Schwerin – Heute jährt sich zum 30. Mal der Tag des Mauerfalls. „Dieser Tag ist bis heute jedes Jahr auf´s Neue ein Tag voller Freude, Dankbarkeit und Respekt. Das gilt besonders auch für die vielen mutigen Menschen, die für uns alle auf die Straße gegangen sind. Die Lebensverhältnisse sind bei uns im Land bis heute Stück für Stück besser geworden. Die Arbeitslosigkeit sinkt weiter, die Infrastruktur wird ausgebaut, Unternehmen stellen ein und neue Jobs entstehen. Heute boomt die maritime Industrie wieder, in der Gesundheitswirtschaft entstehen viele Arbeitsplätze und der Tourismus wächst weiter. Handwerk und Industrie sind unverzichtbare Säulen unserer Wirtschaft. Das spornt uns weiter an. Vieles ist gelungen, Rückschläge hat es gegeben. Wir haben vor allem auch wirtschaftlich noch Nachholbedarf“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit, Harry Glawe am Freitag.
Wirtschaftsminister Glawe machte deutlich, dass Mecklenburg-Vorpommern weiter auf Förderung angewiesen ist. „Dafür setzen wir uns beim Bund und bei der EU ein. Die Förderungen geben Impulse für weiteres Wirtschaftswachstum. Die europäischen Mittel sind ein unverzichtbarer Baustein der Unterstützung für unser Land. Wir brauchen weiter Anreize für Investitionen, für mehr Forschung und Entwicklung sowie für die Unterstützung beim weiteren Ausbau der Infrastruktur“, forderte Wirtschaftsminister Glawe weiter. „Innovative Produkte, Technologien und Dienstleistungen sind der Schlüssel für mehr Wertschöpfung. Entscheidend ist, dass neben den Forschungsstätten, wo Innovationen zur Marktreife vorangetrieben werden, auch die Fabriken entstehen, wo die Erzeugnisse produziert werden. Das sichert langfristig Arbeit im Land.“
Mecklenburg-Vorpommern stehen von 2014 bis 2020 insgesamt 1,45 Milliarden Euro Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) zur Verfügung. Die Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt/BIP) ist in Mecklenburg-Vorpommern weiter gewachsen. Im ersten Halbjahr 2019 ist im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr das Bruttoinlandsprodukt nach Angaben des Statistischen Amtes um 1,5 Prozent gewachsen. Mit rund 44,9 Milliarden Euro wurde im Jahr 2018 das historisch höchste Bruttoinlandsprodukt des Landes erzielt.
„Mecklenburg-Vorpommern hat an Attraktivität für Investitionen in den vergangenen Jahren deutlich gewonnen. Das belegen beispielsweise Ansiedlungen wie Oetker in Wittenburg, Liebherr in Rostock, Nestlé in Schwerin oder Continental in Anklam. Wir haben noch eine Menge aufzuholen. Der eingeschlagene Kurs von verstärkten überregionalen Aktivitäten im In- und Ausland macht sich bei uns bemerkbar. Wir müssen weiter aktiv um Neuansiedlungen werben. Jede Ansiedlung schafft neue Jobs. Es muss uns noch besser gelingen, dass Mecklenburg-Vorpommern bei Investoren noch besser auf die Landkarte rückt“, forderte Glawe weiter. „Das Standortmarketing wird weiter intensiviert. Messen sowie gezielte Investorentreffen vor Ort sind geeignete Mittel, die sich immer mehr bewähren. Zu den Schwerpunktmärkten gehören beispielsweise Österreich und die Schweiz.“
Seit 1990 wurden über 9.500 Investitionsvorhaben in Mecklenburg-Vorpommern mit einem Gesamtinvestitionsvolumen in Höhe von rund 20,05 Milliarden Euro und Investitionszuschüssen in Höhe von über 4,39 Milliarden Euro unterstützt. Durch Investitionsvorhaben im Rahmen der einzelbetrieblichen Förderung sind in Mecklenburg-Vorpommern rund 98.000 neue Arbeitsplätze geschaffen worden. 99,5 Prozent aller Unternehmen des Landes gehören quantitativ zu den kleinen und mittleren Unternehmen. Diese Unternehmen sind Arbeitgeber für 79,9 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.
Im Rahmen der kommunalen Infrastruktur (inklusive der touristischen Infrastruktur) wurden im Zeitraum von 1990 bis August 2019 mehr als 2.620 Vorhaben unterstützt. Das Wirtschaftsministerium hat rund 3,2 Milliarden Euro an Zuschüssen ausgereicht. Damit wurden Gesamtinvestitionen von rund 4,8 Milliarden Euro ausgelöst. „Wir setzen weiter auf qualitative Wertschöpfung und Beschäftigung im Land. Mittelstandsförderung, Unternehmensnachfolge und Fachkräftesicherung sind dabei wichtige Punkte. Es sind gerade die kleinen und mittleren Unternehmen, die Mecklenburg-Vorpommern wirtschaftlich prägen. Sie sorgen für Wertschöpfung und vor allem für Arbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer haben sich in der Wendezeit mit vollem Einsatz und auch hohem persönlichen Risiko selbstständig gemacht. Heute werden viele für ihren Mut belohnt“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.