Filmkunst in Schwerin

Schwesig: Filmkunstfest bringt Glanz in die Landeshauptstadt

Schwerin – „Ich freue mich sehr, heute mit Ihnen das 32. Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern zu eröffnen. Der rote Teppich, das Scheinwerferlicht, ein aufregendes Gewusel aus Schauspielerinnen und Schauspielern, Filmemacherinnen und Filmemachern und Kinoliebhabern – es ist auch in diesem Jahr wieder eine ganz besondere Atmosphäre.

Ich mag das Filmkunstfest MV sehr. Es macht Spaß. Es bietet tolle Unterhaltung. Es bringt Menschen zusammen, die sich im Alltag eher nicht so oft begegnen. Und es bringt Glanz nach Schwerin und macht unsere Landeshauptstadt und ganz Mecklenburg-Vorpommern noch bekannter und beliebter“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig heute bei der Eröffnungsveranstaltung des 32. Filmkunstfestes Mecklenburg-Vorpommern im Schweriner Capitol.

„Kino ist etwas Anderes als Fernsehen oder Streaming. Kino bringt Menschen zusammen. Kino ermöglicht ein anderes Eintauchen, ein anderes Sehen. Kino öffnet neue Welten“, sagte die Ministerpräsidentin weiter. „Genau darauf können wir uns in den kommenden Tagen auch beim Filmkunstfest freuen. Eine bunte Welt aus Spiel- und Dokumentarfilmen, aus Live-Musik und tollen Begegnungen.“

Es sei erfreulich, dass Mecklenburg-Vorpommern von immer mehr Filmschaffenden als Produktions- und Arbeitsort entdeckt werde. So sei auch der Eröffnungsfilm des Festivals „Schlamassel“ zu großen Teilen im Land gedreht worden. Darüber hinaus gebe es 13 Filme in der Reihe „Gedreht in MV“.

„Das zeigt: Unsere neue Filmförderung wirkt. Wir haben mit der Gründung der landeseigenen Gesellschaft „MV-Filmförderung“ alle organisatorischen Kräfte gebündelt und konnten so die Film-, Festival- und Kinoförderung in unserem Land neu ausrichten. Mit Erfolg“, so die Ministerpräsidentin. Sie werde deshalb auch in diesem Jahr mit mehr als 2 Millionen Euro fortgeführt.

Verkehrsunfälle 2022

Weniger Unfälle, mehr Tote und Schwerverletzte als 2021

Schwerin – Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle in Mecklenburg-Vorpommern war 2022 mit 53.500 so niedrig wie bislang nur einmal seit der deutsch-deutschen Vereinigung – im Jahr 2014 mit 53.059 Unfällen. Die Zahl der Unfalltoten und -verletzten nähert sich hingegen allmählich wieder dem Niveau der Jahre vor der Corona-Pandemie an.

„Die weit überwiegende Mehrheit der Unfälle – 91 Prozent – sind Unfälle mit ausschließlich Blechschäden. Aber die Zahl der Unfälle mit Verunglückten ist um 286 auf 4.913 gestiegen. 83 der Verunglückten starben. Das sind weniger als die 88 tödlich Verunglückten im Vor-Corona-Jahr 2019, aber 15 mehr als 2021. Von diesen Verkehrstoten starben 47 in einem Kraftfahrzeug, 15 waren nicht angeschnallt. Deutlich gestiegen ist die Zahl der getöteten Fußgänger von zwei auf zehn und die der Radfahrer von sechs auf 14“, sagte Innenminister Christian Pegel heute bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik 2022 in Schwerin mit Verkehrsminister Reinhard Meyer sowie Hans-Joachim Hacker, Präsident der Landesverkehrswacht.

Positiv sei, dass die Zahl der Menschen, die auf Mecklenburg-Vorpommerns Straßen sterben, seit 2012 konstant unter 100 liege. „Aber natürlich ist jeder Einzelne einer zu viel. Das gilt auch für die Verletzten. Auch die Zahl der Schwerverletzten liegt seit 2010 auf etwa gleichbleibendem Niveau. 2022 wurden 1.266 Verkehrsteilnehmer schwer verletzt, 45 mehr als im Jahr zuvor und 144 weniger als 2019“, so Pegel bei der Landespressekonferenz.

„Jeder Einzelne trägt Verantwortung, damit es gar nicht erst zum Verkehrsunfall kommt. Wichtig zur Vermeidung von Unfällen ist zwischen allen Verkehrsteilnehmern vor allem die gegenseitige Rücksichtnahme. Dazu zählen die Autofahrer genauso wie die Radfahrer und Fußgänger. Gerade, wenn es mal eng wird, ist es wichtig, dass sich alle an die Verkehrsregeln halten“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Die Landesregierung setze sich für die Verbesserung der Verkehrssicherheit auf den Straßen in Mecklenburg-Vorpommern ein: „Oberstes Ziel und Leitbild der Verkehrssicherheitsarbeit ist die Umsetzung der ,Vision Zero‘ – die vollständige Vermeidung von Toten durch Verkehrsunfälle. Darüber hinaus soll das Risiko für Leib und Leben aller Verkehrsteilnehmer trotz steigenden Verkehrsaufkommens verringert werden. Dabei gilt es, Verkehrsunfälle, insbesondere solche mit schweren Folgen, weitest möglich zu verhindern“, so Meyer. Die Landesregierung unterstütze den Pakt für Verkehrssicherheit der Bundesregierung. Zu den Maßnahmen des Paktes gehören die finanzielle Unterstützung des schulischen Angebots „Rad und Risiko“ sowie die Präventionsarbeit der Verkehrswachten.

Junge Fahrer sind größte Risikogruppe

Verdoppelt hat sich die Zahl der Getöteten ab 65 Jahren, von 20 auf 41. Auch die Zahl der Unfallverursacher ab 65 Jahren ist gestiegen. „Der Anteil dieser Altersgruppe an den Verursachern liegt aber deutlich unter ihrem Anteil an der Bevölkerung. Größte Risikogruppe bleiben, trotz eines leichten Rückgangs bei den Verunglückten genau wie bei den Verursachenden, die jungen Fahrer von 18 bis unter 25 Jahren. Sie machten 11,2 Prozent der Unfallverursacher, aber nur 5,8 Prozent der Gesamtbevölkerung aus“, sagte Christian Pegel.

Anteil der Pedelecs an Radunfällen steigt weiter

Sorgen machen die steigenden Unfallzahlen bei den Radfahrern, insbesondere jenen, die auf einen elektrischen Antrieb zurückgreifen: „Von den insgesamt 1.670 verunglückten Radfahrern fuhren 253 ein Pedelec. Das sind 75 mehr als im Jahr zuvor, was einem Anstieg um 42 Prozent entspricht. Ihr Anteil an den verunglückten Radfahrern gesamt stieg von 12 auf 15 Prozent. Hier ist der Anteil der Über-55-Jährigen besorgniserregend: Er ist bei den verunglückten Pedelecfahrern deutlich höher als bei den verunglückten Radfahrern ohne Motor und auch deutlich höher als ihr Anteil an der Bevölkerung“, sagte Christian Pegel und nannte noch drei Zahlen: „Von den 14 getöteten Radfahrern fuhren vier elektrisch und elf ohne Helm.“

Verkehrsminister Meyer appelliert, Helm zu tragen

„Eine Helmpflicht scheint sich bislang in Deutschland eher nicht durchsetzen zu lassen. Wir appellieren deshalb, einen Helm zu tragen. Das wird gerade auch vor der wachsenden Zahl der E-Bikes und Pedelec-Nutzer notwendig, da mit den Rädern hohe Geschwindigkeiten in kurzer Zeit erreicht werden können. Die Wahrscheinlichkeit einer schweren Kopf- oder Hirnverletzung ohne Helm bei einem Unfall steigt. Umso wichtiger ist es, sich zu schützen. Wer einen Helm trägt, geht auch mit gutem Beispiel für seine Kinder voran, dies ebenso zu tun“, sagte Reinhard Meyer.

Jeder fünfte Unfallverursacher flüchtet

Für eine aktuell diskutierte „Entkriminalisierung“ des Straftatbestands „unerlaubtes Entfernen vom Unfallort“ sehen weder die beiden Minister noch Verkehrswächter Hacker einen Anlass: „Die Zahl derer, die vom Unfallort flüchten, ist seit vielen Jahren unverändert hoch. Auch 2022 bedeuten 10.308 mal Unfallflucht bei insgesamt 53.500 Unfällen, dass fast jeder fünfte Verursacher unerlaubt den Unfallort verlässt – und damit eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren riskiert. Oder anders ausgedrückt: alle 51 Minuten flüchtet ein Unfallverursacher vom Ort des Geschehens. Zum Glück geht es beim weit überwiegenden Teil dieser Fälle – 96 Prozent – um Unfälle mit ausschließlich Blechschaden. Diese deshalb zu einer Ordnungswidrigkeit herunterzustufen, sei keine gute Idee:

„Wir können doch unseren Bürgern nicht signalisieren, wenn jemand ihr Auto beschädigt und sich unerlaubt davonmacht, ist das nicht so schlimm. Dass Unfallflucht streng bestraft wird, sorgt dafür, dass sich die Verursacher melden aus Furcht vor der Strafe, die ihnen droht, wenn sie ermittelt werden. Droht ihnen nur Bußgeld, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich noch weit mehr Verursacher von Blechschäden als bislang unerkannt vom Unfallort entfernen. Und die Geschädigten blieben schuldlos auf ihren Kosten sitzen“, sagte Christian Pegel.

Keine Toten bei Wildunfällen

Besonders häufig sind in Mecklenburg-Vorpommern mit seiner weiträumig dünnen Besiedlung und seinen idyllischen Alleen seit vielen Jahren Unfälle mit Bäumen und Unfälle mit Wildtierbeteiligung. „Bei Letzteren konnten wir 2022 einen Rückgang um fast 900 auf 15.430 verzeichnen. Noch erfreulicher: Kein Mensch starb bei diesen Unfällen“, so der Innenminister. Dennoch sei an rund 30 Prozent aller Unfälle in M-V Wild beteiligt und alle 34 Minuten ereigne sich ein solcher Wildunfall.

Hans-Joachim Hacker, Präsident der Landesverkehrswacht, rät: „Besonders in den frühen Morgen- und in den Abendstunden im Frühjahr und Herbst sollten Fahrer die Geschwindigkeit reduzieren, den Fahrbahnrand im Auge behalten und bei plötzlich auftauchendem Wild nicht ausweichen, sondern bremsen und die Spur halten.“

Weniger Verunglückte nach Baumunfall

Auch bei den Zusammenstößen mit Bäumen gibt es eine gute Nachricht: „Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden sank von 355 auf 330. Von den insgesamt 83 Verkehrsunfalltoten 2022 in M-V starben allerdings 21 durch einen Baumunfall – jeder Vierte“, so Pegel.

„Ein Baum verzeiht keinen Fehler. Bei einer Kollision gibt er nicht nach und schickt die gesamte Aufprallenergie zurück ins Auto. Wenn wir die Unfallzahlen weiter wirkungsvoll verringern wollen, müssen wir bestrebt sein, Geschwindigkeiten zu reduzieren. Bei niedrigeren Geschwindigkeiten entstehen weniger gefährliche Situationen, Fahrfehler können leichter kompensiert werden und bei einem Unfall sind die Folgen für die Insassen meist geringer“, sagt Hans-Joachim Hacker.

Public Corporate Governance Kodex für M-V

Schwerin – Bereits im November 2022 hat sich das Kabinett auf die Einführung des Kooperativen Beteiligungsmanagements verständigt. Die Gesellschafterrechte werden künftig nicht mehr dezentral von den fachlich zuständigen Ministerien wahrgenommen, sondern im Finanzministerium gebündelt.

„Mit dem neuen kooperativen Beteiligungsmanagement können wir gemeinsam mit unseren Beteiligungen in Mecklenburg-Vorpommern den Klimawandel und den demografischen Wandel besser bewältigen. Dies stellt einen wichtigen Meilenstein zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit unseres Landes dar“, sagt Finanzminister Dr. Heiko Geue.

Vor dem Hintergrund hat das Kabinett heute den Public Corporate Governance Kodex für Mecklenburg-Vorpommern beschlossen und das Beteiligungshandbuch genehmigt. Im Beteiligungshandbuch werden die unterschiedlichen Funktionen und Verantwortlichkeiten der einzelnen Organe der Landesbeteiligungen detailliert beschrieben und das kooperative Handeln definiert. Zudem werden standardisierte Verfahren festgelegt, welche die Steuerung der Landesbeteiligungen wesentlich effizienter gestalten und insgesamt erleichtern. Durch die Einführung des im Beteiligungshandbuch enthaltenen Public Corporate Governance Kodex und den Regelungen für eine gute und verantwortungsvolle Unternehmensführung schließt Mecklenburg-Vorpommern zu vielen anderen Bundesländern, dem Bund sowie kommunalen Beteiligungsverwaltungen auf.

„Mit dem Public Corporate Governance Kodex für Mecklenburg-Vorpommern ist heute ein weiterer großer Schritt beim Paradigmenwechsel in der Beteiligungspolitik des Landes vollzogen worden. Das Beteiligungshandbuch stellt ein echtes Nachschlagewerk für alle handelnden Akteure dar – sowohl für die Ministerien als auch für die Landesbeteiligungen selbst. In Kombination mit entsprechenden Regelungen zu adäquaten Kontrollmaßnahmen und einem hohen Maß an Transparenz wird zudem das öffentliche Vertrauen in die Unternehmen des Landes sowie in die Entscheidungen aus Verwaltung und Politik gestärkt, womit das Land seiner besonderen Verantwortung gegenüber seinen Bürgerinnen und Bürgern gerecht wird“, so Geue.

Das Beteiligungshandbuch wird in dieser Form erstmalig veröffentlicht. Es wird künftig regelmäßig redaktionell geprüft und bei Bedarf angepasst.

Förderung von Sport und Bewegung

Schwerin – Sport- und Gesundheitsministerin Stefanie Drese ruft Bund, Länder, Kommunen und den organisierten Sport dazu auf, die Rahmenbedingungen für Sport und Bewegung weiter zu verbessern.

„Wir brauchen gerade nach der Corona-Pandemie eine gemeinsame Bewegungsoffensive mit konkreten Maßnahmen, um Sport und Bewegung für alle Menschen in Deutschland möglich und einfach erreichbar zu machen – unabhängig von Wohnort, Herkunft, Geschlecht, Alter, finanziellen Möglichkeiten und individuellen körperlichen und geistigen Fähigkeiten“, sagte Drese heute in Schwerin.

Vor allem Bewegungsangebote für Kinder und Jugendliche sollen nach Ansicht von Drese vermehrt in den Mittelpunkt gerückt werden. „Die heute veröffentlichten Ergebnisse einer Studie der BARMER, die einen drastischen Anstieg von Übergewicht bei Kindern in MV nachgewiesen hat, zeigt den Handlungsbedarf“, so Drese. Neben den Eltern seien deshalb auch Politik, Vereine, Schulen und Kitas in der Pflicht, Sport und Bewegungsangebote zu fördern.

Der erste bundesweite Bewegungsgipfel im vergangenen Dezember und die Kampagne „Dein Verein: Sport, nur besser“ sind nach Auffassung der Ministerin ein erstes wichtiges Aufbruchssignal. „Auch in Mecklenburg-Vorpommern haben wir bereits umfassende Maßnahmen ergriffen, um entstandene Bewegungsdefizite zu erkennen und aufzuholen“, so Drese.

So profitierten über 8.000 Kinder und Jugendliche in MV in mehr als 600 vom Land geförderten Projekten vom Programm „Gemeinsam Sport in Schule und Verein“. Zusammen mit dem Programm für Kitas KinderBewegungsland“ und dem Sonderprogramm des Landes „Gesundheit und Prävention“ passiert im Land bereits eine Menge, erklärte die Ministerin.

Auch die Entwicklung der Mitgliederzahlen in den Sportvereinen sei besonders vor dem Hintergrund der Pandemie-Jahre in Mecklenburg-Vorpommern sehr erfreulich. Drese: „So gewannen die Sportvereine im LSB im Vergleich zum Vorjahr 12.808 neue Mitglieder dazu. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen gab es mit rund 7.600 die größten Zuwächse.

„Das zeigt, dass für viele Kinder Sport und Bewegung ein fester Bestandteil ihres Lebens ist. Aber es gibt auch eine steigende Gruppe, die durch die bisherigen Angebote nicht erreicht werden. Hier müssen wir ansetzen“, sagte Drese. „So können in den Kitas und Schulen mehr Bewegungsangebote eingebaut werden, die zusätzlich zum klassischen Schulsport die Kinder nach der Pandemie fitter macht. Und durch die Einführung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter ab dem Jahr 2026 bieten sich enorme Chancen für weitere Bewegungsangebote, etwa durch Kooperationen mit Vereinen“, verdeutlichte Drese.

Schulen im ländlichen Raum

Höhere Zuschläge für das Referendariat an Schulen im ländlichen Raum

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern verdoppelt den Zuschlag für Referendarinnen und Referendare, die ihren Vorbereitungsdienst an Schulen im ländlichem Raum absolvieren. Darauf haben sich die Partnerinnen und Partner des Bildungspaktes für „Gute Schule 2030“ verständigt. Von Oktober 2023 an erhalten Referendarinnen und Referendare mit einer zuschlagfähigen Stelle eine Verdiensterhöhung in Höhe von 40 anstatt 20 Prozent. Das sind bei den monatlichen Anwärterbezügen in der Besoldungsgruppe A 13 nicht mehr 293,46 Euro, sondern 606,91 Euro zusätzlich zum Grundbetrag von 1.467,28 Euro (brutto). Referendarinnen und Referendare, die schon mit einem Referendarzuschlag eingestellt wurden, erhalten ebenfalls ab 1. Oktober den erhöhten Zuschlag von 40 Prozent, wenn sie der Erhöhung schriftlich zustimmen.

„Mit dem höheren Verdienstzuschlag schaffen wir einen weiteren Anreiz, sich für eine Schule im ländlichen Raum zu entscheiden“, betonte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Wir müssen alles dafür tun, Lehramtsabsolventinnen und Lehramtsabsolventen bei uns zu halten. Wenn die Referendarinnen und Referendare an den Schulen im ländlichen Raum angekommen sind, stellen sie schnell fest, dass sie dort gute Arbeitsbedingungen haben, kleinere Klassen vorfinden und die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern Freude macht. Um Lehramtsabsolventinnen und -absolventen die Entscheidung für eine Schule im ländlichen Raum zu erleichtern, heben wir den Zuschlag an“, so die Ministerin.

Außerdem erweitert das Bildungsministerium sein Informationsangebot für künftige Lehrkräfte. Am Mittwoch, 10. Mai 2023, startet die neue digitale Veranstaltungsreihe „Mein Ref in MV“. Lehramtsstudierende, die bald ihre Erste Staatsprüfung bzw. den Master of Education ablegen (z. B. in Wirtschafts- oder Berufspädagogik), erhalten wichtige Informationen rund um das Referendariat und zu den vier Einstellungsterminen bequem nach Hause oder mobil über das Endgerät. Die Info-Reihe findet immer mittwochs von 17:15 bis 18:15 Uhr kurz vor dem Start der jeweiligen Bewerbungsphase statt – per Videokonferenz über Webex.

„Wir möchten Lehramtsabsolventinnen und Lehramtsabsolventen auf dem Weg an die Schulen bei uns im Land bestmöglich begleiten. Bei den vier Eintrittsterminen sind unterschiedliche Aspekte zu bedenken. Den Verdienstzuschlag im Referendariat für Stellen an Schulen im ländlichen Raum bieten wir zum 1. April und 1. Oktober eines jeden Jahres an. Darüber und über viele andere Einzelheiten möchten wir die Lehramtsstudierenden so früh wie möglich informieren“, sagte Oldenburg.

Bis Sonntag, 7. Mai 2023, können sich Interessierte per E-Mail unter bewerbungen-referendare@bm.mv-regierung.de oder im Online-Formular auf www.Lehrer-in-MV.de anmelden. Eingeladen sind alle Studierenden aller Lehrämter, die zum 1. Oktober 2023 den Vorbereitungsdienst beginnen wollen und ihre Zeugnisse bis Mitte September einreichen können. Ab Montag, 15. Mai 2023, werden auf dem Karriereportal für den Schuldienst freie Stellen für das Referendariat ausgeschrieben. Ende der Bewerbungsfrist ist Montag, 5. Juni 2023.

Hilfe für soziale Einrichtungen

Härtefallfonds: Land will soziale Einrichtungen mit rund 4 Millionen Euro unterstützen

Schwerin – Die Landesregierung hat im Anschluss an ihre heutige Kabinettssitzung angekündigt, rund 4,1 Millionen Euro für Einrichtungen der Eingliederungshilfe, der Kinder- und Jugendhilfe sowie für Angebote im Bereich Jugend und Familie zur Verfügung stellen zu wollen, die vom Land und/ oder Kommunen finanziert werden. Die Mittel aus dem Härtefallfonds des Landes sollen helfen, die Mehrkosten durch die stark gestiegenen Preise für Erdgas, Wärme und Strom auszugleichen, verdeutlichte Sozialministerin Stefanie Drese nach der Sitzung der Landesregierung.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig betonte die Notwendigkeit der Hilfen: „Wie viele Bereiche leiden auch soziale Einrichtungen unter den enorm gestiegenen Energiepreisen. Die sozialen Dienstleister brauchen finanzielle Sicherheit, um die wertvollen Betreuungs- und Beratungsangebote für die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern anbieten zu können. Diese Sicherheit schaffen wir als Land mit den geplanten Entlastungsmaßnahmen.“

Die Mittel können dann beantragt werden, wenn keine Bundesmittel greifen oder die Kostensteigerungen nicht bereits durch Leistungs- und Vergütungsvereinbarungen gedeckt worden sind. „Der Härtefallfonds des Landes soll dort Hilfe bieten, wo kurzfristig keine Finanzierung aus anderen Mitteln möglich ist“, erläuterte Ministerin Drese. „Wir unterstützen damit gezielt die wichtige Arbeit in unserem Land im Bereich Soziales sowie Jugend und Familie“, so Drese. Gleichzeitig solle der zusätzliche Beratungsbedarf bei der Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatung und der allgemeinen sozialen Beratung berücksichtigt werden.

Die Hilfen sollen laut Drese in der Regel mit bis zu 2.500 Euro an die sozialen Dienstleister ausgereicht werden. Bis zu 5.000 Euro stünden für einzelne stark betroffene Angebote der Eingliederungshilfe zur Verfügung.

Geplant ist, die Härtefallfondsmittel über die Landkreise und kreisfreien Städte an die Letztempfänger auszureichen. Derzeit stünden laut Drese noch letzte Absprachen aus. „Ziel ist es, das Antragsverfahren zügig auf den Weg zu bringen. Anträge können dann bis zum 31.08.2023 an die Landkreise und kreisfreien Städte gerichtet werden“, so Drese.

Erinnerung

Schwesig erinnert an die Befreiung des Konzentrationslagers Wöbbelin

Schwerin – Heute vor 78 Jahren wurde das Konzentrationslager Wöbbelin befreit. Auf einer ökumenischen Andacht hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig an die Opfer, die Überlebenden und deren Angehörige erinnert.

„Kurz vor Ende des Krieges schickten Nationalsozialisten Tausende von Häftlingen nach Wöbbelin. Ohne Nahrung und ohne Wasser überließen sie die Menschen sich selbst. Mehr als 1.000 Menschen starben so noch in den letzten Tagen vor Kriegsende. Wir erinnern heute an diese Unmenschlichkeit. Wir gedenken der Toten“, sagte Schwesig.

Über ganz Deutschland hatte sich tödliches Netz der Konzentrationslager erstreckt: ein System von Inhaftierung, Misshandlung, Zwangsarbeit und Massenmord.

Schwesig: „78 Jahre sind eine lange Zeit. Aber es leben noch Menschen, die den Gräueln der Nationalsozialisten ausgeliefert waren. Auch jene, die Wöbbelin damals erlebt und erlitten haben. Ihre Erinnerung und die Gedenkstätte, die hier entstanden ist, ist eine Mahnung an uns alle.“

Wöbbelin sei heute ein Ort des Lernens und der Begegnung. Auf diese Weise würden die Erinnerungen an das Böse und das Schreckliche aufgenommen und etwas Gutes daraus entstehen: Engagement für die Gegenwart und für die Zukunft, betonte die Ministerpräsidentin. „Aus der Geschichte zu lernen, ist unsere Verantwortung. Wir stehen heute und in Zukunft für Frieden, Freiheit und eine offene Gesellschaft, für Menschenrechte und Selbstbestimmung.“