Drese: Anforderungen und Erwartungen an die Kinder- und Jugendhilfe sind rasant gewachsen
Rostock – Sozialministerin Stefanie Drese hat zur Eröffnung des Kinder- und Jugendhilfekongresses die Verbesserung der Lebens- und Teilhabechancen für alle Kinder, Jugendliche und Familien im Land als wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe bezeichnet. „Das beginnt im Krippenalter mit flächendeckenden und kostenfreien frühkindlichen Bildungsangeboten und endet bei Angeboten und Hilfen für junge Erwachsene etwa im Bereich Ausbildung und Jugendsozialarbeit“, sagte Drese vor rund 350 teilnehmenden Fachkräften heute in Rostock.
Die Ministerin betonte in ihrem Grußwort, dass das Aufgabenspektrum sowie die Anforderungen und Erwartungen an die Kinder- und Jugendhilfe rasant gewachsen sind. Dabei ist nach Ansicht Dreses in den letzten Jahren viel erreicht worden. So stieg die Zahl der in der Kinder- und Jugendhilfe tätigen Personen von rund 12.400 im Jahr 2006 auf mittlerweile fast 22.000. Dennoch sei die Last der Verantwortung für die Fachkräfte deutlich spürbar, insbesondere bei komplexen Problemlagen.
Drese: „Ganz egal, ob es sich um den Bereich der Frühen Hilfen, Kindertagesförderung, Hilfen zur Erziehung oder Jugendsozialarbeit handelt – wir brauchen stabile Kooperationsgeflechte für gelingende Hilfen. Besonders in strukturschwachen Regionen sei eine tragfähige Zusammenarbeit aber oftmals schwierig. Deshalb sind neben zusätzlichen finanziellen Mitteln kluge und innovative Ideen gefragt, um ein stabiles und wirksames Beratungs- und Hilfenetzwerk aufzubauen und aufrechtzuerhalten.“
Zur Diskussion über die Landeszuschüsse für die kommunale Pflichtaufgabe der Kinder- und Jugendarbeit sagte Ministerin Drese: „Nach über 20-jähriger Stagnation der Landeszuschüsse für die Jugendarbeit der Kommunen haben wir im Entwurf des Landesdoppelhaushaltes eine Erhöhung der pro Kopf-Beträge um 25 Prozent von 5,11 Euro auf 6,43 Euro vorgenommen. Das ist ein erster wichtiger Schritt zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendarbeit im Land.“
Hinzu kommt erstmalig die Verankerung einer Dynamisierung in Höhe von 2,3 Prozent jährlich, so dass die Pro-Kopf-Sätze auf 6,55 Euro in 2021 bis 7,00 Euro in 2024 steigen. Diese Anhebung hat aufgrund kommunalvertraglicher Verpflichtungen der Landkreise und kreisfreien Städte zudem zur Folge, dass diese die Landesförderung mit kommunalen Mitteln spiegelbildlich gegenfinanzieren. „Die angepasste Landesförderung bewirkt somit einen Hebeleffekt“, verdeutlichte Drese.