Welt-AIDS-Tag – mit Vorurteilen aufräumen

Schwerin – Unter dem Motto „Du hast HIV? Damit komme ich klar!“ ruft die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zu mehr Solidarität und einen offenen Umgang mit HIV-positiven Menschen im Arbeitsleben auf.

Anlass ist der Welt-AIDS-Tag am Sonntag (01.12.); mit dem Aktionstag soll aufgezeigt werden, dass ein Zusammenleben zwischen Menschen mit und ohne HIV („Human Immunodeficiency Virus“) bereits stattfindet und möglich ist. „Ziel des Welt-AIDS-Tages in diesem Jahr ist es, über die Krankheit aufzuklären, mit Vorurteilen aufzuräumen und Ängste abzubauen. Denn: HIV-Infizierte können arbeiten und ihre Freizeit gestalten wie andere auch. Wichtig ist es daher, die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und Wissenslücken zu schließen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Nach Angaben des Robert-Koch-Institutes (Epidemiologisches Bulletin 46/2019 „Schätzung der Zahl der HIV-Neuinfektionen und der Gesamtzahl von Menschen, die mit HIV in Deutschland leben“) stieg bis Ende 2018 die Zahl der Menschen mit einer HIV-Infektion in Deutschland auf 87.900. In Mecklenburg-Vorpommern wird die Zahl der Menschen mit einer HIV-Infektion auf etwa 1.000 geschätzt. Die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland sowie bei Menschen deutscher Herkunft, die sich im Ausland mit HIV infiziert haben, wird für das Jahr 2018 auf 2.400 geschätzt und nimmt damit gegenüber 2017 (nach aktualisierter Schätzung 2.500 Neuinfektionen) ab. In Mecklenburg-Vorpommern sind es geschätzt 55 Neuinfektionen (2017 waren es 65).

„Heute besteht die Möglichkeit, mit Medikamenten zu verhindern, dass AIDS ausbricht. Entscheidend ist, dass eine Diagnose rechtzeitig gestellt und Therapien zeitnah eingeleitet werden. Wir haben in Mecklenburg-Vorpommern ein Netz an Beratungs- und Aufklärungsstellen für sexuelle Gesundheit; dorthin kann sich jeder wenden“, sagte Glawe.

In Mecklenburg-Vorpommern informiert die Internetseite www.sg-mv.de umfassend über Informations-, Weiterbildungs- und Beratungsstellen zu den verschiedenen Themen der sexuellen Gesundheit und die entsprechenden Ansprechpartner. Um Neuinfektionen zu vermeiden, gibt es sogenannte „Notfalldepots“ in Mecklenburg-Vorpommern.

Bei einem HIV-Risikokontakt (zum Beispiel durch ungeschützten Geschlechtsverkehr oder Nadelstichverletzungen) wird empfohlen, vor Ablauf von 24 Stunden mit einer „Postexpositionellen Prophylaxe“ (PEP) zu beginnen: Jeder niedergelassene Arzt hat die Möglichkeit, Patienten zu einer Einrichtung zu überweisen; die unter Umständen erforderliche Weiterbehandlung erfolgt dann durch die HIV-Ambulanz des Zentrums für Innere Medizin der Universitätsmedizin Rostock. Die HIV-PEP-Notfalldepots sind unter www.aek-mv.de gelistet.

2019 findet der Welt-AIDS-Tag zum 32. Mal statt. Seit 1988 wird er jährlich am 01. Dezember begangen. AIDS ist eine Schwäche des körpereigenen Abwehrsystems, die durch das Humane Immundefizienz-Virus HIV (= Human Immunodeficiency Virus) verursacht wird. Die Abkürzung AIDS steht für die englische Bezeichnung „Acquired Immune Deficiency Syndrome“ und heißt auf deutsch „Erworbenes Immundefektsyndrom“. www.welt-aids-tag.de

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