Regionale Schweineschlachtung in MV

Schwerin – „Wenn wir die Tierhaltung in der Fläche erhalten und die regionale Wertschöpfung stärken wollen, dann brauchen wir dazu auch die nötigen Schlachtkapa­zitäten im Land“, sagte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute nach Gesprächen mit Verbänden über die Zukunft der Schweineschlachtung in Mecklenburg-Vorpommern. Am Freitag hatte er bereits mit der Geschäftsführung der Danish Crown Teterower Fleisch GmbH gesprochen.

Danish Crown hatte die Einstellung der Schweine­schlachtung am Standort Teterow zum 30.08.2019 angekündigt. Das Ende der Schweineschlachtung am einzig verbliebenen großen Schlachthof im Land würde dazu führen, dass die kleinen und mittelständischen Betriebe auf deutlich weiter entfernte Schlachthöfe ausweichen müssten. Auch die Bemühungen um mehr Tierwohl würden so mit Füßen getreten, so Backhaus.

Im Ergebnis der heutigen Gespräche gelte es jetzt, drei Dinge aktiv anzugehen, bekräftigte Backhaus. Erstens werde er mit Danish Crown und den Wirtschafts­partnern weiterhin Gespräche führen. „Vielleicht gelingt es uns doch noch, das scheinbar Unmögliche möglich zu machen und eine Lösung für den Erhalt der Schweineschlachtung in Teterow zu finden“, zeigte sich Backhaus weiter kämpferisch.

Zweitens werde man prüfen, ob zur Stärkung der Regionalität und des Tierwohls die Kapazitäten der vorhandenen 29 kleineren Schlachtbetriebe erweitert werden können.

„Und drittens sind wir auch bereit, den Neubau eines Schlachtbetriebes mit Fördermitteln zu unterstützen. Aber nochmal: dazu braucht es ein tragfähiges Wirtschaftskonzept“, so der Minister.

In der Vergangenheit hatte es bereits Anfragen und Gespräche mit Investoren zur Etablierung kleinerer Schlachtstätten in Mecklenburg-Vorpommern gegeben. Diese blieben bislang jedoch ohne konkrete Ergebnisse. „Die Landesregierung hat nach wie vor ein großes Interesse an einem regionalen Schlachthof zur Umsetzung von Qualitätsfleischprogrammen und würde die Wirtschaft auch mit allen verfügbaren Mitteln unterstützen. Aber die Initiative muss aus der Wirtschaft kommen“, betonte der Minister nochmals.

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