländer, darunter Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Berlin haben IVENA ehealth bereits eingeführt.

Ohne Barrieren im Urlaub

Die Wirtschaftsministerkonferenz fordert die Fortführung des Kennzeichnungssystems „Reisen für Alle“

Schwerin – Die Wirtschaftsministerinnen und -minister sehen mit großer Sorge auf den noch immer ungeklärten Weiterbetrieb des Zertifizierungssystems „Reisen für Alle“ im Bereich des barrierefreien Tourismus.

„Barrierefreiheit ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Tourismus kann hierbei ein aktiver Treiber für die Integration und Inklusion von Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft sein. Daher sollte darauf nicht verzichtet werden und auch über das Jahr 2023 hinausgehend vom Bund weiterhin maßgeblich mitfinanziert werden.

Optimal wäre eine dauerhafte finanzielle Sicherstellung und eine qualitativ noch bessere Fortführung des Kennzeichnungssystems „Reisen für Alle“, so Ines Jesse Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit in Mecklenburg-Vorpommern.

Über das Kennzeichnungssystem „Reisen für Alle“ wurden in den vergangenen Jahren rund 100 Einrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern zertifiziert.

Zielstellung für Mecklenburg-Vorpommern im Bereich Ausbau der Barrierefreiheit ist die Zertifizierung von 20 weiteren Betrieben bis Ende 2023 sowie die zusätzliche Rezertifizierung von weiteren 10 Betrieben. Daneben sollen barrierefreie Angebotspakete wie z.B. eine Erlebnistour, Beratungsangebote für Regionen hinsichtlich der Entwicklung weiterer barrierefreier Angebote optimiert werden.

Das Kennzeichnungssystem „Reisen für Alle“ stellt mit seinen geprüften, online abrufbaren und standardisierten Informationen zu den Verhältnissen vor Ort eine wichtige Planungsquelle für Menschen mit Behinderungen und Menschen, die Wert auf mehr Komfort legen, dar.

Ostdeutsche Ministerpräsidentenkonferenz

Schwesig: Ostdeutsche Länder setzten auf Wasserstoff als Zukunftstechnologie

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat sich heute zufrieden mit den Ergebnissen der ostdeutschen Ministerpräsidentenkonferenz gezeigt. Gäste der Konferenz waren Bundeskanzler Olaf Scholz und der Ostbeauftragte der Bundesregierung Carsten Schneider.

„Die ostdeutschen Länder gehen beim Ausbau der erneuerbaren Energien deutlich voran. Und wir sehen große Chancen durch die Entwicklung einer Wasserstoffwirtschaft. Wir haben den Kanzler heute darum gebeten, dass die ostdeutschen Bundesländer in die Planung eines Wasserstoffkernnetzes einbezogen werden. Und wir haben gemeinsam den Verein „Initiative für Wasserstoff in Ostdeutschland“ gegründet. Mit diesem Verein wollen wir die Akteure der Wasserstoffwirtschaft im Osten zusammenführen und unsere Interessen gemeinsam auf Bundesebene vertreten“, erklärte die Ministerpräsidentin im Anschluss an die Konferenz.

„Die Energiepreise machen den Bürgerinnen und Bürgern gerade im Osten große Sorgen. Es ist gut, dass die Preisbremsen für Gas und Strom dämpfend wirken. Aber es kann nicht so bleiben, dass die Regionen, die beim Ausbau der erneuerbaren Energien vorangehen, höhere Energiepreise tragen müssen. Ich bin sehr dankbar, dass der Bundeskanzler in der Konferenz noch einmal zugesagt hat, dass es dazu demnächst einen Vorschlag der Bundesregierung geben wird.“ Ein weiteres wichtiges Zukunftsfeld sei der Ausbau der Fernwärmenetze und die Umstellung der Fernwärme auf erneuerbare Energien.

Die ostdeutschen Länder haben sich gemeinsam gegen die von der Bundesregierung beabsichtigen Kürzungen bei den für die Wirtschaftsförderung wichtigen GRW-Mitteln ausgesprochen. „Die ostdeutschen Länder haben sich in den letzten 30 Jahren gut entwickelt. Die Arbeitslosigkeit ist viel niedriger als vor 10 oder 20 Jahren. Wir wollen und müssen weiter aufholen. Dafür brauchen wir weiter Fördermöglichkeiten.“

Grundsteinlegung

Greifswald – Heute fand die feierliche Grundsteinlegung des Gesundheitsforschungsneubaus „William B. Kannel Center for Community Medicine“ der Universitätsmedizin Greifswald statt.

Wissenschaftsministerin Bettina Martin, Prof. Dr. Uwe Reuter, Vorsitzender des Ärztlichen Vorstandes der Universitätsmedizin Greifswald, Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann, Direktor des Instituts für Community Medicine, Herr Heiko Miraß, Parlamentarischer Staatssekretär für Vorpommern und das östliche Mecklenburg, und Stefan Wenzl, Abteilungsleiter im Finanzministerium Mecklenburg-Vorpommern, legten heute den Grundstein für den ca. 64,2 Mio. Euro teuren Neubau.

In den Grundstein wurde eine Zeitkapsel mit Hammerschlägen eingebracht und anschließend vermörtelt. Die Zeitkapsel enthält eine Urkunde zur Grundsteinlegung, eine Tageszeitung, Baupläne sowie Euro-Münzen und stellt somit ein Zeitdokument für nachfolgende Generationen dar.

An der Veranstaltung nahmen ebenfalls der Landrat Vorpommern-Greifswald Michael Sack, der Oberbürgermeister der Universitäts- und Hansestadt Greifswald Dr. Stefan Fassbinder und der Prorektor für Forschung, Digitalisierung und Transfer der Universität Greifswald Prof. Dr. Ralf Schneider teil.

Das „William B. Kannel Center for Community Medicine“ wird als interdisziplinäres Zentrum für Gesundheitsforschung sechs bislang eigenständige Abteilungen an verschiedenen Standorten unter einem Dach vereinen, um die Epidemiologie, die Präventions- und die Versorgungsforschung weiter voranzutreiben.

Die ersten Arbeiten an der von Bund und Land gemeinsam finanzierten Baumaßnahme begannen im Oktober 2022. Die Fertigstellung ist für das Jahresende 2026 vorgesehen. Das Forschungsgebäude wird dann auf einer Nutzungsfläche von 7.488 m2 Platz für 379 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten und die tägliche Untersuchung von bis zu 173 Personen ermöglichen.

„Ich freue mich sehr, dass das neue Aushängeschild der Universitätsmedizin Greifswald nun Stück für Stück Realität wird. Die Gesundheitsspitzenforschung findet hier ihr neues Zuhause. Ein energetisch nachhaltiges Zuhause. Hier werden hocheffiziente Haustechnik, spezielle Dämmstoffe und Wärmerückgewinnungsanlagen verbaut. Und wir errichten eine Photovoltaikanlage mit 88 Modulen, die eine jährliche CO2-Einsparung in Höhe von ca. 23 Tonnen ermöglichen wird“, sagt der für den Landesbau zuständige Finanzminister Dr. Heiko Geue.

Wissenschaftsministerin Bettina Martin stellt fest: „Das Institut für Community Medicine hat mit seiner exzellenten Arbeit in den vergangenen 20 Jahren national und international ein Alleinstellungsmerkmal und ein hohes Renommé erlangt. Mit dem neuen „William B. Kannal Center“ wird diese wichtige Forschungsarbeit nun auf ein noch höheres Level geführt und stark für die Zukunft aufgestellt. Der Bau am zentralen Campus der Universtätsmedizin, in unmittelbarer Nähe zu den Instituten und Kliniken, führt die verschiedenen Disziplinen an einem Standort zusammen. Das verbessert sowohl die Forschungsbedingungen als auch die Übertragung in die klinische und therapeutische Praxis enorm.“

„Vor 20 Jahren begannen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Community Medicine Daten zum Gesundheitszustand, zur Gesundheitsvorsorge und -fürsorge der Bevölkerung zu sammeln. Sie nahmen schon damals ein Thema in den Fokus, dessen Bedeutung uns mit der Coronapandemie erneut eindrücklich vor Augen geführt wurde. Auch bei der Sammlung und Verarbeitung von Gesundheitsdaten wurde und wird hier Pionierarbeit geleistet. Das neue William B. Kannel Center for Community Medicine wird hervorragende Bedingungen bieten, diese Greifswalder Erfolgsgeschichte fortzuschreiben“, sagt Prof. Dr. Katharina Riedel, Rektorin der Universität Greifswald.

Prof. Dr. Uwe Reuter, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Vorstand der Universitätsmedizin Greifswald erläutert: „Der Forschungsschwerpunkt Community Medicine der Universitätsmedizin Greifswald ist seit vielen Jahren bundesweit und international anerkannt. Wir sind dem Land Mecklenburg-Vorpommern und dem Bund sehr dankbar, dass sie unsere erfolgreiche Arbeit mit dem Neubau unterstützen, der hier entsteht. So können wir die Bevölkerungsgesundheit weiter stärken. Wir werden unserem Unternehmensmotto gerecht und gehen gemeinsam mit den Menschen nachhaltig in eine gesunde Zukunft.“

Verantwortlich für die Baumaßnahme ist das Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt (SBL) Greifswald aus dem Geschäftsbereich des Finanzministeriums.

Wettbewerb „Nachhaltige Tourismusdestination“

Meyer: Mecklenburg-Vorpommern setzt damit ein weiteres Ausrufezeichen in der deutschlandweiten Tourismuslandschaft

Schwerin – „Dies ist ein großer Erfolg für den Verband, aber auch für die gesamte Region. Vorpommern beweist damit, dass Nachhaltigkeit und Tourismus Hand in Hand gehen können, indem es qualitativ hochwertige und authentische Erlebnisse für Besucherinnen und Besucher schafft. Dieses Ausrufezeichen aus Vorpommern ist ein Meilenstein für die gesamte Region und unterstreicht den ganzheitlichen Ansatz, der vor Ort von den vielen Akteuren gemeinsam umgesetzt wird“, freute sich Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhard Meyer nach der Bekanntgabe.

Der Tourismusverband Vorpommern e. V. konnte im Wettbewerb die Jury mit einem breiten Angebot überzeugen. Besonders überzeugte die Jury der Stettiner Haff Radweg, an dem sich unter anderem das energieautarke Hotel Haffhus in Ueckermünde, das Netzwerk „Rewilding Oderdelta“, die Stadt Ueckermünde mit ihrer Pommernkogge oder das Resort „Stettiner Haff“ im Fischerdorf Altwarp befinden und zum nachhaltigen Kennenlernen der Region einladen. Der Tourismusverband Vorpommern e.V. teilt sich den Gewinn mit den ebenfalls erstplatzierten Kurbetrieben Oberstorf.

„Auf diesen Erfolg gilt es weiter aufzubauen, um noch mehr qualitativ hochwertigen Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern anzubieten. Das ist die Basis für mehr sowie nachhaltige Wertschöpfung und für die zukünftige touristische Entwicklung unseres Bundeslandes“, betonte Tourismusminister Reinhard Meyer.

Der Bundeswettbewerb wurde zum dritten Mal gemeinsam vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, vom Bundesamt für Naturschutz und vom Deutschen Tourismusverband ausgelobt. Eine Expertenjury hatte Bremerhaven, Oberstdorf und Vorpommern für die Endrunde in der Kategorie Starter nominiert. In der Kategorie Fortgeschrittene haben das Allgäu, die Biosphäre Bliesgau und die Sächsische Schweiz das Finale erreicht. Im Mai reisten die Jurorinnen und Juroren in die sechs Destinationen, um sich vor Ort ein Bild zu machen und die Nachhaltigkeitsleistungen final zu bewerten.

Tourismusorte, Tourismusregionen und Städte in ganz Deutschland waren eingeladen, sich zu bewerben. Insgesamt wurden 44 Bewerbungen eingereicht, 22 davon hatten sich für die zweite Wettbewerbsphase qualifiziert. Den Preisträgern winken attraktive Marketingpreise. Die zwei Siegerdestinationen können sich über eigens produzierte Videosequenzen für ihr Marketing freuen. Darüber hinaus nehmen sie an einer deutschlandweiten Online-Marketing-Kampagne der DB Fernverkehr AG sowie an internationalen Online-Marketingaktivitäten der Deutschen Zentrale für Tourismus teil. Die Themensieger profitieren unter anderem von einem Beratungspaket.

Übersicht der Gewinner (Kategorie Starter):

 1.Platz – Vorpommern (Tourismusverband Vorpommern e.V.) – www.vorpommern.de

1Platz – Oberstdorf (Kurbetriebe Oberstdorf) – www.oberstdorf.de

  1. Platz – Bremerhaven (Erlebnis Bremerhaven – Gesellschaft für Touristik, Marketing und Veranstaltungen mbH) – www.bremerhaven.de

Infoveranstaltungen verzeichnen regen Zuspruch

Oldenburg: Persönlicher Austausch wird besonders geschätzt

Schwerin – Bildungsministerin Simone Oldenburg wertet die Informationsveranstaltungen zur Lehrkräftegewinnung an Schulen als großen Erfolg. Bei den Veranstaltungen können sich potenzielle Bewerberinnen und Bewerber vor Ort über eine Tätigkeit an den Schulen informieren.

„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass der persönliche Austausch von den Interessierten besonders geschätzt wird, denn so können individuelle Fragen direkt geklärt werden. Dafür scheint das Bedürfnis nach den schwierigen Jahren der Corona-Pandemie besonders groß zu sein“, sagte Bildungsministerin Oldenburg. „Viele potenzielle Bewerberinnen und Bewerber sind an einer Tätigkeit als Lehrkraft im Seiteneinstieg interessiert. Aber auch ausgebildete Lehrkräfte aus anderen Bundesländern haben sich informiert, weil sie an eine Schule bei uns im Land wechseln möchten. Zahlreiche Nachfragen zu den unterstützenden pädagogischen Fachkräften und zu den Alltagshilfen verdeutlichen den Wunsch, an den Schulen zu arbeiten“, so Oldenburg.

In Mecklenburg-Vorpommern absolvieren Lehrkräfte im Seiteneinstieg, die einen Bachelor oder einen Berufsabschluss haben, eine intensive, dreimonatige Vorqualifizierung, bevor sie ihre Tätigkeit in den Schulen aufnehmen bzw. zeitnah zu ihrer Einstellung. Als Bestandteil einer insgesamt 15-monatigen Grundlegenden Pädagogischen Qualifizierung (GPQ) enthält sie sowohl theoriegeleitete als auch schulpraktische Ausbildungsteile. An die GPQ schließt sich die dreijährige Modularisierte Qualifizierungsreihe (MQR) an. Wer beide Qualifizierungen mit Erfolg durchlaufen hat und den Zeitraum der Mindestbeschäftigung von drei bis sieben Jahren nachweisen kann, erfüllt die Voraussetzungen, einen Antrag auf Anerkennung einer Lehrbefähigung zu stellen.

„Neben der Novellierung des Lehrerbildungsgesetzes verbessern wir die Ausbildung der Lehrkräfte im Seiteneinstieg. Sie erhalten in Mecklenburg-Vorpommern eine beispielgebende Qualifizierung, bevor sie ihre Tätigkeit an den Schulen beginnen. Seit Jahren beendet eine viel zu geringe Anzahl von Lehramtsstudierenden ihre Ausbildung, sodass sich der Lehrkräftemangel verfestigt hat und der bundesweite Bedarf allein mit grundständig ausgebildeten Lehrkräften nicht mehr gedeckt werden kann. Durch die Einstellung qualifizierter Lehrkräfte im Seiteneinstieg verhindern wir in Mecklenburg-Vorpommern Maßnahmen, die andere Bundesländer ergreifen. Dazu gehören die Einschränkung der Teilzeit und die Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung“, erläuterte Oldenburg.

Personen mit einem universitären Hochschulabschluss steht der berufsbegleitende Vorbereitungsdienst offen. Er startet mit einer sechsmonatigen Qualifizierung. Es folgt ein berufsbegleitender Vorbereitungsdienst, der 18 Monate dauert und mit der Zweiten Staatsprüfung abschließt.

Weitere Informationen: www.Lehrer-in-MV.de

Demokratische Erinnerungskultur an Schulen

Expertinnen und Experten tauschen sich in Rostock aus

Rostock – In Mecklenburg-Vorpommern wird die demokratische Erinnerungskultur und historisch-politische Bildung an Schulen gestärkt. Bei einem Fachtag in der Aula des Innerstädtischen Gymnasiums Rostock haben sich circa 100 Expertinnen und Experten zum Thema ausgetauscht. Der Fachtag zählt zur fraktionsübergreifenden Initiative der Regierungs- und Oppositionsfraktionen zur Vermittlung von demokratischer Erinnerungskultur. Das Parlament hatte sie am 27. Januar 2023, am Tag des Gedenkens für die Opfer des Nationalsozialismus, beschlossen.

„Schülerinnen und Schüler müssen sich in einer immer komplexer werdenden und sich schnell verändernden Welt orientieren. Hierfür sind historisches Bewusstsein und eine politische Urteilsfähigkeit von herausragender Bedeutung. Ich bin beeindruckt, mit welch großem Engagement und welch großer Kreativität sich unsere Lehrkräfte, Gedenkstättenpädagoginnen und -pädagogen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Bildungsträgern und auch die Schülerinnen und Schüler selbst mit der Geschichte befassen“, sagte Staatssekretär Tom Michael Scheidung.

„Schülerinnen und Schüler werden künftig frühzeitiger, ihrem Alter entsprechend, auch politisch gebildet. Sie müssen politische und historische Themen, Entscheidungen und Aussagen einordnen und hinterfragen können. Eine weitere Möglichkeit liegt beim Ausbau der Projektarbeit an Schulen und in der Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern und Lernorten wie den Gedenkstätten. Mit der Projektarbeit werden zum einen Fächergrenzen überwunden und ein ganzheitliches, kompetenzorientiertes Lernen wird befördert.

Auf der anderen Seite wissen wir, dass diese Lehr- und Lernformen auf besonderen Zuspruch bei den Schülerinnen und Schülern treffen. Oftmals bleiben gerade die Erfahrungen der Projektarbeit im Gedächtnis und prägen die Schülerinnen und Schüler in besonderer Weise. Diese Formate werden wir weiter ausbauen und verstärken“, betonte der Staatssekretär.

Feuchtlebensräume in M-V

Schwerin – Ein neues Monitoringprogramm des Landesamts für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) Mecklenburg-Vorpommern soll wertvolle Daten liefern und Maßnahmen beschreiben, um die Feuchtlebensräume hierzulande besser zu schützen.

Umweltstaatssekretärin Elisabeth Aßmann betonte anlässlich des heutigen Naturschutzsymposiums des LUNG im Bürgerhaus in Güstrow, dass Renaturierung und landwirtschaftliche Nutzung sich keineswegs ausschließen. Das spiegele auch das große Interesse der Landwirtschaftsbetriebe an den Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen „Moorschonende Stauhaltung“ und „Wiesenbrüterschutz“ wider.

„Mecklenburg-Vorpommern hat eine überdurchschnittlich reiche Naturausstattung mit ausgedehnten Feuchtlebensräumen, angefangen mit vielen kleinen Ackersöllen bis hin zu großen Seen auf rund 3 Prozent der Landesfläche und naturschutzfachlich wertvollen Mooren, Sümpfen und Bruchwäldern auf mehr als einem Viertel der Moorbodenfläche.

Von den 94 Tier- und Pflanzenarten, die nach der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie in M-V geschützt sind, sind 55 Arten auf Feuchtlebensräume angewiesen. Allerdings sind große Teile unserer Feuchtgebiete in einem schlechten Erhaltungszustand, zum Beispiel durch die menschengemachte Entwässerung, aber auch durch natürliche hydrologische Veränderungen“, erläuterte LUNG-Direktorin  Ute Hennings in Güstrow.

Das LUNG ermittelt und entwickelt als obere Fachbehörde die naturwissenschaftlichen und technischen Grundlagen für landesweite Umweltbeobachtungen und hat gerade ein neues Projekt gestartet: „In den nächsten Jahren wird von uns ein neues Umweltmonitoringkonzept entwickeln, das „Natura-2000-Erhaltungszustandskonzept“.

Wir stellen dafür aktuelle Datengrundlagen zu Lebensräumen und Arten zur Verfügung und bauen ein neues Maßnahmenkataster auf“, sagte Hennings weiter. Das Konzept soll auch Aufschluss darüber geben, wo Renaturierungsmaßnahmen prioritär umgesetzt werden müssen.

Ein Beispiel: „Mecklenburg-Vorpommern hat eine besondere Verantwortung für die Rotbauchunke, da 72 % des deutschen Bestands in M-V, vor allem in Kleingewässern in der Ackerlandschaft in unseren Naturparken, vorkommen“, erklärte Dr. Heike Culmsee, Abteilungsleiterin für Naturschutz und Naturparke im LUNG.

Leider sei der Erhaltungszustand dieser Art trotz intensiver Bemühungen schlecht. Deshalb sei es wichtig, alle notwendigen Anstrengungen zu unternehmen, um in enger Kooperation mit den Landwirten für deren Erhalt zu sorgen.

Seit 1991 wurden in M-V 400 Moorschutzprojekte auf rund 35.000 Hektar realisiert.

Städtebauförderprogramme 2023

57 Millionen Euro für 30 Kommunen

Schwerin – Die Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern erhalten in diesem Jahr rund 57 Millionen Euro aus der Städtebauförderung von Bund und Land. Das Programm, das sich in die Programmteile „Sozialer Zusammenhalt“, „Lebendige Zentren“ und „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ gliedert, ist heute im Rahmen einer gemeinsamen Kabinettsitzung dem Bund zur Genehmigung übergeben worden.

„Bei der Stadtentwicklung sind das Land und die Kommunen der Umsetzung der nationalen Stadtentwicklungspolitik und der Ziele der Leipzig Charta 2020 verpflichtet. Außerdem sind seit dem vergangenen Programmjahr Maßnahmen des Klimaschutzes zwingende Fördervoraussetzung für neue Gesamtmaßnahmen. Dementsprechend liegt der Fokus auf Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen. Die Schaffung von Barrierefreiheit als Querschnittsaufgabe bleibt bestehen“, sagte Bauminister Christian Pegel zum diesjährigen Programm.

Schwerpunkte der Förderung werden weiterhin die Erneuerung von Erschließungsanlagen wie Straßen, Wege, Plätze und Grünanlagen sowie Vorhaben der Bildungs- und der sozialen Infrastrukturerneuerung sein. Auch Maßnahmen zur sozialen Durchmischung sowie die Erarbeitung oder Fortschreibung von Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepten (ISEK) werden gefördert.

Drei Gesamtmaßnahmen wurden neu in das Programm aufgenommen: die „Anklamer Vorstadt 2“ in Demmin, das Gebiet „Schlossberg“ in Gadebusch und das „Stadtumbaugebiet Weststadt“ in Stavenhagen.

„Mit der Städtebauförderung investieren wir auch und vor allem für die kommenden Generationen. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auch in diesem Jahr auf Neubau und Sanierung von Schulen. Mehr als zwölf Millionen Euro werden wir dafür einsetzen, unter anderem in Bützow, Grevesmühlen und Stavenhagen. Bei der Planung dieser für viele Jahre konzipierten Bauten haben Klimaschutzaspekte besondere Priorität“, hob der Minister hervor. Weiter sagte er:

„Außerdem haben wir wieder besondere Akzente bei denkmalgeschützten und das Stadtbild prägenden Gebäuden wie dem Schloss Gadebusch im Blick und besonders wichtige Infrastrukturprojekte wie die neue Feuerwehr in Wismar“, so Christian Pegel. Eine der größten Einzelmaßnahmen sei der Neubau des Volkstheaters Rostock, für das in diesem Jahr 6,67 Millionen Euro bereitgestellt werden.

Auch für den Rückbau von nicht mehr benötigten Wohnungen ist wieder Geld eingeplant. Mit 840.000 Euro wird der Rückbau oder Teilrückbau von 142 Wohnungen in Strasburg, Wolgast und Schwerin gefördert, wo es einen überdurchschnittlichen Wohnungsleerstand gibt.

„Bei der Prüfung dieser Förderanträge haben wir die Akteure vor Ort eng eingebunden, damit wir sicherstellen, dass nicht Wohnraum abgerissen wird, der zum Beispiel für das Unterbringen von Flüchtlingen benötigt wird“, sagte der Minister.

Dem Aufruf Städtebauförderung 2023 des Landes waren 34 Kommunen mit 48 städtebaulichen Gesamtmaßnahmen gefolgt. Sie haben insgesamt rund 83 Millionen Euro beantragt. Dazu Christian Pegel:

„Damit ist das Programm mit gut 26 Millionen Euro überzeichnet. Wir haben abwägen und einige Projekte zeitlich verschieben müssen. Insgesamt werden wir aber mit der Städtebauförderung 2023 die erfolgreiche Stadterneuerung fortsetzen, die seit drei Jahrzehnten unsere Städte lebenswerter und schöner denn je macht.“

Seit 1991 wurden in Mecklenburg-Vorpommern etwa 3,5 Milliarden Städtebaufördermittel in mehr als 120 Kommunen investiert. Mehr als 2,6 Milliarden Euro davon haben Bund und Land bereitgestellt. Damit konnten rund 14.000 öffentliche Bauwerke und Wohngebäude sowie rund 3.800 Straßen, Wege und Plätze gefördert werden.

Eine Liste der größeren Vorhaben im Programm 2023 finden Sie im Anhang. Mehr Informationen zur Städtebauförderung des Landes erhalten Sie auf den Webseiten des Ministeriums für Inneres, Bau und Digitalisierung.

Schüler bauen mobile Kräuterbeete

Schnittlauch, Rosmarin und Erdbeeren kommen frisch auf den Kantinentisch der Schule Gingst

Insel Rügen – Gingster Schüler sind nicht auf dem Holzweg, wenn sie aus alten Paletten etwas Neues bauen. Gerade damit liegen sie voll im Trend und beweisen das mit den ersten zwei mobilen Kräuterbeeten. Diese entstanden unter Anleitung von Kursleiter Goswin Schreck, der mit seinen jungen Handwerkern aus der 8. Klasse im Wahlpflichtunterricht eine nachhaltige Idee umsetzte.
„Die Ergebnisse können sich sehen lassen“, sagt er beim Fototermin auf dem Schulhof, wo die Beete in der Nähe der Holzwerkstatt stehen.

„Die Schüler wurden erst langsam mit dem Projekt warm“, erinnert er sich an die ersten gemeinsamen Stunden im letzten Herbst. Die Aufbereitung der Holzteile sei für die Jungen noch sehr abstrakt gewesen. Mit den ersten sichtbaren Erfolgen wuchsen Begeisterung, Arbeitsleistung und Ideenreichtum.

Dieser reichte sogar für eine Tour mit dem schuleigenen Bus nach Bergen, wo verschiedene Hilfsmittel und Bauteile besorgt werden mussten. „Mir hat gefallen, dass wir selbst zum Baumarkt gefahren sind und die Materialien aussuchen durften“, meint Felix Bonau, einer der Kursteilnehmer. Ihm stimmt Philipp Neisener zu, der es super fand „mal aus der Schule raus zu kommen und Unterricht woanders zu machen.“

Die Beete-Bauer Philip Neisener, Kevin Krüger und Felix Bonau mit ihrem Lehrer Goswin Schreck. (v. l. n. r.) Foto: A. Farin

Die Beete-Bauer Philip Neisener, Kevin Krüger und Felix Bonau mit ihrem Lehrer Goswin Schreck. (v. l. n. r.) Foto: A. Farin

In gut 20 Arbeitsstunden recycelten die Beete-Tischler die vom Glasfaserausbau kostenlos zur Verfügung gestellten Paletten. Dabei nutzten sie die Maschinen und Materialien, die der Förderverein der Schule mit einer finanziellen Unterstützung der Deutschen Postcode Lotterie im vergangenen Winter anschaffen konnte. „Unsere Holzwerkstatt im Grünen durften wir im Wert von 7.500 Euro aufrüsten“, erklärt André Farin, Vorsitzender des Schul- und Sportvereins 09 Gingst. Das Interesse der Schüler an handwerklichen und Bastelarbeiten sei sehr groß und müsse unbedingt gefördert werden.

Inzwischen ist Erntezeit auf den mit Schwerlastrollen versehenen Beeten. Fast täglich gehen die Jungen um Goswin Schreck dorthin, um Zutaten für die Schülerspeisung zu holen: Schnittlauch für Salat und Salzkartoffeln, Rosmarin für den Gemüseeintopf oder eine Erdbeere für zwischendurch. „Eine lohnenswerte Investition“, schätzt Goswin Schreck ein, „für gut 100 Euro pro Beet haben wir eine wiederverwertbare Bereicherung des Schullebens geschaffen.“

Drese besuchte Special Olympics

Ein großartiges Zeichen für gelebte Inklusion

Berlin – Mit einer grandiosen Eröffnungsfeier im Berliner Olympiastadion begannen am Sonnabend die Special Olympics World Games – das weltweit größte Sportereignis für Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen. Sportministerin Stefanie Drese traf am (heutigen) Montag in Berlin Ehrenamtliche der Special Olympics aus Mecklenburg-Vorpommern und besuchte anschließend Wettkämpfe der rhythmischen Sportgymnastik und des Kraftdreikampfes.

„Der Spirit der Special Olympics als globale Inklusionsbewegung ist überall zu spüren. Es ist wunderbar zu erleben, wie der Sport verbindet und Menschen aus aller Welt mit und ohne geistige Behinderungen zusammenbringt“, sagte Drese nach ihrem Besuch der Weltspiele. Ihr Eindruck sei, dass Berlin, als erste deutsche Stadt, die Special Olympics ausrichtet, hervorragend vorbereitet und ein toller Gastgeber sei.

Schon jetzt seien die World Games ein großartiges Zeichen für gelebte Inklusion. „Die Special Olympics für Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen in Berlin stehen gerade angesichts des furchtbaren Angriffskrieges auf die Ukraine auch für Völkerverständigung und ein Miteinander der Menschen“, betonte Drese.

Unter dem Motto #ZusammenUnschlagbar treffen sich in Berlin rund 7.000 Athletinnen und Athleten und Delegationen aus knapp 180 Nationen, um in 26 Sportarten um Gold, Silber und Bronze zu kämpfen.

„Ich erhoffe mir, dass diese Festtage einen gewaltigen Schub für gelebte Inklusion im Sport, aber auch im Alltag leisten und wir langfristig die inklusiven Strukturen in unserer Gesellschaft stärken können, sagte Drese. „Barrieren bestehen oft im Kopf. Es gibt in dieser Woche keinen besseren Ort als Berlin, um Vorurteile abzustreifen.“

„Maritimer Zukunftsbeirat“ für M-V gegründet

Meyer: Strukturwandel der maritimen Wirtschaft gemeinsam gestalten

Schwerin – Am Montag hat in Rostock die konstituierende Sitzung des „Maritimen Zukunftsbeirates“ für Mecklenburg-Vorpommern stattgefunden. Das 20-köpfige Gremium ist mit Experten aus der gesamten maritimen Branche besetzt, darunter Vertreter der Werften, der Zulieferindustrie, der Häfen, der Reedereien, der Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen.

„Die maritime Wirtschaft stellt mit all ihren Facetten nach wie vor einen bedeutenden industriellen Kern unseres Landes dar. Aber: Die Branche steckt mitten in einem Strukturwandel. Diesen wollen wir gemeinsam gestalten, um die wirtschaftliche und die beschäftigungsseitige Entwicklung weiter zu forcieren. Mit dem Maritimen Zukunftsbeirat gehen wir mit den Expertinnen und Experten der Branche einzelne Themenfelder gezielt an, um konkrete Unterstützungsmöglichkeiten zu identifizieren“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Der Maritime Zukunftsbeirat wird geleitet von dem Industriebeauftragten und Koordinator der Landesregierung für die maritime Wirtschaft, Jochen Schulte.

Kernthemen des Beirates sind unter anderem die erweiterten Aufgaben der MV-Häfen als Logistikzentren, zur Sicherung der Energieversorgung und Standorte industrieller Wertschöpfung sowie die Perspektiven und strategische Ausrichtungen im maritimen Sektor in den Bereichen Wasserstoff und E-Fuels. Weiterhin soll es auch um die wirtschaftsnahe Forschung und Entwicklung in der maritimen Industrie als innovativer Treiber sowie die Offshore-Windenergie gehen.

„Es ist entscheidend, dass wir die Fachkräfte aus dem maritimen Bereich halten und neue hinzugewinnen. Wir brauchen Jede und Jeden in diesem Transformationsprozess für die maritime Wirtschaft und die Zukunft des Schiffbaus in Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Meyer.

Die maritime Wirtschaft ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in Mecklenburg-Vorpommern und von außerordentlicher wirtschafts- und beschäftigungspolitischer Bedeutung. Als maritim werden dabei diejenigen Unternehmen und Branchen gefasst, deren Aktivitäten ursächlich und unmittelbar im Kern mit dem Meer in direkter Verbindung stehen wie der Schiff- und Bootsbau, die maritimen Zulieferer und Dienstleister einschließlich der Meeres- und Offshore-Technik, die Häfen und die Schifffahrt, aber auch die Marine, die Forschung & Lehre sowie die Beratung.

In den vergangenen Jahren haben sich diverse Strukturveränderungen in diesen einzelnen Teilbranchen vollzogen. Sei es zum Beispiel bis zum Beginn der Corona-Pandemie die rasante Entwicklung des Kreuzfahrtmarktes, das stete Wachstum der hafenabhängigen Industrie oder der nunmehr wieder deutlicher im Fokus stehende Ausbau der Offshore-Windenergie. Insgesamt wies die maritime Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern seit 2013 jährlich gute 2,5 Prozent Wachstum auf.

In Mecklenburg-Vorpommern erwirtschafteten vor der Corona-Pandemie ca. 2.000 Unternehmen mit mehr als 37.500 Beschäftigten gemeinsam etwa 6,6 Mrd. € Umsatz. Davon sind mehr als 2,5 Mrd. € Wertschöpfung (Angaben laut Erhebungen der IHK zu Rostock – Branchenmonitor Ausgabe 2020). Der Schiffbau mitsamt Zulieferern, die Hafenwirtschaft und abhängige Industrie, die Offshore-Windenergie, die Marine sowie der maritime Tourismus können dabei als Wachstumstreiber gelten. Sie machen gemeinsam bereits mehr als 74 Prozent der Beschäftigungseffekte aus.

Genehmigung einer Integrierten Gesamtschule

Klarheit für Schülerinnen, Schüler und Eltern an Stralsunder IGS

Greifswald – Das Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung hat vor Beginn des neuen Schuljahres mit dem Schulträger „unseKinder gGmbH“ vor dem Verwaltungsgericht Greifswald einen Vergleich hinsichtlich der beantragten Genehmigung einer Integrierten Gesamtschule (IGS) in Stralsund geschlossen. Danach kann der Schulträger eine aufwachsende IGS bis einschließlich Klasse 12 betreiben.

Wie schon im vergangenen Sommer gelang es dem Schulträger, kurz vor dem Termin darzulegen, dass eine ausreichende Anzahl an Lehrkräften für das kommende Schuljahr auch aus Sicht des Gerichts vorhanden ist. Der Schulträger sicherte zudem zeitnah Nachbesserungen am Schulkonzept zu. Außerdem sagte der Träger zu, dem Bildungsministerium die Baupläne für das beabsichtigte Schulgebäude, einschließlich der darin enthaltenden Raumaufteilung, insbesondere im Hinblick auf die Fachunterrichtsräume, und den Mietvertrag vorzulegen.

Das Bildungsministerium als Schulaufsichtsbehörde muss sicherstellen, dass Eltern und Kinder personell ausreichende Bedingungen vorfinden, um den Bildungserfolg zu sichern. Demzufolge wurde in den Vergleich auch zu deren Schutz aufgenommen, dass der Schulträger bis zur Unterrichtsaufnahme geeignete Lehrkräfte gegenüber der Schulaufsicht nachweisen muss.

Bei der ebenfalls beantragten 13. Jahrgangsstufe hat das Gericht die Auffassung vertreten, dass diese ebenfalls zu genehmigen gewesen wäre. Da dies rechtlich sehr unterschiedlich beurteilt wird und es eine IGS mit 13. Jahrgangsstufe im staatlichen Bereich nicht gibt, wartet das Bildungsministerium die Urteilsgründe ab und prüft, ob es die Zulassung der Berufung beim Oberverwaltungsgericht Greifswald beantragen wird.

Durch den Nachweis, dass ausreichend Personal vorhanden ist, haben Eltern, Kinder und Schulträger nun Rechtssicherheit und die Gewähr, dass die Kinder an der Schule im kommenden Schuljahr personell ausreichende Bedingungen vorfinden.