Schwerin – „Pflegende Angehörige sind bundes- und landesweit die tragende Säule der pflegerischen Versorgung. Mein Dank und meine Hochachtung geht an alle Menschen, die oft über Jahre hinweg ihre Eltern, Partner oder nahen Verwandten nicht selten bis zur Grenze der Belastbarkeit pflegen und umsorgen“, betont Sozialministerin Stefanie Drese anlässlich des heutigen bundesweiten „Aktionstag der pflegenden Angehörigen“.
Fast 80 Prozent der pflegebedürftigen Menschen werden in Mecklenburg-Vorpommern zu Hause betreut, davon wiederum über 60 Prozent ausschließlich von pflegenden Angehörigen.
„Ohne pflegende Angehörige funktioniert unser Pflegesystem nicht. Deshalb müssen wir weitere Maßnahmen ergreifen, um diese Gruppe zu unterstützen und zu entlasten“, so Drese.
Für die Ministerin beginnen die notwendigen Struktur- und Hilfsangebote nicht erst bei der Pflege, sondern zunächst bei der stetigen Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Pflege. „Diese Vereinbarkeit muss genauso selbstverständlich werden, wie die Vereinbarkeit von Kindern und Beruf. Hier ist seitens des Bundesgesetzgebers noch Luft nach oben – etwa durch einen verbesserten Rechtsanspruch für pflegende Angehörige auf Freistellung sowie Lohnersatzleistung“, verdeutlicht Drese, die in diesem Jahr Vorsitzende der Arbeits- und Sozialministerkonferenz der Länder ist.
Auf Landesebene hebt die Ministerin den Aufbau der Pflegestützpunkte hervor. Die mittlerweile 18 Einrichtungen im gesamten Land seien wichtige, kostenlose und neutrale Anlauf- und Beratungsstellen für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen zukünftig auch im Bereich der Wohnberatung und der ehrenamtlichen Nachbarschaftshilfe.
Drese: „Mit der neu eingeführten Nachbarschaftshilfe erhalten Pflegebedürftige ganz praktische Unterstützung bei Behördengängen, beim Einkauf, im Haushalt oder Garten. Damit entlasten wir zugleich die Angehörigen.“
Einen weiteren Schwerpunkt sieht Ministerin Drese in den nächsten Jahren beim Ausbau der Kurzzeit- und Tagespflegeplätze. „Wir brauchen mehr solcher Pflegeangebote und werden als Land deshalb den Bereich der Kurzzeitpflege finanziell stärker fördern“, so Drese.