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Autor: Rügenbote

Neuer Standort für Förderschule

Land fördert Umbauvorhaben mit rund fünf Millionen Euro

Loitz – In Loitz entsteht ein neues Förderzentrum für Kinder, die Defizite in der emotionalen und sozialen Entwicklung haben. Dafür wird die Diesterweg-Grundschule mit Hilfe von Landesmitteln saniert und umgebaut. Derzeit ist die Förderschule in Behrenhoff ansässig. Bildungsministerin Simone Oldenburg hat heute einen Fördermittelbescheid in Höhe von rund fünf Millionen Euro an den Landkreis übergeben.

Bildungsministerin Simone Oldenburg: „Die Förderschule in Behrenhoff leistet auf der Grundlage eines in der Praxis erprobten Bildungs- und Erziehungskonzeptes hervorragende Arbeit, um Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung zu fördern und sie zu einem anerkannten Schulabschluss zu führen. Durch den geplanten Umzug nach Loitz und die baulichen Vorhaben werden sich die Bedingungen für Schülerinnen und Schüler sowie aller Lehrkräfte und weiterer Mitarbeitenden in den nächsten Jahren deutlich verbessern.“

Bauminister Christian Pegel: „Wir haben die Bildungsinfrastruktur zu einem Schwerpunkt unseres Landes in der Städtebauförderung und der nachhaltigen Stadtentwicklung erklärt. Ich habe mir viele Schulen angesehen – mir ist es ein Herzensanliegen, dass sich die räumlichen Lern-und Lehrbedingungen verbessern. Denn gute Schulen sind wichtige Investitionen in die Zukunft, denn sie sind der Ort, an dem unsere Kinder wichtige Grundlagen für das ganze Leben lernen – von Wissen über praktische Fähigkeiten für den Alltag bis hin zu sozialen Werten im richtigen Miteinander. Daher ist eine gesunde, helle und moderne Lernumgebung eine wichtige Voraussetzung, dass Schülerinnen und Schüler gern in die Schule gehen. Zudem liegen viele Schulen in den Innenstädten und tragen zur Belebung der Innenstädte und des Stadtteillebens bei. So können wir mehrere Ziele der Stadtentwicklung gleichermaßen erfüllen.“

Der vorgesehene Schulumbau ist für eine durchschnittliche zweizügige Beschulung in den Klassenstufen 1 bis 10 für bis zu 170 Schülerinnen und Schülern konzipiert. Auf der Fläche des Schulgeländes sollen zudem eine Außensportanlage und ein Schulgarten entstehen.

Das Vorhaben ist Teil der Inklusionsstrategie des Landes: Für Schülerinnen und Schüler mit einem besonders stark ausgeprägten Förderbedarf im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung werden drei Schulstandorte im Land erhalten. Das sind die Küstenschule in Rostock, die Pestalozzi-Schule in Waren (Müritz) und die Schule „Am Park“ in Behrenhoff – zukünftig am Standort Loitz.

Frauen in der Landespolizei M-V

Anteil der Frauen in der Landespolizei MV entwickelt sich positiv

Schwerin – Seit 2023 ist der internationale Frauentag, der 8. März, ein Feiertag in Mecklenburg-Vorpommern. Landesinnenminister Christian Pegel nutzt diesen Tag, um auf die bereits erzielten Erfolge im Bereich der Gleichstellung innerhalb der Landespolizei aufmerksam zu machen – und allen Damen einen schönen Frauentag zu wünschen.

„In den vergangenen zehn Jahren konnten wir den Anteil von Frauen bei der Landespolizei stetig erhöhen, auf aktuell etwa 30 Prozent“, sagt Christian Pegel und ergänzt: „Danke, für Ihren täglichen Einsatz in allen Bereichen der Polizei, liebe Kolleginnen! Wir brauchen Sie, egal ob im Streifendienst, der Kriminalpolizei oder in der Verwaltung“.

In den zurückliegenden zehn Jahren konnte der Anteil von Frauen in Führungspositionen in der Landespolizei mehr als verdoppelt werden. „Lag dieser 2012 noch bei sieben Prozent, so stieg er bis 2022 mit 108 Frauen auf 20 Prozent an. Das zeigt, der Polizeiberuf ist nicht nur ein spannender Bereich für Männer, sondern auch für Frauen bieten wir in unserer Landespolizei verschiedene Aufstiegs- und Verwirklichungschancen an. Auch, wenn wir uns schon auf einem guten Weg befinden, so sind wir noch lange nicht am Ziel. Wir setzen uns weiter für Gleichstellung, die Anerkennung der Leistungen von Frauen und Chancengerechtigkeit sein“, verspricht der Innenminister.

Dafür gebe es verschiedene Maßnahmen innerhalb der Landespolizei. Eine Zielvereinbarung sorgt dafür, dass Frauen bei gleicher Qualifikation den Vorzug bei Einstellungen bekommen. Zudem werden Teilnehmerinnen durch eine Fortbildungsreihe unterstützt, ihre Führungskompetenzen zu erhöhen.

Die Chancengleichheit soll bereits während der Ausbildung zur Polizistin anfangen. Dass Frauen das Gleiche leisten können, wie ihre männlichen Kollegen, stellt seit Dezember 2022 Lena auf dem Instagram-Kanal „polizei.mv.lena“ der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege des Landes MV unter Beweis. Die 21-Jährige gibt fast täglich Einblicke rund um das Studium bei der Landespolizei aus der Perspektive der Anwärterin.

Feinfühlig, Respektvoll, Argumentativ, Unterstützend, Empathisch, Nervenstark – das alles und vieles mehr sind Frauen als wichtiger Teil der Polizei“, sagt Lena.

Durch eine Vorbildfunktion einen positiven Einfluss haben und jungen Mädchen zeigen, dass das Geschlecht keine Rolle bei der Berufswahl spielt, dazu möchte nicht nur Lena beitragen. Die Fachhochschule Güstrow wird im Zuge des Projekts „Mädchenwerkstatt“ Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an verschiedene Schulen schicken. Dabei werden Siebt- und Achtklässlerinnen mit für Frauen eher untypischen Berufen vertraut gemacht.

„Dieses Projekt der Kolleginnen und Kollegen des Zentralen Auswahl- und Einstellungsdienstes (ZAED) ist sehr gut dafür geeignet, um Mädchen und jungen Frauen die Hemmnisse zu nehmen, sich für eine Laufbahn bei der Polizei zu begeistern – oder mindestens zu interessieren. Interaktiv werden die Aufgabenbereiche der Landespolizei sowie Einsatzmittel vorgestellt. Dabei dürfen die Jugendlichen sogar die Schutzausrüstung testen, das hilft dabei, Berührungsängste abzubauen und vielleicht schon eine erste emotionale Bindung zum Beruf herzustellen“, ist sich Innenminister Christian Pegel sicher.

Land plant neue Stundentafeln

Oldenburg: Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler im Lesen, Schreiben und Rechnen fördern

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern stärkt die grundlegenden Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern in den Fächern Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache. Ab dem Schuljahr 2024/2025 stehen in der Grundschule für die Jahrgangsstufen 3 und 4 zusätzlich eine Stunde Deutsch und eine Stunde Mathematik auf dem Stundenplan.

Außerdem stärkt das Land die Kernfächer Deutsch, Mathematik und Englisch in den Jahrgangsstufen 7 bis 10 an Regionalen Schulen, Gesamtschulen und Gymnasien mit 11 Stunden verbindlich ab dem Schuljahr 2025/2026. Auch für die Förderung von Schülerinnen und Schülern soll künftig mehr Zeit zur Verfügung stehen. Grundlage dafür sind neue Stundentafeln an den allgemein bildenden Schulen. Bildungsministerin Simone Oldenburg hat heute in Schwerin Pläne für die Änderungen vorgestellt.

„Mit umfangreichen Maßnahmen fördern wir die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler im Lesen, Schreiben und Rechnen“, erklärte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Wir beginnen in der Grundschule und führen die Förderung in den weiterführenden Schulen fort.

Die Schülerinnen und Schüler brauchen mehr Zeit zum Lernen, Üben und Festigen. Das zeigen die Bildungsstudien der vergangenen Jahrzehnte. Die neuen Stundentafeln bilden den Dreiklang ‚Mehr Unterricht, mehr Förderung, mehr Zeit‛ ab. Sie schaffen die Voraussetzung, damit Wissenslücken und Sprachdefizite bei Kindern und Jugendlichen verringert werden“, sagte Oldenburg.

Die Stundentafeln weisen laut Schulgesetz Gegenstandsbereiche aus, die Unterrichtsfächer, Lernbereiche und Aufgabenfelder umfassen. In den Stundentafeln legt das Bildungsministerium die Anzahl der Unterrichtsstunden fest, die in den verschiedenen Schularten und Jahrgangsstufen auf die jeweiligen Unterrichtsfächer entfallen.

Folgende inhaltliche Schwerpunkte sollen mit der neuen Stundentafelverordnung umgesetzt werden:

In der Schuleingangsphase können von den ausgewiesenen 18 Stunden in den Jahrgangsstufen 1 und 2 in den Gegenstandsbereichen Deutsch und Sachunterricht zusätzlich zur individuellen Förderung bis zu zwei Stunden zur immanenten Förderung der grundlegenden mathematischen und sprachlichen Kompetenzen in den Fächern des Primarbereichs genutzt werden.

Die zusätzlich bereitgestellten Stunden für Deutsch und Mathematik in den Jahrgangsstufen 3 und 4 an Grundschulen sind für die Sprachförderung, die Förderung im Lesen sowie die Förderung der Schülerinnen und Schüler in den Grundrechenarten je nach ihren individuellen mathematischen und sprachlichen Kompetenzen vorgesehen. Mit der Einführung eines flächendeckenden Lesebandes an fünf Tagen pro Woche mit einer Lesezeit von 20 Minuten je Schultag fördert das Land systematisch das Lesen.

An Regionalen Schulen, Gesamtschulen und Gymnasien stärkt das Land in den Jahrgangsstufen 7 bis 10 die Kernfächer Deutsch, Mathematik und Englisch durch direkte Zuweisung von 11 Stunden. In diesen Fächern können Schulen je eine Stunde für die fachbezogene individuelle Förderung und Differenzierung oder die Gestaltung individueller Lernzeiten nutzen. Zudem ist vorgesehen, dass der Unterricht im Fach Chemie bereits in der Jahrgangsstufe 7 einsetzt.

Das Fach Sozialkunde heißt künftig Politische Bildung/Sozialkunde und soll ebenfalls ab der Jahrgangsstufe 7 beginnen. Das Fach Informatik und Medienbildung wird eigenständig ausgewiesen und durchgängig einstündig unterrichtet. Geplant ist auch, das Fach Arbeit-Wirtschaft-Technik um die Bezeichnung „Berufliche Orientierung“ zu ergänzen. Dieses Fach wird bereits ab Jahrgangsstufe 5 der schulartunabhängigen Orientierungsstufe einstündig unterrichtet.

Die neue Verordnung über die Stundentafeln an den allgemein bildenden Schulen soll zum Schuljahr 2025/2026 verbindlich sein. Für das Schuljahr 2024/2025 entscheiden die Schulen eigenverantwortlich, ob sie bereits nach den neuen Regelungen arbeiten. Eine Ausnahme bilden die zusätzlichen Stunden Deutsch und Mathematik in der Grundschule, die zum kommenden Schuljahr eingeführt werden. Im April startet das Land die Verbandsanhörung, in der Gewerkschaften und Verbände die Möglichkeit haben, schriftlich zum Referentenentwurf Stellung zu nehmen.

Frauentag: mehr als nur ein Feiertag

Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt: „Wir machen Frauen aus M-V erlebbar. Neue Homepage www.frauen-in-mv.de startet.“

Schwerin – „Der Frauentag ist mehr als nur ein Feiertag. Gerade in diesem Jahr wird das deutlich. Denn wir sind in Fragen der Gleichstellung ein ganzes Stück vorangekommen. Schon allein die Tatsache, dass wir nicht nur um den 8. März herum über das Thema Gleichstellung von Frauen und Männern sprechen, ist ein wichtiger Beitrag. Aber in diesem Jahr wird der Frauentag noch ein Premierentag.

Eine neue Homepage www.frauen-in-mv.de und mein neuer Frauen-Podcast ‚Macherinnen‘ gehen an den Start“, sagt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt.

„Fest im Blick bleibt das gleichstellungspolitische Ziel. In den vergangenen Monaten haben wir in ganz Mecklenburg-Vorpommern mit Frauen und Männern über ein Leitbild gesprochen, wie sich das Land künftig geschlechtergerechter entwickeln soll. Die Landesbeauftragte für Frauen und Gleichstellung Wenke Brüdgam hat dieses Leitbild mit dem Namen ‚Gleichstellungspolitisches Rahmenprogramm‘ zusammen mit allen Ressorts der Landesregierung initiiert.

Derzeit werden alle Punkte zusammengetragen, um ein schlankes Programm zu erarbeiten, dessen Maßnahmen in den nächsten fünf Jahren umsetzbar sind. Dieses Leitbild nimmt Formen an. Darin werden Beispiele auftauchen, wie es Frauen möglich werden kann, neben der Familie ihre Karriere zu realisieren, und wie die Vereinbarkeit von Erwerbs- und Privatleben weiter verbessert werden kann. Dabei spielt auch die gerechtere partnerschaftliche Verteilung von Familien- und Sorgearbeit eine Rolle.“

„Auf dem Weg zur Gleichstellung arbeiten wir intensiv daran, Frauen aus Mecklenburg-Vorpommern sichtbar zu machen. Nur sieben Prozent der Straßen, Plätze oder Häuser sind in M-V nach Frauen benannt. Doch gibt es so viele engagierte Frauen aus der Geschichte des Landes, die in der Öffentlichkeit geehrt werden sollten. Daher haben wir vor gut einem Jahr wir mit dem Projekt ‚Frauen sichtbar machen‘ begonnen, um Beispiele zu sammeln.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Aus dem ganzen Land sind rund 100 Vorschläge eingegangen. Die Leitstelle für Frauen und Gleichstellung im Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz hat die Vorschläge geprüft und Hintergründe der Frauen zusammengetragen. Pünktlich zum Frauentag wird die Homepage www.frauen-in-mv.de an den Start gehen.

Sie soll als Ideengeberin für Kommunen fungieren, wenn nach Bezeichnungen für Straßen, Plätze, Häuser oder auch Vereinen gesucht wird. Diese Homepage soll Anstoß geben, Frauen aus Mecklenburg-Vorpommern ins öffentliche Leben zu bringen“, so Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt.

„Neben den oftmals bereits verstorbenen honorigen Frauen möchte ich aber auch Frauen und ihr Engagement jetzt würdigen. Darum starte ich am Frauentag meinen neuen Podcast ‚Macherinnen‘. Hier stelle ich monatlich einen Frau aus Mecklenburg-Vorpommern und ihre Geschichte vor.

Denn wenn wir Frauen sichtbar machen, sollten wir sie auch hörbar machen. Meine erste Gesprächspartnerin am Frauentag ist Rostocks Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger“, sagt Ministerin Bernhardt. Der Podcast ist ebenfalls zu finden auf der Homepage www.frauen-in-mv.de.

Gesundheitshilfe und Pädiatrie in M-V

Expertenkommission beschließt gemeinsames Zielbild für Gesundheitshilfe und Pädiatrie in MV

Schwerin – Die Expertenkommission zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens hat heute das Zielbild „Geburtshilfe & Pädiatrie 2030“ im Zuge ihrer Sitzung in Schwerin beschlossen.

Mit dem Zielbild legt die Kommission Leitsätze zur künftigen Gestaltung der Kindermedizin (Pädiatrie) und Geburtshilfe in Mecklenburg-Vorpommern sowie mögliche durch die Akteure im Gesundheitswesen umzusetzende Maßnahmen zur Sicherung der Versorgungstrukturen fest.

Die Vorsitzenden der Kommission, Gesundheitsministerin Stefanie Drese und Professor Dr. Steffen Fleßa von der Universität Greifswald zeigten sich nach der Sitzung zufrieden mit den Ergebnissen des umfangreichen Arbeitsprozesses.

„Es ist der Kommission gelungen, sich mit großer Mehrheit auf konkrete Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung von Müttern und ihren Kindern im Land zu verständigen“, hob Drese hervor. Das Zielbild bilde eine wichtige Grundlage für die kommenden Jahre in der Geburtshilfe und Pädiatrie, machte Drese deutlich.

Die Ministerin betonte, dass Mecklenburg-Vorpommern im Bereich der Geburtshilfe und der kindermedizinischen Versorgung diversen Herausforderungen begegnen müsse.

„MV verzeichnet mit 1,4 Kindern pro Frau im Jahr 2022 die drittniedrigste Geburtenrate im Bundesländervergleich“, erklärte Drese. Darüber hinaus werde sich die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter rückläufig entwickeln. „Es werden künftig also weniger Mütter und Kinder zu behandeln sein“, fasste Drese zusammen.

Diese wiederum benötigten jedoch aufgrund einer steigenden Tendenz bei Krankheitsbildern wie Adipositas und den damit einhergehenden Risiken für Schwangere und Kinder aufwendigere Betreuungen.

Der Gesundheitsökonom Prof. Dr. Fleßa hob vor dem Hintergrund dieser Entwicklung und mit Blick auf Mecklenburg-Vorpommern als dünnbesiedeltes Bundesland die Relevanz des Zielbildes hervor.

„Wenn es darum geht, eine bedarfsgerechte Versorgung bei der Geburtshilfe und Pädiatrie sicherzustellen, muss die demografische und gesundheitliche Entwicklung im Land für die Planung einbezogen werden.“ Es seien laut Fleßa neue Ansätze notwendig, um künftig eine flächendeckende und wirtschaftlich darstellbare Versorgung zu gewährleisten.

Im Zielbild verankert sind insgesamt acht Leitsätze. Diese fassen unter anderem Maßnahmen zur Fachkräftesicherung, zum Ausbau von telemedizinischen Angeboten und zur Stärkung der geburtshilflichen und pädiatrischen Notfallversorgung zusammen. Die Akteure haben sich mit dem heutigen Beschluss dazu bekannt, die Ziele gemeinsam zu verfolgen.

Im Zuge der Sitzung einigten sich die Expertinnen und Experten zudem auf zu priorisierende Vorhaben. Dazu zählen unter anderem, standardisierte Beratungsangebote für Schwangere zur Unterstützung bei der Wahl des Geburtsortes zu etablieren, Babylotsen in Krankhäusern einzusetzen sowie perspektivisch eine Telefonhotline für pädiatrische Fälle zu schaffen.

Das vollständige Zielbild wird nach der Endredaktion im Anschluss an die heutige Beschließung durch die Kommission in Kürze öffentlich zur Verfügung stehen.

Die Kommission zur Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung (Gesundheitskommission MV) wurde vom Landtag mit der zielorientierten Umsetzung der wesentlichen Handlungsempfehlungen der Enquete-Kommission „Zukunft der medizinischen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern“ betraut.

Eine dieser Handlungsempfehlungen betraf die Erarbeitung des Zielbildes „Geburtshilfe und Pädiatrie 2030“.

Die Kommission setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern der verschiedenen Bereiche des Gesundheitswesens, wie der Kassenärztlichen Vereinigung, der Landeskrankenhausgesellschaft, Patientenvertretungen, Kommunen, der Wissenschaft und Praxis sowie des Gesundheitsministeriums zusammen.

Internationaler Frauentag

Schwesig dankt Frauen und Männern, die sich für Gleichstellung engagieren

Schwerin – Auf ihrem Empfang im Mecklenburgischen Staatstheater anlässlich des Internationalen Frauentages hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig die Bedeutung dieses Tages gewürdigt.

„Der Internationale Frauentag war immer ein Kampftag. Das bleibt er. Er rückte und rückt bis heute die Frauen und die Gleichberechtigung ins Zentrum. Wir feiern das, was wir gemeinsam erreicht haben. Wir fordern das, was noch aussteht. Im vergangenen Jahr haben wir den Internationalen Frauentag ganz offiziell in Mecklenburg-Vorpommern zum Feiertag gemacht.

Mein ganz besonderer Dank geht heute an die Frauen und Männer, die sich das ganze Jahr über für Frauen, für Gleichstellung und den Schutz von Frauen vor Gewalt einsetzen. Was die wirtschaftliche Situation aller Frauen angeht, brauche ich nur darauf hinzuweisen, dass heute Equal Pay Day ist.“

Frauen in Deutschland erhalten im Schnitt 18 Prozent weniger Gehalt als Männer. Selbst wenn man herausrechnet, dass Frauen häufiger in Teilzeit arbeiten und häufiger in geringer bezahlten Berufen, bleibt eine Lohnlücke von sechs Prozent zwischen gleich qualifizierten Frauen und Männern in gleichen Branchen und Positionen. Da ist also noch ganz viel zu tun.“ Mit dem Tariftreuegesetz sorge die Landesregierung dafür, dass öffentliche Aufträge nur an Firmen gehen, die ihre Beschäftigten bei diesen Aufträgen nach Tarifvertrag oder tarifgleich bezahlen.

Die Ministerpräsidentin betonte die enge Verbindung von Demokratie und Frauenrechten. „Wir feiern in diesem Jahr 75 Jahre Grundgesetz. Es ist ein Meilenstein für die Demokratie in Deutschland und gleichzeitig für die Rechte von Frauen. Im vereinigten Deutschland haben Frauen aus Ost und West gemeinsam eine wichtige Ergänzung des Artikels 3 erreicht

Der Staat fördert die tatsächliche Durch­setzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin. Seitdem ist die Kinderbetreuung ausgebaut worden. Das Gewaltschutzgesetz gibt Frauen bessere Möglichkeiten, sich gegen häusliche Gewalt zu wehren. In den Führungsgremien großer Unternehmen gibt es gesetzlich vorgeschriebene Quoten für Frauen. Für all das sind demokratische Rechte die Voraussetzung. Und mit diesen Rechten treten wir für weitere Verbesserungen ein.“

Gleichzeitig gelte es in diesen Zeiten auch, das Erreichte zu verteidigen. Viele Frauen gingen zu den Demonstrationen für die Demokratie, weil sie wissen: „Rechtsextremismus ist gefährlich für Gleichstellung. Zur Gesinnung gehört die scharfe Ablehnung der Gleichstellung und Gleichstellungspolitik, für die wir hier gemeinsam stehen. Es gibt viele Gründe, unsere Demokratie zu verteidigen. Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ist einer davon.“

Schwesig ging auf den Opferschutz ein: „Ich bin der Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt sehr dankbar für ihren engagierten Einsatz für den Opferschutz, für mehr Aufmerksamkeit im Justizsystem und für bessere Prävention. Mit dem Doppelhaushalt 2024/25 haben wir die Förderung für das Beratungs-  und Hilfenetz für Betroffene von häuslicher und sexualisierter Gewalt auf 2,8 Millionen Euro aufgestockt – damit jede Frau, die Gewalt erleben muss, Hilfe findet.“

Die Ministerpräsidentin appellierte an die Gäste ihres Empfang, für die kommunalen Parlamente zu kandidieren. „Kommunen sind nicht das Kellergeschoss der Demokratie. Sie sind ihr Fundament.

In den Kommunen wird auch über Gleichstellung beraten und entschieden. Vom Kita-Angebot über die Vertretung von Frauen in öffentlichen Ämtern und Führungspositionen bis zur Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten. Ich werbe deshalb heute mit ganzem Herzen dafür, dass viele Demokratinnen und Demokraten antreten“, sagte sie.

Traditionell wird auf dem Frauentagsempfang auch die „Frau des Jahres“ des Landes ausgezeichnet. „Dr. Yvonne Winkler ist eine sehr gute Wahl für den Titel Frau des Jahres“, sagte die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt. Sie ist ein großartiges Beispiel für gelebtes Engagement.

Nach ihrem Medizinstudium in Greifswald heimisch geworden, traf sie ein familiärer Schicksalsschlag. Seither brachte sie die Pflege ihres schwerkranken Mannes, die Organisation der Fertigstellung des gemeinsamen Hauses und auch ihre verantwortungsvolle Arbeit als Chirurgin unter einen Hut. Als ihr Mann dann starb, war sie alleinerziehend. Yvonne Winkler hat nie aufgegeben und für das Leben gekämpft, privat ein neues Glück gefunden. Mittlerweile ist sie Mutter von vier Kindern.

Seit 2021 setzt sie sich als eine der ersten Frauen aus Mecklenburg-Vorpommern im Verein ‚Die Chirurginnen e.V.‘ für die Gleichstellung der Frauen in der noch immer von Männern dominierten Medizinbranche ein. Sie engagiert sich außerdem ehrenamtlich als Mentorin für junge Chirurginnen. Doktorin Winkler ist Leiterin eines Medizinischen Versorgungszentrums in Greifswald mit Nebenstelle. Mit ihr als Preisträgerin werden diese oft im Verborgenen liegenden Leistungen zurecht öffentlich gemacht. Herzlichen Glückwunsch.“

27. Gewässersymposium

Wasserrahmenrichtlinie und Moorschutz

Schwerin – Wasser muss sauber, Moor muss nass und Landwirte müssen Land bewirtschaften. Um diese Punkte zusammenzudenken, führt das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie am 7. März das 27. Gewässersymposium durch. Wissenschaft, Politik und Praxis werden hier darüber beraten, wie das Land beim Gewässer- und Moorschutz weiterkommt – zusammen mit der Landwirtschaft.

Die Staatssekretärin des Ministeriums für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommerns

Elisabeth Aßmann freut sich auf die Veranstaltung: „Für die derzeit im Ministerium vorbereitete Moor- und Landnutzungsstrategie sind die vom LUNG erarbeiteten fachlichen Grundlagen die beste Voraussetzung, zielgerichtet Maßnahmen zur konkreten Umsetzung des Moorschutzes entwickeln zu können.

Denn wir müssen beim Moorschutz dringend weiterkommen, noch schneller als bislang. Moore sind die größten Treibhausgasemittenten im Land und daher unser drängendstes Handlungsfeld auf dem Weg zur Klimaneutralität 2040. Derzeit sind 55% der Moore landwirtschaftlich genutzt. Erfolgreicher Moorschutz funktioniert vor allem dann in der Fläche, wenn die Moorböden weiter bewirtschaftet werden können. Daher müssen wir intensiver überlegen, wie Moorschutz und Landnutzung zusammen gedacht werden können.

Das beginnt mit Grünlandnutzung bei höheren Wasserständen, der Erprobung von Paludikulturen und meint auch die Honorierung der Klimaschutzleistungen durch MoorFutures oder CO2-Zertifikate. Ziel ist es, dass Landwirte Wirte ihres Landes bleiben und sie auch unter der Prämisse des Moorschutzes Planungssicherheit und sichere Einkünfte behalten. Ich bin froh, dass es den Fachleuten aus unserem Haus und den nachgeordneten Fachbehörden gemeinsam gelungen ist, die scheinbar widersprüchlichen Themen im Entwurf der Moornutzungsstrategie zusammenzuführen und Synergien auszuweisen.“

Gewässerrenaturierungen und die Wiederherstellung eines möglichst natürlichen Wasserrückhalts in der Landschaft zum Schutz von Mooren dienen dem Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel. Auf dem Weg diese Ziele zu erreichen ist es unsere gemeinsame Aufgabe, offensichtliche Zielkonflikte fachlich fundiert aufzulösen.

Wasserrückhalt in der Fläche und die natürliche Durchgängigkeit von Gewässern, wie als Strukturverbesserung von der europäische WRRL gefordert, scheinen sich auf den ersten Blick zu widersprechen. Das 27. Gewässersymposium des LUNG widmet sich deshalb den Herausforderungen, Lösungsansätzen und Synergien einer gemeinsamen Herangehensweise.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern ist mit einem Anteil von 12,5 % der Landesfläche eines der moorreichsten Bundesländer in Deutschland. 30% der landesweiten CO2-Emissionen stammen aus den trockengelegten Moorböden. Mehr als 280.000 Hektar kohlenstoffreiche Böden treffen dabei auf über 40.000 km Fließgewässer und ca. 2.000 Seen. Für 8.000 km Fließgewässer, über 2000 Seen und deren Einzugsgebiete gelten dabei die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie unmittelbar.

Das Symposium gibt aus Sicht der Wasserrahmenrichtlinie einen Überblick über die Leitbilder und Entwicklungsziele von Gewässern im Bereich von Mooren. Es zeigt, wie WRRL-Projekte auch zum Erreichen der Moorschutzziele beitragen können und welche Rahmenbedingungen und Herangehensweisen dafür erforderlich sind. Das Symposium soll ausdrücklich Anregungen und einen lösungsorientierten fachlichen Austausch zulassen.

Ute Hennings, Direktorin des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie M-V, verweist auf die Schwerpunkte in diesem Prozess: „Zunächst müssen die Ziele aufeinander abgestimmt werden. Wasserrückhalt in der Fläche und natürliche Gewässerentwicklung sind auch Ziele der WRRL, die insbesondere in den Mooren mit dem Klimaschutzziel Reduktion von CO2-Ausstoß übereinstimmen.

Das bedeutet, Entwässerungssysteme in Mooren in Frage zu stellen und durch Melioration veränderte Landschaft hinsichtlich des Rückbaus von Anlagen zu prüfen.“

EnergieTag in MV – Ganz klar. Erneuerbar.

Anmeldung von Aktionen jetzt möglich

Schwerin – Zum neunten Mal wird in Mecklenburg-Vorpommern der Tag der Erneuerbaren Energien in Mecklenburg-Vorpommern unter dem Motto „Ganz klar. Erneuerbar.“ begangen. Unternehmen und Initiativen aus den Bereichen erneuerbare Energien, Wasserstoff und Elektromobilität sind eingeladen, sich am Aktionstag am 27. April 2024 interessierten Besucherinnen und Besuchern vorzustellen.

Der EnergieTag MV ist ein wichtiger Beitrag, um in Mecklenburg-Vorpommern für regionale Wertschöpfung durch erneuerbare Energien zu werben. Mit einem ganzen Tag voller lehrreicher, spannender und unterhaltsamer Aktionen wird das komplexe Thema Energiewende an konkreten Beispielen fass- und erlebbar. Interessiert, sich mit einer Aktion am EnergieTag MV 2024 zu beteiligen? Anmeldungen möglichst bis Ende März unter energietag-mv@wm.mv-regierung.de.

Das Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit koordiniert die Aktivitäten der einzelnen Teilnehmer und unterstützt sie in der Öffentlichkeitsarbeit.