Gästekarte „MÜRITZ rundum“

 Gästekarte „MÜRITZ rundum“ als Fahrkarte für die Südbahn (RB15) / Meyer: Attraktives Angebot für Übernachtungsgäste in Waren und Malchow

Malchow – Mit der neuen Erweiterung des touristischen Mobilitätsangebots „MÜRITZ rundum“ können Übernachtungsgäste der Inselstadt Malchow und der Stadt Waren (Müritz) in der Saison 2024 vom 01. Mai bis zum 31. Oktober 2024 mit ihrer Gästekarte in der Linie RB15 zwischen Waren (Müritz) und der Inselstadt Malchow reisen. Die Gästekarte gilt dabei als Fahrkarte, der Fahrpreis ist durch die Zahlung der Kurabgabe bereits in der Gästekarte inkludiert.

„Das Verkehrsangebot der RB15 zwischen Malchow und Waren wird in einer Pilotphase für diese Saison in die Gästekarte integriert. Damit wird es für die Übernachtungsgäste der beiden Städte einfacher und attraktiver, auf dieser Strecke mit dem Zug zu reisen und das Auto stehen zu lassen. Die Linie verkehrt tagsüber im 2-Stunden-Takt – seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 im Rahmen der Mobilitätsoffensive MV sogar mit einer zusätzlichen Spätfahrt. Mit dem neuen Mobilitätsangebot wird die touristische Attraktivität der Region gestärkt“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Der Geschäftsführer der VMV-Verkehrsgesellschaft Daniel Bischof betonte: „Die Erweiterung der Gästekarte auf die Schiene vereinfacht die Mobilität unserer Urlauber im Land. Urlauber können sich entspannt und umweltbewusst in ihrer Urlaubsregion bewegen. Das Angebot bietet die Chance, die stark belastete B192 und die Ortsdurchfahrten Malchow und Waren zu entlasten. Die Attraktivität und Akzeptanz für die Gästekarte vor Ort und auch für den ÖPNV werden somit enorm gesteigert.“

„Die Südbahn bietet ein großes Potenzial für den Ausbau unseres regionalen touristischen Mobilitätsangebotes mit der Gästekarte. Die Achse Malchow und Waren (Müritz) ermöglicht den Lückenschluss zwischen den etablierten Angeboten von MÜRITZ rundum und des Plauer Rundbusses. Mit dem Malchow-Shuttle, dem kleinen Stadtverkehr und dem Fleesenseeshuttle könnte sich in der Inselstadt ein attraktiver Knotenpunkt bilden, der auch für den Einwohner ein verbessertes ÖPNV-Angebot verfügbar macht. Schritt für Schritt möchten wir mit unseren Partnern aus MÜRITZ rundum gern SEENPLATTE rundum aufbauen“, so Wolf-Dieter Ringguth, Vorsitzender des Tourismusverbandes Mecklenburgische Seenplatte e.V.

„Wir freuen uns über die Anerkennung der neuen Gästekarte auf unserer Linie RB15, um die Region nachhaltig entdecken zu können und wünschen allzeit gute Fahrt mit der Ostdeutschen Eisenbahn. Begleitet werden die Fahrgäste an Bord durch unsere herzlichen Servicemitarbeiter/-innen im Nahverkehr. Einfach einsteigen und Gästekarte zeigen!“, so der ODEG-Geschäftsführer Lars Gehrke.

Der Bürgermeister von Waren (Müritz), Norbert Möller, sagt: „Das langjährige Ziel zur Erweiterung des touristischen Mobilitätsangebotes wird zum 01.05.2024 im Zentrum der Mecklenburgischen Seenplatte realisiert. Für die Gäste wird damit auf Initiative der Stadt Waren (Müritz) ein ergänzendes attraktives Angebot geschaffen. Dies begrüße ich sehr und danke damit allen Beteiligten sowie den Stadtvertretern von Waren (Müritz).“

Der Bürgermeister von Malchow, René Putzar, betont: „Es war mir schon immer wichtig, den Nahverkehr für unsere Gäste und für unsere Einwohner auszubauen. Die Einbindung der Südbahn hat zwei wesentliche positive Aspekte. Wir beleben die Schiene und wir ergänzen das Angebot der Region dahingehend, nicht nur mit dem Bus fahren zu können. Zwei touristische Hauptorte wie Waren und Malchow müssen einfach für die Gäste auch ein spätes Fahrangebot bieten. So können unsere Gäste endlich die Abendangebote unserer Städte besser nutzen.“

Für die Anerkennung der Gästekarte zahlen beide Städte zusammen einen Ausgleich von knapp 64.000 Euro.

Im Anschluss an die Pilotphase wird die VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam mit der ODEG und den Akteuren vor Ort die Nutzung des Angebotes auswerten und ggf. eine Fortführung beziehungsweise eine Ausweitung des Angebotes planen.

Die Gästekarte ist nicht übertragbar und ist nur in Verbindung mit einem amtlichen Lichtbildausweis gültig. Eine zusätzliche Mitnahme von Fahrrädern, weiteren Personen und Hunden ist nicht im Preis inkludiert. Jahreskurkarten werden nicht anerkannt.

Neue Telefonnummern in den Finanzämtern

Die Umstellung erfolgt im Mai und Juni

Schwerin – Die zehn Finanzämter in Mecklenburg-Vorpommern erhalten in den nächsten Wochen sukzessive neue Telefonnummern. Der Umstellungsprozess wird am 2. Mai 2024 beginnen und voraussichtlich bis Ende Juni 2024 andauern.

Während des Übergangszeitraums sind die Finanzämter nach wie vor unter den bekannten Telefonnummern erreichbar:

  • Finanzamt Greifswald: (03834) 53 520
  • Finanzamt Güstrow: (03843) 26 20
  • Finanzamt Hagenow: (03883) 67 00
  • Finanzamt Neubrandenburg: (0395) 44 22 20
  • Finanzamt Ribnitz-Damgarten: (03821) 88 40
  • Finanzamt Rostock: (0381) 12 84 50
  • Finanzamt Schwerin: (0385) 54 000
  • Finanzamt Stralsund: (03831) 36 60
  • Finanzamt Waren: (03991) 17 40
  • Finanzamt Wismar: (03841) 44 40

Während der technischen Umstellung können unter Umständen einzelne Telefonnummern kurzzeitig nicht telefonisch erreichbar sein. Hierfür bitten wir um Verständnis.

Die neuen Telefonnummern werden nach der Umstellung auf den Finanzamtsseiten im Steuerportal M-V unter www.steuerportal-mv.de sowie via Pressemitteilung veröffentlicht.

Wärmenutzung für Kreuzfahrtschiffe

Stäbelow – Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat heute einen Zuwendungsbescheid an die HEAT Nord GmbH in Stäbelow überreicht. Das Unternehmen will durch aktives Kühlwassermanagement die Wärme auf seegehenden Kreuzfahrtschiffen effizienter nutzen.

Beim Betrieb von Seeschiffen wird ein großer Teil der eingesetzten Energie ungenutzt über die Kühlsysteme abgeführt. Um die Nachhaltigkeit in der Seeschifffahrt zu verbessern, müssen die bisherigen Komponenten technisch weiterentwickelt und bestehende Systeme besser vernetzt werden.

Die HEAT Nord GmbH aus Stäbelow bei Rostock hält seit mehr als 15 Jahren ein Patent zur Nutzung der Abwärme zum Schutz sogenannter Seekastenkühler vor Bewuchs von Seepocken, Muscheln und anderer Organismen.

Diese Seekastenkühler wurden bislang aber noch nicht auf seegehenden Passagierschiffen genutzt. Dabei bieten sich hier eine ganze Reihe von Nutzungsmöglichkeiten bis hin zur Brauchwassererwärmung.

Die HEAT Nord GmbH will dieses Feld nun genauer erforschen und geht in seinem Forschungs- und Entwicklungsvorhaben von Kosten in Höhe von rd. 776.000 Euro aus, das Wirtschaftsministerium unterstützt dieses Projekt mit gut 350.000 Euro aus seiner Forschungs- und Entwicklungsförderung.

Staatssekretär Schulte: „Wir haben im ganzen Land viele kleine Firmen, die Großes leisten. Die Seekastenkühler der HEAT GmbH sind weltweit einzigartig. Mit der Übertragung auf Kreuzfahrtschiffe wird ein weiterer Markt betreten. Wir hoffen, dass das Unternehmen seine Erfolgsgeschichte so noch weiterschreibt und freuen uns, dieses Projekt unterstützen zu können.“

Beflaggungstage im Mai 2024

Schwerin – An vier Tagen im Mai werden aus verschiedenen Anlässen in Mecklenburg-Vorpommern die Flaggen gehisst. Diese sind vor Dienstgebäuden der Dienststellen des Landes, der Gemeinden und Gemeindeverbände sowie Einrichtungen, die der Aufsicht des Landes unterstehen, zu sehen.

Am 1. Mai wird der Tag der Arbeit mit der hoheitlichen Beflaggung gewürdigt. Dieser ist in Deutschland auch ein gesetzlicher Feiertag.

Am 8. Mai findet der Landesgedenktag der Befreiung vom Nationalsozialismus und dem Ende des Zweiten Weltkrieges statt. In Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus werden die Flaggen auf halbmast gesetzt.

Am 9. Mai ist Europatag. Der Tag erinnert europaweit an die Grundsteinlegung der Europäischen Union, welche durch die „Schuman-Erklärung“ von 1950 mit dem Vorschlag für die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl entstand.

Die landesweite Beflaggung am 23. Mai erinnert an den Jahrestag der Verkündung des Grundgesetzes am
23. Mai 1949 durch den Parlamentarischen Rat und die Gründung der Bundesrepublik Deutschland. In diesem Jahr handelt es sich mit dem 75. Jahrestag um ein besonderes Jubiläum.

Bei hoheitlicher Beflaggung werden jeweils die Bundesflagge, Landesdienst- bzw. Landesflagge und bei zusätzlichen Masten die Europaflagge und die eigenen Flaggen der Kommunen gehisst.

Einen Kalender der regelmäßigen Beflaggungstage finden Sie auf der Webseite der Landesregierung.

Kulturleuchtturm für Rostock

Rostock – In Rostock ist heute der erste Spatenstich für das Volkstheater Rostock vorgenommen worden.

„Wir investieren gemeinsam in die Zukunft Rostocks und in die Zukunft der Kultur in Mecklenburg-Vorpommern. Hier entsteht ein Kulturleuchtturm für die Hansestadt und weit darüber hinaus“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig beim Spatenstich.

„Rostock ist die größte Stadt und das wirtschaftliche Zentrum unseres Landes“, betonte die Ministerpräsidentin in ihrer Rede. Der Landesregierung liege die Entwicklung der Stadt am Herzen. Bereits 2019 habe sich die Landesregierung zum Ende der Amtszeit des damaligen Oberbürgermeisters Roland Methling auf eine Reihe von Stadtentwicklungsprojekten verständigt.

Nachdem in den Folgejahren einige der Projekte in Rostock ins Stocken geraten waren, habe es dann 2023 einen Neustart mit der neuen Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger gegeben. Land und Stadt haben sich auf einen fünf Punkte umfassenden Rostock-Plan verständigt. „Dazu gehört auch das neue Volkstheater, dessen Bau wir heute mit dem Spatenstich auf den Weg bringen. Das Land unterstützt den Bau wie zugesagt mit 51 Millionen Euro“, bekräftigte die Ministerpräsidentin.

„Das Neue Theater wird nicht nur die Kulturlandschaft in Rostock selbst prägen, sondern das gesamte Kulturland MV weiter voranbringen. Ein richtiges Vierspartenhaus, das Orchester, Schauspiel, Musiktheater und Tanz unter einem Dach vereint“, freute sich Schwesig. „Das Theater wird ein wichtiger Faktor, um die Innenstadt noch attraktiver zu machen. Der Bau selbst ist ein wichtiger Auftrag für die Bauwirtschaft in schwierigen Zeiten.“

Mobilitätsoffensive des Landes

RE50 zwischen Rostock und Neustrelitz erfolgreich gestartet – mehr Züge und bessere Anschlüsse / Stündliche Verbindung zwischen Rostock und Neustrelitz – Anschluss in Neustrelitz ermöglicht stündliche Fahrten von Rostock nach Berlin und umgekehrt

Rostock – Seit heute profitieren Fahrgäste von der neuen Regional-Express-Linie RE50 zwischen Rostock, Güstrow, Waren und Neustrelitz. MV-Verkehrsminister Reinhard Meyer reagiert auf die gestiegene Nachfrage infolge des Deutschlandtickets.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern, das diese neue Verbindung bei DB Regio Nordost bestellt hat, stärkt damit im Rahmen der Mobilitätsoffensive MV die Attraktivität des ÖPNV sowohl für Berufspendlerinnen und -pendler als auch für den Freizeitverkehr. Die RE50 ist Bestandteil des Verkehrsvertrages Warnow und dessen Folgevertrag ab Dezember 2024. Zum Einsatz kommen fünfteilige TALENT 2 Fahrzeuge, wie sie auch auf der S-Bahn Rostock unterwegs sind.

Diese Fahrzeuge werden für den Start des neuen Verkehrsvertrags sukzessive umgebaut und direkt im Anschluss wieder eingesetzt, sodass Fahrgäste künftig in immer mehr Fahrzeugen einen frischen Look, moderne Fahrgastinformationsdisplays, Steckdosen, WLAN und unterhaltsame Inhalte im Zugportal genießen können. Die ersten drei modernisierten Fahrzeuge sind bereits seit Mitte März regulär auf der S-Bahn und jetzt auch auf der neuen RE50 im Einsatz.

Verkehrsminister Reinhard Meyer betonte: „Rechtzeitig vor den Maifeiertagen geht es los. Das Nahverkehrsangebot auf der Strecke Rostock-Güstrow-Neustrelitz wird ausgeweitet. Damit gibt es nun stündlich eine Fahrt zwischen Rostock und Neustrelitz. Das Land hat die wichtige Leistungsausweitung im Rahmen seiner Mobilitätsoffensive geplant und bestellt. Der starke Nachfragezuwachs, der mit dem Deutschland-Ticket einhergeht, erfordert eine Kapazitätserhöhung des Angebotes im SPNV in Mecklenburg-Vorpommern.“

Daniel Bischof, Geschäftsführer VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern, sagte: „Wir kommen dem langersehnten Bürgerwunsch nach, eine spürbare Angebotslücke auf einer unserer wichtigsten Strecken endlich zu schließen. Mit der neuen Linie RE50 verbinden wir die touristischen Regionen der Ostseeküste mit der Mecklenburgischen Seenplatte und bieten Anschluss in die Metropolregion Berlin hinein. Das alles besser und öfter als zuvor.“

Carsten Moll, Chef der DB Regio Nordost, ergänzte: „Mein Dank geht an das Land und die VMV. Mecklenburg-Vorpommern braucht eine starke Schiene, wir verfolgen da gemeinsam das gleiche Ziel. Denn mehr Bahnangebot ist gut für die Menschen, die regionale Entwicklung und den Klimaschutz. Mit dem neuen RE50 und unseren modernisierten, klimatisierten und barrierefreien Zügen kommen wir auf diesem gemeinsamen Weg einen weiteren großen Schritt voran.“

Mit der neuen Linie RE50 haben Reisende nun in Neustrelitz zweistündlich Anschluss an den RE5 aus Stralsund in Richtung Berlin. Zusammen mit den alle zwei Stunden verkehrenden Zügen des RE5 aus Rostock bietet sich tagsüber nun jede Stunde die Möglichkeit, von der Hansestadt in die Hauptstadt zu reisen. Die Linie RE50 hält an allen gewohnten RE5-Stationen entlang der Strecke, sodass weitere Orte – darunter Güstrow und Waren (Müritz) – von der Ergänzung des Fahrplans in Richtung Hauptstadt profitieren. Selbstverständlich kommt diese Taktverdichtung auch umgekehrt den Reisenden aus Berlin und allen Orten entlang der Strecke in Richtung Rostock zugute.

Mit der kostenlosen, landesweiten Fahrplan-App „MV FÄHRT GUT“ für Mecklenburg-Vorpommern erhalten Sie alle Fahrplandaten der neuen RE50.

Aufbau eines Kinderhospizes

Stralsund – Einmal im Jahr lädt die Stiftung „Betroffen“ zur Windflüchter Charity-Gala nach Stralsund. Die Stiftung unterstützt Krebserkrankte und ihre Angehörigen in der Region Vorpommern-Rügen bei der Krankheits- und Alltagsbewältigung. Wie schon in den Vorjahren wurde die Spendengala durch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig eröffnet.

„Die Diagnose und die Behandlung selbst sind für krebskranke Menschen schon schwierig genug. Aber für viele stellen sich noch ganz andere Fragen: Wo finde ich die beste Behandlung? Wie komme ich dahin? Wie kommen wir klar, wenn das Einkommen wegfällt? Wo bekomme ich Unterstützung?

Die Stiftung „Betroffen“ unterstützt Tumorerkrankte und deren Angehörige in der Region Vorpommern-Rügen unkompliziert und unbürokratisch, mit Beratung, Hilfe und auch mit Geld. Und sie informiert über den Krebs. Auch heute ist der offene Umgang mit der Erkrankung noch nicht selbstverständlich. Ich habe deshalb auch in diesem Jahr sehr gern die Schirmherrschaft über die Windflüchter-Gala übernommen“, erklärte die Ministerpräsidentin, die selbst an Krebs erkrankt war.

Schwesig kündigte auf der Gala an, dass die Landesregierung den Aufbau eines Kinderhospizes in Stralsund durch den Förderverein Kinder- und Jugendhospiz Leuchtturm e.V.mit 1 Million Euro unterstützen will.

„Wenn ein Kind unheilbar erkrankt, ist das schrecklich. Ich bin sehr dankbar dafür, dass der Förderverein Leuchtturm das erste Kinder- und Jugendhospiz aufbauen will. Kinder und Jugendliche sollen dort die bestmögliche Versorgung und ihre Eltern eine optimale Betreuung in schwersten Zeiten erhalten. Wir als Landesregierung unterstützen dieses Vorhaben gern.“

Zur Verbesserung der Krebsbehandlungen im Land sei im vergangenen Jahr das „Comprehensive Cancer Center“ der Universitätsmedizinen Rostock und Greifswald gegründet worden. „Das CCC-MV soll erkrankten Menschen im Land eine individuell zugeschnittene Behandlung nach dem neuesten Stand der medizinischen Wissenschaft ermöglichen. Gleichzeitig wollen wir mit dem Zentrum die Forschung und Ausbildung von Spezialisten verbessern“, erläuterte Schwesig

Bürgerfest-Straßenbahn

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute gemeinsam mit Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier und dem Geschäftsführer der Nahverkehr Schwerin GmbH Lothar Matzkeit eine für den Tag der Deutschen Einheit gestaltete Straßenbahn enthüllt.

„Nächster Halt: Bürgerfest! Ab sofort fährt unsere Straßenbahn zum Tag der Deutschen Einheit durch Schwerin und macht auf den Höhepunkt unserer Bundesratspräsidentschaft aufmerksam. Gemeinsam mit der Stadt und dem Nahverkehr tragen wir in den kommenden Monaten die schöne Einladung für das Fest in alle Teile der Landeshauptstadt“, sagte Schwesig.

Gemeinsam mit allen Partnern werde ein Bürgerfest für alle geplant – zum Mitmachen, Einbringen und Genießen. „Dazu gehört, dass die Menschen möglichst stressfrei und nachhaltig zum Festgelände in der Innenstadt kommen. Unser Nahverkehr wird die Gäste gut ans Ziel bringen, natürlich auch mit unserer Bürgerfest-Straßenbahn“, sagte die Ministerpräsidentin.

Die Landeshauptstadt sei stolz und froh, Austragungsort der Zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit zu sein, sagte Oberbürgermeister Badenschier. „So langsam merken wir auf allen Arbeitsebenen, dass das große Bürgerfest mit seinen vielen Schauplätzen in Schwerin näher rückt.  Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Die neu gestaltete Straßenbahn zeigt nun im ganzen Stadtgebiet, dass der Tag der Deutschen Einheit näher rückt und weckt sicherlich viel Vorfreude bei den Schwerinerinnen und Schwerinern.“

Seit mehr als 100 Jahren bilde die Straßenbahn das Rückgrat des Öffentlichen Personennahverkehrs in Schwerin, sagte der Geschäftsführer des NVS, Lothar Matzkeit. „Das werden wir auch im Rahmen der Feierlichkeiten zum diesjährigen Tag der Deutschen Einheit unter Beweis stellen.“

Ein Highlight: In der Bürgerfest-Straßenbahn sind QR-Codes angebracht, die beim Einscannen auf die Webseite zum Tag der Deutschen Einheit führen. Somit können sich die Fahrgäste in der Straßenbahn per Handy zu jeder Zeit über das Bürgerfest informieren.

Nachhaltige integrierte Stadtentwicklung

Neue Förderrichtlinie tritt in Kraft

Schwerin – Am Montag tritt die „Richtlinie zur Gewährung von Zuwendungen für Maßnahmen der nachhaltigen und integrierten Stadtentwicklung (StadtentwFöRL M-V)“ in Kraft. Sie wurde auf Grundlage des Programms für den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in der Förderperiode 2021-2027 erarbeitet. Ziel der Förderrichtlinie ist, die städtische Infrastruktur in den Bereichen Bildung und Soziales sowie die Energieeffizienz in diesen beiden Bereichen zu verbessern.

„Die Europäische Union unterstützt Themen der Stadtentwicklung unter anderem mit Mitteln aus dem Fonds für regionale Entwicklung. Wir in Mecklenburg-Vorpommern nutzen diese Möglichkeit, um die Attraktivität unserer 23 Mittel- und Oberzentren als Wirtschafts- und Wohnstandort zu steigern und dem Aspekt der Zentralörtlichkeit Rechnung zu tragen. Attraktive Innenstädte, lebenswerte Stadtteilzentren und Ortskerne haben herausragende Bedeutung für alle, die dort wohnen und arbeiten, aber auch für Gäste. Das Programm EFRE Mecklenburg-Vorpommern 2021-2027 wurde im August 2022 durch die EU-Kommission genehmigt. Mit der neuen Richtlinie können die Mittel nun zielgerichtet für Investitionen in Bildung und soziale Infrastruktur eingesetzt werden“, sagt Landesbauminister Christian Pegel.

Insgesamt stehen 113 Millionen Euro EFRE-Mittel – davon 90 Millionen Euro für Maßnahmen der Stadtentwicklung und 23 Millionen Euro für Maßnahmen der Energieeffizienz – zur Verfügung.

Beispiele für zuwendungsfähige Vorhaben sind die Errichtung und Sanierung von allgemeinbildenden Schulen, Kindertageseinrichtungen, Horten, Sportstätten, Begegnungsstätten und Grünflächen sowie Maßnahmen zur Energieeinsparung und Verminderung der Kohlenstoffdioxid-Emissionen von Gemeinbedarfseinrichtungen.

Antragsberechtigt sind Ober- und Mittelzentren, die über ein positiv bewertetes Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) verfügen. Die Zuwendung wird als Zuschuss bis zu 60 Prozent der Gesamtkosten ausgereicht. Der nächste Antragsstichtag ist der 27. Mai 2024, danach der 30. Juni und der 31. Dezember eines jeden Jahres. Anträge sind an das Landesförderinstitut (LFI) Mecklenburg-Vorpommern zu richten. Ein Auswahlgremium bestehend aus den zuständigen Ministerien wird diese anhand von Kriterien bewerten. Die Auswahlkriterien werden gesondert auf den Webseiten des LFI veröffentlicht.

Die Richtlinie erscheint im Amtsblatt Nr. 18 am 29. April 2024.

In der vergangenen Förderperiode 2014-2020 konnten in Mecklenburg-Vorpommern knapp 252 Millionen Euro aus dem EFRE kombiniert mit Landesmitteln eingesetzt werden. Im Bildungsbereich gehören neben Schulen auch Kindertageseinrichtungen wie Krippe, Kindergarten, Hort sowie schulische Sportstätten zur Förderung. Dafür wurden rund 160 Millionen Euro bereitgestellt. Allein für Schulen wurden in den letzten Jahren rund 130 Millionen Euro als Zuwendung gewährt.

20 Jahre Freiwilligendienste im Sport

Staatssekretärin Grimm würdigt Engagement der Sportvereine

Güstrow – Vor 20 Jahren starteten die ersten vier jungen Menschen in Mecklenburg-Vorpommern in ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Sportbereich. Die Sportjugend MV hat am (gestrigen) Freitag zu einer Jubiläumsveranstaltung in Güstrow eingeladen. Auch Sport-Staatssekretärin Sylvia Grimm war unter den rund 50 Gästen.

Fast 900 junge aber auch ältere Menschen konnten seit dem Jahr 2003 ein Freiwilliges Soziales Jahr bzw. einen Bundesfreiwilligendienst im Sportabsolvieren. Etwa 110 Vereine und Sportfachverbände, die sogenannten Einsatzstellen, haben sie dabei unterstützt. Grimm: „Mein großer Dank gilt der Sportjugend in MV und allen Einsatzstellen, die diese Form des sozialen Engagements ermöglichen“, sagte Grimm in ihrer Rede zur Eröffnung.

Auch im aktuellen Jahrgang absolvieren 66 junge Menschen einen Freiwilligendienst im Sport, wobei 24 Engagierte in einem FSJ und 42 in einem Bundesfreiwilligendienst (BFD) tätig sind. „Was mich freut ist, dass immer mehr junge Frauen einen Freiwilligendienst im Sport leisten. So sind von den 66 Freiwilligen immerhin 25 junge Frauen. Das ist eine gute Entwicklung, aber da geht noch mehr“, so Grimm.

Während ihrer zwölfmonatigen Einsatzzeit lernen die FSJ-ler bzw. BFD-Leistenden vielseitige Arbeitsbereiche kennen und haben die Möglichkeit, weitere Qualifikationen für eine Tätigkeit im Sportbereich zu erwerben. „Natürlich erhoffen wir uns alle und unsere Vereine vorneweg, dass möglichst viele Absolventen auch nach Beendigung ihrer Einsatzzeit dem Sport in unserem Land verbunden bleiben,“ betonte Grimm. So könnten die Freiwilligen zum Beispiel mit einer Lizenz als Übungsleiter- bzw. Trainerlizenz später eine wichtige Funktion in der Vereinslandschaft einnehmen.

Entscheidend für das Angebot der Freiwilligendienste sei es laut Grimm, die Finanzierung auch in den kommenden Jahren zu sichern. „Kürzungen wären ein fatales Signal an junge Menschen, die sich engagieren wollen. Wir werden uns als Land deshalb weiterhin mit aller Kraft dafür einsetzen, dass es nicht zu Einsparungen des Bundes bei den Freiwilligendiensten kommt “, versprach Grimm. Nur mit großer Anstrengung auch seitens des Sozialministeriums in Mecklenburg-Vorpommern war es Ende des letzten Jahres gelungen, die zunächst vom Bund geplante Kürzung für 2024 in Höhe von 78 Millionen Euro abzuwenden.

Ein Freiwilligendienst im Sport (FWD) kann bei der Sportjugend MV sowohl als Freiwilliges Soziales Jahr als auch als Bundesfreiwilligendienst (BFD) absolviert werden. Der Bundesfreiwilligendienst im Jahr 2011 wurde als Alternative zum Zivildienst mit der Abschaffung des Wehrdienstes 2011 eingeführt. Das Sportministerium MV beteiligt sich finanziell an der Förderung des FSJ im Sport. Hierfür stehen Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds bereit.

Speicherung überschüssigen Stroms

Schwerin – Beim EnergieTag M-V am kommenden Sonnabend steht dieses Jahr die Nutzung überschüssigen Stroms im Fokus. Fernwärme ist eine Möglichkeit – aber auch Unternehmen haben mittlerweile Lösungen entwickelt, den erzeugten Strom möglichst effizient zu nutzen.

„Erneuerbare Energien haben ein Problem: Sie sind nicht immer dann verfügbar, wenn sie benötigt werden. Die Speicherung überschüssigen Stroms ist daher eine der großen Herausforderungen im Rahmen der Energiewende“, erläutert Energieminister Reinhard Meyer. „Mittlerweile gibt es aber viele kluge Lösungen, die auf dem EnergieTag MV vorgestellt werden.“

Die meistgenutzte Variante zur Speicherung von Strom, der nicht sofort genutzt werden kann, sind so genannten Power-to-Heat-Anlagen. Hier wird der überschüssige Strom aus Wind und Sonne genutzt, um Wasser zu erhitzen, das in die Fernwärmenetze eingespeist wird und so die Bürgerinnen und Bürger, aber auch die Industrie versorgt. Mittlerweile haben sechs Stadtwerke (Parchim, Neubrandenburg, Rostock, Schwerin, Stralsund, Greifswald) in Mecklenburg-Vorpommern eigene Anlagen, die überschüssigen Strom in Wärme umwandeln. Die Anlagen in Schwerin, Rostock und Neubrandenburg können am Sonnabend besichtigt werden.

Aber nicht nur für Stadtwerke ist die Nutzung von überschüssiger Energie interessant. Auch Unternehmen sehen zunehmend die Potenziale der regionalen Stromnutzung. Ganz besonders eindrucksvoll kann das in Anklam bestaunt werden. Hier will das Energieunternehmen ENERTRAG mit der Cosun Beet Company (Zuckerfabrik Anklam) neue Wege bei der Nutzung überschüssigen Stroms gehen und grüne Energie aus der Region nutzen, um mittels Elektrolyse Wasserstoff und grünes Methanol zu produzieren, das später auch in der Region genutzt werden soll.

Wirtschaftsminister Reinhard Meyer sieht daher vor allem positive Effekte: „Erneuerbare Energien sind längst nicht nur ökologisch sinnvoll, sie sind mittlerweile ein wichtiger Standortfaktor. Wir sind das Land der erneuerbaren Energien und sind spitze bei der Anwendung innovativer Verfahren und das wird sich immer mehr auch wirtschaftlich auswirken.“

Daneben können die Bürgerinnen und Bürger am 27.04.2024 im ganzen Land bunte Aktionen rund um die Erneuerbaren erleben. Dazu gehören zum Beispiel der Klimaschutztag mit Solarbootrennen auf dem Stralsunder Markt und der Tag der offenen Tür beim Solarzentrum in Wietow. Beim Landeszentrum für erneuerbare Energien in Neustrelitz ist am Samstag der Eintritt frei.

Ein Überblick über alle Aktionen rund um den EnergieTag MV ist unter www.energietag-mv.de zu finden. Das Wirtschafts- und Energieministerium koordiniert die Aktivitäten der einzelnen Teilnehmer und unterstützt sie in ihrer Öffentlichkeitsarbeit.

Letzte Chance

Bewerbungsfrist für den 10. Altenpflegepreis endet am 30. April

Schwerin – Auch in diesem Jahr vergibt das Sozialministerium gemeinsam mit dem Landespflegeausschuss den Altenpflegepreis. Er würdigt besondere Leistungen und Projekte in der Altenpflege und soll sie der breiten Öffentlichkeit vorstellen. Noch bis zum 30. April ist eine Bewerbung möglich.

„Wir reden im Moment viel über die Pflege, über den demografischen Wandel, über Reformbedarfe und zunehmende Belastungen vor allem für pflegende Angehörige. Das sind wichtige Themen, aber sie zeigen die Pflege häufig in einem einseitig-negativen Kontext“, hob Drese hervor. „Das ist schade, weil dadurch nicht das abgebildet wird, wofür die Pflege vor allem steht: Führsorge, Herzlichkeit, Einfühlungsvermögen und ein gesundes Altern.“

Der Altenpflegepreis möchte genau diese Aspekte deshalb bewusst in den Fokus rücken, so Drese. „Viele Akteurinnen und Akteure der Pflegebranche leisten Tolles, haben Projekte ins Leben gerufen oder engagieren sich anderweitig, um die Situation pflegebedürftiger Menschen oder auch der Pflegenden nachhaltig zu verbessern. Sie alle möchte ich herzlich dazu aufrufen, sich zu bewerben“, betonte die Ministerin.

Auch Vorschläge sein möglich. „Wenn Sie also zum Beispiel als Angehörige oder Angehöriger regelmäßig mit einem Pflegedienst zu tun haben, der sich mit seinen Angeboten in ganz besonderer Form um ihre Familienmitglieder kümmert, dann schlagen Sie diesen auch gerne für den 10. Altenpflegepreis vor“, so Drese. Das gelte auch für Einzelpersonen, die Pflegebedürftige unterstützen, etwa im Haushalt oder bei Einkäufen. Alle Informationen zum Preis, sowie die benötigten Bewerbungsunterlagen finden Interessierte auf den Seiten des Sozialministeriums.

Der erste Platz ist mit einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro dotiert, die Zweit- und Drittplatzierten erhalten 1.500 Euro beziehungsweise 500 Euro.

Drese: „Ich möchte auch noch einmal ausdrücklich dafür plädieren, nicht zu bescheiden zu sein! Auch kleinere Projekte können für die Pflegenden oder die Pflegebedürftigen eine große Erleichterung bedeuten. Und grundsätzlich würde ich mich freuen, wenn Sie es uns mit Ihrer Bewerbung erlauben würden, Ihre Leistungen für alle im Land sichtbar zu machen. Denn die Altenpflege gehört nicht ins Verborgene, sondern in die Mitte der Gesellschaft.“

Geburtshilfe und Pädiatrie

Drese: Maßnahmen zur Geburtshilfe und Pädiatrie gemeinsam umsetzen

Schwerin – Am 6. März verabschiedete die Gesundheitskommission MV mit großer Mehrheit das „Zielbild Geburtshilfe und Pädiatrie“. In der (heutigen) Landtagssitzung debattierte das Parlament über die Umsetzung der Maßnahmen. Gesundheitsministerin Stefanie Drese appellierte an alle Verantwortlichen: „Lassen Sie uns im Interesse der Kinder und jungen Familien gemeinsam an einem Strang ziehen, auch wenn wir zum Teil neue Wege gehen müssen und es einen langen Atem braucht.“

„Unsere Geburtskliniken, gynäkologischen und pädiatrischen Praxen, Hebammen und Geburtshelfer sowie spezielle Unterstützungsnetzwerke für junge Familien wie die Frühen Hilfen leisten hervorragende Arbeit zum Wohl der Schutzbedürftigsten in unserer Gesellschaft“, betonte Drese in ihrer Rede. Um trotz der demografischen Entwicklung und den Besonderheiten eines dünnbesiedelten Flächenlandes auch zukünftig eine gute Versorgung zu gewährleisten, seien perspektivisch jedoch weitere Anstrengen zur Sicherung einer bedarfsgerechten Versorgung notwendig.

Für das Zielbild haben sich die Kommissionsmitglieder auf Vorschläge für die künftige Ausgestaltung der Geburtshilfe und kindermedizinischen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern geeinigt. Es behandelt die frauenzentrierte Schwangerenversorgung, die sektorenübergreifende, ambulante und stationäre Versorgung, die Notfallversorgung sowie die Querschnittsthemen Prävention, Telemedizin und Fachkräfte.

„Mir ist besonders wichtig, dass nicht nur Visionen dargelegt werden, sondern die konkreten Schritte, um diese an den Patientinnen und Patienten und ihren Bedarfen orientiert zu verwirklichen“, verdeutlichte Drese.

Für die tiefgreifende Zusammenarbeit und die breite Beteiligung bei der Erarbeitung des Zielbildes zeigte sich Drese dankbar: „Ich möchte allen Mitgliedern der Kommission ausdrücklich meine Wertschätzung für Ihre Zeit und Ihre konstruktive Beteiligung an diesem umfassenden Konzept aussprechen.“

Für Drese ist es nun entscheidend, dass sich die Akteure im Gesundheitswesen und der Politik auf den gemeinsamen Weg der Umsetzung machten. „Das Gerüst steht, die Arbeiten, um die Geburtshilfe und Pädiatrie im Land zukunftsfest zu gestalten, können starten“, so Drese.

Long Covid-Behandlung

Schwerin – Bisher gibt es für Long Covid keine einheitlichen Versorgungs- und Abrechnungsleitlinien im Gesundheitssystem. „Das verunsichert die Betroffenen und erschwert die Arbeit für die Ärztinnen und Ärzte“, so Gesundheitsministerin Stefanie Drese. Im Zuge der heutigen Landtagsdebatte begrüßte Gesundheitsministerin Stefanie Drese daher ausdrücklich, dass für die Behandlung von Long Covid-Patientinnen und Patienten bald eine rechtsverbindliche Grundlage für die vertragsärztliche Versorgung gelten soll.

Der Bundesgesundheitsministerium hatte kürzlich eine neue Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zu den Anforderungen an die Versorgung der Patientinnen und Patienten bewilligt. „Viele Betroffene wissen nicht, an wen sie sich bei den teilweise unspezifischen Symptomen wie chronischer Abgeschlagenheit wenden sollen“, so Drese. Das liege laut der Ministerin vor allem daran, dass es keine klaren Empfehlungen gebe.

Insbesondere bei der Koordinierung bei Long Covid-Verdachtsfällen soll die Rolle der Hausärztinnen und Hausärzte deshalb künftig gestärkt werden. Drese: Es ist wichtig, dass Patientinnen und Patienten ohne lange Wartezeiten niedrigschwellig ärztliche Hilfe in ihrer Hausarztpraxis erhalten. Die Allgemeinmedzinerinnen und -mediziner können daraufhin die weiteren Schritte und eine Überweisung an eine Facharztpraxis prüfen.“

Drese betonte, dass Haus- und Fachärzte in Mecklenburg-Vorpommern bereits jetzt einen wichtigen Beitrag bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Long Covid-Symptomen leisten würden. „Mehr als 900 Haus- und Fachärzte im Land haben allein im letzten Quartal 2023 Betroffene mit dem Chronischen Fatigue Syndrom als eines der häufigsten Merkmale von Long Covid behandelt“, so die Ministerin.

Darüber hinaus würden die durch das Land geförderten Spezialambulanzen an den Universitätsmedizinen in Rostock und Greifswald rund 40 Konsultationen in der Woche durchführen. „Ich danke der Spitzenmedizin im Land für ihre Forschung und therapeutischen Ansätze in diesem Bereich und natürlich den Haus- und Fachärztinnen und -ärzten sowie den Pflegenden, die dazu beitragen, die Patientinnen und Patienten, solange keine Heilung möglich ist, bestmöglich zu begleiten“, betonte Drese.

Damit die neue Richtlinie des G-BA Anwendung findet, muss innerhalb der kommenden sechs Monaten ein Gremium aus Ärztinnen und Ärzten sowie Krankenkassen eine abschließende Bewertung vornehmen. „Ich hoffe sehr, dass der Weg für eine effiziente Versorgung und einheitliche Abrechnung der vertragsärztlichen Leistungen daraufhin frei wird und den Betroffenen bestmöglich geholfen werden kann“, so Drese.

M-V für Clan-Kriminelle nicht sicher

Innenminister Pegel: „MV war und ist kein sicherer Hafen für Clan-Kriminelle“

Schwerin – Innenminister Christian Pegel weist die Vorwürfe in der heutigen Diskussion zur Bekämpfung der Clan-Kriminalität in Mecklenburg-Vorpommern zurück.

„Der eingebrachte Antrag konstruiert eine Bedrohung in unserem Land, die es nicht gab und gibt, und will dafür Schritte anregen, die längst gegangen werden – übrigens auch überwiegend aufgrund der Aktivitäten der früheren Innenminister im Land. Mecklenburg-Vorpommern war und ist kein sicherer Hafen für Clan-Kriminelle“, verdeutlicht Landesinnenminister Christian Pegel.

Die sogenannte Clan-Kriminalität ist polizeilich der Organisierten Kriminalität (OK) zugeordnet. Mecklenburg-Vorpommern ist an der Kommission Organisierte Kriminalität, einer Unterorganisation der Innenministerkonferenz (IMK) beteiligt. „Dort sind wir als Land seit vielen Jahren Teil der länderübergreifenden, intensiven Betrachtung der OK und beteiligen uns aktiv an der Entwicklung von Bekämpfungsstrategien. Das wird auch weiterhin so bleiben“, sagt der Minister.

Die Zahl der insgesamt im Land geführten OK-Verfahren sei im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen und die neu hinzukommenden Fälle sind auf dem Niveau von 2023. „Es ist vielmehr so, dass nach MV meist Eigentumsdelikte und Betäubungsmittelstraftaten aus von Clan-Kriminalität betroffenen Ländern ,gebracht‘ werden. Keine Frage, auch dies sind Straftaten und werden entsprechend polizeilich verfolgt und geahndet. Dies zeigt aber, dass unser Bundesland kein sicherer Hafen oder irgendein Hafen für Clan-Kriminalität ist“, erklärt Landesinnenminister Christian Pegel.

Die Gefahr einer Zunahme der Organisierten Kriminalität werde hingegen vor allem deutschlandweit seit Jahren analysiert. „Eine Steigerung des Kriminalitätsgeschehens in unserem Land ist polizeilich nicht festzustellen. Clan-Kriminalität ist gerade kein Brennpunkt in Mecklenburg-Vorpommern. Dies nun zur Verunsicherung der Bevölkerung ohne jede Grundlage zu behaupten, ist schlicht unseriös“, erklärt der Innenminister.

Maßnahmen, die andere Bundesländer im Kampf gegen die Clan-Kriminalität anwenden, würden auch nicht zu einer Veränderung für den Nordosten führen: „Polizeilich liegen keinerlei Hinweise vor, das MV nun als bevorzugtes Ziel für kriminelle Clans hervortritt. Der schon vor Jahren angestoßene und seitdem intensiv fortgesetzte behörden- und länderübergreifende Austausch in diesem Bereich stellt auch sicher, dass aktuelle Entwicklungen genau im Blick sind und bleiben“, verspricht Christian Pegel.

Die beim Bundeskriminalamt eingerichtete „Koordinierungsstelle OK“ entwickelt fortlaufend ein entsprechendes Bundeslagebild – mit Zuarbeit auch aus Mecklenburg-Vorpommern. „Auf eben dieser Ebene werden die Bekämpfungsstrategien weiterentwickelt. Diese sind schon lange fester Bestandteil der praktischen Arbeit unserer Landespolizei. Der heute gestellte Antrag stellt vor allem die langjährige und gute Arbeit unserer Polizeibeamtinnen und –beamten in diesem schwierigen Feld in einem schlechten Licht dar. Auch wenn diese Arbeit nicht für jeden sichtbar ist – was in diesem schwierigen Feld in der Natur der Sache liegt –, kann sich jeder Bürger und jede Bürgerin sicher sein, dass unsere Polizei schon seit Jahren in Sachen Organisierte Kriminalität genau hinsieht“, sagt Innenminister Christian Pegel.