Schwerin – Der Start ins neue Schuljahr ist in Mecklenburg-Vorpommern geordnet verlaufen. Die Anzahl der neu eingestellten Lehrkräfte lag bis gestern bei 651. Mindestens 107 Stellenbesetzungsverfahren laufen noch.
Zum ersten Schultag des neuen Schuljahres wurden bislang 651 Lehrkräfte neu eingestellt. Darüber hat Bildungsministerin Bettina Martin in der Landespressekonferenz in Schwerin informiert. 25 Lehrerinnen und Lehrer davon sind über das Lehrertauschverfahren aus anderen Bundesländern nach Mecklenburg-Vorpommern gekommen. 220 unter den eingestellten Lehrkräften sind Seiteneisteigerinnen bzw. Seiteneinsteiger. Damit liegt die Quote an Seiteneinsteigern unter den Neueinstellungen bei 33,8 Prozent. Insgesamt liegt sie im Lehrkörper im Land bei unter 10 Prozent. Damit konnte vom ersten Schultag an der Pflichtunterricht abgedeckt werden. Bereits in der Vorwoche konnten für einige gemeldete Engpässe gemeinsam mit den Schulämtern im Vorfeld kurzfristig Lösungen gefunden werden. Es ist nicht auszuschließen, dass es trotzdem an Einzelschulen zu Engpässen gekommen ist.
„Mit den Neueinstellungen ist es uns gelungen, einen geordneten Schulstart zu sichern. Der Pflichtunterricht an unseren Schulen kann erteilt werden“, sagte Bildungsministerin Bettina Martin. „Im Vergleich zum vergangenen Jahr sind in den Schulen zu Beginn des neuen Schuljahres mehr Lehrkräfte in den Klassen. Ein großer Teil der Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger hat sich in den Sommerferien in einem fünfwöchigen Kompaktkurs qualifiziert. Deren zweiter Teil der Ausbildung geht im laufenden Schuljahr weiter. Alle Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger, die erst kürzlich eingestellt worden sind, werden im laufenden Schuljahr qualifiziert.“, so Martin.
Die Schulen, Staatlichen Schulämter und das Bildungsministerium haben in den vergangenen Wochen den Schulbeginn organisiert. „Der bundesweite Wettbewerb um gute Lehrerinnen und Lehrer ist hart. Ein geordneter Schulstart ist in diesen Zeiten ein riesiger Kraftakt“, betonte die Bildungsministerin. „Ich danke allen Schulleiterinnen und Schulleitern, die alles unternommen haben, um möglichst viele Lehrkräfte einzustellen. Ich freue mich über alle Lehrkräfte, die sich für eine Schule bei uns im Land entschieden haben und heiße sie herzlich willkommen. An einzelnen Schulen kann es jedoch vorkommen, dass plötzlich eine Lehrkraft ausfällt und für eine Vertretungslösung gesorgt werden muss“, so Martin.
„Die Gewinnung neuer Lehrkräfte stellt sich bundesweit als zunehmend schwierig dar. In Mecklenburg-Vorpommern wird zudem im kommenden Jahrzehnt ein großer Teil der Lehrerinnen und Lehrer in den Ruhestand gehen. Wir werden deshalb einen ‚Aktionsplan Lehrerbildung & Lehrergewinnung‘ auf den Weg bringen. Das 200-Millionen-Euro-Schulpaket wird uns dafür Spielräume eröffnen“, kündigte Bildungsministerin Martin an. „Wir müssen die Lehrerbildung verbessern und dafür sorgen, dass mehr Nachwuchskräfte ihr Studium antreten und vor allem erfolgreich abschließen. Und wir brauchen attraktive Arbeitsbedingungen in den Schulen. Mit der Höhergruppierung für Grundschullehrkräfte, die vom Schuljahr 2020/2021 mit der A 13/E13 vergütet werden sollen, werden wir einen wichtigen Schritt gehen. Das ist nicht nur eine Wertschätzung für die wichtige Arbeit der Grundschullehrerinnen und -lehrer, es stärkt auch unsere Konkurrenzfähigkeit am umkämpften Arbeitsmarkt für Lehrkräfte“, betonte Martin.