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Autor: Rügenbote

Sonderpreis „Sport statt Gewalt 2021“

Güstrow – Zum zweiten Mal wurde heute vom Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung Mecklenburg-Vorpommern (LfKM-V) in Kooperation mit dem Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern an drei Sportvereine der Sonderpreis „Sport statt Gewalt“ 2021 verliehen.

Seit 2020 werden Sportvereine aus Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet, die sich über ihre eigentliche sportliche Tätigkeit hinaus in besonderer und nachahmenswerter Weise auch um die Vorbeugung und Verhinderung von Gewalt und Kriminalität verdient machen.

Torsten Renz betonte als Vorsitzender des Landesrates für Kriminalitätsvorbeugung in seiner Laudatio anlässlich der Preisverleihung in der Sportschule des Landessportbundes in Güstrow: „Viele Sportvereine organisieren in unserem Land ehrenamtlich und mit großem Engagement nicht nur einen regelmäßigen Trainings- und Wettkampfbetrieb. Sie sind auch als zuverlässige Partner und Akteure in vielen anderen Bereichen unverzichtbar. Eine große Bedeutung haben sie bei der Integration und Gewaltprävention. Die heutige Preisverleihung steht daher als Anerkennung und Würdigung stellvertretend für die zahlreichen anderen Sportvereine, die durch ihre Freizeitangebote viele Menschen erreichen und für ein gewaltfreies und demokratisches Miteinander einstehen.“

Landessportbund Präsident Andreas Bluhm unterstreicht die Worte des Ministers: „Wir freuen uns, dass wir mit Unterstützung des LfK M-V das besondere Engagement von Sportvereinen für die Prävention von Gewalt und Kriminalität würdigen können. Auch an dieser Stelle möchte ich betonen, dass viel ehrenamtlicher Einsatz von Vereinsmitgliedern zum Gelingen neuer Projekte beiträgt. Auch dafür bedanken wir uns mit diesem Preis.“

Der Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung hatte im Oktober 2020 Vereine, die Mitglied im Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern sind, aufgerufen, sich zu bewerben. 12 Vereine hatten sich daraufhin gemeldet. Die drei Preisträger erhalten eine Anerkennungsurkunde und jeweils eine Geldprämie in Höhe von 1.500 Euro.

Die drei Preisträger sind:

Internationaler FC Rostock e.V. mit dem Projekt „Girlsunited“

Mit dem Projekt „girlsunited“ verfolgt der IFC das Ziel, neue innovative Impulse zur Gewaltprävention in der Region auszulösen. Girlsunited schafft Sport- und Aufklärungsangebote für Mädchen und Frauen, die offen rassistische, häusliche, sexualisierte oder emotionale Gewalt erleben mussten.  Das Trainingskonzept verfolgt die Sensibilisierung und Aufklärung im Bereich der sexualisierten Gewalt sowie die Entwicklung von Strategien, um sich vor Grenzverletzungen zu schützen oder ggf. Hilfe zu erhalten, wenn eine Frau Übergriffe erlebt.

Ziel ist es, soziokulturelle Benachteiligungen zu durchbrechen und durch Empowerment die gesellschaftliche Integration zu unterstützen. Das Projekt ist als Breitensportangebot für Mädchen und Frauen mit niedrigen Zugangsmöglichkeiten für die Altersgruppen von 16 bis 45 Jahren konzipiert. Bei Girlsunited bekommen die Teilnehmerinnen juristische Informationen und damit Handlungsoptionen an die Hand. Durch das Visualisieren von Statistiken und Fallzahlen von Gewalt gegen Frauen und durch den kursinternen Austausch bekommen die Teilnehmerinnen das Gefühl vermittelt, nicht allein betroffen zu sein.  Ein nicht zu unterschätzender Faktor im Bereich Gewalt gegen Frauen ist die Verteidigung der körperlichen Unversehrtheit, und ggf. die von Dritten.

Kernziel des Projekts ist Anerkennung und Wertschätzung kultureller Besonderheiten, Toleranz, gegenseitiges Verstehen und Solidarität, Sensibilisierung für gemeinsame Grundwerte und Normen, Aufklärung im Bereich der sexualisierten Gewalt sowie der Abbau von Ängsten und Unsicherheiten durch Sport und Gemeinschaft. Daraus entwickelt sich eine Öffnung gegenüber der Thematik und eigene Erfahrungen und Ängste werden neu abgerufen und kritisch hinterfragt.

PSV Rostock mit dem Projekt „Sport is your gang“ (Thaiboxen)

In den letzten Jahren kam es in der Rostocker Innenstadt zu mehreren Massenschlä­gereien zwischen jugendlichen Gruppen zu einer Unzahl von Körperverletzungen, Sachbeschädigungen und vielen anderen Straftaten.

Die Abteilung Thaiboxen des PSV Rostock, die sich intensiv mit der Integration von Menschen beschäftigt, entwickelte daraufhin das Gewaltpräventionsprojekt „Sport ist your Gang“, um diesen Entwicklungen entgegen zu wirken. Ziel des Projektes ist es, soziale Integration und Toleranz von orientierungssuchenden Kindern und Jugendlichen, die aus ökonomisch schwächeren Verhältnissen stammen, zu fördern.  Jeden Mittwoch und Freitag trainieren kostenfrei zwischen 10 und 20 Jugendliche unter den strengen Auflagen des Ehrenkodex des Vereins in der OSPA-Arena.

Besonders hervorzuheben: Während der ersten Projektphase baute die Abteilung Thaiboxen die durch­schnittliche Teilnehmeranzahl durch eine enge Kooperation mit der Rostocker Polizei, Staatsanwaltschaft, den Leiter(innen) der örtlichen Gemeinschaftsunterkünfte, vielen Streetworkern und Sozialarbeitern an Schulen kontinuierlich aus. Im stetigen Austausch mit den Institutionen der Strafverfolgung wurde das pädagogische Konzept der Maßnahme soweit verfeinert, dass Polizei und Jugendgerichte straffällig gewor­dene Jugendliche als erzieherischen Akt zur Teilnahme delegieren wollen. Jugendgerichte, Staatsanwaltschaft und Polizei wollen zukünftig straffällig gewordene Jugendliche zur Teilnahme verpflichten. Des Weiteren soll das Projekt der Rostocker Polizei als Möglichkeit dienen, um mit potentiellen Problemgruppen proaktiv ins Gespräch zu kommen und Konfliktpotentiale aufzuzeigen.

FC Mecklenburg Schwerin e.V. mit dem Projekt „Sportkoordinator“

In den vergangenen Jahren sind in Schwerin viele Menschen mit dem Hintergrund von Flucht und Asyl aufgenommen worden.  Der FC Mecklenburg Schwerin hat sich der Herausforderung und der Frage gestellt: Wie kommen wir zueinander, welches ist der richte Weg zur Integration?!

Die Antwort: Es gibt wohl keinen einfacheren Weg als über den Sport. Auf dem Spielfeld spielen Nationalitäten keine Rolle, da ist die Mannschaft ein Team und eine Sprachbarriere scheint kaum zu bestehen. Im Februar 2018 ist der Verein mit dem Projekt „Sportkoordinator – Sport in Schwerin“ gestartet. Am Anfang stand die Kontaktaufnahme zu den Flüchtlings- und Migrantenselbstorganisationen im Vordergrund. Ziel des „Sportkoordinators“ ist, den sportinteressierten Migranten und Migrantinnen die Sportangebote der Vereine aufzuzeigen, bei der Kontaktaufnahme zu helfen und die Neu-Schweriner in die Vereine zu begleiten. Vertrauen und Verlässlichkeit war im Rahmen der Kontaktaufnahme der Schlüssel. Die Sportangebote wurden mit offenen Armen angenommen und regelmäßige Hallensportzeiten eingerichtet. Teilweise bis zu 60 Migranten aus unterschiedlichen Nationen und Altersgruppen konnten so regelmäßig auf dem Spielfeld ihre Kräfte messen.

Ein „Ableger“ des Projektes ist die Zusammenstellung eines Teams bestehend aus Fußballern aus Afghanistan, Syrien und Eritrea, das im Juli 2019 in den Spielbetrieb der Kreisklasse gestartet ist und einen guten Platz im Mittelfeld belegt hat. Es war ein großer Schritt zur Integration, denn die Fußballer wurden respektiert und haben mit viel Disziplin auf dem Platz gezeigt, dass es keinen Unterschied macht, in welchem Land der Geburtsort liegt. Eine weitere Herausforderung stellte sich der Verein 2020: Im Rahmen des Projekts werden Migrantinnen begleitet, den Weg in bestehende Sportgruppen der Vereine zu finden. 2021 wurde das Angebot zum Beispiel mit einer Sport-AG in Kitas, Schulen und Jugendeinrichtungen vor Ort erweitert, sodass nach bislang 4 nun weitere 8 Einrichtungen eingebunden sind.

30 Jahre Bürgschaftsbanken

Schwerin – Heute feiern die sechs Bürgschaftsbanken in den neuen Bundesländern ihr 30-jähriges Bestehen. Mit der politischen Wende begann auch die Reise von der Plan- in die Marktwirtschaft. Eine Reise, die die Bürgschaftsbanken von Beginn an mit Mut zum Risiko begleitet haben.

Mit ihrer Hilfe konnten seit Anfang der 1990er Jahre über 46.000 kleine und mittlere Unternehmen und mehr als 33 Milliarden Euro zwischen Ostsee und Erzgebirge investiert und 250.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Seit 30 Jahren leisten die Bürgschaftsbanken damit einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung insbesondere kleiner und mittelständischer Unternehmen. Sie waren und sind unerlässliche Stütze für viele Existenzgründungen, wie auch für Unternehmen, die Wachstum finanzieren wollen. „Wir verstehen uns als wichtigen und aktiven Bestandteil der Wirtschaftsförderung in unserem Land.“, so Dr. Thomas Drews, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern (BMV).

Bürgschaftsbanken gibt es in allen Bundesländern. Sie helfen Existenzgründern und bestehenden Betrieben, Kredite für ihre Vorhaben zu bekommen, auch wenn sie keine oder zu wenige bankübliche Sicherheiten – wie etwa Immobilien, Lebensversicherungen u. ä. – stellen können. Denn mit ihren Ausfallbürgschaften reduziert die Bürgschaftsbank das Risiko der Hausbank auf ein Fünftel. Mit der Übernahme einer Bürgschaft signalisiert sie der Hausbank zudem, dass sie das Vorhaben des Unternehmens für erfolgversprechend hält. Bürgschaften gibt es für alle Branchen und nahezu jedes unternehmerische Vorhaben.

Finanzminister Reinhard Meyer gratulierte daher herzlich zum Jubiläum und unterstrich die Bedeutung der Bürgschaftsbanken vor allem für die wirtschaftliche Entwicklung im Osten der Bundesrepublik: „Seit 30 Jahren leisten Bürgschaftsbanken einen unverzichtbaren Beitrag zur Entwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen. Gerade im Transformationsprozess nach der Wende waren sie der Motor für wirtschaftliche Entwicklung. Und auch jetzt in der Corona-Krise haben sie schnell und unbürokratisch Hilfe in einer schwierigen Zeit geleistet.“

In Mecklenburg-Vorpommern wurden seit 1990 insgesamt über 8.200 Verträge geschlossen und über 6.400 Unternehmen unterstützt. Die Bürgschaftsbank MV hat Risiken in Höhe von rund 1,4 Mrd. Euro übernommen und damit Investitionen von 4,4 Mrd. Euro angeschoben. Damit konnten ca. 31.000 Arbeitsplätze neu geschaffen und fast 83.000 Arbeitsplätze gesichert werden. „Das ist eine Erfolgsgeschichte für unser Land“, so Finanzminister Reinhard Meyer.

Ausbau des Radweges „Alter Bahndamm“

Penzlin – Mit dem weiteren Ausbau des Alten Bahndamms rund um Penzlin soll eine attraktive Radroute zwischen Neubrandenburg und Waren entstehen. Die für den Neubau des Abschnittes Marihn/Penzlin – Groß Lukow anfallenden Investitionskosten in Höhe von rund 380.000 Euro kann die Stadt aus eigener Kraft nicht tragen.

Daher hat der Bürgermeister Fördermittel beim Land beantragt. Rund 250.000 EUR wird aus Fördermitteln für kommunale Radwegprojekte gemäß der Kommunalen Radwegebaurichtlinie gewährt. Für den verbleibenden Eigenanteil hat die Gemeinde beim Innenministerium einen Antrag auf Unterstützung aus dem Kofinanzierungsprogramm gestellt.

Auch dieser Antrag wurde positiv beschieden, so dass dem Bürgermeister nunmehr ein Bewilligungsbescheid des Innenministers über rund 45.000 EUR zugesandt worden ist.

„Regionen wie die Seenplatte brauchen Unterstützung für gezielte Wegebaumaßnahmen und beim Ausbau des überregionalen Radwandertourismus. Deshalb freue ich mich, die Gemeinde bei der Durchführung der Investitionsmaßnahme unterstützen zu können“, so Innenminister Torsten Renz. „Nicht zuletzt bringt ein gutes Radwegenetz auch mehr Verkehrssicherheit.“

Damit auch finanzschwache Kommunen an Investitionsprogrammen teilnehmen können, hat die Landesregierung den kommunalen Kofinanzierungsfonds fortgeführt. Mit dem Kofinanzierungsprogramm können in dieser Wahlperiode insgesamt 139 Projekte unterstützt werden.

Damit können die Kommunen Investitionen in Höhe von rund 260 Mio. Euro u.a. für Kindertages- und Sportstätten, Schulen, Wegebau in ländlichen Regionen, für städtebauliche Vorhaben oder für Technik und Bauvorhaben im Brandschutz auf den Weg bringen.

Start der Seniorentage

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese setzt sich für ein realistisches und modernes Altersbild ein. „Der Blick auf Seniorinnen und Senioren ist oft zu sehr verengt. Ältere Menschen sind aber vielfach optimistisch, agil und motiviert. Diese Potenziale an Aktivität, Erfahrung und Zeitbudget müssen wir gesellschaftlich noch viel stärker erkennen und nutzen: für ein Engagement im Ehrenamt oder in der Nachbarschaft“ sagte Drese zum Start der Seniorentage in Bad Doberan.

„Das heißt, eine nachhaltige und moderne Seniorenpolitik berücksichtigt nicht nur den Bedarf an ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen, sondern auch die Vielfalt der Bedürfnisse und individuellen Lebensentwürfe von Seniorinnen und Senioren“, so Drese.

Um in den Städten und Gemeinden den Herausforderungen einer älter werdenden Bevölkerung gerecht zu werden, sind nach Ansicht Dreses seniorenpolitische Konzepte ein wirkungsvolles Instrument der kommunalen Sozialplanung.

Drese: „Seniorenpolitik ist eine Querschnittsaufgabe. Deshalb brauchen wir in den Städten und Gemeinden Rahmenbedingungen. Dazu gehören: verlässliche Strukturen, feste Ansprechpartner, Gespräche mit Hauptamtlichen auf Augenhöhe, die Bereitstellung von Räumlichkeiten, die Möglichkeit selbst etwas auf die Beine stellen zu können.“

Darüber hinaus seien praktikable Lösungen für Themenbereiche wie eine integrierte Orts- und Verkehrsplanung, Wohnen im Alter, Gesundheit, Pflege sowie bürgerschaftliches Engagement und gesellschaftliche Teilhabe wichtig, um den Anforderungen älterer Menschen gerecht zu werden.

In Kooperation mit dem Landkreistag sowie dem Städte- und Gemeindetag hat das Sozialministerium in dieser Legislaturperiode einen Leitfaden erarbeitet, der die kommunale Ebene bei der Entwicklung seniorenpolitischer Gesamtkonzepte unterstützt und Fördermöglichkeiten aufzeigt.

„Mit den seniorenpolitischen Gesamtkonzepten sollen Diskussionen angestoßen und konkrete Maßnahmen vor Ort entwickelt werden, die zu den örtlichen Gegebenheiten passen und entsprechend der jeweiligen Möglichkeiten umgesetzt werden können“, sagte Drese in Bad Doberan.

Im Bundesdurchschnitt hat Mecklenburg-Vorpommern eine der höchsten Altersstrukturen: Etwa 25 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner in Mecklenburg-Vorpommern sind älter als 60 Jahre. Diese Entwicklung wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen. Im Jahr 2030 werden nur noch knapp 15 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in MV unter 20 Jahre alt sein und der Anteil der über 65-Jährigen wird sich auf über 35 Prozent erhöhen.

Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung

Schwerin – Der Vermittlungsausschuss hat sich auf einen Gesetzentwurf für einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder geeinigt.

Konkret heißt das: Jedes Kind, das ab Sommer 2026 eingeschult wird, soll in den ersten vier Schuljahren Anspruch auf einen Ganztagsplatz bekommen. Damit wird sich an den Betreuungsanspruch in der Kita, den es schon länger gibt, direkt ein Anspruch in der Schule anschließen.

Bund und Länder verpflichten sich, für Ausbau und Sanierung fünf Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen. 3,5 Milliarden kommen vom Bund, 1,5 Milliarden von den Ländern. Außerdem erhöht der Bund seine Mittel für Betriebskosten von 960 Millionen auf 1,3 Milliarden Euro im Vollausbau 2030. Damit wurde einer wesentlichen Länderforderung entsprochen.

„Gerade nach den harten Monaten der Corona-Krise ist das ein wichtiges Signal für die Familien im Land. Wir verbessern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und sorgen für mehr Chancengleichheit von Kindern“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig im Anschluss an die Sitzung.

„Mecklenburg-Vorpommern gehört zu den Ländern, die heute schon ein sehr gutes Angebot an Ganztagsbetreuung haben. Aber auch wir werden von den heute beschlossenen Mitteln für den Ganztagsausbau profitieren, da wir künftig mehr Mittel für die Qualität der Plätze zur Verfügung stellen können. Dies war vor allem ein Wunsch der ostdeutschen Länder“, sagte Schwesig weiter.

Schwesig hatte sich als Co-Vorsitzende des Vermittlungsausschusses auf Länderseite für die Einigung eingesetzt.

Auffrischungsimpfungen

Schwerin – Die Gesundheitsminister der Bundesländer und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn haben sich am Montag im Rahmen ihrer Konferenz unter anderem mit dem Thema Auffrischungsimpfungen beschäftigt.

„Um sicher durch den bevorstehenden Herbst und Winter zu gelangen, ist der weitere Verlauf der Impfkampagne entscheidend. Die Erstimpfungen sind nach wie vor besonders im Fokus. Aber Auffrischungsimpfungen tragen dazu bei, insbesondere vulnerable Gruppen weiter vor einer Corona-Infektion zu schützen. Sogenannte Boosterimpfungen sollen in einem ersten Schritt insbesondere in Alten- und Pflegeheimen durch Ärztinnen und Ärzte sowie durch mobile Impfteams angeboten werden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Es ist vorgesehen, kurzfristig beispielsweise den Alten- und Pflegeheimbewohnern und dem Personal in Mecklenburg-Vorpommern Impfangebote für Auffrischungsimpfungen zu machen. „Auch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte beteiligen sich an den Boosterimpfungen in Mecklenburg-Vorpommern, die bei vulnerablen Personengruppen, wie beispielsweise Höchstbetagte oder Immungeschwächte, auf Grundlage der geänderten Bundesimpfverordnung vorgenommen werden können“, so Glawe weiter.

Die Gesundheitsminister haben in ihrer Sitzung empfohlen, dass eine Auffrischungsimpfung auch für die Personengruppe der über 60-Jährigen in Erwägung gezogen werden kann. „Wichtig ist auch hier, dass die vollständige Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt.  und ein hohes individuelles Risiko für schwere Verläufe bei einer COVID-19-Infektion besteht. Eine individuelle Abwägung und ärztliche Beratung sollte jeweils erfolgen“, betonte Gesundheitsminister Harry Glawe.

Darüber hinaus wurde beschlossen, dass eine Auffrischungsimpfung auch bei denjenigen, die beruflich in regelmäßigem Kontakt mit infektiösen Menschen stehen, ermöglicht werden kann. Hierzu zählt zum Beispiel medizinisches Personal ambulant und stationär, Personal des Rettungsdienstes oder mobile Impfteams. „Neben dem Zeitraum der zurückliegenden Zweitimpfung von sechs Monaten ist entscheidend, dass die Notwendigkeit vom zu impfenden Arzt festgestellt wird“, erläuterte Glawe weiter.

In Mecklenburg-Vorpommern sind bislang 1.940.608 Impfungen verabreicht worden. Vollständig geimpft sind 966.018 Menschen. „Es muss weiter darum gehen, die Impfquote insgesamt sowie die Anzahl der Erstgeimpften zu erhöhen. Dieser Ansatz ist für uns weiter maßgeblich und hat höchste Priorität. Wichtig ist, dass sich mehr Menschen impfen  lassen. Dafür werden wir weiter intensiv werben“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Förderung für Rostocker Sporthalle

Rostock – Bauminister Christian Pegel übergibt heute an Rostocks Senator und 2. Vize-Oberbürgermeister Steffen Bockhahn einen Zuwendungsbescheid über 4,5 Millionen Euro für die Sanierung und Erweiterung der Schulsporthalle an der Kopenhagener Str. 5b in Rostock-Lütten Klein.

Die Mittel stammen aus dem Programm „Integrierte Nachhaltige Stadtentwicklung“ des „Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung.

Für insgesamt 8,3 Millionen Euro soll der bestehende Hallenkomplex mit zwei miteinander verbundenen Sporthallen saniert werden. Nach der Sanierung dient die 2-Feldsporthalle in erster Linie dem Schul- und Vereinssport und wird teilweise für Wettkämpfe genutzt. Durch zwei mobile Trennungen können dann drei Sportbereiche geschaffen werden.

Im Februar dieses Jahres wurde der vorzeitige Vorhabenbeginn bewilligt. Die Bauarbeiten sollen im Juni 2023 abgeschlossen sein.

Teilnehmer der Paralympics aus MV

Schwerin – Neun Sportlerinnen und Sportler haben Mecklenburg-Vorpommern bei den Paralympischen Spielen in Tokio vertreten. Die Leichtathletin Lindy Ave kehrte dabei mit einer Gold- sowie einer Bronzemedaille zurück. Aber auch die weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben hervorragende Leistungen gezeigt und sehr gute Platzierungen erreicht.

„Bereits der hohe Anteil von Athletinnen und Athleten aus Mecklenburg-Vorpommern am Team Deutschland Paralympics war bemerkenswert. Alle unsere Sportlerinnen und Sportler können nach Abschluss der 16. Paralympischen Spiele mit Stolz auf ihr Abschneiden schauen, auch wenn nicht alle Träume in Erfüllung gegangen sind“, zog Sportministerin Stefanie Drese eine Bilanz aus Landessicht.

Als „sensationell und beeindruckend“ bezeichnete Drese die Leistungen von Lindy Ave, die in ihrer Startklasse Gold über 400 Meter und Bronze über 100 Meter holte. „Meine herzlichen Glückwünsche gehen an die großartige Lindy Ave, ihre Trainerin Heike Kemmler-Westphal und das gesamte Landesleistungszentrum des Verbandes für Behinderten- und Rehabilitationssport Mecklenburg-Vorpommern in Greifswald“, sagte die Ministerin.

Drese hob zudem die vielen guten Platzierungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus MV hervor. So fehlten den Bahnradsportlern Kai Kruse und dessen Pilot Robert Förstemann im 1000-Meter-Sprint als Viertplatzierte nur 8 Hundertstelsekunden für Bronze. Ramona Brussig wurde Fünfte im Judo, Dressurreiterin Saskia Deutz 6. (im Einzel) und 7. (in der Mannschaft).

„Das sind sehr gute Resultate, die zeigen, dass unsere Sportlerinnen und Sportler zur Weltspitze gehören. Aber die Leistungsdichte wird auch im Parasport immer größer“, so Drese.

Das gelte auch für die Goalballer. Drese: „Ich weiß, dass die Enttäuschung über das Vorrundenaus riesig war. Das kann aber beim nächsten Großturnier schon wieder ganz anders aussehen. Wie eng Enttäuschung und Triumph im Sport beieinanderliegen, zeigen aktuell die Springreiter um André Thieme aus Lübz. Bei Olympia noch weit weg von den Medaillenrängen gab es bei den gestern zu Ende gegangenen Euromeisterschaften Mannschafts-Silber und Gold im Einzel durch André Thieme, dem ich zu seinem großen Erfolgen heute ebenfalls in einem Glückwunschschreiben ganz herzlich gratuliert habe.“