Margot-Friedländer-Preis 2023

Oldenburg: Demokratische Erinnerungskultur ist wichtig

Rehna – Für ihr Projekt „Was gehen mich die Juden an? Ich hab‘ genug mit mir zu tun“ ist die Regionale Schule mit Grundschule „Käthe Kollwitz“ Rehna ausgezeichnet worden. Schulklassen aus ganz Deutschland hatten sich für den Margot-Friedländer-Preis und den Ralf-Bendheim-Preis mit Projekten beworben, die sich mit dem Holocaust, seinem Gedenken und seinen Kontinuitäten auseinandersetzen. Vier Schulklassen aus Bielefeld, Hamburg und Rehna sowie Recklinghausen wurden nach Berlin eingeladen.

Am 12. September übergab die 101-jährige Holocaust-Überlebende Margot Friedländer persönlich den nach ihr sowie den nach ihrem Bruder benannten Preis. Sie betonte, dass der Preis eine Anerkennung für etwas unendlich Wichtiges, das menschliche Engagement sei: „Sagt Eure Meinung! Seid wachsam! Seid Menschen!“

Das Rehnaer Projekt setzte sich mit Ausgrenzung und Diskriminierung heute, Antisemitismus und der Shoa auseinander. Die Schülerinnen und Schüler der Großen Schulwerkstatt kommen aus den Jahrgangsstufen 5-7 der Käthe-Kollwitz-Schule Rehna. Sie besuchten u.a. die Synagoge in Schwerin, sprachen mit dem Landesrabbiner und erforschten jüdische Biografien rund um Rehna. Dazu nutzten sie das Schulmaterial des Vereins „Eine jüdische Straße in Mecklenburg und Vorpommern“. Außerdem verarbeiteten die Kinder ihre Eindrücke in künstlerische Collagen.

„Ich gratuliere den Schülerinnen und Schülern von ganzem Herzen. Sie können so stolz sein! Dieser herausragende Preis der Rehnaer Schule zeigt: dass wir uns an unseren Schulen in MV erfolgreich mit dem Nationalsozialismus, dem Holocaust und der jüngeren deutschen Geschichte auseinandersetzen. Demokratische Erinnerungskultur ist wichtig“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

„Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung haben keinen Platz in Mecklenburg-Vorpommern – das soll der Preis zeigen und genau das wollen wir in unserem Land und an unseren Schulen leben.“

Margot Friedländer überlebte Verfolgung und Krieg im Untergrund in Berlin und im Konzentrationslager Theresienstadt und besucht regelmäßig Schulen und andere Einrichtungen in ganz Deutschland, um über ihr Leben zu berichten und junge Menschen zu Zivilcourage zu ermutigen.

„Wir müssen uns immer weiter und immer wieder mit unserer Geschichte auseinandersetzen, damit wir uns erinnern, nichts vergessen und sich Unrecht niemals wiederholt“, so Simone Oldenburg weiter. „Ich ermuntere alle Schülerinnen und Schüler, viele mutige Projekte zu entwickeln und umzusetzen.“

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