10 Jahre Waldbrandüberwachungszentrale Mirow

Mirow – Im Rahmen seiner Sommertour besichtigt Umweltminister Dr. Till Backhaus heute das Herz der Waldbrandüberwachung in Mecklenburg-Vorpommern. In Mirow, im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, steht die Waldbrandüberwachungszentrale, mit dem „Automatischen Waldbrandüberwachungs- und Früherkennungssystem in M-V“.

Ein wichtiger neuer Baustein für die optimierte Waldbrandbekämpfung sei die speziell entwickelte Waldbrandeinsatzkarte, erklärt Minister Backhaus. Diese werde im Ernstfall deutlich sicherere Einsatzplanungen ermöglichen und die Abstimmung erheblich beschleunigen:

„Bisher mussten bei der Einsatzplanung mehrere Kartentypen genutzt werden. Die neue Waldbrandeinsatzkarte vereint hingegen die Inhalte von Forst und Feuerwehr, dem Munitionsbergungsdienst und den Infrastruktureinrichtungen wie Bahnlinien oder Kraftwerken. All diese Informationen sind nun in einem Kartenwerk zusammengefasst und erhöhen letztlich auch die Sicherheit der Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr.

Mit dieser Karte sind wir Vorreiter auf Bundesebene und einige andere Bundesländer haben bereits ihr Interesse bekundet, eigene Waldbrandeinsatzkarten aufgrund unserer Vorarbeit erstellen zu wollen. Diesen Schritt würde ich sehr begrüßen, denn gemeinsame Karten erleichtern dann auch die Einsätze im Bereich von Ländergrenzen“, betont der Minister.

Waldbrandeinsatzkarten (WBEK) sind topografische Karten, die den Gesamtwald, das Wegenetz, die Ortschaften und Straßen sowie waldbrandrelevante Informationen darstellen. Sie werden durch die Forstbehörden alle fünf Jahre für den Gesamtwald aktualisiert und in digitaler sowie analoger Form für die Einsatzkräfte herausgegeben (siehe § 18 WaldBraSchVO). Eine erneute Aktualisierung ist zum 01.03.2023 erfolgt.

Daran beteiligt war eine Arbeitsgruppe unter der Federführung des Landwirtschaftsministeriums aus Vertretern der Landesforstanstalt, des Innenministeriums, des Landesamtes für innere Verwaltung, des Landesamtes für zentrale Aufgaben und Technik der Polizei, Brand- und Katastrophenschutz Mecklenburg-Vorpommern, sowie der Landesschule für Brand und Katastrophenschutz M-V.

Noch rechtzeitig vor der Waldbrandsaison 2023 konnten über 7.000 dieser neuen Einsatzkarten ausgereicht werden. An der digitalen Version wird derzeit noch gearbeitet. Voraussichtlich Ende August soll diese ebenfalls zur Verfügung stehen.

Die Waldbrandschutzzentrale in Mirow sei schon seit 10 Jahren elementar für die Waldbrandprävention im Land, so Backhaus: „Waldbrandfrüherkennung ist ein unerlässliches Element, um im Wettlauf mit der Zeit im Falle eines Waldbrandes erfolgreich zu sein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Waldbrandüberwachungszentrale spielen daher eine wichtige Rolle der Lokalisierung und schnellen Meldung von Waldbränden.

Hier an diesem Standort wurde 2013 binnen eines halben Jahres mit einem finanziellen Aufwand von rund 290 Tausend Euro diese serverbasierende Waldbrandzentrale geschaffen. Heute ist das hochmoderne Kamerasystem mit 26 Kameras auf 24 Standorten weiterhin unser Auge und die beste Möglichkeit, Waldbrände frühzeitig erkennen und möglichst ausschalten zu können, noch bevor sich Flächenbrände daraus entwickeln. Vorsorge ist eben besser als Nachsorge.

Von hier aus wird eine Waldfläche von 332.000 ha in M-V überwacht. Das sind 52 % der Waldfläche in den besonders gefährdeten kieferndominierten Waldgebieten im Süden unseres Landes. Allein im Landkreis MSE sind es 8 Standorte, die 117.500 ha Waldfläche überwachen.

In der Waldbrandüberwachungszentrale arbeiten 15 Mitarbeiter der Landesforst und besetzen im Schichtsystem ab der 3. Waldbrandgefahrenstufe die Monitore des automatischen, kameragestützten Waldbrandfrüherkennungssystems“, so Backhaus.

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