Torgelow – Die mele-Gruppe aus Torgelow (Landkreis Vorpommern-Greifswald) hat einen Großauftrag in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) an Land gezogen. Das Unternehmen entwickelt, plant und baut eine 1,3-MW-Biogasanlage.
„Die Anlage dient der Erzeugung von grüner Energie und zur geruchsreduzierenden umweltgerechten Verarbeitung von tierischen Reststoffen, insbesondere Rindergülle. Die mele-Gruppe erntet die Früchte ihrer langjährigen Arbeit auf dem Gebiet der Entwicklung und Konstruktion von Biogasanlagen. Das Unternehmen hat sich auf diesem Gebiet eine hohe Kompetenz, die vor allem auch international gefragt ist, erarbeitet. Das ist auch Ergebnis der Verbundforschung im Land. Unser heimisches Know-how wird wertschöpfend und umweltschützend eingesetzt. Das Unternehmen baut das Exportgeschäft erfolgreich und konsequent aus“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph am Montag. Noch in diesem Jahr ist der Baubeginn für die Anlage geplant. Das Projektvolumen beträgt rund 7,2 Millionen Euro.
Das Wirtschaftsministerium hat die Entwicklung vor allem durch ein Verbundforschungsprojekt – Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft – weiter vorangetrieben. So wurde bei einem Verbundforschungsvorhaben durch die Zusammenarbeit von mele mit der Hochschule Neubrandenburg ein Hochleistungsbioreaktor für Schweinegülle entwickelt. „Mit Erfolg. Es ist gelungen, das Produkt international zu vermarkten und diesen unternehmerischen Vorsprung in einem globalen Spannungsfeld zwischen Massentierhaltung und notwendigem Klimaschutz weiter auszubauen. Die Verbundforschung im Land ist auf Erfolgskurs, schafft und sichert Arbeit und Wohlstand“, so Rudolph weiter.
„Diese Entwicklung ist für die mele-Gruppe und die Region auch dank der Unterstützung des Wirtschaftsministeriums möglich, da wir aufgrund von Forschungsverbundvorhaben technologisch internationale Wettbewerbsfähigkeit gewährleisten können und dank der durch das Wirtschaftsministerium auf Delegationsreisen initiierten Kontakte in den entsprechenden Zielmärkten Gehör finden. Die politische Flankierung öffnet uns neue Türen. Ein Markteintritt wäre sonst kaum vorstellbar“, sagte der Geschäftsführer des Unternehmens Dietrich Lehmann. Die mele-Gruppe hat rund 550 Mitarbeiter. Zu den Geschäftsfeldern zählt neben der Biogas- und Klimatechnik auch die Bewirtschaftung von Immobilien.
Insbesondere in Brasilien konnten technologisch anspruchsvolle Aufgaben gemeistert werden. In Dubai wird nun die erste Biogasanlage dieser Größenordnung in den Golfstaaten entwickelt und errichtet. Auch in der Türkei hilft die Technologie der mele-Gruppe bei der wirtschaftlichen Verwertung von landwirtschaftlichen und tierischen Reststoffen. Weitere aktive internationale Märkte sind Kasachstan, China, Ghana und unsere europäischen Nachbarn (siehe Liste „Internationale Projekte der mele-Gruppe im Überblick). „Aufgrund der Strompreisentwicklung wächst bei den Unternehmen – auch im Ausland – die Nachfrage nach einer eigenen Energieerzeugung. Wichtig sind insbesondere Wärmebereitstellung und die grundlastfähige Stromerzeugung“, betonte Rudolph.
Im Zeitraum 2014 bis 2020 stehen in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 236,3 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) für den Bereich Forschung, Entwicklung und Innovationen (FuEuI) zur Verfügung.
„Entscheidend ist, dass wir im Ergebnis der Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft zu mehr international marktfähigen Produkten und Verfahren kommen. Die mele-Gruppe ist hierbei beispielgebend“, so Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph abschließend.