Gesundheitsministerkonferenz in Leipzig

Leipzig – In Leipzig (Sachsen) findet seit Mittwoch (05. Juni) die zweitägige Gesundheitsministerkonferenz aller Länder statt. Ein Thema vor Ort ist die Digitalisierung im Gesundheitswesen.

„Vernetzung und Koordination von ambulanten und stationären Versorgungsleistungen ist eine Herausforderung vor allem für ländliche Regionen. Gerade die Vernetzung auf den verschiedenen Ebenen ist ein Beitrag zur Sicherung der Gesundheitsversorgung, wie beispielsweise in unserem Flächenland. Wir brauchen mutige und innovative Ideen, die in konkrete Projekte vor allem auch für Flächenländer in Deutschland führen. Ziel ist es, langfristige und praktikable Lösungen zu entwickeln, um eine flächendeckende und qualitativ hochwertige medizinische Betreuung sicherzustellen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Mittwoch.

Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Glawe forderte, die Etablierung digitaler Leistungen in der Regelversorgung zu erleichtern sowie eine stärkere Beteiligung der Länder an den Entscheidungen zu erreichen.

„Wir brauchen mehr Projekte auf Länderebene. Die Länder brauchen zusätzliche Kompetenzen für die Steuerung der Entwicklung innovativer Versorgungsformen. Konkret ist es wichtig, dass die Rolle regionaler Projekte bei der Weiterentwicklung in die bundesweite Regelversorgung gestärkt wird. Wenn Projekte sich als tauglich erweisen, ist es notwendig, diese auch in die Praxis zu überführen. Es sind Anpassungen im Sozialgesetzbuch nötig, um die Rahmenbedingungen zu schaffen. Dies könnte unter anderem durch die Etablierung eines geregelten Verfahrens zur Überführung von experimentellen digitalen Leistungen in die Regelversorgung sowie die Schaffung eines rechtlichen Rahmens für die Länder zur Steuerung der Entwicklung innovativer, regionaler Versorgungsformen sein“, so Glawe weiter.

Gesundheitsminister Glawe machte im Zusammenhang einer sektorenübergreifenden Versorgung auch auf das Thema Telemedizin aufmerksam. „Im Kern geht es darum, dass nützliche und notwendige Entwicklungen bei uns im Land ermöglicht werden. Wir werden mögliche Ansätze prüfen, um die vorhandenen Ressourcen der medizinischen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern noch besser miteinander zu vernetzen. Ziel ist es immer, Patienten bestmöglich unter Beachtung der regionalen Gegebenheiten zu behandeln. Um das zu gewährleisten, nutzen wir verstärkt telemedizinische und digitale Möglichkeiten zum Wohle der Patienten. Die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist dabei eine Chance, um die grundlegende medizinische Versorgung sicherzustellen und zu verbessern“, betonte Glawe weiter.

Glawe warb in Leipzig für die Einführung einer Impfpflicht. „Die Impfpflicht muss kommen. Vor allem in Kindertagesstätten und Schulen ist es wichtig, das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Eine Impfung ist der beste Schutz für alle. Die hohen Impfquoten müssen gehalten beziehungsweise weiter verbessert werden. Das ist kein Selbstläufer“, machte Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe abschließend deutlich.

Anfang Mai 2019 hat das Bundesgesundheitsministerium einen Referentenentwurf eines Gesetzes für den Schutz gegen die Masern und zur Stärkung der Impfprävention (Masernschutzgesetz) vorgelegt. Der Gesetzentwurf sieht den verpflichtenden Nachweis eines bestehenden Impf- bzw. Immunschutzes gegen die Masern für Personen vor, die in eine Gemeinschaftseinrichtung aufgenommen, dort betreut werden oder tätig sind. Gleiches gilt für medizinisch tätiges Personal in Einrichtungen. Mecklenburg-Vorpommern ist neben Brandenburg das einzige Bundesland, das in der Altersgruppe der Schulanfänger die für die Masern-Eliminierung erforderliche Impfquote von 95 Prozent bei der zweiten Masernimpfung erreicht.

Mecklenburg-Vorpommern hat im Oktober 2018 die Kampagne „MV impft – Gemeinsam Verantwortung übernehmen“ (www.mv-impft.de) gestartet. Neben dem Internetauftritt (www.mv-impft.de) wird mit gedrucktem Informationsmaterial wie Plakaten und Faltblättern geworben. Darüber hinaus kommen auch digitale Medien wie Spots für Kinos sowie YouTube und Facebook als Informationsträger zum Einsatz, um gezielt Jugendliche und junge Erwachsene anzusprechen. Ergänzt wird dies durch Hinweise auf die zahlreichen Impfangebote der niedergelassenen Ärzte, der Gesundheitsämter und auch der Betriebsärzte im Land. „MV impft“ ist eine Kampagne des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Gesundheit und Soziales. Sie ist zunächst für zwei Jahre konzipiert.

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