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Kategorie: Natur und Umwelt

Geld für den Katastrophenschutz im Land

Schwerin – Das Land stärkt den Katastrophenschutz in Mecklenburg-Vorpommern. „Wir werden die Katastrophenschutzbehörden dabei unterstützen, in der Krisenbewältigung noch besser zu werden. Ich bin dem Landtag dankbar, dass dieser im Nachtragshaushalt 2023 für diesen Bereich fünf Millionen Euro im Härtefallfonds zugestimmt hat“, sagt Landesinnenminister Christian Pegel in Schwerin und:

„Ein leistungsfähiger Katastrophenschutz ist das Fundament, um die kritische Infrastruktur zu sichern und Bürgerinnen und Bürger im Krisenfall zu schützen. Daher haben wir uns in enger Abstimmung mit allen im Katastrophenschutz verantwortlichen Akteuren entschieden, allein eine Million Euro zur Verbesserung der Ausbildungs-, Übungs- und Einsatzbedingungen für die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bereitzustellen.“

Beschlossen wurde dies gemeinsam mit den unteren Katastrophenschutzbehörden (Landkreise und kreisfreien Städte) sowie den im Katastrophenschutz mitwirkenden Hilfsorganisationen wie dem Arbeiter-Samariter-Bund, der Deutsche Lebensrettungsgesellschaft, dem Deutschen Roten Kreuz, der Johanniter-Unfall-Hilfe und dem Malteser Hilfsdienst. Darüber hinaus sollen in vielfältigen Szenarien einsetzbare Gerätewagen für die Verpflegung beschafft werden.

„Wir haben in den unterschiedlichsten Krisen und Katastrophen, wie dem Waldbrand bei Lübtheen oder der Coronavirus-Pandemie, erlebt, dass die Unterstützung unserer ehrenamtlichen Einsatzkräfte unersetzlich ist. Mit dieser Unterstützung wollen wir als Land unsere Wertschätzung zum Ausdruck bringen und dieses enorm wichtige Ehrenamt weiter fördern und damit letztlich auch die personelle Einsatzbereitschaft des Katastrophenschutzes sicherstellen“, so Christian Pegel.

Mit der Unterzeichnung einer die genauen Beschaffungen enthaltenen Vereinbarung durch den Innenminister sowie die gesetzlichen Vertreter der Landkreise und kreisfreien Städte wurde nunmehr die Grundlage für die Auszahlung der entsprechenden Zuwendungen geschaffen. Da wirksamer Bevölkerungsschutz nur durch Kooperation aller staatlichen Ebenen und Institutionen zu erreichen ist, wird – wie schon beim Sirenenprogramm des Bundes – eine Verwaltungsvereinbarung, anstelle der sonst üblichen Förderbescheide für die Auszahlung veröffentlicht.

Bedeutung der Buchenwälder

Schwerin – Anlässlich des Internationalen UNESCO-Welterbetages am 2. Juni unterstreicht Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus die Bedeutung der hiesigen Buchenwälder für den Umwelt- und Klimaschutz sowie für den Erhalt der Biodiversität. 2011 wurden die Buchenwälder in den Nationalparks Müritz und Jasmund auf Rügen zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Die Buche gilt als eine der wichtigsten Baumarten in unseren Wäldern. 2022 war sie sogar Baum des Jahres.

„Würden wir unsere Buchenbestände verlieren, wäre das ein gigantischer Verlust für das Ökosystem. Besonders alte, naturnahe Buchenwälder mit urwaldähnlichen Strukturen beherbergen eine enorme Artenvielfalt. Sie sind Lebensraum von mehr als 4.000 Pflanzen und 6.700 Tierarten. Buchenwälder sind Europas ursprüngliche Wildnis. Von Natur aus bedecken sie die zentralen Bereiche unseres Kontinents. Deutschland und besonders Mecklenburg-Vorpommern liegen im Zentrum der weltweiten Buchenwaldverbreitung.

Leider sind Buchen-Urwälder in Europa, bis auf kleinste Reste in den Karpaten, verschwunden. Uralte, naturnahe Buchenwälder gibt es heute ebenfalls nur noch selten. Die wertvollsten von ihnen in allen biogeographischen Regionen Europas gehören deshalb zum Welterbe der UNESCO. Mecklenburg-Vorpommern verfügt als einziges deutsches Bundesland über zwei Teilgebiete dieser Welterbestätte: eines in Serrahn im Müritz-Nationalpark sowie ein zweites im Nationalpark Jasmund. Die Anerkennung als Weltnaturerbe erfüllt mich mit Stolz“, sagte Minister Dr. Backhaus.

Wissenschaftliche Untersuchungen liefern spannende und vielfältige Erkenntnisse über Buchenwälder. So zeigen etwa Untersuchungen der Landesforst M-V am Schmalen Luzin, einem See im Naturpark Feldberger Seenlandschaft, dass viele Buchen besonders nach der Dürre der Jahre 2018/2019 abgestorben sind. Anfänglich wurde die Buche als sehr resilient und als mögliche Zukunftsbaumart gesehen. Aber die Bäume zeigten deutliche Schäden bzw. starben ab. Außerdem stellten die Wissenschaftler fest, dass seit den 1970er Jahren der Baumzuwachs in dem Gebiet immer kleiner geworden ist.

Eine Untersuchung des Instituts für Forstbotanik der TU Dresden hat über mehrere Jahre untersucht, wie u.a. Buchenbäume in Mitteldeutschland wachsen. Sie betrachtet sowohl die Zeit während der Trockenjahre 2018 bis 2020 als auch vorher. Das überraschende Ergebnis: Die jungen Bäume wuchsen während der Trockenheit genauso gut wie vorher. Sie reagierten also gar nicht auf den Wassermangel. Das liegt nach Ansicht des Autors Andreas Roloff daran, das junge Buchen sich besser an Trockenperioden anpassen können, als zunächst vermutet. Indem sie zum Beispiel kleinere Blätter entwickeln mit einer dickeren Wachsschicht auf der Blattoberfläche. Ältere Bäume seien hingegen mitunter nicht mehr so flexibel und sterben bei Trockenheit schneller ab.

Ebenfalls im Rahmen einer Studie der TU Dresden (2021) wurde erstmalig die ungestörte Waldentwicklung im 200 bis 250 Jahre alten naturnahen Buchenwaldbestand in Serrahn in der Kernzone des Müritz Nationaparks über einen Zeitraum von über 50 Jahren nachgezeichnet. Die Wachstumsanalyse wurde auf Basis historischer Daten von 1968, Aufnahmen von 2008 und aktuelleren Erkenntnissen von 2020, die mittels Terrestrischem Laserscanning erhoben wurden, durchgeführt. Die Untersuchung ergab, dass die Bäume auf der Fläche, die seit mehr als 100 Jahren unbewirtschaftet ist, deutlich gewachsen sind. Der Stammdurchmesser, die Anzahl der Starkbäume (BHD > 80 cm) und der Holzvorrat zeigen Ähnlichkeiten zu europäischen Buchenurwäldern. Doch die homogene Struktur und die glockenförmige BHD-Verteilung lassen immer noch den ehemaligen Wirtschaftswald erkennen.

Der Waldzustandsbericht des LM von 2023 geht davon aus, dass die Buchen in MV vitaler sind als im Vorjahr. Ein Grund hierfür kann die geringe Fruktifikation im Jahr 2023 sein. Während 2022 noch weit über die Hälfte aller Buchen der Waldzustandserhebung Bucheckern in der Baumkrone aufwiesen, war 2023 nur ein sehr geringer Fruchtbehang zu verzeichnen. Dadurch konnten die Bäume die zur Verfügung stehenden Energie- und Nährstoffvorräte ganz in die Ausbildung von Trieben und Blättern investieren, was die Regeneration der Buchenkronen begünstigt hat. Denn Buchen verfügen über eine hohe Kronendynamik. Wenn also ein Baum abstirbt, z.B. in Folge von Dürre, sind mehr Licht, Wasser und Nährstoffe für benachbarte Bäume vorhanden. Diese reagieren dann mit verstärktem Blattaustrieb und Astbildung, um die entstandene Lücke bestmöglich zu nutzen.

Die wohl größte Herausforderung für unsere Wälder stellt Minister Backhaus zufolge der Klimawandel dar. „Wir setzen alles daran, den Aufbau des Waldes noch klimastabiler und artenreicher zu gestalten. Dies möchten wir durch die Entwicklung strukturreicher Mischbestände, einen beschleunigten Waldumbau, Pflege und nachhaltige Waldbewirtschaftung sowie einen besseren Wasserrückhalt im Wald erreichen. Auch wenn sie unterschiedliche Orte und Zeiträume betrachten, so stimmen mich die neueren Studien vorsichtig optimistisch, dass viele heimische Baumarten anpassungsfähiger sind, als wir dachten. Der mögliche Verlust alter bis uralter Buchen wäre dennoch ein schwerer Schlag für unsere Biodiversität. Immerhin spielen gerade sie eine entscheidende Rolle in unserem Ökosystem.“

Viel Niederschlag, keine Gefahrenlage in MV

Schwerin – In den vergangenen Monaten ist in Mecklenburg-Vorpommern vergleichsweise viel Regen niedergegangen. So wurden zwischen November 2023 bis Mai 2024 in Schwerin insgesamt 507 mm Niederschlag gemessen, was dem ca. 1,5fachen des langjährigen Mittelwertes entspricht. Im April und Mai 2024 fiel in einigen Regionen in M-V im Vergleich zum langjährigen Mittelwert sogar ca. die doppelte Regenmenge. Dieser Niederschlag führt derzeit in einigen Bereichen wie z. B. dem Schweriner See zu hohen Wasserständen.

„Nachdem der natürliche Wasserhaushalt in den letzten Jahren vor allem durch Trockenperioden geprägt war, sind in diesem Jahr hohe Niederschläge und entsprechend hohe Wasserstände in einigen Seen eingetreten. Mit 49,1 mm fiel allein am 22. Mai nahezu die gesamte Niederschlagsmenge eines durchschnittlichen Mai-Monats (52 mm) an einem Tag.

Im Rückblick auf die letzten 10 Jahre war es der regenreichste Tag in Schwerin“, berichtet der für die Binnengewässer zuständige Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus, und führt weiter aus: „Der Schweriner See weist zurzeit einen Wasserstand von 136 cm am Pegel Werderbrücke auf. Letztmalig wurde dieser Wasserstand 1994 erreicht. Die Situation führt zu ersten Einschränkungen von Wegen und in der Nutzung von Bootshäusern. Der höchste jemals gemessene Wasserstand betrug 146 cm im April des Jahres 1970.“

Eine Gefahrenlage für die kommenden Tage attestiert der Umweltminister aber nicht: „Ich habe mich zu dieser Frage mit meinen Hydrologen verständigt. Eine Hochwasser-Gefahrenlage ist für die Elbe oder andere größere Fließgewässer in den kommenden Tagen nicht zu erwarten. Die vorhergesagten Regenfälle im Einzugsgebiet der Elbe im Süden Deutschlands sehe ich jedoch mit Sorge und wünsche den betroffenen Bundesländern eine schnelle Verbesserung der Wettersituation.

Erneut wird aber deutlich, wie wichtig ist, den Hochwasserschutz überregional zu denken. Mecklenburg-Vorpommern hat in diesem Zusammenhang seine Hausaufgaben gemacht. In seiner nächsten Sitzung wird der Landtag zum Beispiel ein Gesetz zu dem Staatsvertrag über die Flutung der Havelpolder und die Einrichtung einer gemeinsamen Schiedsstelle zwischen den Ländern Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und der Bundesrepublik Deutschland beschließen. Auch dies ist eine Konsequenz aus leidvollen Erfahrungen mit Hochwassersituationen in der Vergangenheit.“

Nach Angaben des Ministers beobachten die Staatlichen Ämter für Landwirtschaft und Umwelt auch über das Wochenende die meteorologisch-hydrologische Lage und steuern bei Bedarf die Wehre und andere wasserwirtschaftliche Anlagen.  Soweit möglich werden derzeit maximale Wassermengen in die Vorfluter abgegeben.

Das gilt auch für den derzeit besonders betroffenen Schweriner See, dessen Wasserstand über die Wehre in Banzkow in Richtung Müritz-Elde-Wasserstraße und Hohen Viecheln in Richtung Ostsee reguliert wird. Eine weitere Erhöhung der Wasserabgabe ist nach Auskunft des StALU WM nicht möglich, da diese zu Ausuferungen und Schäden an wasserwirtschaftlichen Anlagen und Gebäuden führen würden.

Warnow-Wasser- und Abwasserverband

Rostock – Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus gratuliert dem Warnow-Wasser-und Abwasserverband Rostock (WWAV) zu seinem 30-jährigen Bestehen. Im Vorfeld der Festveranstaltung, die heute um 17 Uhr im Innenhof des Klosters zum Heiligen Kreuz in Rostock stattfindet, lobte er insbesondere Engagement, Fachwissen, die vertrauensvolle Zusammenarbeit der Verbandsgremien und die Gleichbehandlung städtischer und ländlicher Interessen im Verband, der für Haushalte und Betriebe in Rostock und 28 verbandszugehörigen Umlandgemeinden zuständig ist.

„Die Wasserwirtschaft ist fester Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur Siedlungshygiene, zur Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger und bestimmt damit die Lebensqualität in der Region entscheidend mit. Die wertvolle und wichtige Arbeit der einzelnen Körperschaften ist vielfach aus unserem Blickwinkel verschwunden, was dazu führt, dass sauberes Wasser aus dem Wasserhahn inzwischen als Selbstverständlichkeit verstanden und gar nicht groß wahrgenommen und gewürdigt wird. Aber die Corona-Pandemie und Lieferschwierigkeiten bei wichtigen Fällmitteln als Ergebnis des Kriegs in Europa haben auch in der Wasserwirtschaft für Herausforderungen gesorgt. Diese konnten nur mit dem außergewöhnlichen persönlichen Engagement des gesamten Personals bewältigt werden. Dafür bin ich zutiefst dankbar“, sagte er weiter.

Der WWAV ist die größte in M-V tätige abwasserbeseitigungspflichtige Körperschaft und zeichnet für die größte Kläranlage in M-V mit einer Reinigungskapazität von 400.000 Einwohnerwerten verantwortlich. Insgesamt wird auf einer Fläche von 824 km² das Abwasser von ca. 271.000 Einwohnern in 15 zentralen Kläranlagen des Verbandes entsorgt. Weitere ca. 8.200 Einwohner sind an dezentrale Abwasseranlagen angeschlossen, bei denen in Verantwortung des WWAV die Abwassersammelgruben entleert oder der Schlamm aus Kleinkläranlagen abgeholt und ordnungsgemäß behandelt wird.

Eine weitere Besonderheit des Verbandes – und das ist in Deutschland fast einmalig – ist, dass er mit dem Wasserwerk in Rostock Rohwasser direkt aus der fließenden Welle der Warnow bezieht. Das Wasserwerk in Rostock bildet den größten Schwerpunkt der Wasserversorgung in Mecklenburg-Vorpommern. Die Warnow ist die Grundlage für die Trinkwasserversorgung von ca. 242.000 Einwohnern der Stadt plus den umliegenden Gemeinden. Mit sehr aufwändigen Technologien wird Flusswasser zu Trinkwasser aufbereitet.

„Wir alle wissen, dass menschliche Einflüsse die größte Gefahr für unsere Wasserqualität darstellen und selbst technologische Maßnahmen bei schwerwiegenden Beeinträchtigungen an ihre Grenzen kommen. Auch am Standort Rostock müssen wir auf den Ernstfall vorbereitet sein. Die Lage der beiden Pumpwerke für die Entnahme des Rohwassers im Bereich der Eisenbahnanlagen macht deutlich, welchen Gefahren die Wasserversorgung in diesem Gebiet, z.B. durch einen Unfall mit wassergefährdenden Stoffen oder durch mutwillige Aktionen, ausgesetzt ist“, so Minister Backhaus. Um auch in derartigen Krisen- und Katastrophenfällen eine bestmögliche Trinkwasserversorgung zu gewährleisten, setzt der WWAV seit Jahren alles daran, das Wasserwerk Rostock und sein Versorgungsgebiet resilienter aufzustellen. Mit Bundesgeldern in Höhe von 1,2 Millionen Euro konnte bereits der Neubau des Reinwasserbehälters in Biestow und die Schaffung einer Leitstelle im Wasserwerk Rostock unterstützt werden.

Seit Anfang der 90er Jahre wurde die Wasser- und Abwasserinfrastruktur in Mecklenburg-Vorpommernmaßgeblich stetig verbessert. Damals verfügten lediglich sechs von den 360 vorhandenen Kläranlagen über technische Möglichkeiten zur Nährstoffreduktion. Der Anschlussgrad betrug 64 Prozent, im ländlichen Raum sogar nur 23 Prozent der Bevölkerung. Heute erfolgt die Abwasserbeseitigung über 581 kommunale Kläranlagen und einem Anschlussgrad von über 90 Prozent. Für die Abwasserbeseitigung werden rund 11.400 Kilometer Schmutz- und 620 Kilometer Mischwasserkanäle betrieben. Für die Niederschlagswasserbeseitigung stehen rund 4.400 Kilometer Regenwasserkanäle bereit. Insgesamt wurden für Investitionsmaßnahmen der öffentlichen Abwasserbeseitigung in M-V 900 Millionen Euro an Fördermitteln ausgereicht und damit ein Gesamtinvestitionsvolumen von ca. 2,5 Mrd. Euro ausgelöst.

Die öffentliche Trinkwasserversorgung im Land erfolgt über 340 Wasserwerke. Darüber können 99,8 % der Gesamtbevölkerung mit einwandfreiem qualitätsgerechten Trinkwasser versorgt werden. In die Verbesserung der Trinkwasserversorgung wurden in M-V seit 1991 insgesamt rund 300 Millionen Euro investiert, davon 110 Millionen Euro Fördergelder.

Grüne Gewerbegebiete in M-V

Jesse: Ausbau der erneuerbaren Energien als Standortvorteil für nachhaltige Entwicklung von Gewerbe- und Industriegebieten noch stärker vorantreiben

Schwerin – In Schwerin hat heute ein weiterer Landesdialog Grüne Gewerbegebiete stattgefunden. „Grüne Gewerbegebiete sind ein Gradmesser der Transformation der Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Wir wollen den Ausbau der erneuerbaren Energien als Standortvorteil für die nachhaltige Entwicklung von Gewerbe- und Industriegebieten noch stärker vorantreiben und im Land fördern. Das soll sowohl in der Planung neuer Gewerbe- und Industriegebiete als auch in Bestandsgebieten geschehen.

Der Landesdialog bietet dafür eine wichtige Plattform, um über die regionale Wertschöpfung von erneuerbaren Energien zu informieren und zugleich mit interessierten Unternehmen und Kommunen ins Gespräch zu kommen. Darüber hinaus tragen wir das Thema auch auf die europäischen Ebene. Das Wirtschafts- und Energieministerium ist federführender Partner im Interreg-Projekt „Green Industrial Areas“. Mit Partnern aus dem Ostseeraum wollen wir die Idee der Grünen Gewerbegebiete auf die Partnerregionen übertragen und nach Möglichkeit einen gemeinsamen europäischen Standard erarbeiten“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Ines Jesse.

In dem seit Januar 2023 laufenden Projekt „Green-Industrial Areas“ arbeiten sieben Nationen mit insgesamt elf Partnern zusammen. Um sowohl die Treibhausgasemissionen als auch die Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten im Ostseeraum zu verringern, ist es von entscheidender Bedeutung, auf eine Transformation der Wirtschaft hinzuarbeiten und energieintensive Industriebranchen auf dem Weg zur Klimaneutralität zu begleiten.

Große Chancen für das Gelingen dieses Transformationsprozesses bergen insbesondere die Versorgung von Gewerbe- und Industriegebieten mit erneuerbaren Energien und intelligenten Energiemanagementsystemen sowie die effiziente energetische Nutzung von Energiequellen in industriellen Prozessen. Im Ergebnis des Projektes soll ein transnationaler Zertifizierungsstandard und eine Toolbox zur Förderung der Energiewende in Gewerbe- und Industriegebieten im Ostseeraum entwickelt werden.

„Für die Umsetzung klimaneutraler Gewerbestandorte und die nachhaltige Nutzung von Synergien zwischen Gewerbetreibenden wird eine gemeinsame Wissens- und Entscheidungsgrundlage benötigt: Ein gemeinsamer Standard für grüne Gewerbegebiete. Dafür sollen innerhalb des Projektes gute Beispiele im Ostseeraum evaluiert und in einer Entscheidungshilfe für Behörden und Unternehmen vereint werden“, sagte Jesse.

Mit dem Landesdialog „Grüne Gewerbegebiete in MV“ hat das Land eine Initiative gestartet, um Erneuerbare-Energie-Konzepte in Gewerbegebieten modellhaft zu erproben. Ein Anforderungskatalog enthält Kriterien für die Vergabe des Labels „Grünes Gewerbegebiet“.

Entscheidend sind eine erneuerbare Energieversorgung sowie das Engagement von Kommune und Unternehmen vor Ort. Die Beantragung der Zertifizierung ist freiwillig und kann nur für bestehende Gewerbegebiete vergeben werden. Das Label „Grüne Gewerbegebiete – natürlich erfolgreich“ ist als Wort-Bild-Marke beim Bundespatentamt geschützt. Derzeit gibt es in Grevesmühlen, Parchim und Hagenow Grüne Gewerbegebiete.

Für die Zertifizierung eines „Grünen Gewerbegebietes“ wird zwischen drei Basiskriterien – Erneuerbare Energieversorgung; Maßnahmen zur Verbesserung des Energiemanagements und Steigerung der Energieeffizienz sowie Bewusstseinsbildung im Bereich des nachhaltigen Flächenmanagements und Zusatzqualifikationen unterschieden. Die Zusatzqualifikationen spezifizieren die Ausrichtung des Gewerbegebietes und spiegeln die lokalen Bedingungen wider.

Hierzu zählen beispielsweise die gemeinsame Nutzung und Verwaltung von Infrastrukturen; die gemeinsame Erbringung von Dienstleistungen sowie eine nachhaltige Verkehrsplanung oder Flächenreduzierung bei der Flächeninanspruchnahme.

Start der Badesaison 2024

Mecklenburg-Vorpommern punktet erneut mit ausgezeichneter Badewasserqualität

Schwerin – Die Badesaison startet auch in diesem Jahr offiziell am 20. Mai. Zu Beginn des Monats wurden dafür die ersten Proben an rund 500 Badegewässern im Land entnommen. „Bisher gibt es keine Auffälligkeiten. Die Qualität der Badegewässer macht Mecklenburg-Vorpommern damit weiterhin zu einem echten Badeparadies für Einheimische und touristische Gäste“, teilte Gesundheitsministerin Stefanie Drese am heutigen Sonntag mit.

Insgesamt werden nach der Badegewässerlandesverordnung in Mecklenburg-Vorpommern 497 Badegewässer hygienisch überwacht, davon 334 an Seen, 154 an der Ostsee und 9 an Flüssen. „Es ist erfreulich, dass erneut etwa 96 Prozent der Badegewässer die Einstufung ‚ausgezeichnet‘ oder ‚gut‘ erhalten haben“, sagt Dr. Heiko Will, Erster Direktor des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS). Die Bewertungen basieren auf einem statistischen Mittelwert der Untersuchungsergebnisse der vergangenen vier Jahre.

Sechs Badegewässer (1 %) mussten als mangelhaft sowie zehn Badegewässer (2%) als ausreichend eingestuft werden. „Das Wasser wird auf Bakterien, die fäkale Verunreinigungen anzeigen, wie Escherichia coli und Intestinale Enterokokken, untersucht. Wird bei einer Probe der Höchstwert nach Badegewässerlandesverordnung überschritten, wird umgehend eine Nachprobe entnommen, um zu prüfen, ob es eine Momentaufnahme war oder ein tatsächliches Problem vorliegt“, erklärt Will.

Die Ministerin bittet auch Badegäste um Mithilfe zur Erhaltung der Qualität der Badestellen. „Alle Besucherinnen und Besucher sollen eine schöne Zeit an unseren Seen und Küsten haben. Neben einer guten bzw. ausgezeichneten Wasserqualität sind gegenseitige Rücksichtnahme und das Mitnehmen von Müll eine wichtige Voraussetzung dafür“, betont Drese.

In der vorangegangenen Saison wurden insgesamt 2.700 Badewasserproben in den Laboren des LAGuS analysiert. Erste Ansprechpartner bei Beobachtungen oder Fragen zur Badewasserqualität sind die Gesundheitsämter in den Landkreisen und kreisfreien Städten. „Die Mitarbeitenden der Gesundheitsämter entnehmen während der Saison alle vier Wochen neue Proben“, erklärt Drese.

Dr. Will: „Die Gesundheitsbehörden registrierten im letzten Sommer insgesamt vier Vibrionen-Infektionen, die in Zusammenhang mit Ostseewasserkontakt standen.“ Die letzten Badewasserproben werden Anfang September zum offiziellen Ende der diesjährigen Badesaison entnommen.

Alle eventuell erforderlichen Badewarnungen sowie umfangreiche Informationen zur Beschaffenheit der Badestellen und ihren Ausstattungsmerkmalen können in der Badewasserkarte unter www.badewasser-mv.de nachgelesen werden.

Die Badewasserkarte gibt es auch als App „Badewasser MV“ im App Store oder im Google Play Store.

Großschutzgebiete: Erlebnisse für alle

Schwerin – Die Nationalen Naturlandschaften Mecklenburg-Vorpommerns (NNL) locken zu Pfingsten mit zahlreichen Aktivitäten für die ganze Familie. Umweltminister Dr. Till Backhaus wirbt für einen Ausflug in die Naturschätze des Landes.

„Unsere Großschutzgebiete sind wahre Juwelen, gerade jetzt im Frühling, wenn die Natur erwacht und alles blüht. Ich kann jedem nur wärmstens empfehlen, mal einen Ausflug in unsere Parks zu unternehmen. Es gibt die verschiedensten Angebote für alle Alters- und Interessengruppen. Man entdeckt jedes Mal etwas Neues. Ich selbst wandere sehr gerne mit meiner Frau und meinen Kindern durch die zauberhafte Natur. Wir haben wirklich großes Glück, solch eine Kostbarkeit quasi direkt vor der Haustür zu haben“, schwärmt Dr. Backhaus.

Der Naturpark Feldberger Seenlandschaft lockt beispielsweise an allen drei Tagen mit einer Seeadler-Tour. Bei dem zweistündigen Ausflug mit dem Elektroschiff geht es über den Haussee, den Breiten Luzin und den Lütten See. Beim Besuch eines Seeadlerhorstes lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Lebensraum des geschützten Greifvogels kennen. Oder wie wäre es mit einer Vogelstimmenwanderung im Müritz-Nationalpark am morgigen Sonnabend?

Ein kundiger Führer, der bestens mit den Stimmen vertraut ist, erklärt den Besuchern alles über die Welt der Ornithologie. Das Biosphärenreservat Schaalsee-Elbe lädt am Pfingstsonnabend zu einer acht Kilometer langen Wanderung durch abwechslungsreiche Moor- und Weidelandschaft am Röggeliner See und zum Jahresbaumgarten an der Gläsernen Molkerei.

„Das sind nur einige von zahlreichen Erlebnissen in unseren 13 Nationalen Naturlandschaften, darunter drei Biosphärenreservate, drei Nationalparks und sieben Naturparks. Ich empfehle vorab immer einen Blick auf die Homepage www.natur-mv.de. Dort findet man mit wenigen Klicks den nächsten Ausflugsort sowie einen informativen Überblick zu aktuellen Besonderheiten“, sagt Minister Backhaus.

Erhöhte Waldbrandgefahr

Backhaus mahnt zur Achtsamkeit

Schwerin – Nach dem feuchten Frühjahr jetzt die Trockenheit: In weiten Teilen des Landes herrscht eine hohe Waldbrandgefahr. Am Nachmittag des 15.05.2024 brach auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lübtheen bei Jessenitz-Werk ein Feuer aus, welches sich schnell zu einem größeren Waldbrand entwickeln konnte.

Derzeit geht man bei der Ursache von einem Stromleitungsbruch in der Nähe von Jessenitz-Werk aus. 25 Feuerwehren mit 160 Feuerwehrfrauen und -männern konnten den Brand auf einer Fläche von rund 8 Hektar inzwischen unter Kontrolle bringen. Im Laufe des Vormittages wird die Bundesforst als Flächeneigentümerin die Fläche durch die Feuerwehr zur weiteren Brandwache übergeben bekommen.

Forst- und Umweltminister Dr. Till Backhaus dankte allen Einsatzkräften für das schnelle und professionelle Vorgehen und mahnt alle Bürgerinnen und Bürger zu besonderer Achtsamkeit im und am Wald, denn die Waldbrandsaison hat gerade erst begonnen.

„Nun steht Pfingsten vor der Tür und es ist noch immer kein Regen in Sicht. Da der Mensch leider die Hauptursache für den Ausbruch von Bränden ist, appelliere ich an alle, in den nächsten Tagen besonders achtsam zu sein im Wald und alles zu unterlassen, was Brände begünstigen kann, so der Minister.“

  • Keine Lagerfeuer im Wald und auf Wiesen,
  • im Wald nicht rauchen,
  • keine brennenden Gegenstände (z. B. Zigarettenkippen) aus dem Autofenster werfen,
  • nur auf Schotter oder Asphalt parken, niemals in Wiesen oder Feldern (der Katalysator des Autos kann schon nach wenigen Metern Fahrt sehr heiß werden und trockenes Gras leicht entzünden),
  • Autos bei Ausflügen immer so parken, dass andere Autos, insbesondere Einsatzfahrzeuge, nicht behindert werden,
  • nicht im Wald oder in Waldnähe grillen (Faustregel: min. 100 Meter Abstand zum Waldrand
  • offiziell ausgesprochene Verbote (z. B. Waldzutrittsverbote) unbedingt einhalten,
  • beobachtete Waldbrände sofort über die 112 melden und anrückende Einsatzkräfte einweisen.