3. Norddeutschen Honigmarkt

Wismar – Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus hat am Samstag am 3. Norddeutschen Honigmarkt in Wismar teilgenom­men und 24 Honige prämiert, die von 22 Imkern des Landes zur Qualitätsprüfung eingereicht worden waren. Der Minister dankte dem Landesimkerverband und dem Imkerverein Wismar, dass sie es geschafft hatten, dass der Honigmarkt trotz Corona auch in diesem Jahr stattfinden kann. „Damit bietet sich auch heute wieder die Gelegenheit für die Imker, einem breiten Publikum ihre verantwortungs­volle Tätigkeit vorzustellen und die Bedeutung der Biene klarzumachen“, freute sich Backhaus.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es aktuell rund 2.900 Imker mit rund 28.000 Bienenvölkern. Das sind rund 100 Imker und 1.000 Bienenvölker mehr als im Vorjahr. Der vom Imkerverband geschätzte Honigertrag lag in 2020 bei durchschnittlich rund 33 kg pro Volk. Damit wurden in Mecklenburg-Vorpommern dieses Jahr rund 929 t Honig in geerntet. Mengenmäßig dominiert weiterhin der Rapshonig.

Der hohe Wert der Honigbiene für Mensch und Natur liege jedoch vor allem in der Bestäubungsleistung, sagte Backhaus. „80 Prozent unserer heimischen Flora – da­runter Obst und Gemüse – sind auf Insektenbestäubung angewiesen, 75 Prozent davon durch die Honigbiene.“ Diese Bestäubungs­leistung trage dazu bei, dass das Thema Insektenschutz im öffentlichen Interesse steht. Und andersherum haben die Debatten um den Insekten­schutz dazu beigetragen, dass die Honigbiene einen höheren Stellenwert in der öffentlichen Meinung erhalten habe.

Als Landwirtschafts- und Umweltminister sehe er die besondere Verantwortung der Landwirtschaft, sagte Backhaus. Deshalb haben der Ökolandbau, Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen sowie der Erhalt des Dauergrün­lands für ihn auch einen besonderen Stellenwert. „Da sind wir in den vergangenen Jahren ein gutes Stück voran­gekommen. Immerhin wird in MV jeder vierte Hektar Acker­land freiwillig mit erhöhten Umwelt­standards bewirtschaftet. Seit 2018 haben 890 Landwirte auf 7.800 Hektar heimische Blühpflanzen stehen und verlängern so das Nahrungsangebot für Bienen nachhaltig.“

Potenzial für mehr Insektenschutz sehe er aber auch bei den öffentlichen Flächen der Kommunen. Und Backhaus appellierte an die Bürger, in ihren Gärten verantwortungs­bewusst mit dem Thema Insektenschutz umzugehen. Schon mit kleinen Maßnahmen wie Insektenhotels, blütenreiche Wiesen und Beete, weniger chemischer Pflanzenschutzmittel könne jeder etwas zum Wohl der Insekten, insbesondere Bienen beitragen. Im Bienenweide­katalog gebe das Ministerium wertvolle Tipps, wie jeder Einzelne die Nahrungssituation für Honigbienen und wildlebende Bestäuber verbessern kann.

Die Honigprämierung erfolgte zuvor jährlich auf der MeLa. Wegen des coronabedingten Ausfalls der Messe wird sie dieses Jahr auf dem Honigmarkt durchgeführt. 22 Imker haben 25 Honige beim Landesimkerverband zur verkaufsfördernden Prämierung eingereicht.

Die Honigprämierung erfolgt anhand einer Prüfliste des Deutschen Imkerbundes (DIB). Der eingereichte Honig wird je nach Qualität mit Gold, Silber oder Bronze prämiert.

Zu den Bewertungskriterien zählen:

Sauberkeit
Zustand
Geruch
Geschmack
Wassergehalt
Nachweis, dass nicht wärmebehandelt wurde
Aufmachung der Verpackung

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