Hausärztliche Versorgung rückt weiter in den Mittelpunkt
Rostock – Gesundheits-Staatsekretärin Sylvia Grimm hat sich auf dem 30. Hausärztetag Mecklenburg-Vorpommern für einen Ausbau der sektorenübergreifenden Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich ausgesprochen.
„Das Gesundheitssystem – gerade im ländlichen Raum – befindet sich mitten in einem tiefgreifenden Wandel. Eine enge Verzahnung von ambulanten und stationären Angeboten ist deshalb von enormer Bedeutung für eine gute und zukunftsfeste medizinische Versorgung“, betonte Grimm am Sonnabend in Rostock.
Die Staatsekretärin hob hervor, dass starre Sektorengrenzen verschwimmen. Damit rücke die hausärztliche Versorgung weiter in den Mittelpunkt. Die Kenntnis über die Patientinnen und Patienten und der Strukturen vor Ort würden Hausärztinnen und Hausärzte mehr denn je zu unverzichtbaren Lotsen im Gesundheitssystem machen. „Gleichzeitig sind unsere Hausärzte der entscheidende Dreh- und Angelpunkt, um stationäre Aufenthalte zu reduzieren und die ambulante Versorgung zu priorisieren“, sagte Grimm.
Als wesentliche Gemeinschaftsaufgabe von Kassenärztlicher Vereinigung (KV), Hausärzteverband und Landesgesundheitsministerium bezeichnete Grimm die Gewinnung von jungen Ärztinnen und Ärzten für die Niederlassung im ländlichen Raum. Die Staatssekretärin verwies dabei auf die Landarztquote. „Mittlerweile haben wir dank der Landarztquote 90 Studentinnen und Studenten gewinnen können, die nach ihrem Abschluss für mindestens zehn Jahre die hausärztliche Versorgung im ländlichen Bereich stärken werden“, so Grimm.
Der Hausärzteverband trage mit Aktionen wie dem Speed-Dating ebenfalls auf kreative Weise zur Nachwuchsgewinnung bei. „Auf Landesebene müssen wir künftig insgesamt dafür sorgen, dass der ländliche Raum für junge Menschen und Familien noch attraktiver wird“, verdeutlichte Grimm. Dazu gehörten beitragsfreie Kitaplätze, gute Schulen, aber auch ein funktionierendes Internet sowie kulturelle und sportliche Angebote.
Ein weiterer wichtiger Punkt sei die Weiterentwicklung der Facharztausbildung. Grimm: „Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass sie noch mehr in den Praxen stattfindet. Ambulante Versorgung muss eine Selbstverständlichkeit für jede Ärztin und jeden Arzt werden – denn nur was ich erlebt habe, kann ich auch verstehen und wollen.“