75 Jahre Bundesverband Freie Berufe

Schwerin – Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig gratuliert dem Bundesverband Freier Berufe auf seiner Festveranstaltung zum 75-jährigen Bestehen: „Freie Berufe sind Teil unserer Demokratie. So gehört auch die Gründung des Bundesverbandes zum Beginn der deutschen Demokratie im Jahr 1949. Beides lässt sich gut gemeinsam feiern.“

Freie Berufe seien anspruchsvolle Tätigkeiten, deren Qualität garantiert und kontrolliert werden müsse. „Aber“, so die Bundesratspräsidentin, „das machen soweit wie möglich die Freien Berufe selbst, mit ihren Kammern und Verbänden im Rahmen der Selbstverwaltung. Das ist ein Stück gelebte Demokratie.

Außerdem sind Freie Berufe ein Wirtschaftsfaktor. 1,5 Millionen Menschen sind freiberuflich tätig und bieten vier Millionen weitere Arbeitsplätze. Zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts werden in diesen Bereichen erwirtschaftet. Freie Berufe sind Ausbildungsbetriebe, Standortfaktor und Arbeitgeber in ihren Regionen. Und, ganz wichtig: Sie bieten die Chance, sich im Beruf selbstständig zu machen und selbst zu verwirklichen.“

Die größte Herausforderung der Freien Berufe sei einer aktuellen Umfrage zufolge der Fachkräftemangel. „Der demografische Wandel betrifft aber die gesamte Arbeitswelt, nicht nur die Freien Berufe. Wir müssen die Ausbildungsbedingungen verbessern, Quereinstiege leichter machen und auch im Ausland um Fachkräfte werben. Das alles ist in Mecklenburg-Vorpommern Teil unserer Fachkräftestrategie.“

Die Ministerpräsidentin nannte zwei weitere Punkte, „an denen wir ansetzen können. Erstens: Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mehr als die Hälfte der Existenzgründungen in den freien Berufen sind Gründungen von Frauen. Für die ist zum Beispiel gute Kinderbetreuung eine wichtige Entlastung.“ Der zweite Punkt seien gleichwertige Lebensbedingungen in Stadt und Land. „Gerade gut ausgebildete Fachkräfte gehen gern in die Städte.

Dabei bieten Mobilität und Digitalisierung die Chance, ländliche Gegenden besser an wirtschaftliche und kulturelle Angebote anzuschließen. Diese Chance müssen wir in ganz Deutschland nutzen“, erläuterte Schwesig.

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