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Autor: Rügenbote

Zarrendorf erhält eigenes Wappen

Mit Greifvogel und Torfspaten

Wappen der Gemeinde Zarrendorf
Wappen der Gemeinde Zarrendorf

Zarrendorf – Die Gemeinde Zarrendorf im Landkreis Vorpommern-Rügen erhält ein eigenes Wappen. Die Urkunde für das Hoheitszeichen mit der Wappengenehmigung hat das Innenministerium jetzt an Bürgermeister Christian Röver versandt.

„Ich freue mich sehr über das Engagement der Gemeinde für ein eigenes Wappen. Dieses spricht für ihr Interesse, ihre kulturhistorischen Traditionen zu bewahren. Wappen spiegeln anschaulich die Besonderheiten eines Ortes. Sie fördern Wertvorstellungen, Heimatverbundenheit und Geschichtsbewusstsein. Und nicht zuletzt ist das Wappen ein starkes Symbol für die kommunale Selbstverwaltung als wichtigem Bestandteil unserer Demokratie“, würdigte Innen- und Kommunalminister Christian Pegel den Einsatz der Zarrendorfer für ein eigenes Wappen.

Dieses zeigt laut Wappenbrief „in Gold eine rote, schwarz bewehrte und blau gezungte Gabelweihe von einem blauen, schräglinken Torfspaten auffliegend“.

„Der in Zarrendorf häufig auftretende Rotmilan, auch Gabelweihe genannt, steht als herausragendes Symbol für die Fauna der Gemeinde. Der Torfspaten nimmt Bezug auf den Torfabbau, der in der Geschichte, Entstehung und wirtschaftlichen Entwicklung des Ortes eine tragende Rolle spielt“, erklärt Bürgermeister Christian Röver das Wappen. Zu dessen Bedeutung für die Zarrendorfer sagt er:

„Es gibt unserer wachsenden Gemeinde ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, in Ehrfurcht vor der Einfachheit der Vergangenheit während der Zeit des Torfabbaus und in Demut beim Anblick der über uns fliegenden Gabelweihe.“
An den Torfabbau erinnern die Zarrendorfer seit Mitte der 1990er Jahre auch mit einem Torffest, dessen nächste Auflage fürs kommende Jahr geplant ist.

Das Wappen kann die Gemeinde künftig zum Beispiel im Siegel, im Briefkopf und/oder auf Amtsschildern führen. „Wo sie es am Ende tatsächlich nutzt, kann die Gemeinde selbstverständlich selbst festlegen“, so Kommunalminister Christian Pegel.

Aktuell sind in Mecklenburg-Vorpommern mit seinen 724 Gemeinden und den kreisfreien Städten Schwerin und Rostock 386 Wappen in die Wappenrolle des Landes eingetragen. Seit 1990 wurden 298 Wappen für Gemeinden, Städte und Landkreise genehmigt (einschließlich Wappen, die zum Beispiel wegen Gemeindezusammenlegungen inzwischen erloschen sind). Jährlich werden etwa fünf bis acht Wappen beantragt und genehmigt.

Schon in der DDR gab es die Möglichkeit, ein Wappen als Hoheitszeichen zu beantragen. Nach 1990 nahmen die Anträge deutlich zu. Grund dafür war die Neufassung der Kommunalverfassung, wodurch auch das kommunale Wappen- und Flaggenwesen erneuert wurde.

Den Antrag für ein Hoheitszeichen – das sind neben Wappen auch Flaggen und Siegel – muss die Gemeinde in Papierform im Innenministerium einreichen. Das Verfahren für die Annahme eines Wappens ist in der Verwaltungsvorschrift des Ministeriums über die Genehmigung kommunaler Wappen und Flaggen beschrieben, die Sie auf der Webseite des Ministeriums herunterladen können.

Weltbienentag

Zahl der Bienenvölker in MV gewachsen

Schwerin – Den Weltbienentag am 20. Mai nimmt Umweltminister Dr. Till Backhaus zum Anlass, um auf die Bedeutung der Insekten für die Menschen und das gesamte Ökosystem aufmerksam zu machen.

„Wir Menschen sind auf Bienen angewiesen. Sie sorgen als Bestäuber für Biodiversität und Ernährungssicherheit. Genauso brauchen die Bienen und die Insekten insgesamt aber auch uns, denn die Bestände gehen vielfach in bedenklichem Umfang zurück. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat deshalb den 20. Mai als Weltbienentag ausgerufen“, so Backhaus.

Zu Beginn der Winterruhe meldete die Tierseuchenkasse MV im November 2022 etwa 30.000 Bienenvölker, die von rund 3.200 Imkern gehalten werden. Das sind rund 25 Prozent mehr Imker als noch vor fünf Jahren und 18 Prozent mehr Bienenvölker. Über den Winter geht immer ein Teil der Bienenvölker ein. In diesem Jahr waren es in MV nach Angaben des Landesverbandes der Imker Mecklenburg-Vorpommern (LIMV) e.V. 20 Prozent. Im Durchschnitt liegen die sogenannten Auswinterungsverluste bei ca. 15 Prozent. Diese Verluste werden aber im Laufe des Jahres durch Bildung neuer Bienenvölker wieder ausgeglichen.

„Die Imkerei in Mecklenburg und Vorpommern entwickelt sich insgesamt deutlich positiv, viele Menschen in unserem Bundesland haben den Umgang mit Bienen als Hobby für sich entdeckt. Ich bin zuversichtlich, dass sich dieser Trend trotz der Verluste an Bienenvölkern im vergangenen Winter fortsetzen wird. Mein besonderer Dank gilt dem Landesverband der Imker, der hervorragende Nachwuchsarbeit leistet. Die Imker sind ein unverzichtbarer Partner der Landwirtschaft und des Naturschutzes und ihre Unterstützung ist mir ein besonderes Anliegen“, sagt Backhaus.

Zur Unterstützung der Bienenzucht und Bienenhaltung wurde in Absprache mit den Imkerverbänden auf der Grundlage der Regelungen des GAP-Strategieplanes eine neue Förderrichtlinie erarbeitet. Pro Jahr stehen 176.000 Euro zur Verfügung, je zur Hälfte aus EU- und Landesmitteln. Gefördert werden Gerätschaften zur Einrichtung und Verbesserung der Bienenzucht und –Haltung, der Bienengesundheit und der Gewinnung und Herstellung von Bienenzuchterzeugnissen sowie zur Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes für Einzelimker. Dafür wird der größte Teil der Mittel verwandt. Daneben werden über den LIMV Bienenlehr- und Schaugärten, Schulungen, Honiguntersuchungen sowie Varroabekämpfungsmittel und –Maßnahmen bezuschusst.

Aus Tierzuchtfördermitteln erhält der LIMV jährlich ca. 10.000 Euro, unter anderem zur Beschickung der Bienenbelegstellen. Das Bienenzuchtzentrum Bantin wird mit jährlich steigenden Zuschüssen institutionell gefördert. Der aktuelle Zuschuss liegt bei 315.700 Euro.

Übrigens: Jeder kann selbst zum Bienenschutz und damit zur Artenvielfalt beitragen. Neben der Schaffung von Lebensräumen, in denen ausreichend Nahrungsquellen und Nistmöglichkeiten für Insekten vorkommen, sollte man darauf achten, gezielt heimische Gehölze oder Wildpflanzen aus der Region zu kaufen und anzupflanzen. Beliebt bei heimischen Wildbienen sind etwa Glockenblumen, Korbblütler wie Färberkamille und Rainfarn sowie der Natternkopf.

LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis 2023

Bewerbungsfrist für den LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis 2023 gestartet

Schwerin – Die Bewerbungsphase um den „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern“ 2023 hat begonnen. Ausgezeichnet werden Produkt- und Verfahrensinnovationen sowie innovative technologische Dienstleistungen.

„Mit dem Preis wollen wir Mut machen, Innovationen und wissenschaftliche Erkenntnisse intensiver in die Unternehmen des Landes Mecklenburg-Vorpommern einzubringen. Der erfolgreiche Transfer von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen in die wirtschaftliche Nutzung trägt dazu bei, zukunftsorientierte und hochwertige Arbeitsplätze in Mecklenburg-Vorpommern zu sichern und zu schaffen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern sowie die Industrie- und Handelskammern des Landes vergeben seit 1995 den „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern“. Dieser richtet sich an Unternehmen, unternehmerische Einzelpersonen und Projektgruppen von Forschungseinrichtungen, die in Mecklenburg-Vorpommern ansässig sind.

Eine Jury bewertet die eingereichten Bewerbungen nach den Kriterien technische beziehungsweise wirtschaftliche Vorteile und Umsetzbarkeit der Einreichung, Neuheitsgrad, Aktualität, Anwendungsbreite der Innovation, Nutzung des Technologietransfers zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, unternehmerische Leistung, Risikobereitschaft, persönlicher Einsatz sowie nachweislich wirtschaftlicher Erfolg mit dem Produkt/dem Verfahren, nachgewiesene Marktfähigkeit, bereits geschaffene sowie zukünftige Arbeitsplätze.

„Es gibt bei uns im Land bereits zahlreiche kreative Unternehmen, in denen kluge Köpfe jeden Tag spannende Entwicklungen betreuen. Wichtig ist es, diese heimischen Innovationen noch bekannter zu machen. Dabei bietet der Preis Unterstützung“, sagte Meyer.

Die Bewerbungsunterlagen für den „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern“ können bis zum 02. Juli 2023 bei der Industrie- und Handelskammer Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern eingereicht werden. Ansprechpartner:

IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern
Holger Beyer
Katharinenstraße 48
17033 Neubrandenburg,
Telefon: 0395 / 55 97-206
E-Mail: holger.beyer@neubrandenburg.ihk.de

Feuerwehr trifft Schule

Schüler begeistern mit Hausarbeiten über Technik und Einsätze der Freiwilligen Feuerwehren

Insel Rügen – Aufregung herrscht an der Gingster Schule, denn eine Feuerwehr wird für einen Löschangriff vorbereitet. Besorgte und neugierige Schüler drängen sich an den Fenstern der Klassenzimmer. Zum Glück ist es nur eine Übung – ohne Gefahren, Feuer und Verletzte. Zwei Jungen aus den 10. Klassen haben nämlich Fahrzeug, Technik und Mannschaft organisiert, um ihre Hausarbeit anschaulich zu verteidigen.

Lucas Ziech und Gedeon Thunhorst entschieden sich im letzten Herbst, über eine ihrer Leidenschaften eine Hausarbeit zu schreiben. Diese gehört zu den schulischen Kompetenzen, die sie zusammen mit ihren Fachlehrern einstudieren und üben. Das Recherchieren und Dokumentieren zur ausgewählten Thematik fiel ihnen leicht. „Wir sind beide seit dem 6. Lebensjahr in der Jugendfeuerwehr Neuenkirchen“, erklärt Gedeon. „Und seit wenigen Monaten aktive Feuerwehrmänner“, ergänzt Lucas. Da gehören einige Einsätze schon dazu, in denen man eine Menge lernt. Die Maximen der Lebensretter haben sie schon längst verinnerlicht und bereichern mit ihrer Einsatzbereitschaft die Truppe.

Lucas Ziech und Gedeon Thunhorst sind begeisterte Feuerwehrmänner. Sie beschäftigten sich in ihren Hausarbeiten mit Alltag und Aufgaben der Lebensretter. Foto: Martina Zabel
Lucas Ziech und Gedeon Thunhorst sind begeisterte Feuerwehrmänner. Sie beschäftigten sich in ihren Hausarbeiten mit Alltag und Aufgaben der Lebensretter. Foto: Martina Zabel

„Man spürt, wie sehr die Jungen mit ihrer Feuerwehr verbunden sind“, sagt Martina Zabel, eine der prüfenden Lehrerinnen. Zur Verteidigung ihrer Ergebnisse haben sich beide so abgestimmt, dass sie ihre theoretischen Abhandlungen über technische Details und einen Löschangriff am besten mit einer Feuerwehr und ihren Kameraden vorführen konnten. Das sei die hohe Kunst der Präsentation von Schülerergebnissen, meint Lehrerkollege Christian Ruback. Mit vielen praktischen Erfahrungen könne man besser Vorträge halten oder Fragen beantworten.

An der Gingster Schule gehört die Hausarbeit in den 9. und 10. Klassen zum Schülerleben. Jährlich beschäftigen sich fast 100 Jungen und Mädchen mit ganz unterschiedlichen Themen, die vor allem Bezüge zu natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Fächern haben. „Wir sehen den Prozess als Gemeinschaftsarbeit aller Lehrer und Schüler“, erklärt Schulleiter André Farin. „Schüler zeigen sich von einer ganz anderen Seite, wenn sie von Hobbys, Leidenschaften oder Forschungsergebnissen sprechen.“ Das müsse man unbedingt bewahren.

Während andere Schulen im Land aus unterschiedlichen Gründen Abstand von Jahres- und Hausarbeiten nehmen, wird Gingst ein eigenes Modell ausprobieren. Projektleiterin Martina Zabel berät mit ihren Kollegen eine Anpassung in Internetzeiten: „Unsere Hausarbeitsaufträge werden noch praktischer gestaltet sein als bisher.“ Eine Produktidee, deren Planung und Umsetzung sollen im Mittelpunkt stehen, beispielsweise ein Wanderflyer für Gingst und Umgebung, ein Trainingsplan für gesunde Schüler oder ein Podcast über drogensüchtige Kinder. Die Kooperation mit Partnern, wie der Freiwilligen Feuerwehr oder einheimischen Landwirten, werde man dabei weiterhin pflegen können.

Treibstoffversorgung im Krisenfall

Schwerin – Das Innenministerium hat einen Vertrag mit einem großen Treibstoffversorger für die Versorgung im Krisenfall geschlossen. Dieser verpflichtet sich, für zunächst zwei Jahre alle Leistungen vorzuhalten, die erforderlich sind, um etwa bei einem größeren Stromausfall – der auch Tankstellen außer Betrieb setzen würde – Benzin und Diesel mit Tanklastern zu zentralen Abgabepunkten in den Landkreisen und kreisfreien Städten zu bringen. Und dies auch tut, sollte es erforderlich werden. Die Landesregierung hat dafür rund 625.000 Euro bereitgestellt.

„Damit im Notfall alles reibungslos läuft, muss das Unternehmen kontinuierlich vorsorgen, indem es zum Beispiel Übersichten über diese Abgabepunkte sowie Routen- und Betankungspläne erstellt, pflegt und weiterentwickelt. Aber auch regelmäßige Schulungen und Übungen sind erforderlich, damit im eventuellen Krisenfall alles bereit ist für eine Notversorgung mit Treibstoff. Für das Vorhalten dieser Leistungen zahlt das Land eine Pauschale von gut 1.500 Euro monatlich, also den weitaus kleineren Teil der 625.000 Euro“, erläutert Innenminister Christian Pegel und führt weiter aus:

„Der größere Teil, knapp 590.000 Euro, wird vorgehalten für die eigentliche Transportdienstleistung im Krisenfall. Das wäre die tägliche Versorgung unserer Städte und Gemeinden mit zehn Tanklastern täglich für bis zu 14 Tage. Diese Summe würde also nur fällig, sollten solche Transporte tatsächlich nötig werden. Ich bin zuversichtlich, dass es nicht so weit kommt. Aber wie wir im zurückliegenden Winter gesehen haben, ist es gut, für solche Eventualitäten vorbereitet zu sein. Wenn wir diese Vorbereitung am Ende nicht brauchen – umso besser.“

Christian Pegel dankte dem Finanzausschuss des Landtags, der dieser Ausgabe zugestimmt hat: „Sie haben damit einen wichtigen Beitrag zur Vorsorge für den Krisenfall geleistet. Wir brauchen auch und vor allem dann Treibstoff, damit Krankenwagen, Feuerwehren und Polizeiautos fahren können. Aber vor allem auch, um Notstromaggregate zum Beispiel in Krankenhäusern, bei Wasser- und Energieversorgern zu betreiben.“

Kulturmühle in Parchim eröffnet

Parchim – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat  in Parchim die neue Kulturmühle eröffnet: „Es kommt wieder Leben in die alte, neue Kulturmühle: Das Mecklenburgische Staatstheater und das Parchimer Stadtmuseum machen aus der Kulturmühle ein neues Zentrum von Kultur und Begegnung mitten in Parchim, barrierefrei und generationsübergreifend. Ich freue mich sehr, dass wir die Kulturmühle heute gemeinsam eröffnen.“

Die Regierungschefin bedankte sich bei allen, die an diesem Bau ganz praktisch beteiligt waren, „von den Architekten und Planern bis zu den Handwerkern, den Baufirmen und ihren Beschäftigten. Sie haben viel vom alten Charme der Mühle erhalten und gleichzeitig unter schwierigen Bedingungen Neues und Modernes geschaffen.“

Sie dankte auch der Stadt Parchim und dem Landkreis Ludwigslust-Parchim, die das Leuchtturmprojekt Kulturmühle gemeinsam vorangebracht haben. „Das Land hat den Bau ebenfalls unterstützt. Die 15,5 Millionen Euro setzen sich aus Fördermitteln der Europäischen Union und der erforderlichen Kofinanzierung des Landes zusammen. Politik und Kultur haben an einem Strang gezogen und das hat sich gelohnt.“

Parchim habe mit der Verbindung aus Museum, Theater, Begegnung und Gastronomie in der neuen Kulturmühle eine Chance mehr, sich als attraktiver Ort für Einheimische und Gäste zu profilieren. „Für eine Stadt im ländlichen Raum ist das ein einmaliges Projekt und eine Riesenchance.“, ist die Regierungschefin überzeugt.

Jetzt werde in Parchim wieder das Junge Staatstheater seinen Haupt-Spielort haben. Aber alle anderen Sparten kommen ebenfalls nach Parchim. Schwesig: „Ich wünsche allen, die hier auf der Kulturbühne auftreten werden, und besonders dem Jungen Staatstheater den Mut, die Verhältnisse zum Tanzen zu bringen, und viele Aufführungen, bei denen der Funke ins Publikum überspringt.“

Wir brauchen Kultur, um als Gesellschaft zusammenzuhalten, so die Regierungschefin weiter. „Wir haben den Theatern im Land 2018 mit dem Theaterpakt Planungssicherheit gegeben – mit einer jährlichen Anhebung der Mittel und mit der Unterstützung einer tariflichen Bezahlung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“

Das Land unterstützt Investitionen in die Kultur, wie die Kulturmühle Parchim, die großen kulturellen Einrichtungen ebenso wie ehrenamtliche Initiativen, freie Kultur und Mitmachangebote. Und das Land stehe der Kultur zur Seite, wenn es Schwierigkeiten gibt. Zum Beispiel in der Corona-Zeit oder bei den steigenden Energiekosten.

„Ich wünsche viel Glück für alle Bereiche der neuen Kulturmühle. Allen Menschen, die hier spielen, vorbereiten, aufräumen und mitwirken, alles Gute und viel Erfolg. Und den Menschen in Parchim, dem Publikum, wünsche ich viel Freude an diesem schönen, interessanten, alten und neuen, vielversprechenden Ort mitten in ihrer Stadt“, betonte die Ministerpräsidentin abschließend.

Berichterstattung des NDR

Landesregierung hat keinen Einfluss auf Geschäftsbetrieb genommen

Schwerin – Zur heutigen Berichterstattung des NDR unter der Überschrift „Nahm die Landesregierung Einfluss bei Nord-Stream-2-Geschäften?“ erklärte Regierungssprecher Andreas Timm heute in Schwerin: „Es bleibt dabei: Die Landesregierung hat keinen Einfluss auf das operative Geschäft des Geschäftsbetriebs der Stiftung Klima- und Umweltschutz genommen.

Sie hat sich auch nicht in die Gespräche der Rokai GmbH mit der Klimaschutzstiftung bzw. der Stadt Rostock eingeschaltet. Das wird von der Stiftung Klima- und Umweltschutz ausdrücklich bestätigt. Da gibt es keine offenen Fragen.

Das vom NDR zitierte Dokument ist dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss transparent zur Verfügung gestellt worden. Aus dem Dokument geht hervor, dass es im Sommer 2021 am Rande eines Wirtschaftsempfangs der SPD-Landtagsfraktion ein kurzes Gespräch zwischen einem Vertreter der Firma Rokai und der Ministerpräsidentin gegeben haben soll. Nun ist es völlig normal, dass Unternehmer auf einem Wirtschaftsempfang mit der Ministerpräsidentin sprechen.

Und es ist auch nicht ungewöhnlich, dass die Ministerpräsidentin dabei auch Nachfragen stellt. Dass die Ministerpräsidentin kurz mit Rokai gesprochen hat, belegt in keiner Weise, dass sich Frau Schwesig in das operative Geschäft der Stiftung eingeschaltet hat.“

Kritisch äußerte sich der Regierungssprecher zu den Anschuldigungen des Abgeordneten Hannes Damm von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.

„Es geschieht zum wiederholten Mal, dass Herr Damm falsche Anschuldigungen gegen die Landesregierung erhebt, ohne auch nur einen einzigen Beleg für seine Behauptungen zu erbringen. Und es geschieht ebenfalls zum wiederholten Mal, dass der NDR diese Anschuldigungen völlig ungeprüft auf den Sender gibt bzw. ins Netz stellt. Wir haben das zuletzt am 06.03.2023 im Zusammenhang mit einer Kleinen Anfrage zur Steuererklärung der Stiftung erlebt.

Wie damals stellen wir auch dieses Mal die Fakten öffentlich richtig: Falsch ist die Behauptung von Herrn Damm, die Landesregierung habe dem Untersuchungsausschuss bewusst Protokolle und Vermerke vorenthalten. Die Landesregierung hat dem Ausschuss nach bestem Wissen alle vorhandenen Unterlagen zur Verfügung gestellt.

Weiterhin falsch ist die Aussage von Herrn Damm, dass die E-Mail im Büro der Ministerpräsidentin gelandet ist. Die E-Mail ist seinerzeit beim Chef der Staatskanzlei eingegangen. Dieser hat sie an eine Mitarbeiterin weitergeleitet, die damals im Vorzimmer von Herrn Dr. Geue tätig war, heute aber im Büro von Frau Schwesig tätig ist.

Daraus konstruiert der Abgeordnete Damm nun offenbar, dass die E-Mail doch im Büro der Ministerpräsidentin gelandet ist. Und er will deshalb die Ministerpräsidentin vor dem Untersuchungsausschuss befragen. Das mögen nebensächliche Details sein. Es zeigt aber, mit welchen Methoden der Abgeordnete Damm arbeitet, um vermeintlich offene Fragen zu konstruieren. Es bleibt dabei: Frau Schwesig kannte diese Mail nicht. Und sie hat sich in diese Angelegenheit auch nicht eingeschaltet.“

Besuch im Forschungs-Freilandlabor

Demmin – In dem Forschungsprojekt zur „Entwicklung eines fernerkundungsbasierten Monitorings auf der Grundlage einer physiologisch fundierten Vitalitäts­bewertung von Hauptbaumarten in Mischbeständen“ arbeiten Forschungseinrichtungen der Länder Brandenburg (GFZ Potsdam, Landesbetrieb Forst Brandenburg), Mecklenburg-Vorpommern (Landesforst MV, Univ. Greifswald) und Berlin (TU Berlin) zusammen.

Im Kern geht es darum die Aussagekraft von Luftbildern hinsichtlich der Bewertung des Gesundheitszustandes von Gehölzen, insbesondere unter den schwierigen Bedingungen von baumartenreichen Mischbeständen, zu verbessern und für das forstliche Monitoring nutzbar zu machen. Heute haben die Forst- und Klimaschutz­minister Mecklenburg-Vorpommerns und Branden­burgs, Dr. Till Backhaus und Axel Vogel, den Versuchs­standort bei Demmin in Augenschein genommen.

„Der gelbe Kran ist ja bereits seit langer Zeit ein Wahrzeichen der Forschung im Stadtwald Demmin. Vor mehr als 10 Jahren wurde er vom Geoforschungs­zentrum Potsdam (GFZ) in Zusammenarbeit mit der TU Berlin zu fernerkundlichen Forschung am nahegele­genen Waldrand errichtet – zwischen den mittlerweile abgestorbenen Eschen.

Nun ist der Kran weiter in den Wald gezogen und dient als Basis für interdisziplinäre Forschung. Mit Hilfe des Kranes und der mit ihm verbunden Messinstrumente sollen die Vitalitätsveränderung an Bäumen und Waldgebieten detektiert werden.

Anschauungs­­objekte sind dabei unsere häufigsten Laubbaumarten, die Buche sowie die Eiche. Daneben untersuchen wir die Vitalität der, für uns im Klima­wandel ebenso interessanten, Douglasie. Bundesweit gibt es nur drei solcher Intensivmessstellen“, erläutert Minister Backhaus.

Minister Vogel ergänzt: „Im Zuge der Klimaveränderungen und den Auswirkungen brauchen wir fundierte Daten und Informationen zur Vitalitätsentwicklung von Wäldern. Die forstliche Fernerkundung, wie sie die Länder Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern in Demmin erproben, kann diese Informationslücke schließen, wenn es gelingt, Baumarten und ihre Vitalitätszustände anhand von Luftbildern eindeutig zu unterscheiden.

Das Projekt leistet somit einen wichtigen Beitrag, um belastbare Rückschlüsse auf komplexe Vitalitätszustände von Bäumen zu ziehen. Die Anpassungsfähigkeit der Baumarten an Stress­situationen, die ebenfalls untersucht wird, liefert wichtige Hinweise für die richtige Baumartenwahl für unsere Wälder.“

Die Besonderheit des gewählten Projektansatzes ist es, dass auf den Baum ganzheitlich, aus verschiedenen Betrachtungsebenen geschaut wird.

Vom direkten Blick in den Kronenraum, über die Drohnenaufnahm bis zum Blick aus dem Weltraum per Satellit wird den Fragen nachgegangen, wie vital der Einzelbaum ist und welche Vitalitätsunterschiede es in verschiedenen Höhen gibt. Sogenannte Biomarker werden dabei in Relation zu den Ergebnissen der Zuwachsmessungen gesetzt. Welche Auswirkungen die Vitalität auf die Reflektion der Sonnenstrahlen hat, wird direkt am Blatt/ Nadel gemessen aber auch in verschieden Flughöhen aufgezeichnet.

Bedeutend ist, dass sich in den Wäldern in Demmin Spezialisten der Gehölzphysiologie, der Biochemie, der Fernerkundung und des Waldwachstums zusammen­gefunden haben, um gemeinsam die Vitalitätsverän­derung zu untersuchen.

Von besonderem Interesse ist, wie diese wissenschaftlichen Erkenntnisse für die Praxis nutzbar gemacht werden können. Daher ist die Landesforst­anstalt MV an der Forschung beteiligt.

Die Forstwirtschaft interessiert, welches Verhältnis zwischen Baumvitalität, Waldwachstum und laufend messbaren Reflexionswerten besteht. Diese Ergebnisse sollen anschließend für flächige Auswertungen mittels Luftbilder und Satellitenbilder genutzt werden, umso bei der Entwicklung der Wälder zu helfen.

Projektträger ist die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), die das Projekt in MV über den Zeitraum von 5 Jahren aus Mitteln des Waldklimafonds fördert.